DE19541975A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Formen und Entlüften von offenen Säcken nach dem Füllvorgang - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Formen und Entlüften von offenen Säcken nach dem FüllvorgangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von offenen Säcken mittels einer
Füllmaschine, bei dem die gegenüber dem Füllgutspiegel des gefüllten Sackes vor
stehenden Überstände der Sackwandungen durch Anlage an das Füllgut in den
flachen Zustand rückgebildet werden und das Sackinnere entlüftet wird, wobei die
Füllmaschine einen Füllstutzen zum Anhängen eines zu füllenden Sackes, ein
Stützelement zur Unterstützung des Sackes und eine Abdrückeinrichtung aufweist
die mit Klemmbacken und in vertikaler Richtung verfahrbaren, auf das Füllgut
aufsetzenden Abdrückelementen ausgerüstet ist. Die Erfindung betrifft ferner eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Offene Säcke werden nach dem Füllen beispielsweise mittels einer Schweißnaht
hermetisch verschlossen, sofern es sich um Kunststoffsäcke handelt. Ferner sind
Säcke aus Papier bekannt, deren offenes Ende zum Verschließen mehrmals
umgelegt wird. Die gefüllten Säcke werden nach dem Verschließen flachliegend auf
Paletten gestapelt. Dazu ist es notwendig, daß sich die übereinanderliegenden Säcke
auf den Füllgütern abstützen. Die gefüllten Säcke müssen deshalb vor dem
Verschließen entlüftet werden, um die Restluft zu entfernen. Dies geschieht
normalerweise durch Verdichten des Füllgutes mittels Rüttler sowie ein Abdrücken
der gegenüber dem Füllgutspiegel vorstehenden Überstände der Sackwandungen
mittels einer Abdrückeinrichtung. In vielen Fällen wurde die bislang durchgeführte
Verdichtung des Füllgutes und die Entlüftung des Sackes als ausreichend
angesehen. Insbesondere jedoch bei Kunststoffsäcken ist die Entlüftung aufgrund
der geringeren Reibung von besonderer Bedeutung. Dies gilt besonders, wenn es
sich um feinkörnige, hygroskopische Füllgüter handelt.
Beim Füllen von offenen Säcken unterliegt der Füllgutspiegel höhenmäßigen
Schwankungen. Das Abdrücken erfolgt durch einstellbare Abdrückbleche oder Ab
drückstangen. Die Einstellung erfolgt immer entsprechend der maximalen Höhe des
Füllgutspiegels. Daraus ergibt sich bei fast allen Säcken ein gewisser Restluftanteil,
wodurch das fertige Gebinde nicht optimal kompaktiert wird. Ein wesentlicher
Nachteil ist jedoch auch noch darin zu sehen, daß nach dem Egalisiervorgang der
Säcke sich die Luft im flach liegenden Zustand oberhalb des Produktspiegels
ansammelt, so daß sich die übereinander gestapelten Säcke nicht mehr auf den
Produkten abstützen, sondern auf die in den Säcken befindlichen Luftfilme. Dadurch
wird die Palette instabil und außerdem wird die Verschlußnaht hoch belastet.
Um diese Nachteile zu beheben, wurde durch die Lehre des DE 36 34 890 C2 vorge
schlagen, daß sich die Abdrückvorrichtung automatisch an dem jeweiligen Füllgut
spiegel anpaßt, indem zwei vertikal verfahrbare Preßleisten auf den Füllgutspiegel
abgesenkt werden. Die Überstände der Sackwandungen werden dabei zur Anlage an
das Füllgut gebracht, wobei gleichzeitig das Stützelement in Form eines Förderers
angehoben wird. Die oberhalb der Preßleisten angeordneten Abdrückelemente in
Form von Klemmbacken sind so eingestellt, daß die Überstände spannungsfrei blei
ben. Dadurch entstehen oberhalb des Füllgutspiegels wiederum Luftblasen, die zu
den bereits erwähnten, unerwünschten Folgen führen. Dies ist darauf zurückzufüh
ren, daß für die exakte Verformung der Überstände der Sackwandungen eine Pa
piermenge benötigt wird, die sich aus den unterschiedlichen Füllgutspiegeln ergibt.
Dadurch bedingt sind außerdem unterschiedliche Neigungswinkel der Überstände
der Sackwandungen. Die benötigten Mengen der Sackwandungen zur Rückbildung
der Überstände wird durch die Verfahrbarkeit des Stützelementes in vertikaler
Richtung erreicht, sie ist jedoch technisch nur über eine konstante Höhe
durchführbar. Mit dem in dieser Literaturstelle vorgeschlagenen System lassen dich
die zwangsläufig ergebenden unterschiedlichen Verlängerungen der Sackwandungen
nicht kompensieren. Da die Abdrückelemente als Klemmbacken ausgebildet sind
begünstigen sie bei der vorbekannten Abdrückvorrichtung die Bildung von Luftfilmen
oder Blasen, aufgrund der relativ hohen Reibung zwischen den Klemmbacken und
den Sackwandungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
näher beschriebenen Art so auszubilden, daß Luftblasen vermieden werden, indem
die zwangsläufig sich ergebenden Höhenunterschiede der Füllgutspiegel aus
geglichen werden. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung aufzuzeigen, die kon
struktiv einfach aufgebaut ist und mit der in kürzester Zeit kompakte Gebinde herge
stellt werden können.
Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird gelöst, indem die oberen Ränder der
Überstände der Sackwandungen mittels der Klemmbacken gleitfähig eingespannt
werden, daß die unterhalb der Klemmbacken liegenden Bereiche der Sackwandun
gen zur Rückbildung in den flachen Zustand von den Klemmbacken ausgehend in
Richtung zum Füllgutspiegel gewalzt werden, wobei der Boden des Sackes in gleich
bleibender Höhe unterstützt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Sackentlüftung ist der Boden des Sackes
stationär, d. h. auf stets gleichbleibender Höhe. Das durch das Schließen der Rollen
und anschließende Absenken bis auf den Füllgutspiegel erforderliche
Sackwandungsmaterial stellt sich durch Gleiten in der oberhalb der Rollen
befindlichen Klemmbacken ein, d. h. die Klemmkraft der Klemmbacken stellt
einerseits sicher, daß innerhalb des Sackes oberhalb des Füllgutes ein Vakuum
aufgebaut werden kann, und daß das aufgrund der Sackformung notwendige
Material durch diese Klemmbacken rutscht, ohne daß der Sack als solches Schaden
erleidet. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß auf die
gesamte Sackaußenwand eine definierte Spannung aufgebracht wird, so daß an
keiner Stelle die Bildung von schädlichen Luftblasen oder Luftfilmen ermöglicht wird.
Ein weiterer Vorteil, der sich durch diese aufgebrachte Spannung einstellt, ist der
einwandfrei glatt ausgeformte Sacküberstand, der eine wichtige Voraussetzung für
den störungsfreien Durchlauf in der nachfolgenden Verschließmaschine ist. Gerade
dadurch wird die Verfügbarkeit einer Anlage deutlich gesteigert. Darüber hinaus ist
die Reibung zwischen den den Walzvorgang durchführenden Elementen und den
Sacküberständen deutlich geringer als bei der vorbekannten Ausführung mit den
Klemmbacken, so daß durch die geringere Reibung die Bildung von Luftblasen oder
Luftfilmen ausgeschlossen werden kann. Bei diesem Verfahren werden die
unterschiedlichen Höhen des Füllgutspiegels berücksichtigt, da der Walzvorgang so
lange durchgeführt wird, bis die Walzelemente auf das Füllgut aufsetzen. Durch die
automatische Orientierung dieses Systems an die aktuelle Höhe des Füllgutspiegels
läßt sich für den Automatikbetrieb über Signalgeber kontrollieren, ob die zulässige
Höhe für die nachfolgende Verschließmaschine überschritten wurde oder nicht. Beim
Überschreiten wären langwierige Störungen die Folge. Die Erfassung der jeweiligen
Höhe des Füllgutspiegels ermöglicht ebenfalls eine automatische Anpassung der
nachfolgenden Verschließmaschine an veränderte Produktqualitäten und ähnliche
Eigenschaften, um die Verschlußüberstände so kurz wie möglich zu halten, mit dem
Ergebnis, das kompakteste Gebinde erzielbar sind.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zum Aufbau des Vakuums vor dem
Einspannen der oberen Ränder der Überstände der Sackwandungen eine mit
Vakuum beaufschlagbare Lanze in das Füllgut eingeführt wird. Nach dem Einführen
in den noch geöffneten Sack werden die Preßbacken zusammengefahren. Durch das
sich jetzt einstellende Vakuum wird das Produkt entlüftet und die Restluft oberhalb
des Füllgutspiegels auch schon auf diesem Wege abgesaugt. Durch den sich hierbei
einstellenden Unterdruck formen sich in vorteilhafter Weise bei Seitenfaltensäcken
die Seitenfalten zurück, so daß beim anschließenden Preßvorgang über die Rollen
oder Walzen eine weitere Steigerung der Formgebung in der späteren Verschluß
zone gewährleistet ist. Um die Entlüftung des Füllgutes zu beschleunigen, ist vorge
sehen, daß der gefüllte Sack zumindest während des Entlüftens gerüttelt wird. Dazu
können Rüttler bekannter Bauart verwendet werden, die an den Seiten des Sackes
und/oder am Boden angreifen.
Die auf die Vorrichtung gerichtete Aufgabe wird gelöst, indem die Abdrückeinrichtung
paarweise angeordnete Walzen aufweist, daß mindestens eine Walze um eine
Horizontalachse schwenkbar ist, und daß beide Walzen mittels eines Antriebes längs
einer vertikalen Führungsbahn verfahrbar sind. Diese Ausbildung ist besonders
einfach, da die Rollen zum Walzen der Überstände der Sackwandungen so weit
zusammengefahren werden, daß sie durch die Absenkbewegung gedreht werden.
Zweckmäßigerweise werden beide Walzen geschwenkt. Die Walzen können frei
drehbar auf den tragenden Achsen gelagert sein. Die Wirkung der Walzen wird
jedoch verbessert, wenn sie mit Antriebselementen antriebstechnisch gekoppelt sind
und dabei gegenläufig vorzugsweise mit gegenüber ihrer Absenkgeschwindigkeit
größerer Umfangsgeschwindigkeit antreibbar sind. Dadurch wird eine
Differenzgeschwindigkeit erzeugt, die einem Stau des Sackmaterials entgegenwirkt,
da die Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen größer sind als der zurückgelegte
Weg. Darüber hinaus werden auf die Überstände der Sackwandungen Reibkräfte
aufgebracht, wodurch bereits eine die Bildung von Luftblasen verhindernde
Spannung auf die Sackwandungen erzeugt wird. Eine konstruktiv einfache,
betriebssichere Arbeitsweise der Vorrichtung ist gegeben, wenn die
Antriebselemente für jede Walze aus ein oder mehreren Zahnriementrieben
bestehen, die entsprechend der Absenkrichtung der Walzen gegenläufig antreibbar
sind. In besonders vorteilhafter Weise bestehen die Antriebselemente für jede Walze
aus zwei Zahnriementrieben, und daß zur Erzielung einer gegenüber der
Absenkgeschwindigkeit größeren Umfangsgeschwindigkeit der Walzen ein
entsprechend ausgelegtes Übersetzungsgetriebe für die Zahnriemen vorgesehen ist.
In einfachster Weise läßt sich der Antrieb für jeden Zahnriementrieb erreichen, wenn
dieser mittels einer feststehenden, vertikal angeordneten und einem in Eingriff
stehenden, durch die Abwärtsbewegung der Walzen in Drehung versetzten Ritzel
oder Kettenrad antreibbar ist. Beim Zusammenfahren und anschließendem
Absenken der Walzen werden diese über das Kettenrad angetriebenen Zahnriemen
in Laufrichtung bewegt, um einem Papierstau entgegen zu wirken. Durch die
Differenzgeschwindigkeit, d. h. durch das in dem Antriebszug eingebaute
Übersetzungsgetriebe ist die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen größer als der
zurückgelegte Weg, so daß durch die Abwärtsbewegung einer Reibkraft auf die
Sackwandungen aufgebracht wird, um die bereits erwähnte Bildung von Luftblasen
durch die auf die Sackwandung ausgeübte Spannung zu verhindern.
Da es zweckmäßig ist, die Entlüftung des Füllgutes mittels einer mit Vakuum beauf
schlagbaren Lanze zu unterstützen, ist vorgesehen, daß die Walzen eine
Aussparung für die in das Füllgut einführbare Lanze besitzen. Wenn keine Lanze
verwendet wird, entweicht die Luft durch die Aussparungen. Die Walzen können
zunächst in eine Zwischenstellung gebracht werden, um das Einführen der Lanze zu
erleichtern. Die Rollen sind zweckmäßigerweise an Schwenkhebeln gelagert, die
wiederum an einem Wagen angeordnet sind.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 bis 3 die Abdrückeinrichtung einer nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren arbeitenden Vorrichtung in drei verschiedenen Stellungen.
In den Fig. 1 bis 5 ist die Abdrückeinrichtung aus Gründen der vereinfachten Dar
stellung rein schematisch gezeichnet. Der gefüllte Sack 1 aus Papier oder Kunststoff
wurde zuvor vom Füllstutzen der Füllmaschine abgenommen und um einen Takt
quer, d. h. mit der Breitseite voraus, in die Abdrückeinrichtung transportiert. Die beim
Leersack aneinanderliegenden Wandungen 2, 3 liegen am Füllgut an. Der nach un
ten gegenüber dem oberen Rand des Sackes 1 versetzte Füllgutspiegel 4 ist durch
eine wellenförmige Linie dargestellt. Die gegenüber dem Füllgutspiegel 4 vorstehen
den Überstände der Sackwandungen 2, 3 sind durch die Bezugszeichen 2a und 3a
gekennzeichnet. Die Abdrückeinrichtung ist mit zwei beidseitig der Überstände 2a, 3a
angeordneten Walzen 5, 6 ausgerüstet, die an den freien Enden von winkelförmigen
Schwenkhebeln 7, 8 gelagert sind. An der den Walzen 5, 6 gegenüberliegenden
Seite sind sie durch eine als Koppel wirkende Kolbenzylindereinheit 9 miteinander
verbunden, so daß sie um zwei horizontale Achsen 10, 11 gegenläufig verschwenk
bar sind. Die Abdrückeinrichtung ist ferner mit einem oberhalb der Walzen 5, 6 ange
ordneten Klemmbackenpaar ausgerüstet, welches im dargestellten Ausführungsbei
spiel aus einer feststehenden Klemmbacke 12 und einer um eine horizontale Achse
13 mittels einer Kolbenzylindereinheit 14 schwenkbaren Klemmbacke 15 besteht. Der
gefüllte Sack 1 stützt sich auf einem Stützelement 16 ab, welches als Rütteltisch oder
als Abförderer ausgebildet sein kann. Die Schwenkhebel 7, 8 sind an einem Laufwa
gen 17 schwenkbar gelagert, der mittels einer weiteren Kolbenzylindereinheit 18 als
Antrieb in vertikaler Richtung verfahrbar ist. Dazu ist die Abdrückeinrichtung mit ent
sprechenden Führungen versehen.
Nach der Fig. 1 ist eine mit Vakuum beaufschlagbare Lanze 19 in den noch offenen
Sack 1 eingeführt. In nicht dargestellter Weise sind die Walzen 5, 6 im mittleren
Bereich mit Aussparungen versehen, wodurch ein Freiraum für die Lanze oder ein
Entlüftungskanal gebildet wird. Die Lanze 19 ist in den Fig. 2 und 3 nicht
dargestellt.
Zum Zeitpunkt des Einlaufens des gefüllten Sackes 1 in die Abdrückeinrichtung sind
die Walzen 5, 6 und die Klemmbacke 15 entsprechend der Fig. 1 geöffnet. Die Wal
zen 5, 6 befinden sich in einem relativ geringen Abstand unterhalb der Klemmbacken
12,15. In nicht dargestellter Weise könnte eine Nachverdichtung des Füllgutes durch
am Boden und/oder an den Seitenwänden 2, 3 des Sackes 1 angreifende Rüttelein
richtungen erfolgen. In einem ersten Schritt wird die Klemmbacke 15 geschlossen.
Dabei steht sie so zu der Klemmbacke 12, daß zwar der obere Rand des Sackes 1
gehalten bzw. eingeklemmt wird, daß jedoch beim Überschreiten einer bestimmten
Spannkraft die Sackwandungen 2a, 3a gleiten bzw. durch die Klemmbacken 12, 15
hindurchrutschen können. Gleichzeitig mit dem Schließen der Klemmbacke 15 wer
den die Walzen 5, 6 entsprechend der Fig. 2 geschlossen. Anschließend wird durch
eine entsprechende Ansteuerung der Kolbenzylindereinheit 18 der Laufwagen 17
nach unten, d. h. in Richtung zum Stützelement 16 verfahren. Sofern die Walzen 5, 6
nicht angetrieben werden, wälzen sie sich an den Überständen 2a, 3a der Sackwan
dungen 2, 3 ab. Die untere Endstellung der Walzen 5, 6 ist in der Fig. 3 dargestellt.
Durch die Abwärtsbewegung der Walze 5, 6 werden nicht nur die Überstände 2a, 3a
der Sackwandungen 2, 3 rückgebildet, sondern durch die gleitfähige Einspannung
des oberen Sackrandes werden auf die Sackwandungen 2, 3 Spannkräfte ausgeübt,
so daß keine Luftpolster entstehen. In der unteren Endstellung der Walzen 5, 6 wer
den Teile der Überstände 2a, 3a zur Anlage an das Füllgut gebracht, während die
restlichen Teile aneinanderliegen. Sofern der Sack 1 Seitenfalten aufweist, wird die
Rückbildung der Seitenfalten durch das durch die Lanze 19 aufgebaute Vakuum be
günstigt. Während der Entlüftung des Sackes 1 bleibt das Stützelement 16 auf glei
cher Höhe stehen. Nachdem die Walzen 5, 6 in die untere Endstellung gefahren wur
den, werden die Walzen 5, 6 und die Klemmbacke 15 geöffnet. Nachdem die Lanze
19 aus dem Sack 1 herausgezogen wurde, wird der gefüllte Sack 1 rechtwinklig zur
Antransportrichtung in Richtung zur nicht dargestellten Verschließeinrichtung trans
portiert. Es sei noch erwähnt, daß die untere Endstellung der Walzen 5, 6 durch die
Konstruktion der Vorrichtung nicht festgelegt ist, sondern daß sie sich an die hö
henmäßig schwankenden Füllgutspiegel 4 orientiert. Vor dem Abtransport des
gefüllten Sackes 1 zur Verschließeinrichtung kann kontrolliert werden, ob die zuläs
sige Höhe nicht überschritten wird, um Betriebsstörungen zu vermeiden. Außerdem
können die gegenüber dem Verschluß noch vorstehenden Überstände äußerst kurz
gehalten werden.
In den Fig. 4 und 5 ist rein schematisch der Antrieb für die Walzen 5, 6
dargestellt. Bei der Ausführung nach der Fig. 4 besteht der Antrieb für jede Walze 5,
6 aus einem Zahnriementrieb 20, der aus zwei einzelnen Zahnriementrieben 21 und
22 besteht. Die den Achsen 10, 11 zugeordneten Zahnriemenscheiben 23, 24 sind
die treibenden Scheiben und im Durchmesser wesentlich größer als die getriebenen
Scheiben 25, 26 der die Walze 5 bzw. 6 direkt antreibende einzelne Zahnriementrieb
22 hat jeweils eine getriebene Zahnriemenscheibe 27, 28 mit einem relativ geringen
Durchmesser. Es ergibt sich aus der Fig. 4, daß dadurch ein Übersetzungsgetriebe
gebildet wird, so daß die Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen 5, 6 größer sind als
deren Absenkgeschwindigkeit. Die antreibenden Zahnriemenscheiben 23, 24 können
durch geeignete Antriebe angetrieben werden. Eine mögliche Ausführung ist in der
Fig. 5 angedeutet. Danach beinhaltet der Antrieb zwei Zahnstangen 29, 30, die in
vertikaler Richtung verlaufen und mit Ritzeln oder Stirnrädern 31, 32 in Eingriff
stehen, deren Durchmesser zumindest den Durchmessern der geriebenen
Zahnriemenscheiben 23, 24 entsprechen. Es ergibt sich aus der Fig. 5, daß bei der
Absenkbewegung der Walzen 5, 6 diese durch die Zahnriementriebe 20 mit der
gewünschten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Formen und Entlüften von offenen Säcken nach dem
Füllvorgang, bei dem die gegenüber dem Füllgutspiegel des gefüllten Sackes
vorstehenden Überstände der Sackwandungen durch Anlage an das Füllgut in
den flachen Zustand rückgebildet werden und das Sackinnere entlüftet wird,
wobei die Füllmaschine einen Füllstutzen zum Anhängen eines zu füllenden
Sackes, ein Stützelement zur Unterstützung des Sackes und eine
Abdrückeinrichtung aufweist, die mit Klemmbacken und in vertikaler Richtung
verfahrbaren, auf das Füllgut aufsetzenden Abdrückelementen ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Ränder der Überstände (2a, 3a)
der Sackwandungen (2, 3) mittels der Klemmbacken (12, 15) gleitfähig
eingespannt werden, daß die unterhalb der Klemmbacken (12,15) liegenden
Bereiche der Sackwandungen (2, 3) zur Rückbildung in den flachen Zustand
von den Klemmbacken (12, 15) ausgehend in Richtung zum Füllgutspiegel (4)
gewalzt werden, wobei der Boden des Sackes (1) höhenmäßig auf
gleichbleibendem Niveau unterstützt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Einspannen der oberen Ränder der Überstände (2a, 3a) der Sackwandungen
(2, 3) eine mit Vakuum beaufschlagbare Lanze (19) in das Füllgut eingeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
während des Füllens des Sackes (1) dieser mittels am Boden und/oder an den
Sackwandungen angreifender Rüttler gerüttelt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdrückeinrichtung paarweise angeordnete Walzen
(5, 6) aufweist, daß mindestens eine Walze um eine Horizontalachse (10)
bzw. (11) schwenkbar ist, und daß beide Walzen (5, 6) mittels eines Antriebes
(18) längs einer vertikalen Führungsbahn verfahrbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (5,
6) frei drehbar gelagert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (5,
6) mit Antriebselementen antriebstechnisch gekoppelt sind und gegenläufig
vorzugsweise mit gegenüber ihrer Absenkgeschwindigkeit größerer
Umfangsgeschwindigkeit antreibbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Walzen
(5, 6) an um horizontale Achsen (10, 11) schwenkbaren Schwenkhebeln (7, 8)
angeordnet sind und daß die horizontalen Achsen (10, 11) an einem
Lautwagen (17) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (5
oder 6) beider Seiten mit jeweils einer im mittleren Bereich liegenden
Aussparung versehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebselemente für jede Walze (5) bzw. (6) aus ein oder mehreren
Zahnriementrieben (21, 22) bestehen, die entsprechend der Absenkrichtung
der Walzen (5, 6) antreibbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebselemente für jede Walze (5) oder (6) aus zwei Zahnriementrieben (21,
22) bestehen, und daß zur Erzielung einer gegenüber der
Absenkgeschwindigkeit größeren Umfangsgeschwindigkeit der Walzen (5, 6)
ein entsprechend ausgelegtes Übersetzungsgetriebe für die Zahnriementriebe
(21, 22) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Zahnriementrieb (20) mittels einer feststehenden, vertikal angeordneten
Zahnstange (29, 30) und jeweils einen damit in Eingriff stehenden, durch die
Abwärtsbewegung der Walzen (5, 6) in Drehung versetzten Ritzel (31, 32)
oder einem Stirnrad antreibbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ritzel
(31, 32) und jedes antreibende Rad (23, 24) des jeweiligen Zahnriementriebes
(20) auf einer gemeinsamen Welle drehfest aufgesetzt sind.
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DE1995141975 DE19541975A1 (de) | 1995-11-10 | 1995-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Formen und Entlüften von offenen Säcken nach dem Füllvorgang |
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DE1995141975 Withdrawn DE19541975A1 (de) | 1995-11-10 | 1995-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Formen und Entlüften von offenen Säcken nach dem Füllvorgang |
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DE (1) | DE19541975A1 (de) |
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