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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Befüllen eines flexiblen Gebindes, insbesondere eines
Sacks, mit schüttfähigen Materialien und insbesondere
mit Schüttgütern, wobei das flexible Gebinde mittels
eines Füllorgans befüllt wird. Die Erfindung dient
zum Abfüllen von pulverförmigen Produkten oder
Granulaten und insbesondere zum Abfüllen von leichten und
sehr feinen Pulverprodukten, wie z. B. Aerosilen, sowie von zur Farbherstellung
benutzten Russpartikeln oder TiO2-Partikeln
oder TiO2 enthaltenden Stoffen oder dergleichen,
bei denen das Schüttgut beim Abfüllen einen beträchtlichen
Anteil an Luft enthält. Die Erfindung eignet sich aber
auch zum Abfüllen anderer schütt- bzw. fließfähiger
Materialien oder auch zum Abfüllen von giftigen oder umweltgefährdenden
Produkten.
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Im
Stand der Technik sind verschiedene Systeme zum Abfüllen
von Schüttgütern bekannt geworden. Bei konventionellen
Systemen zum Abfüllen von schüttfähigen
Gütern in Ventilsäcke enthalten die Schüttgüter
einen gewissen Luftanteil während der Abfüllung.
Der im Sack enthaltene Luftanteil wird über entsprechende Öffnungen
in der Sackwandung langsam nach außen abgegeben.
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Trotzdem
besteht während des Füllvorgangs ein Überdruck
im Sack, der beispielsweise ca. 150 bis 250 Millibar beträgt.
Dieser Überdruck liegt auch noch im Moment des Abschaltens
des Füllorgans vor. Wenn nun im Moment des Abschaltens
des Füllorgans der Sack von dem Füllorgan abgezogen
wird, so entlädt sich der im Innern des Sacks vorherrschende
Druck schlagartig über das noch offene Ventil, sodass eine
gewisse und insbesondere bei leichten Materialien erhebliche Menge
Produkt aus dem Sack mit ins Freie befördert wird. Das
führt zu einem Gewichtsverlust des Sacks und auch zu einer Verschmutzung
der Anlage und der Säcke. Bei der Abfüllung von
beispielsweise Rußpartikeln oder TiO2-Partikeln
führen dabei schon geringe entweichende Produktmengen zu
einer ganz erheblichen Verschmutzung der Umgebung.
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Um
den Produktaustritt zu verringern und die Sauberkeit der Anlagen
und der Säcke zu erhöhen, wird im Stand der Technik
deshalb vor Abnahme des Sacks abgewartet, bis sich der Druck im
Inneren des Sacks über die Wandung abgebaut hat, oder aber
der Überdruck muss über einen Bypass abgeführt
werden. Der Druckabbau über die Wandung erfordert insbesondere
bei leichten Schüttgütern eine erhebliche Zeitspanne,
sodass durchaus mit einer drastischen Reduzierung der Abfüllleistung
gerechnet werden muss. Wird der Druck über einen Bypass
abgeführt, wird der Druckabbau beschleunigt, verhindert aber
nicht, dass Produkt durch den Bypass mit abgeführt wird,
was dann zu einem Gewichtsverlust der Säcke führt.
Hieraus resultieren auch erhebliche Gewichtsschwankungen. Außerdem
muss das entweichende Produkt in der Regel verworfen werden. Insgesamt
bedeutet dieser Zustand eine Erhöhung der Betriebskosten.
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Im
Stand der Technik ist mit der
US 3,533,454 eine
Vorrichtung bekannt geworden, mit der Materialien in Säcke
gefüllt werden. Während des Füllvorgangs
werden die seitlichen Flächen des Sacks zunächst
eingedrückt. Beim Füllvorgang werden die Seitenwände
dann expandiert, damit die mit Poren versehenen Seitenwände
des Sacks sich nicht schon während des Füllvorgangs
durch das Füllmaterial zusetzen. Durch die offenen Poren
soll während des Füllvorgangs eine fortwährende
Entlüftung erfolgen. Durch die ständige Entlüftung
kann die Füllrate beim Abfüllen erhöht
werden. Diese bekannte Technik führt nur zu einer relativ
geringen Verkürzung des gesamten Füllprozesses,
denn dieser wird erheblich durch den Maximaldruck im Sack am Ende
des Füllvorgangs und die daraus resultierende Wartezeit nach
dem Ende des Füllvorgangs bestimmt. Da der Maximaldruck
unverändert ist, bleibt die Zeitdauer für den
Druckabbau und somit die Wartezeit unverändert.
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Im
Stand der Technik ist weiterhin mit der
DE 195 41 975 A1 ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Formen und Entlüften von offenen
Säcken nach dem Füllvorgang bekannt geworden,
bei dem die oberen Ränder der Überstände
der Sackwandung mit Klemmbacken gleitfähig eingespannt
werden und bei dem nach erfolgter Füllung die Klemmbacken
in Richtung des im Sack vorhandenen Füllgutspiegels gewalzt
werden, um die enthaltene Luft über eine durch die obere Öffnung
des Sacks eingeführte und mit Vakuum beaufschlagbare Lanze
aus dem Sack abzuführen. Dadurch kann die Wartezeit wirksam verkürzt
werden. Ein Nachteil bei der bekannten Vorrichtung ist aber, dass
durch die in den Sack eingeführte Lanze nicht nur Luft,
sondern auch Füllgut abgeführt wird.
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Aus
der
DE 37 03 714 A1 ist
eine Einsackmaschine zum Verfüllen pulverförmiger
Güter mit einem Füllstutzen bekannt geworden,
bei dem an dem Füllstutzen eine mit einem Filter versehene
und an eine Unterdruckquelle angeschlossene Luftauslassöffnung
vorgesehen ist, die zur Absaugung der im Sack enthaltenen Luft dient.
Mit einer solchen Vorrichtung können pulverförmige
Schüttgüter in Ventilsäcke abgefüllt
werden. Nachteilig an der bekannten Vorrichtung ist aber, dass bei
Einsatz eines grobporigen Filtermaterials dennoch ein erheblicher
Anteil an Füllgut über die Auslassöffnung
abgeführt wird, während bei Einsatz eines feinporigen
Filtermaterials sich die Poren schnell durch das Füllgut
zusetzen, sodass die Wirkung erheblich reduziert wird.
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Bei
derartigen aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen muss überall
dort, wo mit der Luft Produkt, entweichen kann der Sack deshalb um
den zu erwartenden Gewichtsverlust überfüllt werden,
um die Gewichtsabweichungen des abgefüllten Sacks zu reduzieren
bzw. zu kompensieren. Da aber dieser Gewichtsverlust schwankt, ist
eine größere Streuung der Gewichte unumgänglich,
wodurch zum Einhalten eines Mindestgewichts im Regelfall mehr Material
in die Säcke abgefüllt werden muss, als eigentlich
nötig wäre. Alternativ kann die Beruhigungszeit
nach dem Ende des Füllvorgangs verlängert werden,
damit sich der Überdruck abbauen kann.
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In
allen geschilderten Fällen entsteht ein verfahrensmäßiger
Nachteil, der sich als spürbare Kostensteigerung durch
eine deutliche Leistungsminderung und/oder durch Materialverlust
und gegebenenfalls verschmutzte Säcke darstellt.
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Weiterhin
ist in der unveröffentlichten internationalen Patentanmeldung
PCT/EP2007/010252 eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Füllen von Säcken
mit schüttfähigen Gütern beschrieben,
wobei ein zu befüllendes Gebinde über ein Füllorgan
mittels eines Füllprozesses befüllt wird. Der
Füllprozess weist einen Füllabschnitt, einen Beruhigungsabschnitt
und einen Abnahmeabschnitt auf. Während des Füllabschnitts
wird ein schüttfähiges Gut in das Gebinde eingefüllt,
in dem Beruhigungsabschnitt ist eine Beruhigungsphase zum Druckabbau
vorgesehen und in dem Abnahmeabschnitt wird das Gebinde von dem
Füllorgan abgenommen. Dabei wird der Füllprozess
dadurch verkürzt, dass das dem Gebinde zur Verfügung
stehende Volumen während eines wesentlichen Teiles des
Füllprozesses reduziert wird, um den im Gebinde herrschenden
Druck hoch zu halten, während am Ende des Füllprozesses
das zur Verfügung stehende Volumen des Gebindes vergrößert
wird, um den im Gebinde herrschenden Druck schnell zu reduzieren.
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Gegenüber
dem vorveröffentlichten Stand der Technik ist es die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Verfügung zu stellen, mit dem bzw. mit der eine zügige
Befüllung flexibler Gebinde möglich ist, wobei
bei der Abnahme nur ein geringer oder sogar praktisch kein Gewichtsverlust
auftritt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist Gegenstand des Anspruchs 17. Bevorzugte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile
und Merkmale ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist zum Befüllen
von flexiblen Gebinden mit schüttfähigen Gütern
vorgesehen und dient vorzugsweise zum Befüllen von Säcken
mit insbesondere leichten schüttfähigen Gütern.
Das zu befüllende Gebinde wird mit einem Füllorgan
oder mit mehreren Füllorganen mittels eines Füllprozesses
befüllt. Der Füllprozess umfasst wenigstens einen
Füllabschnitt, einen Beruhigungsabschnitt und einen Abnahmeabschnitt.
Während des Füllabschnitts wird wenigstens ein
schüttfähiges Gut in das Gebinde eingefüllt
und in dem Beruhigungsabschnitt ist wenigstens eine Beruhigungsphase
zum Entlüften vorgesehen. In dem Abnahmeabschnitt wird
das Gebinde von dem Füllorgan abgenommen. Wenigstens in
der Beruhigungsphase wird mit wenigstens einer Presseinrichtung
ein Pressdruck auf das Gebinde ausgeübt, um das Gebinde
zu entlüften und das dem Gebinde zur Verfügung
stehende Volumen zu reduzieren. Der Pressdruck wird so lange ausgeübt,
bis eine vorbestimmte Verringerung des dem Gebinde zur Verfügung
stehenden Volumens erreicht wird, woraufhin der Pressdruck der Pressein richtung
auf das Gebinde reduziert und das Gebinde von dem Füllorgan
abgenommen wird.
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Vorzugsweise
wird am Ende des Füllprozesses vor der Abnahme das Volumen
des Gebindes und insbesondere das dem Gebinde zur Verfügung stehende
Volumen vergrößert, um den im Gebinde herrschenden
Druck zu reduzieren.
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Unter
dem Begriff „Füllprozess” wird im Sinne
dieser Anmeldung der Prozess vom Aufstecken oder Anordnen des Gebindes
bis zur Abnahme bzw. Entfernung des gefüllten Gebindes
verstanden. Der Füllprozess umfasst dabei insbesondere
das Anordnen oder Aufstecken des Gebindes, den eigentlichen Füllvorgang
des Gebindes und das Abnehmen des gefüllten Gebindes.
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Unter
dem Begriff „Füllvorgang” wird der Vorgang
des Befüllens verstanden, also der Füllabschnitt,
bei dem wenigstens eine Phase mit Grobstromfüllung und
wenigstens eine Phase mit Feinstromfüllung vorgesehen sein
können. Unter dem Begriff „während des
Füllprozesses” wird im Sinne dieser Anmeldung
verstanden, dass das Volumen in zeitlicher Hinsicht nach dem Start
des Füllprozesses, also nach dem Anordnen oder Aufstecken
und vor der Abnahme des Gebindes erfolgt.
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Ein
bedeutender Vorteil der Erfindung ist die Reduktion des Volumens
in der Beruhigungsphase bis eine vorbestimmte Verringerung des dem
Gebinde zur Verfügung stehenden Volumens erzielt wird. Dadurch
wird sichergestellt, dass der Innendruck genügend abgebaut
wird, sodass eine Abnahme ohne Materialaustritt möglich
ist. Die vorbestimmte Verringerung wird vorzugsweise aufgrund von
Erfahrungswerten für einzelne abzufüllende Produkte
festgelegt.
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Durch
die Vergrößerung des dem Gebinde zur Verfügung
stehenden Volumens vor der Abnahme wird der im Gebinde herrschende
Druck direkt proportional zur Volumenvergrößerung
verringert, sodass mit der Volumenvergrößerung
direkt eine Druckreduzierung erzielt wird, da das flexible Gebinde
aufgrund des erhöhten Innendrucks das vergrößerte
Volumen unmittelbar einnehmen wird. Folglich kann der Abnahmedruck
schnell erreicht werden, so dass bei der Abnahme der Gebinde kein
hoher Materialverlust entsteht, da der Druck im Inneren des Gebindes
durch die Volumenvergrößerung verringert wird.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist eine bessere Sackentlüftung während der Beruhigungsphase.
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Vorzugsweise
wird ein schüttfähiges Gut während des
Füllabschnitts unter Zugabe von Luft in das Gebinde eingefüllt.
Gegebenenfalls kann nach dem Füllprozess eine Verschweißung
des Sacks erfolgen.
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Der
Füllprozess wird vorzugsweise auch dadurch verkürzt,
dass das zur Verfügung stehende Volumen des Gebindes während
eines wesentlichen Teiles des Füllprozesses reduziert wird,
um den im Gebinde herrschenden Druck während des Füllens hoch
zu halten. Am Ende des Füllprozesses wird der Pressdruck
reduziert und somit das zur Verfügung stehende Volumen
des Gebindes vergrößert, um den im Gebinde herrschenden
Druck schnell zu reduzieren.
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Grundsätzlich
beginnt ein Sack zu entlüften, wenn darin Überdruck
herrscht, also wenn eine Druckdifferenz zur Umgebung vorliegt. Dieser
Zeitpunkt tritt typischerweise ab etwa 50% des abzufüllenden
Gewichts ein. Dadurch, dass bei dieser Weiterbildung des Verfahrens
schon frühzeitig nur ein reduziertes Volumen für
das Gebinde zur Verfügung steht, steigt das Druckniveau
im Sack während des Füllvorgangs steiler an als
bei einem konventionellen Verfahren, so dass zu einem erheblich
früheren Zeitpunkt ein Überdruck im Sack erreicht
wird, der eine selbsttätige Sackentlüftung bewirkt.
Da die Entlüftungsrate des Gebindes von der Druckdifferenz
zwischen Sackinneren und der Umgebung abhängt, liegt durch
das während des Füllabschnitts herrschende Überdruckniveau
eine optimale Entlüftung vor. Die Entlüftung des
Gebindes wird erheblich beschleunigt.
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Trägt
man den im Sack vorherrschenden Druck über der Zeit auf,
so ist die Fläche unter der Kurve ein Maß für
die Entlüftungsarbeit. Diese Fläche, die sich
auf den Zeitraum des eigentlichen Füllens bezieht, ist
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren größer,
so dass erfindungsgemäß eine schnellere Abfüllung
erzielbar ist.
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Erfahrungen
in einem konkreten Fall haben gezeigt, dass dort ein Überdruck
schon etwa nach der Hälfte der sonst dazu benötigten
Zeit erreicht wird, so dass während des Füllvorgangs
schon über einen deutlich längeren Zeitraum eine
effektive Entlüftung stattfindet.
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Das
Volumen wird gegen Ende des Füllprozesses, insbesondere
im Beruhigungsabschnitt nach dem beendeten Füllvorgang
verringert, während das Gebinde noch an dem Füllstutzen
oder dem Füllorgan angeordnet ist. Dazu wird der eventuell
zuvor schon vorhandene Entlüftungsdruck auf das Gebinde nochmals
erhöht und der Pressdruck eingestellt, um das zur Verfügung
stehende Volumen und damit das Gebindevolumen durch Entlüften
des Gebindes zu reduzieren.
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Insbesondere
wird direkt nach dem Abschalten des Füllorgans ein hoher
und insbesondere zeitlicher konstanter Pressdruck auf das Gebinde
aufgebracht, der zu einer verstärkten Entlüftung
des Gebindes und somit einem sich reduzierenden Volumen des Gebindes
führt.
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Durch
die Maßnahmen kann das Füllverfahren verkürzt
und die benötigte Wartezeit ganz erheblich verringert werden.
In einem konkreten Fall wurde die Dauer der Beruhigungsphase von
etwa 20 Sekunden auf 5 Sekunden reduziert, während die
Zeitdauer des Füllabschnitts bei etwa 30 Sekunden konstant
blieb, sodass die Zeitdauer für den Füllprozess um
20 bis 30% reduziert werden konnte.
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Vorzugsweise
ist wenigstens eine Detektionseinrichtung vorgesehen, welche bei
Erreichen des vorbestimmten Maßes für das dem
Gebinde zur Verfügung stehenden Volumens den Pressdruck
auf das Gebinde reduziert. Die Detektionseinrichtung kann in Form
einer mechanischen Kurvensteuerung vorgesehen sein oder in einer
bevorzugten Weiterbildung als eine elektrische Detektionseinrichtung
ausgeführt sein, die ein Abnahmesignal ausgibt.
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Beispielsweise
kann die Detektionseinrichtung in einem einfachen Fall als Endschalter
ausgeführt sein. Wenn das Volumen des Gebindes vorbestimmt
reduziert wird oder ein vorbestimmtes Maß erreicht, wird
der Endschalter betätigt, woraufhin der Endschalter oder
eine Steuereinrichtung das Abnahmesignal ausgibt. Im Anschluss wird
der Abnahmeabschnitt eingeleitet und das Gebinde schließlich
abgenommen.
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Möglich
ist es auch, dass eine Vielzahl von Endschaltern oder Positionsschaltern
vorgesehen ist, von denen einer zur Indikation des vorbestimmten Maßes
auswählbar ist. Möglich ist auch ein verstellbarer
Endschalter oder Positionsschalter, um das vorbestimmte Maß beispielsweise
materialabhängig oder auch gebindeabhängig einstellen
zu können.
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Insbesondere
erfasst die Detektionseinrichtung einen Wert, der etwa proportional
zu dem Volumen ist, welches dem Gebinde zur Verfügung steht. Die
Detektionseinrichtung oder eine zugeord nete Steuereinrichtung gibt
vorzugsweise ein Abnahmesignal aus, wenn der Wert das vorbestimmte
Maß erreicht hat. Daraufhin wird der Pressdruck auf das
Gebinde reduziert und das Gebinde wird abgenommen.
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In
vorteilhaften Weiterbildungen wird das dem Gebinde zur Verfügung
stehende Volumen in der Beruhigungsphase auf ein vorbestimmtes Maß reduziert.
Dieser Wert kann fix gewählt sein und für alle
mit einem Produkt zu füllenden Gebinde vorgegeben sein.
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Möglich
ist es auch, dass das dem Gebinde zur Verfügung stehende
Volumen in der Beruhigungsphase um ein vorbestimmtes Maß reduziert wird.
Beispielsweise kann die Breite unabhängig von der Ausgangsbreite,
die vom Füllprodukt und den Sackabmessungen abhängt,
um z. B. 4 cm oder 6 cm reduziert werden. Das bietet Vorteile, insbesondere wenn
die Produkteigenschaften schwanken.
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Möglich
ist es auch, das zur Verfügung stehende Volumen um einen
vorgegebenen oder einstellbaren prozentualen Anteil zu verringern.
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Insbesondere
wird während wenigstens eines Teiles des Füllabschnitts
auf das Gebinde von außen ein Entlüftungsdruck
ausgeübt, um das dem Gebinde zur Verfügung stehende
Volumen schon während des Füllens zu reduzieren
und um die Entlüftung zu fördern.
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Während
des Füllabschnitts wird vorzugsweise ein vorgegebener Druck
im Gebinde schnell aufgebaut und anschließend etwa gehalten.
Das Volumen kann am Ende des Beruhigungsabschnitts insbesondere
nach der Beruhigungsphase in einem Schritt stark vergrößert
werden.
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Das
zur Verfügung stehende Volumen ergibt sich während
des Füllabschnitts im Wesentlichen aus einem Gleichgewicht
des Gebindeinnendrucks und dem Entlüftungsdruck, der von
außen aufgebracht wird.
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Vorteilhafterweise
wird während des Füllabschnitts ein vorgegebener
Druck im Gebinde schnell aufgebaut und anschließend etwa
gehalten. Der aufgebaute Druck kann der maximal aufbaubare Druck sein
oder ein Druck, der unter Einhaltung von Sicherheitstoleranzen gewählt
wird. Insbesondere liegt der aufgebaute Entlüftungsdruck
unterhalb des vom Füllorgan erzeugbaren Fülldrucks.
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In
allen Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden die Pressbacken
vorzugsweise druckgesteuert, können aber über
eine Wegerfassung oder eine Positionserfassung verfügen.
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Durch
den gegenüber dem Entlüftungsdruck erhöhten
Pressdruck in dem Beruhigungsabschnitt wird die Entlüftung
verstärkt, sodass der Beruhigungsabschnitt verkürzt
werden kann.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung wird während des Füllprozesses,
insbesondere während des Befüllens bzw. während
des Füllvorgangs in periodischen Abständen oder
kontinuierlich ein Kennwert für das Gewicht des Gebindes
bzw. des im Gebinde enthaltenden Füllguts erfasst. Dabei
kann das Gewicht über ein Netto- und besonders bevorzugt
ein Bruttoverfahren ermittelt werden. Möglich ist auch, dass
ein Sackstuhl, auf dem das Gebinde angeordnet ist, Teil des wiegenden
Systems ist. Da die Gewichte der beteiligten Komponenten bekannt
sind, kann aus dem gemessenen Gesamtgewicht auf das aktuelle Gewicht
des im Gebinde enthaltenen Füllguts zurück geschlossen
werden. Vorzugsweise wird bei Erreichen des Sollgewichts eines Gebindes
die Zufuhr des Schüttguts gestoppt. Möglich ist
auch eine gewichtsabhängige Steuerung des Füllvorgangs oder
des Füllpro zesses, wobei die Füllrate beim Erreichen
eines vorbestimmten Gewichts oder Gewichtsanteils von der Grobstromfüllrate
auf die Feinstromfüllrate reduziert wird. Es kann die Füllrate
bei Erreichen eines vorbestimmten Gewichtes oder Gewichtsanteils
auch kontinuierlich bis zu einer minimalen Füllrate abgesenkt
werden, um eine optimale Befüllung zu erzielen.
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Die
Verringerung des Pressdrucks am Ende der Beruhigungsphase kann insbesondere
schlagartig bzw. näherungsweise schlagartig erfolgen. Dadurch
wird das zur Verfügung stehende Volumen in dem Beruhigungsabschnitt
in einem kurzen Zeitabschnitt stark vergrößert.
Möglich ist auch eine kontinuierliche Volumenvergrößerung
nach Erreichen des vorbestimmten reduzierten Volumens.
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In
allen anderen Ausgestaltungen kann das dem Gebinde zur Verfügung
stehende Volumen zunächst vorzugsweise durch seitliche
Begrenzungseinrichtungen, Presseinrichtungen, Pressbacken der dergleichen
begrenzt werden, wobei die Pressbacken oder dergleichen zur Vergrößerung
des zur Verfügung stehenden Volumens des Gebindes dann
am Ende des Füllprozesses und insbesondere am Ende des
Beruhigungsabschnitts nach außen gefahren werden. In bevorzugten
Ausgestaltungen wirken die Begrenzungseinrichtungen oder Pressbacken
oder dergleichen auf die Längsseiten des Gebindes ein. Insbesondere
sind die Pressbacken wenigstens in der Beruhigungsphase druckgesteuert.
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Möglich
ist es auch, dass das zur Verfügung stehende Volumen in
der Beruhigungsphase durch eine weggesteuerte Verfahrung der Pressbacken vorbestimmt
reduziert wird.
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In
bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung wird das dem Gebinde zur
Verfügung stehende Volumen bis zu 50% oder mehr, insbesondere
um bis zu 30% vergrößert. Vorzugsweise beträgt
die Volumenvergrößerung zwischen etwa 3% und 20%
und beson ders bevorzugt zwischen etwa 5% und 15%. Je nach abzufüllendem
Stoff kann der prozentuale Anteil bei besonders feinen und leichten
Stoffen auch noch größer sein.
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Vorzugsweise
wird nach dem Stoppen des Füllorgans der Pressdruck an
das Gebinde angelegt, da der Druckabbau in dem vorhergehenden Zeitabschnitt
bei höheren Überdrücken schneller vonstatten
geht.
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Herrscht
gegen Ende der Beruhigungsphase in dem Sack ein Überdruck
von z. B. 100 Millibar so beträgt der Innendruck etwa 1,1
bar. Durch eine Volumenvergrößerung um 10% kann
der im Sack enthaltene Überdruck etwa vollständig
abgebaut werden. Erfindungsgemäß kann die Wartezeit
und der Beruhigungsabschnitt erheblich verkürzt werden.
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In
allen Ausgestaltungen der Erfindung kann ein Kennwert für
den Sackinnendruck bzw. den Fülldruck im Gebinde vorzugsweise
mittels eines Drucksensors erfasst werden. Dabei wird insbesondere
ein Kennwert für den im Gebinde herrschenden Luftdruck
ermittelt.
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Beispielsweise
kann an einem als Füllrohr oder Füllstutzen ausgeführten
Füllorgan eine Sonde mit einem Messkanal vorgesehen sein,
der bis in das Innere des zu füllenden Gebindes hineinreicht,
sodass ein an den Messkanal angeschlossener Sensor einen Kennwert
für den im Gebinde vorherrschen Druck erfasst. In anderen
Ausgestaltungen kann auch über ein an das Füllorgan
oder an das Gebinde angeschlossener Sensor ein Kennwert für
den im Gebinde herrschenden Druck abgeleitet werden.
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Vorteilhafterweise
wird der Füllprozess insgesamt oder wenigstens der Füllvorgang
in Abhängigkeit von dem ermittelten Kennwert gesteuert.
Dadurch wird die Einhaltung von Grenzwerten beim Füllvorgang
ermöglicht. Vorzugsweise wird der Füllprozess derart
gesteuert, dass ein vorgegebener Maximaldruck nicht überschritten
wird, um z. B. einen Sackbruch zu vermeiden. Andererseits wird das
Füllorgan vorzugsweise derart gesteuert, dass der im Gebinde
bzw. im Sack vorhandene Druck möglichst nahe am Maximaldruck
liegt, um den Füllprozess insgesamt zu beschleunigen.
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In
bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung wird wenigstens in einem
Zeitabschnitt das dem Gebinde zur Verfügung stehende Volumen
in Abhängigkeit von dem ermittelten Kennwert für
den im Gebinde vorherrschenden Fülldruck bzw. Sackinnendruck
variiert.
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Falls
ein Drucksensor zur Ermittlung eines Kennwerts für den
im Gebinde vorherrschenden Sackinnendruck vorgesehen ist, kann der
Abnahmezeitpunkt des Gebindes von dem Füllorgan oder dem Füllstutzen
vorzugsweise in Abhängigkeit von dem Sackinnendruck gewählt
werden, um sicher zu stellen, dass nahezu kein Material bei der
Abnahme austritt. Dazu können die Pressbacken geöffnet
und der im Gebinde vorherrschende Sackinnendruck erfasst werden.
Wenn ein geeigneter Abnahmedruck vorliegt, kann der Sack abgenommen
werden. Ansonsten kann der Pressdruck wieder aufgebaut werden, bis
sich ein geeigneter Abnahmedruck ergibt.
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In
allen Ausgestaltungen werden insbesondere Ventilsäcke gefüllt,
die nach dem Füllvorgang verschlossen werden oder auch
selbstschließend ausgeführt sein können.
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In
allen Ausgestaltungen wird vorzugsweise eine Membranpumpe zur Förderung
der schüttfähigen Güter eingesetzt. Obwohl
die Membranpumpe grundsätzlich eine Maschine zur Förderung
von Flüssigkeiten bzw. Gasen ist, hat sich dieses System auch
zur Förderung von schüttfähigen Gütern
und insbesondere von leichten schüttfähigen Gütern
bewährt.
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Das
Funktionsprinzip der Membranpumpe ähnelt dem der Kolbenpumpe,
wobei bei der Membranpumpe eine vollständige Trennung von
dem zu füllenden Schüttgut und dem Antrieb vorliegt.
Die Trennung wird durch eine Membran erreicht, durch die die bewegten
mechanischen Komponenten des Motors vor Einwirkungen des zu fördernden
Schüttguts abgeschirmt werden.
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Der
eigentliche mechanische Antrieb der Membranpumpe kann konventionell über
einen Elektromotor mittels einer an der Membran befestigen Pleuelstange
oder mittels geeignet gesteuerter Druckluft erfolgen.
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Membranpumpen
haben gegenüber Förderturbinen den Vorteil, dass
sie eine geringere Abhängigkeit der Füllleistung
von dem im Sack herrschenden Überdruck aufweisen, so dass
die während des Füllvorgangs vorherrschenden erhöhten
Drücke die Fördermenge nur wenig beeinflussen.
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Vorzugsweise
werden Doppelmembranpumpen eingesetzt, die auch über Druckluft
gesteuert werden können. Dazu ist ein Doppelgehäuse
vorgesehen, welches über eine Verbindungsstange zwei verbundene
Membranen enthält. Die Membranen werden auf ihrer Außenseite
von dem befördernden Schüttgut und auf ihrer Innenseite
von Druckluft beaufschlagt. Über die Verbindungsstange
wird ein Ventil betätigt, welches bei Erreichen einer Endlage die
Druckluft auf die jeweils andere Membran umsteuert. Eine solche über
Druckluft angesteuerte Membranpumpe überträgt
den Luftdruck direkt auf das zu befördernde Schüttgut.
Durch eine Drosselung des Drucks lässt sich die beförderte
Menge Schüttgut gut justieren.
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In
allen Ausgestaltungen wird insbesondere leichtes und gegebenenfalls
auch elastisches Schüttgut mit einer Dichte kleiner als
300 kg je m3 bzw. mit einer Dichte kleiner
300 g je dm3 abgefüllt. Vorzugsweise
wird Schüttgut mit einer Dichte kleiner als 250 kg je m3 und insbesondere mit einer Dichte zwischen 30
und 150 kg je m3 abgefüllt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Befüllen
von flexiblen Gebinden ist insbesondere zum Befüllen von
Säcken mit schüttfähigen Gütern
vorgesehen und umfasst eine Steuereinrichtung und wenigstens ein
Füllorgan, mit dem ein zu befüllendes Gebinde
mittels eines Füllprozesses insbesondere unter Zugabe von
Luft befüllt wird. Der Füllprozess umfasst wenigstens
einen Füllabschnitt, einen Beruhigungsabschnitt zum Druckabbau
und einen Abnahmeabschnitt. In dem Abnahmeabschnitt ist das Gebinde
von dem Füllorgan abnehmbar. Dabei ist eine Presseinrichtung
vorgesehen, mit welcher von außen auf das Gebinde Druck
ausübbar ist. Die Steuereinrichtung und die Presseinrichtung
sind geeignet und strukturiert, mittels der Presseinrichtung wenigstens in
der Beruhigungsphase einen Pressdruck von außen auf das
Gebinde auszuüben, um das Gebinde zu entlüften
und das dem Gebinde zur Verfügung stehende Volumen zu reduzieren,
bis eine Detektionseinrichtung eine vorbestimmte Verringerung des dem
Gebinde zur Verfügung stehenden Volumens detektiert, woraufhin
ein Abnahmesignal ausgegeben wird und der Pressdruck der Presseinrichtung auf
das Gebinde reduziert wird und das Gebinde von dem Füllorgan
abgenommen wird.
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Insbesondere
kann der Füllprozess auch dadurch verkürzt werden,
dass mittels der Press- oder Begrenzungseinrichtung das dem Gebinde
zur Verfügung stehende Volumen während eines wesentlichen
Teiles des Füllprozesses verringert und am Ende des Beruhigungsabschnitts
stark vergrößert wird, um während des
Füllabschnitts den im Gebinde herrschenden Druck hoch zu
halten und um den Beruhigungsabschnitt nach dem Füllabschnitt
zu verkürzen.
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Vorzugsweise
weist die Presseinrichtung zwei Pressbacken auf, welche auf seitliche
Bereiche eines Gebindes einwirken können.
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Insbesondere
ist die Detektionseinrichtung geeignet, einen Wert für
das dem Gebinde zur Verfügung stehende Volumen zu ermitteln,
wobei der erfasste Wert vorzugsweise etwa proportional zu dem Volumen
ist, welches dem Gebinde zur Verfügung steht. Die Detektionseinrichtung
umfasst insbesondere wenigstens einen Abstandssensor oder einen Positionssensor
oder einen Wegsensor. Möglich ist z. B. ein Abstandssensor
auf Ultraschallbasis oder ein Laserabstandssensor oder ein sonstiger
Sensor, der geeignet ist einen Weg oder Abstand zu erfassen. Möglich
ist bei motorischen Systemen z. B. ein Inkrementaldrehgeber.
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In
bevorzugten Weiterbildungen ist wenigstens ein Drucksensor vorgesehen,
mit dem ein Kennwert für einen im Gebinde herrschenden
Druck bestimmbar ist. Vorzugsweise ist eine Vergleichseinrichtung
vorgesehen, welche den herrschenden Druck mit einem vorgegeben Druck
vergleicht und welche ein Abnahmesignal auslöst, wenn der
herrschende Druck kleiner als der vorgegebene Druck ist.
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In
allen Fällen ist vorzugsweise wenigstens eine Membranpumpe
zum Transport des Schüttguts vorgesehen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die insbesondere
zur Durchführung eines der zuvor beschriebenen Verfahren
geeignet ist, können insbesondere Ventilsäcke
effektiv abgefüllt werden, wobei durch die vorbestimmte
Volumenreduzierung nach dem Füllabschnitt eine effektive
Entlüftung der Säcke ermöglicht wird.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich aus den Ausführungsbeispielen, die im folgenden mit
Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben werden.
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Darin
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
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2 eine
weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in einer
perspektivischen Ansicht;
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3 eine
perspektivische Ansicht deines Sackstuhls für eine Vorrichtung
nach 1 oder 2;
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4 eine
Vorderansicht des Sackstuhls nach 3 mit einem
angehängten leeren Sack;
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5 eine
Vorderansicht des Sackstuhls nach 3 mit einem
gefüllten Sack nach dem Abschalten des Förderstroms;
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6 eine
Vorderansicht des Sackstuhls nach 3 mit einem
gefüllten Sack nach dem Pressvorgang;
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7 eine
schematische Schnittdarstellung durch ein Füllrohr einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
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8 eine
stark schematisierte Darstellung des Füllstatus, Füllgewichts,
Sackinnendrucks und des dem Sack zur Verfügung stehenden
Volumens über der Zeit während eines Füllprozesses.
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Mit
Bezug auf die 1 bis 8 wird nun ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Die in 1 dargestellte
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist hier
im Ausführungsbeispiel als Packmaschine 1 mit
einem einzelnen Füllorgan in Form eines Füllrohres 3 ausgeführt.
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Die
Packmaschine 1 dient zum Befüllen von Säcken 4 mit
schüttfähigen Füllgütern 18 und
ist hier im Ausführungsbeispiel vollautomatisch ausgeführt. Es
ist auch möglich, die Packmaschine rotierend auszubilden
und mit mehreren über dem Umfang verteilt angeordneten
Füllorganen zu versehen. Ebenso ist eine manuelle Handaufsteckung
möglich.
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Die
Packmaschine 1 umfasst ein Gestell 8 und ein als
Füllrohr 3 ausgebildetes Füllorgan, auf welches
die Ventilsäcke 4 mit Öffnungen 25 aufgeschoben
werden. Eine Bedieneinheit 22 dient zur Bedienung und zur
Anzeige des Status der Packmaschine 1. Mit einer Absaugung 21 wird
z. B. beim Sackwechsel herausrieselndes Produkt abgesaugt.
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In
einem Leersackmagazin 50 werden Ventilsäcke 4 bevorratet.
Zum Befüllen wird ein Ventilsack 4 gegriffen und
angehoben. In 1 ist der Sackboden 4a eines
leeren Ventilsacks 4 erkennbar. Der Ventilsack 4 wird
mit der Aufsteckvorrichtung 51 (oder von Hand) auf das
Füllrohr 3 aufgeschoben. Dazu wird die Verfahreinheit 52 in
Richtung des Füllrohres 3 verfahren.
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Nach
dem Befüllen und der Abnahme des Ventilsacks 4 wird
das Ventil verschlossen. Es kann auch z. B. verschweißt
werden. Die Säcke 4 werden auf die Austrageeinrichtung 26 geworfen.
In der anschließenden Austragelinie kann das tatsächlich
erreichte Gewicht der Ventilsäcke 4 nochmals überprüft werden,
bevor die Ventilsäcke 4 abtransportiert werden.
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Wie
in 1 dargestellt, ist dem Füllrohr 3 eine
Pressvorrichtung 5 zugeordnet, die jeweils zwei Pressbacken 5a und 5b umfasst.
Beim Aufstecken sind die Pressbacken 5a und 5b auseinander
gefahren, sodass der Ventilsack 4 problemlos auf das Füllrohr 3 aufgeschoben
werden kann. Anschließend werden die Pressbacken 5a und 5b von
der Seite an den Ventilsack herangefahren, sodass das für
den Ventilsack zur Verfügung stehende Volumen 60 (vgl. 4)
praktisch schon von Beginn des Füllprozesses an reduziert
wird und kleiner ist als das mögliche Sackvolumen des Ventilsacks 4.
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Ein
stark schematisierter und nur prinzipiell aufgetragener Verlauf
des Sackgewichts 30 und des im Sack vorherrschenden Drucks 32 ist
unter anderem in 8 über der Zeit T dargestellt.
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Zum
Zeitpunkt t0 beginnt der Füllabschnitt 40. Der
leere Sack 4 ist angehängt und die Pressbacken 5a und 5b werden
mit dem Druckluftzylinder 6 maximal zusammen gefahren,
so dass das für den Sack zur Verfügung stehende
Volumen 60 ausgehend von seinem Startvolumen 61 seinen
minimalen Wert 62 zum Zeitpunkt t1 einnimmt. Gleichzeitig
startet der Füllvorgang und es wird Füllgut 18 eingefüllt. Der
Sack 4 dehnt sich aufgrund des eingefüllten Füllguts 18 aus
und nimmt das zur Verfügung stehende Volumen ein, dass
jedoch zunächst durch die Pressbacken 5a und 5b auf
das minimale Volumen 62 begrenzt wird. Anschließend
baut sich im Ventilsack 4 ein Überdruck auf, der
typischerweise bis zu 100 oder 250 Millibar beträgt und
auch noch größer sein kann und vom Füllmaterial
und den weiteren Bedingungen abhängt. Zum Zeitpunkt t2
wird ein etwa stationärer Zustand erreicht. Insbesondere
entspricht der dortige Überdruck 31 im Sack etwa
dem von außen aufgebrachten Entlüftungsdruck 32 der
Pressbacken 5a und 5b in diesem Füllabschnitt 40.
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Bis
zum Erreichen eines vorbestimmten Gewichts zum Zeitpunkt t3 wird
mit dem Grobstrom S1 gefüllt. Daran schließt sich
der Feinstrom S2 an. Zum Zeitpunkt t4 wird das vorgesehene Gewicht 30a erreicht,
die Produktzufuhr gestoppt und der Füllabschnitt 40 beendet.
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Es
schließt sich der Beruhigungsabschnitt 41 an.
Zum Zeitpunkt t4 wird vorzugsweise direkt der durch die Pressbacken 5a und 5b von
außen aufgebrachte Druck auf den Pressdruck 34 erhöht.
Der Pressdruck 34 der Pressbacken wird hier vorzugsweise
durch den Druckluftzylinder 6 aufgebracht. Dadurch bedingt
steigt der Druck im Sack vom Druck 32 auf den Druck 34 an
und bleibt dort etwa konstant. Gleichzeitig entlüftet der
Ventilsack 4 und das Sackvolumen 2 und das dem
Sack zur Verfügung stehende Volumen 60 nimmt entlang
der Kurve 65 ab. Der hohe Innendruck bewirkt eine schnelle
und effektive Entlüftung des Sacks 4.
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Das
dem Sack zur Verfügung stehende Volumen verringert sich,
bis zum Zeitpunkt t5 das zur Verfügung stehende vorbestimmte
Volumen 68 erreicht wird, welches als absoluter Wert vorbestimmt
sein kann, oder sich als Volumendifferenz 67 zu dem Volumen
zum Zeitpunkt t4 ergibt.
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Das
Erreichen des zur Verfügung stehenden vorbestimmten Volumens 68 wird über
die Detektionseinrichtung 70 erfasst, die ein Signal ausgibt,
welches von der Steuereinrichtung 14 verarbeitet wird. Die
Steuereinrichtung 14 gibt ein Abnahmesignal aus und der
Abnahmeabschnitt 42 wird eingeleitet. Der Pressdruck 34 der
Pressbacken 5a, 5b wird reduziert. Der gegenüber
dem Umgebungsdruck immer noch erhöhte Sackinnendruck sorgt
dafür, dass die Pressbacken 5a und 5b aufgefahren
werden. Dadurch wird das dem Ventilsack 4 zwischen den Pressbacken 5a und 5b zur
Verfügung stehende Volumen 60 schnell auf das
Volumen 66 vergrößert.
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Alternativ
dazu können die Pressbacken 5a und 5b auch
aktiv durch den Zylinder 6 geöffnet werden, sodass
das zur Verfügung stehende Volumen 60 schlagartig
oder doch nahezu schlagartig auf das Volumen 66 vergrößert
wird.
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Der
Ventilsack 4 nimmt durch den im Inneren des Ventilsacks 4 herrschenden Überdruck
nun ein vergrößertes Volumen ein, wodurch der
im Inneren des Ventilsacks 4 vorherrschende Druck entsprechend
verringert wird. Das führt hier dazu, dass direkt nach Öffnung
der Pressbacken 5a und 5b der Sackinnendruck 31 gleich
dem Abnahmedruck 36 ist, sodass praktisch direkt nach dem
Zeitpunkt t5 der Sack abgenommen werden kann. Der Beruhigungsabschnitt 41 wird
erheblich verkürzt.
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Durch
den Füllprozess bedingt wird die nötige Wartezeit,
bis der Ventilsack 4 von dem Füllrohr 3 abgenommen
werden kann, erheblich reduziert, sodass die Füllgeschwindigkeit
gegenüber herkömmlichen Füllverfahren
steigt. Gleichzeitig wird ein Materialausstoß bei der Abnahme
von dem Füllrohr 3 vermieden, da der Innendruck
reduziert wird, sodass die Ventilsäcke 4, die
Packmaschine 1 und die Umgebung nicht so stark oder insbesondere
gar nicht verschmutzt werden. Es ist möglich den Füllprozess
so zu steuern, dass in der Regel gar kein Produkt oder nur ein äußerst
geringer Produktanteil aus dem Ventilsack 4 austritt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Packmaschine 1 werden
vorzugsweise leichte Materialien und insbesondere Aerosile, Ruß und
sonstige leichte Produkte abgefüllt. Es ist aber auch möglich,
andere Produkte wie z. B. Zement oder dergleichen mit der erfindungsgemäßen
Packmaschine 1 abzufüllen.
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Nach
den bisherigen Erfahrungen bei dem Abfüllen mit leichten
Füllmaterialien, wie z. B. pyrogener Kieselsäure,
ergibt sich eine deutliche Leistungssteigerung bei gleichzeitig
höherer Gewichtsgenauigkeit. Während die Wartezeit
nach dem Ende des Füllvorgangs, während der der Überdruck
im Sack abgebaut wird, bei konventionellen Maschinen bei einem Füllmaterial
zwischen etwa 15 und 20 Sekunden betrug, kann bei der erfindungsgemäßen
Anlage der Sack nahezu oder gar direkt abgenommen werden, nachdem
der Pressdruck das Volumen vorbestimmt reduziert hat und das dem
Sack zur Verfügung stehende Volumen vergrößert
wurde. Die Zeitersparnis beträgt bei diesem Beispiel etwa
12 bis 17 Sekunden pro Sack. Bei einer durchschnittlichen Dauer
des Füllvorgangs von etwa 30 Sekunden bedeutet dies eine
Verkürzung des Füllprozesses von etwa 50 Sekunden
auf ca. 35 Sekunden und somit eine ganz erhebliche Erhöhung
der Anlagenkapazität um ca. 20 oder 30–40%. Bei
schwereren Materialien oder bei Materialien, die mit einem geringeren
Luftanteil abgefüllt werden, kann eine geringere Leistungssteigerung
auftreten.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Packmaschine 1 in perspektivischer Ansicht dargestellt,
die hier als Standmaschine und ebenfalls als nicht rotierende Anlage ausgebildet
ist. Der Sackstuhl 20 ist Teil des gewogenen Systems im
sogenannten Bruttowägeverfahren, bei dem der Sackstuhl 20 und
die Presseinrichtung 5 und der zu befüllende Ventilsack 4 mit
gewogen werden, um aus dem ermittelten Gewicht auf das im Ventilsack 4 enthaltene
Füllgut 18 (vgl. 7) zurückzuschließen,
da ja die Gewichte des Sackstuhls und der anderen beteiligten Komponenten
bekannt sind.
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Die
Presseinrichtung 5 umfasst wiederum eine rechte Pressbacke 5a und
eine linke Pressbacke 5b, die in der Ausgangsposition z.
B. etwa parallel zueinander und voneinander beabstandet angeordnet
sind und die hier jeweils an den unteren Enden an Schwenkachsen 7 schwenkbar
gelagert sind. Die beiden Pressbacken 5a und 5b sind
an den oberen Enden über ein oberes Gestänge 5d miteinander verbunden,
an welchem ein Antrieb 6 angeordnet ist, der hier als Motor
ausgeführt ist. Durch Betätigung des Motors 6 wird
der obere Abstand zwischen den Pressbacken 5a und 5b verringert,
sodass das zwischen den Pressbacken 5a und 5b vorliegende
Volumen 60 beeinflusst wird, wie insbesondere auch in der
Darstellung nach 4 erkennbar ist. Mit der in 6 sichtbaren
Detektionseinrichtung, die z. B. als Wegsensor ausgeführt
ist, kann eine weggesteuerte Steuerung der Pressbacken 5a und 5b erfolgen.
Alternativ zu dem Motor 6 kann ein anderer Aktuator zur
Betätigung der Pressba cken vorgesehen sein, der z. B. einen
Druckluftzylinder oder Hydraulikantrieb umfasst.
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Anstelle
der drehbaren Lagerungen an den unteren Enden der Pressbacken 5a und 5b,
die jeweils mit Pressplatten 5c versehen sind, kann auch das
untere Gestänge 5e über einen Druckluftzylinder oder
einen Motor 6 oder einen sonstigen Aktuator längenverstellbar
ausgeführt sein.
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Durch
längenverstellbare Gestänge 5d und 5e kann
eine parallele Verschiebung der Pressbacken 5a und 5b erreicht
werden.
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Erfindungsgemäß werden
die Pressbacken 5a und 5b des Sackstuhls 20 zu
Beginn des Füllprozesses bzw. des Füllvorgangs
derart an den Ventilsack 4 herangefahren, dass sie das
zur Verfügung stehende Sackvolumen 60 während
der Füllung zunächst erheblich um z. B. 30% oder
mehr reduzieren. D. h., dass für eine Gewichtsgröße
von z. B. 10 kg nur noch ein reduziertes Volumen zur Verfügung
steht. Wenn nun der Ventilsack sein angestrebtes Gewicht erreicht
hat und der Füllvorgang somit beendet ist, steht der Ventilsack 4 zunächst
unter dem üblichen Überdruck von z. B. 100 oder
250 Millibar oder dergleichen.
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In
diesem Moment werden die beiden seitlichen Pressbacken mit erhöhtem
Pressdruck zusammengefahren. Dadurch steigt die Entlüftungsrate
und das Sackvolumen sinkt. Der erhöhte Pressdruck wird erst
reduziert, wenn das dem Sack zur Verfügung stehende Volumen
vorbestimmt reduziert wurde. Beispielsweise können die
seitlichen Pressbacken 5a und 5 bis auf einen
vorbestimmten Abstand aufeinander zu bewegt werden. Möglich
ist es auch, das die Breite des Sacks um ein vorbestimmtes Maß von
z. B. 2, 4, 6 oder 8 cm reduziert wird. Das vorbestimmte Maß kann
vom abzufüllenden Produkt und den Sackabmessungen abhängen.
Erst bei Erreichen der vorbestimmten Volumenreduktion wird der Pressdruck 34 reduziert
oder abgeschaltet, sodass das dem Ventilsack 4 zur Verfügung
stehende Volumen quasi schlagartig vergrößert
und somit der Überdruck im Sackinneren kompensiert wird.
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Nach
dem Auseinanderfahren der Pressbacken 5a und 5b kann
der Ventilsack 4 deshalb in der Regel abgenommen werden,
ohne dass ein schädlicher Produktverlust bei der Abnahme
auftritt. Dieses System erlaubt folglich eine hohe Abfüllleistung,
da nur eine geringe Verweildauer nach dem Füllvorgang erforderlich
ist, wobei bei der Abnahme kein Füllgut 18 oder
nur geringe Mengen abgeführt werden.
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Es
ist auch möglich, dass die Pressbacken 5a und 5b nach
beendetem Füllvorgang zunächst geöffnet
und anschließend wieder leicht an den Sack 4 angedrückt
werden, um die Abnahme des Sacks mit der Sackabnahmeeinrichtung 24 (vgl. 3)
zu unterstützen. Bei dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Sackstuhl 20 inklusive
der Pressvorrichtung 5 und der Sackabnahmeeinrichtung 24 Teil
des gewogenen Systems, welches beim Abfüllen gewogen wird,
um das abgefüllte Produktgewicht zu ermitteln und den Füllvorgang
entsprechend zu steuern. Der Sackstuhl 20 ist über
die Gegenlenker 23 am Gestell 8 aufgehängt
und wird über die an der Messdosenbefestigung 26 befestigte Messdose
(nicht dargestellt) gewogen.
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In
bevorzugten Ausgestaltungen umfasst die Packmaschine eine Doppel-Membranpumpe 16 zur Förderung
des Füllguts 18. Eine Doppel-Membranpumpe 16 eignet
sich insbesondere zur Abfüllung von leichten Füllmaterialien 18.
Dabei liegt die Abfüllleistung bei Füllmaterialien
mit einem Schüttgewicht kleiner 100 g pro dm3 bei
etwa 60 Sack pro Stunde und Füllstutzen, kann aber auch
größer oder kleiner sein.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäß nicht
nur Einzel- oder Reihenpackmaschinen vorgesehen sein können,
sondern es können auch rotierende Packmaschinen mit mehr
als einem Füllrohr oder Reihenpackmaschinen mit mehreren
in Reihe liegenden Füllrohren eingesetzt werden.
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Bei
dem Füllprozess wird die Steuerung des Füllvorgangs
durch eine Waagensteuerung vorgenommen, die die Füllgeschwindigkeit
in Abhängigkeit von dem schon im Ventilsack 4 vorhandenen
Füllgewicht steuert.
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In 4 ist
ein Sackstuhl 20 in einer Vorderansicht mit einem angehängten
leeren Sack 4 dargestellt. Das zur Verfügung stehende
Volumen 60 ist auf ein minimales Volumen 62 reduziert,
da die Pressbacken 5a und 5b eingefahren wurden.
Der Abstand 54 an dem Zylinder 6 ist ein Maß für
das zur Verfügung stehende Sackvolumen. Der Abstand 54 ist
in dem in 4 dargestellten Zustand entsprechend
klein, da das zur Verfügung stehende Volumen auf das minimale
Volumen 62 reduziert wurde. Das Sackvolumen 2 ist
hier noch nahezu Null, da noch kein Füllgut 18 in den
Sack 4 eingefüllt wurde. Mit beginnender Füllung erreicht
das tatsächliche Sackvolumen 2 schnell das zur
Verfügung stehende Volumen 62, woraufhin der Sackinnendruck 31 bis
auf den Entlüftungsdruck der Pressbacken 5a und 5b steigt.
Mit fortschreitender Füllung werden die Pressbacken 5a und 5b auseinander
gedrückt und das zur Verfügung stehende Volumen 60 und
das Sackvolumen 2 nimmt zu, bis das vorgesehene Endgewicht 30a erreicht
wird.
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In 5 ist
der gefüllte Zustand dargestellt, wobei das zur Verfügung
stehende Volumen 64 etwa sein Zwischenmaximum erreicht.
Je nach Füllgut und Füllbedingungen weist das
Volumen des Sacks hier sein Maximum auf oder schon etwas zuvor währender
der Füllung mit dem Feinstrom S2.
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Anschließend
werden die Pressbacken mit erhöhtem Pressdruck 34 auf
die Seitenflächen des Sacks 4 gedrückt
und der Sack 4 wird durch den hohen Pressdruck 34 bedingt
schnell entlüftet. Das tatsächliche Sackvolumen
nimmt ab, bis das zur Verfügung stehende Volumen 60 vorbestimmt
reduziert wurde und entweder um einen vor bestimmten Betrag 67 oder
Anteil verringert wurde oder aber ein vorbestimmtes zur Verfügung
stehendes Volumen 68 erreicht. Dieser Zustand ist in 6 dargestellt.
Der Abstand 56 ist deutlich kleiner als der Abstand 55 im prall
gefüllten Zustand, der in 5 abgebildet
ist.
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Die
Abstände 54 bis 56 sind hier etwa proportional
zu dem zur Verfügung stehenden Volumen 60. Der
jeweils aktuelle Abstand wird hier durch die Detektionseinrichtung 70 erfasst,
die als Weg-, Abstands- oder Längenmesseinrichtung arbeitet
und ein Maß für den Abstand der beiden Pressbacken 5a und 5b detektiert.
Daraufhin wird der Pressvorgang beendet und die Abnahme des Sacks 4 eingeleitet. Das
Beenden des Pressvorgangs wird hier initiiert, wenn der Abstand 56 erreicht
wird, der ein bestimmtes zur Verfügung stehendes Volumen 68 repräsentiert.
In anderen Ausgestaltungen kann ein Laser- oder Ultraschallabstandssensor
oder ein sonstiger Weg- oder Längensensor vorgesehen sein.
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In 7 ist
ein schematischer Querschnitt durch ein Füllrohr 3 dargestellt.
Bei diesem Füllrohr 3 ist zusätzlich
noch wenigstens ein Drucksensor 10 vorgesehen, mit dem
ein Kennwert für den im Ventilsack 4 herrschenden
Druck erfassbar ist.
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In 7 ist
das Füllrohr 3 geschnitten dargestellt, auf das
ein Ventilsack 4 mit seiner Öffnung 25 aufgeschoben
ist. Der Ventilsack 4 wird mit einer an einer Außenseite 3a des
Füllrohrs 3 angebrachten Blähmanschette 27 gehalten
und zur Umgebung abgedichtet. Die Blähmanschette 27 legt
sich im aufgeblähten Zustand an eine Innenwandung 28b eines der
Befestigung des Ventilsacks 4 an dem Füllrohr 3 dienenden
Abschnitts 28 des Ventilsacks 4 an.
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Mittels
der Presseinrichtung nach den 3–6 wird
das für den Ventilsack 4 zur Verfügung
stehende Volumen 60 schon vor Beginn des Füllabschnitts
reduziert.
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Weiterhin
wird während des Füllprozesses ein für
den Druck im Ventilsack 4 charakteristischer Wert über
den Drucksensor 10 aufgenommen. Dabei kann der Drucksensor 10 in
einem Bereich 3c des Füllrohrs 3 angeordnet
sein, der unmittelbar an einen von dem Abschnitt 28 des
Ventilsacks 4 belegten Bereich 3d angrenzt. Der
Drucksensor 10 durchragt eine Wand des Füllrohrs 3,
sodass er den Druck im Inneren des Füllrohrs 3 aufnimmt,
der im Wesentlichen dem im Ventilsack herrschenden Druck entspricht.
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Alternativ
dazu kann auch ein Drucksensor 10 vorgesehen sein, der über
eine Druckaufnahmeöffnung 9 bzw. einen Messkanal
oder eine Messleitung 13 den im Inneren des Sacks herrschenden Druck
aufnimmt. Die Druckaufnahmeöffnung 9 kann z. B.
in einem vorderen Bereich des Füllrohrs 3 in der Nähe
der Austrittsöffnung für das Füllmaterial 18 vorgesehen
sein. Die Messleitung 13 kann einen ersten als Kanal ausgeführten
Abschnitt 13a in dem Füllrohr und einen zweiten
Abschnitt 13b aufweisen, der als flexible oder starre Leitung
ausgeführt ist und mit dem Drucksensor 10 verbunden
ist. Da sich Druckstörungen mit Schallgeschwindigkeit ausbreiten, kann
die Messleitung 13 eine erhebliche Länge aufweisen.
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Die
mit dem Drucksensor 10 gemessenen Druckwerte werden in
der zugeordneten digitalen Auswertungseinheit 11 zwischengespeichert
und einer zentralen Steuerungseinheit 14 übergeben.
Anhand der mittels des Wägesystems 12 und mittels des
Drucksensors 10 gemessenen Daten wird der Füllprozess
gesteuert. Die von der Wägeeinrichtung 12 gemessenen
Messwerte werden an eine elektronische Verarbeitungseinheit 15 gesendet,
die mit der zentralen Steuerungseinheit 14 verbunden ist,
die das Förderorgan 16 steuert.
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Für
spezielle Stoffe oder in speziellen Situationen kann über
eine Luftzufuhr 17 Luft zugeführt werden, um z.
B. Anbackungen zu lösen.
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Der
Füllprozess arbeitet wie folgt: Nach dem Aufstecken eines
Ventilsacks 4 per Hand oder mit einem Aufsteckautomaten
auf ein Füllrohr 3 wird der Ventilsack 4 mittels
der Blähmanschette 27 festgelegt und es werden
die Pressbacken 5a und 5b an den Sack herangeführt,
um dessen zur Verfügung stehendes Volumen zu begrenzen.
Im Anschluss daran wird der Füllvorgang gestartet, der
durch die elektronische Steuerungseinheit 14 gesteuert
wird und bei dem das Füllmaterial 18 und gleichzeitig
ein Luftanteil 19 in den Sack 4 eingebracht werden.
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Das
dem Förderorgan 16 aus einem Silo oder dergleichen
zugeführte Füllmaterial 18 wird durch
das Füllrohr 3 in den Ventilsack 4 eingebracht. Die
Menge des eingefüllten Materials 18 wird kontinuierlich
von der nur schematisch dargestellten Wägeeinrichtung 12 erfasst
und die Messwerte werden an die Verarbeitungseinheit 15 und
die Steuerungseinheit 14 weitergeleitet.
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Gleichzeitig
kann der im Ventilsack 4 herrschende Druck erfasst werden.
Wenn der Druck im Ventilsack eine vorbestimmte Grenze übersteigt,
wird der Füllvorgang verlangsamt, um ein Platzen des Ventilsacks 4 zu
vermeiden. Umgekehrt kann die Füllgeschwindigkeit erhöht
werden, wenn der im Ventilsack herrschende Druck geringer als ein
vorbestimmter Druck ist.
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Die
Stellung der Pressbacken kann in Abhängigkeit von dem aktuellen
Gewicht und dem ermittelten Druck im Ventilsack 4 gesteuert
werden. Möglich ist z. B. das die Pressbacken 5a und 5b erst das
dem Sack zur Verfügung stehende Volumen reduzieren, wenn
ein vorbestimmter Anteil von z. B. 30 oder 50% der vorgesehenen
Füllmenge in den Sack eingefüllt wurde. Möglich
ist es auch, die Pressbacken 5a und 5b nach Ende
des Füllvorgangs kontinuierlich aufeinander zuzufahren,
um das dem Sack zur Verfügung stehende Volumen kontinuierlich
zu verkleinern, bevor das Sackvolumen vor der Abnahme schließlich
vergrößert wird.
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Vorzugsweise
werden die Pressbacken nach beendetem Pressvorgang auseinandergefahren,
sodass der Druck im Sackinneren schnell oder sogar nahezu schlagartig
sinkt. Wenn nun der im Sackinneren er mittelte Überdruck
unter einen vorbestimmten oder wählbaren Wert fällt,
wird der Sack abgenommen. Da bei der Abnahme kein oder nur ein geringer Überdruck
vorliegt, wird nur sehr wenig oder gar kein Füllmaterial 18 bei
der Abnahme aus dem Sack heraus geblasen, so dass die Säcke 4 und
die Packmaschine 1 erheblich sauberer bleiben. Mit dem
Drucksensor 10 wird es möglich, den Sackinnendruck 31 vor
der Abnahme zu überprüfen, um den Austritt von Füllmaterial 18 bei
der Abnahme sicher zu verhindern.
-
- 1
- Packmaschine
- 2
- Volumen
- 3
- Füllrohr
- 3a
- Außenseite
- 3d
- Bereich
- 4
- Ventilsack
- 4a
- Sackboden
- 5
- Pressvorrichtung
- 5a,
5b
- Pressbacke
- 5c
- Pressplatte
- 5d,
5e
- Gestänge
- 6
- Druckluftzylinder
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Gestell
- 9
- Druckaufnahmeöffnung
- 10
- Drucksensor
- 11
- Auswertungseinheit
- 12
- Wägesystem
- 13
- Messleitung
- 13a,
13b
- Abschnitt
- 14
- Steuerungseinheit
- 15
- Verarbeitungseinheit
- 16
- Doppelmembranpumpe
- 16
- Förderorgan
- 17
- Luftzufuhr
- 18
- Füllgut
- 19
- Luftanteil
- 20
- Sackstuhl
- 21
- Absaugung
- 22
- Bedieneinheit
- 23
- Gegenlenker
- 24
- Sackabnahmeeinrichtung
- 25
- Öffnung
- 26
- Messdosenbefestigung
- 27
- Blähmanschette
- 28
- Abschnitt
- 28b
- Innenwandung
- 30
- Sackgewicht
- 30a
- Sackgewicht
- 31
- Sackinnendruck
- 32
- Entlüftungsdruck
- 34
- Pressdruck
- 36
- Abnahmedruck
- 37
- Beruhigungsphase
- 40
- Füllabschnitt
- 41
- Beruhigungsabschnitt
- 50
- Leersackmagazin
- 51
- Aufsteckvorrichtung
- 52
- Verfahreinheit
- 53
- Verfahrschiene
- 54–56
- Abstand
- 60
- Volumen
- 61
- Startvolumen
- 62
- Minimales
Volumen
- 63
- Zwischenmaximum
- 64
- Kurve
- 65
- Vorbestimmtes
Volumen
- 66
- Endvolumen
- 67
- Volumendifferenz
- 68
- Minimales
Volumen
- 70
- Detektionseinrichtung
- t1–t5
- Zeitpunkt
- S1
- Grobstrom
- S2
- Feinstrom
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 3533454 [0005]
- - DE 19541975 A1 [0006]
- - DE 3703714 A1 [0007]
- - EP 2007/010252 [0010]