DE19541723C2 - Tankentnahmevorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tankentnahmevorrichtung zur Entnahme von Kraftstoff
aus einem Kraftstoff-Tank. Zur Entnahme von Kraftstoff aus einem Kraftstofftank
wird Kraftstoff mit Hilfe einer meist elektrisch betriebenen Pumpe über eine Ent
nahmeleitung abgesaugt und der Kraftstoffversorgungseinrichtung des Motors,
also dem Vergaser oder einer Einspritzpumpe, zugeführt. Die Kraftstoffpumpen
fördern in der Regel mehr Kraftstoff als der Motor verbrauchen kann. Überschüs
sig entnommener Kraftstoff wird deshalb mit einer Rücklaufleitung zum Tank zu
rückgeführt.
Die Entnahmeleitung mündet zweckmäßigerweise am Boden des Tanks, um eine
nahezu restlose Entleerung zu ermöglichen. Bei nahezu geleertem Tank tritt das
Problem auf, daß, bedingt durch Kurvenfahrten des Fahrzeugs und Stra
ßenunebenheiten die Mündungsöffnung der Entnahmeleitung zumindest kurzzei
tig nicht mehr von Kraftstoff umgeben ist. Die Folge ist, daß in einem solchen Fall
Luft bzw. ein Luft-Kraftstoffdampf-Gemisch angesaugt wird. Um dies zu verhin
dern, ist es bekannt, am Boden des Kraftstofftankes einen sogenannten Stautopf
anzuordnen und dafür zu sorgen, daß in diesem Stautopf stets ein gewisses
Stauvolumen vorhanden ist. Einige Liter Kraftstoff sind dabei schon ausreichend.
Entscheidend ist dabei die Füllhöhe des Kraftstoffs. Bei einer Kurvenfahrt oder bei
Unebenheiten des Straßenbelages kann die Kraftstoff-Flüssigkeit nicht seitlich
abfließen, so daß die am Boden des Staukopfes mündende Entnahmeleitung
niemals freiliegen und entsprechend auch keine Luft angesaugt werden kann.
Das Stauvolumen wird durch eine separate Pumpe aufrechterhalten. In der Regel
handelt es sich um eine Saugstrahlpumpe, also um eine nach dem Venturi-Prinzip
arbeitende Pumpe. Angetrieben werden solche Pumpen in der Regel durch den
Rücklaufstrom des Kraftstoffes. Bei Diesel-Fahrzeugen ist der Rücklaufstrom na
hezu drucklos, so daß eine nach dem Venturi-Prinzip arbeitende Saugpumpe
damit nicht antreibbar ist. Eine Saugstrahlpumpe erhöht außerdem den Montage-
und Fertigungsaufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tankentnahmevorrichtung vorzuschlagen, bei
der ein Stauvolumen ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Pumpen aufrechterhalten
ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Rücklaufleitung in den Staube
hälter mündet und die Entnahmeleitung bei hohem Füllstand des Kraftstoffs mit
dem Kraftstoffbehälter und ab einer bestimmten Mindestfüllhöhe mit dem Staube
hälter verbunden ist. Die Mindestfüllhöhe entspricht einer Kraftstoffmenge, bei der
trotz eines seitlichen Abfließens oder einer Wellenbildung des Kraftstoffs ein
"Trockengehen" der Ansaugöffnung der Entnahmeleitung nicht mehr auftritt. So
lange also im Kraftstofftank ein noch ausreichendes Flüssigkeitsniveau bzw. -
volumen vorhanden ist, wird Kraftstoff aus dem Kraftstofftank, also aus dem
Hauptvolumen entnommen. Bei herkömmlichen Entnahmevorrichtungen wird der
Kraftstoff stets dem Staubehälter entnommen, was bedingt, daß durch eine zu
sätzliche Pumpe das Kraftstoffniveau im Staubehälter aufrechterhalten werden
muß. Bei der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung wird der Kraftstoff im
Staubehälter dadurch auf nahezu konstantem Niveau gehalten, daß die Rücklauf
leitung in den Staubehälter mündet. Das Kraftstoffniveau im Staubehälter kann
auf einfache Weise dadurch begrenzt werden, daß ein Überlauf vorhanden ist.
Über diesen Überlauf fließt der durch die Rücklaufleistung zurückgeförderte
Kraftstoff zurück in den Kraftstofftank.
Die vom Befüllungsgrad des Kraftstofftanks abhängige unterschiedliche Verbin
dung der Entnahmeleitung mit dem Kraftstofftank einerseits und dem Staubehälter
andererseits, wird in vorteilhafter Weise durch ein 3/2-Wegeventil bewerkstelligt.
Antrieb und Steuerung dieses Ventils sind auf unterschiedliche Weise realisierbar.
Beispielsweise kann das Ventil mit einem elektrischen Antrieb ausgerüstet sein,
der über an der Tankinnenwandung angebrachte Sensoren oder Signalgeber,
beispielsweise einen Dickschichtwiderstand etc. gesteuert wird. Erfindungsgemäß
wird jedoch eine weniger komplizierte Lösung vorgeschlagen. Das 3/2-Wegeventil
wird nämlich durch einen Schwimmer gesteuert. Ein solcher Schwimmer kann
durch ein übliches Gestänge mit dem Ventil verbunden sein und die Betätigung,
d. h. also die Umschaltung von der einen auf die andere Schaltstellung des Ventils
bewirken. Das 3/2-Wegeventil ist vorzugsweise an einer Wand des Staubehälters
angeordnet. Der Staubehälter ist in vorteilhafterweise ein separater, topfähnlicher
Behälter, der am Boden des Krafstofftanks angeordnet ist. Vorteilhaft ist dann
auch, wenn das 3/2-Wegeventil ebenfalls nahe des Bodens des Staubehälters
angeordnet ist, da die Entnahme bzw. die Absaugung des Kraftstoffes stets im
Bodenbereich erfolgt.
Der Staubehälter weist vorzugsweise einen Deckel auf, um ein Herausschwappen
von Kraftstoff während Kurvenfahrten etc. zu verhindern. Durch Öffnungen im
Deckel ist ein Überlauf für den Kraftstoff gewährleistet.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Detaildarstellung eines Kraftstofftanks mit einem
darin angeordneten Staubehälter, wobei die Entnahme des Kraftstoffes
aus dem Kraftstofftank selbst erfolgt,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, wobei jedoch der Kraftstoffbehäl
ter nahzu entleert ist und die Kraftstoffentnahme aus dem Staubehälter
erfolgt, und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Staubehälters.
In Fig. 1 ist schematisch eine Tankentnahmevorrichtung dargestellt, die im we
sentlichen einen Staubehälter 1, eine Entnahmeleitung 2, eine Rücklaufleitung 3
und ein Umschaltventil 4, nämlich ein 3/2-Wegeventil umfaßt. Eine zur Kraftstof
fentnahme ebenfalls notwendige Kraftstoffpumpe ist aus Gründen der Übersicht
lichkeit aus den Zeichnungen weggelassen worden. Der topfähnliche Staubehälter
ist am Boden 5 eines Kraftstofftanks 6 angeordnet. Er weist Seitenwände 7 auf,
die ein Stauvolumen 8 vom Hauptvolumen 9 des Kraftstofftanks abgrenzen.
Das Umschaltventil 4 ist, wie aus Fig. 3 hervorgeht, an der zum Hauptvolumen 9
hinweisenden Außenseite einer Seitenwand 7 des Staubehälters 1 angeordnet.
Es weist zwei Eingänge 10, 11 und einen Ausgang 12 auf. Der Ausgang 12 ist mit
der Entnahmeleitung 2 verbunden. Der Eingang 10 steht über einer Leitung 13 mit
dem Stauvolumen 8 in Verbindung. Die Leitung 13 mündet in den bodennahen
Bereich des Stautopfes 1. Der Eingang 11 ist dagegen über eine Leitung 14 mit
dem Hauptvolumen des Kraftstofftanks verbunden.
Das Umschaltventil 4 ist schwimmerbetätigt. Es weist dazu ein Schaltgestänge 15
auf, dessen eines Ende mit dem Umschaltventil 4 verbunden ist und dessen ande
res Ende einen Schwimmer 16 trägt (Fig. 3). Über das Schaltgestänge 15 ist ab
hängig von der Schwimmerstellung das Umschaltventil 4 von seiner Schaltstellung
I (Fig. 1) in seine Schaltstellung II (Fig. 2) umschaltbar.
Der Staubehälter ist, wie etwa aus Fig. 3 erkennbar ist, im Bodenbereich trichter
artig ausgebildet. Er weist dazu einen schräg zum Boden 17 des Staubehälters
verlaufenden Seitenwandabschnitt 18 auf. Der an den Boden 17 angrenzende
Bereich dieses Abschnittes ist nach Art eines Siebes 19 ausgebildet. Der inner
halb des Staubehälters 1 angeordnete, an das Sieb 19 angrenzende Raum ist
durch ein etwa kastenartiges Gehäuse 20 vom Stauvolumen 8 flüssigkeitsdicht
abgetrennt. Das Gehäuse 20 und das Sieb 19 umgrenzen einen Ansaugraum 21,
in den sich die mit dem Eingang 11 des Umschaltventils 4 verbundene Leitung 14
hinein erstreckt (Fig. 1 und 2). Die Oberseite des Staubehälters 1 ist durch einen
Deckel 22 verschlossen. Der Deckel weist siebartige Durchbrechungen 23 auf.
Die erfindungsgemäße Tankentnahmevorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn der
Kraftstofftank bzw. dessen Hauptvolumen 9 mit Kraftstoff 24 aufgefüllt ist, befindet
sich der Schwimmer 16 in der in Fig. 3 gezeigten oberen Stellung. Das Umschalt
ventil 4 nimmt dabei seine Schaltstellung ein. Sein Eingang 11 ist in dieser
Schaltstellung mit dem Ausgang 12 verbunden und es wird Kraftstoff 24 aus dem
Ansaugraum 21 über die Leitung 14 in die Entnahmeleitung 2 gefördert. Über die
Entnahmeleitung 2 gelangt der Kraftstoff zu den jeweiligen Kraftstoffversorgerein
richtungen des Motors, d. h. also zum Vergaser bzw. zur Einspritzpumpe. Nicht
verbrauchter Kraftstoff fließt über die Rücklaufleitung 3 zum Kraftstofftank 6 zu
rück. Die Rücklaufleitung 3 ist so angeordnet, daß der Kraftstoff nicht in das Rest
volumen 9, sondern in das Stauvolumen 8 des Staubehälters 2 gelangt. Dadurch
füllt sich der Staubehälter 2 bis zu seinem Deckel 22 mit Kraftstoff an. Über die
Durchbrechungen 23 gelangt dann der überschüssige Kraftstoff, etwa in Richtung
des Pfeiles 25 in Fig. 1, in das Hauptvolumen 9.
Wenn der Tank 6 nahezu bzw. bis auf einen vorgegebenen Mindestfüllstand ge
leert ist und der Schwimmer in seine untere Position gemäß Fig. 3 gelangt, wird
das Umschaltventil 4 in seine Schaltstellung II (Fig. 2) umgeschaltet. Sein Eingang
10 ist in dieser Schaltstellung mit dem Ausgang 12 des Ventils verbunden. Dem
entsprechend wird nun, d. h. also bei nahezu entleertem Tank 6, Kraftstoff aus
dem Staubehälter 1 gefördert. Auf diese Weise ist es möglich, das im Tank 6 ins
gesamt vorhandene Kraftstoffvolumen bis auf nur einen geringen Rest auszu
schöpfen, wobei die Gefahr des Luftansaugens gebannt ist. Dies wird durch die
Trichterform des Staubehälters 2 noch begünstigt, weil sich so der letzte Kraft
stoffrest im Trichterbereich sammeln kann. Durch die im Trichterbereich verringer
te Bodenfläche ergibt sich ein entsprechend höheres Flüssigkeitsniveau. Bei her
kömmlichen Tankentnahmevorrichtungen erfolgt die Rückleitung des überschüs
sigen Kraftstofftanks in den Tank selbst, d. h. also in das Restvolumen 9. Auf
grund der sehr großen Fläche des Kraftstofftanks 6 gegenüber der Bodenfläche
des Staubehälters verteilt sich die zurückgelaufene Kraftstoffmenge mit nur einer
geringen Flüssigkeitshöhe auf dem Tankboden. Sie kann deshalb insbesondere
bei Kurvenfahrten oder auf unebenen Strecken nur schwer angesaugt werden,
Claims (8)
1. Tankentnahmevorrichtung zur Entnahme von Kraftstoff (24) aus einem Kraft
stofftank (6), mit
- 1. einem in dem Kraftstofftank (6) angeordneten Staubehälter (1), in dem ein vom Befüllungsgrad des Kraftstofftanks unabhängiges Kraftstoffvolumen auf rechterhalten ist, einer mit dem Kraftstofftank (6) verbundenen Entnahmeleitung (2), mit der der Kraftstoff mit Hilfe einer Pumpe aus dem Kraftstofftank (6) absaugbar ist, und
- 2. einer Rücklaufleitung (3), mit der der vom Fahrzeugmotor nicht verbrauchte, also überschüssig entnommene Kraftstoff (24) zum Kraftstofftank (6) zurück führbar ist,
2. Tankentnahmevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Entnahmeleitung (2) mit dem Staubehälter (1) durch
ein Umschaltventil (4) bewerkstelligt ist.
3. Tankentnahmevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (4) durch einen das Flüssigkeitsniveau des Kraftstoff
tankis (6) abgreifenden Schwimmer (16) oder einem Sensor oder Signalgeber,
etwa einem Dickschichtwiderstand, gesteuert ist.
4. Tankentnahmevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (4) an einer Wand des Staubehälters (1) angeordnet
ist.
5. Tankentnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Staubehälter (1) am Boden (5) des Kraftstofftanks (6) angeordnet und
entweder als separater Behälter oder als integraler Bestandteil des Kraftstoff
tankes ausgeführt ist.
6. Tankentnahmevorrichtung nach Anspruch (5),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (4) nahe dem oder am Boden des Staubehälters (1)
angeordnet ist.
7. Tankentnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Staubehälter einen Deckel (22) aufweist, der mit einem Überlauf bil
denden Durchbrechungen (23) versehen ist.
8. Tankentnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Staubehälter (1) im Bodenbereich trichterförmig ausgebildet ist.
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Publication Number | Publication Date |
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DE19541723A1 DE19541723A1 (de) | 1996-05-15 |
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ID=6915860
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19541723C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10237417A1 (de) * | 2002-08-16 | 2004-02-19 | Daimlerchrysler Ag | Viskohydraulisch geregelte Ölsumpfpumpe |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19951751A1 (de) * | 1999-10-27 | 2001-05-03 | Bayerische Motoren Werke Ag | Kraftstoff-Fördersystem für Kraftfahrzeuge |
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DE102012020321A1 (de) | 2012-10-13 | 2014-05-08 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Kraftstoffversorgungseinrichtung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4201037A1 (de) * | 1992-01-17 | 1993-07-22 | Bayerische Motoren Werke Ag | Saugstrahlpumpe |
-
1995
- 1995-11-09 DE DE19541723A patent/DE19541723C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19541723A1 (de) | 1996-05-15 |
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Legal Events
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