DE19540293C1 - Schneidgerät zum Heraustrennen von Seiten - Google Patents
Schneidgerät zum Heraustrennen von SeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schneidgerät zum Heraustrennen
von Seiten aus einem Stapel zusammengefügter Seiten, ins
besondere zum Heraustrennen von Seiten im Bereich des
Falzes eines aufgeklappten Stapels. Ein solcher Stapel
kann beispielsweise eine Zeitschrift, ein Buch oder eine
aus mehreren Seiten oder Blättern bestehende sonstige Un
terlage sein, die aus mehreren zusammengefügte Seiten be
steht. Die Seiten können beispielsweise gebunden, gehef
tet oder auf eine andere Art und Weise zusammengefügt
sein.
Bisher sind zwei Möglichkeiten zum Heraustrennen von Sei
ten bekannt, nämlich das Herausschneiden mittels eines
scharfen Messers oder mittels einer Schere. Messer oder
Scheren bekannter Bauart sind jedoch nur bedingt für das
Heraustrennen im erfindungsgemäßen Zusammenhang geeignet.
Beim Herausschneiden von Seiten mit einem Messer besteht
das Problem, daß der die Einschneidtiefe des Messers be
stimmende Druck nur schwer zu kontrollieren ist. Es wer
den daher dabei in der Regel mehr als nur die gewünschte
Seite oder die gewünschten, übereinanderliegende Seiten
herausgeschnitten oder zumindest angeschnitten. Weiterhin
ist es schwierig, das Messer nahe am Falz und gerade zu
führen. Daher ist der Schnittverlauf nicht gerade und un
gleichmäßig, und beim Schneiden bilden sich zudem Einris
se und Wellen, durch die der Rand der herausgeschnittenen
Seite verunstaltet wird.
Mit Scheren ist es nicht möglich, eine Seite dicht am
Falz herauszuschneiden, da dort die Scherenbewegung be
hindert wird. Ferner ist die ergonomische Gestaltung ei
ner Schere für eine beim Ausschneiden am Falz waagrechte
Gebrauchslage ungeeignet, wodurch die Schere beispiels
weise aus den Fingern entgleitet und insgesamt die Hand
habung erschwert wird. Beim Schließen der Schere legen
sich die Scherenteile tiefer in den Falz, so daß der
Schnitt nach unten verläuft, und beim Öffnen hebt sich
die Schere; dadurch entstehen Stufen und Einrisse entlang
der Schnittlinie. Ferner ist es mit einer Schere kaum
möglich, mehrere übereinanderliegende Seiten gleichzeitig
herauszuschneiden, ohne daß sich die Seiten beim Schneid
vorgang gegeneinander verschieben und dadurch keinen
übereinstimmenden Schnittverlauf haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneidge
rät zu schaffen, mit dem Seiten aus einem Stapel zusam
mengefügter Seiten, insbesondere im Bereich des Falzes,
mit einer sauberen, geraden Berandung einfach und ohne
Beschädigung anderer Seiten heraustrennbar sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Schneidgerät gelöst, das ein
Schneidelement mit einer Schneidkante, einen Schneidele
menthalter, in dem das Schneidelement befestigt ist, ein
mit dem Schneidelement verbundenes Anlegeelement, das ei
ne Öffnung oder Vertiefung, in welche die Schneidkante
des Schneidelements hineinragt, und auf der dem Schneid
element zugewandten Seite eine die Öffnung oder Vertie
fung umgebende, ebene Anlegefläche, an der die zu schnei
dende Seite während des Schneidvorgangs gleitend anlegbar
ist, aufweist, und einen Griff zum manuellen Betätigen
des Schneidgerätes umfaßt.
Beim Heraustrennen einer Seite wird diese durch die Anle
gefläche an das Schneidelement gedrückt und sauber, ohne
die restlichen Seiten zu beschädigen, durch Ziehen des
Schneidgeräts an dem Griff in Schneidrichtung mit einem
geraden Schnitt herausgetrennt. Dabei ragt die Schneid
kante in ein Öffnung, beispielsweise eine Nut, eine Aus
sparung, eine Ausnehmung oder einen Schlitz oder in eine
Vertiefung in der Anlegefläche, so daß die Schneidkante
sicher durch das Schneidgut geführt wird und das Schneid
gut nicht an der Schneidkante vorbeilaufen kann, ohne ge
schnitten zu werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Schneidgerät können sowohl ein
zelne Seiten als auch mehrere übereinanderliegende Seiten
gleichzeitig aus einem Stapel herausgetrennt werden. Die
Funktionsweise des Schneidgerätes nach der Erfindung wird
beim Heraustrennen einer Seite erläutert, was ohne Be
schränkung der Allgemeinheit auch für mehrere Seiten und
Blätter gilt. Das Schneidgut wird in der Regel Papier
sein; es kommen auch andere Materialien wie beispielswei
se Kunststoff oder Karton in Betracht.
Eine vorteilhafte Ausbildung kann darin bestehen, daß das
Schneidelement ein drehbar gelagertes Schneidrad mit ei
ner umlaufenden Schneidkante ist. Ein Schneidrad ist ins
besondere dann vorteilhaft, wenn dickere Materialien wie
z. B. Karton geschnitten werden, oder allgemein in solchen
Anwendungsfällen, in denen die einfachere Ausbildung mit
tels einer Schneidklinge, mit einer geraden oder geboge
nen Schneidkante, ungünstig ist.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal wird vorge
schlagen, daß das Schneidelement in einer festen Position
in dem Schneidelementhalter mit einer vorgegebenen Ein
dringtiefe der Schneidkante in die Öffnung oder Vertie
fung des Anlegeelements befestigt ist. Diese Ausbildung
ist technisch wenig aufwendig. Dabei kann vorteilhafter
weise vorgesehen sein, daß der Schneidelementhalter ein
Feststellelement zur Einstellung der Eindringtiefe der
Schneidkante des verschiebbaren Schneidelements in die
Öffnung oder Vertiefung des Anlegeelements aufweist.
Das Schneidelement, beispielsweise eine Schneidklinge,
kann zunächst in seiner Lage zu der Anlegefläche ausge
richtet und anschließend mittels des Feststellelements
fixiert werden. Auf diese Weise kann das Schneidelement
bei Beschädigung oder Abnutzung leicht ausgewechselt wer
den. Zum Einstellen der Eindringtiefe können Markierungen
vorgesehen sein.
Nach einem anderen, vorteilhaften Merkmal kann vorgesehen
sein, daß das Schneidelement in Richtung auf die Öffnung
oder Vertiefung des Anlegeelements federnd gelagert ist.
Dadurch kann sich der von der Schneidklinge auf das
Schneidgut ausgeübte Anpreßdruck der Art und Dicke des
Schneidgutes anpassen und das Schneidelement kurzfristig
nachgeben; dies kann beispielsweise bei faserigem Papier
vorteilhaft sein.
Nach einem zusätzlichen, vorteilhaften Merkmal wird vor
geschlagen, daß der Schneidelementhalter oder das Anlege
element ein mit dem Schneidelement zusammenwirkendes, die
Eindringtiefe der Schneidkante des Schneidelements in die
Öffnung oder Vertiefung des Anlegeelements begrenzendes
Anschlagmittel aufweist. Auf diese Weise wird die Ein
fachheit und Sicherheit der Handhabung des erfindungsge
mäßen Schneidgerätes erhöht.
Aus Gründen der Sicherheit kann es ferner vorteilhaft
sein, wenn die Schneidkante das Anlegeelement nicht
durchdringt. Sie ist dann nur auf der Seite des Anlege
elementes, auf dem die Anlegefläche angeordnet ist, zu
gänglich, wobei auch dort durch geeignete Maßnahmen wie
eine möglichst wenig aus dem Schneidelementhalter her
vorstehende Schneidkante oder geeignete Abdeckelemente
die Verletzungsgefahr verringert werden kann. Wenn die
Schneidkante das Anlegeelement durchdringt oder die Öff
nung so groß ist, daß auch eine das Anlegeelement nicht
durchdringende Schneidkante von der Austrittsseite her
zugänglich ist, kann alternativ oder zusätzlich das Anle
geelement auf der Austrittsseite des Schneidelements eine
die Schneidkante abdeckende Schutzabdeckung aufweisen.
Andere vorteilhafte Merkmale und Besonderheiten sind in
den abhängigen Unteransprüchen angegeben. Das folgende
Ausführungsbeispiel der Erfindung läßt weitere vorteil
hafte Merkmale und Besonderheiten erkennen, die anhand
der schematischen Darstellungen in den Zeichnungen im
folgenden näher beschrieben und erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 eine Aufsicht auf ein Schneidgerät,
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht zu Fig. 1 und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Schneidgerätes
beim Heraustrennen einer Seite aus einem Buch.
In Fig. 1 ist eine Aufsicht auf ein Schneidgerät 1 darge
stellt. Es umfaßt einen Schneidelementhalter 7, der eine
Schneidklinge 5 mit einer geraden Schneidkante 6 trägt.
Der Schneidelementhalter 7 ist im wesentlichen als ebene
Platte ausgebildet und weist eine Führungsnut 11 zur Füh
rung der Schneidklinge 5 auf. Die Schneidklinge 5 wird in
der Führungsnut 11 durch ein Feststellelement verschiebe
fest gehalten. Das Feststellelement umfaßt eine Fest
stellschraube 12 und eine Klemmplatte 13, die mittels der
Feststellschraube 12 gegen die Schneidklinge 5 gedrückt
wird, so daß die Schneidklinge 5 durch Klemmkräfte kraft
schlüssig in ihrer Position gehalten wird. Allgemein sind
auch beliebige andere, durch Kraft- oder Formschluß be
wirkte Positionierungsmöglichkeiten anwendbar.
Der Schneidelementhalter 7 ist mit einem Anlegeelement 8
verbunden, das auch im wesentlichen als ebene Platte aus
gebildet ist. Das Anlegeelement 8 ist 36 mm lang, 9 mm
hoch und 2 mm dick. Die Längserstreckung des Anlegeele
ments 8 verläuft in der Schneidrichtung SR, in der das
Schneidgerät 1 zum Schneiden einer Seite mittels des
Griffs 20 gezogen wird. Auf der Seite des Anlegelements
8, die der Schneidklinge 5 zugewandt ist, weist das Anle
geelement 8 eine ebene Anlegefläche 10 auf, die beim
Schneidvorgang die zu schneidende Seite 2 an die Schneid
klinge 5 drückt.
Die Schneidklinge 5 kann eine handelsübliche Klinge sein.
Der Anstellwinkel α der Schneidkante 6 der Schneid
klinge 5 zu der Schneidrichtung SR richtet sich nach der
Art des Schneidguts, beispielsweise dessen Dicke, Festig
keit oder Zähigkeit. Er liegt vorteilhafterweise zwischen
5° und 85°, wobei sich in praktischen Anwendungsfällen
zwischen 15° und 75°, besonders bevorzugt zwischen 25°
und 65° als vorteilhaft herausgestellt haben. Bei Verwen
dung einer Schneidklinge 5 mit einer gekrümmten Schneid
kante 6 bezieht sich der Anstellwinkel α auf die Tangente
an die Schneidkante 6 in deren Eingriffspunkt in die
geschnittene Seite 2.
Für den zwischen der Längsachse L5 der Schneidklinge 5
und der Schneidrichtung SR gemessenen Anstellwinkel β der
Schneidklinge 5 haben sich Werte zwischen 60° und 120°
als vorteilhaft herausgestellt, wobei ein Winkel von etwa
90° besonders bevorzugt ist. Der Anstellwinkel β der
Schneidklinge 5 (und somit der Anstellwinkel α der
Schneidkante 6) können für die Verwendung des Schneidge
rätes 1 bei einem bestimmten Schneidgut fest sein. Wenn
das Schneidgerät 1 für verschiedene Anwendungen, z. B. bei
auch für besondere Folien oder Papiere, vorgesehen ist,
kann es vorteilhaft sein, wenn der Anstellwinkel β (und
somit α) veränderlich einstellbar ist.
Damit die geschnittene Seite 2 den Bereich der Schneid
kante 6 unbehindert verlassen kann, weist der Schneidele
menthalter 7 auf der entgegen der Schneidrichtung SR an
geordneten Seite der Schneidklinge 5 bzw. der Schneidkan
te 6 einen längs der Schneidrichtung SR verlaufenden, in
der Ebene der geschnittenen Seite 2 angeordneten Auslauf
schlitz 14 auf. Unterhalb des sich an den Auslaufschlitz
14 entgegen der Schneidrichtung SR anschließenden Be
reichs des Schneidelementhalters 7 verläuft beim Schnei
den einer Seite 2 der an dem Falz 4 verbleibende Teil der
geschnittenen Seite 2 und darüber der abgetrennte Teil.
Der Ausaufschlitz 14 ist vorteilhafterweise zwischen 1
und 20 mm, bevorzugt zwischen 5 und 10 mm lang. Seine
Breite ist so groß, daß die geschnittene Seite 2 darin
unbehindert verlaufen kann. In praktischen Anwendungs
fällen haben sich für Papierseiten Werte von 0,1 bis
10 mm bevorzugt zwischen 1 und 5 mm als vorteilhaft er
wiesen.
Für die Zuführung der zu schneidenden Seite 2 zu der
Schneidkante 6 weist der Schneidelementhalter 7 auf der
in der Schneidrichtung SR angeordneten Seite der Schneid
klinge 5 einen längs der Schneidrichtung SR verlaufenden,
in der Ebene der geschnittenen Seite 2 angeordneten Ein
führschlitz 15 auf. Um das Einfädeln bzw. Einführen der
zu schneidenden Seite 2 in den Einführschlitz 15 bei
gleichzeitig gutem Andrücken der Seite 2 durch die Anle
gefläche 10 an die Schneidkante 6 zu gewährleisten, ist
es vorteilhaft, wenn der Einführschlitz 15 sich in
Schneidrichtung SR verbreiternd ausgebildet ist.
Der Öffnungswinkel des Einführschlitzes 15 beträgt vor
teilhafterweise zwischen 5° und 35°, bevorzugt zwischen
10° und 20°. Seine Breite im Bereich der Schneidkante 6
sollte so groß sein, daß die zu schneidende Seite 2 nicht
geklemmt wird, aber dennoch an der Anlegefläche 10 gut
anliegend geführt ist. Die Breite beträgt vorteilhafter
weise zwischen 0,1 und 10 mm, bevorzugt zwischen 1 und
5 mm.
Es ist zur Vermeidung von Scherkräften vorteilhaft, wenn
die in Schneidrichtung SR verlaufende Längskante des Ein
führschlitzes 15, durch welche die zu schneidende Seite 2
entlang der Anlegefläche 10 geführt wird, genau in
Schneidrichtung SR vor der Schneidkante 6 angeordnet ist.
Zur Verbesserung der Blattführung der zu schneidenden
Seite 2 kann es ferner vorteilhaft sein, wenn der
Schneidelementhalter 7, insbesondere im Bereich der
Längskante des Einführschlitzes 15 vor der Schneidkante
6, ein parallel zu der Anlegefläche 10 verlaufendes Füh
rungselement, beispielsweise eine Führungsfläche, auf
weist.
Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht zu dem Schneidgerät 1
der Fig. 1. Man erkennt, wie die Schneidklinge 5 in der
Führungsnut 11 des Schneidelementhalters 7 geführt und
mittels der Klemmplatte 13 und der Feststellschraube 12
in dem Schneidelementhalter 7 fixiert ist.
Um eine gleichmäßige Führung des Schneidgerätes 1 in dem
Falz 4 zu gewährleisten und gleichzeitig den Abstand der
Schnittlinie zum Falz 4 zu definieren und konstant zu
halten, ist das Anlegeelement 8 so ausgebildet, daß es
beim Schneidvorgang entlang des Falzes 4 geführt werden
kann. Hierzu ist es einerseits zumindest im Bereich des
Falzes 4 so schmal, daß es an diesen anlegbar ist. Das
Anlegeelement 8 kann beispielsweise als Platte mit einer
Dicke von weniger als 5 mm ausgebildet sein; eine Dicke
von weniger als 2,5 mm ist besonders vorteilhaft.
Zur Verbesserung der Führung des Anlegeelements 8 in dem
Falz 4 ist es vorteilhaft, wenn es eine entlang des Fal
zes 4 eines Stapels 3 führbare, in Schneidrichtung SR
verlaufende Führungskante 16 aufweist. Um die Gleiteigen
schaften zu verbessern und insbesondere um ein Verhaken
oder Verkanten beim Schneiden zu verhindern kann ferner
vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß die Führungskante
16 an dem in Schneidrichtung SR angeordneten Ende ein ab
gerundetes Ende 17 aufweist. In der Praxis haben sich
beispielsweise Krümmungsradien R des abgerundeten Endes
17 zwischen 2 und 30 mm, bevorzugt zwischen 5 und 10 mm
als vorteilhaft erwiesen. Die Abrundung muß jedoch nicht
kreisförmig sein, sondern kann auch bogenförmig verlau
fen.
Die Schnittlinie muß nicht an dem Ende des Anlegeele
ments 8, das dem Falz 4 zugewandt ist, verlaufen, sondern
kann auch in einem Abstand dazu vorgesehen sein. Mit
anderen Worten bedeutet dies, daß der Eingriffspunkt der
Schneidkante 6 in die zu schneidende Seite 2 im Bereich
der Öffnung 9 oder Vertiefung des Anlegeelements 8 in ei
nem Schneidhöhenabstand C zu der dem Falz 4 zugewandten
Kante des Anlegeelements 8 angeordnet ist. Die Schnittli
nie kann also einen Schneidhöhenabstand C zu der Füh
rungskante 16 aufweisen. Der Schneidhöhenabstand C kann
vorteilhafterweise zwischen 0 und 40 mm, bevorzugt zwi
schen 3 und 8 mm betragen.
Bei dem Schneidgerät 1 kann der Schneidhöhenabstand C
fest sein. In anderen Ausführungsformen kann der Schneid
höhenabstand C aber auch veränderlich einstellbar sein.
Hierzu kann beispielsweise der Schneidelementhalter 7 ge
genüber dem Anlegeelement 8 verschiebbar sein oder das
Anlegeelement 8 kann eine verstellbare Führungskante 16
aufweisen.
Die Längsachse des Griffs 20, mit dem das Schneidgerät 1
zum Heraustrennen einer Seite 2 entlang des Falzes 4 ge
führt wird und der mittels einer Griffstange 21 mit dem
Anlegeelement 8 verbunden ist, erstreckt sich aus ergono
mischen Gründen und zur Vermeidung von Verkantungen vor
teilhafterweise in Schneidrichtung SR. Um eine möglichst
hemmungsfreie, glatte Schneidbewegung zu erzielen, kann
es ferner vorteilhaft sein, wenn die Griffstange 21 so
angeordnet ist, daß die Verlängerung ihrer Achse in einem
Abstand zu dem Eingriffspunkt der Schneidkante 6 in die
zu schneidende Seite im Bereich der Öffnung 9 oder Ver
tiefung des Anlegeelements 8 verläuft, der kleiner als
50 mm, bevorzugt kleiner als 20 mm ist. Je kürzer dieser
Abstand ist, desto geringer ist ein beim Schneiden auf
tretendes Drehmoment.
Die Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht des Schneidgerätes 1.
Der Spreizwinkel δ zwischen der Ebene des Schneidelements
und der Anlegefläche 10 des Anlegeelements 8 beträgt im
dargestellten Beispiel etwa 90°. In einer zweiten, ge
strichelt dargestellten Position beträgt der Spreizwinkel
δ′ etwa 50°. Allgemein wird es vorteilhaft sein, wenn der
Spreizwinkel δ zwischen 15° und 120°, bevorzugt zwischen
45° und 90° beträgt.
Der Spreizwinkel δ kann fest gewählt sein. Gemäß einer
abgewandelten Ausbildung des Schneidgerätes 1 kann aber
auch vorgesehen sein, daß der Spreizwinkel δ veränderlich
einstellbar ist, um ihn den jeweiligen Anwendungsfällen
anpassen zu können. Zum Einstellen des Spreizwinkels δ
kann beispielsweise vorgesehen sein, daß der Schneidele
menthalter 7 gegenüber dem Anlegeelement 8 verschwenkbar
und dabei in beliebigen oder fest abgestuften Stellungen
arretierbar ist.
Eine weitere, aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtliche Beson
derheit kann darin bestehen, daß der Griff 20 nicht in
der Schneidlinie angeordnet, sondern gegenüber dieser
versetzt ist, um ihn besser greifen und führen zu können.
Nach einem ersten Merkmal wird vorgeschlagen, daß der
Griff 20 um einen Seitenabstand G1 aus der Ebene der An
legefläche 10 des Anlegeelements 8 versetzt ist, der zwi
schen 0 und 100 mm, bevorzugt zwischen 30 und 60 mm be
trägt. Nach einem zweiten Merkmal wird vorgeschlagen, daß
der Griff 20 um einen Höhenabstand G2 aus der Ebene des
Schneidelements versetzt ist, der zwischen 0 und 100 mm,
bevorzugt zwischen 30 und 60 mm beträgt. Ein drittes
Merkmal kann darin bestehen, daß der Griff 20 in Schneid
richtung SR um einen Längsabstand G3 gegenüber dem Ein
griffspunkt der Schneidkante 6 in die zu schneidende Sei
te 2 im Bereich der Öffnung 9 oder Vertiefung des Anlege
elements 8 versetzt angeordnet ist, der zwischen 0 und
250 mm, bevorzugt zwischen 50 und 150 mm beträgt.
Die Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die
Funktionsweise des Schneidgeräts 1 beim Heraustrennen ei
ner Seite 2 aus einem aufgeklappten Stapel 3, bei dem es
sich um ein Buch oder eine Zeitschrift handelt. Das
Schneidgerät 1 wird oben an dem Falz 4 angesetzt und an
dem Griff 20, der aus der Schnittlinie versetzt ist, in
Schneidrichtung SR an dem Falz 4 entlang zum unteren Ende
des Falzes 4 gezogen. Dabei wird die herauszutrennende
Seite 2 in dem Einführschlitz 15 der Schneidkante 6 zuge
führt und liegt an der Anlegefläche 10 des Anlegeelements
8 an. Dadurch wird ein sauberer und gerader Schnitt er
zielt.
Claims (36)
1. Schneidgerät (1) zum Heraustrennen von Seiten (2) aus
einem Stapel (3) zusammengefügter Seiten (2), insbe
sondere zum Heraustrennen von Seiten (2) im Bereich
des Falzes (4) eines aufgeklappten Stapels (3), um
fassend
ein Schneidelement mit einer Schneidkante (6),
einen Schneidelementhalter (7), in dem das Schneid element befestigt ist,
ein mit dem Schneidelement verbundenes Anlegeelement (8), das eine Öffnung (9) oder Vertiefung, in welche die Schneidkante (6) des Schneidelements hineinragt, und auf der dem Schneidelement zugewandten Seite eine die Öffnung (9) oder Vertiefung umgebende, ebene An legefläche (10), an der die zu schneidende Seite (2) während des Schneidvorgangs gleitend anlegbar ist, aufweist, und
einen Griff (20) zum manuellen Betätigen des Schneid gerätes (1).
ein Schneidelement mit einer Schneidkante (6),
einen Schneidelementhalter (7), in dem das Schneid element befestigt ist,
ein mit dem Schneidelement verbundenes Anlegeelement (8), das eine Öffnung (9) oder Vertiefung, in welche die Schneidkante (6) des Schneidelements hineinragt, und auf der dem Schneidelement zugewandten Seite eine die Öffnung (9) oder Vertiefung umgebende, ebene An legefläche (10), an der die zu schneidende Seite (2) während des Schneidvorgangs gleitend anlegbar ist, aufweist, und
einen Griff (20) zum manuellen Betätigen des Schneid gerätes (1).
2. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidelement ein drehbar gelagertes
Schneidrad ist.
3. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidelement eine Schneidklinge (5) ist.
4. Schneidgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstellwinkel (α) der Schneidkante (6) der
Schneidklinge (5) zu der Schneidrichtung (SR) zwi
schen 5° und 85°, bevorzugt zwischen 15° und 75°, be
sonders bevorzugt zwischen 25° und 65° beträgt.
5. Schneidgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen der Längsachse (L5) der Schneid
klinge (5) und der Schneidrichtung (SR) gemessene
Anstellwinkel (β) der Schneidklinge (5) zwischen 60°
und 120°, bevorzugt etwa 90° beträgt.
6. Schneidgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen der Längsachse (L5) der Schneid
klinge (5) und der Schneidrichtung (SR) gemessene
Anstellwinkel (β) der Schneidklinge (5) veränderlich
einstellbar ist.
7. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidelementhalter (7) oder das Anlegeele
ment (8) als im wesentlichen ebene Platte ausgebildet
ist.
8. Schneidgerät nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneidelementhalter (7) eine
Führungsnut (11) zur Aufnahme der Schneidklinge (5)
aufweist.
9. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spreizwinkel (δ) zwischen der Ebene des
Schneidelements und der Anlegefläche (10) des Anlege
elements (8) zwischen 15° und 120°, bevorzugt zwi
schen 45° und 90° beträgt.
10. Schneidgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spreizwinkel (δ) fest ist.
11. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spreizwinkel (δ) veränderlich einstellbar
ist.
12. Schneidgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß zur Einstellung des Spreizwinkels (δ) der
Schneidelementhalter (7) gegenüber dem Anlegeelement
(8) verschwenkbar ist.
13. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidelement in einer festen Position in
dem Schneidelementhalter (7) mit einer vorgegebenen
Eindringtiefe der Schneidkante (6) in die Öffnung (9)
oder Vertiefung des Anlegeelements (8) befestigt ist.
14. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidelementhalter (7) ein Feststellelement
zur Einstellung der Eindringtiefe der Schneidkante
(6) des verschiebbaren Schneidelements in die Öffnung
(9) oder Vertiefung des Anlegeelements (8) aufweist.
15. Schneidgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß das Feststellelement eine mit einer Fest
stellschraube (12) feststellbare Klemmplatte (13) um
faßt.
16. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidelement in Richtung auf die Öffnung
(9) oder Vertiefung des Anlegeelements (8) federnd
gelagert ist.
17. Schneidgerät nach Anspruch 1, insbesondere nach An
spruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneid
elementhalter (7) oder das Anlegeelement (8) ein mit
dem Schneidelement zusammenwirkendes, die Eindring
tiefe der Schneidkante (6) des Schneidelements in die
Öffnung (9) oder Vertiefung des Anlegeelements (8)
begrenzendes Anschlagmittel aufweist.
18. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkante (6) das Anlegeelement (8) nicht
durchdringt.
19. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anlegeelement (8) auf der Austrittsseite des
Schneidelements eine die Schneidkante (6) abdeckende
Schutzabdeckung aufweist.
20. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidelementhalter (7) auf der entgegen der
Schneidrichtung (SR) angeordneten Seite des Schneid
elements einen längs der Schneidrichtung (SR) verlau
fenden, in der Ebene der geschnittenen Seite (2) an
geordneten Auslaufschlitz (14) aufweist.
21. Schneidgerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß der Auslaufschlitz (14) zwischen 1 und
20 mm, bevorzugt zwischen 5 und 10 mm lang ist.
22. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidelementhalter (7) auf der in der
Schneidrichtung (SR) angeordneten Seite des Schneid
elements einen längs der Schneidrichtung (SR) verlau
fenden, in der Ebene der geschnittenen Seite (2) an
geordneten Einführschlitz (15) aufweist.
23. Schneidgerät nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß der Einführschlitz (15) sich in Schneidrich
tung (SR) verbreiternd ausgebildet ist.
24. Schneidgerät nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß der Öffnungswinkel des Einführschlitzes (15)
zwischen 5° und 35°, bevorzugt zwischen 10° und 20°
beträgt.
25. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Einführschlitzes (15) im Bereich
der Schneidkante (6) zwischen 0,1 und 10 mm, bevor
zugt zwischen 1 und 5 mm beträgt.
26. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anlegeelement (8) eine entlang des Falzes (4)
eines Stapels (3) führbare, in Schneidrichtung (SR)
verlaufende Führungskante (16) aufweist.
27. Schneidgerät nach Anspruch 26, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungskante (16) an dem in Schneid
richtung (SR) angeordneten Ende ein abgerundetes Ende
(17) aufweist.
28. Schneidgerät nach Anspruch 27, dadurch gekennzeich
net, daß der Krümmungsradius (R) des abgerundeten En
des (17) zwischen 2 und 30 mm, bevorzugt zwischen 5
und 10 mm beträgt.
29. Schneidgerät nach Anspruch 1, insbesondere nach An
spruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriffs
punkt der Schneidkante (6) in die zu schneidende
Seite (2) im Bereich der Öffnung (9) oder Vertiefung
des Anlegeelements (8) in einem Schneidhöhenabstand
(C) zu der dem Falz (4) zugewandten Kante des Anlege
elements (8) angeordnet ist, der zwischen 0 und
40 mm, bevorzugt zwischen 3 und 8 mm beträgt.
30. Schneidgerät nach Anspruch 29, dadurch gekennzeich
net, daß der Schneidhöhenabstand (C) fest ist.
31. Schneidgerät nach Anspruch 29, dadurch gekennzeich
net, daß der Schneidhöhenabstand (C) veränderlich
einstellbar ist.
32. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Längsachse des Griffs (20) in Schneid
richtung (SR) erstreckt.
33. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Griff (20) um einen Seitenabstand (G1) aus
der Ebene der Anlegefläche (10) des Anlegeelements
(8) versetzt ist, der zwischen 0 und 100 mm, bevor
zugt zwischen 30 und 60 mm beträgt.
34. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Griff (20) um einen Höhenabstand (G2) aus der
Ebene des Schneidelements versetzt ist, der zwischen
0 und 100 mm, bevorzugt zwischen 30 und 60 mm be
trägt.
35. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Griff (20) in Schneidrichtung (SR) um einen
Längsabstand (G3) gegenüber dem Eingriffspunkt der
Schneidkante (6) in die zu schneidende Seite (2) im
Bereich der Öffnung (9) oder Vertiefung des Anlege
elements (8) versetzt angeordnet ist, der zwischen 0
und 250 mm, bevorzugt zwischen 50 und 150 mm beträgt.
36. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Griff (20) mittels einer Griffstange (21) mit
dem Anlegeelement (8) oder dem Schneidelementhalter
(7) verbunden ist, wobei die Griffstange (21) so
angeordnet ist, daß die Verlängerung ihrer Achse in
einem Abstand zu dem Eingriffspunkt der Schneidkante
(6) in die zu schneidende Seite (2) im Bereich der
Öffnung (9) oder Vertiefung des Anlegeelements (8)
verläuft, der kleiner als 50, bevorzugt kleiner als
20 mm ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140293 DE19540293C1 (de) | 1995-10-28 | 1995-10-28 | Schneidgerät zum Heraustrennen von Seiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140293 DE19540293C1 (de) | 1995-10-28 | 1995-10-28 | Schneidgerät zum Heraustrennen von Seiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19540293C1 true DE19540293C1 (de) | 1997-02-06 |
Family
ID=7776102
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995140293 Expired - Fee Related DE19540293C1 (de) | 1995-10-28 | 1995-10-28 | Schneidgerät zum Heraustrennen von Seiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19540293C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009058303A1 (de) * | 2009-12-15 | 2011-06-16 | Karl Finkenzeller | Schneidgerät |
-
1995
- 1995-10-28 DE DE1995140293 patent/DE19540293C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102009058303A1 (de) * | 2009-12-15 | 2011-06-16 | Karl Finkenzeller | Schneidgerät |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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