DE19539930A1 - Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten - Google Patents
Vorrichtung zur Erstellung von DruckproduktenInfo
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- B42C19/02—Multi-step processes for making books starting with single sheets
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- Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Erstellung von Druckprodukten, insbesondere zur Verwendung
mit einem Drucker, welche die Druckprodukte seriell
herstellt und nach Fertigstellung aller Seiten des einen
Exemplars des Druckproduktes mit der Fertigstellung der
Seiten des nächsten Exemplars beginnt.
Die Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten gemäß der
Erfindung ist zur Verwendung mit einem Drucker neuerer Ge
neration gedacht. Mit solchen Druckern kann eine beliebige
Anzahl von verschiedenen Produkten gedruckt werden, und es
kann systemgesteuert von einem Druckprodukt zu einem ande
ren gewechselt werden. Hierdurch hat eine Firma bspw. die
Möglichkeit, zunächst 10 Bedienungsanleitungen für eine
bestimmte Maschine in der deutschen Sprache, danach 5
Prospekte in der japanischen Sprache und anschließend ein
englischsprachiges Handbuch über die Gesamtproduktpalette
der Firma zu drucken.
Solche Drucker sind im Aufbau häufig einem Kopiergerät
ähnlich, jedoch mit dem Unterschied, daß beim Druckauftrag
von mehreren Exemplaren die Exemplare nicht parallel zuein
ander, sondern seriell entstehen, d. h., jedes Exemplar wird
vollständig gedruckt, bevor mit dem Druck des nächsten
Exemplars begonnen wird.
Bei solchen Druckern liegen die Druckvorlagen üblicherweise
in gespeicherter Form vor, bspw. in einem Speicher eines
Rechners.
An sich unterliegen die Dicke und Größe der einzelnen
Druckprodukte, die aus mehreren gedruckten Blättern
bestehen, keiner Beschränkung.
Problematisch ist, daß es bisher keine Möglichkeit gibt,
die einzelnen gedruckten Exemplare in wirtschaftlicher
Weise in variablen Größen, Dicken und Bindearten zu
erstellen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten zu schaffen,
welche entsprechend der Flexibilität des Druckers die
Erstellung von einzelnen Druckprodukten ermöglicht, die in
Größe und Dicke und auch in der Art des Falzens und des
Bindens der einzelnen Blätter voneinander abweichen können,
wobei die Maschine platzsparend und wirtschaftlich aufge
baut, zuverlässig arbeiten, und in der Handhabung einfach
und flexibel sein soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten
mindestens folgende Bestandteile aufweist:
- a) ein Falzwerk, insbesondere ein Stauchfalzwerk, welches vorzugsweise mehrere Falztaschen aufweist, mit denen systemgesteuert sowohl Parallel- als auch Kreuzbruch- Falze ausgeführt werden können.
- b) eine Bindestation, welche systemgesteuert die gesammelten gefalteten Blätter zu einem Exemplar eines Druckproduktes bindet.
- Mit solchen Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten lassen sich verschiedenartige Druckprodukte mit unterschiedlicher Größe, Seitenzahl und Bindeart bequem erstellen.
Die Auslegung des Falzwerkes spielt eine entscheidende
Rolle hinsichtliche der Vielfalt der zu erstellenden
Druckprodukte.
Besonders günstig ist es, wenn die erfindungsgemäße Vor
richtung zur Erstellung von Druckprodukten auch noch ein
Schneidwerk, insbesondere ein 3-Seitenschneidwerk umfaßt,
welches die gebundenen Exemplare nach Maß schneidet und
dabei unerwünschte Bogenteile bzw. Falzbereiche abschnei
det, so daß die einzelnen Seiten sauber geschnitten und in
Buchform frei zugänglich sind. Dabei arbeitet das Schneid
werk elektronisch systemgesteuert, vorzugsweise analog wie
ein sog. Roboter, damit dieses bei der Eingabe eines
bestimmten Druckauftrages entsprechend der Endgröße des
Druckproduktes automatisch verstellt wird.
Besonders günstig ist es, wenn ein Wender dem Falzwerk
zugeordnet ist, welcher dazu dient, die einzelnen Blätter
bzw. die teilweise gefalteten Blätter in ihrer Ebene um
insbesondere 90° zu wenden, damit innerhalb des Stauch
falzwerkes auch Querfaltungen möglich sind, wodurch eine
noch größere Vielfalt an Formaten der Druckprodukte
ermöglicht wird, ohne daß dazu eine separate zweite
Stauchfalzstation oder eine separate Schwertfalzstation
erforderlich ist.
Die gefalteten Produkte müssen nicht direkt zur Sammel
station, sondern können an einer Heftvorrichtung vorbei zur
Sammelstation geführt werden, wodurch bspw. Klammern in den
Falzbereich der gefalteten Blätter eingesetzt werden kön
nen. Hierbei erweist es sich als günstig, wenn die Klammer
länge, bzw. die Schenkellänge der Klammern systemgesteuert
der Dicke des jeweiligen Produktes angepaßt wird.
Besonders günstig ist es, wenn die Bindestation zur Anbrin
gung eines streifenförmigen Kleberückens auf die gesammel
ten und gefalteten Blätter ausgebildet ist. Dieser Klebe
rücken wird vorzugsweise in Streifenform von einer Vorrats
rolle in Richtung quer zum Rücken des Druckproduktes ange
liefert und entsprechend der jeweiligen Dicke des Rückens
systemgesteuert in entsprechende Längen geschnitten oder
systemgesteuert direkt konfektioniert, d. h. mit Klebstoff
versehen und in entsprechende Längen geschnitten, wobei der
Klebstoffauftrag je nach Produkt in unterschiedlichen
Mengen und mit unterschiedlichen Leimbildern auf den
Kleberücken aufgetragen wird. Hierdurch wird eine sehr
kompakte, unaufwendige und zuverlässig dem jeweiligen
Produkt angepaßt arbeitende Bindestation realisiert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Falztaschen des
Falzwerkes mit verstellbaren Anschlägen, vorzugsweise
systemgesteuert verstellbaren Anschlägen und Bodenweichen,
ausgestattet sind. Auf diese Weise kann der Papierfluß
durch die Falzstation und die Art der Faltungen, die durch
geführt werden können, frei gewählt werden, so daß der
Betreiber die verschiedenartigsten Druckprodukte nach
Belieben systemgesteuert erstellen kann.
Durch die systemgesteuerte elektronische Verstellbarkeit
der Anschläge und Bogenweichen wird erreicht, daß diese
auch beim Eingeben des jeweiligen Druckauftrages passend zu
dem zu erstellenden Druckprodukt verstellt werden, wodurch
Einstellfehler durch das Bedienungspersonal zuverlässig
vermieden werden können. Auch können einmal gewählte
Stellungen der Anschläge und bspw. auch Einstellungen der
Schneiden des Schneidwerks sowie andere Einstellungen der
Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten im Speicher
des Rechners, der die Steuerung der Druckerstellungsmaschi
ne durchführt, für Wiederholungsaufträge abgelegt werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert, in welchen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Walzenreihe des
erfindungsgemäß verwendeten Falzwerkes,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines möglichen
Ablaufs des Falzprozesses, und
Fig. 4 eine Skizze zur Erläuterung des produktspezifi
schen Klebstoffauftrags.
Bezugnehmend auf Fig. 1 wird mit der senkrechten Linie 10
die Schnittstelle zwischen einem Drucker (nicht gezeigt,
jedoch auf der linken Seite der Linie 10 angeordnet) und
einer Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten 12
gezeigt. Obwohl ein Druckexemplar letztendlich nur aus
einem Blatt Papier entstehen kann, das dann durch mehr
faches Falten und Schneiden in einen mehrseitigen Prospekt
umgewandelt wird, kann und wird es häufig aus mehreren
nacheinander gedruckten Blättern bestehen, die im Regelfall
jeweils für sich gefaltet und in einen mehrblättrigen Teil
des Druckexemplars umgewandelt werden, wobei mehrere solche
mehrblättrigen Teile gesammelt und zusammengebunden werden,
um ein dickeres Buch oder einen dickeren Prospekt zu
erzeugen.
In beiden Fällen kann man sich den Druckvorgang so
vorstellen, daß die einzelnen Seiten des Druckauftrages
seriell erstellt werden; es kann aber durchaus so sein, daß
unter Berücksichtigung der erforderlichen Faltungen mehrere
Seiten des endgültigen Druckproduktes auf einem Bogen
gleichzeitig gedruckt werden.
Das Konzept der seriellen Herstellung der einzelnen Seiten
eines Druckproduktes, wie in dieser Anmeldung beschrieben,
umfaßt auch das Konzept, daß mehrere Seiten des
Druckproduktes gleichzeitig gedruckt werden und darf daher
nicht einschränkend ausgelegt werden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann die Vorrichtung zur
Erstellung von Druckprodukten 12 ein Einzugswalzenpaar 14
umfassen, welches die gedruckten Blätter zu einem in Form
eines Stauchfalzwerkes ausgebildeten Falzwerk 16 führt.
Solche Stauchfalzwerke sind seit langem bekannt, bspw. aus
der deutschen Auslegeschrift 1 280 713. Sie sind auch im
"Lexikon der Technik" von Lüger, 4. Auflage unter dem
Stichwort "Falzmaschine" beschrieben.
Zum allgemeinen Aufbau der Druckprodukterstellungsmaschine
12 ist zu sagen, daß nach dem Falzwerk 16, das auch mit
einem Wender 50 kombiniert werden kann, damit ggf. ein sog.
Kreuzbruch erstellt werden kann, die gefalteten Blätter
entweder gesammelt und im Rücken durch eine Heftvorrichtung
64 geheftet und dann dem Schneidwerk 90 zugeführt werden
oder zu einer Sammelstation 72 geführt werden. Nachdem die
einzelnen Blätter eines Druckexemplars in der Sammelstation
72 zusammengestellt sind, werden diese in eine Bindestation
76 gebracht, wo die einzelnen gefalteten Blätter mit einem
Kleberücken 88 versehen werden. Danach werden die Exemplare
einzeln oder als Stapel im gleichen Schneidwerk 90 zurecht
geschnitten und in einer Stapelstation 100 aufeinander
gestapelt.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß ein Druckprodukt
auch aus ungefalteten Blättern oder aus einer Kombination
von ungefalteten und gefalteten Blättern bestehen kann,
bspw. können die gefalteten Blätter Ausziehseiten darstel
len, z. B. wenn größere Seiten erforderlich sind. Beispiele
hierfür sind u. a. Ausziehkarten in einem Reiseführer oder
Verdrahtungspläne im Autohandbuch.
Die genaue Ausbildung der Vorrichtung zur Erstellung von
Druckprodukten wird jetzt näher beschrieben, auch mit Bezug
auf Fig. 2. Das Falzwerk 16 umfaßt in diesem Beispiel fünf
Taschen, nämlich die erste Tasche 18, die zweite Tasche 20,
die dritte Tasche 22 und die vierte Tasche 24, welche
jeweils mit einem verstellbaren Anschlag 26, 28, 30 bzw. 32
ausgestattet sind, sowie eine Bogen-Drehtasche 52.
Wird bspw. ein Blatt Papier durch die Einzugswalzen 14 zu
dem Einlaufwalzenpaar 34, 36 des Falzwerkes geführt, so
wird das vordere Ende des Blattes in die Tasche 18
hineingeführt bis es am Anschlag 26 anschlägt. Da die
Einzugswalzen 34 und 36 weiterlaufen, bildet sich zunächst
eine kleine Schleife im Papierblatt. Das freie Ende der
Schleife gelangt dann in den Spalt zwischen der oberen
Einzugswalze 36 und der Walze 38 und wird hier zu einem
ersten Falz gepreßt. Dieser Falz wird dann in die Tasche 20
geführt und zwar durch die kombinierte Wirkung der Walze 36
und der Walze 38. Der Falz stößt dann an den Anschlag 28
und es bildet sich eine weitere Schleife, die dazu führt,
daß das jetzt bspw. vierfach gefaltete Blatt (je nach Lage
der Anschläge 26 und 28) in die Tasche 22 eingeführt wird
oder ohne weitere Falze zur Weiche 66 geführt wird.
Das Verfahren kann sich dann an den weiteren Walzen 40, 42
wiederholen, wodurch das gefaltete Blatt nach den Walzen
40, 42 und 46 dann in die vierte Tasche 24 eingeführt wird.
Hierdurch wird das gefaltete Blatt noch einmal gefaltet und
zwar durch die Ausgangswalzen 46 und 48.
Wie bereits angedeutet, hängen die erzeugten Faltungen von
den jeweiligen Einstellungen der Anschläge 26, 28, 30 und
32 und den jeweiligen Stellungen der Weichen 27, 29, 31, 33
und eventuell 44 ab.
Die letzte Faltung des Blattes findet zwischen den Walzen
46 und 48 statt, und der so erzeugte Falz tritt im wesent
lichen senkrecht nach oben aus diesem Walzenpaar 46, 48
aus.
Man merkt, daß die erste, dritte und vierte Tasche des
Falzwerkes auf der rechten Seite der durch die Walzen 34,
36, 38, 40, 42, 46 und 48 gebildeten Walzenreihe liegen.
Dagegen ist die zweite Tasche 20 auf der linken Seite
dieser Walzenreihe angeordnet. Dabei führt die zweite
Tasche 20 zu dem Wender 50, der nach Entfernung des elek
tronisch verstellbaren und entfernbaren Anschlags 28 zum
Einsatz kommt.
Tasche 20 hat 3 Funktionen:
- a) Als Tasche wie die erste, dritte und vierte Tasche. In dieser Funktion ist der elektronisch verstellbare Anschlag im Einsatz.
- b) In Zusammenarbeit mit dem Wender 50. In dieser Konfiguration dient die zweite Tasche 20 als Führungs kanal und führt das einmal gefaltete Blatt in den Wender 50, der das gefaltete Blatt in seiner Ebene um 90° dreht und dann über den weiteren Führungskanal 52 in den Walzenspalt zwischen den Walzen 42 und 46 hineinführt. Das Blatt kann dann noch einmal mittels der vierten Tasche 24 gefaltet werden.
Fig. 3 zeigt diesen Falzvorgang in anschaulicher Weise.
- c) Das Drehen des Blattes in seiner Ebene um 90° kann auch in der Tasche 20 selbst erfolgen. In diesem Fall wird der Anschlag 28 elektronisch entfernt. Dann wird der Bogen um 90° gedreht und im Bereich der Weiche 29 zwischen den Walzen 38 und 40 geführt und in der Tasche 22 oder, sofern vorhanden, in der Tasche 24 noch einmal gefalzt.
Das gedruckte, vom Drucker erhaltene Blatt 54 wird zunächst
mittels der ersten Tasche 18 gefaltet, so daß ein erster
Falz 56 entsteht. Das so gefaltete Blatt wird dann, nach
systemgesteuerter Entfernung des Anschlages 28 entweder in
der Tasche 20 um 90° gedreht oder zum Wender 50 geführt, wo
es, wie schematisch durch den Pfeil 58 angedeutet, in
seiner Ebene um 90° gedreht wird. Das so orientierte und
gefalzte Blatt wird dann entweder in die dritte Tasche 22
oder, sofern vorhanden, über den Wender 50 in die vierte
Tasche 24 geführt und noch einmal gefaltet, so daß ein
weiterer Falz 60 entsteht. Das so gefaltete Produkt kann
dann beispielsweise mittels Heftklammern 62, die mit einem
Heftkopf 64 eingesetzt werden, zu einem achtseitigen
Prospekt oder einem Teil eines dickeren Druckproduktes
verarbeitet werden.
Es ist nicht unbedingt notwendig, das Blatt 54 zu falten,
bevor es zu dem Wender 50 gelangt. Wird bspw. die elektro
nisch (oder manuell) einsetzbare Weiche 27 in den Fig. 1
und 2 ganz nach oben gestellt, so wird das vordere Ende des
Blattes 54 direkt in den Walzenspalt zwischen den Walzen 36
und 38 und anschließend in die Tasche 20 geleitet, ohne daß
vorher ein Faltvorgang stattfindet. Das Blatt, das dann in
der Tasche 20 oder im Wender 50 gewendet wird, kann dann
einmal in der Tasche 24 gefaltet werden, nachdem es über
die Tasche 22 oder den Führungskanal 52 in den Walzenspalt
zwischen den Walzen 38 und 40 in die dritte Tasche 22 bzw.
zwischen den Walzen 42 und 46 und in die vierte Tasche 24
eingeführt worden ist.
Beim Einsatz aller elektronisch einsetzbaren Weichen 31
und, sofern vorhanden, 44 und 33 in Fig. 1 bzw. Fig. 2 kann
schließlich auch dieser Falzvorgang unterbleiben, wenn es
darum gehen sollte, die einzelnen Blätter des Druckauf
trages ungefalzt weiterzuverarbeiten. Die elektronisch
einsetzbaren bzw. entfernbaren Weichen 27, 29 geben auch
die Möglichkeit, einen Falzvorgang in den Taschen 18 bzw.
20 zu unterlassen.
Wenn das gefaltete Blatt bspw. mit dem Falz 60 der Darstel
lung der Fig. 3 nach oben gerichtet aus dem Falzwerk 16
ausgestoßen wird, tritt dieser Falz 60 in eine vorzugsweise
auch elektronisch verstellbare und ggf. systemgesteuerte
Weiche 66 ein und wird, je nach dem wie die Weiche 66
eingestellt ist, entweder entlang eines Führungskanals 68
zu der Heftvorrichtung 64 oder entlang eines Führungskanals
70 zu der Sammelstation 72 geführt.
Wenn die Weiche 66 so eingestellt ist, daß das gefaltete
Blatt über den Führungskanal 68 zu der Heftvorrichtung 64
gelangt, welche bspw. aus zwei oder mehreren Heftköpfen
bestehen kann, so werden mittels der Heftköpfe Klammern 62
im Bereich des Falzes 60 eingesetzt, wobei die Schenkel
längen der Klammer vorzugsweise systemgesteuert der Dicke
des Falzblattes angepaßt werden können.
Nach dem Einsetzen der Klammer werden die Faltblätter über
den Führungskanal 74 zur Sammelstation 72 geführt und
kommen dort mit untenliegendem Falz 60 an. In der Sammel
station 72 werden mehrere solche Faltblätter aneinanderge
reiht, um die Reihenfolge der Seiten des Druckproduktes
sicherzustellen.
Nach Fertigstellung der einzelnen Faltblätter eines
Druckproduktes werden die so gesammelten Blätter in die
Bindestation 76 gebracht. Hier werden sie mittels eines
Klebestreifens 78 an den Rücken zusammengebunden. Der
Klebestreifen 78 kommt von einer Vorratsrolle 80, deren
Drehachse 82 parallel zu den Walzen der Walzenreihe
angeordnet ist. Der Klebestreifen 80 kann entsprechend der
Dicke bzw. Breite des Rückens des Druckproduktes geschnit
ten werden, was schematisch mit der Schere 84 angedeutet
ist. Vor oder nach dem Beschneiden kann der Klebestreifen
in der Leimstation 86 mit Leim versehen und anschließend an
den Rückenbereich der Faltblätter gepreßt werden, um diese
zusammenzubinden, wie bei 88 dargestellt. In der Regel wird
ein thermoplastischer Klebstoff verwendet, vorzugsweise ein
Hotmelt, der kurz vor oder während der Anbringung auf die
gesammelten Faltblätter erwärmt wird. Es ist ein indivi
dueller, systemgesteuerter Leimauftrag je nach Bedarf mög
lich. D.h. es können verschiedene Auftragsbilder erzeugt
werden und evtl. auch verschiedene Klebstoffe auf denselben
Bindestreifen produktgerecht zum Einsatz gelangen. Es ist
auch denkbar, die Kleberücken bzw. Bindestreifen nicht nur
in der Breite des Druckproduktes sondern auch in der Länge
auf das Druckprodukt angepaßt zu beleimen und zuzuschnei
den. Auch käme eine Kleberückenzufuhr in Längsrichtung des
Druckproduktes in Frage, was an sich mit vorbeschichteten
Streifen bekannt ist, obwohl es hier evtl. schwieriger
wäre, die erwünschte Formatflexibilität bei verschiedenen
Rückendicken zu erreichen.
Anstatt eines Leimauftrages 86, der auch nur schematisch in
Fig. 1 dargestellt ist, kann der Klebestreifen aus einem
Trägerstoff mit einer in einem vorgelagerten Arbeitsgang
aufgetragenen "Hotmelt"-Kleberschicht bestehen, d. h. mit
einem thermoplastischen Kleber versehen werden, bspw. in
Form einer dünnen Schicht. Es kann dann die notwendige
Erwärmung des Klebestreifens kurz vor oder während der
Anbringung an die gesammelten Faltblätter erfolgen.
Das Konzept des produktspezifischen Leimauftrags wird an
hand eines möglichen Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Fig. 4 näher erläutert.
Die Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf einen vorbereiteten
Klebstoffrücken 88 nach dem Abtrennen von der Vorratsrolle
80 bzw. vom Band 78 mittels der Schere 84 oder einer andern
Schneidvorrichtung (z. B. einem Messer) und nach dem
Anbringen des Klebstoffes 86, jedoch vor der Anbringung auf
den Rücken des Druckproduktes. Dabei kann der
Klebstoffauftrag so sein, daß ein schmaler, eine
rechteckige Umrahmung bildender Randbereich 83 klebstoff
frei ist. Innerhalb dieser klebstofffreien Umrahmung kann
z. B. ein erster rechteckiger Bereich 85, mit einer
Klebstoffschicht vorgesehen sein, innerhalb dem ein
mittlerer rechteckiger Bereich 87 liegt, der z. B. entweder
einen dickeren Klebstoffauftrag oder eventuell einen
Klebstoffauftrag anderer Qualität aufweisen kann. Bei der
Anbringung des Klebstoffrückens 88 kann es vorkommen, daß
der Klebstoff auch in den nicht beleimten Bereich 83
gepreßt wird. Es werden jedoch keine Klebereste über die
Kante des Rückstreifens hinausgepreßt. Es versteht sich,
daß auf diese Weise der Klebstoff auf verschiedene Arten,
je nach Anwendung, auf den Klebstoffrücken 88 aufgebracht
werden kann.
Nachdem die gesammelten Faltblätter durch die Anbringung
des Rückens 88 zusammengebunden sind, wird diese gebundene
Sammlung einzeln oder zu mehreren Exemplaren mittels des
Schneidwerkes 90, in diesem Beispiel auf 3 Seiten, zu dem
fertigen Druckprodukt 92 geschnitten. Das Schneidwerk
besteht vorzugsweise aus einer Schneide 94 und einer Robo
terhand 96, welche das Druckgut systemgesteuert dreht und
dreimal unter dieselbe Schneide führt. Dabei kann die Robo
terhand 96 und/oder die Schneide 94 ggf. in einer Richtung
systemgesteuert verstellt werden, wodurch eine beinahe
unendliche Vielfalt von Produktgrößen hergestellt werden
kann. Es ist möglich, das Druckprodukt 92 auf 1, 2 oder 3
Seiten zu schneiden.
Anschließend werden die einzelnen fertigen Druckprodukte 92
zu einem Stapel 98 in einer Dokumentensammelstation 100
aufeinandergestapelt.
Alle verstellbaren Elemente der Vorrichtung zur Erstellung
von Druckprodukten werden vorzugsweise von einem Rechner
angesteuert und zwar entsprechend dem jeweiligen Druck
auftrag.
Werden die Einstellungen für einen bestimmten Druckauftrag
einmal festgelegt bzw. ermittelt, so können die gleichen
Einstellungen für Wiederholungsaufträge jederzeit benutzt
werden.
Eine solche rechnergesteuerte Verstellung der verstellbaren
Elemente ist zwar bevorzugt, weil sich hierdurch ein
flexibles und kompaktes System ergibt, bei dem Fehleinstel
lungen nicht vorkommen können, es wäre aber auch durchaus
denkbar, zumindest einige der Verstellungen auch manuell
vorzunehmen, wenn dies aus Kostengründen sinnvoll erschei
nen sollte und wenn eine Vorrichtung zur Erstellung von
Druckprodukten erwünscht ist, die nur eine bestimmte Anzahl
von Verstellungen ermöglichen soll.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Erstellung von Druckprodukten, insbe
sondere zur Verwendung mit einem Drucker, welche die
Druckprodukte seriell herstellt und nach Fertigstellung
aller Seiten des einen Exemplars des Druckproduktes mit
der Fertigstellung der Seiten des nächsten Exemplars
beginnt, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckprodukt
erstellungsmaschine mindestens folgende Bestandteile
aufweist:
- a) ein Falzwerk (16), insbesondere ein Stauchfalzwerk, welches vorzugsweise mehrere Falztaschen (18, 20, 22, 24) aufweist, und mit denen insbesondere sowohl Par allel- als auch Kreuzbruch-Falze ggf. systemgesteuert ausgeführt werden können, und
- b) eine Bindestation (76), welche die gesammelten gefal teten Blätter zu einem Exemplar eines Druckproduktes (92) bindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
Schneidwerk (90), welches die gebundenen Exemplare (92)
nach Maß schneidet und dabei unerwünschte Bogenteile
abschneidet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß nur eine Schneide (90) verwendet wird und der
Stapel systemgesteuert, ggf. durch einen Roboter,
gedreht und so auf drei Seiten beschnitten wird.
4. Stauchfalzwerk mit Falztaschen, welche elektronisch
einsetzbare oder entfernbare Weichen (27, 29, 31, 33,
44) und Anschläge (26, 28, 30, 32) aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß entweder der momentan zu verarbei
tende Bogen Steuerzeichen, z. B. einen Barcode, auf
weist, die über einen Lesekopf diese Funktionen
auslösen, oder der vorgelagerte Drucker eine
Einrichtung zur Abgabe der entsprechenden Signale
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine kombiniert einsetzbare Falz
tasche (20), welche mit einer 90°-Bogendrehvorrichtung
ausgerüstet ist, womit von der Stauchfalzmaschine in
einem für sich abgeschlossenen Walzenstuhl sowohl
Stauchfalze als auch ein Kreuzbruch erzeugbar sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Wender (50) zum
Wenden der einzelnen Blätter (54) bzw. der teilweise
gefalteten Blätter in ihrer Ebene um insbesondere 90°.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zwischen dem
Falzwerk (16) und der Schneidstation (90) angeordneten
Heftvorrichtung (64) zur Anbringung von Heftklammern
(62) oder anderen Heftmitteln in dem den Rücken des
Druckproduktes bildenden Falzbereich (60) von mehrfach
gefalteten Blättern.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine
dem Falzwerk (16) nachgeschaltete, umschaltbare, vor
zugsweise elektronisch umschaltbare Weiche (66), welche
wahlweise die gefalteten Blätter zur Heftvorrichtung
(64) oder zur Schneidstation (90) oder einer der
Schneidstation vorgelagerter Sammelstation (72) führt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die gefalteten Blätter vom
Falzwerk (16) nach oben ausgestoßen werden und zwar
vorzugsweise mit ihrem den Rücken des Druckproduktes
bildenden Falzbereich (60) voran.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die gefalteten Blätter vom
Falzwerk (16) zur Sammelstation (72), ggf. über die
Weiche (66) zur Heftvorrichtung (64) und dann zur
Schneidstation (90) durch Führungskanäle (68, 74)
geleitet werden und vorzugsweise mit ihrem den Rücken
des Druckproduktes bildenden unten liegenden Falz
bereich (60) in der Sammelstation (72) bzw. Schneid
station (90) ankommen.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das als Stauchfalzwerk aus
gebildete Falzwerk (16) mindestens eine und vorzugs
weise mehrere, insbesondere drei oder vier Falztaschen
(18, 20, 22, 24) aufweist, die jeweils einen verstell
baren, die Falzstelle der einzelnen Blätter bestimmen
den, vorzugsweise elektronisch verstellbaren Anschlag
(26, 28, 30, 32) und eine elektronisch systemgesteuerte
entfernbare Weiche (27, 29, 31, 33) aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wender (50) nach der ersten Falz
tasche (18) und vor der vierten Falztasche (24) zum
Einsatz kommt und die dritte Falztasche (22) über
brückt, wobei die erste, die dritte und die vierte
Falztasche (18, 22, 24) auf der einen Seite des
Falzwerkes angeordnet sind, und daß der zum Wender (50)
führende Führungskanal als zweite Falztasche (20) mit
einem sowohl verstellbaren als auch entfernbaren An
schlag (28) ausgebildet ist und die gewendeten Blätter
bzw. gewendeten und gefalteten Blätter entweder durch
einen weiteren Führungskanal (52) vor der vierten
Falztasche (24) oder durch die zweite Tasche (20) in
das Falzwerk (16) zurückgeführt werden, wobei sowohl
der Führungskanal (20) als auch der weitere Führungs
kanal (52) auf der anderen Seite des Falzwerkes (16)
bzw. der Walzenreihe des Falzwerkes von der ersten,
dritten und vierten Falztasche (18, 22, 24) angeordnet
sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzenreihe schräg nach oben verläuft.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bindestation (76) zur
Anbringung eines streifenförmigen Kleberückens (88)
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kleberücken (88) in Streifenform von einer
Vorratsrolle (80) in Richtung quer zum Rücken des
Druckproduktes (12) anlieferbar und entsprechend der
jeweiligen Dicke bzw. Breite des jeweiligen Rückens in
entsprechenden Längen schneidbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Leimauftragsstation (86) zum Auf
bringen von Leim auf dem streifenformigen Kleberücken
bzw. auf dem Rückenbereich der gesammelten und
insbesondere auch gefalteten Blätter vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leimstation (86) verschiedene Auftragsbilder
erzeugt, ggf. auch innerhalb des gleichen Binde
streifen, bspw. mit
- - unterschiedlichen Leimdicken (Mengen) und/oder mit
- - nicht beleimten Zonen (damit beim Pressen kein Leim herausgepreßt wird) und/oder mit
- - Zonen unterschiedlicher Leimqualität.
18. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vom Vorrat (80) angelieferte strei
fenförmige Kleberücken (88) mit einem vorbeschichteten
"Hotmelt"-Kleber, d. h. mit einem thermoplastischen
Kleber versehen ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Sammelstation
(100) für fertige Druckprodukte (92) umfaßt.
20. Ein Falzwerk (16), insbesondere zum Einsetzen in eine
Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 19, wobei das Falzwerk (16) insbeson
dere als Stauchfalzwerk ausgebildet ist und mehrere
Falztaschen (18, 20, 22, 24) zur Durchführung von
Parallelfalzen und vorzugsweise auch mindestens einem
Kreuzbruchfalz, ggf. durch die Kombination mit einem
Blattwender (50), ausgebildet ist, dadurch gekennzeich
net, daß das Falzwerk so ausgelegt und im Betrieb
orientiert ist, daß die gefalteten Blätter vom Falzwerk
(16) nach oben ausgestoßen werden und zwar vorzugsweise
mit ihrem den Rücken des Druckproduktes bildenden
Falzbereich (60) voran.
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