DE19539848A1 - Rollo, insbesondere für Fahrzeuge - Google Patents
Rollo, insbesondere für FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rollo, insbesondere für Fahrzeuge,
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Fensterrollo dieser Art für
Kraftfahrzeuge (DE 37 35 622 A1) weist das elektromotorische
Antriebsglied einen Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe,
eine auf der Abtriebswelle des Getriebes drehfest sitzende
Kurbel und eine an der Kurbel und an dem kurzen Hebelarm des
Schwenkhebels angelenkte Kurbelstange auf. Die Auszugsfeder
greift an der Kurbelstange derart an, daß ihre Federkraft
annähernd in Längsrichtung der Kurbelstange wirkt. Das von
der Auszugsfeder auf den Schwenkhebel ausgeübte Schwenkmoment
ist damit im wesentlichen proportional der Federkraft der
Auszugsfeder, die über den Schwenkweg des Schwenkhebels bis
zu dem vollständigen Abrollen der Rollobahn von der
Wickelwelle (100% Auszug) linear abnimmt. Die Auszugsfeder
unterstützt zu Beginn des Abrollvorgangs der Rollobahn den
Elektromotor, so daß dieser eine geringere Antriebsenergie
aufbringen muß. Beim Wiedereinrollen der Rollobahn wird die
Auszugsfeder wieder gespannt. Beim Einziehen der Rollobahn
muß aber der Elektromotor wegen der durch die
Federeinrichtung angetriebenen Wickelwelle eine wesentlich
geringere Antriebsenergie aufbringen, so daß die Energie zum
Spannen der Auszugsfeder vom Elektromotor problemlos zur
Verfügung gestellt werden kann. Die vom Antriebsmotor zu
leistende Arbeit wird damit gleichmäßiger auf das Aus- und
Einziehen der Rollobahn verteilt, so daß der Elektromotor für
eine geringere Spitzenleistung ausgelegt werden muß. Er kann
damit kleiner und preisgünstiger gemacht werden.
Innerhalb des Auszugs- und Einzugsvorgangs des Rollos, also
von 0%-100% Abrollen der Rollobahn von der Wickelwelle und
umgekehrt, ist aber infolge der Hebelverhältnisse zwischen
Schwenkhebel, Kurbelstange und Kurbel das am Schwenkhebel
aufzubringende Antriebsmoment zum Abrollen der Rollobahn von
der Wickelwelle gegen die an der Wickelwelle wirkende
Federeinrichtung recht unterschiedlich und weist noch extreme
Maximalwerte auf, die letztlich die Auslegung und Größe des
Elektromotors bestimmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rollo für
Fahrzeuge der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß
das mechanische oder elektromotorische Antriebsglied beim Ab- oder
Ausrollen der Rollobahn von der bzw. auf die Wickelwelle
nur ein über den gesamten Rollvorgang nahezu konstantes,
minimiertes Antriebsmoment aufbringen muß.
Die Aufgabe ist bei einem Rollo der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch
die Merkmale im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Auszugsfeder mit
Federkraftangriff am kurzen Hebelarm des Schwenkarms ändert
sich das von der Auszugsfeder am Schwenkhebel aufgebrachte
Schwenkmoment, das ja gleich dem Produkt aus Federkraft und
"effektivem Hebelarm", d. h. dem Lotabstand der
Federkraftrichtung vom Schwenkpunkt des Schwenkhebels, ist,
über den Schwenkweg des Schwenkhebels nicht nur wegen der vom
Federweg abhängigen Federkraft der Auszugsfeder, sondern auch
wegen des über den Schwenkweg des Schwenkhebels sich stetig
ändernden effektiven Hebelarms. Letzterer ist bei 0%
Rolloauszug klein und bei 100% Rolloauszug groß und ändert
sich dazwischen. Die Änderung kann so bewirkt werden, daß das
durch den momentanen effektiven Hebelarm und die momentane
Federkraft der Auszugsfeder sich ergebende, von der
Auszugsfeder am Schwenkhebel zur Verfügung gestellte
momentane Schwenkmoment zu jedem Zeitpunkt des Rollovorgangs
der Rollobahn das von den Hebelverhältnissen überlagerte
Gegenmoment der an der Wickelwelle angreifenden
Federeinrichtung weitgehend kompensiert. Von dem
Antriebsglied muß dann theoretisch nur noch eine die
Reibungsverluste deckende Antriebsenergie aufgebracht werden.
Im Falle eines mechanischen Antriebsglieds wird damit eine
sehr leichtgängige Handhabung des Rollos mit hohem
Bedienungskomfort erzielt, im Falle eines elektromotorischen
Antriebsglieds kann der Elektromotor extrem klein gemacht
werden, was Energie und Einbauraum spart und ebenso Gewicht
und Kosten des Rollos verringert. Durch drastische Erhöhung
der Federkräfte von Federeinrichtung und Auszugsfeder kann
zudem die Rollobahn sehr stark gespannt werden, ohne daß ein
großes Antriebsmoment zum Ein- und Ausziehen der Rollobahn
notwendig wäre. Dadurch ist das ausgezogene Rollo insgesamt
straffer gespannt, und bei Verwendung des Rollos als
Windschutz im Cabrio neigt die Rollobahn weit weniger zum
Flattern.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Abdeckrollos mit zweckmäßigen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Patentansprüchen angegeben.
Gemäß alternativen Ausführungsformen der Erfindung kann die
Auszugsfeder als Zug- oder Druckfeder ausgebildet werden,
wobei auch der Einsatz einer Gasfeder möglich ist.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Zugfeder als Drehfeder ausgebildet, die auf
dem kurzen Hebelarm angeordnet ist und deren eines Federende
zu einem langen Federschenkel ausläuft, der sich an einem am
Träger angeordneten Anschlag längsverschieblich abstützt.
Dies hat den Vorteil, daß durch entsprechende Ausbauchung und
Krümmung des Federschenkels die Kennlinie der Drehfeder
zusätzlich beeinflußt werden kann und damit das von der
Auszugsfeder am Schwenkhebel zur Verfügung gestellte
Schwenkmoment noch besser über den Auszugsweg der Rollobahn
eingestellt und somit eine noch viel bessere Anpassung an das
Gegenmoment der Federeinrichtung vorgenommen werden kann. Die
hierfür erforderliche Optimierung der Ausbildung, Verformung
und Anordnung der Auszugsfeder wird empirisch durchgeführt.
Eine solche Drehfeder ist bekannt und beispielsweise in der
DE 42 40 775 A1 beschrieben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
das Antriebsglied mindestens ein in einer endseitig
festgelegten Hülle geführtes biegeschlaffes
Übertragungsmittel, wie Seil oder Draht, sowie einen
manuellen Betätigungshebel auf. Das biegeschlaffe
Übertragungsmittel ist mit seinem einen Ende an dem langen
Hebelarm des Schwenkhebels im Abstand von dessen Schwenkpunkt
und mit seinem anderen Ende an dem Betätigungshebel
befestigt. Durch diese konstruktiven Maßnahmen wird beim
Handbedienen des Rollos eine Bewegungsfernübertragung sehr
kostengünstig möglich, die zudem noch absolut spielfrei ist.
Für ein Heckscheibenrollo oder ein Gepäckraum-Abdeckrollo
oder ein Windschutzrollo kann der Betätigungshebel getrennt
von der Rollobahn mit Aufwickelwelle, z. B. in der
Mittelkonsole des Fahrzeugs, angeordnet und das Rollo von
hier aus leichtgängig ausschließlich durch Umlegen des
Betätigungshebels verstellt werden. Dabei kann das Rollo jede
beliebige Lage zwischen 0% und 100% Auszug der Rollobahn
dauernd einnehmen.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Fensterrollos für ein Kraftfahrzeug,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Prinzipskizze des Ausschnitts II in Fig. 1
zur Funktionserläuterung,
Fig. 4 einen dem Ausschnitt II in Fig. 1 entsprechenden
Ausschnitt eines Fensterrollos gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiels,
Fig. 5a bis 5d verschiedene Kennlinien des Rollos gemäß
Fig. 1-3,
Fig. 6a bis 6d verschiedene Kennlinien des Rollos gemäß Fig. 4,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Fensterrollos
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
ausschnittweise.
Das in Fig. 1 perspektivisch dargestellte Fensterrollo für
eine mit 10 angedeutete Heckscheibe eines Personenkraftwagens
als spezielles Ausführungsbeispiel für ein allgemeines Rollo
beliebigen Anwendungszwecks weist einen am unteren Ende der
Heckscheibe 10 am Fahrzeug angeordneten Träger 11 mit einer
darin drehbar gelagerten Wickelwelle 12 und eine auf der
Aufwickelwelle 12 aufrollbare Rollobahn 13 auf, die mit ihrer
einen Querkante an der Wickelwelle 12 und mit ihrer anderen
Querkante an einer parallel zum Träger 11 ausgerichteten
Zugstange 14 befestigt ist. Zum Fensterrollo gehört ferner
eine hier nicht dargestellte Federeinrichtung, die in
bekannter Weise an der Wickelwelle 12 angreift und diese in
Aufrollrichtung der Rollobahn 13, in Fig. 2 also im
Uhrzeigersinn, vorspannt, sowie eine Betätigungseinrichtung
16 zum Abrollen der Rollobahn 13 entgegen der Vorspannung der
Federeinrichtung.
Die Betätigungseinrichtung 16 umfaßt zwei zweiarmige
Schwenkhebel 17, die am Träger 11 spiegelsymmetrisch
zueinander angelenkt sind und um jeweils eine am Träger 11
festgelegte Schwenkachse 18 zueinander gegensinnig schwenkbar
sind. Jeder Schwenkhebel 17 weist einen langen Hebelarm 171
und einen kurzen Hebelarm 172 auf. Die beiden Enden der
langen Hebelarme 171 der beiden Schwenkhebel 17 sind an der
Zugstange 14 derart befestigt, daß sie sich in Axialrichtung
der Zugstange 14 verschieben können. Wie aus Fig. 4
hervorgeht, ist hierzu in der Zugstange 14 eine Stift-/Schlitzführung
19 mit einem in der Zugstange 14
ausgebildeten Schlitz 191 und zwei in dem Schlitz 191
gleitenden Stiften 192, von denen jeweils einer am Ende des
langen Hebelarms 171 absteht, vorgesehen. Am freien Ende des
kurzen Hebelarms 172 eines jeden Schwenkhebels 17 greift ein
elektromotorisches Antriebsglied 20 an, das aus einem
Elektromotor 21 mit Übersetzungsgetriebe 22 und einem
Übertragungsgestänge mit einer Kurbel 23 und zwei
Kurbelstangen 24 besteht. Die Kurbel 23 sitzt drehfest auf
der Abtriebswelle 25 des Übersetzungsgetriebes 22, und
jeweils eine Kurbelstange 24 ist einerseits an der Kurbel 23
im Radialabstand von der Abtriebswelle 25 des
Übersetzungsgetriebes 22 und an dein freien Ende des kurzen
Hebelarms 172 eines jeden Schwenkhebels 17 angelenkt.
Zur Betätigungseinrichtung 16 gehören ferner zwei
Auszugsfedern 26, von denen jeweils eine einem Schwenkhebel
17 zugeordnet ist und an dem kurzen Hebelarm 172 des
Schwenkhebels 17 angreift. Wie in Fig. 3 illustriert ist, ist
jede Auszugsfeder 26 dabei so angeordnet, daß während der
Schwenkung des Schwenkhebels 17 der Lotabstand a der
momentanen Federkraftrichtung F von der Schwenkachse 18 des
Schwenkhebels 17, der sog. effektive Hebelarm a, sich
definiert ändert. In Fig. 1 und 2 ist die Auszugsfeder 26 als
Zugfeder 29 ausgebildet, die einerseits im Anlenkpunkt 27 der
Kurbelstange 24 am kurzen Hebelarm 172 angreift und
andererseits an einem am Träger 11 befestigten Haltestift 28
eingehängt und damit am Träger 11 festgelegt ist. In Fig. 3
ist dieser "effektive Hebelarm a" für den in Fig. 1 linken
Schwenkhebel 17 dargestellt. Der Übersichtlichkeit halber ist
die Zugfeder 29 nicht unmittelbar am Anlenkpunkt 27 sondern
über einen Seilzug mit Umlenkrolle befestigt. Der im
Anlenkpunkt 27 angreifende Federkraftvektor ist mit F
bezeichnet. Aus Fig. 3 ist deutlich zu sehen, daß bei
vollständig von der Wickelwelle 12 abgerollter Rollobahn 13
(100% Rolloauszug) der effektive Hebelarm a₁₀₀ groß ist,
während demgegenüber bei vollständig auf die Wickelwelle 12
aufgerollter Rollobahn 13 (0% Rolloauszug) der effektive
Hebelarm a₀ wesentlich kleiner ist. Zwischen diesen beiden
Endpositionen des Schwenkhebels 17 ändert sich der effektive
Hebelarm a entsprechend. Die Federgeometrie der Zugfeder 29
wird empirisch nunmehr so bestimmt, daß der Verlauf des von
der Zugfeder 29 an dem Schwenkhebel 17 erzeugten
Schwenkmoments MA, das gleich dem Produkt aus Federkraft F
und effektivem Hebelarm a ist, über den Auszugsweg der
Rollobahn 13 betragsmäßig annähernd gleich aber
entgegengesetzt gerichtet demjenigen Drehmoment M der
Federeinrichtung ist, das beim Auszug der Rollobahn 13 am
schwenkhebelseitigen Anlenkpunkt 28 der Kurbelstange 24
wirkt. Dieses ist in den Kennlinien a-d in Fig. 5
illustriert.
Fig. 5a zeigt dabei die Federkennlinie der Federeinrichtung,
also deren Federkraft FF über den Auszugsweg A der Rollobahn
13. Fig. 5b zeigt die Drehmomentkennlinie der
Federeinrichtung mit überlagerten Hebelverhältnissen, also
das am Anlenkpunkt 27 der Kurbelstange 24 von der
Federeinrichtung am Schwenkhebel 17 erzeugte Drehmoment D
über den Auszugsweg A der Rollobahn 13. Fig. 5c zeigt die
Kennlinie des von der Auszugsfeder 26 am Anlenkpunkt 27 am
Schwenkhebel 17 erzeugten Schwenkmoments MA über den
Auszugsweg A der Rollobahn 13 und Fig. 5d zeigt die Kennlinie
des am Schwenkhebel 17 anstehenden resultierenden, effektiven
Drehmoments. Aus dem Vergleich der Fig. 5b, 5c und 5d ist
deutlich zu erkennen, daß das von der Auszugsfeder 26 zur
Verfügung gestellte Schwenkmoment (Fig. 5c) auf das von der
Federeinrichtung erzeugte Drehmoment (Fig. 5b) so abgestimmt
ist, daß das am Schwenkhebel 17 sich ergebende,
resultierende, effektive Drehmoment (Fig. 5d) über den
gesamten Auszugsweg der Rollobahn 13 sehr klein und nahezu
konstant ist. Dies bedeutet, daß der Elektromotor 21 zum Ein- und
Ausfahren des Rollos nur noch eine sehr kleine
Antriebsleistung aufbringen muß und über den gesamten Aus- und
Einzugsweg von ihm keine Spitzenwerte der
Antriebsleistung abgefordert werden. Dadurch kann der
Elektromotor 21 sehr klein konzipiert werden, was Kosten und
Gewicht einsparen hilft.
In Fig. 4 ist ausschnittweise ein Fensterrollo gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem die
Auszugsfeder 26 modifiziert ist. Die Auszugsfeder 26 ist hier
als Drehfeder 30 ausgebildet, die im Anlenkpunkt 27 auf dem
kurzen Hebelarm 172 des Schwenkhebels 17 befestigt ist. Mit
dem einen Federende 301 stützt sich die Drehfeder 30 am
kurzen Hebelarm 172 des Schwenkhebels 17 ab, während ihr
anderes Federende zu einem langen Federschenkel 302 ausläuft,
der sich an einem am Träger 11 angeordneten Anschlag 31
längsverschieblich abstützt. Zur Reduzierung der
Reibungskräfte wird als Anschlag 31 bevorzugt eine drehbar
gehaltene Rolle verwendet. Dadurch, daß der Federschenkel 302
über seinen Verschiebeweg längs des Anschlags 31 hinweg mehr
oder weniger gekrümmt und unterschiedlich gebogen ausgeführt
wird, kann die Federkennlinie der Drehfeder 30 noch
zusätzlich abhängig vom Schwenkweg des Schwenkhebels 17
beeinflußt werden. Dadurch läßt sich das von der Drehfeder 30
am Schwenkhebel 17 zur Verfügung gestellte Schwenkmoment MA
sehr genau an das von der Federeinrichtung gelieferte
Drehmoment M anpassen. Dies ist mit den Kennlinien in
Fig. 6a-6d illustriert. Die Kennlinien in Fig. 6a und 6b
sind identisch mit den Kennlinien in Fig. 5a und 5b. Die
Kennlinien des von der Drehfeder 30 am Schwenkhebel 17
aufgebrachten Schwenkmoments MA gemäß Fig. 6c ist noch besser
an die Drehmomentkennlinie in Fig. 6b angepaßt, so daß sich
am Schwenkhebel 17 ein resultierendes, effektives Drehmoment
gemäß Fig. 6d ergibt, das minimal ist. Die vom Elektromotor
21 geforderte Antriebsleistung ist weiter reduziert.
Bei dem in Fig. 7 schematisch skizzierten weiteren
Ausführungsbeispiel eines Fensterrollos ist lediglich die
Betätigungseinrichtung 16 dargestellt, die gegenüber der zu
Fig. 1-5 beschriebenen Betätigungseinrichtung 16
modifiziert ist. Wickelwelle, Federeinrichtung, Rollobahn und
Zugstange sind unverändert wie in Fig. 1 skizziert.
Die Betätigungseinrichtung 16 umfaßt wiederum die beiden
Schwenkhebel 17 mit ihrem langen und kurzen Hebelarm 171, 172
sowie die Auszugsfeder 26 und das hier mechanisch
ausgebildete Antriebsglied 20. Letzteres umfaßt ein
biegeschlaffes Übertragungsmittel, hier ein Zugseil 32, das
in einer Hülle 33, die an ihren beiden Enden räumlich
festgelegt ist, geführt ist. Ein solches Zugseil 32 mit Hülle
33 ist für jeden Schwenkhebel 17 vorzusehen, jedoch können -
wie dies in Fig. 7 skizziert ist - die beiden zu den
Schwenkhebeln 17 führenden Zugseile 32 in einer gemeinsamen
Hülle 33 geführt werden. In diesem Fall sind für jedes
Zugseil 32 noch zwei Umlenkrollen 34, 35 vorzusehen. Jedes
Zugseil 32 greift mit dem einen Ende am langen Hebelarm 171
im Abstand von dessen Schwenkachse 18 und mit seinem anderen
Ende an einem Betätigungshebel 36 an. Zugseil 32 und Hülle 33
können durch einen herkömmlichen Bowdenzug ersetzt werden.
Die beiden an den kurzen Hebelarmen 172 der Schwenkhebel 17
angreifenden Auszugsfedern 26 bei dem Fensterrollo gemäß
Fig. 1 sind hier zu einer Zugfeder 37 zusammengefaßt, deren
beide Federenden an den kurzen Hebelarmen 172 im Abstand von
der Schwenkachse 18 der Schwenkhebel 17 angreifen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, für jeden
Schwenkhebel 17 eine Auszugsfeder 26 vorzusehen, wie dies in
Fig. 1 dargestellt ist. Die Zugfeder 37, bzw. die beiden
separaten Auszugsfedern 26, wirken in der gleichen Weise wie
zu Fig. 1 beschrieben. Eine etwas größere Auslegung der
Federkraft sorgt dafür, daß beim Freigeben des
Betätigungshebels 36 ein vorhandene Reibmomente
überwindendes, ausreichendes Schwenkmoment auf die
Schwenkhebel 17 aufgebracht wird, so daß ein zuverlässiges
Abrollen der Rollobahn 13 von der Wickelwelle 12
sichergestellt ist. Durch Verschwenken des Betätigungshebels
36 werden über die Zugseile 32 die Schwenkhebel 17 in Fig. 7
im Uhrzeigersinn geschwenkt, wobei nur ein minimales
Schwenkmoment aufgebracht werden muß. Die mechanische
Fernbedienung des Rollos weist damit einen hohen
Bedienungskomfort auf.
Wie in Fig. 7 nicht weiter dargestellt ist, kann an dem
Betätigungshebel 36 eine Sperrvorrichtung angreifen, die den
Betätigungshebel 36 in jeder beliebigen Stellung festlegt und
verhindert, daß die mit dem Betätigungshebel 36 eingestellte
Position der Rollobahn 13 unbeabsichtigt verlassen wird. Des
weiteren kann am Betätigungshebel 36 eine Ausgleichsfeder
vorgesehen werden, deren Zugkraft in Zugrichtung der Zugseile
32 wirken. Die Federkraft dieser Ausgleichsfeder wird dabei
so ausgelegt, daß sie die am anderen Ende der Zugseile 32
angreifenden Gegenkräfte vollständig kompensiert. Dieses
Kräftegleichgewicht ermöglicht es ebenfalls, daß die
Rollobahn in jeder beliebigen Stellung angehalten und dort
dauernd belassen werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann das beschriebene
Rollo nicht nur als Fensterrollo für Fahrzeuge verwendet
werden, sondern auch als Abdeckrollo für den Gepäckraum von
Kombifahrzeugen, als ausziehbarer, versenkbarer Windschutz
bei Cabrios oder als lang ausziehbare Sonnenblende für
Cabrios oder Fahrzeuge mit Glasdach, sowie auch außerhalb von
Fahrzeugen, beispielsweise als ausziehbare
Projektionsleinwand.
Claims (10)
1. Rollo, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer an einem
Träger drehbar gelagerten Wickelwelle, die eine in
Aufrollrichtung vorgespannte Federeinrichtung aufweist, mit
einer auf der Aufwickelwelle aufrollbaren Rollobahn, die mit
einer Querkante an der Wickelwelle und mit der anderen
Querkante an einer Zugstange befestigt ist, mit einer
Betätigungseinrichtung zum Abrollen der Rollobahn entgegen
der Vorspannung der Federeinrichtung, die mindestens einen am
Träger schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Schwenkhebel mit
einem kurzen und einem langen Hebelarm, dessen längerer
Hebelarm endseitig an der Zugstange verschieblich angreift,
und zum Schwenken des Schwenkhebels eine Auszugsfeder, die
den Schwenkhebel im Sinne des Abschwenkens des längeren
Hebelarms vom Träger belastet, sowie ein mechanisches oder
elektromotorisches Antriebsglied aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auszugsfeder (26) am kurzen Hebelarm (172) des
Schwenkhebels (17) im Radialabstand vom Hebelschwenkpunkt
(18) so angreift, daß während der Schwenkung des
Schwenkhebels (17) der Lotabstand (a) der momentanen
Federkraftrichtung (F) vom Hebelschwenkpunkt (18) sich
definiert ändert.
2. Rollo nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auszugsfeder (26) als Zugfeder (29) ausgebildet und
am Träger (11) festgelegt ist.
3. Rollo nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auszugsfeder (26) als eine auf dem kurzen Hebelarm
(172) des Schwenkhebels (17) angeordnete Drehfeder (30)
ausgebildet ist, deren eines Federende zu einem langen
Federschenkel (302) ausläuft, der sich an einem am Träger
(11) angeordneten Anschlag (31) längsverschieblich abstützt.
4. Rollo nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsglied (20) eine antreibbare Kurbel (23) und
eine die Kurbel (23) und den Schwenkhebel (17) verbindende
Kurbelstange (24) aufweist, die einerseits an der Kurbel (23)
und andererseits am kurzen Hebelarm (172) des Schwenkhebels
(17) angelenkt ist.
5. Rollo nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurbel (23) auf der Abtriebswelle (25) eines
elektrischen Getriebemotors (21, 22) drehfest sitzt.
6. Rollo nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federgeometrie der Auszugsfeder (26) empirisch so
bestimmt wird, daß das von der Auszugsfeder (26) am
Schwenkhebel (17) erzeugte Schwenkmoment (MA) über den
Auszugsweg der Rollobahn (13) hinweg betragsmäßig annähernd
gleich dem, aber entgegengesetzt gerichtet zu dem von der
Federeinrichtung aufgebrachten, am schwenkhebelseitigen
Anlenkpunkt (27) der Kurbelstange (24) wirkenden Drehmoment
(M) ist.
7. Rollo nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsglied (20) mindestens ein in einer endseitig
festgelegten Hülle (33) geführtes, biegeschlaffes
Übertragungsmittel, wie Zugseil (32) oder Draht, sowie einen
manuellen Betätigungshebel (36) aufweist und daß das
Übertragungsmittel (Zugseil 32) mit seinem einen Ende an dem
langen Hebelarm (171) des Schwenkhebels (17) im Abstand von
dessen Schwenkpunkt (18) und mit seinem anderen Ende an dem
Betätigungshebel (36) angreift.
8. Rollo nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Betätigungshebel (36) angreifende
Sperrvorrichtung vorgesehen ist, die mit Betätigung des
Betätigungshebels (36) unwirksam und mit Freigabe des
Betätigungshebels (36) automatisch wirksam wird.
9. Rollo nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Betätigungshebel (36) eine Ausgleichsfeder mit in
Zugrichtung des biegeschlaffen Übertragungsmittels (32)
wirkender Zugkraft angreift, die so ausgelegt ist, daß sie
die am anderen Ende des biegeschlaffen Übertragungsmittels
(32) angreifende Gegenkraft annähernd kompensiert.
10. Rollo nach einem der Ansprüche 1-9 mit zwei im Abstand
voneinander angeordneten, gegensinnig schwenkbaren
Schwenkhebeln,
dadurch gekennzeichnet
daß die jedem Schwenkhebel (17) zugeordneten Auszugsfedern
(26) zu einer Zugfeder (37) zusammengefaßt sind, deren beide
Federenden an den kurzen Hebelarmen (172) der beiden
Schwenkhebel (17) befestigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995139848 DE19539848C2 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Rollo, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995139848 DE19539848C2 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Rollo, insbesondere für Kraftfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19539848A1 true DE19539848A1 (de) | 1997-04-30 |
DE19539848C2 DE19539848C2 (de) | 1999-12-23 |
Family
ID=7775825
Family Applications (1)
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