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Die
Erfindung betrifft ein Fensterrollo für ein Fahrzeugfenster
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
der
EP 0 529 591 B1 ist
eine Rolloanordnung für Kraftfahrzeugheckscheiben bekannt,
die eine Wickelwelle mit einem Motor und einem Wickelrohr, einen
von der Wickelwelle abziehbaren und auf die Wickelwelle aufwickelbaren
Behang und einen am ausziehbaren Ende des Behangs befestigten Fallstab
aufweist. Der Fallstab ist parallel zur Wickelwelle ausgerichtet
und weist an seinen Enden Seilrollen auf, die jeweils eine Schnur
aufwickeln, die in Befestigungspunkte am Fahrzeughimmel eingehakt sind.
In dem Fallstab befindet sich eine Drehfeder, die die Seilrollen
an den Enden des Fallstabes mit einem Drehmoment beaufschlagt, so
dass der Behang bei Freigabe der Wickelwelle von der Wickelwelle
abgewickelt wird und die Schnüre auf die Seilrollen aufgewickelt
werden. Durch Betätigen des in die Wickelwelle eingesetzten
Motors wird der Behang entgegen der Kraft der im Fallstab angeordneten
Drehfeder wieder auf die Wickelwelle aufgerollt und gleichzeitig die
Drehfeder im Fallstab vorgespannt.
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Eine
weitere, in der Wickelwelle angeordnete Drehfeder ist an einem Ende
mit der Motorwelle verbunden, während das andere Ende drehfest
fixiert ist. Diese zweite Drehfeder, deren Vorspannung während
des Abwickelns des Behangs dadurch erfolgt, dass der Motor mit umgekehrter
Drehrichtung betrieben wird, unterstützt den Motor beim
Aufwickeln des Behangs auf die Wickelwelle, so dass dieser besser ausgenutzt
wird und nur ein geringeres Drehmoment aufbringen muss.
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Rolloanordnungen
der genannten Art weisen den Nachteil auf, dass in Folge des beim
Abwickeln des Rollobehangs von der Wickelwelle zunehmenden Gewichts
des Rollobehangs bei konstanter Antriebsleistung ein ungleichmäßiger
Lauf entsteht, der mit einem anwachsenden Geräusch der
Antriebseinrichtung insbesondere in der Endphase des Abwickelns
des Rollobehangs von der Wickewelle verbunden ist. Um dies zu vermeiden,
wird die Antriebsleistung des Rolloantriebs entsprechend groß bemessen,
was wiederum zu einem erhöhten Strombedarf und einer entsprechenden
Belastung des Bordnetzes des Fahrzeugs führt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, ein
Fensterrollo für ein Fahrzeugfenster der eingangs genannten
Art anzugeben, das einen gleichmäßigen Bewegungsverlauf
beim Ab- und Aufwickeln des Rollobehangs von der Wickelwelle und
auf die Wickelwelle in Verbindung mit einer Reduzierung des zum
Verstellend es Fensterrollos erforderlichen Antriebsmoments und
des Leistungsbedarfs des einfach und kompakt aufgebauten Rolloantriebs
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Lösung gewährleistet einen
gleichmäßigen Bewegungsverlauf beim Ab- und Aufwickeln
des Rollobehangs von der Wickelwelle und auf die Wickelwelle in
Verbindung mit einer Reduzierung des zum Verstellen des Fensterrollos erforderlichen
Antriebsmoments und damit des Leistungsbedarfs des Rolloantriebs
bei dessen gleichzeitig kompaktem Aufbau und einfacher Konstruktion des
gesamten Fensterrollos.
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Die
Reduzierung der Antriebsleistung mittels der Kompensationsfeder
ermöglicht weitestgehend unabhängig von der Baugröße
des Fensterrollos einen gleichmäßigen Lauf des
Fensterrollos insbesondere auch beim Abziehen des Rollobehangs von
der Wickelwelle und in der Endphase vor dem Erreichen des vollständig
von der Wickelwelle abgewickelten Rollobehangs und damit eine gleichmäßige
Aufwärts- und Abwärtsgeschwindigkeit des Rollobehangs
in Verbindung mit dem Einsatz eines einheitlichen Kleinmotors mit
minimaler Antriebsleistung im Rolloantrieb, da der Antriebsmotor
bei entsprechender Auslegung der Kompensationsfeder im Wesentlichen
nur noch zur Überwindung der Systemreibung erforderlich
ist.
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Die
Anordnung einer Kompensationsfeder im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs schafft zudem die Voraussetzung dafür,
dass eine Seillängen-Ausgleichsfeder im Gleiter des Rolloantriebes, mit
der eine Änderung der Seillänge aufgrund der Seilbelastung
kompensiert wird, entfallen kann.
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Die
Kompensationsfeder ist in einer ersten Variante der erfindungsgemäßen
Lösung so dimensioniert und/oder angeordnet, dass sie die
Kraft der Wickelfeder zumindest teilweise Kompensiert und damit zumindest
zur partiellen Unterstützung des Rolloantriebs beiträgt.
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In
einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Lösung
kompensiert die Kompensationsfeder zumindest teilweise die Gewichtskräfte
des Rollobehangs und des Rollobügels sowie optional auch
zumindest teilweise die Kraft der Wickelfeder.
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Bei
vorgegebener Größe des Fensterrollos und damit
vorgegebener Größe des Rollobehangs und des Rollobügels
sowie Baugröße und/oder Leistung des Rolloantriebs
können die Wickelfeder und die Kompensationsfeder aber
auch so dimensioniert und aufeinander abgestimmt werden, dass der
Rolloantrieb im Wesentlichen nur die Systemreibung überwindet.
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Um
zu gewährleisten, dass die Kompensationswirkung der Kompensationsfeder über
den gesamten Verstellweg des Rollobehangs und insbesondere in den
Endlagen des Rollobehangs ausreichend ist, wird die Federkennlinie
der Kompensationsfeder auf die Federkennlinie der Wickelfeder abgestimmt, wobei
die Federkennlinien der Wickelfeder und der Kompensationsfeder möglichst
horizontal beziehungsweise mit minimaler Neigung oder Steigung als progressive
oder degressive Federkennlinien ausgebildet sind.
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Der
Einsatz verschiedener, aufeinander abgestimmter Federkennlinien
der Wickelfeder und der Kompensationsfeder ist vor allem dadurch
möglich, dass die Kompensationsfeder im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs angeordnet ist und damit unmittelbar ihre Wirkung
entfalten kann, ohne dass zusätzliche Reibungskräfte
der Wirkung der Kompensationsfeder entgegenstehen.
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Die
Federkennlinien der Wickelfeder und der Kompensationsfeder werden
insbesondere in der Weise aufeinander abgestimmt, dass die Vorspannung
der Kompensationsfeder bei vollständig auf die Wickelwelle
aufgewickeltem Rollobehang derart bemessen ist, dass die aus den
Federkräften der Wickelfeder und der Kompensationsfeder
resultierende Gesamt-Federkraft bei vollständig von der
Wickelwelle abgewickeltem Rollobehang in einem Bereich zwischen
Null und einer maximalen Federkraft der Wickelfeder liegt.
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Durch
eine Verschiebung der Vorspannung der Kompensationsfeder bei vollständig
auf die Wickelwelle aufgewickeltem Rollobehang, d. h. bei einem
Hub gleich Null des Fensterrollos, kann der Schnittpunkt der aus
den Federkräften der Wickelfeder und der Kompensationsfeder
resultierenden Gesamt-Federkraft mit der Nulllinie der Federkraft
beliebig verschoben werden. So kann bei einer Vorspannkraft der
Kompensationsfeder, die entgegengesetzt gleich der Vorspannkraft
der Wickelfeder ist, die Gesamt-Federkraft von Null bis zum maximalen
Wert der Federkraft der Wickelfeder ansteigen. Wird die der Vorspannkraft
der Wickelfeder entgegen gerichtete Vorspannkraft der Kompensationsfeder
erhöht, so wird der Schnittpunkt der Federkennlinie der
Gesamt-Federkraft mit der Nulllinie zu größeren
Hubwegen beim Abziehen des Rollobehangs von der Wickelwelle verschoben,
so dass bei entsprechend großer Vorspannkraft der Kompensationsfeder
die Gesamt-Federkraft mit von der Wickelwelle abgewickeltem Rollobehang
gleich Null ist.
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Die
Anordnung der Kompensationsfeder im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit einem
kompakten Rolloantrieb, der nach Art eines einsträngigen
Seilfensterhebers ausgebildet ist und eine mit dem Rollobügel
verbundene Schubstange, einen mit der Schubstange verbundenen und
entlang eines Verstellweges geführten Mitnehmer, der über
ein Seil mit einer Seiltrommel verbunden ist und eine die Seiltrommel
antreibende manuelle oder elektromotorische Antriebseinrichtung
aufweist. Bei diesem kompakten, nach Art eines einsträngigen
Seilfensterhebers ausgebildeten Rolloantrieb ist die Kompensationsfeder
vorzugsweise in der manuellen oder elektromotorischen Antriebseinrichtung
oder im Kraftübertragungsweg zwischen der manuellen oder
elektromotorischen Antriebseinrichtung Elektromotor und einem das
Fahrzeugfenster umgebenden Fensterrahmen angeordnet.
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Der
kompakte Aufbau und variable Einsatz eines derartigen Rolloantriebs
für ein Fensterrollo resultiert aus der Ausgestaltung des
Rolloantriebs nach Art eines einsträngigen Seilfensterhebers,
der den Einsatz von Antriebseinrichtungen ermöglicht, die
auf verschiedene Weise mit dem Rolloantrieb verbunden werden bzw.
eine unterschiedliche Antriebs leistung aufweisen können.
Gleichzeitig ermöglicht der kompakte Rolloantrieb die Integration
der Kompensationsfeder an unterschiedlichen Stellen innerhalb des Rolloantriebs,
ohne dass wesentliche konstruktive Veränderungen am Rolloantrieb
vorzunehmen sind.
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In
bevorzugter Ausführungsform weist die Antriebseinrichtung
des Rolloantriebs einen Elektromotor und ein in einem ein- oder
mehrteiligen Getriebegehäuse angeordnetes Getriebe mit
mindestens einem vom Elektromotor angetriebenen und mit der Seiltrommel
gekoppelten Zahnrad auf, während die Kompensationsfeder
zwischen dem Zahnrad und einer Wand des Getriebegehäuses
angeordnet ist.
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Durch
die Führung der Schubstange in einem im Wesentlichen parallel
zum Verstellweg des Rollobehangs ausgerichteten Führungsrohr
wird eine Kapselung der Schubstange innerhalb des Führungsrohrs
erreicht, so dass der Rolloantrieb sowohl auf der Nassraumseite
als auch auf der Trockenraumseite einer Fahrzeugtür bzw.
Fahrzeugkarosserie angeordnet werden kann.
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Insbesondere
bei einer in die manuelle oder elektromotorische Antriebseinrichtung
des Rolloantriebs integrierte Kompensationsfeder sind die Kompensationsfeder
und die Wickelfeder als Torsions- oder Drehfedern ausgebildet.
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Eine
alternative Ausbildung der Kompensationsfeder als Druck- oder Zugfeder
ermöglicht deren Einsatz zwischen der Schubstange und einem
Gehäuse der manuellen oder elektromotorischen Antriebseinrichtung
und/oder zwischen dem Rollobügel beziehungsweise der Schubstange
und dem das Fahrzeugfenster umgebenden Fensterrahmen.
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In
den 1 bis 7 der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt, deren Aufbau, Funktion und daraus resultierende
Vorteile nachstehend beschrieben werden. Es zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt durch eine Fahrzeugtür
mit einem Fensterrollo;
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2 bis 4 eine
Darstellung der Federkennlinien einer mit der Wickelwelle des Fensterrollos
verbundenen Wickelfeder, einer im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs angeordneten Kompensationsfeder und der resultierenden Gesamt-Federkraft
bei unterschiedlicher Federvorspannung der Kompensationsfeder;
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5 eine
perspektivische Darstellung eines kompakten Rolloantriebs;
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6 eine
erste Ansicht einer Explosionsdarstellung der Antriebseinrichtung
des Rolloantriebs und
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7 eine
zweite Ansicht der Explosionsdarstellung der Antriebseinrichtung
des Rolloantriebs.
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1 zeigt
einen Längsschnitt durch eine Fahrzeugtür 1 mit
einem Türschacht 11, der durch eine Türaußenhaut,
ein Türinnenblech und eine Türinnenverkleidung
bestimmt ist, und mit einem Türausschnitt 12,
der durch eine umlaufende Fensterrahmenkante begrenzt ist und durch
eine verstellbare Fensterscheibe abgedeckt wird. Zum Schutz des Fahrzeuginnenraums
vor unerwünschter Erwärmung und vor Blendung der
Fahrzeuginsassen durch schräg einfallende Sonnenstrahlen
ist ein Fensterrollo vorgesehen, das einen Rollobehang 2,
eine Wickelwelle 3, die in einer am oberen, an den Türausschnitt 12 angrenzenden
Bereich des Türschachtes 11 angeordneten und im
Wesentlichen horizontal ausgerichteten Rollokassette 20 angeordnet
ist, und einen Verstellantrieb 5 aufweist.
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Der
Rollobehang 2 weist einen der Kontur des Türausschnitts 12 angepassten
Zuschnitt und einen umlaufenden Rand auf, der einen an der Wickelwelle 3 befestigten
Abschnitt sowie einen entgegengesetzten Abschnitt enthält,
der an einem Rollobügel 4 befestigt ist. Im eingezogenen
Zustand des Fensterrollos ist der Rollobehang 2 auf die
Wickelwelle 3 aufgewickelt und bei vollständig
ausgefahrenem Fensterrollo von der Wickelwelle 3 abgewickelt,
so dass er den Türausschnitt 12 im Wesentlichen
abdeckt.
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Zum
Verstellen des Fensterrollos bzw. zum Auf- und Abwickeln der Rollobahn 2 auf
bzw. von der Wickelwelle 3 ist der Verstellantrieb 5 zweiteilig
ausgebildet mit einem Rolloantrieb 51 zum Abziehen des auf
die Wickelwelle 3 teilweise oder vollständig aufgewickelten
Rollobehangs 2 und mindestens einer mit der Wickelwelle 3 verbundenen,
als Torsions- oder Drehfeder ausgebildeten Wickelfeder 52,
die so angeordnet ist, dass sie beim Abwickeln des Rollobehangs 2 von
der Wickelwelle 3 gespannt wird und mit Aufhebung der Verstellkraft
des Rolloantriebs 51 den Rollobehang 2 wieder
auf die Wickelwelle 3 aufwickelt.
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Der
Rolloantrieb 51 umfasst eine manuelle oder elektromotorische
Antriebseinrichtung 6 und Verstellmittel, die eine mit
dem Rollobügel 4 verbundene Schubstange 10 in
Abzugsrichtung des Rollobehangs 2 antreiben. Die in 1 dargestellte
Ausführungsform des Rolloantriebs 51 umfasst eine
mit einer elektromotorischen Antriebseinrichtung 6 verbundene
Seiltrommel 9, auf der ein Rolloseil 13 aufgewickelt
ist, das über eine Seilumlenkung 15 mit einem
Rollo-Mitnehmer 14 verbunden ist, der in Abzugsrichtung
des Rollobehangs 2 geführt und mit der Schubstange 10 verbunden
ist. Eine bevorzugte, kompakte Ausführungsform des Rolloantriebs 51 ist in 5 dargestellt
und wird noch näher erläutert.
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Um
den auf die Wickelwelle 3 aufgewickelten Rollobehang 2 von
der Wickelwelle 3 abzuziehen, ist es erforderlich, dass
die Antriebseinrichtung 6 ein Antriebsmoment aufbringt,
das größer ist als die Summe aus den Gewichtskräften
des Rollobehangs 2, des Rollobügels 4 und
der Schubstange 10, der Federkraft der Wickelfeder 52 und
der Reibungskräfte des Rolloantriebs 51 sowie
gegebenenfalls der Führung des Rollobehangs 2 in
seitlichen Führungsschienen. Hierfür ist eine
Antriebsleistung der Antriebseinrichtung 6 erforderlich,
die die Baugröße der Antriebseinrichtung 6 und
Auslegung des Bordnetzes des Fahrzeugs und damit deren Platzbedarf
und Kosten bestimmt.
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Zur
Reduzierung des erforderlichen Antriebsmoments bzw. Leistungsbedarfs
der Antriebseinrichtung 6 ist eine Kompensationsfeder 16 im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs 51 vorgesehen, die zumindest einen Teil
der von der Antriebseinrichtung 6 zu überwindenden
Gewichtskräfte und die Federkraft der Wickelfeder 52 kompensiert.
Zu diesem Zweck ist die Kompensationsfeder 16 so ausgebildet
und im Kraftübertragungsweg des Rolloantriebs 51 angeordnet,
dass sie bei vollständig auf die Wickelwelle 3 aufgewickeltem
Rollobehang 2 gespannt und bei vollständig von
der Wickelwelle 3 abgewickeltem Rollobehang 2 entspannt
ist und damit entgegengesetzt zur Wickelfeder 52 gespannt
und entspannt wird.
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In
den 2 bis 4 ist die aus der Federkraft
FW der Wickelfeder 52 und der Federkraft
FK der Kompensationsfeder 16, deren
Federkennlinien mit gleicher, progressiver Steigerung verlaufen,
resultierende Gesamt-Federkraft FS über
dem Verstellweg bzw. Hub H des Fensterrollos bei unterschiedlichen, der
Federvorspannung FWV der Wickelfeder 52 entgegen
gerichteten Federvorspannungen FKV der Kompensationsfeder 16 dargestellt.
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In
der in 2 dargestellten ersten Auslegung der Kompensationsfeder 16 ist
eine erste Vorspannkraft FKV1 der Kompensationsfeder 16 bei
vollständig auf die Wickelwelle 3 aufgewickelten
Rollobehang 2, d. h. bei einem Hub H gleich Null, entgegengesetzt
gleich der Vorspannkraft FWV der Wickelfeder 52,
deren Federkennlinien FW und FK im
Wesentlichen übereinstimmen, d. h. die gleiche Steigung
aufweisen. Die aus dem Verlauf der beiden Federkennlinien FW und FK resultierende
Gesamt-Federkraft FS steigt bei der Vorspannkraft
FKV1 der Kompensationsfeder 16 von
Null bei vollständig auf die Wickelwelle 3 aufgewickelten
Rollobehang 2 bis zur maximalen Federkraft FWmax der
Wickelfeder 52 bei vollständig von der Wickelwelle 3 abgewickeltem
Rollobehang 2, d. h. bei vollständig ausgefahrenem Fensterrollo
an.
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Bei
weiterer Erhöhung der Vorspannkraft der Kompensationsfeder 16 auf
einen Wert FKV2 bei gleich bleibender Steigung
der Federkennlinie FK der Kompensationsfeder 16 gemäß 3 resultiert
eine Gesamt-Federkraft FS, deren Federkraft
etwa in der Mitte des Hubes H des Fensterrollos die Nulllinie schneidet
und bei vollständig auf die Wickelwelle 3 aufgewickeltem
Rollobehang 2, d. h. bei einem Hub H gleich Null einen
negativen Wert einnimmt, der durch die Federkraft der Kompensationsfeder 16 bestimmt
ist.
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Bei
gemäß 4 weiter erhöhter Vorspannkraft
der Kompensationsfeder 16 mit einer Vorspannkraft FKV3 der Kompensationsfeder 16 und
gleich bleibender Steigung der Federkennlinie FK der
Kompensationsfeder 16 beträgt die Gesamt-Federkraft
FS bei vollständig auf der Wickelwelle 3 aufgewickeltem Rollobehang 2 einen
um das Maß der Vorspannkraft F der Wickelfeder 52 reduzierten
Betrag und erreicht bei vollständig von der Wickelwelle 3 abgewickeltem Rollobehang 2 die
Gesamt-Federkraft FS gleich Null.
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Die
in den 2 bis 4 dargestellten Federkennlinien
FW und FK der Wickelfeder 52 und
der Kompensationsfeder 16 sowie der aus beiden Federkennlinien
FW und FK resultierenden
Federkennlinie FS der Gesamt-Federkraft
verdeutlichen, wie durch Veränderung der Vorspannkraft
FKV der Kompensationsfeder 16 die
jeweils erforderliche Antriebsleistung des Rolloantriebs 51 modifiziert
werden kann, um einen gleichmäßigen Lauf, d. h. eine
gleichmäßige Auf- und Abwärtsbewegung
des Rollobehangs 2 beim Abwickeln von der Wickelwelle 3 und
Aufwickeln auf die Wickelwelle 3 zu erzielen.
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Die
Anordnung der Kompensationsfeder 16 unmittelbar im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs 51 zur Kompensation zumindest der Federkraft der
Wickelfeder 52 ermöglicht sowohl eine Reduzierung
der Antriebsleistung des Rolloantriebs 51 und damit eine
Platz sparende und kostengünstig herstellbare Antriebseinrichtung 6 geringer
Baugröße des Rolloantriebs 51 als auch
eine kompakte Bauform des Fensterrollos, da die in den Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs 51 und insbesondere in den Rolloantrieb 51 selbst
integrierte Kompensationsfeder 16 nicht zu einer Vergrößerung
des Antriebsgehäuses führt.
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Als
weitere Alternative ist vorgesehen, dass die Federkennlinie der
Wickelfeder 52 einen degressiven Verlauf aufweist, d. h.
bei vollständig auf die Wickelwelle 3 aufgewickeltem
Rollobehang 2 ihre maximale Federkraft abgibt und bei vollständig
von der Wickelwelle 3 abgezogenem Rollobehang 2 ihre
minimale Federkraft bzw. Vorspannkraft erreicht. Dagegen ist die
Federkennlinie der Kompensationsfeder 16 progressiv ausgebildet
und steigt von einem betragsmäßig der maximalen
Federkraft der Wickelfeder 52 entsprechenden, aber dieser
entgegen gerichteten (negativen) Federkraft bei vollständig
auf die Wickelwelle 3 aufgewickeltem Rollobehang 2 auf
den Wert ihrer Vorspannkraft an, wenn der Rollobehang 2 vollständig
von der Wickelwelle 3 abgezogen ist. Analog hierzu kann
die Federkennlinie der Wickelfeder 52 einen progressiven
Verlauf aufweisen und die Federkennlinie der Kompensationsfeder 16 degressiv
ausgebildet sein.
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Neben
einem progressiven und/oder degressiven Verlauf der Federkennlinien
FW der Wickelfeder 52 und FK der Kompensationsfeder 16 sind
auch andere Verläufe der Federkennlinien möglich,
damit die Kompensationsfeder 16 zumindest teilweise die
Federkraft der Wickelfeder 52 kompensiert und ein gleichmäßiger
Lauf des Fensterrollos beim Abwickeln des Rollobehangs 2 von
der Wickelwelle 3 bzw. Aufwickeln des Rollobehangs 2 auf
die Wickelwelle 3 und damit eine minimierte Antriebsleistung
des Rolloantriebs gewährleistet sind.
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Alternativ
zu einer unterkompensierten Auslegung der Federkraft der Kompensationsfeder 16 zur
teilweisen Kompensation der Federkraft der Wickelfeder 52 bzw.
der Federkraft der Wickelfeder 52 zuzüglich der
Gewichtskraft des Rollobügels 4 und der Schubstange 10 ist
auch eine überkompensierende Auslegung der Kompensationsfeder 16 möglich,
bei der die Federkraft der Kompensationsfeder 16 größer
ist als die Summe der Federkraft der Wickelfeder 52 und
der Gewichtskräfte des Rollobügels 4 und
der Schubstange 10 ist, so dass die Kompensationsfeder 16 unter
anderem auch die Systemreibung beim Abziehen des Rollobehangs 2 von
der Wickelwelle 3 kompensiert. Bei dieser Alternative ist
es erforderlich, dass die Antriebseinrichtung 6 die Wickelfeder 52 beim
Aufwickeln des Rollobehangs 2 auf die Wickelwelle 3 unterstützt.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine Anordnung der Kompensationsfeder 16 in
der Antriebseinrichtung 6 des Rolloantriebs 51,
wo die als Torsions- oder Drehfeder ausgebildete Kompensationsfeder 16 beispielsweise
zwischen einem Zahnrad eines Getriebes der Antriebseinrichtung 6 und
einem Getriebegehäuse und/oder zwischen der Seiltrommel 9 und
dem Getriebegehäuse bzw. dem Getriebedeckel angeordnet
werden kann. Ein Ausführungsbeispiel für diese
Anordnung der Kompensationsfeder 40 ist in den 6 und 7 dargestellt.
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Alternativ
oder zusätzlich kann eine als Druck- oder Zugfeder ausgebildete
Kompensationsfeder zwischen der Schubstange 10 und einem
ortsfesten Teil des Rolloantriebs 51 und/oder zwischen dem
Rollobügel 4 und der oberen Fensterrahmenkante
des Türausschnitts 12 angeordnet werden. Weitere
Ausführungsbeispiele für die Anordnung einer Kompensationsfeder
werden nachstehend in Verbindung mit der Beschreibung der 5 bis 7 angegeben.
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Der
Einsatz einer Kompensationsfeder 16 im Kraftübertragungsweg
des Rolloantriebs 51 eignet sich besonders in Verbindung
mit einem perspektivisch in 5 dargestellten
kompakten Rolloantrieb, der nach Art eines einsträngigen
Seilfensterhebers ausgebildet ist und eine elektromotorische Antriebseinrichtung 6 mit
einem Elektromotor 7, ein mit einer Seiltrommel 9 verbundenes
Getriebe 8 sowie eine nicht näher bezeichnete
Antriebselektronik und einen Stecker zum Anschluss der Antriebeinrichtung 6 an eine
Steuer- und Regelelektronik sowie Stromversorgung des Fahrzeugs
aufweist. Der Rolloantrieb 51 weist einen Führungskanal 21 sowie
ein Führungsrohr 22 auf, die über staub-
und wasserdichte Verbindungsstellen mit einem die Antriebeinrichtung 6 kapselnden
Antriebsgehäuse verbunden sind.
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In
dem Führungskanal 21 verlaufen die Seilstränge
eines in einer umlaufenden Seilrille 91 der Seiltrommel 9 geführten
Rolloseils 13, das mit einem Mitnehmer 14 verbunden
ist und an dem der Antriebseinrichtung 6 entgegengesetzten
Ende des Führungskanals 21 mittels einer Seilumlenkung 15 umgelenkt
wird. Der Mitnehmer 14 ist mit einem Ende der Schubstange 10 verbunden,
deren anderes Ende am Rollobügel 4 angelenkt ist,
so dass bei einer Betätigung der Antriebseinrichtung 6 und
daraus resultierender Drehung der Seiltrommel 9 in der
einen oder anderen Drehrichtung der Mitnehmer 14 zur Antriebseinrichtung 6 hin
oder von dieser weg bewegt wird und damit die Schubstange 10 aus
dem Führungsrohr ausfährt bzw. in das Führungsrohr 22 einzieht.
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Zur
Befestigung des Rolloantriebs 51 auf einer Grund- oder
Montageplatte oder am Türinnenblech der Fahrzeugtür 1 gemäß 1 weist
der Rolloantrieb 51 am Antriebsgehäuse der Antriebseinrichtung 6 zwei
einander gegenüber liegende Befestigungsstellen 25, 26 auf,
während ein Seilumlenkgehäuse 24 der
Seilumlenkung 15 mit einer zentralen Bohrung 27 versehen
ist, durch die ein Befestigungsmittel geführt und beispielsweise
mit dem Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür 1 gemäß 1 verbunden
wird.
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Die 6 und 7 zeigen
in einer Explosionsdarstellung ein Ausführungsbeispiel
für die Anordnung einer Kompensationsfeder 16 in
der Antriebseinrichtung 6 in zwei verschiedenen Ansichten.
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Das
Antriebsgehäuse der Antriebseinrichtung 6 setzt
sich aus einem mit dem Motorgehäuse 70 verbundenen
Getriebegehäuse 62 und einem Getriebedeckel 61 zusammen,
wobei in dem Getriebegehäuse 62 eine gehäusefeste
Achse 63 ausgebildet ist, auf der ein Zahnrad 80 gelagert
ist, dessen Verzahnung mit einem vom Elektromotor 7 angetriebenen
Ritzel kämmt. Zur formschlüssig Verbindung der Seiltrommel 9 mit
dem Zahnrad 80 ist eine Kerbverzahnung 81 des
Zahnrads 80 auf eine Kerbverzahnung 90 der Seiltrommel 9 aufgesteckt.
Die zwischen dem Zahnrad 80 und dem Getriebegehäuse 62 angeordnete
Kompensationsfeder 16 ist als Dreh- oder Torsionsfeder
ausgebildet und weist zwei abgewinkelte Federenden 161, 162 auf,
die einerseits in eine Federeinhängung 64 des
Getriebegehäuses 62 und andererseits in eine Federeinhängung 82 des
Zahnrads 80 eingehängt sind, so dass bei einer
Drehung des Zahnrads 80 in der einen oder anderen Drehrichtung
die Kompensationsfeder 16 gespannt oder entspannt wird.
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Die
in den 6 und 7 dargestellte Anordnung der
Kompensationsfeder 16 zwischen dem Zahnrad 80 und
dem Getriebegehäuse 62 ermöglicht eine
platzsparende Anordnung der Kompensationsfeder 16, indem
die Kompensationsfeder 16 in eine Ausnehmung 83 des
Zahnrades 80 und in eine entsprechende Ausnehmung 65 im
Getriebegehäuse 62 eingesetzt wird.
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Alternativ
oder zusätzlich zu der Anordnung der Kompensationsfeder 16 zwischen
dem Zahnrad 80 und dem Getriebegehäuse 62 kann
eine ebenfalls als Dreh- oder Torsionsfeder ausgebildete Kompensationsfeder
zwischen der Seiltrommel 9 und dem Getriebedeckel 61 angeordnet
werden.
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Eine
im Bereich der Verstellmittel des Rolloantriebs 51 angeordnete
Kompensationsfeder kann unter Bezugnahme auf die perspektivische
Darstellung gemäß 3 als Druckfeder
ausgebildet werden und zwischen der Seilumlenkung 15 und
dem Mitnehmer 14 angeordnet werden, so dass die so ausgebildete
Kompensationsfeder beim Aufwickeln des Rollobehangs 2 auf
die Wickelwelle 3 mit in Richtung auf die Seilumlenkung 15 bewegtem
Mitnehmer 14 gespannt wird und zum Abziehen des Rollobehangs 2 von
der Wickelwelle 3 zur Unterstützung der Antriebeinrichtung 6 eine
Federkraft auf den Mitnehmer 14 zur Unterstützung
der Abziehbewegung ausübt.
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Eine
weitere mögliche Anordnung einer zumindest die Federkraft
der Wickelfeder 52 kompensierenden Kompensationsfeder besteht
in der Ausbildung der Kompensationsfeder als Druckfeder 17,
die sich beispielsweise einerseits an der Verbindung der Schubstange 10 mit
dem Rollobügel 4 und andererseits am Führungsrohr 22 des
in 5 dargestellten kompakten Rolloantriebs 51 abstützt.
Alternativ kann die als Druck- oder Zugfeder ausgebildete Kompensationsfeder
auch innerhalb des Führungsrohrs 22 angeordnet
und einerseits an der Verbindung der Schubstange 10 mit
dem Rollobügel 4 und andererseits am Antriebsgehäuse
der Antriebeinrichtung 6 abgestützt werden.
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- 1
- Fahrzeugtür
- 2
- Rollobehang
- 3
- Wickelwelle
- 4
- Rollobügel
- 5
- Verstellantrieb
- 6
- Antriebseinrichtung
- 7
- Elektromotor
- 8
- Getriebe
- 9
- Seiltrommel
- 10
- Schubstange
- 11
- Türschacht
- 12
- Türausschnitt
- 13
- Rolloseil
- 14
- Mitnehmer
- 15
- Seilumlenkung
- 16,
17
- Kompensationsfeder
- 20
- Rollokassette
- 21
- Führungskanal
- 22
- Führungsrohr
- 24
- Seilumlenkgehäuse
- 25,
26
- Befestigungsstellen
- 27
- Bohrung
- 51
- Rolloantrieb
- 52
- Wickelfeder
- 61
- Getriebedeckel
- 62
- Getriebegehäuse
- 63
- gehäusefeste
Achse
- 64
- Federeinhängung
- 65
- Ausnehmung
- 70
- Motorgehäuse
- 80
- Zahnrad
- 81
- Kerbverzahnung
- 82
- Federeinhängung
- 83
- Ausnehmung
- 90
- Kerbverzahnung
- 91
- Seilrille
- 161,
162
- abgewinkelte
Federenden
- F
- Federkraft
- FK
- Federkennlinie
der Kompensationsfeder
- FKV1–FKV3
- Vorspannkräfte
der Kompensationsfeder
- FS
- Federkennlinie
der summierten Gesamt-Federkraft
- FW
- Federkennlinien
der Wickelfeder
- F
- Vorspannkraft
der Wickelfeder
- FWmax
- maximale
Federkraft
- H
- Verstellweg
(Hub)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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