DE19539740C2 - Bekleidungsstück für Schwangere - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Bekleidungsstück für Schwangere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Bekleidungsstück ist aus der US 4 976 653 be­ kannt geworden. Das bekannte Bekleidungsstück für Schwangere umfaßt ein elastomeres Band, welches den unteren Körperbe­ reich umgibt und von einer unteren Position des Bekleidungs­ stückes durch Umklappen in eine demgegenüber höhere Position der Trägerin verbracht werden kann, um eine variable Stützung des unteren Bauchbereiches zu ermöglichen und damit die Stüt­ zung auch im Hinblick auf unterschiedliche Größen und unter­ schiedliche Aktivitäten der Trägerin bequemerweise einstellen zu können. Das bekannte Bekleidungsstück weist einen unteren höschenartigen Bereich mit Beinöffnungen und einen damit ver­ bundenen oberen Abschnitt mit Schulterstreifen zur Ausbildung von Armöffnungen auf.

Aus der DE 84 29 715 U1 ist ein Bekleidungsstück für werdende Mütter mit einem dem Leibbereich zugeordneten Unterteil und einem als Büstenhalter ausgebildeten Oberteil bekannt gewor­ den.

Die derzeit bekannten Bekleidungsstücke für Schwangere sind in der Regel nicht geeignet, die körperlichen Unbequemlich­ keiten zu beheben, die die werdende Mutter aufgrund ihrer zu­ nehmenden Figur erleidet. Die bisher bekannten speziellen Be­ kleidungen für Schwangere, die hauptsächlich in der Form von Schwangerschaftshüftgürteln und Schwangerschaftsbüstenhalter vorliegen, bieten zwar eine gewisse Abhilfe der insbesondere im Spätzustand der Schwangerschaft zunehmend auftretenden Be­ schwerden, stellen in der Regel jedoch lediglich Lösungen von Teilbereichen der aufgrund der Schwangerschaft vorliegenden körperlichen Beschwerden dar und sind zudem oftmals im Hin­ blick auf die äußere Erscheinungsform wenig geeignet, den Be­ dürfnissen einer werdenden Mutter, die auch während der Schwangerschaft modisch gekleidet sein möchte, Rechnung zu tragen. Soweit die bisher bekannte Schwangerschaftsbekleidung speziell auf die zunehmenden Körperformen der Schwangeren ab­ gestimmt sind, werden diese oftmals als beengt und daher un­ bequem beim Tragen empfunden. Beispielsweise aus der WO 84/03820 A1 ist ein Gymnastikanzug für Schwangere bekanntgewor­ den, welcher aus mehreren zusammengenähten Einzelteilen be­ steht, die aus unterschiedlichen elastischen Flächenmateria­ lien mit unterschiedlichen formenden und stützenden Funktio­ nen eine Entlastung von Gelenken und Muskulatur des oberen Körperbereichs der Schwangeren bewirken, und gleichzeitig ei­ ne ausreichende Bewegungsfreiheit gewährleisten sollen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bekleidungs­ stück für Schwangere zur Verfügung zu stellen, welches ein­ fach und damit kostengünstig hergestellt werden kann und wel­ ches auch im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft ausreichend hohen Tragekomfort bietet.

Diese Aufgabe wird durch ein Bekleidungsstück für Schwangere gemäß Anspruch 1 gelöst.

Zweckmäßige Weiterbildungen des Bekleidungsstückes sind in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben.

Das erfindungsgemäße Bekleidungsstück für Schwangere besitzt ein Hemdteil aus einem tragebequemen, wenig elastisch ver­ formbaren, wenigstens annähernd nichtdehnbaren und im wesent­ lichen keinerlei Stützfunktion ausübenden Stoffmaterial, wie insbesondere ein T-Shirt-, Sweat-Shirt-, Hemdblusen- oder dergleichen Stoffmaterial, wobei das Hemdteil vollständig über den Brust-, Taillen-, Rücken-, sowie den oberen Bauchbe­ reich und wenigstens teilweise über den unteren Bauchbereich der Schwangeren reicht, und dessen unterer Rand mit dem den Hüftbereich abstützenden Bund eines Unterteiles wenigstens abschnittsweise fest verbunden ist. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, den Brustbereich und den fast vollständigen Teil des Bauchbereiches der Schwangeren nicht durch den Ein­ satz eines am Körper eng anliegenden, elastisch formenden und stützenden Stoffmaterials zu belasten, sondern eine stützende Funktion des Bekleidungsstückes nurmehr im unteren Bauchbe­ reich der Schwangeren durch einen am Unterteil angebrachten Bund auszuüben. Das Hemdteil des Bekleidungsstückes liegt ge­ mäß Erfindung völlig lose auf dem Oberkörper der werdenden Mutter auf und übt keinerlei formgebenden Kräfte auf den Brustbereich und im wesentlichen vollständigen Teil des Bauchbereiches ein. Dadurch gewährleistet das erfindungsgemä­ ße Bekleidungsstück bei allen natürlichen Körperfunktionen wie Bücken, Sitzen, Strecken hervorragende Tragebequemlich­ keit, und vermeidet jegliche Behinderung der Atmungsfunktion oder sonstige Einengungen des Körpers. Die Größe des Hemdteils ist hierbei auf den Zustand der maximalen Formzu­ nahme der Schwangeren im letzten Schwangerschaftsstadium an­ gepaßt. Da lediglich der untere Bauchbereich der Schwangeren durch ein diesen abstützenden Bund aus einem dehnbaren Mate­ rial abgestützt wird, wobei der Umfang des unteren Bauchbe­ reiches der Schwangeren jedenfalls nicht so erheblich zunimmt wie die Vergrößerung des Umfanges des mittleren Bauchberei­ ches zum Ende der Schwangerschaft, kann eine über die gesamte Dauer der Schwangerschaft tragekomfortable, den Körper im we­ sentlichen nicht einengende und den unteren Bauchbereich je­ doch ausreichend abstützende Schwangerschaftsbekleidung zur Verfügung gestellt werden.

Hemdteil und Unterteil des Schwangerschaftsbekleidungsstückes sind (wenigstens abschnittsweise) fest miteinander verbunden, insbesondere miteinander vernäht. Bei einer einfachen Her­ stellungsmöglichkeit des Schwangerschaftsbekleidungsstückes aus im wesentlichen nur zwei Bestandteilen wird gleichzeitig ein hoher Tragekomfort gewährleistet. Für das Hemdteil können alle denkbaren Oberbekleidungsstücke entsprechend der aktuel­ len Mode Verwendung finden, solange diese aus einem tragebe­ quemen, wenig elastisch verformbaren und im wesentlichen nicht dehnbaren Stoffmaterial hergestellt sind. Der Vorteil der Erfindung besteht hiernach auch darin, nicht nur auf die speziell für Schwangere vorgefertigten Oberbekleidungsstücke zurückgreifen zu müssen, deren Auswahl oftmals äußerst be­ grenzt ist, sondern es können sämtliche normal verfügbaren Oberbekleidungsstücke mit den gewünschten Materialeigenschaf­ ten für Schwangerschaftsbekleidung eingesetzt werden, so daß die Schwangere auf den größten Teil der jeweils verfügbaren Mode zurückgreifen kann. Von besonders großem Vorteil stellt das Hemdteil ein handelsübliches T-Shirt oder Sweat-Shirt dar, wobei auch übliche Hemdblusen oder blusenartige Oberbe­ kleidungsstücke verwendet werden können.

Bei einer weiterhin bevorzugten Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der untere Rand des Hemdteiles auf sei­ ner Vorderseite, d. h. am Bauchbereich der Schwangeren, mit einer Abrundung versehen ist, die den Rundungen im unteren Bauchbereich der Schwangeren entsprechend angepaßt ist. Durch diese Abrundung wird eine ausreichende Weite des Hemdteiles im Bauchbereich gewährleistet, der am Volumen zum Ende der Schwangerschaft hin erheblich zunimmt.

Weitere Merkmale, Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines Bekleidungs­ stückes für Schwangere gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Vorderansicht des Bekleidungsstüc­ kes nach Fig. 1;

Fig. 3 eine schematische Vorderansicht eines Bekleidungs­ stückes für Schwangere gemäß einem weiteren Ausführungsbei­ spiel der Erfindung;

Fig. 4A bzw. 4B die Vorder- bzw. Rückansicht des Hemdteiles eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstückes für Schwangere;

Fig. 5A bzw. 5B bzw. 5C eine schematische Vorder- bzw. Rück- bzw. Unteransicht des Unterteiles bzw. Höschenteiles eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstückes für Schwangere.

Das in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Bekleidungsstück für Schwangere besitzt ein Hemdteil 1 aus einem tragebequemen, wenig elastisch verformbaren, wenigstens annähernd nichtdehn­ baren und im wesentlichen keinerlei Stützfunktion ausübenden Stoffmaterial, und ein mit dem Hemdteil 1 fest verbundenes Unterteil 2, insbesondere Höschenteil, welches einen den Hüftbereich 3 der Schwangeren 10 abstützenden Bund 4 besitzt. Das Hemdteil 1 reicht vollständig über den Brustbereich 5, Taillenbereich 6, Rückenbereich 7 und den oberen Bauchbereich 8 und wenigstens teilweise über den unteren Bauchbereich 9 der Schwangeren 10. Das Hemdteil 1 kann aus beliebigen Stoff­ materialien hergestellt sein, solange diese nicht eng am Kör­ per anliegen bzw. sich den Körperformen anschmiegen. Bevor­ zugterweise kann das Hemdteil 1 hinsichtlich Schnitt und Ma­ terial wie ein handelsübliches T-Shirt, Sweat-Shirt, Bluse, aber auch beispielsweise ein Dessousoberteil ausgebildet sein. Auch hinsichtlich der Trägerformen, Ausschnittsformen, sowie Ärmellängen ist das Hemdteil 1 des erfindungsgemäßen Be­ kleidungsstückes keinen Begrenzungen unterworfen. Die Fig. 2 zeigt beispielsweise eine Ausführungsform mit einem Des­ sousoberteil 11, während die Ausführungsform gemäß Fig. 3 ein T-Shirt 12 aufweist.

Bei sämtlichen in den Figuren dargestellten Ausführungsbei­ spielen ist das Höschenteil 2 kantengerade mit dem unteren Rand des Hemdteiles 1 vernäht. Im Verbindungsbereich von Un­ terteil 2 und Hemdteil 1 besitzt der den Hüftbereich 3 ab­ stützende Bund 4 des Unterteiles 2 einen Elastikzug 13, bei­ spielsweise einen Gummizug oder einen schmalen Gummibund. Bei einer bevorzugten Ausführung kann das Unterteil 2 einen han­ delsüblichen Slip 14 mit einem schmalen Bund 15 darstellen.

Zum Öffnen des Bekleidungsstückes besitzt das Unterteil 2 ei­ nen Schrittverschluß 16, beispielsweise einen Häkchenver­ schluß, Druckknopfverschluß oder ähnlichen Verschluß.

Der Darstellung nach Fig. 4 ist zu entnehmen, daß der untere Rand des Hemdteiles 1 am Bauchbereich der Schwangeren mit ei­ ner Abrundung 17 versehen ist (siehe insbesondere Fig. 4A), wobei der rückenseitige untere Rand 18 des Hemdteiles 1 gera­ de ausgebildet sein kann (siehe insbesondere Fig. 4B).

Claims (3)

1. Bekleidungsstück für Schwangere mit einem vollständig über den Brust- (5), Taillen- (6), Rücken- (7), sowie den oberen Bauchbereich (8) und wenigstens teilweise über den unteren Bauchbereich (9) der Schwangeren (10) reichenden Hemdteil (1), dessen unterer Rand mit dem den Hüftbereich (3) abstüt­ zenden Bund (4) eines Unterteiles (2) wenigstens abschnitts­ weise fest miteinander verbunden, insbesondere vernäht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hemdteil (1) durch ein handelsübliches T-Shirt oder Sweat-Shirt oder eine handelsübliche Hemdbluse aus einem tra­ gebequemen Stoffmaterial ausgebildet ist, wobei die Größe des Hemdteils (1) auf den Zustand der maximalen Formzunahme der Schwangeren im letzten Schwangerschaftsstadium angepaßt ist, das Hemdteil (1) des Bekleidungsstückes somit völlig lose auf dem Oberkörper der Schwangeren (10) aufliegt, und das Unterteil (2) des Bekleidungsstückes durch einen handelsüblichen Slip (14) mit einem schmalen Bund (15) gebildet ist, so daß der untere Bauchbereich der Schwangeren durch den diesen abstüt­ zenden Bund (15) aus einem dehnbaren Material des Unterteiles (2) abgestützt ist.

2. Bekleidungsstück für Schwangere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Hüftbereich (3) abstützende Bund (4) des Unterteiles (2) einen Elastikzug (13) aufweist.

3. Bekleidungsstück für Schwangere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand des Hemdteiles (1) am Bauchbereich der Schwangeren (10) mit einer Abrundung (17) versehen ist.