DE19539577A1 - Verfahren zum Überwachen des Bewegungswegs eines Teils - Google Patents
Verfahren zum Überwachen des Bewegungswegs eines TeilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen
des Bewegungswegs eines Teils, das mittels eines
Antriebs gegen wenigstens eine Endposition bewegbar
ist, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Merkmalen.
Es ist bekannt, Teile mit einem Antrieb zu kombinie
ren, welcher die Teile entlang eines Bewegungswegs
bewegt. Die Teile können hierbei gegen wenigstens ei
ne Endposition bewegt, insbesondere zwischen zwei
Endpositionen hin- bzw. herbewegt werden. Derartig
bewegbare Teile werden beispielsweise in Kraftfahr
zeugen als elektrische Fensterheber beziehungsweise
elektrisch betätigbare Schiebedächer eingesetzt. Mit
tels eines Schaltmittels sind die Fensterheber be
ziehungsweise das Schiebedach über den Antrieb in
Bewegung versetzbar, so daß diese automatisch gegen
ihre Endpositionen, das heißt, in ihre Schließstel
lung, verfahren werden. Hierbei besteht die Gefahr,
daß während eines sich automatisch schließenden
Fensters beziehungsweise Schiebedaches in den Bewe
gungsweg ein Körperteil eines Fahrzeuginsassen ge
langt, so daß eine erhebliche Verletzungsgefahr gege
ben ist.
Bekannt ist, derartig bewegte Teile mittels einer
Einrichtung zu einer Schließkraftbegrenzung auszurü
sten, bei der eine auf das bewegte Teil ausgeübte Ge
genkraft indirekt ermittelt wird und in Abhängigkeit
der indirekt ermittelten Gegenkraft der Antrieb ge
stoppt oder reversiert wird. Hierzu wird beispiels
weise eine einer wählbaren Umdrehungsanzahl einer
Antriebswelle des Antriebs entsprechende Zeitspanne
gemessen und infolge einer sich verlängernden Zeit
spanne bei gleicher Umdrehungsanzahl der Antriebswel
le auf das Vorhandensein einer Einklemmgefahr ge
schlossen. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise
aus der DE 30 34 118 C2 bekannt.
Bei den bekannten Verfahren ist jedoch nachteilig,
daß eine Zeitmessung erst zu einem zeitversetzten
Zeitpunkt nach dem Start des Antriebs erfolgt, um ei
nen Spielausgleich der mechanischen Teile des An
triebs zu berücksichtigen. Da während der Startphase,
in der der Spielausgleich erfolgt, das Teil, hier das
Fenster, jedoch schon einen bestimmten Betrag seines
Bewegungswegs, der beispielsweise einige cm betragen
kann, zurücklegt, wird es somit möglich, durch eine
getaktete Betätigung des Schaltmittels das Fenster zu
schließen, ohne daß der Einklemmschutz aktiviert ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet demgegenüber den Vorteil,
daß selbst bei einer getakteten Betätigung des
Schaltmittels und damit getakteten Inbetriebsetzung
des Antriebs, der Einklemmschutz über den gesamten
Bewegungsweg des Teils erhalten bleibt. Dadurch, daß
unmittelbar nach dem Start des Antriebs wenigstens
eine einer wählbaren Umdrehungsanzahl der Antriebs
welle entsprechende Zeitspanne gemessen und diese
Zeitspanne zwischengespeichert wird, wenn die An
triebswelle eine wählbare Mindestumdrehungsanzahl
vollzogen hat und bei einem nächsten Start des
Antriebs die der wählbaren Umdrehungsanzahl der An
triebswelle entsprechende Zeitspanne erneut gemessen
und mit der zwischengespeicherten Zeitspanne ver
glichen wird und bei Überschreiten der zwischenge
speicherten Zeitspanne um ein wählbares Maß der An
trieb gestoppt oder reversiert wird, ist es vor
teilhaft möglich, eine Überwachung und damit Auswer
tung des Bewegungswegs des Teils sofort mit der
Inbetriebnahme des Antriebs zu realisieren. Somit
kann die Anlaufphase des Antriebs und der hiermit
verbundene Spielausgleich der Kraftübertragungsmecha
nik auf das zu bewegende Teil unberücksichtigt blei
ben, da zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Start
vorgänge miteinander verglichen werden und somit das
bei beiden Startvorgängen gleiche Anlaufverhalten
ausgeblendet werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den in den Unteransprüchen genannten Merk
malen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 ein Zeitdiagramm eines Startvorgangs.
In der Fig. 1 ist schematisch ein allgemein mit 10
bezeichnetes Antriebssystem zum Positionieren eines
Teils dargestellt. Das Antriebssystem 10 weist einen
als Elektromotor 12 ausgebildeten Antrieb 13 auf.
Eine Antriebswelle 14 des Elektromotors 12 greift in
ein hier lediglich angedeutetes Getriebe 16 ein. Das
Getriebe 16 ist über eine Übertragungseinrichtung 18
mit einem zu positionierenden Teil 20 verbunden. Das
Teil 20 ist mittels des Antriebs 13 zwischen einer
ersten Endposition 22 und einer zweiten Endposition
24, die jeweils von Endanschlägen 26 beziehungsweise
28 gebildet werden, hin- und herbewegbar. Der Elek
tromotor 12 ist über Motoranschlußleitungen 30 bezie
hungsweise 32 mit einer Steuerschaltung 34 verbunden.
Die Antriebswelle 14 des Elektromotors 12 trägt we
nigstens einen Signalgeber 36, dessen Signale von
einem Sensor 38 erfaßbar sind. Der Sensor 38 ist mit
einer Auswerteschaltung 40 verbunden. Die Auswerte
schaltung 40 ist mit einem Eingang 42 der Steuer
schaltung 34 verbunden.
Das in der Fig. 1 gezeigte Antriebssystem 10 kann
beispielsweise bei der Verstellung elektrischer Fen
sterheber in Kraftfahrzeugen Verwendung finden. Die
ses stellt jedoch lediglich ein mögliches Anwendungs
beispiel dar. So ist es selbstverständlich möglich,
das Antriebssystem 10 bei allen weiteren Anwendungen
einzusetzen, bei denen ein Teil zwischen zwei Endpo
sitionen verfahrbar ist. Diese Anwendungen beschrän
ken sich nicht auf Ausstattungsmöglichkeiten in
Kraftfahrzeugen.
Das in der Fig. 1 gezeigte Antriebssystem 10 übt
folgende Funktion aus, wobei hier davon ausgegangen
wird, daß es sich um ein Antriebssystem für Fenster
heber in Kraftfahrzeugen handelt.
Nach Betätigung eines nicht dargestellten Schalt
mittels wird der Elektromotor 12 über die Steuer
schaltung 34 in Funktion versetzt. Über die ro
tierende Antriebswelle 14 wird hierbei das Getriebe
16 gekämmt, so daß sich in bekannter Weise die Über
tragungseinrichtung 18 und das Teil 20 gegen einen
der Endanschläge 26 beziehungsweise 28 bewegt. Mit
Inbetriebsetzung des Elektromotors 12 findet vorerst
ein Spielausgleich der mechanischen Komponenten des
Antriebssystems 10, im gezeigten Beispiel der Ein
griff der Antriebswelle 14 in das Getriebe 16, sowie
die Übertragung der Drehbewegung auf die Über
tragungseinrichtung 18 statt. Im weiteren wird davon
ausgegangen, daß der Endanschlag 26 der untere An
schlag des Fensterhebers und der Endanschlag 28 ent
sprechend der obere Anschlag ist.
Mit jeder Umdrehung der Antriebswelle 14 wird über
den wenigstens einen Signalgeber 36 ein Signal an den
Sensor 38 gegeben, der dieses an die Auswerteschal
tung 40 weitergibt. Über die Zeitspanne zwischen
unmittelbar aufeinanderfolgenden Impulsen des Signal
gebers 36 beziehungsweise über die Zeitspanne zwi
schen einer wählbaren Anzahl n von Impulsen des
Signalgebers 36, wobei jeder Impuls beispielsweise
einer vollen Umdrehung der Antriebswelle 14 ent
spricht, kann der Bewegungsweg des Teils 20 in der
Auswerteschaltung 40 über eine entsprechende elektro
nische Schaltung simuliert werden.
In der Fig. 2 ist beispielhaft in einem Diagramm die
Aufzeichnung einer Impuls folge des Sensors 38 darge
stellt. Mit jedem Start des Elektromotors 12 zu einem
Zeitpunkt t0 wird über den Sensor 38 mit jeder
Umdrehung der Antriebswelle 14 über den Signalgeber
36 ein Impuls 44 bereitgestellt. Die Impulse 44 wer
den mittels der Auswerteschaltung 40 gezählt. Hierbei
ist der Auswerteschaltung 40 ein Algorithmus vorge
geben, der beispielsweise in einer nicht dargestell
ten Speichereinheit wählbar einstellbar ist. Dieser
Algorithmus bewirkt, daß nach einer bestimmten Anzahl
von Impulsen jeweils eine Zeitspanne T gemessen und
abgespeichert wird. So kann beispielsweise nach zwei
Impulsen 44, das heißt nach zwei Umdrehungen der
Antriebswelle 14, eine erste Zeit T1, nach 3, 5
Umdrehungen der Antriebswelle 14 (hierzu besitzt die
Antriebswelle 14 über ihren Umfang verteilt mehr als
einen Signalgeber 36) eine Zeit T2 und nach fünf
Umdrehungen der Antriebswelle 14 eine Zeit T3 erfaßt
werden. Diese Zeiten T1, T2 und T3 werden für den
Fall in einem Speichermittel zwischengespeichert,
wenn die Antriebswelle 14 eine vorgebbare Mindest
anzahl von Umdrehungen ausführt, das heißt, eine vor
gebbare Mindestanzahl von Impulsen 44, erfaßt werden.
Beim Erfassen der Zeitspannen T1, T2 und T3 un
mittelbar im Anschluß an den Startzeitpunkt T0 wird
ein anfänglicher - bereits erläuterter - Spielaus
gleich der mechanischen Teile, soweit sie auf die Um
drehung der Antriebswelle 14 sich auswirken, mit
berücksichtigt. Hat die Antriebswelle 14 die vorgege
bene Mindestanzahl von Impulsen 44 generiert, werden
die Zeitspannen T1, T2 und T3 als Referenzzeiten in
nerhalb der Auswerteschaltung 14 zwischengespeichert.
Die Mindestanzahl der Impulse 44 liegt bei einer
Zeitspanne TG an. Da sowohl der Elektromotor 12 als
auch die Spannungsversorgung des Elektromotors 12 an
sich bekannt sind, kann die theoretische Anzahl von
Impulsen 44 innerhalb einer bestimmten wählbaren
Zeitspanne vorausberechnet werden. Anhand dieser
theoretisch zu erwartenden Zeitspanne zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Impulsen 44 erkennt die Auswer
teschaltung 40, ob bei einem Stopp des Elektromotors
12 eine Tendenz zum Einklemmen eines Gegenstandes
oder eines Körperteils zwischen dem sich bewegenden
Teil 20 und dem oberen Anschlag 28 gegeben ist.
Aufgrund eines Einklemmfalles würde eine Gegenkraft
auf das sich bewegende Teil 20 ausgeübt werden, die
zu einer Verlangsamung der Drehzahl des Elektromotors
12 führt, so daß der Zeitabstand zwischen aufein
anderfolgenden Impulsen 44 größer wird.
Erkennt die Auswerteschaltung 40 einen Einklemmfall,
werden beim nachfolgenden Einschalten des Elektro
motors 12 wiederum die Zeitspannen T1, T2 und T3 zu
der gleichen Anzahl von Impulsen 44 gemessen und mit
den zwischengespeicherten Referenzwerten für die
Zeitspannen T1, T2 und T3 aufgrund der vorhergehenden
Messung verglichen. Überschreiten die neu gemessenen
Zeitspannen T1, T2 und T3 die Referenzzeiten, erkennt
die Ansteuerschaltung 40 auf einen Einklemmfall,
worauf an die Steuerschaltung 34 ein entsprechendes
Signal gegeben wird und der Elektromotor 12 still
gesetzt oder reversiert, das heißt, in die ent
gegengesetzte Richtung gedreht wird. Hierdurch wird
ein durchgehender Einklemmschutz für das sich bewe
gende Teil 20 gewährleistet, der unmittelbar mit dem
Einschalten des Elektromotors 12, also ohne Berück
sichtigung eines eventuellen Spielausgleichs, akti
viert ist.
Die Anzahl der Zeitspannen T, die gemessen und als
Referenzzeiten zwischengespeichert werden, sind frei
wählbar und können beispielsweise zwischen 1 und n
betragen. Gleichfalls ist die Anzahl der Impulse 44
wählbar, zu denen eine oder mehrere Zeitspannen T er
faßt werden. Die Mindestanzahl der Impulse 44 und da
mit der Gesamtzeitspanne TG, die vergehen muß, bevor
die zuvor gemessenen Zeitspannen T als Referenzzeiten
gespeichert werden, ist ebenfalls wählbar. Die ent
sprechende Anzahl der Impulse 44 beziehungsweise der
Zeitspannen T sind mittels der Auswerteschaltung 40
für jeden konkreten Anwendungsfall gesondert ein
gebbar beziehungsweise vorgebbar.
Durch die Vorgabe einer Mindestanzahl von Impulsen 44
beziehungsweise der damit verbundenen Mindestzeit
spanne TG, wird sichergestellt, daß für den Fall, daß
mit dem ersten Start des Elektromotors 12 ein Ein
klemmfall vorliegt, die gemessenen Zeitspannen T1, T2
und T3 nicht als Referenzwerte erfaßt und zwischen
gespeichert werden können.
Claims (6)
1. Verfahren zum Überwachen des Bewegungswegs eines
Teils, das mittels eines Antriebs gegen wenigstens
eine Endposition bewegbar ist, wobei wenigstens eine
einer wählbaren Umdrehungsanzahl einer Antriebswelle
entsprechende Zeitspanne gemessen wird und die wenig
stens eine Zeitspanne ausgewertet wird und ein Maß
für ein Laufverhalten des Teils liefert, dadurch ge
kennzeichnet, daß unmittelbar nach dem Start des An
triebs wenigstens eine einer wählbaren Umdrehungsan
zahl der Antriebswelle entsprechende Zeitspanne ge
messen wird, diese Zeitspanne zwischengespeichert
wird, wenn die Antriebswelle eine wählbare Mindestum
drehungsanzahl vollzogen hat und bei einem nächsten
Start des Antriebs die der wählbaren Umdrehungsanzahl
der Antriebswelle entsprechende Zeitspanne erneut ge
messen und mit der zwischengespeicherten Zeitspanne
verglichen wird und bei Überschreiten der zwischenge
speicherten Zeitspanne um ein wählbares Maß der An
trieb gestoppt oder reversiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß drei Zeitspannen (T1, T2, T3) gemessen werden,
die jeweils einer von dem Antrieb gelieferten Anzahl
von Impulsen (44) entsprechen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impulse (44) von
wenigstens einem mit der Antriebswelle (14) rotieren
den Signalgeber (36) generiert werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine die Impulse (44)
empfangende Auswerteschaltung (40) die Zeitspannen
(T1, T2, T3) ermittelt, zwischenspeichert und mit den
Zeitspannen (T1, T2, T3) des vorhergehenden Start
vorgangs vergleicht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb gestoppt oder
reversiert wird, wenn die bei einem Folgestart des
Antriebs gemessenen Zeitspannen (T1, T2, T3) die zwi
schengespeicherten Zeitspannen (T1, T2, T3) um ein
wählbares Maß überschreiten und beim unmittelbar vor
dem Folgestart erfolgten Stop des Antriebs auf eine
Einklemmgefahr erkannt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einklemmgefahr durch eine Auswertung der
Impulse (44) während des Betriebes des Antriebs
erkannt wird.
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