DE19538629A1 - Siliciumperoxid-Verbindungen - Google Patents
Siliciumperoxid-VerbindungenInfo
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- C11D3/3945—Organic per-compounds
Description
Gegenstand der Erfindung sind Alkyl- und/oder Arylsiliciumper
oxid und Siliciumperoxid sowie ein Verfahren zu ihrer Herstel
lung.
Aus den US-Patentschriften 3 700 712 und 3 843 703 sind Ver
fahren zur Herstellung von Siliciumperoxid-Verbindungen bekannt,
bei denen eine Dimethylaminosiliciumverbindung beziehungsweise
eine Silazanverbindung mit einer Wasserstoffperoxidverbindung
umgesetzt wird.
S. Kraus und C. Oettner berichten in Z. anorg. u. allg. Chem.
222 (1935), S. 345 bis 370 über neue Untersuchungen über "Persi
likate". So wird auf Seite 351/352 über die Herstellung von
"Perkieselsäuren" mit unterschiedlichem Wassergehalt berichtet.
Ausgehend von einer Perkieselsäure der Formel SiO₂·H₂O₂·2H₂O
wird die Dehydratisierung beschrieben. Es wird ausgeführt, daß
sich die Anlagerung von Hydrogenperoxid an Kieselsäure leicht
durchführen ließ, in dem aus Wasserglas gefälltes Kieselsäurehy
drat von der Zusammensetzung SiO₂·H₂O mit 30%iger Hydrogenper
oxidlösung im Vakuum vorsichtig eingedampft wurde. Durch Abbau
der oben angeführten Verbindung konnte zunächst 1 mol Wasser
sowie ein weiteres mol Wasser abgespalten werden, wobei die
Analyse der Zusammensetzung anschließend ein SiO₂·H₂O₂ ergab.
Nach dem Verlust von zwei Molekülen Wasser spaltete sich, wie
die Versuche dieser Autoren ergaben, Sauerstoff und Wasser im
Verhältnis des Hydrogenperoxids ab. Es stellte sich kein bestim
mter Druck mehr ein. Wurde jedoch der weitere Verfall durch
Absaugen bei dem gleichen Druck und bei gleichbleibender Tempe
ratur zeitlich verfolgt, so zeigte sich ein Verlauf, der die
Autoren auf die Existenz der Verbindung SiO₂·1/2 H₂O₂ schließen
ließ.
Zu den Kieselsäuren wird auf Seite 356 weiterhin festgehalten,
daß es sich hierbei um Hydrogenperoxid-Anlagerungsprodukte an
SiO₂ handelt. Hier wird beschrieben, daß die Verbindungen zer
setzlich sind und an der Luft ebenso wie bei Luftabschluß akti
ven Sauerstoff und Wasser abgeben, während sie wiederum in Lö
sung beständig sein sollen, weil die zum Teil sich bildende
Kieselsäure auf das Hydrogenperoxid als Stabilisator wirken
soll.
Die analytischen Daten, insbesondere die Fig. 3 auf Seite 369
der Druckschrift belegen, daß es sich hierbei um eine
Anlagerungsverbindung von Hydrogenperoxid an Siliciumdioxid
handelt.
Das Problem der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereit
stellung von Siliciumperoxidverbindungen und Siliciumperoxid,
deren Anwendungsmöglichkeiten in vielen Bereichen der chemischen
Technik evident sind.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung gelingt die Herstellung von
Alkyl- und/oder Arylsiliciumperoxid-Verbindungen und Silicium
peroxid durch Umsetzung von Alkoxysilanen und/oder Aryloxysila
nen mit Hydrogenperoxid.
Gegenstand der Erfindung ist in einer ersten Ausführungsform die
Bereitstellung von Alkyl und/oder Arylsiliciumperoxid-Verbindun
gen der allgemeinen Formel (I)
SixO4xR4x-y (I),
erhältlich durch Umsetzung von Alkoxysilanen und/oder Aryloxy
silanen mit Hydrogenperoxid, wobei Rx für einen oder mehrere
geradkettige oder verzweigte, gesättigte einfach und/oder mehr
fach ungesättigte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder
einen oder mehrere Arylreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und
x und y jeweils für eine ganze Zahl mit x größer oder gleich 1
und y gleich 2, 3 oder 4mal x.
Eine weitere Ausführungsform beinhaltet die Bereitstellung von
Siliciumperoxid erhältlich durch Umsetzung von Tetraalkoxysila
nen und/oder Tetraaryloxysilanen mit Hydrogenperoxid.
Die glasartig amorphe Substanz des Siliciumperoxids ist bei
Raumtemperatur stabil und weist ein IR-Spektrum auf, daß in der
Fig. 1 wiedergegeben ist.
Das IR-Spektrum der Fig. 1 zeigt im Bereich von 2900 bis
3000 cm-1 keine C-H-Valenzschwingungen, wodurch die Vermutung
nahegelegt ist, daß sämtliche Alkohole beziehungsweise Phenole
der Alkoxysilane- oder Aryloxysilane vollständig ausgetauscht
wurden.
wurden.
Die Bande bei etwa 3400 cm-1 kann den O-H-Valenzschwingungen
zugeordnet werden. Eine sehr starke weitere Bande liegt im Be
reich von 1080 cm-1 und dürfte möglicherweise einer Si-O-Valenz
schwingung zuzuordnen sein. Diese starke Bande weist eine ausge
prägte Schulter im Bereich von 1100 bis 1200 cm-1 auf. Weitere
charakteristische Schwingungen liegen erkennbar im Bereich von
etwa 935 cm-1 (mögliche Interpretation: Si-O-Si-Valenzschwin
gung), etwa 800 cm-1 (mögliche Interpretation: O-H-Deformations
schwingung) und etwa 460 cm-1 (mögliche Interpretation: Si-O-
Deformationsschwingung).
In der Fig. 2 wird ein IR-Spektrum der Anlagerungsverbindung von
SiO₂ an H₂O₂ gemäß dem obengenannten Stand der Technik wiederge
geben. Die fehlende Schulter im Bereich von 1100 bis 1200 cm-1
sowie die fehlende Bande bei 935 cm-1 sprechen dafür, daß die
Anlagerungsverbindung des obengenannten Standes der Technik
nicht mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung überein
stimmt.
Aus B. Wiecken und S. Wübbold-Weber; Journal Seifen, Öle, Fette,
Wachse, (1995) 121, S. 428 sind Untersuchungen über Bor, das in
großem Umfang als Bleichmittel in der Waschmittelherstellung
eingesetzt wird, in Trinkwässern der Bundesrepublik Deutschland
bekannt. Danach muß auch das Bor kritisch betrachtet und auf
seine ökologische Relevanz und Verträglichkeit hin überprüft
werden.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung wird hier ein ökologisch
und ökonomisch sinnvoller Ersatz geschaffen. Das erfindungsgemä
ße Siliciumperoxid ist einfach und preiswert aus einfach zugäng
lichen Rohstoffen herstellbar.
Beim Einsatz in Waschmitteln stellen die Abbauprodukte ökolo
gisch unbedenkliche Stoffe dar, die insbesondere gegenüber den
Boraten keine Säurefunktion mehr aufweisen.
Es wird angenommen, daß bereits das erfindungsgemäße Silicium
peroxid eine Ionenaustauschfähigkeit besitzt, da durch den Aus
tausch von Sauerstoff Gitterplätze freiwerden. Das erfindungs
gemäße Siliciumperoxid kann damit auch bisher verwendete Ionen
austauscher wie Schichtsilikate; beispielsweise in Waschmittel
rezepturen zum Teil oder vollständig ersetzen.
Gegenüber den bekannten Anlagerungsverbindungen von SiO₂ an H₂O₂
ist das erfindungsgemäße Siliciumperoxid durch eine erhöhte
thermische Stabilität im festen wie im feuchten Zustand gekenn
zeichnet. Auch neigt das erfindungsgemäße Siliciumperoxid weni
ger zum Austausch von Hydrogenperoxid durch Wasser.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung be
steht in dem Verfahren zur Herstellung von Siliciumperoxid durch
Umsetzung von Alkoxysilanen und/oder Aryloxisilanen mit Hydro
genperoxid. Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfin
dung werden Alkoxysilane und/oder Aryloxysilane der allgemeinen
Formel II eingesetzt,
wobei R₁, R₂, R₃ oder R₄ jeweils gleich oder verschieden für einen
geradkettigen oder verzweigten, gesättigten, einfach und/oder
mehrfach ungesättigten Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 Koh
lenstoffatomen stehen. Die Art der Alkyl- oder Arylreste ist
erfindungsgemäß von geringerer Bedeutung, da diese Reste in Form
der entsprechenden Alkohole/Phenole oder Naphthole vollständig
aus dem Produkt entfernt werden. Somit ist es auch möglich,
Silane einzusetzen, bei denen Reste R₁, R₂, R₃ und R₄ voneinander
verschiedenen sind.
Eine große Zahl der vorgenannten Silane ist im Handel erhält
lich. Demgemäß sind die Tetraalkoxysilane bevorzugterweise aus
gewählt aus Tetramethoxysilan, Tetraethoxysilan, Tetra-n
propoxysilan, Tetra-i-propoxysilan, Tetra-n-butoxysilan, Tetra
kis(2-ethylbutoxy)silan und Tetrakis(2-ethylhexoxy)silan.
In gleicher Weise bevorzugtes Tetraaryloxysilan ist Tetra
phenoxysilan.
Bei der Verwendung von ungesättigten Tetraalkoxysilanen oder
Tetraaryloxysilanen sollte der möglichen Epoxidierung der Dop
pelbindung(en) durch die Einwirkung von Hydrogenperoxid Aufmerk
samkeit geschenkt werden, wenn die Ausgangsalkohole wieder ver
wendet werden sollen. Im Falle des Ersatzes von 1 bis 3 der
genannten Alkoxyreste oder Aryloxyreste durch die entsprechenden
Alkylreste oder Arylreste sind die entsprechenden Alkylsilicium
peroxide oder Arylsiliciumperoxide erhältlich.
Hydrogenperoxid im Sinne der vorliegenden Erfindung kann in
wäßriger Lösung sowie in wasserfreier Form eingesetzt werden.
Da jedoch das Arbeiten mit hochprozentigen Hydrogenperoxid
lösungen mit außerordentlichen Gefahren verbunden ist, wird man
üblicherweise gefahrenärmere Gehalte an Hydrogenperoxid wählen.
Insbesondere bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
ein Gehalt von 10 bis 90 Gew.-%, am meisten bevorzugt 30 bis 50
Gew.-%, Hydrogenperoxid in wäßriger Lösung.
Das Verfahren zur Umsetzung der Alkoxysilane und/oder Arylox
ysilane und insbesondere der Tetraalkoxysilane und/oder Tetraa
ryloxysilane mit Hydrogenperoxid kann am einfachsten dadurch
realisiert werden, daß man die Silane mit einem Stoffmengenüber
schuß, insbesondere einem 2 bis 10fachen Stoffmengenüberschuß an
Hydrogenperoxid umsetzt. Hierbei ist es möglich auch bei Raum
temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung mit einem geeigneten
Kühlmittel, insbesondere im Verlauf von 12 Stunden bis 3 Tagen
unter Rühren oder im Verlauf von 1 Tag bis 10 Tagen ohne Rühren
die erfindungsgemäße Siliciumperoxidverbindung oder Siliciumper
oxid zu erhalten.
Bei der Herstellung, insbesondere von Siliciumperoxid bildet
sich eine gelartige Konsistenz, von der man vorzugsweise die
überstehende Flüssigkeit durch Dekantieren abtrennt. Im Anschluß
hieran ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, bis zur Ge
wichtskonstanz bei Raumtemperatur zu trocknen. Je nach Korngröße
wird eine weiße bis transparente glasartige Substanz erhalten,
die bis zu 32% abspaltbare Peroxidgruppen aufweist.
Die erfindungsgemäßen Siliciumperoxidverbindungen sowie das
Siliciumperoxid können für eine Reihe von industriellen
chemisch-technisch interessanten Zwecken eingesetzt werden. An
erster Stelle steht hier der Ersatz von Perboraten als Bleich
mittel in üblichen Waschmittelzusammensetzungen. Ebenso ist ein
Ersatz von Metallperoxiden in Sprengstoffgemischen oder auch
Anzündsätzen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Siliciumperoxidver
bindung oder des Siliciumperoxids möglich. Aufgrund der Hydro
genperoxidabspaltung ist auch der Einsatz als Radikalstarter in
der Kunststoffherstellung, insbesondere der radikalisch initi
ierten Polymerisation, möglich. Weitere Einsatzzwecke umfassen
beispielsweise den Ersatz von Schichtsilikaten, den Einsatz in
der Epoxidherstellung, beispielsweise der Herstellung von ∈-
Caprolacton, als PVC-Stabilisator, als Oxidationsmittel und
Konservierungsmittel, als Lebensmittelzusatz, Zusatzstoff in
Pharmazeutika, in der Abwasserbehandlung der Autoxidation, in
Reinigungsmitteln, im Desinfektionsmitteln sowie als medizini
sche Direktanwendung in Sauerstoffbädern oder Haarbleichmitteln.
Eine direkte Umsetzung von Tetrachlorsilan mit Wasserstoffper
oxid war nicht möglich, da das entstehende HCl sofort das gebil
dete Peroxid zerstört. Die obengenannten Alkoxysilane oder Aryl
silane müssen jedoch nicht notwendigerweise in stofflicher Form
eingesetzt werden, sondern können gegebenenfalls auch in situ
erzeugt werden.
1 mol (204 g) Tetraethoxysilan wurde mit einem 2fachem Überschuß
an Hydrogenperoxid (35-%ige wäßrige Lösung, 68 g) versetzt. Man
ließ unter ständigem Rühren innerhalb von einem Tag die Substan
zen miteinander reagieren. Man erhielt ein Gel, daß noch geringe
Mengen überschüssige Flüssigkeit enthielt, die abfiltriert be
ziehungsweise dekantiert wurden. Anschließend wurde das Gel zur
Gewichtskonstanz bei Raumtemperatur im Exsikkator unter Verwen
dung von Blaugel getrocknet. Die weiße Substanz enthielt 32
Gew.-% abspaltbare Peroxidgruppen.
Von dem Peroxidglas wurde ein Infrarotspektrum aufgenommen, daß
in der Fig. 1 wiedergegeben ist.
Analog Beispiel 1 wurde 1 mol (204 g) Tetraethoxysilan mit einem
10fachem Überschuß an Hydrogenperoxid (35%ige wäßrige Lösung,
340 g) ohne Rühren innerhalb von einer Woche umgesetzt. Man
erhielt ein Gel, das überschüssige Flüssigkeit enthielt, die
abfiltriert/dekantiert wurde. Das erhaltene Gel wurde bis zur
Gewichtskonstanz bei Raumtemperatur getrocknet. Die transparente
glasartige Substanz enthielt 32 Gew.-% abspaltbare Peroxidgrup
pen.
Die gemäß Beispiel 1 und Beispiel 2 hergestellten Peroxidgläser
wurden titriert. Hierfür wurden 50 mg Peroxidglas in 10 ml Was
ser aufgeschwämmt, mit 3 Tropfen konzentrierter Schwefelsäure
angesäuert und mit 30 ml 3,3-%iger (0,2 mol/l) Kaliumiodidlösung
versetzt. Nach 15 min wurde mit 0,1 N (0,1 mol/l) Natriumthio
sulfat-Maßlösung bis zur schwachen Gelbfärbung titriert, mit
einem Tropfen Stärkelösung versehen und bis zum Farbumschlag
titriert (1 ml 0,1 N Natriumthiosulfatlösung entsprachen 1,7007
mg H₂O₂).
In der Fig. 3 wird eine Differentialthermogramm des Siliciumper
oxids gemäß Beispiel 1 wiedergegeben, dem zu entnehmen ist, daß
hier eine kontinuierliche Abspaltung von Hydrogenperoxid zu
beobachten ist, während kein Wasser abgespalten wird. Das als
Fig. 4 beigefügte Massenspektrogramm zeigt lediglich Peaks im
Bereich von 32 m/z, woraus hervorgeht, daß die organischen Reste
und Wasser (Kristallwasser) vollständig entfernt worden sind.
Analog Beispiel 1 wurden 47 ml Tetraethoxysilan mit 65 ml 62
Gew.-%igem Hydrogenperoxid unter Eiskühlung und Schutzgas (Stick
stoff) umgesetzt. Nach der Trocknung analog Beispiel 1 ergab
die erste Titration nach 14 Tagen 63% Peroxid. Mögliche Hydro
genperoxid-Einschlüsse sind hierbei nicht auszuschließen, da die
theoretische Obergrenze des Peroxidgehalts bei 35% liegt.
Claims (11)
1. Alkyl und/oder Arylsiliciumperoxid-Verbindungen der
allgemeinen Formel (I)
SixO4xR4x-y (I),erhältlich durch Umsetzung von Alkoxysilanen und/oder
Aryloxysilanen mit Hydrogenperoxid, wobei Rx für ei
nen oder mehrere geradkettige oder verzweigte, gesät
tigte, einfach und/oder mehrfach ungesättigte Alkyl
reste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen oder
mehrere Arylreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und
x und y jeweils für eine ganze Zahl mit x größer oder
gleich 1 und y gleich 2, 3, oder 4 mal x.
2. Siliciumperoxid erhältlich durch Umsetzung von Te
traalkoxysilanen und/oder Tetraaryloxysilanen mit
Hydrogenperoxid.
3. Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alryl
siliciumperoxid-Verbindungen gemäß Anspruch 1, durch
Umsetzung von Alkylalkyloxysilanen, Arylalkoxysilan
en, Arylalkoxysilanen und/oder Arylaryloxysilanen mit
Hydrogenperoxid.
4. Verfahren zur Herstellung von Siliciumperoxid durch
Umsetzung von Tetraalkoxysilanen und/oder Tetraary
loxysilanen mit Hydrogenperoxid.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man Tetraalkoxysilane und/oder Tetraaryloxysilane
der allgemeinen Formel (II)
einsetzt, wobei R₁, R₂, R₃ oder R₄ jeweils gleich oder
verschieden für einen geradkettigen oder verzweigten,
gesättigten einfach und/oder mehrfach ungesättigten
Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 Koh
lenstoffatomen stehen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tetraalkoxysilane ausgewählt sind aus Tetra
methoxysilan, Tetraethoxysilan, Tetra-n-propoxysilan,
Tetra-i-propoxysilan, Tetra-n-butoxysilan, Tetra
kis(2-ethylbutoxy)silan und Tetrakis(2-ethylhexoxy)
silan.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tetraaryloxysilane ausgewählt sind aus Tetra
phenoxysilan.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Lö
sungen von Hydrogenperoxid, insbesondere mit einem
Gehalt von 10 bis 90 Gew.-% Hydrogenperoxid einsetzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkoxysilane
und/oder Aryloxysilane und insbesondere Tetra
alkoxysilane und/oder Tetraaryloxysilane mit einem
Stoffmengenüberschuß, insbesondere einem 2- bis 10fa
chen Stoffmengenüberschuß an Hydrogenperoxid, ins
besondere bei Raumtemperatur, gegebenenfalls unter
Kühlung, insbesondere im Verlauf von 12 Stunden bis
3 Tagen unter Rühren oder im Verlauf von einem Tag
bis 10 Tagen ohne Rühren, umsetzt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man im Anschluß an
die Umsetzung überstehende Flüssigkeit abtrennt und
das erhaltene Gel bis zur Gewichtskonstanz, insbeson
dere bei Raumtemperatur trocknet.
11. Verwendung von Alkyl- und/oder Arylsiliciumperoxid-
Verbindungen sowie Siliciumperoxid nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 10, als Bleichmittel in
Waschmittelzusammensetzungen, in Sprengstoffge
mischen, in Anzündsätzen, als Radikalstarter in der
Kunststoffherstellung, insbesondere der radikalisch
initiierten Polymerisation, als Ersatz von Schicht
silikaten, in der Epoxidherstellung, insbesondere der
Herstellung von ε-Caprolacton, als PVC-Stabilisator,
als Oxidationsmittel und Konservierungsmittel, als
Lebensmittelzusatz, in der Autoxidation, in Reini
gungsmitteln, in Desinfektionsmitteln sowie als medi
zinische Direktanwendung in Sauerstoffbädern oder
Haarbleichmitteln.
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