DE19538311A1 - Verfahren zur Bekämpfung von Anobien in Kirchen- und Museumsräumen - Google Patents

Verfahren zur Bekämpfung von Anobien in Kirchen- und Museumsräumen

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Description

Die Erfindung betrifft Verfahren zur Bekämpfung von Anobien der Spezies Anobium punctatum De Geer, welche darauf abgestellt sind, mittels Pheromonfallen des Lockstoffs Stegobinon und Temperaturmessung im Behandlungsraum den Schlüpfzeitpunkt der Käfer zu ermitteln und gezielt die Käfer bzw. deren gelegte Eier abzutöten.
In der Patentschrift DE 35 43 297 C2 ist ein Verfahren zur Bekämpfung von Borkenkäfern aufgeführt, bei den der aktive Herd der Borkenkäferinfektion eingegrenzt wird, dadurch daß der inhibierende Lockstoff Verbenon eingesetzt wird. Dieses Verfahren spricht speziell auf Borkenkäfer an, nicht jedoch auf Anobium punctatum De Geer, im Volksmund kurz Holzwurm genannt, der überwiegend in Museum sowie in kühleren Räumen, wie Kellern, seltener in Dachstühlen vorkommt.
In dem Artikel "Pheromon-Köder für die Kleidermotte", von Alexander Wudtke, in "Der praktische Schädlingsbekämpfer", Heft-Nr. 4, 47. Jahrgang, April 1995, Seite 22-26 wird eine Methode beschrieben, wie die Kleidermotte mit Hilfe von Pheromonfallen aufgespürt und gefangen werden kann. Es ist Stand der Technik, Klebefallen mit Flächen von ca. 20 cm × 20 cm oder kleiner auszulegen und hierauf den Lockstoff für die Kleidermotte, aufgebracht auf einen Dispenser, einzusetzen. Durch die Kleidermotten-Pheromone werden in der Regel nur die männlichen Falter angelockt. Eine Wirksamkeit dieses Verfahrens auf Anobien ist nicht gegeben.
In dem Artikel von P.R. White und M. C. Birch, Female Sex Pheromone of the Common Furniture Beetle Anobium punctatum, Journal of Chemical Ecology, Vol. 13, No. 7, 1987, Seite 1695-1707 ist beschrieben, daß der Lockstoff von Anobium punctatum extrahiert und identifiziert werden konnte. In dem Artikel von 1. Turner, "Possible uses for Stegobinone", 15. November 1994 ist ein Verfahren beschrieben, wie mit Hilfe von Stegobinon (Lockstoff von Anobium punctatum) Käfer von Anobium punctatum durch Klebefallen/Lockstofftechnik gefangen werden können. Derartige Klebefallen sind Stand der Technik und weisen in der Regel Abmessungen von 15 cm auf 15 cm auf. Hierin ist aufgeführt, daß die Anwesenheit von Anobien-Käfer in Räumen durch diese Lockstofftechnik überprüft werden kann und zwar in der Aktivitätsperiode dieser Käfer zwischen Mai und Juli eines Jahres. Mit Hilfe der Lure + Kill-Methode lassen sich die Käfer anlocken und auf Oberflächen mit Insektiziden abtöten. Das Einbringen von Insektiziden in Räumen, insbesondere Aufenthaltsräumen, ist allerdings unerwünscht.
Die Pheromonfallen-Lockstofftechnik hat den Nachteil, daß ab Mai bis September regelmäßig Fallen in befallenen Gebäuden z. B. Kircheninnenräumen ausgebracht werden müssen und die schlüpfenden Männchen der Anobien haben die Wahl zwischen Anflug von Fallen und Anflug von Weibchen. Da die Anlockung in etwa gleich sein dürfte, ergibt sich eine Anflugwahrscheinlichkeit von Falle zu Weibchen von 50 : 50. Da eine Falle eine Anlock- bzw. Wirkfläche von 75-80 m² hat, ist im Prospekt der Firma Agrisense angegeben, daß die Fallen eine Reichweite von 5 m haben. Es sollte somit alle 5 m eine Falle in den befallenen Raum eingebracht werden. Die Fallen sollen im März, spätestens im April ausgebracht werden und wenn Käfer von Anobium gefangen werden, dann ist dies ein Hinweis auf aktiven Befall. Diese Methode des Fangens von Anobien-Käfern hat den Nachteil, daß bereits ab März/April regelmäßig Fallen ausgebracht werden müssen, die zudem regelmäßig mindestens alle 3 Monate gewechselt werden müssen, da der Duftstoff (Pheromon) sich aus den Fallen verflüchtigt und die Fallen dann nicht mehr aktiv sind.
Aus dem Patent GB 2 191 094 A ist bekannt, daß mit Pheromonfallen mit dem Pheromon Stegobinon Anobien mit Fallen gefangen werden können. Weiterhin ist hierin angegeben, daß mit mehreren Dispensern eine mating-disruption-Methode möglich ist. Eine genaue Anzahl der Dispenser ist nicht angegeben und es werden ausdrücklich Dispenser erwähnt. Außerdem ist angegeben, daß nach dem Monitoring der Anobien Bekämpfungsmethoden wie die Anwendung von Insektiziden wann und wo möglich ist. Genaue Zeiträume und genaue Bekämpfungsvorschläge sind jedoch nicht angegeben.
Stand der Technik ist es auch, z. B. Kircheninnenräume gegen Anobienbefall mit Kohlendioxid bevorzugt im Konzentrationsbereich von 60-65 Vol-% zu begasen. Bei diesen Begasungen ist das Ziel alle Stadien, also Eier, Larven, Puppen und Käfer abzutöten.
Aus dem Artikel von D. Grosser, "Tierische Holzschädlinge - Lebensbedingungen und Erkennung", Bautenschutz und Bausanierung, 7. Jahrgang, Nr. 1, 1984, Seite 1-14 ist aufgeführt, daß die Anobien-Käfer in den Monaten April bis August, Hauptflugzeit Mai bis Juli erscheinen. Durch diese große Zeitspanne müssen somit Pheromonfallen ab April ausgebracht und diese regelmäßig gewechselt werden. Es kann sein, daß erst im August die ersten Käfer gefangen werden, so daß das Ausbringen der Pheromonfallen von April bis August unnütz und kostenintensiv ist. Werden dann z. B. im August Käfer von Anobium gefangen, so ist dies ein guter Hinweis darauf, daß im Raum Befall durch Anobien vorliegt. Die Pheromonfallentechnik dient somit zum sogenannten Monitoring, also zum Aufzeigen, ob Befall vorliegt oder nicht. Mit Hilfe dieser Fallentechnik läßt sich immer nur ein gewisser Prozentsatz von Anobienkäfern abfangen und der Befallsraum wird nicht schädlingsfrei, da immer noch zahlreiche Käfer überleben, also nicht von den Pheromonfallen abgefangen werden und somit eine erneute Entwicklung beginnen kann.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren vorzuschlagen mit dem einerseits das Ausbringen der Pheromonfallen zeitlich optimiert werden kann und mit dem sich der Großteil der schlüpfenden Käfer sofort abfangen läßt bzw. wenn der genaue Schlupfzeitpunkt festliegt, gezielte Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Anobien eingeleitet werden können.
Überraschenderweise konnte nun gefunden werden, daß in Kircheninnenräumen beim Erreichen einer Temperatur von 18-20°C die Anobienkäfer in Kircheninnenräumen invasionsartig schlüpfen. Dies ist erklärlich, da die Larven im Holz jahrelang leben und nach der Verpuppung durch einen Umweltfaktor schlagartig als Käfer schlüpfen müssen, damit die Fortpflanzung gesichert ist. Bei einem invasionsartigen Schlüpfen ist die maximale Anzahl an Käfern zeitgleich vorhanden und eine optimale Vermehrung ist somit gesichert. Würde nur ab und zu ein Käfer schlüpfen, so würde er nur sehr schwer einen Partner bzw. Partnerin finden und die Fortpflanzung der Art wäre gefährdet. Bei anderen Insekten, wie Motten, Teppichkäfern etc. leben die Larven oder Raupen relativ kurz und es finden häufige Generationswechsel statt. Da ständig bei diesen Arten Käfer oder Falter schlüpfen, ist auch ständig eine Wahrscheinlichkeit gegeben, daß sie auf die entsprechenden Artgenossen treffen. Insofern ist die Entdeckung bei Anobium entscheidend für eine Bekämpfungsstrategie, da nun durch einfaches Messen der Temperatur der Schlupfzeitpunkt der Käfer ziemlich genau vorhergesagt werden kann. Durch gezielte Temperaturerhöhung im Raum kann der Schlupf sogar provoziert werden. Kircheninnenräume sind über die Winterszeit hinweg sehr stark ausgekühlt und erwärmen sich im Frühjahr nur sehr langsam durch Sonneneinstrahlung. In den meisten untersuchten Kirchen findet der Käferschlupf überraschenderweise nicht wie in der Literatur angegeben von April bis Juni statt, sondern wesentlich später, nämlich von Mitte Juli bis Mitte August, also erst wenn in den stark ausgekühlten Kirchen über die späten Frühjahrsmonate bzw. frühen Sommermonate die Temperatur auf 18°C oder höher steigt. Bei kleineren Kirchen, die sich ggfs. schneller erwärmen, kann jedoch der Käferschlupf schon im Juni stattfinden. Der Schlupf kann jedoch durch Messen der Temperatur ziemlich genau wie bereits erwähnt vorhergesagt werden. Die Erfindung erlaubt nun, wenn durch Temperaturmessung der Schlupfzeitpunkt ziemlich genaue vorhergesagt werden kann, kurz vor dem Erreichen von 18°-20°C sehr viele Pheromon-Fallen im Kircheninnenraum auszulegen oder sehr große Fallenflächen (Flächen mit Klebstoff überzogen) auszubringen. Der Vorteil der Erfindung liegt nun darin, daß gezielt zu einem bestimmten Zeitpunkt effektiv unzählig viele Fallen oder riesige Klebeflächen mit Pheromondispensern ausgebracht werden können, um den größten Teil der schlüpfenden Käfer, insbesondere die Männchen, abzufangen. Eine Befruchtung der Weibchen ist dann nicht mehr möglich und der Befall im Kircheninnenraum stirbt rasch ab, vor allem wenn das Verfahren über einige Jahre wiederholt wird. Der Vorteil der Erfindung liegt auch darin, daß nicht mehr über einen sehr langen Zeitraum Fallen ausgebracht werden müssen, was dazu führen könnte, daß deren Wirkstoff (Lockstoff) regelmäßig verdunstet bzw. die Dispenser regelmäßig ausgewechselt werden müssen. Somit können die Fallen kurzzeitig eingesetzt werden. Das Ausbringen von sehr vielen Fallen über einen sehr langen Zeitraum oder das Anbringen von sehr großen Klebeflächen über einen sehr langen Zeitraum im Kircheninnenraum würde z. B. den Messebetrieb oder bei Hochzeiten etc. stören. Durch die genaue Vorhersage des Käferschlupfes brauchen dann nur kurz vor Erreichen der Temperatur von 18-20°C die Fallen ausgebracht werden und nach Abfangen der Männchen werden die Fallen oder die Klebeflächen wieder abgebaut oder entfernt. Die Fallen oder Klebeflächen sind somit im Kircheninnenraum nur ca. 2-4 Wochen vorhanden und die Gottesdienste etc. werden nur kurze Zeit gestört.
Die Erfindung hat einen weiteren wesentlichen Vorteil: Wenn das Schlüpfen der Käfer durch Messen der Temperatur sehr genau hervorgesagt werden kann und sich die ersten schlüpfenden Käfer (überwiegend Männchen) in den Kircheninnenräumen in den Fallen fangen lassen, dann kann das Stadium der Adulte (Imagines) gezielt bekämpft werden. Auch wenn die Käfer bereits Eier gelegt hätten, so lassen sich auch die Eier gezielt bekämpfen. Es ließ sich zeigen, daß kurz vor dem Erreichen der Temperatur von 18-20°C zahlreiche Anobien als Puppen oder bereits als Käfer im Holz vorliegen. Somit lassen sich gezielt das Puppenstadium oder die noch nicht geschlüpften Käfer bekämpfen. Aus der Literatur ist bekannt, daß die Larven von Anobien ab einer Temperatur von 40°C abgetötet werden. In der DIN 68 800 ist sogar festgelegt, daß eine Temperatur im Holzinneren von mindestens 55°C eine Stunde lang gehalten werden muß, um die Larven abzutöten. Die Erfindung richtet sich nun aber gezielt auf die Bekämpfung von Puppen, Käfern und Eiern, da diese bereits bei Temperatur zwischen 28°C bis 36°C durch Wärme bekämpft werden können. Die Kircheninnenräume müssen deshalb nicht auf 40°C bzw. noch höher erwärmt werden, wodurch sich Schäden an den Fassungen und Kunstwerken ergeben können, sondern müssen nur auf 28-36°C erwärmt werden und wenn hierbei noch zum Schutz der Kulturgüter eine Befeuchtung der Raumluft stattfindet, so daß die Hölzer nicht schwinden oder austrocknen können, so sterben gezielt die Puppen, Käfer und Eier ab, ohne daß es einer großen Aufheizung bedarf bzw. daß Kunstwerke zu Schaden kommen. Dadurch ist eine enorme Energieersparnis möglich.
Im Rahmen der Erfindung hat sich auch gezeigt, daß sich vor allem Anobien-Käfer sehr leicht mit niedrigen Kohlendioxidkonzentrationen bzw. sehr leicht mit niedrigen Stickstoffkonzentrationen abtöten lassen. Wenn nun der Käferschlupfzeitpunkt feststeht und die ersten Käfer in den Pheromon-Fallen gefangen werden können, werden die Kircheninnenräume abgedichtet, d. h. Fenster, Türen und sonstige Raumöffnungen werden gasdicht verschlossen und es wird eine Kohlendioxidkonzentration zwischen 10-59 Vol-% bevorzugt zwischen 25 und 40 Vol-%, bevorzugt 30 Vol-% in den Kircheninnenraum eingeleitet. Durch zusätzliche Temperaturerhöhung auf ca. 28-36°C, bevorzugt 35°C sterben die Käfer entweder durch die Temperatur selbst oder durch das zusätzliche Einleiten niedriger Kohlendioxidkonzentrationen rasch ab. Eine Vermehrung wird somit ausgeschlossen. Im Holz befinden sich dann allerdings noch Larven von Anobien, deren Entwicklungszustand es noch nicht erlaubt hat, daß sich diese Larven verpuppen und zu Käfern werden. Diese Larven werden vom erfindungsgemäßen Verfahren noch nicht erfaßt. Wird das erfindungsgemäße Verfahren allerdings in ca. einem Jahr auf die gleiche Weise wiederholt, bzw. wir das Verfahren einige Male jährlich wiederholt, so läßt sich der Befall vollständig im Kircheninnenraum ausrotten und zwar auf sehr umweltschonende Weise, ohne daß den Kunstwerken Schaden zugefügt wird. Wie bereits erwähnt, kann vor allem in den Monaten Juni, Juli, August der Käferschlupf durch Temperaturerhöhung des Kircheninnenraums auf 18-36°C, bevorzugt auf 22°C provoziert werden. Durch massenhaftes Aufstellen von Fallen oder Einbringen von riesigen Klebeflächen in den Kircheninnenraum können dann die Käfer zu einem gewünschten Zeitpunkt abgefangen werden. Sie können auch zu einem gewünschten Zeitpunkt mit z. B. Kohlendioxid oder Stickstoff und hier mit niedrigen Konzentrationen begast werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Beispielen:
Beispiele Beispiel 1
Eine sehr großer Kirchenraum, z. B. Klosterkirche ist sehr stark von Anobien befallen. Der Kircheninnenraum hat sich über die Wintermonate hinweg sehr stark abgekühlt und diese Abkühlung hat die Verpuppung der Larven induziert. Im Frühjahr und Frühsommer erwärmt sich die Kirche durch permanente tägliche Sonneneinstrahlung oder natürliche Temperatur­ erhöhung immer mehr. Im Holz sind nun zahlreiche Puppen vorhanden bzw. diese haben sich schon zu Käfern entwickelt, die im Holz nur noch auf das Schlüpfen warten. Beim Erreichen einer Temperatur von ca. 18-23°C beginnen dann die Käfer teilweise schlagartig die Hölzer gleichzeitig zu verlassen. Beim Erreichen der Temperatur von 18°C im Kircheninnenraum werden vor dem Schlüpfen der Käfer sehr viele Pheromonfallen an den befallenen Holzgegenständen angebracht. Es können bis zu 30 Pheromonfallen pro Quadratmeter installiert werden um die Männchen zu desorientieren, damit sie die Weibchen nicht finden und diese unbefruchtet bleiben. Es können auch sehr große Klebeflächen durch z. B. Aufbringen von Klebstoff auf Pappkarton an den Wänden, Altären, Kanzeln, Emporen, Orgeln etc. installiert werden. Die sehr großen Klebeflächen können zusätzlich noch mit Pheromondispenser belegt werden, die den Lockstoff Stegobinon enthalten. Die schlüpfenden Anobienmännchen werden sofort von den Pheromonfallen angezogen und auf den Klebeflächen abgefangen. Alleine daß sie durch den Klebstoff festgehalten werden und sich nicht mehr bewegen können, sterben sie ab. Die Fallendichte kann jedoch auch wesentlich reduziert werden, um die Männchen der Anobien nicht durch zu hohe Lockstoffkonzentrationen zu desorientieren. Durch das Abfangen zahlreicher Anobienmännchen werden die Weibchen nicht befruchtet bzw. maximal nur von den Männchen befruchtet, die nicht in die Fallen geflogen sind. Wenn sich in den Fallen keine Anobien, bevorzugt Männchen, mehr fangen lassen (die Feststellung hierzu erfolgt in erster Linie durch Sichtkontrolle), dann können die Klebefallen abgebaut bzw. entfernt werden. Die Käferschlupfperiode dauert in der Regel ca. 14 Tage bis maximal 4 Wochen. Der Käferschlupf ist in aller Regel ca. bis Ende August beendet. Die im Holz gebliebenen Larven oder evtl. von durch überlebende Männchen befruchteten Weibchen gelegten Eier entwickeln sich weiter im Holz und ein Teil der Larven verpuppt sich dann wieder im Frühjahr durch die im Winter auftretende Kälte-Induktion. Im Frühjahr oder Frühsommer wird dann im Kircheninnenraum erneut die Temperatur gemessen und beim Erreichen einer Temperatur von 18-24°C bevorzugt bis 22°C, mehr bevorzugt 20°C werden dann erneut Pheromonfallen im Kircheninnenraum ausgebracht oder sehr viele Pheromonfallen bzw. große Klebeflächen mit Pheromondispensern installiert. Ein Großteil der erneut schlüpfenden Käfer (überwiegend Männchen) wird dann durch diese Fangtechnik wieder abgefangen und abgetötet bzw. die Männchen desorientiert. Mit dieser Methode läßt sich ein Befall im Kircheninnenraum sehr stark reduzieren und bei mehrjähriger Wiederholung sogar eliminieren und dies auf äußerst umweltschonende Weise mit geringem Aufwand. Es lassen sich im Kircheninnenraum zur Temperaturmessung sogar Meßfühler mit Meßgeräten installieren, die über einen Analogausgang mit einer Alarmvorrichtung oder Benachrichtigungsvorrichtung versehen werden können. Vorteilhafterweise muß dann nicht ständig das Erreichen der Schwellentemperatur zeitaufwendig beobachtet werden.
Beispiel 2
In einem Kircheninnenraum liegt an den Ausstattungsgegenständen, Altären, Kanzel, Gestühle, Figuren, Orgel etc. Befall durch Anobien vor. Im Frühjahr wird eine regelmäßige oder permanente Temperaturmessung vorgenommen. Beim Erreichen einer Temperatur von 18°C werden Pheromonfallen mit dem Lockstoff Stegobinon ausgebracht. Eine Pheromonfalle deckt ungefähr eine Fläche von ca. 75-80 m² ab. Sobald die ersten Anobien, bevorzugt Männchen, auf den Klebeflächen der Pheromonfallen gefangen werden, wird die Raumtemperatur auf 28-40°C erhöht und ggfs. gleichzeitig gemäß den Keylwerthschen Diagrammen die Raumluft befeuchtet, um ein Austrocknen der vor allem hölzernen Gegenstände zu vermeiden. Um den Wärmeverlust möglichst gering zu halten, können die Fenster, Türen und sonstigen Raumöffnungen möglichst gasdicht und ggfs. wärmerückstrahlend verschlossen werden. Zudem kann im Kircheninnenraum zur Raumvolumenreduktion ein Hohlkörper aufgeblasen werden, so daß nur der verbleibende Raum um den Hohlkörper herum erwärmt werden muß. Bevorzugt ist deshalb das Hohlkörpermaterial wärmerückstrahlend. Auch läßt sich der Ballon mit heißer Luft aufblasen, um ein Wärmereservoir zu bilden. Durch das Erwärmen des Raumes auf 28-40°C sterben zwar nicht die Anobienlarven im Holz ab, doch dafür die Puppen, evtl. gelegte Eier oder bevorzugt die Käfer. Vor allem die Käfer sterben durch moderate Temperaturerhöhung ohne großen Energieaufwand rasch ab. Dieses Verfahren führt zur Befallsreduzierung und bei mehrjähriger Wiederholung zur vollständigen Befallseliminierung.
Beispiel 3
Die Ausstattungsgegenstände bzw. das Interieur eines Kircheninnenraums sind von Anobien befallen. Durch Temperaturmessung ab März und Aufzeichnung auf einen Schreiber wird die Erwärmung im Kircheninnenraum jahreszeitlich verfolgt. Kurz vor dem Erreichen der Schwelltemperatur von 18°C werden Pheromonfallen mit dem Sexuallockstoff Stegobinon in den Kircheninnenraum eingebracht. Sobald sich durch regelmäßige Kontrolle Anobien bzw. Männchen, in den Fallen finden, wird die Kirche bzw. deren Öffnungen wie Fenster, Türen, Gebäuderisse etc. möglichst gasdicht abgedichtet und dann Kohlendioxidgas und/oder Stickstoffgas und/oder Argon und/oder Edelgase und/oder Sulfurylfluorid und/oder Carbonylsulfid in den Kircheninnenraum eingeleitet. Dabei kann es von Vorteil sein, den Kircheninnenraum zusätzlich zu erwärmen und gleichzeitig die relative Luftfeuchte bzw. absolute Feuchte bevorzugt gemäß den Keylwerthschen Diagrammen zu erhöhen. Besonders günstig ist auch, das eingeleitete Gas zusätzlich über Gasanwärmer zu erwärmen, um im Kircheninnenraum Temperaturen von 18°C-40°C , bevorzugt 22-27°C zu erreichen. Die Gaskonzentration des Behandlungsgases (Kohlendioxid und/oder Stickstoff und/oder Edelgase und/oder Sulfurylfluorid und/oder Carbonylsulfid) wird dabei insbesondere bei Verwendung von Kohlendioxid auf 15 Vol-% bis 40 Vol-%, bevorzugt auf 25-35 Vol-%, mehr bevorzugt auf 30 Vol-% erhöht. Hierbei kann es von Vorteil sein, einen Hohlkörper zur Raumvolumenreduktion in den Kircheninnenraum durch Aufblasen mit Luft, bevorzugt mit dem Behandlungsgas, einzubringen und diese Gaskonzentration bzw. die Temperatur über mehrere Tage möglichst konstant zu halten. Die Einwirkzeit der Gaskonzentration bzw. der Temperatur sollte eine Stunde bis 21 Tage bevorzugt 2 Tage bis 14 Tage, besonders bevorzugt 5 bis 6 Tage betragen. Danach wird der Hohlkörper aus dem Kircheninnenraum nach Herausleiten des Gases in den Kircheninnenraum entfernt und die Abdichtung weggenommen. Durch diese Vorgehensweise läßt sich die Befallsintensität im Kircheninnenraum erheblich reduzieren und bei mehrjähriger Wiederholung vollständig eliminieren.
Beispiel 4
Ein Kircheninnenraum bzw. sein Interieur ist von Anobien befallen. Durch Temperatur­ erhöhung auf 18-40°C, bevorzugt 18-35°C, mehr bevorzugt auf 22-27°C läßt sich der Käferschlupf bevorzugt in den Monaten April bis September, bevorzugt in den Monaten Juni bis August, mehr bevorzugt Mitte Juli bis Mitte August provozieren bzw. induzieren. Bevorzugt wird mit der Temperaturerhöhung begonnen, wenn im Kircheninnenraum schon eine Temperatur von 18°C oder mehr vorliegt. Sowohl eine Energieeinsparung als auch eine geringere Gefährdung der Kunstwerke durch Temperaturunterschiede ist somit gegeben. Um die Energieaufwendung der Temperaturerhöhung zu begrenzen, kann es von Vorteil sein, alle Raumöffnungen, also Fenster, Türen, Himmelfahrtslöcher, Dachbodenzugänge, Glockenseildurchführungen etc. abzudichten, insbesondere gegen Luftwechsel und Wärmeverlust. Es werden dann Pheromonfallen mit Stegobinon ausgebracht und sobald sich die ersten Anobien, bevorzugt Männchen, in den Pheromonfallen fangen lassen, wird die Fallendichte von einer Falle pro 75-80 m² auf eine höhere Fallendichte erhöht. Z.B. 20 Fallen/75-80 m². Es können auch zusätzlich, bevorzugt an den Wänden der Kirche, die Wände bedeckende Klebeflächen oder die Wände teilweise bedeckende Klebeflächen mit bevorzugt Stegobinon-Dispenser installiert werden. Es lassen sich dann einerseits zahlreiche Anobienmännchen abfangen oder es läßt sich die Orientierung der Männchen so stören, daß sie nicht zu den Weibchen finden und diese größtenteils unbefruchtet bleiben. Der Befall stirbt somit im Laufe der Zeit ab.
Beispiel 5
Ein Kircheninnenraum bzw. sein Interieur ist von Anobien befallen. An mehreren Stellen im Kircheninnenraum werden Temperatursonden mit einer Alarmeinrichtung im März eines Jahres angebracht. Im Laufe des Frühjahrs und Frühsommers steigen die Temperaturen im Kircheninnenraum tendenziell. Sobald die Raumtemperatur von 18°C überschritten wird, wird ein Signal ausgelöst und dies ist ein Zeichen dafür, nun die Pheromonfallen im Kircheninnenraum auszubringen. Die Fallen werden dann regelmäßig mindestens einmal wöchentlich kontrolliert und sobald sich die ersten Anobien, bevorzugt Männchen, fangen lassen wird über Verdampfungseinrichtungen, Versprühungseinrichtungen oder Vernebelungseinrichtungen bevorzugt isomerenreines, bioaktives Stegobinon in die Raumluft verteilt bzw. auf die Einrichtungsgegenstände oder spezielle Trägerflächen aufgebracht. Diese Methode hat den Vorteil, daß sehr große Stegobinonkonzentrationen im Kircheninnenraum erreicht werden können, was mit der herkömmlichen Dispenser-Methode nicht möglich ist. Die aus den befallenen Holzgegenständen schlüpfenden Anobienmännchen werden durch die hohen Stegobinonkonzentrationen völlig verwirrt und können sich nicht mehr auf die Anobienweibchen zuorientieren, da das Stegobinon in der Regel den ganzen Raum erfüllt. Eine Fortpflanzung der Anobien ist nur noch zu einem sehr geringen Prozentsatz möglich, also wenn sich Männchen und Weibchen nur rein zufällig treffen. Die hohen Stegobinonkonzentrationen brauchen nur ca. 2-4 Wochen nach dem ersten Fangen der Anobien in den Pheromonfallen im Kircheninnenraum aufrechterhalten zu werden. Nach Verstreichen dieser Zeit schlüpfen in der Regel keine neuen Anobien mehr. Zur Aufrechterhaltung der hohen Stegobinonkonzentrationen im Kirchenraum kann das Abdichten von Gebäudeöffnungen, Fenstern und Türen von Vorteil sein. Dabei hat sich als vorteilhaft erwiesen, die lichtdurchlässigen Gebäudeöffnungen (z. B. Fenster) mit lichtundurchlässigen Folien zu verhängen oder abzudichten. Bleiben die lichtundurchlässigen Folien so lange bzw. wird der Kircheninnenraum solange verdunkelt bis die Käferphase vorüber ist, so hat dies den Vorteil, daß der Prozentsatz der sich zufällig findenden Käfer noch weiter verringert, da sich Männchen und Weibchen auch durch optische Reize finden bzw. erkennen. Durch die ständige Dunkelheit über die Zeitperiode des Auftretens von Anobienkäfern wird der Biorhythmus der Anobien völlig gestört und Orientierungslosigkeit ist die Folge. Dabei ist es wesentlich, daß das Schlüpfen der Anobienkäfer zeitlich bestimmt wird (durch Pheromonfallen) damit die Verdunkelung in der Kirche zeitmäßig auf ein Minimum beschränkt wird. Würde die Verdunkelung ständig vorhanden sein, könnte die Kirche nicht mehr genutzt werden. Durch mindestens einmalige Wiederholung der beschriebenen Prozedur läßt sich der Befall an Anobien im Kircheninnenraum erheblich reduzieren, und bei mehrmaliger Wiederholung eliminieren. Zusätzlich lassen sich aber auch während der Verdunkelungsphase Lichtfallen ggfs. mit Stegobinon-Dispensern im Behandlungsraum installieren, da Anobien dann u. a. vom Licht in die Fallen angezogen werden.
Beispiel 6
Ein Kircheninnenraum bzw. sein Interieur ist von Anobien befallen. Nach Erreichen der Schwelltemperatur von 18°C nach Temperaturmessungen werden Pheromonfallen mit Stegobinon ausgebracht. Sobald sich die ersten Anobien, bevorzugt Männchen, in den Pheromonfallen fangen lassen, werden Repellentien in den Kircheninnenraum entlassen bzw. auf die befallenen Gegenstände aufgebracht oder auf spezielle Träger aufgetragen. Repellentien können z. B. das Enantiomere zu 2S, 3R, 1′R = 2S, 3R, 7R-Stegobinon oder das C7-Epimere oder das racemische Gemisch von Stegobinon sein. Diese Stoffe wirken abschreckend auf Anobien und die Bedingungen im Kircheninnenraum werden für Anobien als ungünstig erkannt und im Kircheninnenraum oder auf den befallenen Gütern keine Eier mehr abgelegt. Dadurch läßt sich der Befall reduzieren bzw. bei mehrmaliger, wenigstens einmaliger Wiederholung eliminieren. Anstelle der Repellentien oder zusätzlich zu den Repellentien lassen sich auch Attraktantien im Kircheninnenraum anwenden. Im Rahmen der Erfindung haben sich Ovipositionsattraktantien als besonders vorteilhaft erwiesen. Sie können auf spezielle, in der Regel nicht zur Kirchenausstattung gehörende Dummy-Holzblöcke, die ggfs. mit Filterpapier oder Gaze überzogen oder bespannt sind, ausgelegt werden. Wenn die Oberflächen dieser Dummies noch zusätzlich mit Anobien-Bohrmehlextrakt behandelt sind, so legen trächtige Anobienweibchen hierauf die Eier ab. Die Dummies werden bevorzugt gegenüber den Holzgegenständen im Kircheninnenraum mit Eiern belegt und brauchen nach der Eiablage nur noch aus dem Kirchenraum entfernt zu werden. Besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, Bohrmehl aus Anobien-befallenen Hölzern mit z. B. Pentan oder Hexan zu exrahieren und diese Lösung ggfs. nach Verdampfen des Lösungsmittels auf die Dummyoberflächen aufzutragen.
Dadurch, daß keine neuen Eier mehr auf die Ausstattungshölzer gelegt werden und die mit Eiern besetzten Dummyhölzer auf dem Kircheninnenraum entfernt werden, stirbt der Befall der Anobien, wenn auch teilweise erst nach Jahren wenn alle Generationen aus dem Holz geschlüpft sind, ab.
Weitere Vorteile der Erfindung und Einzelheiten ergeben sich aus den nachfolgend aufgeführten Ansprüchen.

Claims (33)

1. Verfahren zur Bekämpfung von Anobien, bevorzugt Anobium punctatum De Geer, bevorzugt in Kirchenräumen, Museen oder Dachstühlen, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur im Kirchen- oder Museumsraum oder im Dachstuhl an wenigstens einer Stelle gemessen wird und vor dem Erreichen des Schwelltemperaturbereichs von 18-24°C Lockstoff-Fallen ausgebracht werden und sobald die ersten Anobienkäfer in den Fallen gefangen werden, wird die Lockstoffkonzentration und/oder Fallendichte und/oder Fallen- Klebefläche und/oder die Raumtemperatur erhöht und/oder ein Behandlungsgas in den Behandlungsraum (entspricht Kirchenraum, Museumsraum, Dachstuhl etc.) eingeleitet und/oder der Behandlungsraum verdunkelt und/oder die Raumluft im Behandlungsraum ventiliert und/oder Repellentien und/oder Ovipositionsrepellentien und/oder Attraktantien und/oder Ovipositionsattraktantien angewendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Messen der Raum- oder Holztemperatur im Behandlungsraum kontinuierlich oder diskontinuierlich im Zeitraum von März bis September, bevorzugt von Juni bis August jeweils eines Jahres erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lockstoff das Pheromon Stegobinon, bevorzugt das Stereoisomere S2, 3R, 1′R bzw. 2S, 3R, 7R-Stegobinon verwendet wird, ggfs. in Kombination mit optischen Reizen, bevorzugt mit Muster- oder Lichtreizen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fallendichte im Behandlungsraum um wenigstens eine Falle mehr als eine Falle pro 75-80 m² erhöht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebefläche der Fallen größer als 20 cm × 20 cm ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pheromonfallen oder Klebeflächen, bevorzugt an den hölzernen Ausstattungen von Kirchenräumen, an den Altarrückseiten, den Altartischen, den Kanzelinnenbrüstungen, den Emporeinnenbrüstungen, den Beichtstuhlinnenseiten, den Treppenunterseiten, den Orgelverkleidungsinnenseiten, den Gestühleunterseiten und an den Kirchenraum- Wandinnenseiten angebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vergrößerten Klebeflächen liegend oder hängend oder stehend aufgestellt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Erreichen des Schwelltemperaturbereichs von 18-24°C eine Alarmvorrichtung betätigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der Raumtemperatur, ggfs. der die in Folienkäfigen eingebauten befallenen Gegenstände umgebende Atmosphäre, auf maximal 45°C, bevorzugt 28-40°C, insbesondere 35°C erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Temperaturerhöhung die Atmosphärenfeuchte, bevorzugt gemäß den Keylwerthschen Diagrammen, erhöht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der Raumtemperatur des Behandlungsraumes oder das Einleiten des Behandlungsgases in den Behandlungsraum erst nach Reduzierung der Luftwechselrate des Behandlungsraumes erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduzierung der Luftwechselrate des Behandlungsraumes durch Abdichtung der Gebäudeöffnungen, wie Türen, Fenster, Risse etc. erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungsgas Kohlendioxid und/oder Stickstoff und/oder Edelgase und/oder Sulfurylfluorid und/oder Carbonylsulfid eingeleitet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 13 oder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlendioxidgaskonzentration im Behandlungsraum auf 15-59 Vol-%, bevorzugt auf 25-35 Vol-%, insbesondere 30 Vol-% fuhr die Dauer von 1-21 Tage, bevorzugt 2-14 Tage, besonders bevorzugt 5-6 Tage gehalten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 14 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stickstoffgaskonzentration im Behandlungsraum auf 95-100 Vol-% für die Dauer von 1-21 Tage, bevorzugt 2-14 Tage, besonders bevorzugt 5-6 Tage gehalten wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 13 oder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfurylfluoridgaskonzentration im Behandlungsraum auf 0,1-20 g/m³, bevorzugt 1-15 g/m³ gehalten wird.
17. Verfahren nah Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Erwärmung bzw. Behandlungsgaseinleitung ein das Raumvolumen des Behandlungsraumes reduzierender Hohlkörper eingebracht wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper wärmerückstrahlend und/oder behandlungsgasundurchlässig ist.
19. Verfahren nach Anspruch 18 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper mit dem Behandlungsgas, bevorzugt erwärmten Kohlendioxid und/oder erwärmten Stickstoff gefüllt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 13 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsgas vor dem Einleiten in den Behandlungsraum auf 20-120°C, bevorzugt auf 35-40°C, erwärmt und ggfs. befeuchtet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung des eingeleiteten Behandlungsgases so erfolgt, daß die Atmosphärenfeuchte gemäß den Keylwerthschen Diagrammen erhöht wird.
22. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdunkelung des Behandlungsraumes durch Aufbringung lichtundurchlässiger Folien, bevorzugt zusätzlich wärmerückstrahlender Aluminiumfolien oder schwarzen Teichfolien auf bevorzugt alle Fenster und Lichtöffnungen erfolgt und ggfs. Lichtfallen ggfs. in Kombination mit Stegobinon-Dispensern auf, an oder in der Nähe der Lichtfallen betrieben werden.
23. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumluft mittels Ventilatoren ventiliert wird, bevorzugt so, daß eine Orientierung der Anobien-Männchen zu den Weibchen nicht mehr möglich ist.
24. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumluft des Behandlungsraumes so ventiliert wird, daß vor der Ventilations­ einrichtung ein Pheromondispenser, bevorzugt getränkt mit Stegobinon, postiert wird, wobei der Pheromondispenser sich auf oder in einer Falle, bevorzugt Klebefalle befindet, und die befallenen Holzgegenstände im Kircheninnenraum angeströmt werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Anströmwindgeschwindigkeit regulierbar ist, bevorzugt 0, 1 m/s bis 6,5 m/s beträgt.
26. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Anobienrepellentium ein racemisches Gemisch von Stegobinom im Behandlungsraum angewendet wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das racemische Gemisch von Stegobinon in die Raumluft des Behandlungsraumes oder auf die befallenen Holzteile oder auf Träger im Behandlungsraum aufgebracht wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stereoisomer von Stegobinon mit der größten Repellentwirkung eingesetzt wird, bevorzugt das Enantiomere von 2S, 3R, 1′R-Stegobinon oder 2S, 3R, 7R-Stegobinon oder das C7-Epimere von Stegobinon oder das 2S, 3R, 1′S-Isomere von Stegobinon.
29. Verfahren nach Anspruch 1 oder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Ovipositionsattraktantium bevorzugt ein Anobienbohrmehl-Extrakt angewendet wird.
30. Verfahren nach Anspruch 29 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anobienbohrmehlextrakt auf einem Träger aufgebracht wird.
31. Verfahren nach Anspruch 29 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anobiumbohrmehlextrakt durch Extraktion des Bohrmehls aus Anobien-befallenen Hölzern mit Pentan oder Hexan oder Ether oder einem sonstigen niedrig siedenden Lösungsmittel oder Wasser oder Alkohol gewonnen wird.
32. Verfahren nach Anspruch 30 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger Filterpapier oder Gaze, bevorzugt auf unimprägniertem, altem Holz, verwendet wird und daß ggfs. die Träger nach der Eiablage aus dem Behandlungsraum entfernt werden.
33. Verfahren nach Anspruch 1 mit den in den Beispielen 1-6 genannten Merkmalen.
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