DE19537660A1 - Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Umlenkmitteln zur Umlenkung des Ansaugluftstroms - Google Patents
Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Umlenkmitteln zur Umlenkung des AnsaugluftstromsInfo
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Description
Pneumatische Bremskraftverstärker für Kraftfahrzeuge haben
einen in zwei Kammern geteilte Zylinder, die durch eine ver
schiebbare Trennfläche voneinander getrennt sind. In Löse
stellung sind beide Kammern mit Unterdruck gefüllt. Bei Über
gang in die Bremsstellung füllt sich die dem Bremspedal zu
gewandte Kammer mit Außenluft, welche über einen Ansaugstut
zen angesaugt wird. Einzelheiten hierzu können dem Bremsen
handbuch des Bartsch-Verlags, Ottobrunn 9. Auflage, Seite 88-107,
entnommen werden.
Da die Außenluft über enge Ventilspalte in die Kammer einge
lassen wird, ergibt sich hierdurch eine beachtliche Geräusch
entwicklung. Diese wird u. a. noch dadurch verstärkt, daß die
Bremskraftverstärker in den letzten Jahren mit einem wachsen
den Druck betrieben werden, um die Kräfte aufbringen zu kön
nen, die zum Abbremsen der schwerer und schneller gewordenen
Fahrzeuge sowie zur Betätigung von deren modernen Bremssyste
men notwendig sind.
Die Erfindung geht daher aus von einem pneumatischen Brems
kraftverstärker der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1
ergebenden Gattung.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Ge
räuschentwicklung derartiger Bremskraftverstärker her
abzusetzen. Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombina
tion gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, den
Weg der Ansaugluft umzulenken, um hierdurch die Bewegungs
geschwindigkeit des Luftstroms beeinflussen zu können. Ins
besondere können so Räume mit relativ geringer Bewegungsge
schwindigkeit geschaffen werden, welche gegenüber dem offenen
Ende des Eintrittsstutzens für den Luftstrom weitgehend abge
schottet sind und dadurch die entstehenden Geräusche nur
schwer austreten lassen.
Die Erfindung ist dann besonders wirksam, wenn man die Merk
male nach Anspruch 2 anwendet, da hierdurch der Schall
abstrahlung aus dem Innenraum des Ansaugkanals der Weg in den
Außenraum versperrt wird und gleichzeitig im Innenraum des
Ansaugkanals ein vergleichsweiser großer schallisolierter
Raum entsteht, dem die Luft für die Kammer entnommen werden
kann und in dem sich Luftdruckschwankungen ähnlich wie in
einem Schalldämpfer leichter ausgleichen lassen.
Eine einfache Ausgestaltung für die Umlenkmittel ergibt sich
durch Anwendung der Merkmalskombination nach Anspruch 3.
Danach wird der Weg für den Schallaustritt durch
Labyrinthgänge verlängert und so die Schallabstrahlung stark
herabgesetzt. Die Labyrinthgänge können dabei einen wesentli
chen Teil ihrer Strecke in zur Kolbenachse paralleler
Richtung mäanderförmig radial nach außen verlaufen oder aber
auch sich über den wesentlichen Teil ihrer Strecke mäander
förmig radial zum Kolben erstrecken.
Eine besonders einfache Ausgestaltung um einen im wesentli
chen in radialer Richtung verlaufenden Weg des Luftstroms im
Bereich der Umlenkmittel zu erzwingen, ergibt sich durch die
Merkmalskombination nach Anspruch 4. Dabei wird der Luftstrom
in Strömungsrichtung abwechselnd radial nach innen und dann
wieder nach außen gelenkt. Hierfür empfiehlt sich insbeson
dere in Weiterbildung der Erfindung die Merkmalskombination
nach Anspruch 5.
Um die Schallabstrahlung noch weiter herabzusetzen und um
gleichzeitig den Innenraum des Verstärkers von Schmutz frei
zuhalten, schlägt die Erfindung in Weiterbildung die Merkmale
nach Anspruch 6 vor. Während die Umlenkmittel in baulich
einfacher Weise als ringförmige Scheiben ausgestaltet sein
können, hat eine andere Weiterbildung der Erfindung entspre
chend der Merkmalskombination nach Anspruch 7 zum Ziel, den
Querschnitt des Ansaugweges über dessen Länge gegebenenfalls
in Abhängigkeit von der Bewegung des Kolbens zu ändern. Die
Wülste sind dabei gegeneinander versetzt an der Kolbenstange
selbst und an der inneren Mantelfläche des Ansaugstutzens
befestigt. Die Filtermittel, welche vorzugsweise an der
Kolbenstange befestigt sind, bewegen sich mit dieser und sind
daher elastisch, um die Querschnittsänderungen zwischen den
Umlenkmitteln und damit die Querschnittsänderung des
Ansaugweges ausgleichen zu können.
Um sicherzugehen, daß durch die Filterbewegung kein Schmutz
in den Innenraum des Ansaugstutzens gefördert wird, schlägt
die Erfindung gemäß Anspruch 9 zusätzliche Filtermaßnahmen
vor.
Die Umlenkmittel lassen sich entsprechend den Merkmalen nach
Anspruch 10 leicht fertigen und befestigen, wobei scharfe
Kanten vermieden werden sollten, um nicht zusätzliche
Geräusche zu erzeugen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 den Kolbenbereich eines Bremskraftverstärkers mit
scheibenförmigen Umlenkmitteln
Fig. 2 eine ähnliche Ausführungsform wie Fig. 1 mit den
Umlenkmitteln nachgeschalteten zusätzlichen
Filtermitteln
Fig. 3 Umlenkmittel, bei denen der Umlenkweg weitgehend in
axialer Richtung verläuft und
Fig. 4 die Verwendung von wulstförmigen Umlenkmitteln.
Die vorliegende Beschreibung geht auf den Aufbau eines
Bremskraftverstärkers nur soweit ein, wie es für das
Verständnis der vorliegenden Erfindung notwendig ist.
In Fig. 1 ragt in den Ansaugstutzen 1 die über das Bremspedal
betätigte Kolbenstange 2, die während des Bremsvorgangs in
Fig. 1 nach links wandert. Der angesaugte Luftstrom tritt
dabei durch den Außenraum in den Ansaugstutzen 1 ein und wird
dann im Bereich des Endes der Kolbenstange 2 über sich
öffnende Ventile in das Innere der betreffenden Kammer
geführt. Da die Geräusche im wesentlichen im Bereich der
Ventile entstehen, ist es Ziel der Erfindung, den Schallweg
zu verlängern und die Strömungsschwingungen durch
Geschwindigkeitsänderungen des Ansaugluftstroms und durch
Reflexionen so weit wie möglich herabzusetzen. Hierzu dienen
Umlenkelemente 3 bis 7, die an die innere Mantelfläche 8 des
Ansaugstutzens 1 bzw. auf die Kolbenstange 2 aufgebracht
sind. Bei den Umlenkelementen 3, 4 und 5 handelt es sich um
ringförmige Einsätze mit sich radial erstreckenden
ringförmigen Vorsprüngen 10, 11, 12. Die in den Innenraum des
Ansaugstutzens 1 eingefügt und mit diesem beispielsweise
durch eine Reibverbindung oder durch Kleben fest verbunden
sind. Das Umlenkelement 5 kann dabei gleichzeitig noch als
Halterung für das Ende der Schutzkappe 13 dienen. Ähnlich wie
die Elemente 3, 4, 5 ist das Umlenkelement 7 auf einen Absatz
der Kolbenstange 2 aufgefügt, wobei dessen radialer Vorsprung
radial nach außen weist.
Das Umlenkelement 6 ist eine radial angeordnete Scheibe, die
gleichzeitig als Widerlager für die Rückholfeder 14 der
Kolbenstange dient.
In Fig. 1 ist in der unteren Hälfte die Möglichkeit
angedeutet, zwischen die radialen Vorsprünge 11 und 12 der
Umlenkelemente 4 und 5 noch einen ringförmigen Filter 15
einzusetzen, welcher zusätzlich für eine Schallisolierung
sorgen und den Eintritt von Schmutz in den Innenraum des
Verstärkers verhindern soll.
In Fig. 2 ist hinter das Umlenkelement 6 ein Filter 16 ge
setzt, der durch ein weiteres Umlenkelement 17 gleichzeitig
versteift wird. Ein zusätzliches Umlenkelement 18 ist eben
falls auf die Kolbenstange 2 aufgesetzt, so daß hierdurch ein
leichter Zusammenbau des Bremskraftverstärkers möglich ist,
da sich die zugehörigen Umlenkelemente alle auf der
Kolbenstange 2 befinden und keine Hinterschneidungen gebildet
werden.
Eine Besonderheit der Konstruktion nach Fig. 2 ist noch die
Möglichkeit eines Filtereinsatzes 19, der von vorn in den
Ansaugstutzen 1 eingesetzt wird und einen Filter 20 aufnimmt,
welcher sich in den Bereich der Außenkante des weiteren
Umlenkelementes 18 erstreckt, so daß der Luftstrom während
der Umlenkung gleichzeitig gefiltert werden kann. Der
Filtereinsatz 19 kann gleichzeitig noch zur Befestigung des
offenen Endes der Schutzkappe 13 dienen.
Fig. 3 zeigt ein anders ausgestaltetes Umlenkelement 20,
dessen Vorsprünge 21 bis 24 im wesentlichen in axialer
Richtung verlaufen. Dabei kann das Umlenkelement 20 mit der
Außenfläche seines äußeren Vorsprungs 21 mit der Innenfläche
des Ansaugstutzens 1 verklebt sein, wie im unteren Teil von
Fig. 3 angedeutet. Es kann aber auch, wie aus dem oberen Teil
von Fig. 3 ersichtlich, nur ein Teil des Umlenkelementes 20
mit dem Ansaugstutzen verbunden sein, so daß sich zusätzlich
ein schlitzförmiger Kanal 25 ergibt, welcher sich über einen
Teil des Umfangs der inneren Mantelfläche des Ansaugstutzens
erstreckt.
Auf der Kolbenstange 2 ist ein weiteres Umlenkelement 26
befestigt, welches gleichzeitig als Widerlager für die
Rückholfeder 14 dient, wobei dieses sich mittels eines länge
ren Ansatzes 27 mit der Kolbenstange 2 verklebt oder über
Vorsprünge an einem Absatz 28 an der Kolbenstange 2 abge
stützt sein kann. Ein axialer Vorsprung 29 weist in Richtung
Öffnung des Ansaugstutzens 2 und schafft so einen mäanderför
migen Strömungsweg, der in seiner Länge im wesentlichen in
axialer Richtung verläuft und zwei Umkehrbereiche aufweist.
Zwischen die Vorsprünge 22 und 21 kann ein Filter 30 einge
setzt sein, zu dem in axialer Richtung der Vorsprung 29 weist
und mit diesem gegebenenfalls in Kontakt stehen kann, um eine
gute Abdichtung gegen Schmutz zu erreichen und den Schallweg
abzudichten.
In Fig. 4 sind in den Ansaugstutzen 1 und auf die
Kolbenstange 2 jeweils ein ringförmiger Wulst 35 bzw. 36 und
37 bzw. 38 befestigt. Die Wülste haben jeweils einen im we
sentlichen sinus- oder wellenförmigen Querschnitt, so daß
sich ein in der Richtung des Ansaugstroms verändernder
Saugquerschnitt ergibt. Der Wulst 36 kann mit einer gleiten
den Oberfläche oder einer Gleitschicht 39 versehen sein, die
auch aus schallschluckendem Material gefertigt sein kann. Der
Wulst 35 kann gleichzeitig auch zur Befestigung der
Schutzkappe 13 dienen, wie aus Fig. 4 oben ersichtlich. Es
besteht auch die Möglichkeit, den Filter 41 bzw. 42 am Wulst
35 oder über ein gesondertes Halteblech des Filters am
Ansaugstutzen 1 zu befestigen oder diesen auch an der
Kolbenstange 2 (siehe Filter 42 Fig. 4 unten) anzubringen.
Das Material für die Umlenkelemente ist regelmäßig Gummi oder
Kunststoff. Für die Filter gibt es gesonderte
Filtermaterialien, die sich hier bewährt haben.
Claims (10)
1. Pneumatischer Bremskraftverstärker, bei dem beim
Betätigen des Bremspedals Luft über den Ansaugkanal in
die der Kolbenstange zugewandte Kammer angesaugt wird,
wobei in dem Ansaugkanal Filtermittel zur Filterung des
angesaugten Luftstroms vorgesehen sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Ansaugkanal Umlenkmittel (3 bis 7,
10 bis 12) zur Umlenkung des Luftstroms vorgesehen
sind.
2. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Filtermittel (15, 20, 41, 42) im
Eingangsbereich des Luftstroms in den Umlenkmitteln an
geordnet sind.
3. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umlenkmittel (3 bis 12)
Labyrinthführungen sind, die den Luftstrom mäanderför
mig in radialer und/oder axialer Richtung führen.
4. Verstärker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkmittel (3 bis 12) sich radial erstreckend im
wesentlichen kreisringförmige Vorsprünge vorzugsweise
Konsolen an der Kolbenstange (2) und/oder der inneren
Mantelfläche (8) des Ansaugstutzens (1) sind, die sich
radial nach außen bzw. innen erstrecken.
5. Verstärker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die sich nach innen erstreckenden Konsolen (10, 11) mit
den nach außen weisenden Konsolen (6, 7) kammartig ver
zahnt sind.
6. Verstärker nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filtermittel (15, 20) zwischen
zwei sich in die gleiche Richtung erstreckenden
Konsolen (11, 12 bzw. 21, 22) an der Kolbenstange (2)
und/oder der inneren Mantelfläche (8) des
Ansaugstutzens (1) angeordnet sind und sich in dem
Bereich der offenen Enden der von dem Ansaugstutzen
bzw. der Kolbenstange abgehenden Konsolen erstrecken.
7. Verstärker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorsprünge ringförmige Wülste (35, 36, 37, 38) sind,
die vorzugsweise einen sinusförmigen Querschnitt auf
weisen.
8. Verstärker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Wülsten radial gegenüberliegenden, auf den
Wülsten (36, 37) aufsitzenden Filtermittel (41, 42) wäh
rend der Kolbenbewegung gegenüber dem zugehörigen Wulst
verschoben und dabei zusammengepreßt werden.
9. Verstärker nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Filtermittel
(16, 20) in Ansaugrichtung im Endbereich der
Umlenkmittel (6, 17) angeordnet sind (Fig. 2).
10. Verstärker nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkmittel (6 bis 12,
22 bis 26, 35 bis 39) aus Gummi oder Kunststoff geformt
und mit der Kolbenstange (2) und/oder dem
Anschlußstutzen (1) durch eine Reib- oder
Klebeverbindung verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995137660 DE19537660A1 (de) | 1995-10-10 | 1995-10-10 | Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Umlenkmitteln zur Umlenkung des Ansaugluftstroms |
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Family Applications (1)
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DE1995137660 Withdrawn DE19537660A1 (de) | 1995-10-10 | 1995-10-10 | Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Umlenkmitteln zur Umlenkung des Ansaugluftstroms |
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