DE3924672A1 - Unterdruckkraftverstaerker - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Unterdruckkraftverstärker, insbesondere für hydraulische Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, mit einem in eine Unterdruckkammer und eine Arbeitskammer dichtend unterteilten Unterdruckgehäuse, mit einem Steuerventilgehäuse, dessen mechanisch betätigbares Steuerventil eine Verbindung zwischen der Arbeitskammer und der Unterdruckkammer bzw. der Arbeitskammer und der Atmosphäre herstellen kann.

Es ist bereits aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 87 04 366.1 bekannt, bei einem gattungsgemäßen Kraftverstärker unmittelbar neben der Dichtkante des Steuerventils einen als Sieb ausgebildeten Schalldämpfer anzuordnen. Durch diese Maßnahme können Luftstromgeräusche jedoch nur teilweise gemindert werden, da es auch an anderen Stellen des Steuerventilgehäuses zur Geräuscherzeugung kommt. Weiterhin ist es teuer und montageaufwendig, ein feines Drahtsieb herzustellen, zu verzinken und dann in den Bremskraftverstärker einzusetzen.

Teilweise werden auch Schaumgummistopfen in die Luftkanäle eingebaut, um die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Geräuschentstehung zu reduzieren. Dies hat jedoch den Nachteil, daß Ansprech- und Rückstellzeiten erheblich verlängert werden. Außerdem können Schaumgummiteile in den Dichtsitz gesaugt werden und so das Steuerventil außer Funktion setzen.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Unterdruckkraftverstärker der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß auf einfache Weise, ohne die Funktionssicherheit zu beeinträchtigen, störende Luftströmungsgeräusche verhindert bzw. in akustisch "angenehmere" Frequenzbereiche verschoben werden.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen erläutert und im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen axialen Schnitt durch das Steuerventilgehäuse eines Unterdruckkraftverstärkers mit erfindungsgemäßer Ringdüse im Luftansaugbereich,

Fig. 2 in der gleichen Darstellung eine Variante der Düse,

Fig. 3 in axialem Schnitt eine dritte Düsenform, die gleichzeitig als Tellerventilhalter dient und einen düsenförmigen Ansatz am Tellerventilkolben,

Fig. 4 einen Schnitt durch die Luftkanäle zwischen Unterdruck- und Arbeitskammer mit Einsatzteilen, die die Kanten abrunden und

Fig. 5 in gleicher Darstellung wie Fig. 4 Luftleiteinsätze.

Man erkennt in den Fig. 1 bis 3 das zylindrische Steuerventilgehäuse 1, das in den Unterdruckkraftverstärker 2 hineinragt. Innerhalb des Unterdruckkraftverstärkers 2 ist das Steuerventilgehäuse 1 mit einer beweglichen Wand 3 verbunden, die den Unterdruckkraftverstärker 2 in eine Unterdruckkammer 4 und eine Arbeitskammer 5 unterteilt. Die an der beweglichen Wand 3 erzeugte Kraft wird über eine Reaktionsscheibe 6 auf eine Druckstange 7 übertragen, die den nicht gezeigten Hauptzylinder betätigt. Im unterdruckseitigen Teil des Steuerventilgehäuses 1 ist ein Ventilkolben 8 geführt, der axial beweglich und durch eine Betätigungsstange 9 betätigbar ist. Der Ventilkolben 8 bildet einen ersten Dichtsitz 10 und das Steuerventilgehäuse 1 einen zweiten Dichtsitz 11, die mit einem Teller- oder Steuerventil 12 in bekannter Weise zusammenwirken. Die Tellerventilfeder 13 stützt sich an der Betätigungsstange 9 ab, ebenso wie eine Rückstellfeder 14, die sich mit ihrem zweiten Ende in den Fig. 1 und 2 an einem Topf 15 abstützt, der in das Steuerventilgehäuse 1 eingesetzt ist und das Tellerventil 12 haltert.

In den Fig. 1 und 2 sind von der einem nicht gezeigten Pedal zugewandten Seite her Düsen 16, 17 in das Steuerventilgehäuse 1 eingesetzt, die den hinteren Steuerventilgehäuserand umgreifen. Die Düsen 16, 17 sind unter der Schutzkappe 18 offen und lenken die bei Betätigung des Steuerventils 12 angesaugte Luft ins Innere des Steuerventilgehäuses 1 auf das Tellerventil 12 zu. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Luft weitgehend laminar durch das Stuerventilgehäuse 1 strömt und so nur wenig Geräusche erzeugt. Unter Umständen lassen sich die Geräusche zwar nicht ganz unterdrücken, aber wenigstens in einem dem menschlichen Ohr angenehmeren (niedrigeren) Frequenzbereich verschieben.

Fig. 3 zeigt eine weitere Düsenvariante 19, die in das Steuerventilgehäuse 1 eingesetzt ist und gleichzeitig die Halterung für das Tellerventil 12 bildet. Diese Düse 19 bildet auch die Abstützfläche der Rückstellfeder 14. Am Ventilkolben 8 ist ein zusätzlicher düsenförmiger Ansatz 20 angebracht, der den Luftstrom bei geschlossenem zweitem Dichtsitz 11 und geöffnetem erstem Dichtsitz 10 wirbelfrei und somit geräuscharm in die Arbeitskammer 5 lenkt.

Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Schnitt senkrecht zur Achse durch das Steuerventilgehäusevorderteil. Man erkennt den Ventilkolben 8 und in seiner Mitte das vordere Ende der Betätigungsstange 9. Nach außen schließen sich Luftkanäle 21 an, in die ein Teil des Steuerventilgehäuses 1 hineinragt. Um Luftgeräusche zu vermeiden, sind in Fig. 4 zwei Kunststoffclips 22 mit runden Außenkanten auf die Kanten am Steuerventilgehäuse 1 aufgeklemmt. In Fig. 5 erkennt man düsenförmige Stege 23 in den Luftkanälen 21, die den Luftstrom möglichst laminar leiten sollen.

Bezugszeichenliste

 1 Steuerventilgehäuse
 2 Unterdruckkraftverstärker
 3 bewegliche Wand
 4 Unterdruckkammer
 5 Arbeitskammer
 6 Reaktionsscheibe
 7 Druckstange
 8 Ventilkolben
 9 Betätigungsstange
10 erster Dichtsitz
11 zweiter Dichtsitz
12 Teller- oder Steuerventil
13 Tellerventilfeder
14 Rückstellfeder
15 Topf
16 Düse
17 Düse
18 Schutzkappe
19 Düse
20 düsenförmiger Ansatz
21 Luftkanal
22 Kunststoffclip
23 düsenförmiger Steg

Claims (6)

1. Unterdruckkraftverstärker, insbesondere für hydraulische Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, mit einem in eine Unterdruckkammer und eine Arbeitskammer dichtend unterteilten Unterdruckgehäuse mit einem Steuerventilgehäuse, dessen mechanisch betätigbares Steuerventil eine Verbindung zwischen der Arbeitskammer und der Unterdruckkammer bzw. zwischen der Arbeitskammer und der Atmosphäre herstellen kann, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich von Luftkanälen (21) im Steuerventilgehäuse (1) Mittel (16, 17, 19, 20, 22, 23) vorgesehen sind, die die Luft laminar durch die Luftkanäle (21) leiten.

2. Unterdruckkraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel Ringdüsen (16, 17, 19, 20) sind.

3. Unterdruckkraftverstärker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (16, 17, 19, 20, 22, 23) scharfe Kanten im Bereich der Luftkanäle (21) abrunden.

4. Unterdruckkraftverstärker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdüse (16, 17, 19) im pedalseitigen Teil des Steuerventilgehäuses (1) angeordnet ist und den Luftstrom zum Steuer- oder Tellerventil (12) lenkt.

5. Unterdruckkraftverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Ventilkolben, der einen Ventilsitz des Steuerventils bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkolben (8) mit einem düsenförmigen Ansatz (20) versehen ist.

6. Unterdruckkraftverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (16, 17, 19, 20, 22, 23) Kunststoffteile sind.