DE2361004C3 - Abstandsringanordnung für den Federspeicherkolben einer Federspeicherbremse - Google Patents
Abstandsringanordnung für den Federspeicherkolben einer FederspeicherbremseInfo
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- F05C2225/00—Synthetic polymers, e.g. plastics; Rubber
- F05C2225/04—PTFE [PolyTetraFluorEthylene]
Description
Die Erfindung betrifft eine Abstandsringanordnung für den Federspeicherkolben einer Federspeicherbremse,
mit mindestens einem nachgiebigen Kolbenabstandsring, dessen enger Sitz in einer neben dem Dichtring
angeordneten Ringnut nur eine geringe oder keine Bewegung zwischen dem Abstandsring und der Ringnut
zuläßt.
Bei einer bekannten Abstandsringanordnung der im . Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufgeführten Gattung
(US-PS 34 11 417) besteht der Kolbenabstandsring aus Filz. Bei einem solchen Ring ergibt sich vergleichsweise
schnelle Abnutzung, weil Federspeicherbremsen am Kraftfahrzeug außen in der Atmosphäre in einem
Bereich angeordnet sind, in welchem das Bestreben besteht, daß Verunreinigungen in das Federgehäuse
eintreten. Schnelle Abnutzung des aus Filz bestehenden Kolbenabstandsringes ergibt sich außerdem daraus, daß
die Innenwand des Zylinders vergleichsweise rauh ist Bei Federspeicherbremseh handelt es sich um ein
Massenprodukt, so daß auch der Zylinder als Massenprodukt anzusehen ist. Bei der Herstellung von solchen
Massenprodukten sind die Kosten immer ein sehr bestimmender, wenn nicht entscheidender Faktor. Die
Zylinder von Federspeicherbremsen werden aus legiertem Aluminium gegossen, wonach die Zylinderbohrung
bearbeitet wird. Im Hinblick auf das große Interesse, einen Zylinder möglichst geringen Gewichtes und mit
möglichst geringen Materialkosten herzustellen, hat der Zylinder nur sehr dünne Wände. Der Bearbeitungsvorgang
zur Herstellung der Zylinderbohrung erfolgt in einem einzigen Durchgang. Der Zylinder ist wie eine
Glocke, und es ist erforderlich, einen vergleichsweise starken Schnitt vorzunehmen, weil sonst die Glockengestalt
in Schwingung versetzt wird, wobei sie in den Resonanzbereich gelangen bzw. »läuten« kann. Es ist
offensichtlich, daß dei auf diese Weise erhaltene Zylinder relativ rauhe Innenfläche hat. Um dieser
Innenfläche ein sehr glattes Finish zu erteilen, wäre eine große Anzahl von Honungsarbeitsvorgängen erforderlich.
Die Durchführung dieser Arbeitsvorgänge wäre jedoch nicht nur schwierig, weil die Zylinderwand
wegen ihrer geringen Dicke leicht verformt werden kann oder ausweicht, sondern auch sehr teuer. Es ist
somit in der Praxis so, daß ein Kompromiß zwischen Kosten und Brauchbarkeit angestrebt wird. Das
Ergebnis ist, daß die Zylinder mit vergleichsweise rauher Innenwandfläche entstellt werden.
Es ist auch ein pneumatischer Zylinder, insbesondere zur Bremsung von Straßenfahrzeugen bekannt (DE-OS
21 09 870), bei dem zwischen dem mit einer Bremsenbetätigungsstange
verbundenen Kolben und der Innenwand des Zylinders, in welchem der Kolben verschiebbar ist, einzig ein Dichtungsring angeordnet ist, der zum
Abstreifen von in den Zylinder eingedrungenen
ίο Fremdstoffen eine Lippe besitzt, welche der Innenwand
des Zylinders zugewandt ist und in eine sich gegen diese Wand legende Spitze ausläuft Der Hauptkörper des
Dichtungsringes ist im wesentlichen starr, d. h. praktisch
nicht verformbar, so daß der Dichtungsring, die Innenwand des Zylinders und der Kolben vergleichsweise
genau hergestellt sein müssen, um gute Passung dieser Bauteile zu erhalten. Außerdem muß die
Innenwand des Zylinders vergleichsweise gutes Finish haben, wenn insbesondere die genannte Lippe und
letztlich damit auch der Dichtungsring selbst nicht vorzeitig zerstört werden sollen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abstandsringanordnung der einleitend genannten Art so auszuführen,
daß längere Lebensdauer für den Kolbenabstandsring
erhalten wird.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß der Kolbenabstandsring rohr- bzw.
schlauchiörmigen Querschnitt hat und aus Superpolyamid,
Polytetrafluoräthylen od. dgl. besteht und der enge Sitz des Kolbenabstandsringes durch die beim
Einsetzen in den Zylinder sich ergebende Verformung erzeugt ist.
Es ist zwar bereits bekannt bei pneumatisch beaufschlagten Betätigungskolben von Bremskraftverstärkern
elastische Ringe zur Abdichtung zu benutzen, die einen rohr- bzw. schlauchförmigen Querschnitt
haben, wobei der Sitz des Ringes durch die sich ergebende Verformung beim Einsetzen in den Zylinder
derart eng ist, daß keine Bewegung zwischen ihm und der Ringnut zugelassen wird. Hierbei handelt es sich
jedoch ausschließlich um einen Dichtring, der keine radialen Abstandskräfte aufzunehmen hat. Solche
Dichtringe sind im allgemeinen aus sehr weichem Material aufgebaut (US-PS 32 12 408).
Es ist gefunden worden, daß Vorteile erzielt werden, wenn der Kolbenabstandsring aus Superpolyamid
od. dgl. und mit rohr- bzw. schlauchförmigem Querschnitt gebildet wird. Diese Vorteile umfassen zunächst
die Tatsache, daß eine halbstarre Führung geringer Reibung erhalten ist, wobei keine engen Dimensionstoleranzen des Kolbenringes oder der ihn haltenden Nut
erforderlich sind. Weiterhin können große Lebensdauer und Anpassungsfähigkeit an Abnutzung im Betrieb dazu
führen, daß die Druckmitteldichtung, die von dem Dichtungsring geschaffen ist, gegen Seitenbelastungen
und gegen den Eintritt von Fremdmaterial wirksamer geschützt ist, als es bisher möglich ist Ein dritter Vorteil
besteht darin, daß die Oberflächenqualität bzw. das Finish der Zylinderbohrung bei Verwendung eines oben
angegebenen Materials weniger kritisch ist, weil das Material im Betrieb die Zylinderbohrung poliert und
weil wegen der geringfügig federnden oder elastischen Gestalt des schlauchförmigen Querschnitts des Ringes
dieser Ring sich langsam an Abnutzung in dem Zylinder anpaßt. Schließlich kann zufolge des engen Paßsitzes
des schlauchförmigen Ringes in der Zylinderbohrung Schmiermittel zwischen dem Kolbenring und der
Mediumdichtung, die von dem Dichtungsring geschaf-
fen ist, wirksamer gehalten werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Unteranspruch 2 aufgeführt
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert
F i g. 1 zeigt eine Federspeicherbremse mit einer Abstandsringanordnung,
Fi g. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab die Abstandsringanordnung
der Federspeicherbremse gemäß F i g. 1.
In F i g. 1 ist eine kombinierte Luft-Feder-Bremsenbetätigungseinrichtung
dargestellt Der pneumatische Bremszylinder 1 ist von üblicher Ausführung und umfaßt
einen auf Druck ansprechenden Teil in Form einer Membran 5 und eines Nachlaufteiles 2, der an einem
Bremsenbetätigungsschaft 3 angebracht ist Zwischen dem Nachlaufteil 2 und dem Gehäuse ist eine Feder 4
vorgesehen die den Nachlaufteil 2 und die Membran 5 in die dargestellte am weitesten links liegende Stellung der
Betätigungseinrichtung drückt Die Membran 5 ist zwischen den beiden Hälften 6 und 7 des Gehäuses der
pneumatischen Betätigungseinrichtung eingeklemmt.
Der Gehäuseteil 6 ist mit einer Verlängerung 8 versehen, die einen Zylinder bildet, der eine Bohrung 9
aufweist, in welcher ein Kolben 10 verschiebbar ist Der Zylinder 8 ist für das Zulassen von Druckmittel zu seiner
rechten Seite mit einer Öffnung 11 versehen, und das Zulassen solchen Druckes hat die Wirkung, daß der
Kolben 10 nach links verschoben wird, so daß eine starke Feder 12 zusammengedrückt wird. Die Feder 12
hat ausreichend Stärke, um bei NichtVorhandensein von Druckmittel in dem Zylinder 8 die Bremse in Eingriff zu
bringen. Der Kolben 10 ist mit einer mittleren öffnung versehen, in welcher eine Stange 13 abgedichtet
verschiebbar ist, die im wesentlichen gleichachsig mit dem Schaft 3 abgedichtet verschiebbar ist und über das
Gehäuse 6 mit dem obengenannten auf Druck ansprechenden Teil 2 der pneumatischen Betätigungseinrichtung
in Eingriff gebracht werden kann. Ein Endteil 14 an dem Schaft 13 dient einerseits als
Druckkissen sowie als Anschlag, um zu verhindern, daß der Schaft 13 sich unter dem Einfluß des Druckes im
Zylinder 8 weiter als bis in die in der Zeichnung wiedergegebene Endstellung bewegt. Das linke Ende
des Schaftes 13 ist mit einem Sicherungsring 15 versehen, um den Schaft 13 in dem Kolben 10 zu halten.
Eine Schraube 16 ist in das äußere Ende eines kegelstumpfförmigen Teils 17 geschraubt, der einen Teil
des Kolbens 10 bildet, und sie legt sich gegen den Schaft 13, um den Schub der Feder 12 auf den Schaft 13 zu
übertragen. Die Schraube 16 ist von außen einstellbar, um es dem Kolben 10 zu ermöglichen, sich entlang des
Schaftes 13 nach rechts zu bewegen, wenn es erforderlich ist, den Schub bzw. die Kraft der Feder von
Hand aufzuheben, beispielsweise dann, wenn an der öffnung 11 kein Druckmittel zur Verfügung steht
Eine Betätigungseinrichtung der beschriebenen allgemeinen Art ist aus der GB-PS 9 65 195 bekannt
Der in dem Zylinder 9 verschiebbare Kolben ist 10 nicht nur mit einem ersten Kolbendichtungsring 18 und
einem zweiten Kolbenabstandsring 19 versehen, sondern der Abstandsring 19 ist mit rohrförmigem bzw.
schlauchförmigem Querschnitt gebildet Der rohrförmige
oder schlauchförmige Querschnitt ist aus Superpolyamid derart gebildet, daß der Querschnitt verformbar
ist, wenn der Ring 19 sich zwischen dem Kolben 10 und dem Zylinder 8 im Eingriff befindet, so daß auf diese
Weise eine Anpassung an die Abmessungen des Zylinders 9 erhalten wird. Haltemittel für die Kolbenringe
18, 19 umfassen eine Nut 20 bzw. 21, von denen die Nut 21 derart gestaltet ist, daß, wenn der Kolbenring 19
rohr- bzw. schiauchförmigen Querschnitts durch Einsetzen
des Kolbens 10 in den Zylinder 8 verformt wird, der Ring 19 in Richtung gegen die Seiten der Nut 21
ausgedehnt wird, um zu ermöglichen, daß nur geringe oder keine Bewegung zwischen dem Kolbenring 19 und
der Nut 21 vorhanden ist, welche den Ring im Betriebszustand hält.
Der Kolbenabstandsring 19 ist aus Superpolyamid, Polytetrafluorethylen od. dgl. gebildet Zu den verwendbaren
Materialien gehören auch Acetale und Polyolefine. Solche Materialien haben eine andere Molekularstruktur
als das Material der Bohrung des Zylinders.
Wenn bei der Abstandsringanordnung mehrere Dichtungsringe vorhanden sind, kann jedem Dichtungsring
je ein Kolbenabstandsring 19 zugeordnet sein.
Aus vorstehender Beschreibung ist ersichtlich, daß ein Kolbenabstandsring 19 hinter dem Dichtungsring 18
angeordnet ist. Ein Kolbenabstandsring 19 kann jedoch auch vor dem Dichtungsring angeordnet sein. Ferner
kann auch je ein Kolbenabstandsring 19 vor und hinter dem Dichtungsring angeordnet sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Abstandsringanordnung für den Federspeicherkolben einer Federspeicherbremse, mit mindestens
einem nachgiebigen Kolbenabstandsring, dessen enger Sitz in einer neben dem Dichtring angeordneten
Ringnut nur eine geringe oder keine Bewegung zwischen den Abstandsring und der Ringnut zuläßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenabstandsring (19) rohr- bzw. schlauchförmigen
Querschnitt hat und aus Superpolyamid, Polytetrafluoräthylen
od. dgL besteht und der enge Sitz des Kolbenabstandsringes durch die beim Einsetzen in
den Zylinder (8) sich ergebende Verformung erzeugt ist
2. Abstandsringanordnung nach Anspruch 1, mit mehreren Dichtringen, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Dichtungsring (18) je ein Kolbenabstandsring (19) zugeordnet ist
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