DE19602086A1 - Fluidisch betätigbarer Zylinder - Google Patents
Fluidisch betätigbarer ZylinderInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F15—FLUID-PRESSURE ACTUATORS; HYDRAULICS OR PNEUMATICS IN GENERAL
- F15B—SYSTEMS ACTING BY MEANS OF FLUIDS IN GENERAL; FLUID-PRESSURE ACTUATORS, e.g. SERVOMOTORS; DETAILS OF FLUID-PRESSURE SYSTEMS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F15B15/00—Fluid-actuated devices for displacing a member from one position to another; Gearing associated therewith
- F15B15/20—Other details, e.g. assembly with regulating devices
- F15B15/26—Locking mechanisms
- F15B15/262—Locking mechanisms using friction, e.g. brake pads
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Description
Die Erfindung betrifft einen fluidisch betätigbaren Zylinder,
der ein eine zylindrische Lauffläche bildendes Gehäuse, eine aus
dem Gehäuse herausgeführte Kolbenstange, einen auf die Kolben
stange aufgesetzten Kolben und eine mit der Lauffläche zusammen
arbeitende Kolbendichtung aufweist. Die Erfindung läßt sich bei
hydraulisch oder auch bei pneumatisch betätigbaren Zylindern
anwenden. Die Einsatzmöglichkeit der Erfindung ist unabhängig
davon, ob es sich um einen einfach wirkenden oder einen doppelt
wirkenden Zylinder handelt.
Zylinder der in Rede stehenden Art sind in der Regel so aufge
baut, daß sie ein Gehäuse besitzen, in welchem eine zylindrische
Lauffläche ausgebildet ist. In dem Gehäuse ist ein Kolben
gleitend und verschieblich geführt, der auf eine Kolbenstange
aufgesetzt und mit dieser verbunden ist. Die Dichtung des
Kolbens gegenüber der Lauffläche übernimmt eine Kolbendichtung,
in der Regel ein O-Ring oder eine Dichtung in anderer Form, die
aus elastomerem Material, insbesondere Kunststoff, Gummi u. dgl.
bestehen kann. Dabei ist die Dimensionierung der Kolbendichtung
und der Lauffläche des zylindrischen Gehäuses so ausgebildet,
daß der Zylinder einen möglichst hohen Wirkungsgrad aufweist,
d. h. der Kolben soll sich in der zylindrischen Lauffläche
möglichst leichtgängig verschieben lassen, um die hydraulisch
oder pneumatisch aufgebrachte Kraft möglichst verlustfrei auf
die Kolbenstange zu übertragen und somit eine Leichtgängigkeit
der Einheit aus Kolben und Kolbenstange zu erzielen. Freilich
muß die Kolbendichtung die erforderliche Dichtheit des Kolben
raumes garantieren.
Zylinder der in Rede stehenden Art werden oft auch dafür einge
setzt, um Klappen, Deckel o. dgl. und andere gewichtsbehaftete
Teile zu betätigen und in eine Lage zu bringen, in welcher nach
Wegnahme des hydraulischen oder pneumatischen Druckes die
Gewichtskraft des betätigten Organs auf die Einheit aus Kolben
stange und Kolben zurückwirkt. Diese einwirkende Gewichtskraft
kann, sofern sie eine nennenswerte Größe überschreitet, gezielt
dazu benutzt werden, um eine Rückbewegung des betreffenden
Organs und des Zylinders in die Ausgangsstellung herbeizuführen,
sobald der hydraulische oder pneumatische Druck in Fortfall
gekommen ist. In anderen Fällen ist es jedoch wünschenswert und
erforderlich, mit einem solchen fluidisch betätigbaren Zylinder
ein Organ, beispielsweise Klappe, Deckel o. dgl. in eine
Stellung anzuheben und für eine bestimmte oder unbestimmte Zeit
in dieser Stellung zu belassen, wobei auch bei Wegnahme des
fluidischen Druckes von dem Zylinder das Organ seine beispiels
weise angehobene Stellung nicht verlassen darf. Um diesen
Bedarfsfall abzudecken, ist es insbesondere in der Automobil
industrie bekannt, zusätzlich zu dem fluidisch betätigbaren
Zylinder Federelemente einzubauen, die als mechanische Federn
oder auch als Gasfedern ausgebildet sein können. Solche Feder
elemente können auch eine Gewichtskompensation des zu betätigen
den Teiles herbeiführen, so daß eine verbleibende Gewichts
kraftskomponente nicht in der Lage ist, daß das beispielsweise
angehobene Organ selbsttätig nach Wegnahme des fluidischen
Druckes seine Position verläßt. Solche zusätzlichen Federele
mente bedeuten immer einen erhöhten Bauaufwand. Sie erfordern
zusätzlich auch noch den entsprechenden Einbauraum.
Um dem oben beschriebenen Problem zu begegnen, ist es auch
bereits bekanntgeworden, zusätzlich zu einem fluidisch zu
betätigenden Zylinder eine Spanneinrichtung vorzusehen, die auf
die Kolbenstange aufgesetzt wird und die so gesteuert werden
kann, daß sie in ihrer einen Steuerstellung die Kolbenstange
festklemmt, während sie in der anderen Steuerstellung die
Bewegung der Kolbenstange freigibt. Eine solche Spanneinrichtung
zeigt die US 3,643,765. Die Spanneinrichtung ist zusätzlich und
außerhalb des Gehäuses des Zylinders untergebracht und als
separates Bauteil auf die Kolbenstange aufgesetzt. Die wesent
lichen Elemente der Spanneinrichtung bestehen aus einer orts
festen, geschlitzten Klemmbuchse und einem hydraulisch beauf
schlagbaren Klemmkolben, der andererseits auf einem Federpaket
gehäuseseitig abgestützt ist. Bei hydraulischer Beaufschlagung
des Klemmkolbens gibt die Spanneinrichtung die Kolbenstange
frei, so daß die hydraulische Betätigung des Kolbens des
Zylinders sich in einem entsprechenden Verschiebevorgang des
Kolbens und der Kolbenstange äußern kann. Wird dagegen die
hydraulische Steuerkraft abgeschaltet oder fällt diese aus, dann
wird jede weitere Bewegung der Kolbenstange blockiert, indem die
Federanordnung den Klemmkolben axial so verschiebt, daß die
geschlitzte Klemmbuchse die beabsichtigte Festklemmung der
Kolbenstange herbeiführt. Auch diese gesonderten Spanneinrich
tungen sind aufwendig und teuer. Da sie die Kolbenstange außer
halb des Zylinders umschließen, muß entweder die Kolbenstange
entsprechend verlängert werden, oder es wird in nachteiliger
Weise der nutzbare Betätigungsweg des Kolbens reduziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder der
eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, der zumindest in
einer Verschieberichtung seiner Einheit aus Kolben und Kolben
stange und in der zugehörigen Endstellung eine definierte Halte
kraft aufweist, so daß für den beschriebenen Einsatzfall die
Anordnung zusätzlicher Federelemente, Gasdruckfedern, Rastge
sperren, Spanneinrichtungen u. dgl. entbehrlich wird.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Zylinder der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß der Kolben zwei axial
hintereinander angeordnete und gegenüber der Kolbenstange
abgedichtete Kolbenteile aufweist, daß mindestens eines der
beiden Kolbenteile axial beweglich auf die Kolbenstange aufge
setzt ist, daß die Kolbendichtung zwischen den beiden relativ
zueinander beweglichen Kolbenteilen angeordnet ist, und daß die
Kolbendichtung einerseits und mindestens eines der beiden
Kolbenteile andererseits einander zugeordnete Schrägflächen für
eine Selbsthemmung der Kolbendichtung an der Lauffläche bei
nicht einwirkendem Druck aufweisen.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, - konträr zu der
bisherigen Entwicklungsrichtung - den Wirkungsgrad nicht wie
bisher zu vergrößern, sondern zu verkleinern bzw. zu verringern,
also eine relativ große Reibung zwischen der Kolbendichtung und
der Lauffläche anzustreben. Diese große Reibung soll gleich
zeitig zum Erreichen einer Brems- bzw. Haltefunktion in der
Endstellung genutzt werden, so daß die Kolbendichtung jetzt eine
Dreifachfunktion zu erfüllen hat. Zum einen muß die Kolbendich
tung, wie bisher auch, den Kolbenraum bei Druckbeaufschlagung
abdichten. Desweiteren dient die Kolbendichtung der Führung des
Kolbens auf der Lauffläche, und schließlich erbringt die Kolben
dichtung noch die Funktion eines Brems- bzw. Halteringes. Zur
Realisierung dieses Gedankens ist es wichtig, daß der Kolben in
mindestens zwei axial hintereinander angeordnete und gegenüber
der Kolbenstange abgedichtete Kolbenteile aufgeteilt wird, wobei
mindestens eines dieser beiden Kolbenteile axial beweglich auf
die Kolbenstange aufgesetzt sein sollte. Die Kolbendichtung wird
dann nicht auf dem Umfang des einzigen Kolbens angeordnet,
sondern gleichsam zwischen die beiden Kolbenteile eingeschaltet.
Mindestens an einem Kolbenteil und mindestens auf einer Seite
der Kolbendichtung sind entsprechende einander zugeordnete
Schrägflächen vorgesehen, über die axial wirkende Kräfte in
radial wirkende Kräfte unter entsprechender Komponentenauf
teilung übertragbar bzw. umformbar sind. Die Schrägflächen sind
in ihrer Winkellage so angeordnet, daß eine Selbsthemmung der
Kolbendichtung in Verbindung mit der Lauffläche bei nicht ein
wirkendem Druck eintritt. Dabei müssen nicht nur die Dimensio
nierungen der Teile, sondern beispielsweise auch die Materialien
entsprechend aufeinander abgestimmt sein. Selbstverständlich muß
auch eine Abstimmung hinsichtlich der einwirkenden fluidischen
Drücke bzw. der dadurch bewirkten Kräfte auf die Gewichtskraft
des zu betätigenden Organs erfolgen.
Grundsätzlich ist es möglich, die Kolbendichtung zwischen den
beiden Kolbenteilen mit einer solchen Vorspannung einzubauen,
daß die gewünschte Brems- und Haltekraft über die Kolbendichtung
bereitgestellt wird, wenn der Steuerdruck am Zylinder nicht
einwirkt. Dabei können die beiden Kolbenteile auch fest auf der
Kolbenstange gelagert sein. Besonders vorteilhaft ist es jedoch,
wenn auf der Kolbenstange eine Federanordnung vorgesehen ist,
die über die Schrägflächen auf die Kolbendichtung im Sinne einer
radialen Aufweitung einwirkt. Damit wird eine gewisse Nachgie
bigkeit und Beweglichkeit der Kolbenteile zueinander erreicht,
die den unterschiedlichen Bewegungsrichtungen der Kolbenstange
beim Ein- und beim Ausfahren Rechnung trägt.
Insbesondere kann die Federanordnung in ihrer Federkraft ein
stellbar ausgebildet sein. Damit ist es möglich, nicht nur Her
stellungstoleranzen auszugleichen, sondern auch die erforder
liche Brems- und Haltekraft reproduzierbar einzustellen. Es
versteht sich, daß diese Brems- und Haltekraft auf jeden Fall
kleiner ist als die Kraft, die bei einwirkendem Fluid auf den
Kolben übertragen wird. Dabei ist berücksichtigt, daß bei
einwirkendem Fluid sich auch der Zylinder mit seiner Lauffläche
geringfügig radial aufweitet, so daß im Bewegungszustand die
Bremskraft geringer ist als in der Endstellung, in der kein
Fluiddruck einwirkt.
Die Federanordnung kann zwei Tellerfedern aufweisen, deren
Federkraft über eine Mutter einstellbar ist, die auf ein Außen
gewinde auf dem Ende der Kolbenstange aufgeschraubt ist. Damit
läßt sich in einfacher Weise die Brems- und Haltekraft einstel
len, so daß eine Serienfertigung solcher Zylinder mit ent
sprechenden Eigenschaften möglich wird.
Die Kolbendichtung kann aus einem Formkörper aus Kunststoff
bestehen, beispielsweise aus Polyacetalharz, Polyamid o. dgl.
Dieses Material eignet sich in besonderer Weise zur Erfüllung
der drei Funktionen der Kolbendichtung.
Sofern eines oder beide Kolbenteile relativbeweglich auf der
Kolbenstange aufgesetzt sind, ist es erforderlich, an dieser
Stelle ebenfalls eine fluiddichte Abdichtung zu erzielen. Dies
geschieht vorteilhaft durch die Anwendung eines Dichtrings und
eines Stützrings. Der Stützring hat die Aufgabe, eine unkontrol
lierte Verlagerung des Dichtrings zu verhindern.
Der auf die Kolbenstange axial fest aufgesetzte Kolbenteil kann
über ein Gewinde und eine Dichtungsmasse im Gewinde gehalten und
gedichtet sein. Bei diesem festgesetzten Kolbenteil handelt es
sich um denjenigen, der der Kolbenstange zugekehrt ist, während
der andere Kolbenteil, der auf das Ende der Kolbenstange aufge
setzt ist, vorteilhaft beweglich gelagert ist.
Die Schrägflächen können auf beiden Kolbenteilen und an der
Kolbendichtung in symmetrischer Anordnung vorgesehen sein. Dies
hat den Vorteil, daß in beiden Verschieberichtungen eine iden
tische Bremswirkung und Haltekraft erzeugt wird. Es ist aber
auch möglich, daß die Kolbendichtung nur eine Schrägfläche auf
weist, die dann der Schrägfläche an einem beweglichen Kolbenteil
zugeordnet ist. Die Erfindung läßt sich unabhängig davon bei
doppeltwirkenden oder bei einfachwirkenden Zylindern anwenden.
Die Erfindung wird anhand verschiedener Ausführungsformen des
Zylinders weiter erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform des Zylinders in Schnitt
darstellung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des Zylinders in Schnitt
darstellung,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des Zylinders in Schnitt
darstellung und
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform des Zylinders in Schnitt
darstellung.
Der in Fig. 1 dargestellte Zylinder 1 weist ein Gehäuse 2 auf,
an dessen einem Ende ein Befestigungsauge 3 vorgesehen sein mag.
Der Zylinder 1 ist mit seinem Gehäuse 2 nur teilweise darge
stellt. Das Gehäuse 2 bildet eine zylindrische Lauffläche 4, der
ein Kolben 5 zugeordnet ist. Der Kolben 5 ist in mindestens zwei
Kolbenteile 6 und 7 unterteilt, die beide auf das dargestellte
eine Ende einer Kolbenstange 8 aufgesetzt sind. Die Kolbenstange
8 ist in diesem Bereich gestuft ausgebildet, so daß eine Schul
ter 9 gebildet wird, gegen die sich der Kolbenteil 6 anlegt.
Zwischen den beiden Kolbenteilen 6 und 7 ist eine Kolbendichtung
10 vorgesehen bzw. angeordnet. Die Kolbendichtung 10 ist ring
förmig ausgebildet und hat auf ihrer äußeren Umfangsfläche 11
Kontakt zu der Lauffläche 4. Die Kolbendichtung 10 besitzt eine
erste Schrägfläche 12, die dem Kolbenteil 6 zugekehrt ist, sowie
eine weitere Schrägfläche 13, die dem Kolbenteil 7 zugeordnet
ist. Entsprechend besitzt der Kolbenteil 6 eine Schrägfläche 14,
während der Kolbenteil 7 eine korrespondierende Schrägfläche 15
aufweist. Zwischen den beiden Kolbenteilen 6 und 7 befindet sich
ein Freiraum bzw. Spalt 16.
Beide Kolbenteile 6 und 7 sind relativbeweglich auf das Ende der
Kolbenstange 8 aufgesetzt. Sie werden von einer Federanordnung
17 gegen die Schulter 8 angepreßt gehalten, die aus zwei Teller
federn 18 und 19 bestehen kann. Mittels einer Mutter 20, die auf
ein entsprechendes Gewinde am Ende der Kolbenstange 8 aufge
schraubt ist, kann die Federkraft der Federanordnung 17 fein
fühlig eingestellt werden. Dabei können zugleich Toleranzen der
Bauteile ausgeglichen werden und eine Brems- und Haltekraft
reproduzierbar eingestellt werden, mit der die Kolbendichtung 10
die Einheit aus Kolbenstange 8 und Kolben 5 in jeder Stellung
festhält, wenn kein Druckmittel auf die Einrichtung einwirkt.
Wie ersichtlich sind bei der Ausführungsform der Fig. 1 beide
Kolbenteile 6 und 7 relativbeweglich auf das Ende der Kolben
stange 8 aufgesetzt. Demzufolge ist es erforderlich, die Kolben
teile 6 und 7 auch auf ihrem kleinsten Durchmesser, also innen,
abzudichten. Hierzu dienen zwei Dichtringe 21 und 22 und ein
oder mehrere dazwischengeschaltete Stützringe 23. Es versteht
sich, daß der Dichtring 21 dem Kolbenteil 6 zugeordnet ist,
während der Dichtring 22 seine Funktion zu dem Kolbenteil 7
erfüllt.
Der Kolben 5 bzw. die Kolbendichtung 10 trennt bzw. unterteilt
den Innenraum der Lauffläche 4 in zwei Kolbenräume 24 und 25.
Der Kolbenraum 24 steht über einen Kanal 26 mit einem Anschluß
27 in dauernder Verbindung, an den eine Druckmittelleitung
(nicht dargestellt) mit einem entsprechenden Steuerventil ange
schlossen ist. Durch Druckbeaufschlagung des Fluids im Kolben
raum 24 wird der Kolben 5 entsprechend belastet und die zylin
drische Lauffläche 4 in dem einwirkenden Bereich des Druckes
geringfügig radial aufgeweitet. Die Vorspannung und die einge
stellte Brems- und Haltekraft der Kolbendichtung 10 ist geringer
als die Kraft, die durch das Druckmedium auf den Kolben 5 ausge
übt wird. Infolgedessen wird dies zu einem Ausfahren der Kolben
stange 8 mit Kolben 5 führen. Der Zylinder 1 ist doppeltwirkend
ausgebildet, so daß es leicht vorstellbar ist, daß auch über
einen entsprechenden anderen Anschluß Druckmedium in den Kolben
raum 25 geschickt werden kann. Damit wird eine Rückbewegung der
Einheit aus Kolben 5 und Kolbenstange 8 eingeleitet, also ein
Einfahren der Kolbenstange 8. Der Wirkungsgrad des Zylinders 1
ist infolge der Brems- und Haltefunktion der Kolbendichtung 10
besonders schlecht ausgebildet. Dies bedeutet, daß vorteil
hafterweise in jeder beliebigen Stellung des Kolbens 5 bei nicht
einwirkendem Fluiddruck die Einheit aus Kolben 5 und Kolben
stange 8 in der jeweils eingestellten Stellung unter Selbsthem
mung stehenbleibt. Hierzu ist die entsprechende Radialkraft der
Kolbendichtung 10 auf die Werkstoffpaarung zwischen Kolben
dichtung 10 und Lauffläche 4 sowie auf das Gewicht des über die
Kolbenstange 8 zu betätigenden Organs abgestimmt.
Die Ausführungsform des Zylinders 1 gemäß Fig. 2 ist weitgehend
ähnlich der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Lediglich die Anord
nung der Federanordnung 17 befindet sich hier auf der anderen
Seite, d. h. in unmittelbarer Anlage an der Schulter 9 der
Kolbenstange. Auch bei dieser Ausführungsform sind beide Kolben
teile 6 und 7 relativbeweglich auf das Ende der Kolbenstange 8
aufgesetzt.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform des Zylinders 1 weist
die Besonderheit auf, daß der Kolbenteil 6 fest auf die Kolben
stange 8 aufgesetzt ist. Hierzu dient ein Gewinde 28 auf dem
Teil der Kolbenstange 8 mit dem reduzierten Durchmesser im
Anschluß an die Schulter 9. Der Kolbenteil 6 weist ein korres
pondieres Gegengewinde 29 auf. Eine Dichtungsmasse 30 befindet
sich zwischen den Gewinden 28 und 29.
Der Kolbenteil 7 ist hier so ausgebildet, wie dies auch das
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zeigt. Infolgedessen ist hier
auch der Dichtring 22 und der Stützring 23 verwirklicht. Die
Kolbendichtung 10 besitzt auch hier die Schrägflächen 12 und 13,
während die Schrägflächen 14 und 15 entsprechend vorgesehen
sind. Die Federanordnung 17 und die Mutter 20 entsprechen der
Ausführungsform gemäß Fig. 1.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 handelt es sich
jeweils um doppeltwirkende Zylinder 1. Infolge der symmetrischen
Anordnung der Schrägflächen 12, 14 zu den Schrägflächen 13, 15
ergibt sich eine gleichgroße Bremswirkung in beiden Bewegungs
richtungen der Kolbenstange 8.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform des Zylinders 1 zeigt
eine asymmetrische Ausbildung der Kolbendichtung 10. Der Kolben
teil 6 ist abgedichtet und fest auf der Kolbenstange 8 angeord
net, während der Kolbenteil 7 relativ beweglich vorgesehen ist.
Die Kolbendichtung 10 besitzt nur eine Schrägfläche 13, die dem
Kolbenteil 7 zugeordnet ist, welches seinerseits die Schräg
fläche 15 aufweist. Die Kolbendichtung 10 erbringt beim Ausfah
ren der Kolbenstange 8, ohne Druckbeaufschlagung die eingestell
te Bremswirkung. Beim Einfahren der Kolbenstange 8, also in der
umgekehrten Richtung, tritt dagegen keine nennenswerte
Bremswirkung auf.
Alle Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 sind auch für einfach
wirkende Zylinder 1 geeignet, bei denen die Bremswirkung in
beiden oder nur in der einen oder anderen Richtung erzeugt
werden soll. Wenn die Bremswirkung nur in einer Richtung wirksam
sein soll, muß die Schrägfläche immer an einem beweglichen
Kolbenteil vorhanden sein. Die asymmetrische Kolbendichtung 10
muß entsprechend zugeordnet werden, damit bei Druckbeaufschla
gung die Dichtwirkung sichergestellt ist. Die Rückstellung der
Kolbenstange 8 in ihre Ausgangslage nach einem Arbeitshub muß
durch eine äußere Kraft erfolgen, die größer als die eingestell
te Bremskraft ist.
Sämtliche Ausführungsformen des Zylinders lassen eine Notbetäti
gung zu. Bei Ausfall des Druckmediums kann durch entsprechende
manuelle Kraftanwendung eine Verschiebung des Kolbens 5 durchge
führt werden, wobei gleichzeitig das Druckmedium entsprechend
verschoben wird.
Bezugszeichenliste
1 - Zylinder
2 - Gehäuse
3 - Befestigungsauge
4 - Lauffläche
5 - Kolben
6 - Kolbenteil
7 - Kolbenteil
8 - Kolbenstange
9 - Schulter
10 - Kolbendichtung
11 - Umfangsfläche
12 - Schrägfläche
13 - Schrägfläche
14 - Schrägfläche
15 - Schrägfläche
16 - Spalt
17 - Federanordnung
18 - Tellerfeder
19 - Tellerfeder
20 - Mutter
21 - Dichtring
22 - Dichtring
23 - Stützring
24 - Kolbenraum
25 - Kolbenraum
26 - Kanal
27 - Anschluß
28 - Gewinde
29 - Gegengewinde
30 - Dichtungsmasse.
2 - Gehäuse
3 - Befestigungsauge
4 - Lauffläche
5 - Kolben
6 - Kolbenteil
7 - Kolbenteil
8 - Kolbenstange
9 - Schulter
10 - Kolbendichtung
11 - Umfangsfläche
12 - Schrägfläche
13 - Schrägfläche
14 - Schrägfläche
15 - Schrägfläche
16 - Spalt
17 - Federanordnung
18 - Tellerfeder
19 - Tellerfeder
20 - Mutter
21 - Dichtring
22 - Dichtring
23 - Stützring
24 - Kolbenraum
25 - Kolbenraum
26 - Kanal
27 - Anschluß
28 - Gewinde
29 - Gegengewinde
30 - Dichtungsmasse.
Claims (12)
1. Fluidisch betätigbarer Zylinder (1), der ein eine zylindri
sche Lauffläche (4) bildendes Gehäuse (2), eine aus dem Gehäuse
herausgeführte Kolbenstange (8), einen auf die Kolbenstange
aufgesetzten Kolben (5) und eine mit der Lauffläche (4) zu
sammenarbeitende Kolbendichtung (10) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (5) zwei axial hintereinander ange
ordnete und gegenüber der Kolbenstange (8) abgedichtete Kolben
teile (6, 7) aufweist, daß mindestens eines der beiden Kolben
teile (6, 7) axial beweglich auf die Kolbenstange (8) aufgesetzt
ist, daß die Kolbendichtung (10) zwischen den beiden relativ
zueinander beweglichen Kolbenteilen (6, 7) angeordnet ist, und
daß die Kolbendichtung (10) einerseits und mindestens eines der
beiden Kolbenteile (6, 7) andererseits einander zugeordnete
Schrägflächen (12, 13, 14, 15) für eine Selbsthemmung der
Kolbendichtung (10) an der Lauffläche (4) bei nicht einwirkendem
Druck aufweisen.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Kolbenstange (8) eine Federanordnung (17) vorgesehen ist, die
über die Schrägflächen (14, 15) auf die Kolbendichtung (10) im
Sinne einer radialen Aufweitung einwirkt.
3. Zylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federanordnung (17) in ihrer Federkraft einstellbar ausgebildet
ist.
4. Zylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federanordnung (17) zwei Tellerfedern (18, 19) aufweist, deren
Federkraft über eine Mutter (20) einstellbar ist, die auf ein
Außengewinde auf dem Ende der Kolbenstange (8) aufgeschraubt
ist.
5. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolbendichtung (10) aus einem Formkörper aus Kunststoff besteht.
6. Zylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolbendichtung (10) aus Polyacetalharz oder Polyamid besteht.
7. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
auf die Kolbenstange (8) axial beweglich aufgesetzte Kolbenteil
(6, 7) gegenüber der Kolbenstange (8) mittels eines Dichtrings
(21, 22) und eines Stützrings (23) abgedichtet ist.
8. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf
die Kolbenstange (8) axial fest aufgesetzte Kolbenteil (6) über
ein Gewinde (28, 29) und eine Dichtungsmasse (30) im Gewinde
gehalten und gedichtet ist.
9. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schrägflächen (12, 13, 14, 15) auf beiden
Kolbenteilen (6, 7) und an der Kolbendichtung (10) in symme
trischer Anordnung vorgesehen sind.
10. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kolbendichtung (10) nur eine Schrägfläche (13)
aufweist, die der Schrägfläche (15) an einem beweglichen Kolben
teil (7) zugeordnet ist.
11. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zylinder (1) als doppelt wirkender Zylinder
ausgebildet ist.
12. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zylinder (1) als einfach wirkender Zylinder
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102086 DE19602086A1 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Fluidisch betätigbarer Zylinder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102086 DE19602086A1 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Fluidisch betätigbarer Zylinder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19602086A1 true DE19602086A1 (de) | 1997-07-24 |
Family
ID=7783315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996102086 Ceased DE19602086A1 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Fluidisch betätigbarer Zylinder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19602086A1 (de) |
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