DE19537420C1

DE19537420C1 - Vorrichtung zum Befestigen und Spannen von Druckplatten mit abgekanteten Enden

Info

Publication number: DE19537420C1
Application number: DE19537420A
Authority: DE
Inventors: Claus Barrois; Georg Lindner; Hans-Juergen Zelfel
Original assignee: Koenig and Bauer Albert AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1995-10-07
Filing date: 1995-10-07
Publication date: 1997-03-13
Anticipated expiration: 2015-10-08
Also published as: JP2918103B2; JPH09123405A; EP0768177B1; EP0768177A1; US5749299A; DE59601700D1

Description

Vorrichtung zum Befestigen und Spannen von Druckplatten mit abgekanteten Enden.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen und Spannen von Druckplatten mit abgekanteten Enden auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die EP 01 24 008 A2 beschreibt einen Formzylinder mit einer Einrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten mit Spannmitteln für abgekantete Enden einer Druckplatte. Diese Spannmittel sind in einer Grube angeordnet und als dreieckförmige Segmentkörper mit einer Einhängekante ausgebildet, deren äußere Fläche im gespannten Zustand der Druckplatte den Grubenspalt abdeckt und der Kontur des Formzylinders entspricht.

Durch die DE 33 00 678 C2, DE 44 20 314 A1, DE 80 34 630 U1 und die EP 0 132 532 B1 sind Vorrichtungen zum Befestigen und Spannen von Druckplatten mit abgekanteten Enden auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen und Spannen von Druckplatten mit abgekanteten Enden auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine mittels einer schwenkbaren Einhängenase zu schaffen, bei der im Spannendzustand die Einhängenase spielfrei gelagert ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch ein Überdrucken einer Einhängenase während des Druckvorganges möglich ist. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird eine spielfreie Lagerung der Einhängenase gewährleistet. Druckstörungen infolge Bewegungen der Einhängenase werden vermieden. Eine Formmasse einer Lagerung einer Spannspindel ist im Spannendzustand frei von Kräften.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Einhängestellung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Spannendstellung.

Ein Plattenzylinder 1 einer Rotationsdruckmaschine weist eine linke und rechte Einhängenase 2, 3 auf, die jeweils von Augen- und Innenfläche 4, 6, 7, 8 gebildet werden. Die jeweilige Außenfläche 4, 6 schließt mit der Innenfläche 7, 8 einen spitzwinkligen Öffnungswinkel Alpha von beispielsweise 45° ein und ist an eine Krümmung einer Kontur 9 des Plattenzylinders 1 angepaßt.

Diese Einhängenasen 2, 3 verlaufen parallel zu einer Drehachse 5 des Plattenzylinders 1 und werden an ihrer Außenfläche 4, 6 von der Kontur 9 des Plattenzylinders 1 begrenzt. Unterhalb der beiden Einhängenasen 2, 3 verläuft ein Kanal 11 axial mit beispielsweise U-förmigen Querschnitt. In diesem Kanal 11 ist eine Dichtung 12, z. B. eine Rundschnur, eingelegt.

Eine Druckplatte 13 oder eine Trägerplatte eines Gummituches ist mit ihren abgekanteten Enden 14, 16 in die Einhängenasen 2, 3 eingehängt. Abgekantete Schenkel 17, 18 dieser Enden schließen mit der Druckplatte ebenfalls einen Öffnungswinkel Alpha von beispielsweise 45° ein, der auf die Einhängenasen 2, 3 angepaßt ist. Die linke Einhängenase 2 ist direkt in den Plattenzylinder 1 eingeformt, während die rechte Einhängenase 3 schwenkbar beispielsweise an einer Spannspindel 19 angeordnet ist. Es ist auch möglich beide Einhängenasen 2, 3 schwenkbar auszuführen. In einem Spannendzustand setzt die Spannspindel 19 mit der Einhängenase 3 die Kontur 9 des Plattenzylinders 1 absatzlos, kontinuierlich fort.

An die Außenfläche 6 der Einhängenase 3 schließt sich in Richtung Inneres 21 des Plattenzylinders 1 eine Fläche 22 an, die mit der Außenfläche 6 einen Öffnungswinkel Beta, z. B. Beta = 150°, einschließt. Eine auf diese Fläche 22 angepaßte Abstützfläche 23 ist an dem Plattenzylinder 1 in Richtung seines Inneren 21 angeformt. Dieser Fläche 22 annähernd gegenüberliegend ist an einer Unterseite einer Spitze der Einhängenase 3 eine Auflagefläche 24 angeordnet, für die ebenfalls eine an dem Inneren 21 des Plattenzylinders 1 direkt angeformte Abstützfläche 26 vorgesehen ist. Die beiden Abstützflächen 23, 26 verlaufen nicht parallel und schließen vorzugsweise einen Winkel Delta von 15° bis 30° ein, d. h. die beiden Abstützflächen 23, 26 sind nach außen verjüngend zueinander angeordnet. Die Spannspindel 19 ist in einer Zylindergrube 27 in einer gehärteten, schalenförmig ausgebildeten Formmasse 28 schwenkbar um ihre Drehachse 20 gelagert. Die Schwenkbewegung zum Spannen und Entspannen der Druckplatte 13 wird mittels eines an einem stirnseitigen Ende der Spannspindel 19 angeordneten Schneckengetriebes 29 erzeugt. Dieses selbsthemmende Schneckengetriebe 29 besteht im wesentlichen aus einem Zahnsegment 31, einer ersten Schnecke 32, einem Schneckenrad 33 und einer zweiten Schnecke 34. Die erste Schnecke 32 ist gemeinsam mit dem Schneckenrad 33 auf einer drehbar gelagerten Welle 36 befestigt. Diese Welle 36 ist rechtwinklig zur Spannspindel 19 an einer Stirnseite des Plattenzylinders 1 in zwei Lagerungen 37, 38 angeordnet. Die Schnecke 32 dieser Welle 36 greift in das stirnseitig befestigte Zahnsegment 31 der Spannspindel 19 ein, während das Schneckenrad 33 mit der zweiten Schnecke 34 kämmt. Die zweite Schnecke 34 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem Sechskant 39 zur Einleitung einer Drehbewegung versehen, aber es sind auch andere Stellantriebe, z. B. Schrittmotoren, möglich. Anstelle des Schneckengetriebes 29 sind auch andere Antriebe zur Erzeugung der Schwenkbewegung möglich.

Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgendermaßen:
Die Druckplatte 13 wird mit ihrem abgekanteten Ende 14 zuerst in die feststehende Einhängenase 2 am Druckanfang und z. B. nach einer Umdrehung mit ihrem Ende 16 in die geöffnete, d. h. nach außen geschwenkte Einhängenase 3 am Druckende eingehängt. Es ist aber auch möglich die feststehende Einhängenase 2 am Druckende und die schwenkbare Einhängenase 3 am Druckanfang anzuordnen und somit auch eine Drehrichtungsumkehr des Plattenzylinders 1 zu ermöglichen.

Mittel eines an dem Sechskant 39 angreifenden Werkzeuges wird nun an der zweiten Schnecke 34 gedreht, so daß diese Drehbewegung auf die Welle 36 und schließlich auf das Zahnsegment 31 übertragen wird. Dadurch schwenkt die Spannspindel 19 um ihre Drehachse 20 mit der Einhängenase 3 in Richtung Inneres 21 des Plattenzylinders 1 und spannt die Druckplatte 13. Nachdem der Spannendzustand nahezu erreicht ist, liegt die Auflagefläche 24 der Einhängenase 3 auf der Abstützfläche 26 auf. Über diese Stellung hinaus wird nun mittels des Schneckengetriebes 29 ein Drehmoment in die Spannspindel 19 eingeleitet. Dadurch wird die Auflagefläche 24 auf die Abstützfläche 26 gepreßt und bildet eine neue Schwenkachse 41. Um diese neue Schwenkachse 41 wird nun die Spannspindel 19 von der Formmasse 28 abgehoben, nach außen in Richtung Kontur 6 bewegt und mit ihrer Fläche 22 gegen die Abstützfläche 23 des Plattenzylinders 1 gedrückt. Somit ist eine eindeutige, spielfreie Position der Spannspindel 19 und der Einhängenese 3 erreicht. Diese zweite Schwenkbewegung erfolgt innerhalb eines Spiels zwischen Spannspindel 19 und Formmasse 28.

Bezugszeichenliste

1 Plattenzylinder
2 Einhängenase, linke
3 Einhängenase, rechte
4 Außenfläche (2)
5 Drehachse (1)
6 Außenfläche (3)
7 Innenfläche (2)
8 Innenfläche (3)
9 Kontur
11 Kanal
12 Dichtung
13 Druckplatte
14 Ende, abgekantet (13)
16 Ende, abgekantet (13)
17 Schenkel (14)
18 Schenkel (16)
19 Spannspindel
20 Drehachse (19)
21 Inneres (11)
22 Fläche (19)
23 Abstützfläche (1)
24 Auflagefläche (3)
26 Abstützfläche (1)
27 Zylindergrube (1)
28 Formmasse
29 Schneckengetriebes
31 Zehnsegment
32 Schnecke, erste
33 Zahnrad
34 Schnecke, zweite
36 Welle
37 Lagerung
38 Lagerung
39 Sechskant
41 Schwenkachse
Alpha Öffnungswinkel der Einhängenasen (2; 3)
Beta Öffnungswinkel (6, 22)
Delta Winkel (23, 26)

Claims

1. Vorrichtung zum Befestigen und Spannen von Druckplatten (13) mit abgekanteten Enden (14; 16) auf einem Plattenzylinder (1) einer Rotationsdruckmaschine mittels einer um eine erste Drehachse (20) schwenkbaren, sich axial erstreckenden Einhängenase (3), dadurch gekennzeichnet, daß an der Einhängenase (3) eine Fläche (22) und eine Auflagefläche (24) vorgesehen sind, daß an dem Plattenzylinder (1) zwei mit diesen zusammenwirkende Abstützflächen (23; 26) angeordnet sind, daß an der Einhängenase (3) Mittel (29) zum Einleiten eines Drehmomentes und eine mit der Einhängenase (3) zusammenwirkende, die Auflagefläche (24) in Kontakt mit der Abstützfläche (26) bringende Lagerung (28) derart angeordnet sind, daß die Einhängenase (3) nach außen in Richtung Kontur (6) um eine sich durch Auflagefläche (24) und Abstützfläche (26) bildende zweite Schwenkachse (41) schwenkt und die Fläche (22) gegen die Abstützfläche (23) gepreßt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhängenase (3) an einer schwenkbaren Spannspindel (19) befestigt ist und diese Spannspindel (19) in einer aushärtbaren Formmasse (28) gelagert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (22) und die Auflagefläche (24) bzw. die beiden Abstützflächen (23; 26) zueinander nach außen verjüngend angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel (29) zum Einleiten des Drehmomentes ein selbsthemmendes Schneckengetriebe (29) vorgesehen ist.