DE1953605A1 - Einrichtung zur Kerninstrumentierung fuer Druckwasserreaktoren - Google Patents
Einrichtung zur Kerninstrumentierung fuer DruckwasserreaktorenInfo
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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- G21C17/00—Monitoring; Testing ; Maintaining
- G21C17/10—Structural combination of fuel element, control rod, reactor core, or moderator structure with sensitive instruments, e.g. for measuring radioactivity, strain
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Description
Einrichtung zur Kerninstrumentierung für Druckwasserreaktoren
Für die Kerninstrumentierung von Druckwasserreaktoren werden in
der Regel senkrechte Kanäle in den Brennelementen ausgenutzt, wie beispielsweise leere Steuerstabführungsrohre, in die die Meßfühler
entweder von oben oder von unten her eingeschoben werden. Bei einer bekannten Ausführung münden in den Boden des Reaktordruckgefäßes
zahlreiche dünnere Rohre, die dann außerhalb des Reaktordruckgefäßes im großen Bogen nach oben umgelenkt sind und
durch die zur Messung des Neutronenflusses zeitweise Miniaturkammern
bis in die Brennelemente eingeschoben werden. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß die vielen Durchdringungen
im Unterteil des Reaktordruckbehälters ein gewisses Sicherheiterisiko
für die Anlage darstellen, daß außerdem die bauliche Gestaltung des Reaktorgebäudes ungünstig beeinflußt wird und es
aus platzgründen schwierig ist, neben den einfahrbaren Me ßkammern in den in die Brennelemente reichenden Fingerhutröhrchen
auch stationäre Meßfühler unterzubringen.
Bei einer anderen bekannten Ausführung werden von oben her in das KerngerÜBt einzelne sogenannte Fingerhutröhrehen zur Aufnahme
von Schiebesonden mit wahlweise stationären oder beweglichen Keßfühlern eingeschoben. Bei dieser Ausführung müssen jedoch
mehrere Stutzen im Reaktordeckel über der Kernmitte für die
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Ha/An
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Kerninstrumentierung herangezogen werden, da die Schiebesonden nur durch Führungsrohre von großem Krümmungsradius geschoben
werden können und es nicht möglich ist, von Deckelstutzen am
Rand her die Kernmitte mit Meßfühlern zu beschicken. Die für die Kerninstrumentierung benötigten zentralen Deckelstutzen können
dementsprechend nicht mit Steuerstäben besetzt werden. Ein weiterer Nachteil dieser Ausführung ergibt sich aus der Notwendigkeit, bei
jedem öffnen des Reaktordruckbehälters sämtliche Schiebesonden wegen der eingetretenen radioaktiven Verseuchung zu zerschneiden
und beim Wiederverschließen des Reaktordruckbehälters jeweils neue Sonden einzusetzen. Auch die Zahl der Dichtstellen, die dann
neu verschlossen werden müssen, ist groß, so daß beim Brennelementwechsel
viel Zeit verloren geht.
Bei einer weiteren bekannten Ausführung ist über dem Kerngerüst
ein i^leskopierender Rahmen angeordnet, an dem senkrechte, gerade
Sondenfinger befestigt sind. Dieser Rahmen trägt außerdem Schäfte, die am Kernrand von unten her durch Stutzen im Reaktordeckel hindurchführen und dort abgedichtet sind. Diese Ausführungsform hat.
jedoch den Nachteil, daß sich dieser Rahmen als mechanisch in- ■
stabil und störanfällig erwiesen hat. Außerdem ist seine Reparatur zum Beispiel beim Ausfall einzelner Meßfühler sehr zeitraubend.
Der vorliegenden Anmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Kerninstrumentierung zu schaffen, bei der über
den Reaktordeckel im äußeren Bereich durchdringenden Instrumentierungsschäften auch zentrale Brennelemente mit Meßsonden beschickt
werden können.
Die Erfindung besteht dabei darin, daß von den Ins trument ie rungs schäften
balkenförmige und sich im Rahmen zwischen Reaktordeckel und Kerngerüst horizontal erstreckende Joche ausgehen, an denen
sieh fingerartig nach unten erstreckende Instrumentierungsleitrohre
zur Aufnahme von Meßsonden befestigt sind. Durch diese Joche und die daran befestigten Leitrohre ist eine gleichmäßige
Verteilung vom Kernrand bis zur Kernmitte über den gesaraten Ke rn-
<|u«rschnitt sichergestellt, ohne daß die Notwendigkeit entsteht,
tber den Kern Stfjieritabpqeitipnen freissjJLaesen. Jedes einzelne
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Leitrohr ist datei im Brennelement in einem nicht benötigten
geführt.
Die Joche können dabei starr mit den Instrumentierungsschäften verbunden und relativ zum Kerngerüst beweglich gelagert sein, es
ist aber auch möglich, daß die Joche auf dem Kerngerüst oder den Hauben der Steuerstabführungseinsätze festgelegt und über eine
gelenkige Verbindung mit den Instrumentierungsschäften verbunden sind.
Die Instrumentierungsleitrohre können dabei jeweils mit mehreren
stationären Meßsonden oder einer diskontinuierlich messenden Kugelmeßsonde bestückt sein oder mit Sonden beider Typen. Die
Zuleitungen der jeweils einem Joch zugeordneten Sonden sind im Joch zusammengefaßt und werden über den zugehörigen Instrument
ie. rungs schaft nach außen geführt. Die Instrumentierungsschäfte selbst sind im Reaktordeckel druckfest abgedichtet. Dabei kann
zur Abdichtung des Schaftes in der Deckeldurchführung eine Doppeldichtung mit Zwischenabsaugung vorgesehen sein. Besonders
geeignet für diese Doppeldichtung sind dabei zwei hintereinander geschaltete, durch Innendruck selbstdichtende Dichtringe mit
keilförmigem Querschnitt, wobei ihre Dichtkanten vorteilhafterweise als Spießkante oder als sogenannte Fließbette ausgebildet
sein können. Zur einfacheren Montage dieser Doppeldichtung kann sie mit einer für beide Dichtungen gemeinsamen Verspannvorrichtung
gespannt werden.
Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise
von Ausführungsbeispielen nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Reaktorkern mit den entsprechenden
Brennstäben sowie der Steuerstab- und Instrumentierungsverteilung,·
Fig. 2 u. 3 je einen Längsschnitt durch das Reaktordruckgefäß
mit der enitaprechenden Anordnung der Instrumentierungsschäf
te, ,Joishe und Instrumentierungsie i tr ohr e ,
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Pig. 4 einen Querschnitt durch ein Brennelement mit der
Lage der Sonden im Brennelement,
Fig. 5 einen Querschnitt durch ein InstrumentierungsIeit-
rohr mit stationären Meßsonden,
Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Instrument ie rungsleit-
rohr mit einer Kugelmeßsonde,
Fig. 7a u. 7b einen Längsschnitt und eine Aufsicht eines Instrumentierungsschaftes
mit Doppeldichtung,
Fig. 8 einen Ausschnitt aus Fig. 7a im Bereich einer
Doppeldichtung mit Fließbetten,
Fig. 9a u. 9t> zwei Seitenansichten des Sonderwerkzeuges zur
Führung der Instrumentierungsleitröhre sowie
Fig. 10 eine Aufsicht auf das teilweise geschlossene
Sonderwerkzeug.
Nach dem AusführungsbeispielJn Fig. 1 weist der Reaktorkern 1
beispielsweise 193 Brennelemente 2 auf, in denen gleichmäßig über den gesamten Querschnitt verteilt - bis auf die Randzone Steuerstäbe
3 bekannter Bauart eingefahren sind. Gemäß der Erfindung sind im äußeren Bereich des Kerns 1 eine Reihe von Instrumentierungsschäften
4 vorgesehen, von denen sich jeweils horizontale Joche 5 nach innen erstrecken. An diesen Jochen 5 sind
beispielsweise jeweils 4 Instrumentierungsleitrohre 6 befestigt,
die zur Aufnahme der jeweiligen Sonden dienen. Dabei können diese Leitrohre stationäre oder bewegliche Sonden enthalten. An zwei
äußeren Stellen des Kernes sind außerdem kreuzförmige Joche 8 mit Leitrohren zur Aufnahme von Kugelmeßsondeη 9 angeordnet.
Darüber hinaus sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel noch 4 Instrumentierungsstutzen 10 ohne Joche zur Aufnahme von
Thermoelementen vorgesehen.
Aus diesem Querschnittsbild ist deutlich zu sehen, daß mit der beschriebenen Anordnung der Joche praktisch der gesamte Kernbereich
vom Rande her mit entsprechenden Sonden beschickt werden kann, ohne daß dafür wesentliche Steuerstabpogitionen verwendet
werden müssen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Pig. 2 ist in einem Querschnitt durch das Reaktordruckgefäß 11 und den Druckgefäßdeckel 12 der
Aufbau der erfindungsgemäßen Kerninstrumentierung näher erläutert. Durch einen gesonderten Stutzen 13 im Deckel 12 des Druckgefäßes
ist der Instrumentierungsschaft 4 geführt, der die Zuleitungen zu den Meßsonden aufnimmt. Dieser Schaft 4 ist am unteren Ende
in einer auf dem Kerngerüst 14 befestigten Hülse 15 axial geführt.
Im Bereich zwischen Druckgefäßdeckel 12 und Kerngerüst ist nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel seitlich am Instrumentierungsschaft
4 ein sich horizontal nach innen erstreckendes Joch starr befestigt. Dieses Joch kann dabei an seinem
äußeren Ende horizontal frei beweglich auf einer sich am Steuerstabführungseinsatz
16 abstützenden Stütze 17 gelagert sein.
Vom Joch 5 führen nunmehr die einzelnen Instrumentierungsleitrohre
6 senkrecht nach unten in die Brennelemente 2 bzw. in die freigelassenen Regelstabführungsrohre. Zur besseren Einführung
dieser leitrohre ist beispielsweise an der Haube des Regelstabführungseinsatzes
6 ein Trichter 19 mit einer rohrförmigen Verlängerung nach unten bis in die Brennelemente vorgesehen. Die
Zuleitungen 20 der jeweils einem Joch zugeordneten Sonden werden im Joch 5 zusammengefaßt und über den Instrumentierungsschaft 4
nach außen geführt. Der Instrumentierungsschaft 4 ist am oberen Ende des Deckelstutzens 13 gegen diesen druckfest abgedichtet,
wie noch näher beschrieben wird.
In Pig. 3 ist eine andere Ausführungsform des Joches 5 beschrieben.
Hierbei ist das Joch 5 auf den Hauben 16 der Steuerst abführungs eins ätze niedergeschraubt oder sonstwie festgelegt
und mit dem Instrumentierungsschaft 4 beweglich verbunden. Die einzelnen Instrumentierungsleit rohre 6 erstrecken sich auch hier
vom Schaft zwischen den Pührungseinsätzen 16 der Regelstäbe 22
nach unten.
In Pig. 4 ist in einem Querschnitt durch ein Brennelement 2 die Anordnung der einzelnen Steuerstäbe bzw. Meßsonden gezeigt. Die
einzelnen Brennetäbe sind hierbei nicht eingezeichnet. Auf den
Positionen 23 befinden sich einzelne Steuerstäbe, während bei-
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spielsweise an der Position 24 eine Kugelmeßsonde und an der Position 25 eine stationäre Meßkammersonde eingefahren ist.
In Fig. 5 ist ein Querschnitt durch ein Leitrohr 6 zur Aufnahme
stationärer Sonden gezeigt. Diese stationären Sonden befinden sich in verschiedener Höhe des Kernes. Nach der dargestellten Querschnitts
zeichnung sind in diesem leitrohr 6 vier stationäre Meßkammern angeordnet, wobei in dem dargestellten Schnitt 3
Koaxialkabel 26 als Zuleitung zu den darunter befindlichen Meßkammern und eine Meßkammer 27 selbst dargestellt sind.
Pig. 6 zeigt einen Querschnitt durch ein Leitrohr 6 zur Aufnahme einer Kugelmeßsonde. Dabei verläuft innerhalb des Leitrohres 6
zunächst ein Druckrohr 28, während in dem koaxial dazu angeordneten Führungsrohr 29 die Kugeln der Sonde eingeschossen
werden. Der Zwischenraum 30 zwischen Führungsrohr 29 und Druckrohr 28 dient zur Zuführung der Preßluft beim Herausschießen
der Kugeln.
Der äußere Zwischenraum 31 zwischen Druckrohr 28 und Leitrohr 6 ist mit Wasser, d.h. dem Kühlmittel des Reaktors gefüllt.
Besonders wichtig ist eine sichere, dabei aber auch leicht auszuwechselnde
Abdichtung des Instrumentierungsschaftes im Deckelstutzen 13. Ein Längsschnitt durch eine derartige Abdichtung und
die entsprechende Spannvorrichtung ist in Fig. 7a gezeigt. Der eigentliche Instrumentierungssohaft 4 wird durchden im Reaktordeckel
fest eingeschraubten und verschweißten Stutzen 13 nach außen geführt. In den Stutzen 13 ist von oben ein stutzenförmiger
Aufsatz 32 eingeschraubt und mit dem Stutzen 13 an der Stelle 76" verschweißt. Der Schaft 4 weist im oberen Bereich des Aufsatzes
eine nach außen ragende Verdickung 33 auf. In den Ringspalt zwischen dem Schaft 4 oberhalb der Verdickung 33 und dem Aufsatzstutzen
32 sind zwei Diohtungen 34 und 35 in Form von Fließbettringen eingebracht. Im Bereich des unteren Fließbettringes 35
ist dabei eine Zwiβchenabsaugung 36 vorgesehen.
Zum Spannen dieeer Dichtung ist eine beide Dichtringe gleichzeitig spannende vorrichtung vorgesehen, die im folgenden näher
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beschrieben wird. Die Dichtungen 34 und 35 werden von einem
Spannstück 37, das von o"ben in den Stutzenaufsatz 32 eingeschraubt
ist, gegen den Inatrumentierungsschaft 4 und den äußeren
Stutzenaufsatz 32 gepreßt. Dieses Spannstück 37 kann durch einen Ring 38 mit horizontalen Bohrungen zum Anbringen von Werkzeugen
nach unten gedreht werden. Die Verbindung in radialer Richtung wird dabei über Stifte 39 hergestellt. Zum sicheren Verspannen
ist dabei zusätzlich ein Tellerfederpaket 40 sowie ein von oben
auf den Instrumentierungsschaft 4 aufgeschraubter Spannring 41 mit entsprechenden Spannschrauben 42 vorgesehen.
In Pig. 8 ist ein Ausschnitt im Bereich der Doppeldichtung noch einmal näher erläutert. Dabei sind oberhalb der sich nach außen
erstreckenden Verstärkung 33 des Instrumentierungsschaftes 4 die beiden Dichtringe 34 und 35 angeordnet. Diese Dichtringe
bestehen aus sogenannten Fließbettringen, wobei der obere Ring
mit einem Fließbett 43 auf der Außenseite zur Abdichtung gegenüber
dem Aufsatzstutzen 32, der an dieser Stelle eine Auftragsschweißung 44 trägt, versehen ist. Der untere Dichtring 35 weist
dagegen zwei Fließbetten 45 und 46 sowohl nach innen zum Instrumentierungsschaft
4 als auch nach außen zum Aufsatzstutzen 32 auf.
Durch Anziehen des Spannstückes 37 werden die beiden Dichtringe in der Höhe fixiert. Mit Hilfe des Spannringes 41 samt Tellerfederpaket
40 und Spannschrauben 42 wird der Instrumentierungsschaft 4 danach hochgezogen und gegen die Dichtringe gepreßt.
Diese bilden somit eine sichere Abdichtung gegenüber dem im Spalt 47 herrschenden Reaktordruck, der die Anpreßkraft der
Dichtringe noch weiter verstärkt. Über die Absaugleitung 36 besteht
die Möglichkeit, "Undichtigkeiten sofort nach Montage und nicht erst bei Aufdruckbringen des gesamten Reaktors zu erkennen.
Hierdurch kann im Fall einer Undichtigkeit ein sonst erheblicher Zeitverlust nach dem Brennelementwechsel vermieden werden. Darüber
hinaus hat diese Abdichtung den Vorteil,daß die Dichtringe erst eingelegt werden müssen, wenn der Reaktordeckel bereits über die
Instrumentierungsschäfte abgesenkt ist, so daß eine gewaltsame Beschädigung des Dichtringes vermieden wird.
Bei einem Ausbau bzw« Einbau einer derartigen Instrumentierungsanordnung
- beispielsweise bei einem Brennelementwechsel oder bei
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Erreichen der lebensdauer der Meßfühler - werden zunächst die am oberen Ende des Instrumentierungsschaftes befindlichen Kabel
und Kugelführungsverbindungen gelöst. Dann wird der Schraubverschluß gelöst und die Dichtung herausgenommen. Anschließend wird
über die am Schaft verbleibenden Steckerhälften eine wasserdichte Haube 43 geschoben. Nach Abheben des Reaktordruckbehälterdeckels
bei gleichzeitigem Fluten des Reaktorraumes wird der Instrumentierungsschaft
zusammen mit dem daran befindlichen Joch und den Instrumentierungsleitrohren mit einem Sonderwerkzeug aus dem
Kern und dem Kerngerüst gezogen und im Becken abgehängt. Bei einem Brennelementwechsel werden vorher alle Kerninstrumentierungsvorrichtungen
gezogen.
Dieses Sonderwerkzeug ist insbesondere beim Einführen der Instrumentierungsleitrohre
in die Brennelemente erforderlich, um ein Abknicken dieser Rohre wegen ihrer hohen Schlankheit zu verhindern.
In den Figuren 9a und 9b sind zwei Seitenansichten dieses
Werkzeuges näher dargestellt. Das Einführwerkzeug besteht dabei zunächst aus einem Führungsrahmen mit den beiden senkrechten
Führungsrohren 50 und 51 sowie der unteren Querstrebe 52. An diesen
beiden Führungsrohren 50 und 51 wird das eigentliche Werkzeug
geführt. Dazu gleiten auf den Führungsrohren über Rollenlager 53 geführt je ein konzentrisch zu den Führungsrohren angeordnetes
Gleitrohr 54 und 55» das die sogenannte Kammführung als Halterung für das Werkzeug trägt. Unterhalb der Kammführung
sind über zwei Haltestreben 57 und 58 zwei Wellen 59 und 60 gelagert,
die jeweils schablonenartig ausgeschnittene Führungsbleche 61 und 62 entsprechend der Zahl der Instrumentierungsleitrohre 6 je Joch tragen. Die Führuigsbleche 61 auf der oberen
Welle 59 weisen dabei auf der rechten Seite Einschnitte 63 und die der unteren Welle 60 Einschnitte 64 auf der linken Seite der
Führungsbleche auf. Vor dem Greifen dieses Werkzeuges befinden sich die Führungsbleche in senkrechter Stellung parallel zur
Längsrichtung der Instrumentierungsleitrohre 6.
Das Einsetzen eines Joches 5 mit den entsprechenden Instrumentierungsleitrohren
6 geschieht nun auf folgende Weise. Dabei wird davon ausgegangen, daß das Joch mit den Leitrohren zunächst im
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Brennelementbecken abgehängt ist. Das Joch, mit den Leitrohren
wird nun zunächst mit einem Greifer, beispielsweise mit der Lademaschine
oder mit einer Hilfsbrücke, in die höchste Stellung gezogen. Nachdem das Werkzeug an die Lanzen herangefahren ist,
werden durch Ansteuerung des Pneumatikzylinders 65 und die am Ende der Wellen 59 und 60 befindlichen Zahnräder 66 und 67 die
•kammartigen Führungsbleche in ihre horizontale Lage nach innen geklappt. Sie nehmen dann eine Stellung ein, wie das in Pig.
gezeigt ist. Durch Betätigung des Pneumatikzylinders 68 werden dann über ein entsprechendes Getriebe und das Zahnrad 69 die
Wellen 59 und 60 mit den Führungsblechen 61 und 62 so gegeneinander verschoben, daß die Einschnitte 63 und 64 die jeweiligen
Instrumentierungsleitrohre 6 dicht umschließen und somit festhalten. Gleichzeitig kommt durch Verschieben der unteren Welle
das Zahnrad 67 mit der Zahnstange 70 des Pneumatikzylinders 65 in Eingriff, so daß dann die Zahnräder 66 und 67 gegeneinander
arretiert sind und somit ein Abknicken der Instrumentierungsleitrohre
verhindert wird. Die Kammführung 56 wird dann über die
Hubseile 71 und 72 von der Lademaschine bis zur Mitte der Länge der Instrumentierungsleitrohre abgesenkt. Das Werkzeug wird
dann zum eigentlichen Reaktor gebracht und auf den legelstabführungseinsätzen
16 mittels des ZentrierStiftes 73 auf den
Kern zentriert. Nach der Zentrierung wird die Kammführung 56 mit dem eigentlichen Werkzeug bis zur untersten Stellung abgesenkt
und nach Absenken des Joches werden die Instrumentierungsieitröhre
in den entsprechenden Führungstrichtern 74 der Führungsrohre 75 in den Regelstabführungseinsätzen zentriert. Durch abschnittweises
Hochfahren der Kammführung und gleichzeitiges Absenken der Leitrohre
können diese nunmehr sicher in den Kern eingefahren werden»
ohne daß die Gefahr des Abkniokens der Leitrohre besteht. Wenn das Joch bis auf die Kammführung eingefahren ist, werden die
Führungsbleche 61 und 62 wieder geöffnet, das Werkzeug abgehoben und das Joch bis auf den Kern abgesetzt und dort gegebenenfalls
befestigt.
Mit diesem Werkzeug ist also ein sicheres Einführen der Instrumentierungsleitrohre ohne Gefahr eines Bruches oder Abknickens
dieser Leitrohre möglich.
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Der wesentliche Vorteil dieser neuen Kerninstrumentierung besteht dabei darin, daß keine Durchbrüche unten im Reaktordruckbehälter
erforderlich sind, ferner werden keine Steuerstabpositionen über dem Kern zur Einführung der Instrumentierung benutzt. Die Sonden
selbst können nach einem Brennelementwechsel wieder benutzt werden, wobei sowohl stationäre als auch bewegliche Meßfühler ver
wendet werden können. Darüber hinaus sind zur Abdichtung nur wenige mechanische Dichtungen erforderlich, die leicht ausgewechselt
werden können, so daß sich die Stillstandszeit bei einem Brennelementwechsel nicht wesentlich erhöht.
13 Patentansprüche
10 Fig.
10 Fig.
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..^·-» ■:!'■■ C -11-
Claims (13)
- - 11 - VPA 69/H06Patentansprüche'1. Einrichtung zur Kerninstrumentierung für Druckwasserreaktoren mit starren, senkrecht von oben in die Brennelemente eingeführten Instrumentierungsleitrohren und mindestens zwei den Reaktordeckei durchdringenden Instrumentierungsschäften, dadurch gekennzeichnet, daß von den Instrumentierungsschäften (4) im Raum zwischen Reaktordeckel (12) und Kerngerüst (14) sich horizontal erstreckende Joche (5) ausgehen, an denen sich fingerförmig nach unten erstreckende Instrumentierungsleitrohre (6) zur Aufnahme von Meßsonden "befestigt sind.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Joche (5) starr mit den Instrumentierungsschäften (4) verbunden und relativ zum Kerngerüst (14) beweglich gelagert sind.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Joche (5) auf dem Kerngerüst (14) oder den Hauben (16) der Steuerstabführungseinsätze festgelegt und über eine gelenkige Verbindung mit den Instrumentierungsschäften (4) verbunden s ind.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Instrumentierungsschäfte (4) im äußeren radialen Bereich des Kerns (1) angeordnet sind und daß die Joche (5) sich zumindest teilweise bis in den Bereich der Kernmitte erstrecken.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Instrumentierungsleitrohre (6) jeweils mit mehreren stationäre Meßsonden (27) und/oder einer beweglichen Kugelmeßsende (24) bestückt sind.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 1 und 5t dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungen (20) der jeweils einem Joch (5) zugeordneten Sonden aus den Instrumentierungsleitrohren (6) im Joch (5)109824/06U-12-BAD OFUGItyU.- 12 - VPA 69/1406zusammengefaßt und über den zugehörigen Instrumentierungsschaft (4) nach außen geführt sind.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abdichtung des Instrumentierungsschaftes (4) in den Deckelstutzen (13) eine Doppeldichtung (34,35) mit Zwischenabsaugung (3jO vorgesehen ist.
- 8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppeldichtung aus zwei hintereinander geschalteten Dichtringen mit Keilquerschnitt besteht, die durch den Innendruck zusätzlich zu ihrer Vorspannung verspannt werden.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkanten der Dichtungen (34,35) als Fließbett (43,45,46) und/oder als Spießkant (49) ausgebildet sind.
- 10. Einrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppeldichtung mit einer für beide Dichtungen (34,35) gemeinsamen Verepannvorrichtung gespannt wird.
- 11. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausbau der Kerninstrumentierung eine wasserdichte Kappe über das obere Ende des Instrumentierungsschaftes (4) und die Stecker der Sondenzuleitungen geschoben wird.
- 12. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß zum Einführen der zu einem Joch (5) gehörenden Instrumentierungsleitrohre (6) in die entsprechenden öffnungen (19,74) des Kerngerüstes ein Werkzeug verwendet wird, das aus einer Hubvorrichtung für das Joch (5) und einem getrennt davon vertikal verfahrbaren Führungswerkzeug besteht, das die Instrumentierungsleitrohre während des Einführens umfaßt.
- 13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungswerkzeug aus zwei Gruppen auf je einer Welle (59,60) sitzenden kammartigen Führungsblechen (61,62) mit jeweils gegenüberliegenden Einschnitten (63.64) besteht, das parallel109824/061 A-13-BAD ORtQINAt- 13 - VPA 69/UO6zu den Instrumentierungsleitrohren (6) jedes Joches (5) angeordnet und derart verfahrbar ist, daß durch Drehen der Wellen (59>6O) die Führungsbleche (61,62) die jeweiligen Instrumentierungsleitrohre (6) umfassen und sicher führen.Leerseite
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DE10006470C2 (de) * | 2000-02-14 | 2002-03-07 | Framatome Anp Gmbh | Einrichtung zur Instrumentierung für einen Kernreaktor |
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