DE19535165C2 - Vorrichtung zur Drainage der Pleurahöhle - Google Patents
Vorrichtung zur Drainage der PleurahöhleInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Drai
nage der Pleurahöhle.
Bei herzchirurgischen Eingriffen kommt es relativ häufig zur
Eröffnung der Pleurahöhle. Vor allen Dingen bei Präparationen
der Arteria mammaria wird fast immer die linke Pleurahöhle
eröffnet, was bedeutet, daß die entsprechende Pleurahöhle mit
einer Drainage versehen werden muß. Diese Drainage wird
typischerweise durch einen Zwischenrippenschnitt in die Pleu
rahöhle eingeführt. Da das somit durchstoßene Rippenfell, das
sehr dicht mit sensiblen Nervenendigungen versehen ist, einen
chronischen Schmerzimpuls erhält, empfinden die Patienten im
Regelfall diese Phase als sehr belastend. Durch Schmerzmedika
tion kann dies zwar gemildert; jedoch nie vollkommen ausge
schaltet werden. Um nun diese Schmerzsensationen auszuschalten
oder zumindest weitgehend zu reduzieren, ist vorgeschlagen
worden, die Pleuradrainage durch die sowieso median eröffnete
Pleura unter Vermeidung der Zwischenrippenräume einzulegen.
Hierzu wird die Drainage, wie in der Herzchirurgie üblich,
durch die Rectusfaszie knapp neben der Mittellinie eingeführt
und dann nach rechts oder links durch die eröffnete Pleura in
den Pleuraraum eingelegt. Es hat sich nun gezeigt, daß bei den
bisher verwendeten geraden Thoraxdrainagen diese nicht, wie
gewünscht, im Sulcus phrenico costalis liegenbleiben, sondern
sich aufrichten und entsprechend nicht am tiefsten Punkt der
Pleurahöhle plaziert bleiben. Dadurch ist die erwünschte,
möglichst vollständige Drainage der Pleurahöhle nicht mehr
gewährleistet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese Nachteile
der bekannten Drainagevorrichtungen zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Drainage der
Pleurahöhle mit einem rohrförmigen Mittelteil, einem rohrför
migen distalen Endteil und einem rohrförmigen proximalen End
teil gelöst, die gemeinsam ein an beiden Enden offenes, flexi
bles Drainagerohr ausbilden, wobei im distalen Endteil in
Abstand zu der endständigen Öffnung in der Rohrwand mindestens
eine Seitenöffnung vorgesehen ist und proximales End
teil und distales Endteil gegenüber dem Mittelteil in dieselbe
Richtung aufeinanderzu abgewinkelt sind.
Bevorzugte Ausführungsformen dieser Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Drainagevorrichtung kann über einen
Schnitt in der Rectusfaszie von median her eingelegt werden,
um anschließend entsprechend den beiden vorgegebenen Winkeln
sicher im costophrenischen Winkel plaziert werden zu können.
Damit ist gewährleistet, daß die Drainagevorrichtung sich
nicht von selbst aufrichtet, sondern stets am tiefsten Punkt
der Pleurahöhle verweilt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem Mittelteil und dem
distalen Endteil ein Winkel zwischen 95° und 145° und zwischen
Mittelteil und proximalem Endteil ein Winkel zwischen 65° und
115° eingeschlossen ist. In einer besonders bevorzugten Aus
führungsform beträgt der Winkel zwischen Mittelteil und dista
lem Endteil 120° und der Winkel zwischen Mittelteil und proxi
malem Endteil 90°.
Um eine möglichst optimale Drainage der Pleurahöhle zu gewähr
leisten, ist im distalen Endteil im Abstand zu der endständi
gen Öffnung in der Rohrwand mindestens eine, bevorzugt drei
Seitenöffnungen vorgesehen. In der bevorzugten Ausführungsform
sind die drei Seitenöffnungen äquidistant zueinander angeord
net, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die Seitenöff
nungen spiralförmig, jeweils um 120° verdreht zueinander, in
der Außenwand des distalen Endteils des Drainagerohrs vorgese
hen sind. Das distale Ende des Drainagerohrs kann dabei abge
rundet sein, um das Einlegen des Drainagerohrs zu erleichtern.
Weiterhin ist vorteilhaft, ausgehend von der proximalen Seitenöff
nung, eine Meßskala vorzusehen, die sich vom distalen Endteil
über das Mittelteil bis zum proximalen Endteil hin erstreckt.
Das Drainagerohr besteht bevorzugt aus einem flexiblen, durch
sichtigen, medizinisch verträglichen Kunststoff. Beispiel
hierfür ist PVG. Um die Positionierung des Drainagerohrs wäh
rend des Eingriffs überprüfen zu können, ist ein Röntgenkon
traststreifen entlang der Länge des Drainagerohrs vorgesehen.
Die Breite dieses Kontraststreifens kann 1 bis 3 mm betragen.
Als Röntgenkontrastmittel sind die dem Fachmann bekannten Kon
trastmittel, wie z. B. Bariumsulfat, geeignet.
Um den Anschluß des Drainagerohrs an die entsprechenden
Konnektoren zu erleichtern, ist der Querschnitt des proximalen
Endteils in einem Endabschnitt zu der endständigen proximalen
Öffnung hin konisch vergrößert. Dieser Endabschnitt kann eine
Länge von 55 +/- 10 mm aufweisen. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, wenn die proximale endständige Öffnung des Drai
nagerohres vorzugsweise unter einem Winkel von 30 +/- 15°
abgeschrägt ist. Der konisch aufgeweitete Endabschnitt kann
dabei noch zusätzlich, bezogen auf die Längsachse des restli
chen proximalen Endteils, in Richtung des distalen Endteils
abgewinkelt sein.
Der Durchmesser ist mit Ausnahme des konisch erweiterten
Endabschnitts im proximalen Endteil im wesentlichen gleich
bleibend und kann entsprechend den Anwendungsanforderungen
variiert werden. Beispielhaft sind Durchmesser von 20 bis 32
Charrièregrößen vorgesehen. Die gestreckte Länge des Drainage
rohrs kann entsprechend des gewählten Durchmessers variiert
werden und beträgt z. B. bei den kleinen Durchmessern 42 cm und
bei den großen Durchmessern mindestens 50 cm, bevorzugt 55 cm.
Die erfindungsgemäße Drainagevorrichtung ist für die einmalige
Verwendung gedacht und kann entsprechend zusammen mit dem
Zubehör als sterile Einwegartikel in üblicher doppelt steriler
Verpackung angeboten werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der Zeichnung weiter
erläutert.
Die Figur zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Drainage der Pleurahöhle in Sei
tenansicht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, schließt das Mittelteil 1 mit dem
distalen Endteil 2 des Drainagerohres einen Winkel von ca.
120° ein und mit dem proximalen Endteil 3 einen Winkel von ca.
90° ein. Im distalen Endteil 2 sind im Abstand zu der distalen
Endöffnung 4 drei Seitenöffnungen 6 äquidistant zueinander und
spiralförmig jeweils um 120° verdreht
in der Seitenwand des distalen Endteils 2 angeordnet. Ausge
hend von der proximalen Seitenöffnung erstreckt sich eine
Meßskala in cm-Einteilung von dem distalen Endteil 2 über das
Mittelteil 1 zum proximalen Endteil 3.
Zusätzlich ist entlang der gesamten Länge des Drainagerohrs
ein Röntgenkontraststreifen 7 vorgesehen.
Im Endabschnitt 9 des proximalen Endteils 3 vergrößert sich
der ansonsten annähernd gleichbleibende Durchmesser des Drai
nagerohrs kontinuierlich, wobei die proximale endständige Öff
nung 5 abgeschrägt ausgebildet ist. Zusätzlich ist der Endab
schnitt 9 im Vergleich zur Längsachse des proximalen Endteils
3 in Richtung des distalen Endteils 2 gewinkelt.
1
Mittelteil
2
distales Endteil
3
proximales Endteil
4
distale endständige Öffnung
5
proximale endständige Öffnung
6
Seitenöffnungen
7
Röntgenkontraststreifen
8
Maßskala
9
Endabschnitt
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Drainage der Pleurahöhle mit einem rohr
förmigen Mittelteil (1), einem rohrförmigen distalen End
teil (2) und einem rohrförmigen proximalen Endteil (3), die
gemeinsam ein an beiden Enden (4, 5) offenes, flexibles
Drainagerohr ausbilden, wobei im distalen Endteil (2) in
Abstand zu der endständigen Öffnung (4) in der Rohrwand
mindestens eine Seitenöffnung (6) vorgesehen ist
und proximales Endteil (3) und distales Endteil (2) gegen
über dem Mittelteil (1) in dieselbe Richtung aufeinanderzu
abgewinkelt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Mittelteil (1) und distalem Endteil (2) ein
Winkel zwischen 95° und 145° und zwischen Mittelteil (1)
und proximalem Endteil (3) ein Winkel zwischen 65° und 115°
eingeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen Mittelteil (1) und distalem Endteil
(2) 120° und der Winkel zwischen Mittelteil (1) und proxi
malem Endteil (3) 90° beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß im distalen Endteil (2) drei Seitenöffnungen (6) vorge
sehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenöffnungen (6) äquidistant zueinander angeord
net sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenöffnungen (6) spiralförmig jeweils um 120°
verdreht zueinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von der proximalen Seitenöffnung sich
eine Meßskala (8) von dem distalen Endteil (2) über das
Mittelteil (1) zum proximalen Endteil (3) hin erstreckt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung aus einem durchsichtigen, medizinisch
verträglichen Kunststoff besteht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Länge des Drainagerohrs ein Röntgenkon
traststreifen (7) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Querschnitt des proximalen Endteils (3) zu
der endständigen proximalen Öffnung (5) hin in einem
Endabschnitt (9) kontinuierlich vergrößert und die proxi
male Öffnung (5) abgeschrägt ist.
Priority Applications (4)
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DD108459A1 (de) * | 1973-11-22 | 1974-09-20 | ||
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Also Published As
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EP0861106B1 (de) | 1999-07-28 |
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