DE19535065A1

DE19535065A1 - Elektromechanische Schließvorrichtung, insbesondere elektromechanisches Schloß

Info

Publication number: DE19535065A1
Application number: DE1995135065
Authority: DE
Inventors: Friedrich Schmid
Original assignee: Individual
Current assignee: Insys Microelectronics GmbH
Priority date: 1995-09-21
Filing date: 1995-09-21
Publication date: 1997-03-27
Anticipated expiration: 2015-09-22
Also published as: DE19535065C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromechanische Schließvorrichtung, insbesondere auf ein elektromechanisches Schloß gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.

Elektromechanische Schließvorrichtungen, insbesondere elektromechanische Schlösser sind bekannt. Es ist hierbei auch bekannt (EP 0 582 742), zur Erhöhung der Redundanz bzw. der Betriebssicherheit eines solchen Schlosses wenigstens zwei Elektromotoren vorzusehen, die über eine Getriebeeinrichtung auf den Riegel des Schlosses einwirken, um diesen zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung oder umgekehrt zu bewegen. Um beide Motoren unabhängig voneinander sowie auch gemeinsam verwenden zu können, ist die Getriebeeinrichtung bei bekannten elektromechanischen Schlössern dieser Art als eine Art Differenzgetriebe ausgebildet. Die Motoren sind ständig antriebsmäßig mit der Getriebeanordnung verbunden. Weiterhin ist es nicht oder nur mit großem Aufwand möglich, mehr als zwei Motore vorzusehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektromechanische Schließvorrichtung aufzuzeigen, mit der eine Trennung der Antriebsmotoren erreicht wird, d. h. die Bewegung des wenigstens einen Riegels durch jeden Elektromotor unbeeinflußt durch die jeweilige Stellung des anderen Elektromotors erfolgen kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine elektromechanische Schließvorrichtung entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ausgebildet.

Im einfachsten Fall weist die erfindungsgemäße Schließvorrichtung zwei Elektromotoren auf. Es besteht aber die Möglichkeit die Anzahl der Elektromotoren im Bedarfsfalle auch zu erhöhen, ohne daß hierfür eine grundsätzliche Änderung des Antriebsstranges sowie der Getriebeeinrichtung erforderlich ist.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird in Folgenden anhand der Figur, die in vereinfachter Darstellung eine mögliche Ausführungsform wiedergibt, näher erläutert.

Das in der Figur dargestellte elektromotorische Schloß umfaßt die beiden Elektromotoren 1 und 2, die mit ihrer Motorwelle jeweils mit dem Eingang einer Fliehkraftkupplung verbunden sind, und zwar der Elektromotor 1 mit der Fliehkraftkupplung 3 und der Elektromotor 2 mit der Fliehkraftkupplung 4. Auf der Ausgangswelle jeder Fliehkraftkupplung 3 bzw. 4 sitzt ein Ritzel 5 bzw. 6. Beide Ritzel stehen in Eingriff mit einem gemeinsamen Zahnrad 7, welches an einer Welle 8 vorgesehen ist. Über die Welle 8 und eine in die Figur allgemein mit dem Funktionsblock 9 bezeichnete Getriebeeinrichtung 9 ist ein Riegel 10 des Schlosses zwischen einer sperrenden Stellung und einer nicht sperrenden Stellung (geöffnetes Schloß) bewegbar, und zwar durch entsprechendes Aktivieren wenigstens eines der beiden Elektromotore 1 und 2.

Die Fliehkraftkupplungen 3 und 4 sind so ausgebildet, daß bei nicht eingeschaltetem Elektromotor 1 bzw. 2 die antriebsmäßige Verbindung zwischen dem Eingang und dem Ausgang der jeweiligen Fliehkraftkupplung 3 und 4 unterbrochen ist und eine antriebsmäßige Kupplung in der jeweiligen Fliehkraftkupplung 3 bzw. 4 selbsttätig durch Fliehkraftwirkung erst dann eintritt, wenn die Welle des entsprechenden Motors 1 bzw. 2 mit einer vorgegebenen Mindestdrehzahl dreht.

Das Getriebe 9 kann die unterschiedlichste Ausbildung aufweisen. Insbesondere sind für die Getriebeanordnung 9 auch Hebel- und/oder Kurbelgetriebe usw. denkbar. Eine einfache Ausbildung der Getriebeanordnung 9 besteht in einem Schneckengetriebe, welches ein antriebsmäßig mit der Welle 9 verbundenes Schneckenrad aufweist, in das z. B. eine Zahnstange an dem Riegel 10 oder an einem mit diesem Riegel zusammenwirkenden Schieber eingreift, wie dies in der Figur mit 11 und 12 angedeutet ist.

Weiterhin kann die Ausbildung insbesondere auch der Getriebeanordnung 9 derart sein, daß der Riegel 10 durch eine Federeinrichtung in eine Stellung, bevorzugt in die Schließstellung vorgespannt und motorisch über die Welle 8 und die Getriebeanordnung 9 geöffnet wird.

Bei normaler Arbeitsweise wird zum Betätigen des Riegels 10 nur einer der beiden Elektromotoren 1 und 2 eingeschaltet. Die Drehbewegung dieses Motors wird dann über die entsprechende Fliehkraftkupplung 3 bzw. 4 auf die Welle 8 übertragen wobei die andere, nicht aktivierte Fliehkraftkupplung leer mitläuft. Bei auftretenden Störungen kann auf den anderen der beiden Elektromotoren umgeschaltet werden oder aber es ist auch ein Antrieb über beide Elektromotoren möglich.

Wie in der Figur dargestellt ist, greifen die Ritzel 6 mit dem kleineren Durchmesser jeweils in das Zahnrad 7 mit dem größeren Durchmesser ein, so daß die Ritzel 6 und das Zahnrad 7 jeweils als Untersetzungsgetriebe drücken.

Das Zahnrad 7 und die Welle 8 bilden einen gemeinsamen Antriebsstrang. Es versteht sich, daß dieser gemeinsame Antriebsstrang auch andersartig ausgebildet sein kann, beispielsweise in der Form, daß die an der Ausgangswelle der Fliehkraftkupplungen 3 und 4 vorgesehenen Ritzel oder Zahnräder direkt auf eine Zahnstange einwirken, die an dem Riegel 10 oder aber an einem mit diesem Riegel zusammenwirkenden Schieber vorgesehen sind usw.

Ein Vorteil des Schlosses besteht beispielsweise darin, daß für dieses Schloß eine sehr kompakte Bauform möglich ist. Ein weiterer Vorteil besteht auch darin, daß auch mehr als zwei Elektromotoren über eigene Fliehkraftkupplungen auf das Zahnrad 7 einwirken können, so daß ohne grundlegende Änderung der Konstruktion des Schlosses die Anzahl der Elektromotoren im Bedarfsfall erhöht werden kann.

Weiterhin ist es auch möglich, die Antriebseinheit mit den beiden Motoren 1 und 2, den zugehörigen Fliehkraftkupplungen 3 und 4, dem gemeinsamen Antriebsstrang, d. h. Zahnrad 7 und Welle 8 zweifach vorzusehen, wobei dann die Getriebeeinrichtung 9 ein Differenzialgetriebe ist, welches eine Bewegung des Riegels 10 durch beide Antriebe oder wahlweise durch einen der beiden Antriebe ermöglicht.

Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

Bezugszeichenliste

1, 2 Elektromotor
3, 4 Fliehkraftkupplung
5, 6 Ritzel
7 Zahnrad
8 Welle
9 Getriebeanordnung
10 Riegel
11 Schnecke
12 Zahnstange

Claims

1. Elektromechanische Schließvorrichtung, insbesondere elektromechanisches Schloß, mit wenigstens einem zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung bewegbaren Riegel (10) mit wenigstens einem, wenigstens zwei Elektromotoren (1, 2) aufweisenden Antrieb, mit dem der Riegel (10) über eine Getriebeanordnung (9) zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromotoren (1, 2) jeweils über eine Fliehkraftkupplung (3, 4) mit einem gemeinsamen Antriebsstrang (7, 8) verbunden sind, der die Getriebeeinrichtung (9) für die Bewegung des wenigstens einen Riegels (10) antreibt.

2. Elektromechanische Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Elektromotor (1, 2) über eine eigene Fliehkraftkupplung (3, 4) auf den gemeinsamen Antriebsstrang (7, 8) einwirkt.

3. Elektromechanische Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromotoren (1, 2) Gruppen von jeweils wenigstens zwei Motoren bilden, und daß jede Gruppe über eine eigene Fliehkraftkupplung auf den gemeinsamen Antriebsstrang (7, 8) einwirkt.

4. Elektromechanische Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame Antriebsstrang ein Zahnrad (7) aufweist, in welches Ritzel an den Fliehkraftkupplungen (3, 4) eingreifen.

5. Elektromechanische Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb wenigstens zweifach vorgesehen ist, daß jeder Antrieb wenigstens zwei Elektromotore (1, 2) aufweist, die über Fliehkraftkupplungen (3, 4) mit einem gemeinsamen Antriebsstrang (7, 8) des jeweiligen Antriebs verbunden sind, und daß die gemeinsamen Antriebsstränge (7, 8) der Antriebe über die als Differenzgetriebe ausgebildete Getriebeanordnung (9) auf den wenigstens einen Riegel (10) einwirken.