DE19534696A1 - Verfahren zum Einbringen und Fahren von Meßsonden in stark geneigten und horizontalen Bohrlöchern - Google Patents
Verfahren zum Einbringen und Fahren von Meßsonden in stark geneigten und horizontalen BohrlöchernInfo
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- E21B19/00—Handling rods, casings, tubes or the like outside the borehole, e.g. in the derrick; Apparatus for feeding the rods or cables
- E21B19/22—Handling reeled pipe or rod units, e.g. flexible drilling pipes
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- E21B23/14—Apparatus for displacing, setting, locking, releasing, or removing tools, packers or the like in the boreholes or wells for displacing a cable or cable-operated tool, e.g. for logging or perforating operations in deviated wells
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen und
Bewegen von geophysikalischen Meßsonden in stark geneigten
und horizontal verlaufenden Bohrlöchern.
In der Erdöl- und Erdgasförderung werden immer mehr in der
Lagerstätte horizontal verlaufende Bohrungen abgeteuft. Die
Entwicklung dieser neuen Bohrtechnik hat dazu geführt, daß
Bohrungen optimal in einer Lagerstätte angeordnet werden
können. Unter anderem führt die horizontale bzw. stark
geneigte Anordnung dieser Bohrlöcher dazu, daß die in der
Lagerstätte befindliche Strecke der Bohrung wesentlich
länger ist als bei vertikalen Bohrungen. Dies führt dann zu
einer wesentlichen Steigerung der Produktivität von
Horizontalbohrungen gegenüber konventionellen vertikalen
Bohrungen.
Nach der Fertigstellung von Bohrungen oder Teilstrecken
werden diese mit unterschiedlichsten Meßsonden zur
Bestimmung der gesteinsphysikalischen und geologischen
Daten vermessen. Dies geschieht einmal direkt nach dem
Bohren und später mehr oder weniger häufig, nachdem die
Bohrungen komplettiert wurden, d. h. nachdem Rohre, Filter
oder ähnliche Installationen eingebaut wurden oder aber die
Bohrung in bestimmten Teilen unverrohrt gelassen wurde.
Die Sonden zur Vermessung der Lagerstätten und Bohrungs
parameter werden einzeln oder üblicherweise aus Gründen der
Zeit- und Kostenersparnis in Kombination mehrerer Meßein
richtungen an einem Meßkabel in die Bohrung eingefahren
Die Meßeinrichtungen befinden sich hierbei in einem ca. 10
cm dicken Rohrgehäuse. Die Länge dieser Meßgeräte beträgt
dabei ca. 5-15 m. Die Meßsonden werden durch Federkörbe
(Centralizer), die an den Sonden angebracht sind in der
Bohrung zentriert. Die Meßwerte werden über das Meßkabel zu
einer obertägigen Erfassungseinheit geleitet.
Das Einbringen solcher Meßeinrichtungen in vertikale
Bohrlöcher ist kein Problem. Üblicherweise werden sie von
einem Meßwagen an einem Meßkabel, das sich auf einer
Kabeltrommel befindet, unter Schwerkraft in die Bohrung
eingelassen. Das Gewicht der gesamten Meßeinrichtung wird
hierbei im Bedarfsfalle durch Anbringen von Schwerstangen
erhöht.
Das Einfahren einer solchen Meßeinrichtung am Kabel in eine
horizontale oder stark geneigte Bohrstrecke ist jedoch
nicht ohne weiteres möglich.
Nach dem Stand der Technik geschieht dies dadurch, daß die
Meßsonden am Ende eines Bohrgestänges angebracht werden und
dann mit diesem in den horizontalen Bereich der Bohrung
geschoben werden. Das Meßkabel wird hierbei in dem
Bohrgestänge entsprechend nachgeführt. Wenn die Meßsonden
das Ende der horizontalen Bohrstrecke erreicht haben, wird
das Bohrgestänge zurückgezogen. Anschließend kann dann die
Meßeinrichtung an dem Kabel mit der gewünschten
Geschwindigkeit einmal über den zu vermessenden Bereich
gezogen werden.
Als Ersatz für das Bohrgestänge, zu dessen Einsatz der
Betrieb einer entsprechenden Bohranlage erforderlich ist,
wird in immer größeren Umfang ein sogenannter "Coiled
Tubing" eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein
biegsames Rohr, das auf großen Trommeln aufgewickelt ist.
Hiermit wird dann ebenfalls die Meßeinrichtung in das
Bohrloch geschoben. Auch der Einsatz dieser Technik ist im
Vergleich zur Vermessung vertikaler Bohrlöcher sehr
aufwendig und damit kostenintensiv.
Man kann sich nun vorstellen, die Kombination von
Meßsonden, im folgenden Meßstrang genannt, mit einem
Antriebsmechanismus zu versehen. Hierbei könnte der
Meßstrang mit einem Antrieb versehen im horizontalen
Bereich vorwärts gezogen werden. Die Bewegung kann über
Räder, Ketten oder auch hydraulisch (Rückstoß) oder über
einen Propellerantrieb erfolgen. Der Antrieb kann durch
einen Elektromotor (Stromversorgung über Meßkabel oder
mitgeführter Batterie) oder aber durch einen
Hydraulikmotor, der aus einem vorgespannten Druckgefäß mit
Gas oder Flüssigkeit angetrieben wird oder durch ein
mechanisches Federwerk erfolgen.
Der Nachteil solch einer Anordnung ist, daß der Meßstrang
nur sehr schwer zu bewegen ist, da er relativ schwer ist
und weiterhin die Reibung durch das Anliegen an der
Bohrlochwand sowie auch die Reibung am Kabel überwunden
werden muß. Ein Antrieb, wie er oben beschrieben ist, kann
diese Kräfte nur sehr ungenügend aufbringen. Ein Räder- oder
Kettenantrieb müßte hierzu außerdem sehr stark an die
Bohrungswand angepreßt werden. Außerdem ist zu
berücksichtigen, daß nur sehr wenig Platz für einen solchen
Antrieb zur Verfügung steht. Aus diesem Grunde kommen
solche Anordnungen, die naheliegend sind, auch nicht zum
Einsatz.
Eine wesentliche Verbesserung solcher Technik wird im
folgenden erfindungsgemäß beschrieben.
Anstatt den gesamten Meßstrang in der Bohrung mit Hilfe
eines Antriebs zu bewegen, wird nur ein am vorderen Ende
des Meßstranges angebrachtes kleines Fahrzeug bewegt.
Dieses Fahrzeug wird bis zum Beginn der schwierigen
Horizontalstrecke konventionell mit dem Meßstrang in die
Bohrung eingebracht. Das Fahrzeug kann sich dann vom
übrigen Meßstrang lösen. Es kann verhältnismäßig klein und
leicht ausgelegt werden. Dieses Fahrzeug dient dazu, ein im
Meßstrang auf einer Winde aufgewickeltes Kabel zum vorderen
Ende der zu vermessenden horizontalen Strecke zu bringen.
Dort kann sich das Fahrzeug auf einfache Art und Weise im
Bohrloch fest verankern. Hierfür sind alle in der Industrie
für verrohrte und unverrohrte Bohrungen bekannten Verfahren
denkbar. Solche Verfahren werden z. B. zum Setzen von
Packern oder Plugs verwendet. Nachdem das Fahrzeug fest
verankert ist, kann dann der Meßstrang an dem vom Fahrzeug
aus gebrachten Kabel beliebig oft in der Bohrung vorwärts
bewegt werden. Die Bewegung zurück erfolgt über die
obertägige Meßwinde, die Bewegung vorwärts über die im
Meßstrang oder im Fahrzeug selbst angebrachte kleine
Kabelwinde. Die Steuerung erfolgt über das Meßkabel von
obertage.
Weiterhin können in verrohrten Bohrungen am Ende
standardmäßig Einheiten angebracht werden, die das
Verankern und Lösen des Fahrzeugs erleichtern.
Außerdem können mit diesem Verfahren alle sonstigen
Arbeiten in bereits verrohrten horizontalen oder stark
geneigten Bohrungen, wie Perforationen und genaues Setzen
von Packern, erleichtert werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Anbringen eines zweiten Kabels am Ende
eines Meßstranges, der zur geophysischen Vermessung von
stark geneigten oder horizontalen Bohrlöchern dient.
2. Verbringung und Verankerung dieses Kabels an einer vor
dem Meßstrang liegenden Stelle.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Winde auch in dem Fahrzeug zur Verbringung des Kabels
untergebracht sein kann.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, gekennzeichnet
dadurch, daß das Verfahren auch in verrohrten Bohrlöchern
für andere Arbeiten verwendet werden kann.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß in horizontalen oder entsprechenden
Bohrungen standardmäßig eine Verankerungsvorrichtung für
das Fahrzeug zur Verbringung des Zugkabels angebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19534696A DE19534696A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verfahren zum Einbringen und Fahren von Meßsonden in stark geneigten und horizontalen Bohrlöchern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19534696A DE19534696A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verfahren zum Einbringen und Fahren von Meßsonden in stark geneigten und horizontalen Bohrlöchern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19534696A1 true DE19534696A1 (de) | 1997-03-20 |
Family
ID=7772554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19534696A Withdrawn DE19534696A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verfahren zum Einbringen und Fahren von Meßsonden in stark geneigten und horizontalen Bohrlöchern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19534696A1 (de) |
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1995
- 1995-09-19 DE DE19534696A patent/DE19534696A1/de not_active Withdrawn
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