DE19533908A1 - Rohrwanddurchführung für eine Rußbläserlanze - Google Patents
Rohrwanddurchführung für eine RußbläserlanzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrwanddurchführung mit
einer verschiebbaren Gleitplatte für eine
Rußbläserlanze in einem Mittel- und Hochdruckgasraum
eines Abhitzekessels.
Rußbläserlanzen werden in der Regel bei Mitteldruck-/
Hochdruck-Synthesegaskühlern bzw. Abhitzekesseln zum
Reinigen der inneren, senkrechten Kesselrohrwände
eingesetzt, um die Kesselrohre von Ablagerungen in Form
von Ruß und anderen festen Partikeln des Synthesegases,
beispielsweise bei einer Kohledruckvergasungsanlage, zu
reinigen.
Am Rohrkäfig ist für eine jede Rußbläserlanze eine
Rohrwandöffnung vorgesehen. Die in diesem Bereich mit
dem Rohrkäfig gasdicht verschweißten Rußbläserkästen
dichten den gasseitigen Hochtemperaturraum gegenüber
dem Druckmantel des Abhitzekessels ab.
Der gasseitig hochgespannte Abhitzekessel besteht aus
einem gasdicht geschweißten Rohrkäfig mit zusätzlich
eingebrachten Rohrkühlflächen, um dem Synthesegas die
fühlbare Wärme zu entziehen und es damit abzukühlen.
Rohrkäfig und Kühlflächen sind gemeinsam in einen
Druckmantel eingebracht, der für die gasseitige
Druckbelastung ausgelegt ist. Druckgefäß und Kühlsystem
sind mechanisch miteinander verbunden.
Die in den Abhitzekessel eingesteckten Rußbläser
durchdringen zuerst die Wand des äußeren
Druckbehälters, danach auch den inneren Rohrkäfig,
wobei der Anflanschstutzen des Druckmantels den
Fixpunkt für die Rußbläserlanze darstellt.
Aufgrund der mechanischen Verbindung von äußerem Druck
mantel und innerem Rohrkäfig wird der Durchtrittspunkt
der Rußbläserlanze durch den Rohrkäfig wegen der
unterschiedlichen Temperaturen als Gleitpunkt
ausgeführt.
Bekannt sind Rußbläserkästen an Rohrwanddurchführungen
eines Synthesegaskühlers, die von der Anmelderin für
die Synthesegasanlage Ruhr (SAR) bei der Ruhrchemie in
Oberhausen-Holten geliefert wurden.
Dieser Rußbläserkasten besteht aus horizontal angeord
neten Halteblechen und aus vertikal angeordneten
Führungsblechen mit einer Langlochöffnung und einem
dazwischen angeordneten Gleitblech mit runder Öffnung
für die Durchführung der Rußbläserlanze sowie einer
darauf angeschweißten Hülse, die einen größeren Innen
durchmesser als die Öffnung des Gleitbleches aufweist.
Innerhalb der Hülse wird um die Rußbläserlanze eine
ringförmige Packung angeordnet, auf die eine Distanz
hülse geschoben wird, die mittels einer Ringfeder auf
die Packung einen Druck ausübt, um eine Abdichtung des
inneren und äußeren Gasraumes in dem Synthesegaskühler
zu erreichen.
Die ungeschützte Gleitplatte ist auf der Innenseite
hohen Temperaturen ausgesetzt, die zu erhöhtem Ver
schleiß durch Hochtemperaturkorrosion und durch Ver
formungen aufgrund von Wärmespannungen führen, die ein
Verschieben der Gleitplatte beeinträchtigen, obwohl die
abgeknickten Rohre innerhalb der Rohrdurchführung mit
einer ff-Stampfmasse ausgekleidet sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine
temperatur-, druck- und verschiebegerechte Rohrwand
durchführung für einen Rußbläser zu schaffen, die eine
Gasdichtigkeit bei gleichzeitiger Verschiebemöglich
keit sowie Schutz gegen hohe Temperaturen des
Zwischenraumes und somit der Druckmantelwand des
Abhitzekessels gewährleistet.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die kennzeich
nenden Merkmale von Anspruch 1. Die Unteransprüche
beschreiben eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung.
In dem Abhitzekessel herrscht zwischen dem Gasraum
innerhalb des Rohrkäfiges und dem vom Druckmantel und
Rohrkäfig gebildeten Zwischenraum eine Druckdifferenz.
Ein Eindringen von Heißgas aus dem inneren Gasraum in
den Zwischenraum ist nicht statthaft, da es sonst zu
unzulässig hohen Temperaturen am Außenmantel des
Behälters kommt.
Erfindungsgemäß wird daher der gesamte Durchtritts
bereich durch den Rohrkäfig mit einem Rußbläser
kasten und einer Gleitplatte gasdicht gekapselt.
Eine langlochförmige Durchtrittsöffnung des Ruß
bläserkastens ist durch ein Gleitblech abgedeckt, das
auf der Rußbläserlanze aufgesteckt ist. Als Hitze
schutz wird an das rechteckige Gleitblech auf der Seite
des Rußbläserkastens eine wärmeisolierende keramische
Faserplatte angebracht. Die Faserplatte ist durch einen
umlaufenden Rahmen eingefaßt und mit einem Kleber auf
der mit Streckmetall belegten Stahlplatte befestigt.
Die permanente Anpressung der Gleitplatte an den Ruß
bläserkasten erfolgt in bekannter Weise mit einer
Druckfeder, die über eine Distanzhülse und einen Dicht
ring die erforderliche Dichtkraft aufbringt. Ein
Packungsring ist in die Hülse eingelegt und dichtet die
Gleitplatte gegen die Rußbläserlanze ab.
Dadurch ist eine Bewegungsfreiheit in vertikaler und
horizontaler Richtung bei gleichzeitiger Abdichtung des
Gasraumes gegen den Innenraum gewährleistet. Die Gas
dichtheit wird durch die Anpressung der Faserplatte an
das Gehäuse erzielt. Bei abriebfestem Fasermatten
material wird die Faserplatte mit Überstand zu dem
Profilrahmen eingebaut. Ist das keramische Material
weniger abriebfest, läßt man es mit dem Profilrahmen
abschließen und sichert die Gasdichtheit zusätzlich
durch hitzebeständige, elastische Schnüre ab.
Damit die Rußbläserlanze in den Gasraum eindringen
kann, sind zwei Rohre des Rohrkäfigs im Lanzendurch
trittsbereich ausgeknickt, um die Durchtrittsöffnung zu
bilden. Im Bereich der ausgeknickten Rohre fehlt der
Wärmeschutz, so daß die volle Temperaturbeaufschlagung,
t < 1400°C, aus dem Gasraum vom Rußbläserkasten und
dem Gleitblech aufgenommen werden muß. Da die
vorgenannten Bauteile ungekühlt sind, müssen sie
wärmeisoliert werden, weil sonst durch Hochtemperatur-
Korrosion und Wärmeverformungen Schäden auftreten.
Der Wärmeschutz für den Rußbläserkasten erfolgt durch
zwei Arten von Isoliermaterialien, einmal durch eine
keramische Fasermatte (Wolle), die am Rußbläserkasten
anliegt und zum anderen durch ff-Material, das zur
Gasrauminnenseite angeordnet ist.
Das keramische Fasermaterial hat einen wesentlich
geringen Wärmeleitwert als das ff-Material, so daß die
Kombination beider Materialien einen optimalen Wärme
schutz bietet. Zum Gasraum hin ist ff-Material in Form
von Gieß- oder Spritzmasse erforderlich, da dieses
Material gegen Flugstaub und heißer Schlacke beständig
ist. Die ff-Masse wird schwimmend durch die ausge
knickten Rohre und die daran aufgebrachten Anker
gehalten.
Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß unter
schiedliche Wärmedehnungen von ff-Material, Rußbläser
kasten und Rohren sich nicht in Spannungserhöhungen
bzw. Abbröckeln der ff-Masse umsetzen, sondern, daß
eine freie Wärmeausdehnung gegeben ist. Dadurch werden
Rißbildungen in der ff-Masse bzw. ein Abbröckeln von
Teilen der ff-Masse vermieden.
Aus diesem Grunde sind auch die ausgeknickten Rohre mit
einer Folie umwickelt, damit die Relativbewegungen
kompensiert werden können.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Rußbläserkasten,
Fig. 2 einen Schnitt A-B (Längsschnitt) durch den
Rußbläserkasten,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 1 am oberen Bereich
des Rußbläserkastens,
Fig. 4 einen Ausschnitt ähnlich wie Fig. 3, jedoch
ohne elastische Schnur.
Wie in Fig. 1 dargestellt, herrscht zwischen dem
Gasraum (1) und dem von Rohrkäfig (3) und Druckmantel
(4) gebildeten Zwischenraum (2) eine erhebliche
Temperatur- und eine geringe Druckdifferenz.
Damit die hohe Temperatur des Gasraumes nicht in den
Zwischenraum gelangt, ist der gesamte Durchtritts
bereich durch den Rußbläserkasten (5) wärmeisoliert und
gasdicht gekapselt. Die langlochförmige Durchtritts
öffnung (6) des Rußbläserkastens (5) ist durch ein
Gleitblech (7) abgedeckt, das auf der Rußbläserlanze
(8) aufgesteckt ist.
Das Gleitblech (7) weist auf der Seite des Rußbläser
kastens (5) eine wärmeisolierende, keramische Faser
platte (9) auf. Diese Faserplatte (9) ist durch einen
umlaufenden Profilstahlrahmen (10) eingefaßt und mit
einem wärmebeständigen Kleber (11) auf der mit Streck
metall (12) belegten Gleitplatte (7) befestigt.
Die Anpressung der Gleitplatte (7) an den Rußbläser
kasten (5) wird mit einer Druckfeder erzielt, die über
eine Distanzhülse (14) und Dichtring (15) die erforder
liche Dichtkraft aufbringt.
Ein Packungsring (15) ist in die Hülse (16) eingelegt
und dichtet die Gleitplatte (7) gegen die
Rußbläserlanze (8) ab. An die ausgeknickten Rohre (17)
sind Anker (19) angebracht, ferner werden die Rohre
(17) mit einem Folienmaterial (18) umwickelt, bevor
eine keramische Fasermatte (20) und eine feuerfeste
Gieß- bzw. Stampfmasse (21) eingebracht werden.
Entsprechend Fig. 2 sind im Durchtrittsbereich der
Rußbläserlanze (8) zwei Rohre (17) des Rohrkäfigs (3)
ausgebogen, so daß die volle Temperaturbeaufschlagung
vom Rußbläserkasten (5) und dem Gleitblech (7) aufge
nommen wird. Da die vorgenannten Bauteile (5, 7)
ungekühlt sind, müssen sie wärmeisoliert werden.
Daher wird der Rußbläserkasten (5) innen durch zwei
Arten von Isoliermaterialien geschützt, einmal durch
eine keramische Fasermatte (Wolle) (20), die am Ruß
bläserkasten (5) anliegt, und einem ff-Material (21),
das zur Gasraumseite angeordnet ist. Die ff-Masse wird
schwimmend durch die ausgeknickten Rohre (17) und die
daran aufgebrachten Anker (19) gehalten.
Ferner sind die ausgeknickten Rohre (17) mit einer
Folie (18) umwickelt, damit die Relativbewegungen
kompensiert werden können.
Die Rußbläserlanze (8) ist in bekannter Weise an einem
Flansch (25) mittels Befestigungs- (26) und Dichtele
menten (27) am Stutzen (4.1) des Druckmantels (4)
befestigt. Eine Druckfeder (13) drückt auf eine
Distanzhülse (14) mit in einer Hülse (16) angeordneten
Dichtung (15) und stellt damit die Gasdichtigkeit durch
die Gleitplatte (7) zwischen dem inneren Gasraum (1)
und dem Ringspalt (2) zwischen Rohrkäfig (3) und Druck
mantel (4) des Synthesegaskühlers sicher.
Aus Fig. 3 ist zu erkennen, daß bei Verwendung von
abriebfestem Faserplattenmaterial die Faserplatte (9)
mit Überstand zu dem Profilstahlrahmen (10) eingebaut
wird. Ist das keramische Material weniger abriebfest,
läßt man es mit der Profilstahlhöhe (10) abschließen
und sichert die Gasdichtheit zusätzlich durch
hitzebeständige, elastische Schnüre (24) ab. Die Schnur
(24) wird zwischen dem Führungs- (22) und Halteblech
(23) des Rußbläserkastens (5) und dem Profilrahmen (10)
eingebracht.
Entsprechend Fig. 4 erfolgt die Abdichtung der Gasräume
ausschließlich durch die an dem Gleitblech (7) mit
einem Kleber (11) und Streckmetall (12) befestigten
keramischen Faserplatte (9), die auf das Blech (5) des
Rußbläserkastens drückt. Die keramische Faserplatte (9)
ist stärker als der Profilrahmen (10) ausgebildet.
Die Faserplatte (9) gleitet an der Innenseite des
Führungsbleches (22), das über ein Seitenblech (23) mit
dem Blech (5) verbunden ist.
Bezugszeichenliste
1 Gasraum
2 Ringspalt
3 Rohrkäfig
4 Druckmantel
4.1 Stutzen
5 Rußbläserkasten
6 Langlochöffnungen
7 Gleitblech
8 Rußbläserlanze
9 Keramische Faserplatte
10 Umlaufender Profilstahl
11 Kleber
12 Streckmetall
13 Druckfeder
14 Distanzhülse
15 Dichtring
16 Hülse
17 Ausgeknicktes Rohr
18 Folienmaterial
19 Anker
20 Keramische Fasermatte (Glaswolle)
21 ff-Material
22 Führungsblech
23 Halteblech
24 Temperaturbeständige Schnur
25 Flansch
26 Befestigungselemente
27 Dichtungsring
2 Ringspalt
3 Rohrkäfig
4 Druckmantel
4.1 Stutzen
5 Rußbläserkasten
6 Langlochöffnungen
7 Gleitblech
8 Rußbläserlanze
9 Keramische Faserplatte
10 Umlaufender Profilstahl
11 Kleber
12 Streckmetall
13 Druckfeder
14 Distanzhülse
15 Dichtring
16 Hülse
17 Ausgeknicktes Rohr
18 Folienmaterial
19 Anker
20 Keramische Fasermatte (Glaswolle)
21 ff-Material
22 Führungsblech
23 Halteblech
24 Temperaturbeständige Schnur
25 Flansch
26 Befestigungselemente
27 Dichtungsring
Claims (9)
1. Rohrwanddurchführung mit einer verschiebbaren
Gleitplatte für eine Rußbläserlanze in einem
Mittel- oder Hochdruckgasraum eines Abhitze
kessels,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Gleitplatte (7) und Langlochöffnung
(6) des Rußbläserkastens (5) eine in einem Rahmen
(10) eingefaßte keramische Faserplatte (9)
angeordnet ist.
2. Rohrwanddurchführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Faserplatte (9) mittels Kleber
(11) an der mit Streckmetall (12) belegten
Gleitplatte (7) befestigt ist.
3. Rohrwanddurchführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Faserplatte (9) einen Überstand
zum Rahmen (10) aufweist.
4. Rohrwanddurchführung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Faserplatte (9) die gleiche Höhe
wie der Rahmen (10) aufweist und daß die Abdichtung
des Rußbläserkastens (5) zusätzlich durch eine
feuerfeste Schnur (24) erfolgt.
5. Rohrwanddurchführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgeknickten Rohre (17) mit Ankern (19)
versehen sind.
6. Rohrwanddurchführung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geknickten Rohre (17) mit einer Folie (18)
umwickelt sind und teilweise mit einer keramischen
Glaswolle (20) sowie mit ff-Material (21) umgeben
sind.
7. Rohrwanddurchführung nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Glaswolle (20) an der Innenseite
des Rußbläserkastens (5) anliegt.
8. Rohrwanddurchführung nach den Ansprüchen 5-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ff-Material (21) im Rußbläserkasten (5)
schwimmend angeordnet ist.
9. Rohrwanddurchführung nach den Ansprüchen 5-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ff-Material (21) an der Innenseite des
Rußbläserkastens (5) unterhalb der Langloch
öffnung (6) nach außen hin abgeschrägt ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19533908A DE19533908C2 (de) | 1995-09-13 | 1995-09-13 | Abhitzekessel |
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DE19533908A DE19533908C2 (de) | 1995-09-13 | 1995-09-13 | Abhitzekessel |
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DE19533908A1 true DE19533908A1 (de) | 1997-03-20 |
DE19533908C2 DE19533908C2 (de) | 1998-07-23 |
Family
ID=7772050
Family Applications (2)
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- 1996-08-26 ES ES96113622T patent/ES2146819T3/es not_active Expired - Lifetime
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