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Meßwagen zur örtlich unabhängigen Prwfung und Fehlerortung von elektrischen
Leitungen Die Erfindung betrifft einen Meßwagen zur örtlich. unabhängigen Prüfung
und Fehlerortung von elektrischen Leitungen mit Einrichtungen zur netzunabhängigen
Stromversorgung, zur Hochspannungs- und Tonfrequenzerzeugung, zum Umschalten verschiedener
Spannungen sowie zum Prüfen und Messen.
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Bei plötzlich auftretenden Störungen in Energieversorgungsnetzen ist
es von entscheidener wirtschaftlicher Bedeutung,daß die Leitungsfehler schnell und
genau lokalisiert werden können, um jede längere Unterbrechungsseit zu vermeiden.
Zur Fehlersuche werden Meßwagen eingesetzt, deren Einrichtungen eine Reihe von Prüfmethoden
gestatten, die auf die Vielzahl der auftretenden Fehilerarten zugeschnitten sind.
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Bei einem bekannten Meßwagen befindet sich in der rückwärtigen Hälfte
des Wagens der Hochspannungsraum, in dem im wesentlichen ein Stoßgenerator und ein
Hochspannungstransformator untergebracht sind. In der vorderen Hälfte des Wagens
befindet sich der Meßraum mit einem Steuer- und Arbeitspult. Nachteilig an diesem
Meßwagen ist, daß dieser Etagen von der Stromversorgun über ein Netzkabel abhängig
ist und daß sämtliche Kabel in einem Anhänger-mitgeführt werden müssen. Hinzu kommt,
daß der Hochspannungsraum jedesmal geöffnet werden muß, wenn das Hochspannungskabel
an den Hochspannungstransformator angeschlossen werden soll.
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Einige dieser Nachteile sind bei einem weiteren bekannten Meßwagen
vermieden. Dieser Meßwagen besitzt eine bordeigene Stromversorgungsanlage und führt
sämtliche Kabel im Meßwagen
selbst mit, so daß die Verwendung eines
Anhängers entfällt.
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Die Aufteilung dieses Meßwagens besteht ähnlich wie bei dem zuvor
genannten bekannten Meßwagen darin, daß sich im vorderen Teil des Meßwagens der
Meßraum und im rückwärtigen Teil der Hcchspannungsraum befindet; sämtliche Kabeltrommeln
sind im Hochspannungsraum angeordnet. Diese Raumaufteilung besitzt aber eine Reihe
von Nachteilen. Zum einen muß der Hochspannung raum, ebenso wie bei dem zuvor genannten
Meßwagen, jedesmal geöffnet werden, wenn die Prüf- und Erdungskabel von den Drommeln
abgewickelt werden sollen; zum anderen benötigt der eigentliche Hochspannungsteil
aus Isolationsgründen nahezu die Hälfte des zur Verfügung stehenden begrenzten Innenraumes.
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Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß der Hochspannungsteil nur über
eine rußkwärtige Wagentüre zugänglich ist und die zwischen den Hochspannungsteilen
und der rückwärtigen Wagentüre angeordneten Kabeltrommeln die Zugänglichkeit noch
weiter erschweren. Die Vmschaltvorrichtung für die verschiedenen Prüf- und Meßspannungen
ist bei diesem bekannten Meßwagen in einem isolierenden Gehäuse in der Trennwand
zwischen dem Hochspanpungs- und Meßraum angeordnet, wobei das Gehäuse vom Meßraum
her über eine Klappe zugänglich ist. Zum Schalten muß das Bedienungspersonal diese
Klappe öffnen, mit dem Arm in das Gehäuse hineingreifen und die Umschaltvorrichtung
betätigen Eine solche Arbeitsweise ist aber umständlich und unter Umständen gefährlich.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile der bekannten
Meßwagenlzu vermeiden und einen Meßwagen zu schaffen, bei dem eine. gWnbtige- Raumausnutzung
bei einer guten Zugänglichkeit und lichter gefahrloser Bedienbarkeit aller Einrichzungen
gegeben i1st.
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Diese Aufgabe Wi:-rd erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Meßwagen
in seiner Längsrichtung einen Mittelgang besitst,zu dess beiden Seiten Hochspannungs-,
Meß- und Gerätezellen in der Weise angeordnet sind, daß für jede der verschiedenen
Meßmethoden stets nur die Einrichtungen auf einer der beiden Seiten des Mittelganges
erforderlich sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß auf der rechten
Seite des Mittelganges von der Wagenrückseite aus gesehen in der ersten Hocbspannungszelle
eine Umschalteinrichtung für die zum Prüfen der Leitungen erforderlichen Stoß-,
Brenn- und Meßspannungen, Hochspannungswiderstände und -kondensatoren sowie eine
motorangetriebene Kabeltrommel für das Prüfkabel und eine Xabeltrommel für das Erdungskabel
angeordnet sind, daß sich in der zweiten Zelle ein Hochspannungstransformator und
ein Hochspannungswiderstand und -kondensator befinden, daß sich daran ein Schrank
anschließt, der Einschubgeräte zur Steuerung von Prüfschaltungen, ein Gerät zur
Laufzeitmessung, einen Stoßgenerator und ein Brenngeråt enthält, daß nach dem Schrank
ein Steuerpult folgt und daß am Ende des Steuerpultes eine Sende-Eizipfangsanlage
angeordnet ist.
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Ein weiterer Vorschlag geht dahin, daß auf der linken Seite des Mittelganges,
von der Wagenrückseite her gesehen, in der ersten Zelle eine motorangetriebene Doppeltrommel
für die Niederspannungs- und Stationserdungskabel sowie ein Aufbewahrungs schrank
für Behl:erortungsgeräte, für Werkzeug-Ersatzteile und für Arbeitskleidung angeordnet
sind, daß sich in der zweiten Zelle ein Tongenerator und ein weiterer Aufbewahrungsschrank
befinden, daß sich daran ein Schrank anschließt, der Einschubgeräte zur Steuerung
von Meßeinrichtungen, ein Gerät zur Laufzeitmessung sowie ein Reservebrenngerät
enthält, daß nach dem Schrank ein Arbe&tspult folgt, unter dem ein Wechselstromgenerator
angeordnet ist und daß der Antrieb des Wechselstromgenerators durch einen Nebenantrieb
des Bahrzeugmotors des Meßwagens erfolgt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,daß die
Höchspannungs-, Meß- und Gerätezellen Türen mit einer Kunstglasfüllung besitzen.
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In vorteilhafter Weise ist der Mittelgang sowohl vom Fahrerhaus als
auch von der Rückseite des Meßwagens zugänglich.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und im folgenauen
näher erläutert. Es zeigt: -die
Fig. 1 einen Grundriß pes erfindungsgemäßen
Meßwagens.
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In der Fig. ist mit 1 ein Meßwagen bezeichnet, 2 ist eine Bahrerkanzel,
3 ein Arbeitsraum, 4 eine Zwischenwand, 5 ein Mittelgang, 6 ein Einstieg,7 eine
Hecktüre, 8 und 9 sind Hochspannungszellen, 10 ist ein Schrank, 11 ein Steuerpult,
12 eine Sende-Empfangsanlage, 13 ein Hochspannungstransformator, 14 sind Hochapnnnungswiderstände
und -kondensatoren, 15 ist eine Emschalteinrichtung, 16 ein Elektromotor, 17 eine
Kabeltrommel, 18 eine Klappe, 19 eine kleine Kabeltrommel, 20 ein Wasserwiderstand,
21 sind weitere Hochspannungswiderstände und -kondensatoren, 22 ist ein Feuerlöschgerät,
23 und 24 sind Trennschalter, 25 und 26 sind Notschalter, 27 und 28 sind Gerätezellen,
29 ist ein Schrank, 30 ein Arbeitspult, 31 eine 3ticherablage, 32 und 33 sind Aufbewahrungsschränke,
34 ist ein weiterer Elektromotor, 35 eine Doppeltrommel, 36 eine weitere Klappe,
37 eine weitere kleine Kabeitrommel, 38 ein Tongenerator, 39 eine weitere kleine
Kabeltrommel und 40 ein Wechselstrbingeneator.
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Der Meßwagen 1 teilt sich auf in eine Fahrerkanzel 2 und in einen
Arbeitsraum 3, die voneinander durch eine Zwischenwand 4 getrennt sind.: Der arbeitsraum
3 weist in seiner Längsachse einen Mittelgang 5 auf, der sowohl von der Fahrerkanzel
2 über- einen Einstieg 6 als auch von der Wagenrückseite her über eine'Hecktüre
7 zugänglich ist. Auf der rechten Seite des Mittelganges 5 befinden sich von der
Hecktüre 7 aus gesehen eine gochapannungazelle 8, eine zweite Hochspannungszelle
9, ein Schrank 10, ein Steuerpult 11 und eine Sende-apfangsanlage 12.
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In der Rochspannungszelle 9 sind ein Hochspannungstransformator. 13
für Spannungen bis zu 125 kV sowie Hochspannungswiderstände und Kondensatoren 14
eingebaut. Zur Isolation gegen die hohen Spannungen sind die Innenwände der Hochspannungszelle
9 wie::auch die Hpchspannungszelle 10 mit Schirmplatten ausge kleidet, wodurCh eine
sehr schmale Zellenbauweise möglich ist.
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Von den Anzapfungen an dem Hochspannungstransformator 13 für die verschiedenen
Prüf- und Meßspannungen führen Verbindungsleitungen zu entsprechenden Schaltkontakten
einer Umschalteinrichtung 15, die in der Schottwand zwischen den beiden Hochspannungszellen
8 und 9 angeordnet ist. Mit Hilfe der Umschalteinrichtung 15 wird die jeweils erforderliche
Prüf- oder Meßspannung-auf ein Prüfkabel gegeben, das auf einer von einem Elektromotor
angetriebenen gabeltrommel 17 in der Hochspannungszelle 8 aufgewickelt ist. De Kabeltrommel
17 ist von der Wagenrückseite her über eine Klappe 18 zugänglich, so daß das Prüfkabel
durch diese Klappe 18 aus dem Wageninneren herausgeführt werden kann, ohne daß die
Hochspannungszelle 9 mit dem Hochspannungstansformator 13 geöffnet zu werden braucht.
An der Innenseite-der Klappe 18 ist eine kleine Kabeltrommel 19 befestigt, deren
Kabel als Hilfserde für den Hochspannungsteil des Meßwagens 1 dient. In der Hochspannungszelle
8 sind des weiteren ein Wasserwiderstand 20, Hochspannungswiderstände und -kondensatoren
21 und ein Feuerlöschgerät 22 angeordnet.
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Die beiden Hochspannungszellen 8 und 9 sind von dem Mittelgang 5 aus
:über Türen mit einer Kunstglasfüllung zugänglich, die ein geerdetes Schirmgitter
zur Vermeidung einer elektrostatischen Aufladung der Kunstglasfüllung besitzen;
hinter der Türe der Hochspannungszelle 9 erstreckt sich von der Decke bis zur halben
göhe der Hochspannungszelle 9 eine Schirmwand aus durchsichtigem, hochisolierendem
Material. Beim Öffnen der Düren--mit Hilfe,eines besonderen Türschlüssels werden
sämtliche elektrischen Anlagen des Meßwagens durch Trennschalter 23, 24 automatisch-abgeschaltet
und geerdet. Selbst für den Fall eines Versagens dieser Automatik kann die Bedienungsperson
aufgrund der Schirmwand nicht die hochspannungsführenden Teile in de oberen Hälfte
der Hochspannungszelle 9 anassen,selbst dann nicht, wenn sie sich bückt und unter
der Schirmwand hindurchgreift, da sie mit dem Arm nur Isolierteile erreichen kann.
Zum weiteren Schutz des Bedienungßpersonals dienen ein Notschalter 25 außen am Wagenheck
und ein weiterer Notschalter
26 am Steuerpult 11, mit denen sämtliche
elektrische Anlagen des Meßwagens 1 abgeschaltet und geerdet werden können.
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Der Schrank 10 enthält mehrere Einschubgeräte für die Steuering der
verschiedenen Prüfschaltungen, ferner einen Stoßgenerator, ein Brenngerät und ein
Gerät zur Laufzeitmessung von Prüfsignalen, die auf die betreffenden Leitungen aufgeprägt
und von der Fehlerstelle reflektiert werden.
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Das Steuerpult 11 ist eine zentrale Schaltstelle für die Durchführung
aller vorkommenden Meß- und Prüfmethoden und ist -gleichzeitig eine zentrale Überwachungseinrichtung
für sämtliche elektrischen Anlagen. Neben dem Steuergerät 11 ist die Sende-Empfangsanlage
12 angeordnet, die aus einem Ultra-kurzwellensender, einem Ultra-kurzwellenempfänger
und aus einer nicht dargestellten bis zu einer Höhe von 6 Metern ausfahrbaren und
umklappbaren Antenne auf dem Dach des Meßwagens 1 besteht. Die Sende-Empfangsanlrge
12 dient zur Verstandigung zwischen einer Bedienungsperson außerhalb des Meßwagens
1 und einer Bedienungsperson innerhalb des Meßwagens 1 während der Fehlersuche.
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Auf der linken Seite des Mittelganges 5 sind von dem Wagenheck aus
gesehen zwei Gerätezellen 27, 28, ein Schrank 29, ein Arbeitspult 30 und eine Bücherablage
31 hintereinander angeordnet.
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In den eia den Gerätezellen 27, 28 befinden sich Aufbewahrungsschränke
32, 33 für die verschiedenen Fehlerortungsgeräte, für Werkzeuge, Ersatzteile und
für Arbeitskleidung. Zur wahlweisen Netz stromversorgung; des Meßwagens 1 ist ein
Niederspannungskabel vorhanden, das auf der einen Hälfte einer, durch einen Elektromotor
34 angetriebenen Doppeltrommel 35 in der Gerätezelle 27 aufgewickelt ist. Die zweite
Hälfte der Doppeltrommel 35 trägt das Kabel für die Stationserdung. Die Doppeltrommel
35 ist von der Wagenrückseite her über eine Klappe 36 zugänglich, durch, die die
beiden auf der Doppeltrommel aufgewickelten Kabel herausgeführt werden können. An
der Innenseite der Klappe
36 ist eine kleine Kabeltrommel 37 für
ein Fernsehübertragungskabel befestigt.
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In der Gerätezelle 28 befindet sich ein Tongenerator 38 zur Durchführung
eines Gonfrequenzprüf- und -ortungsverfahrens; das Anschlußkabel für den Tongenerator
38 ist auf einer weiteren kleinen Kabeltrommel 39 in der Gerätezelle 27 aufgewickelt.
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Der Schrank 29 enthält ein Reservebrenngerät, ein zweites Meßgerät
zur Laufieitmessung und Einschubgeräte zur Steuerung von den verschiedenen Meßschaltungen.
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Unter dem Arbei-fiapult 30 ist ein Wechselstromgenerator 40 zur bordeigenen
Stromversorgung angeordnet, der vom Fahrzeugmotor des Meßwagens 1 über einen Nebenantrieb
angetrieben wird.
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An der räumlichen Anordnung der Hochspannungs-, Meß- und Gerätezellen
erkennt man daß ohne weiteres, daß die Aufteilung in der Weise getroffen ist-, daß
zur Durchführung der Prüfmethoden des Stoßens und Brennens ausschließlich die Einrichtungen
auf der rechten Seite des Mittelganges 5 betrieben werden müssen, während zum Messen
ausschließlich die Einrichtungen auf der linken Seite des Mittelganges 5 dienen.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung ist es daher möglich, eine
optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes bei einer guten'Zugänglichkeit
und leichten, gefahrlosen 3edienbarkeit aller Geräte zu: erzielen.