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Die Erfindung betrifft ein Ladesystem für ein elektrisch betreibbares Fahrzeug, wobei ein Bordlader des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs mit einem ersten Signalkontakt und einem zweiten Signalkontakt eines ersten Ladeanschlusses verbunden ist.
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Die
US 9,071,074 B2 offenbart eine Versorgungseinrichtung für ein Elektrofahrzeug. Die Versorgungseinrichtung umfasst mehrere verschiedene Elektrofahrzeugverbinder, von denen jeder einem von mehreren verschiedenen Elektrofahrzeugstandards entspricht. Ein Leistungswandler wandelt Wechselstrom in Gleichstrom um und stellt diesen an einem Ausgang bereit. Eine Schaltung der Versorgungseinrichtung ist so aufgebaut, dass sie selektiv eine Wechselstromquelle mit einer Anzahl von Elektrofahrzeugverbindern elektrisch verbindet. Der Ausgang des Leistungswandlers kann selektiv mit einem ausgewählten der verschiedenen Elektrofahrzeugverbinder elektrisch verbunden werden und eine Vielzahl von verschiedenen Kommunikationsprotokollen kann dadurch verwendet werden. Diese sind insbesondere für verschiedene Elektrofahrzeug-Steckverbinder von Vorteil, insbesondere welche Konnektivitäten eines der verschiedenen Elektrofahrzeug-Steckverbinder mit einem Elektrofahrzeug enthalten. Daraufhin wird ein aus mehreren verschiedenen Lademodi ausgewählt, wobei mit dem Elektrofahrzeug mit einem ausgewählten Lademodus der verschiedenen Elektrofahrzeug-Steckverbinder eine Kommunikation stattfindet.
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Die
DE 10 2017 123 457 A1 stellt eine Ladevorrichtung für ein Fahrzeug bereit. Die Ladevorrichtung umfasst:
- - zwei mehrpolige Anschlüsse, wovon jeder mit einer am Fahrzeug angeordneten Ladeschnittstelle koppelbar ist,
- - ein Leistungselektronikmodul, welches zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom eingerichtet ist und mit den beiden mehrpoligen Anschlüssen gekoppelt ist,
- - mindestens eine Messeinrichtung, welche eingerichtet ist, einen Parameter des während eines Ladevorgangs an einem Pol eines der beiden mehrpoligen Anschlüsse anliegenden Ladestroms zu bestimmen, und
- - eine Auswerteeinheit, welche mit der mindestens einen Messeinrichtung gekoppelt ist und eingerichtet ist, auf Basis der von der Messeinrichtung bestimmten Parameter zu ermitteln, ob der Ladevorgang durch einen ersten oder durch einen zweiten mehrpoligen Anschluss stattfindet.
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Dabei ergibt sich ein Nachteil, dass ein Fahrzeug mit mehreren Ladedosen jede Ladedose mit einer separaten Auswerteeinheit ausgestattet werden muss.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ladesystem bereitzustellen, mit welchem eine Überwachung von Ladedosen eines Fahrzeugs effizienter und insbesondere kostengünstiger durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Ladesystem gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Sinnvolle Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Ladesystem für ein elektrisch betreibbares Fahrzeug, wobei ein Bordlader des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs mit einem ersten Signalkontakt und einem zweiten Signalkontakt eines ersten Ladeanschlusses verbunden ist. Ein erster Signalkontakt und ein zweiter Signalkontakt eines zumindest zweiten Ladeanschlusses des Fahrzeugs sind mit dem Bordlader verbunden, und der erste Signalkontakt des ersten Ladeanschlusses mit dem ersten Signalkontakt des zweiten Ladeanschlusses und der zweite Signalkontakt des ersten Ladeanschlusses mit dem zweiten Signalkontakt des zweiten Ladeanschlusses verbunden sind. Durch die Verbindung der mehreren Ladeanschlüsse des Fahrzeugs können insbesondere der Bordlader und/oder die Steuersysteme des Bordladers und/oder eine Auswerteeinheit alle am Fahrzeug befindlichen Ladeanschlüsse überwachen und mit diesen kommunizieren. Dadurch ist insbesondere eine effektivere und vereinfachtere Kommunikation aller Ladeanschlüsse beziehungsweise Ladedosen am Fahrzeug erreicht. Insbesondere kann durch die Verbindung aller ersten Signalkontakte und aller zweiten Signalkontakte der zumindest ersten und zweiten Ladeanschlüsse des Fahrzeugs elektronische Komponenten und Bauraum eingespart werden. Dadurch ergeben sich insbesondere Einsparungen in den Kosten des Ladesystems für das elektrisch betreibbare Fahrzeug. Beispielsweise kann dadurch eine elektrische Verbindung eines Ladeanschlusses des Fahrzeugs mit einer elektrischen Ladestation einfacher erkannt und überprüft werden. Insbesondere können ohne größeren Zusatzaufwand alle Ladedosen beziehungsweise Ladeanschlüsse des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs, auch während das Fahrzeug inaktiv ist, mit dem Bordlader verbunden und überwacht werden. Beispielsweise können auch durch die verbundenen beiden Ladeanschlüsse die Ladeanschlüsse untereinander in kommunikationstechnische Verbindung treten. Beispielsweise kann eine Auswerteeinheit des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs überprüfen, ob beide oder zumindest einer der Ladeanschlüsse des Fahrzeugs für einen bevorstehenden Ladevorgang des Fahrzeugs zur Verfügung steht. Beispielsweise kann ebenso ein aktuell durchgeführter Ladevorgang an dem ersten Ladeanschluss oder an dem zweiten Ladeanschluss überwacht und gesteuert werden.
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Insbesondere ist das Ladesystem dazu ausgebildet, einen elektrischen, insbesondere konduktiven, Ladevorgang des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs an einer elektrischen Ladestation durchzuführen. Der Bordlader des Fahrzeugs dient nicht nur der Kommunikation und Überwachung der Ladeanschlüsse, sondern ebenso zum Umwandeln einer durch die elektrische Ladestation bereitgestellten Wechselspannung in eine Gleichspannung. Ebenso kann mit dem Bordlader eine durch den ersten und/oder zweiten Ladeanschluss bereitgestellte Spannung in eine höhere Spannung transformiert werden. Insbesondere kann das elektrisch betreibbare Fahrzeug nicht nur mit dem ersten und/oder zweiten Ladeanschluss ausgebildet sein, sondern kann ebenso weitere Ladeanschlüsse umfassen.
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Beispielsweise kann mithilfe der verbundenen ersten und zweiten Ladeanschlüsse eine Kommunikation über den Standard IEC 61851/SAE J1772 erfolgen. Mit den zuvor genannten Protokollen können insbesondere die Ladestecker für einen Steckkontakt mit den Ladeanschlüssen Kommunikationssignale übersenden.
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Ein weiterer unabhängiger Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung eines Bordladers eines Fahrzeugs mit zumindest einem ersten Ladeanschluss des Fahrzeugs, wobei ein erster Signalkontakt und ein zweiter Signalkontakt des ersten Ladeanschlusses mit dem Bordlader verbunden werden. Ein erster Signalkontakt und ein zweiter Signalkontakt eines zumindest zweiten Ladeanschlusses des Fahrzeugs werden mit dem Bordlader verbunden, wobei der erste Signalkontakt des ersten Ladeanschlusses mit dem ersten Signalkontakt des zweiten Ladeanschlusses und der zweite Signalkontakt des ersten Ladeanschlusses mit dem zweiten Signalkontakt des zweiten Ladeanschlusses verbunden werden.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Ladesystems beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung(en). Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Ladesystems.
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Die Fig. zeigt ein Ladesystem 1 für ein elektrisch betreibbares Fahrzeug 2. Das elektrisch betreibbare Fahrzeug 2 umfasst insbesondere einen Bordlader 3. Bei dem Bordlader 3 des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 kann es sich insbesondere um einen Onbord-Charger handeln. Der Bordlader 3 kann insbesondere mit einem ersten Signalkontakt K1 und einem zweiten Signalkontakt K2 eines ersten Ladeanschlusses 4 verbunden werden. Der erste Signalkontakt K1 und der zweite Signalkontakt K2 eines zumindest zweiten Ladeanschlusses 5 des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 kann ebenso mit dem Bordlader 3 verbunden werden. Insbesondere werden der erste Signalkontakt K1 des ersten Ladeanschlusses 4 mit dem ersten Signalkontakt K2 des zweiten Ladeanschlusses 5 und der zweite Signalkontakt K2 des ersten Ladeanschlusses 4 und der zweite Signalkontakt K2 des zweiten Ladeanschlusses 5 miteinander verbunden. Insbesondere können durch diese Verschaltung beziehungsweise Verdrahtung der Ladeanschlüsse 4, 5 weitere Ladeanschlüsse mit dem Bordlader 3 und mit den weiteren Ladeanschlüssen verbunden werden.
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Bei den Ladeanschlüssen 4, 5 kann es sich insbesondere um Ladedosen handeln. Der erste Ladeanschluss 4 und der zweite Ladeanschluss 5 können zum Laden eines Energiespeichers des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 verwendet werden. Insbesondere kann mithilfe des ersten Ladeanschlusses 4 und des zweiten Ladeanschlusses 5 des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 ein konduktiver Ladevorgang des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 an einer elektrischen Ladestation 6 durchgeführt werden. Insbesondere wird zum Durchführen eines elektrischen Ladevorgangs an der elektrischen Ladestation 6 ein Ladekabel und ein am Ladekabel befindliche Ladestecker mit dem ersten Ladeanschluss 4 oder dem zweiten Ladeanschluss 5 so verbunden, dass ein elektrischer Steckkontakt ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der erste Signalkontakt K1 und der zweite Signalkontakt K2 des ersten Ladeanschlusses 4 und der erste Signalkontakt K1 und der zweite Signalkontakt K2 des zweiten Ladeanschlusses 5 mit einer Auswerteeinheit 7 verbunden werden. Mithilfe der Auswerteeinheit 7 kann eine Kommunikation zwischen dem Bordlader 3 und den Ladeanschlüssen 4, 5 durchgeführt werden. Die Auswerteeinheit 7 kann insbesondere Daten und Signale des ersten und/oder zweien Signalkontakts K1, K2 empfangen und auswerten beziehungsweise aufbereiten. Die Auswerteeinheit 7 kann beispielsweise als externe Einheit im Fahrzeug ausgebildet sein oder in einer Elektronikkomponente des Bordladers 3 integriert sein. Insbesondere ist dadurch das Ladesystem 1 in der Lage, einen entsprechenden Ladevorgang an dem ersten Ladeanschluss 4 oder an dem zweiten Ladeanschluss 5 zu überwachen. Beispielsweise kann die Auswerteeinheit 7 den zumindest ersten und/oder zweiten Ladeanschluss 4, 5 des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 dahingehend überprüfen, ob mit dem ersten und/oder dem zweiten Ladeanschluss 4, 5 ein elektrischer Ladevorgang des elektrisch betreibbaren Fahrzeugs 2 von der elektrischen Ladestation 6 durchgeführt wird. Dadurch kann überprüft werden, welche der Ladeanschlüsse 4, 5 aktuell belegt sind und welcher der beiden frei zur Verfügung steht.
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Der erste Signalkontakt K1 und der zweite Signalkontakt K2 des ersten Ladeanschlusses 4 und der erste Signalkontakt K1 und der zweite Signalkontakt K2 des zweiten Ladeanschlusses 5 können mit beispielsweise dem Bordlader 3 und/oder der Auswerteeinheit 7 mittels einer Stern-Netz-Topologie oder einer Bus-Netz-Topologie miteinander verbunden werden. Dadurch können alle Komponenten des Ladesystems beispielsweise über einen Knotenpunkt miteinander vernetzt werden, sodass insbesondere die Auswerteeinheit 7, über alle Geräte einen Überblick erhält und mit insbesondere dem ersten und/oder dem zweiten Ladeanschluss 4, 5 kommunizieren kann.
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Bei dem ersten Signalkontakt K1 des ersten und/oder des zweiten Ladeanschlusses 4, 5 kann es sich insbesondere um einen Pilotkontakt (Control Pilot CP) handeln. Mithilfe des Pilotkontakts als erster Signalkontakt K1 kann insbesondere ein Steuersignal zwischen dem elektrisch betreibbaren Fahrzeug und der elektrischen Ladestation 6 ausgetauscht werden. Bei dem zweiten Signalkontakt K2 des ersten und/oder zweite Ladeanschlusses 4, 5 kann es sich insbesondere um einen Proximity-Pilot-Kontakt handeln. Dieser dient dazu festzustellen, ob an dem ersten und/oder zweiten Ladeanschluss 4, 5 ein Ladestecker einer elektrischen Ladestation 6 angeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladesystem
- 2
- elektrisch betreibbares Fahrzeug
- 3
- Bordlader
- 4
- erster Ladeanschluss
- 5
- zweiter Ladeanschluss
- 6
- elektrische Ladestation
- 7
- Auswerteeinheit
- K1
- erster Signalkontakt
- K2
- zweiter Signalkontakt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 9071074 B2 [0002]
- DE 102017123457 A1 [0003]