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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrerkabine für eine selbstfahrende
Arbeitsmaschine mit am hinteren Ende angeordneten Mitteln zur Befestigung der Tragkonstruktion
für den Ausleger eines Anbaugerätes, beispielsweise eines Tieflöffelbaggers.
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Selbstfahrende Arbeitsmaschinen sind meist mit Fahrerkabinen ausgerüstet,
die als feste Kabinen mit möglichst viel Fensterfläche ausgebildet werden, um gute
Sichtverhältnisse zu schaffen. Schwierigkeiten treten beim Bau von Kabinen für derartige
Fahrzeuge auf, bei denen Heckanbaugeräte montiert werden können, da zum Anordnen
der Steuerelemente und zur Unterbringung der Bedienungsperson des Heckanbaugerätes
zusätzlicher Raum benötigt wird.
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Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, wurden zwei Wege beschritten.
Einmal wurden größere Kabinen gebaut. Diese Lösung hat neben dem unharmonischen
Aussehen den Nachteil, daß das Fahrzeug unnötig verlängert wird oder daß die Kabine
über das Fahrgestellt ragt und leicht zerstört wird. Außerdem tritt eine Verteuerung
für Erdbewegungsfahrzeuge ein, die nur mit Frontarbeitsgeräten ausgerüstet sind.
Die zweite Lösung besteht darin, für das Heckanbaugerät eine separate Kabine anzubauen.
In diesem Fall müssen zwei komplette Fahrerstände mit Sitz und allen Steuerelementen
ausgerüstet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrerkabine der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß bei Befestigung des Anbaugerätes ein genügend
großer Raum zur Aufnahme und Bedienung der Steuerelemente für das Anbaugerät geboten
ist. Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß die Rückwand
der Fahrerkabine an den Seitenwänden lösbar angeordnet und nach dem Lösen derart
bewegbar ist, daß zwischen die Rückwand und die Seitenwände die Fahrerkabine vergrößernde
Seitenwandteile eingesetzt werden können und daß zumindest der untere Teil der Rückwand
derart hochklappbar angeordnet ist, daß beim Befestigen der Tragkonstruktion des
Anbaugerätes durch die beim Hochklappen entstehende Öffnung die Steuerelemente des
Anbaugerätes in die vergrößerte Fahrerkabine eingeführt werden können.
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Auf diese Weise kann die Kabine in eine jeweils erforderliche Größe
umgebaut werden, wobei, unabhängig davon, ob und welche Anbaugeräte angeordnet sind,
immer die gleiche Grundkabine verwendet werden kann. Da der Raum in der Kabine vorwiegend
im unteren Bereich benötigt wird, ist die Rückwand der Fahrerkabine oder zumindest
nur ein unterer Teil der Rückwand um eine horizontal verlaufende Achse in verschiedene
Lagen entsprechend der erforderlichen Größe der Kabine schwenkbar. Durch diese Ausgestaltung
braucht das Dach der Kabine nicht vergrößert zu werden, da die Rückwand einfach
nach hinten geschwenkt werden kann.
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Durch die Unterteilung der Rückwand braucht der untere Teit der Rückwand
als ein für sich bewegbarer Teil nur so groß gehalten zu werden, daß er dem beim
Anbau des Anbaugerätes zum Einfahren der Steuerelemente in die Fahrerkabine erforderlichen
Raum entspricht.
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Der untere Teil der Rückwand ist schwenkbar angeordnet, damit er
beim Abbau des Anbaugeräts hochgeschwenkt werden kann und keine umfangreiche Montage
der Kabine erforderlich ist, wenn beispielsweise das Anbaugerät nur kurzzeitig angebaut
wird.
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Dieser Teil braucht nur dann hochgeklappt zu werden,
wenn die Fahrerkabine
bereits vergrößert ist und das Anbaugerät montiert werden soll. Das Anbaugerät kann
also vorübergehend angebaut werden, ohne daß die Rückwand der Fahrerkabine demontiert
werden muß.
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Der obere Teil der Rückwand, der zugleich als Fenster dient, kann
unter das Dach der Fahrerkabine eingeschoben und dort verriegelt werden, so daß
er während des Umbaues nicht stören kann.
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Eine besondere einfachere Ausgestaltung erreicht man, wenn die Seitenwandteile
unmittelbar an die Rückwand ansetzbar sind, da so der gesamte vordere Bereich der
Fahrerkabine unverändert bleiben kann.
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Die Seitenwandteile können aus Dreiecken bestehen, deren Spitze nach
oben zeigt. Um möglichst gute Sichtverhältnisse zu schaffen, können die einsetzbaren
Seitenwandteile Fenster aufweisen.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Fahrerkabine nach der Erfindung wird
an Hand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine
in Transportstellung mit Frontlader und angebautem Heckbagger sowie nach hinten
vergrößerter Fahrerkabine, Fig.2 eine nicht vergrößerte Fahrerkabine in schaubildlicher
Darstellung schräg von hinten gesehen und F i g. 3 die nach hinten vergrößerte Fahrerkabine
in schaubildlicher Darstellung.
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F i g. 1 zeigt ein als selbstfahrende Arbeitsmaschine ausgebildetes
Erdbewegungsfahrzeug 1, das an seiner vorderen Seite eine Ladeschaufel 2 und an
seiner Rückseite ein als Tieflöffelbagger ausgebildetes Anbaugerät 3 trägt. Das
Erdbewegungsfahrzeug 1 ist mit einer Fahrerkabine 4 ausgerüstet, in der ein um 1800
schwenkbarer Sitz 5 angeordnet ist. In der nach vorn gewandten Stellung des Sitzes
5 sind Bedienungselemente zum Fahren des Erdbewegungsfahrzeuges 1 sowie zum Betätigen
der Lade schaufel 2 angeordnet.
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Hinter dem Sitz 5 befinden sich Steuerelemente zum Betätigen des Anbaugerätes
3. Die Steuerelemente bilden zusammen mit dem Anbaugerät 3 eine abbaubare Einheit,
die an Arme 6 des Erdbewegungsfahrzeuges 1 lösbar angesetzt ist. Mit dieser Einheit
ist eine Fußplatte 7 verbunden, die eine Vergrößerung des Bodens der Fahrerkabine
4 darstellt. Wird der Sitz 5 von der in F i g. 1 gezeigten Stellung um 1800 gedreht,
so können vom Sitz 5 aus die Steuerelemente für das Anbaugerät 3 betätigt werden.
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Ist das Erdbewegungsfahrzeug 1 nur mit der Ladeschaufel 2 ausgerüstet,
so kann die Rückwand der Fahrerkabine 4 abgebaut werden.
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Eine derartige Fahrerkabine 4 ist in F i g. 2 schematisch dargestellt.
Die Fahrerkabine 4 besteht aus einem Rahmen aus Vierkantprofilen, an dem ein Dach8
sowie Seitenwände 9 befestigt sind. Im vorderen Bereich der Fahrerkabine 4 weist
eine Seitenwand 9 eine Tür 10 auf, die nach hinten außen zu öffnen ist. Die Seitenwände
9 verlaufen von unten nach oben leicht konisch zueinander. Die Rückwand 11 weist
einen am Rahmen im Bereich des Daches 8 mit Scharnieren angelenkten oberen rechteckigen
Fensterteil auf, der wie F i g. 3 zeigt, unter das Dach 8 der Fahrerkabine 4 klappbar
ist und dort durch einen Riegel festgehalten werden kann. Der Fensterteil der Rückwand
11 wird seitlich von schmalen, an den Rahmen geschraubten Dreiecken 13, 14 begrenzt,
die die Öffnungen zwischen der Rückwand 11 und den Seitenwänden 9 der Fahrerkabine
4
abdecken. Am unteren Ende des Fensterteils ist ein unterer Teil 15 der Rückwand
11 angelenkt.
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dessen Größe so bemessen ist, daß bei der vergrößerten Fahrerkabine
4 nur der untere Teil 15 abgebaut werden muß, um die Steuerelemente beim Anbau des
Anbaugeräts 3 in die Fahrerkabine 4 einfahren zu können.
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Soll die Fahrerkabine 4 in Richtung der Längsachse des Erdbewegungsfahrzeugs
1 nach hinten vergrößert werden, um die Steuerelemente für einen angebauten Heckbagger
oder ein ähnliches Anbaugerät aufzunehmen, so werden der untere Teil 15 sowie die
Dreiecke-13, 14 abgeschraubt uñd jede Seitenwand 9 um einen ebenfalls in Dreieckform
ausgebildeten Seitenwandteil 16 verlängert. An den Seitenwandteil 16 werden die
Dreiecke 13 und 14 wieder angeschraubt, während der untere Teil 15 der Rückwand
11 in seinem oberen Bereich an die Dreiecke 13 und 14 angelenkt wird, so daß der
untere Teil 15 nach hinten hochgeklappt werden kann. In seinem unteren Bereich wird
der untere Teil 15 an die Seitenwandteile 16 geschraubt.
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Nach dem Lösen der Schraubverbindung ist der untere Teil 15 der Rückwand
11 hochklappbar, so daß beim An- und Abbauen des Anbaugeräts 3 keine Demontage von
Teilen der Fahrerkabine 4 erforderlich ist. Der obere Fensterteil der Rückwand 11
ist auch bei vergrößerter Fahrerkabine 4 bis zu den Dreiecken 13, 14 zurückschwenkbar
und kann in dieser Lage festgestellt werden.
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Wenn das Erdbewegungsfahrzeug 1 mit mehreren wahlweise zu montierenden
Heckanbaugeräten ausgerüstet ist, können unterschiedlich große Seitenwandteile 16
vorgesehen werden, so daß die Fahrerkabine 4 in die jeweils für das Anbaugerät 3
günstigste Größe verändert werden kann. Die günstigste Größe ist dann gegeben, wenn
ausreichend Platz für die Bedienungsperson in der Fahrerkabine 4 vorhanden ist und
optimale Sichtverhältnisse gegeben sind.
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An die Rückwand 11 und an die wahlweise anzubauenden Seitenwandteile
16 sind Kunststoffschürzen 18 steckbar, die die Seitenwände 9 und/oder die Rückwand
11 nach unten verlängern (vgl. F i g. 1).
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Patentansprüche: 1. Fahrerkabine für eine selbstfahrende Arbeitsmaschine
mit am hinteren Ende angeordneten Mitteln zur Befestigung der Tragkonstruktion für
den Ausleger eines Anbaugerätes,. beispielsweise eines Tieflöffelbaggers, d a d
u r c h g e k e n nz e i c h n e t, daß die Rückwand (11) der Fahrerkabine (4) an
den Seitenwänden (9) lösbar angeordnet und nach dem Lösen derart bewegbar ist, daß
zwischen die Rückwand (11) und die Seitenwände (9) die Fahrerkabine vergrößernde
Seitenwandteile (16) eingesetzt werden können, und daß zumindest der untere Teil
(15) der Rückwand (11) derart hochklappbar angeordnet ist, daß beim Befestigen der
Tragkonstruktion des Anbau rätes (3) durch die beim Hochklappen entstehende Öffnung
die Steuerelemente des Anbaugerätes (3) in die vergrößerte Fahrerkabine (4) eingeführt
werden können.
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2. Fahrerkabine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere Teil der Rückwand (11) der Kabine(4) unter das Dach der Kabine einschiebbar
und dort verriegelbar ist.
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3. Fahrerkabine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die einsetzbaren Seitenwandteile (16) unmittelbar an die Rückwand (11) ansetzbar
sind und aus Dreiecken bestehen, deren Spitze nach oben zeigt.