DE19532931A1 - Verfahren zum Ausbilden von Fundamenten - Google Patents
Verfahren zum Ausbilden von FundamentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbilden von
Fundamenten, bei dem Pfahlelemente durch Vibrieren in den Boden
eingebaut werden.
Bei der Gründung von Bauwerken muß die zulässige Bodenpres
sung den gegebenen geotechnischen Verhältnissen sowie den zuläs
sigen Setzungen des Bauwerks angepaßt werden. In vielen Fällen
ist nicht die Tragfähigkeit des Bodens sondern das Setzungsver
halten ausschlaggebend für die Wahl der Gründungsmaßnahme. Bei
günstigen Gründungsverhältnissen können die Bauwerkslasten über
oberflächennahe Fundamente abgetragen werden. Wenn die zu erwar
tenden Setzungen die zulässigen Werte überschreiten, muß entwe
der der Boden verbessert werden oder muß die Bauwerkslast über
Pfähle auf tiefer gelegene tragfähige Schichten übertragen wer
den. Wenn ein locker gelagerter Boden nicht verbessert werden
kann, muß das Bauwerk auf Pfählen gegründet werden.
Der Einbau von Pfahlelementen in den Boden kann durch
Schlagrammen, Einpressen, Vibrieren, Bohren oder Spülen
erfolgen. Da allgemein die Auffassung vorherrscht, daß vibrierte
Pfahlelemente ein schlechteres Tragverhalten als gerammte Pfahl
elemente aufweisen, was durch das Zurückfedern der Pfahlelemente
erklärt wird, wenn die vibrierende Pfahlspitze auf eine feste
Bodenschicht trifft, wurde die Vibriertechnik bisher kaum für
den Einbau von Pfahlelementen sondern hauptsächlich für den
Baugrubenverbau, beispielsweise den Einbau von Spundbohlen,
verwendet, da dabei das Tragverhalten bei vertikaler Belastung
nur eine untergeordnete Bedeutung hat.
Die Vibriertechnik hat jedoch Vorteile gegenüber dem Pfahl
einbau durch Schlagrammen, die beispielsweise darin zu sehen
sind, daß die Erregerfrequenz des Vibrators verändert und so den
spezifischen geodynamischen und bauwerksdynamischen Erfordernis
sen angepaßt werden kann, so daß der Einbau von Pfahlelementen
durch Vibrieren in vielen Fällen bedeutend umweltschonender als
durch Schlagrammen ist.
Wenn Pfahlelemente einvibriert werden, besteht zwar die
Möglichkeit, die Pfahlelemente mittels Rammbär nachzuschlagen,
um ein verbessertes Tragverhalten zu erreichen, dieses kombi
nierte Pfahleinbauverfahren erfordert jedoch zwei unterschiedli
che Einbaugeräte auf der Baustelle, was mit hohen Kosten verbun
den ist.
Für eine optimale Gründung eines Bauwerkes ist es von be
sonderer Bedeutung, die Tragfähigkeit jedes Einzelpfahlelementes
so genau wie möglich berechnen oder messen zu können, da sich
daraus die Anzahl der erforderlichen Pfahlelemente einer Tiefen
gründung ergibt, wodurch die Kosten bestimmt werden. Es wurden
aus diesem Grunde bereits verschiedene Prüfverfahren für Pfahl
elemente entwickelt. In vielen Fällen werden in der Praxis sta
tische Probebelastungen durchgeführt, die jedoch aufwendig und
daher mit hohen Kosten verbunden sind. Als Alternative besteht
die Möglichkeit der dynamischen Probebelastung mittels Rammbär
oder Fallgewicht. In einfachster Form werden sogenannte Pfahl
rammformeln angewendet, über die in Abhängigkeit vom Einsinken
und Federn des Pfahlkopfes bei einer gegebenen Anzahl von Schlä
gen eine annähernde Aussage über die Tragfähigkeit gemacht wer
den kann. Die dynamische Pfahlprüfung erfolgt zunehmend elek
tronisch mit Hilfe von Sensoren, die die am Pfahlkopf eingelei
tete Schlagenergie und die Verschiebung des Pfahlelementes genau
messen können. Um diese Messungen auszuwerten, sind jedoch um
fassende dynamische Berechnungen notwendig, so daß das Trag- und
Setzungsverhalten bei Stoßbelastungen nur annähernd bestimmt
werden kann. Die dynamische Tragfähigkeit muß dann auf den sta
tischen Wert empirisch übersetzt werden. Für vibrierte Pfahlele
mente gibt es jedoch bisher noch keine zuverlässigen dynamischen
Meß- und Berechnungsmethoden, was die Anwendung der Vibriertech
nik bisher weiter begrenzt hat.
Pfahlfundamente werden in vielen Fällen verwendet, wenn bei
einer Flachgründung die Totalsetzungen oder die Setzungsunter
schiede zwischen Einzelfundamenten zu groß sind. Die Pfahlele
mente haben dann in erster Linie eine setzungsreduzierende Funk
tion, ihre Tragfähigkeit wird nicht voll ausgenützt. Es ist oft
schwierig, ohne Probebelastungen der einzelnen Pfahlelemente das
Zusammenwirken zwischen Flachgründung und der Pfahlgruppe zu
ermitteln. Bei herkömmlichen Pfahlfundamenten, bei denen die
Bruchlast der Pfahlelemente oft in Bereich von 500 bis 2000 kN
liegt, ist es praktisch und ökonomisch nicht vertretbar, die
Tragfähigkeit jedes einzelnen Pfahlelementes durch Probebela
stungen zu überprüfen. Wegen der dadurch unvermeidbaren Unsi
cherheit bezüglich des Tragverhaltens der einzelnen Pfahlelemen
te wird bei der Dimensionierung ein Sicherheitsfaktor angewen
det, der in der Größenordnung von 2 bis 3 liegt. Dadurch erhöhen
sich allerdings die Kosten für das Fundament, da die Pfahlkapa
zität nicht effektiv ausgenutzt wird. Der Sicherheitsfaktor wird
bei vibrierten Pfahlelementen oft noch höher als bei gerammten
oder gebohrten Pfahlelementen angesetzt, da die Unsicherheit
größer ist.
Durch die verbesserten geotechnischen Untersuchungs- und
Berechnungsmethoden ist es allerdings möglich, das Setzungsver
halten von Fundamenten zuverlässiger zu ermitteln. Wenn es nun
möglich wäre, das Last-Setzungsverhalten jedes einzelnen Pfahl
elementes durch Probebelastungen zu überprüfen, dann könnte
deren Kapazität in der Setzungsberechnung voll ausgenutzt wer
den. Dieses Verfahren der Bildung von Fundamenten mit setzungs
reduzierenden Pfahlelementen würde dazu führen, daß an Stelle
von langen Einzelpfählen mit hoher Tragfähigkeit schlankere
Pfahlelemente verwendet werden können. Die Tragfähigkeit dieser
setzungsreduzierenden Pfahlelemente kann dann voll d. h. mit
einem Sicherheitsfaktor gleich 1 ausgenutzt werden, wodurch die
Kosten des Fundamentes erheblich herabgesetzt werden könnten.
Dieses Verfahren der Verwendung von setzungsreduzierenden Pfahl
elementen wird zwar in der geotechnischen Literatur häufig vor
geschlagen, kann jedoch in der Praxis nicht voll ausgenutzt
werden, da es aus den oben angegebenen Gründen praktisch und
ökonomisch nicht vertretbar ist, die Tragfähigkeit jedes einzel
nen Pfahlelementes durch Probebelastung zu überprüfen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher
darin, ein Verfahren zum Ausbilden von Fundamenten der eingangs
genannten Art anzugeben, mit dem es möglich ist, direkt an der
Baustelle die Anzahl und/oder die Einbautiefe der Pfahlelemente
an die durch die vorgesehene Traglast gegebenen Erfordernisse
anzupassen. Das erfindungsgemäße Verfahren soll dabei besonders
kostengünstig sein.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
das Einbauen der Pfahlelemente durch Vibrieren bei gleichzeiti
gem vertikalen Vorspannen durch Anlegen einer Kraft an die
Pfahlelemente erfolgt, deren Wert größer ist, als es der später
vorgesehene Traglast entspricht, das Vibrieren beendet wird,
wenn eine vorgegebene niedrige Eindringgeschwindigkeit erreicht
ist, anschließend die Pfahlelemente statisch mit einer vertika
len Kraft belastet werden, die ausgehend von einem gegebenen
Anfangswert wenigstens bis auf den Wert gesteigert wird, der der
später vorgesehenen Traglast entspricht, und dabei die Kraft-
Setzungs-Kurve aufgenommen wird, und bei einer anhand der Kraft-
Setzungs-Kurve ermittelten zu großen Setzung die Pfahlelemente
tiefer einvibriert werden oder weitere Pfahlelemente in der Nähe
einvibriert werden.
Bevorzugte Ausbildungen und Weiterbildungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 12.
Um Setzungen zu verringern, ist es insbesondere vorteil
haft, Betonpfahlelemente mit einer hohen Mantelreibung zu ver
wenden, da diese bereits bei geringen Verschiebungen d. h. bei
Setzungen von 5 bis 10 mm mobilisiert wird.
Derartige Betonpfahlelemente sind Gegenstand der Patent
ansprüche 13-18.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein Funda
ment mit im Boden dynamisch vorgespannten setzungsreduzierenden
Pfahlelementen gebildet. Dadurch können setzungsempfindliche
Böden durch den Einbau von schlanken, im Boden vorgespannten
Pfahlelementen in ein homogenes setzungsarmes Gründungsmaterial
verwandelt werden, wodurch weiterhin das Fundament schlanker und
damit kostengünstiger dimensioniert werden kann.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung beson
ders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher be
schrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum
Ausbilden von Fundamenten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
und
Fig. 2A bis 2D schematische Ansichten verschiedener Formen
von Betonpfahlelementen zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ausbilden von Fun
damenten werden relativ schlanke kurze Pfahlelemente mittels
eines Vibrators in den Boden eingebaut. Während des Vibrierens
eines Pfahlelementes wird beispielsweise über ein Zugseil eine
vertikale Kraft auf das Pfahlelement übertragen. Die vertikale
Gesamtkraft am Pfahlkopf setzt sich dann aus der durch den Vi
brator erzeugten dynamischen Kraft und der durch das Zugseil
aufgebrachten statische Kraft zusammen. Die Summe beider Kräfte
hat einen Wert, der größer, vorzugsweise um 50% größer ist, als
es der in der Dimensionierung vorgesehenen Traglast entspricht.
Das Pfahlelement kann beim Vibrieren auf das 5-fache der Trag
last vorbelastet werden. Dabei werden der im Boden auftretende
Widerstand gegen das Pfahlelement sowie die Eindringgeschwindig
keit mittels elektronischer Meßeinrichtungen kontinuierlich
gemessen und aufgezeichnet. Diese Meßwerte geben ein Bild über
die Festigkeit des Untergrundes. Die Eindringgeschwindigkeit
liegt bei lockeren Böden zwischen etwa 10 und 100 mm/s. In trag
fähigen Schichten ist sie wesentlich kleiner. Dort liegt sie in
der Größenordnung von 1 mm/s.
Die vertikale Kraft am Pfahlelement während des Vibrierens
wird über Sensoren kontrolliert, die diese Kraft kontinuierlich
anzeigen. Da die Eindringgeschwindigkeit ein Maß für den Boden
widerstand ist, kann zusammen mit dieser Information das Trag
verhalten und damit die erforderliche Tiefe des Pfahlelementes
direkt an der Baustelle bestimmt werden. Die zulässige maximale
Eindringgeschwindigkeit hängt dabei von den örtlichen geotechni
schen Verhältnissen ab und kann auf der Baustelle durch die
obigen Messungen ermittelt werden.
Nach dem Erreichen der Solltiefe d. h. einer Tiefe, bei der
die Eindringgeschwindigkeit einen gegebenen niedrigen Wert er
reicht hat der vorzugsweise zwischen 0,1 und 1 mm/s liegt, wird
die Vibration beendet und wird das Pfahlelement nochmals ohne
Vibration statisch belastet, d. h. gegen den Boden vorgespannt.
Der Wert der Eindringgeschwindigkeit, bei dem das Vibrieren
beendet wird, kann auch in Abhängigkeit von den Bodenverhältnis
sen bestimmt werden. Dabei wird eine vertikale Kraft angelegt,
die von einem gegebenen Ausgangswert bis zu einem Wert gestei
gert wird, der wenigstens der später vorgesehenen Traglast ent
spricht. Die dabei auftretende Setzung, d. h. die Kraft-Setzungs-
Kurve wird durch ein Präzisionsmeßgerät aufgezeichnet. Anhand
der erhaltenen Kraft-Setzungs-Kurve wird ermittelt, ob die Set
zung des Pfahlelementes zu groß ist. Wenn das der Fall ist, wird
das Pfahlelement tiefer einvibriert oder wird wenigstens ein zu
sätzliches Pfahlelement in der Nähe eingebaut. Da diese Informa
tion über das Setzungsverhalten direkt auf der Baustelle zugäng
lich ist, können noch während der Gründungsmaßnahme die Anzahl
und die rage der setzungsreduzierenden Pfahlelemente sowie die
vertikale beim Vibrieren anliegende Kraft den Erfordernissen der
vorgesehenen Traglast angepaßt werden. Dadurch ergibt sich eine
technisch und ökonomisch optimale Gründung, die besonders bei
schwierigen oder unterschiedlichen Bodenverhältnissen vorteil
haft ist.
Um die Tragfähigkeit der in den Boden einvibrierten Pfahl
elemente zu erhöhen, können besonders geformte Pfahlelemente
verwendet werden, die eine hohe Mantelreibung aufweisen und sich
für das Vibrieren eignen. Da ein Dreieck das größte Verhältnis
von Umfang zu Fläche hat, ist es vorteilhaft, Pfahlelemente mit
einem dreieckigen Querschnitt zu verwenden.
In Fig. 1 sind die Bauteile einer Vorrichtung zum Ausbilden
von Fundamenten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren darge
stellt. Ein Vibrator 1, der an einem Mäkler 3 geführt ist, ist
am oberen Ende eines Pfahlelementes 2 mit diesem kraftschlüssig
verbunden. Über ein Zugseil 4, das am Vibrator 1 angreift und
über beispielsweise eine hydraulische Einrichtung gespannt wer
den kann, wird während und nach dem Vibrieren eine vertikale
Kraft an das Pfahlelement 2 gelegt, um dieses vertikal vorzu
spannen. Dabei spielen die dynamischen Eigenschaften, insbeson
dere die Federkonstante des Zugseils 4 eine wichtige Rolle. Die
Federkonstante soll nämlich den geotechnischen Verhältnissen und
den Vibratoreigenschaften angepaßt sein, um einen optimalen
Pfahleinbau zu erzielen. Das kann durch eine entsprechende Wahl
des Seildurchmessers und der Anzahl der Seilzüge erfolgen.
Die an dem vibrierenden Pfahlelement liegende Kraft wird
über eine Kraftmeßeinrichtung 5 gemessen. Die Eindringgeschwin
digkeit des Pfahlelementes 2 wird durch einen Verschiebungsgeber
6 fortlaufend gemessen. Dieser kann beispielsweise an einer
Umlenkrolle angebracht sein, über die das Zugseil 4 geführt ist.
Zur statischen Tragfähigkeitsmessung ist am Pfahlelement
ein hochpräziser Setzungsgeber 7 angebracht. Über einen Bezugs
punkt 8 auf der Bodenoberfläche, dessen Position genau bestimmt
ist, wird bei der statischen Belastung die vertikale Verschie
bung des Setzungsgebers 7 am Pfahlelement 2, d. h. die Kraft-Set
zung-Kurve bestimmt. Die gemessene Vorspannkraft sowie die ver
tikale Verschiebung werden mittels elektronischer Datenerfassung
und einer Anzeigevorrichtung 9 dem Maschinenführer angezeigt.
Alle Meßwerte werden über ein elektronisches Datenerfassungs
system aufgezeichnet und gespeichert. Die Meßdaten können auch
telemetrisch von der Baustelle zur einer Rechenzentrale über
eine entsprechende Sendeanlage übertragen werden.
Durch die Wahl einer dreieckigen Querschnittsform ergibt
sich ein Pfahlelement mit maximaler Mantelreibung, was insbeson
dere beim Einbau durch Vibrieren von großem Vorteil ist. Um die
Wirksamkeit der vertikalen Vorspannung der Pfahlelemente im
Boden zu erhöhen, können pyramiden- oder kegelstumpfförmige
Pfahlelemente aus Beton verwendet werden, wie sie in Fig. 2A bis
2D dargestellt sind.
Wie es in Fig. 2A dargestellt ist, können die Pfahlelemente
10 aus Spannbeton bestehen und mittels Bewehrung 11 axial vor
gespannt sein. Eine Kopfplatte 12 überträgt die vom Vibrator auf
das Pfahlelement übergeleiteten Spannungen. Eine Fußplatte 13
dient einerseits zur Vorspannung in Verbindung mit der Kopfplat
te 12, schützt aber andererseits auch die konisch zulaufende
Spitze.
Um die Pyramiden- oder Kegelstumpfform des Pfahlelementes
auch bei größeren Gründungstiefen beibehalten zu können, kann
das pyramidenförmige oder kegelförmige Pfahlelement durch einen
prismatischen oder zylindrischen Teil 14 verlängert sein, wie es
in Fig. 2B dargestellt ist.
In Reibungsböden kann es weiterhin vorteilhaft sein, beim
Vibrieren gleichzeitig Zementmörtel oder Beton in den Boden zu
verpressen, um dadurch die Mantelreibung zusätzlich zu erhöhen.
Zu diesem Zweck kann gemäß Fig. 2B ein Injektionsrohr 15 axial
durch das Pfahlelement führen und am unteren Ende des Pfahlele
mentes in einer Injektionsöffnung 16 münden.
In Kohäsionsböden wie beispielsweise Ton und Schluff ent
steht bei Einvibrieren eines Pfahlelementes ein Porenwasserüber
druck. Der Abbau dieses Porenwasserüberdrucks, der die Festig
keit des Bodens vermindert, kann durch ein Pfahlelement 17, das
in Fig. 2C dargestellt ist, erreicht werden, das aus wasser
durchlässigem Beton besteht. In Kohäsionsböden mit geringerer
Durchlässigkeit und großer Mächtigkeit kann es weiterhin vor
teilhaft sein, den Ausgleich des Porenwasserüberdrucks durch ein
Dränrohr 19 zu erreichen, das gemäß Fig. 2D axial durch ein
Pfahlelement 18 aus wasserdurchlässigem Beton verläuft. Das kann
durch Anlegen eines Unterdrucks im wasserdurchlässigen Pfahl
element geschehen. Diese Dränierung ist vor allem in schluffigen
Böden vorteilhaft.
Claims (18)
1. Verfahren zum Ausbilden von Fundamenten, bei dem Pfahl
elemente durch Vibrieren in den Boden eingebaut werden, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) das Einbauen der Pfahlelemente durch Vibrieren bei gleichzeitigem vertikaler Vorspannen durch Anlegen einer Kraft an die Pfahlelemente erfolgt, deren Wert größer ist, als es der später vorgesehenen Traglast entspricht,
- b) das Vibrieren beendet wird, wenn eine vorgegebene nied rige Eindringgeschwindigkeit erreicht ist,
- c) anschließend die Pfahlelemente statisch mit einer ver tikalen Kraft belastet werden, die ausgehend von einem gegebenen Anfangswert wenigstens bis auf den Wert gesteigert wird, der der später vorgesehenen Traglast entspricht, und dabei die Kraft- Setzungs-Kurve aufgenommen wird und
- d) bei einer anhand der Kraft-Setzungs-Kurve ermittelten zu großen Setzung die Pfahlelemente tiefer einvibriert werden oder wenigstens ein weiteres Pfahlelement in der Nähe einvibriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert der Vorspannkraft um wenigstens 50% größer ist, als es
der später vorgesehene Traglast entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der vorgegebene Wert der Eindringgeschwindigkeit zwi
schen etwa 0,1 und etwa 1,0 mm/s liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikale Kraft, die beim Vibrieren an die
Pfahlelemente gelegt wird, fortlaufend gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die vertikale Kraft, die beim Vibrieren an
die Pfahlelemente gelegt wird, durch Ändern der Seilfestigkeit
eines diese Kraft anlegenden Zugseils dem dynamischen Bodenwi
derstand angepaßt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Pfahlelementes eine
Dreiecksform hat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß pyramidenförmige Betonpfahlelemente mit nach
unten gerichteter Pyramidenspitze einvibriert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die pyramidenförmigen Betonpfahlelemente am unteren Ende durch
einen prismatischen Teil verlängert sind.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Betonpfahlelemente durch eine Armierung zwischen
einer Kopf- und einer Fußplatte axial vorgespannt sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Betonpfahlelementen axial ein Injek
tionsrohr verläuft.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonpfahlelemente aus wasserdurchlässigem Beton bestehen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Betonpfahlelementen aus wasserdurchlässigem Beton ein
axial verlaufendes Dränrohr vorgesehen ist.
13. Betonpfahlelement zur Verwendung bei dem Verfahren nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es pyramidenförmig mit
nach unten gerichteter Pyramidenspitze ist.
14. Betonpfahlelement nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß am unteren Ende ein prismatischer Verlängerungs
teil vorgesehen ist.
15. Betonpfahlelement nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß es über eine Armierung zwischen einer Kopf- und
eine Fußplatte axial vorgespannt ist.
16. Betonpfahlelement nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß es mit einem axial verlaufenden Injektionsrohr zum
Einpressen von Zementmörtel oder Beton versehen ist, das am
Fußende mündet.
17. Betonpfahlelement nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß es aus wasserdurchlässigem Beton besteht.
18. Betonpfahlelement nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein axial verlaufendes Dränrohr aufweist,
das am Fuß des Pfahlelementes mündet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132931 DE19532931A1 (de) | 1995-09-06 | 1995-09-06 | Verfahren zum Ausbilden von Fundamenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995132931 DE19532931A1 (de) | 1995-09-06 | 1995-09-06 | Verfahren zum Ausbilden von Fundamenten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532931A1 true DE19532931A1 (de) | 1997-03-13 |
Family
ID=7771425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995132931 Ceased DE19532931A1 (de) | 1995-09-06 | 1995-09-06 | Verfahren zum Ausbilden von Fundamenten |
Country Status (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |