DE19531513A1 - Elektrischer Lasthebemagnet - Google Patents
Elektrischer LasthebemagnetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Lasthebema
gneten mit bezüglich der Last positionierbaren Magnet
polflächen, deren Außenflächen die Last berühren.
Als elektrische Lasthebemagnete dienen Gleichstromma
gnete; sie werden in vielen Bereichen der Eisen- und
Stahlindustrie für den Krantransport ferromagnetischer
Lasten eingesetzt, so beim Heben von Brammen, Knüppeln
sowie liegenden und stehenden Coils bis zu 50 t Ge
wicht. Im Vergleich zu anderen Anschlagmitteln von Krä
nen, wie Haken oder Zangen, besitzen Lasthebemagnete
den Vorteil einer größeren Lagerbelegung, von weniger
Beschädigungen an der Last und eines schnelleren An
schlagens. Auch die Automatisierung des Lagers ist bei
Lasthebemagneten einfacher als bei mechanisch wirkenden
Kran-Anschlagmitteln.
Die Magnetkraft eines Lasthebemagneten hängt vom Posi
tionieren bzw. Anschlagen des Magneten an der jeweili
gen Last ab. Bei fehlerhaftem Anschlagen stehen an der
Last einzelne Magnetpolflächen unterschiedlich weit
über; die Summe der Magnetkräfte nimmt ab, und bei dem
anschließenden Anheben der Last besteht die Gefahr
eines Lastabsturzes mit hohem Sach- oder gar Personen
schaden.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, Lastab
stürze infolge fehlerhaften Anschlagens des Magneten zu
verhindern. Die Lösung dieses Problems basiert auf dem
Gedanken, das Anschlagen des Magneten, das heißt, die
Positionierung des Magneten in bezug auf die Last,
betrieblich zu erfassen und ein fehlerhaftes Anschlagen
zu erkennen, um ein Anheben der Last auszuschließen.
Im einzelnen besteht die Lösung darin, daß wenigstens
ein Teil der Magnetpolflächen aus durch im wesentlichen
senkrecht zum Magnetfluß orientierten, auf ein Meßgerät
geschalteten Schleifenwicklungen besteht. Senkrecht zum
Magnetfluß des aktivierten Lasthebemagneten orientiert
bildet die von der Schleifenwicklung umschlossene Flä
che jeweils eine Teilfläche. "Im wesentlichen" senk
recht zum Magnetfluß heißt dabei, daß der sich
(beispielsweise beim Einschalten) ändernde Magnetfluß
eine so große Spannungen in der Schleifenwicklung indu
ziert, daß meßbar ist, ob die jeweilige Teilfläche
annähernd voll flächig oder nur mit einem für die
Sicherheit unzureichenden Flächenteil an der Last
angreift. Die einzelne Magnetpolfläche sollte in zwei
oder mehr Teilflächen unterteilt werden.
Die Erfindung benutzt die Tatsache, daß ein sich
änderndes Magnetfeld in einer Schleifenwicklung eine
Spannung induziert. Die Größe dieser Spannung hängt von
der Größe der magnetischen Induktion (und der Zahl der
Windungen der Schleifenwicklung) sowie davon ab, inwie
weit die Schleifenwicklung von Eisen ausgefüllt ist. In
einer Schleifenwicklung, deren umschlossene Teilfläche
sich teilweise oder ganz neben der Last befindet, wird
daher eine geringere Spannung induziert als in einer
Schleifenwicklung, deren Fläche vollständig auf der
Last liegt.
Ein Vergleich der jeweiligen in den Schleifenwicklungen
induzierten Spannungen gegeneinander zeigt, ob der
Lasthebemagnet ordnungsgemäß oder fehlerhaft an der
anzuhebenden Last angreift bzw. angeschlagen ist. Hier
bei wird der Vergleich bevorzugt so ausgeführt, daß
zumindest während des Einschaltens des Magnetisierungs
stroms in den Schleifenwicklungen induzierte Spannungen
überwacht werden und bei einer Abweichung der induzier
ten Spannungen voneinander, die einen vorbestimmten
Wert übersteigt, das Anheben der Last, vorzugsweise
automatisch unterbunden wird.
Bei dem Vergleich müssen die einzelnen Wicklungsspan
nungen nicht direkt geprüft werden. So kann es genügen,
verschiedene ausgewählte Schleifenwicklungen einer
Magnetpolfläche oder mehrerer Magnetpolflächen in Reihe
zu schalten und die Schaltung so auszuführen, daß bei
ordnungsgemäßem Anschlagen der Last die Reihenspannun
gen (eine oder mehrere) ein Minimum ergeben und bei
fehlerhaftem Anschlagen der Last das Minimum übertrof
fen wird. Grundsätzlich können die induzierten Spannun
gen auch so in Reihe geschaltet werden, daß sich bei
ordnungsgemäßem Aufsetzen eine maximale Reihenspannung
ergibt und bei fehlerhaftem Anschlagen die Reihenspan
nung unterhalb des Maximums liegt. Hiernach genügt es,
die Reihenspannungen zumindest beim Anschlagen bis zum
Anheben der Last fortlaufend im Hinblick auf das Ein
halten des Grenz- bzw. Extremwertes der Reihenspannung
zu überwachen.
Das erfindungsgemäße Überwachen der Grenzwerte kann
automatisch derart erfolgen, daß die Automatik selbst
tätig das Anheben einer fehlerhaft angeschlagenen Last
ausschließt. Die jeweilige Verriegelung des Krans kann
beispielsweise durch Abschalten des Magnetisierungs
stroms oder durch Verriegeln des Hubwerks erfolgen.
Wenn die Grenzwerte der Reihenspannungen von Form und
Art der jeweils anzuhebenden Last abhängen, kann es
vorteilhaft sein, die Grenzwerte der Reihenspannungen
bei der jeweiligen Inbetriebnahme im Einzelfall einzu
messen, um die Schaltung daraufhin zu eichen, wann die
Automatik das Anschlagen des Magneten als ordnungsgemäß
und wann als fehlerhaft registrieren und gegebenenfalls
melden soll.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sollten nicht zu einer
Beeinträchtigung der Hebekapazität führen. Aus diesem
Grunde werden die Schleifenwicklungen bevorzugt so in
die jeweiligen Magnetpolflächen integriert, daß die
Außenfläche, das heißt die eigentliche Anschlagfläche
des Magnetpols, magnetisch ungeteilt bleibt. An dieser
mit der Last unmittelbar in Berührung kommenden Magnet
pol-Außenfläche sollen also beim Anschlagen Luftspalten
die durch die Schleifenwicklung begründet sind, nicht
auftreten.
Letztlich schafft die Erfindung eine Überwachung, die
es erlaubt, elektrisch zu registrieren, ob der Lasthe
bemagnet ordnungsgemäß oder fehlerhaft an einer Last
angreift bzw. angeschlagen ist. Die Überwachung kann
auch bei vorhandenen Magneten eingesetzt werden. Dar
über hinaus erlaubt die Erfindung Einblick in die ma
gnetischen Verhältnisse des Gesamtmagneten und beson
ders der Pole. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
besteht demgemäß darin, daß die Unterteilung der Pol
flächen durch die Schleifenwicklungen (mit zugeordneten
Meßmitteln) die Möglichkeit eröffnet, die Pole optimal
so auszulegen, daß die Magnetkraft abhängig vom Magne
tisierungsstrom maximal wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des nähe
ren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen zweipoligen Lasthebemagneten auf einem
stehenden Coil;
Fig. 2 die Draufsicht auf den ordnungsgemäß auf eine
Last aufgesetzten Magneten der Fig. 1;
Fig. 3 die Draufsicht auf den fehlerhaft auf einer
Last positionierten Magneten der Fig. 1;
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch den Bereich
eines Magnetpols von Fig. 1 in der Nähe von
dessen Magnetpolfläche;
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4;
Fig. 6 die gegenseitige Zuordnung von Last und feh
lerhaft angeschlagenem Magneten mit erfin
dungsgemäß in den Magnetpolflächen integrier
ten Schleifenwicklungen und
Fig. 7 den zeitlichen Verlauf von zwei ausgewählten
Wicklungsspannungen U nach Einschalten des
Magnetisierungsstroms.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein zweipoliger Lasthebemagnet
1 auf einer Last 2 in Gestalt eines stehenden Coils mit
dem Coilauge 7 sowie mit den beiden Magnetpolen 3 und 4
dargestellt, dessen Magnetpolflächen 5 und 6 einmal,
nämlich in Fig. 2, ordnungsgemäß und im anderen Fall,
nämlich in Fig. 3, fehlerhaft auf einer Last 2 positio
niert ist.
Nach Fig. 4 bis 6 besteht erfindungsgemäß jede der
Magnetpolflächen 5 und 6 von Fig. 1 bis 3 aus Teilflä
chen 8a und 8b, die durch senkrecht zum Magnetfluß 9
orientierte, auf ein nicht dargestelltes Meßgerät
geschaltete Schleifenwicklungen 10a und 10b begrenzt
werden. Die beim Einschalten des Magnetisierungsstroms
bzw. beim Ansteigen des Magnetflusses 9 in den Schlei
fenwicklungen 10a und 10b induzierten Wicklungsspannun
gen UN1 und UNN2 bzw. US1 und US2 (Fig. 5 und 6) sind bei
gleichgroßer Schleifenfläche bzw. Teilfläche 8, glei
cher Windungszahl der Wicklungen 10 und gleichem, von
der jeweiligen Schleifenwicklung umschlossenem Eisen
kern im wesentlichen gleich. Unterschiede ergeben sich
- im vorliegenden Zusammenhang - vor allem dann, wenn
der von der jeweiligen Wicklung 10 umschlossene Eisen
kern von Teilfläche zu Teilfläche 8 variiert. Das ist
der Fall, wenn die Teilflächen gemäß Fig. 6 zum Teil
(8b) auf der Last 2 und zum Teil (8a) neben der Last
positioniert sind. In diesem Fall ist die Wicklungs
spannung, die in der die ganz auf der Last 2 auflie
gende Teilfläche 8b umgebenden Schleifenwicklung 10b
induziert wird (UN2) deutlich größer als die in der
einer Nut 15 teilweise auf der Last 2 aufliegenden
Teilfläche 8a umgebenden Schleifenwicklung 10a indu
zierte Spannung UN1 (Fig. 7).
In die Magnetpolflächen 5 und 6 sind die Schleifenwick
lungen 10 integriert; sie sind dort bevorzugt so unter
gebracht, daß sie gegen äußere Einwirkungen geschützt
sind. Auch die Ableitungen 11 der Schleifenwicklungen
10 sind durch eine Bohrung im Magnetpol 5, 6 geschützt
zum jeweiligen Meßgerät geführt.
Nach Fig. 4 und 5 sind auf den Magnetpolflächen 5 und 6
Polplatten 12, vorzugsweise aus Dynamostahl, möglichst
ohne Luftspalt, insbesondere mittels Schrauben 13 befe
stigt. In der am jeweiligen Magnetpol 3 (oder 4) anlie
genden Innenseite 14 der Polplattenseite 12 befinden
sich in Längs- und in Querrichtung verlaufende Nuten
15, deren Querschnitt gerade ausreicht, Schleifenwick
lungen 10 aufzunehmen. Die Nuten 15 bzw. die darin lie
genden Schleifenwicklungen 10 grenzen die Teilflächen 8
der Magnetpolflächen 5, 6 gegeneinander ab. Die Außen
fläche 16 der Polplatten 12, die der jeweiligen Last 2
zugewandt ist, sollte ungeteilt sein, an der Außenflä
che 16 sind daher die Teilflächen 8 bzw. deren Begren
zungen nicht (beispielsweise durch einen Luftspalt dar
stellende Vertiefungen) erkennbar. Vorzugsweise ist die
Außenfläche 16 trotz integrierter Schleifenwicklungen
10 so glatt, daß eine flächige Anlage der Magnetpolflä
chen 5, 6 an der jeweiligen Last 2 begünstigt wird.
Claims (9)
1. Elektrischer Lasthebemagnet (1) mit
- - bezüglich der Last (2) positionierbaren Magnet polflächen (5, 6), bei dem
- - wenigstens ein Teil der Magnetpolflächen (5, 6) aus einer durch je eine senkrecht zum Magnetfluß (9) orientierten, Schleifenwicklung (10) begrenz ten Teilflächen (8) besteht und
- - die Schleifenwicklung auf ein Meßgerät geschaltet ist.
2. Lasthebemagnet nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schleifenwicklungen (10a, 10b) bei
magnetisch ungeteilter Außenfläche (16) in die
Magnetpolflächen (5, 6) integriert sind.
3. Lasthebemagnet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Außenfläche (16) der jeweili
gen Magnetpolflächen (5, 6) ungeteilt ist.
4. Lasthebemagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß auf den Magnetpolflä
chen (5, 6) Polplatten (12) angeordnet sind und daß
sich in der an der Magnetpolfläche (5, 6) anliegen
den Innenfläche (14) der Polplatte (12) Nuten (15)
befinden, die Teilflächen (8) begrenzen und jeweils
die Schleifenwicklung (10a, 10b) enthalten.
5. Lasthebemagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifenwicklungen
(10a, 10b) jeweils eine gleiche Windungszahl
besitzen.
6. Lasthebemagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifenwicklungen
(10a, 10b) aus isoliertem elektrisch leitfähigem
Material bestehen.
7. Lasthebemagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der
Schleifenwicklungen (10a, 10b) wenigstens einer
Magnetpolfläche (5, 6) so in Reihe geschaltet ist,
daß die bei symmetrischer Auflage der Magnetpole
(3, 4) auf einer Last (2) beim Einschalten des
Magnetisierungsstroms induzierte Reihenspannung
einen Extremwert erreicht.
8. Lasthebemagnet nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß Mitteln zum automatischen Überwachen
der Reihenspannung bei einer vorgegebenen Abwei
chung von einem Extremwert aktivierte Schaltmittel
zum Abschalten des Magnetisierungsstroms und/oder
zum Verriegeln des Hubwerks und/oder zur Alarmgabe
zugeordnet sind.
9. Verfahren zum Betrieb des elektrischen Lasthebema
gneten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Einschaltens des
Magnetisierungsstroms in den Schleifenwicklungen
(10a, 10b) induzierte Spannungen (UN1, UN2) überwacht
werden und daß bei Abweichung um ein vorgegebenes
Maß der induzierten Spannung von einem vorbestimm
ten Betrag das Anheben der Last verriegelt wird.
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Family Applications (1)
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DE1995131513 Expired - Fee Related DE19531513C2 (de) | 1995-08-26 | 1995-08-26 | Elektrischer Lasthebemagnet |
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
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WO2009022357A1 (en) * | 2007-08-10 | 2009-02-19 | Sgm Gantry S.P.A. | Electromagnetic lifter for moving coils of hot-rolled steel and relevant operating method |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1901611A1 (de) * | 1969-01-14 | 1970-09-17 | Hartung Kuhn & Co Gmbh Maschin | Gleichstrom-Lastmagnet mit Signalgeber |
BE868892A (fr) * | 1977-07-11 | 1978-11-03 | British Steel Corp | Perfectionnements aux aimants de levage |
-
1995
- 1995-08-26 DE DE1995131513 patent/DE19531513C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19531513C2 (de) | 2002-06-20 |
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