DE19531296C1 - Einrichtung zur Umrüstung eines in einem Abluftkanal eines Kernkraftwerks angeordneten Schwebstoffilters der Petrijanow-Bauart - Google Patents
Einrichtung zur Umrüstung eines in einem Abluftkanal eines Kernkraftwerks angeordneten Schwebstoffilters der Petrijanow-BauartInfo
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Description
Die Abluft von Kernkraftwerken ist zum Schutz der Umgebung vor radioaktiven
Aerosolen mittels spezieller, in den Abluftkanälen angeordneter Schwebstoffilter
zu filtern. Die Anforderungen an derartige Filter sind für deutsche Kernkraftwerke
in mehreren Richtlinien, wie z. B. der KTA 3601 sowie in DIN-Regeln, verbindlich
vorgeschrieben.
Aus der DE 28 14 803 A1 ist bereits eine Einrichtung zum Auswechseln von mit
Gasen durchströmten Filtern in gefährlichen, giftigen oder radioaktiven
Umgebungen bekannt. Dabei weist die Filtervorrichtung ein Gehäuse auf, das
durch eine horizontale Trennwand in eine Einlaßkammer und eine Auslaßkammer
unterteilt ist, wobei die horizontale Trennwand Öffnungen aufweist, die eine
Verbindung zwischen der Einlaßkammer und der Auslaßkammer herstellen.
Vorzugsweise sind mehrere Filtereinheiten auf der Trennwand in der Filterstellung
derart angeordnet, daß das aus der Einlaßkammer in die Auslaßkammer strömende
Gas durch die Filtereinheiten hindurchtritt. Durch eine Verstelleinrichtung sind die
Filtereinheiten senkrecht zur Filterstellung in eine
zweite Stellung verstellbar. In dieser zweiten Stellung haben die Filtereinheiten von
der Trennwand einen Abstand. Weiterhin ist eine Transporteinrichtung vorgesehen,
durch welche die Filtereinheiten, wenn sich diese in der zweiten Stellung befinden,
waagerecht verschiebbar sind.
Die im Ostteil Deutschlands vorhandenen Kernkraftwerke russischer Bauart sind
mit Schwebstoffiltern der sogenannten Petrÿanow-Bauart ausgestattet, die den
vorgenannten deutschen Sicherheitsstandards nicht entsprechen und
folgendermaßen aufgebaut sind:
In einem betonierten Abluftkanal ist ein senkrechter Schacht angeordnet, der zur Aufnahme mehrerer senkrecht übereinander angeordneter Filterzellen, einer Transporteinrichtung zum Einführen der Filterzellen in den Schacht sowie zur Entnahme gebrauchter Filterzellen aus dem Schacht sowie einer Anpreßvorrichtung für die Filterzellen dient. Ein Filterraum ist dabei durch eine Verschlußplatte der Filterschachtöffnung und zwei Absperrklappen im Abluftkanal begrenzt, von denen sich je eine stromaufwärts und -abwärts der Filterzellen befinden.
In einem betonierten Abluftkanal ist ein senkrechter Schacht angeordnet, der zur Aufnahme mehrerer senkrecht übereinander angeordneter Filterzellen, einer Transporteinrichtung zum Einführen der Filterzellen in den Schacht sowie zur Entnahme gebrauchter Filterzellen aus dem Schacht sowie einer Anpreßvorrichtung für die Filterzellen dient. Ein Filterraum ist dabei durch eine Verschlußplatte der Filterschachtöffnung und zwei Absperrklappen im Abluftkanal begrenzt, von denen sich je eine stromaufwärts und -abwärts der Filterzellen befinden.
Die Transporteinrichtung besteht aus einer unter einem Verschlußdeckel in der
Betondecke des Abluftkanals angeordneten Seilwinde, mit der ein Auflagetisch in
vertikaler Richtung innerhalb des Schachtes verschiebbar ist. Die übereinander
angeordneten Filterzellen können so durch die Filterschachtöffnung aus dem
Abluftkanal herausgezogen bzw. in diesen herabgelassen werden.
Die Anpreßvorrichtung weist eine in Strömungsrichtung hinter den Filterzellen
angeordnete, senkrecht stehende Welle auf, an der mehrere Kegelräder befestigt
sind, die wiederum auf je ein jeder Filterzelle zugeordnetes Axialgetriebe wirken.
Die Filterzellen sind auf diese Weise gegen einen fest mit dem Betonkanal
verbundenen Dichtrahmen preßbar und wieder von diesem entfernbar. Die
Betätigung der Welle erfolgt von einer über dem Betonkanal liegenden Halle, wozu
in der Decke des Abluftkanals eine Wellendurchführung vorhanden ist.
Beim Auswechseln der Filterzellen werden zunächst die Verschlußplatten des
Filterschachts und der Seilwinde der Transporteinrichtung geöffnet. Die
Anpreßvorrichtung wird gelöst, woraufhin die auf dem Auflagetisch stehenden
Filterzellen durch die Filterschachtöffnung in die Halle gefördert werden. Dort
werden sie vom Bedienpersonal in Plastiksäcke verpackt und zur Entsorgung
abtransportiert.
Der vorstehend beschriebene Filterwechselvorgang entspricht in folgenden Punkten
nicht den Anforderungen der KTA- und DIN-Regelungen:
- a) Die Verschlußplatten der Filterschachtöffnung und der Seilwindenöffnung müssen beim Filterwechsel geöffnet werden, wodurch eine offene Verbindung zwischen dem Filterraum und der Halle entsteht. Dies kann wiederum zu einer Kontamination der Umgebung mit radioaktiven Aerosolen führen.
- b) Die Filterzellen können nicht kontaktfrei ausgeschleust werden. Die Handhabung der nicht verpackten Filter durch das Bedienpersonal stellt eine erhebliche Kontaminierungsgefahr für die betreffenden Personen dar.
- c) Die durch die Betondecke des Abluftkanals geführte Welle der Anpreßeinrichtung ist nur mit erheblichem technischen Aufwand dauerhaft abzudichten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwebstoffilter der sogenannten
Petrÿanow-Bauart derart weiterzuentwickeln, daß damit die für Kernkraftwerke in
Deutschland geltenden Sicherheitsstandards erfüllt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Einrichtung zur Umrüstung eines
in einem Abluftkanal eines Kernkraftwerks angeordneten Schwebstoffilters der
Petrÿanow-Bauart gelöst, die aus
- - einem Adapterrahmen, der gasdicht mit einem Dichtflächen mit umlaufenden Prüfrillen aufweisenden Profilrahmen verbindbar ist und dessen an der dem Profilrahmen abgewandten Seite angeordnete Dichtflächen an die Abmessungen von Filterzellen angepaßt und je Filterzelle gleichfalls mit einer umlaufenden Prüfrille versehen sind,
- - einer Anpreßeinrichtung, mit der die Filterzellen in ihrer Einbauposition gasdicht gegen die Dichtflächen des Adapterrahmens preßbar und von diesen entlastbar sind,
- - einem gasdichten Abdeckgehäuse, das eine in der Decke des Abluftkanals vorhandene Filterschachtöffnung zur Entfernung bzw. Einführung von Filterzellen aus dem bzw. in den Abluftkanal einschließt, gasdicht mit der Decke verbunden ist und eine mit einem Wechselkragen mit einer umlaufenden Doppelnut gemäß der Schutzsack-Wechselmethode und einer Schutzklappe versehene Wechselöffnung aufweist,
- - einer Zugmittel aufweisenden Transporteinrichtung, mit der die Filterzellen aus der Einbauposition in eine Wechselposition innerhalb des Abdeckgehäuses im Bereich der Wechselöffnung und in die entgegengesetzte Richtung beförderbar sind, sowie
- - einem Entlastungsfilter zur Druckentlastung eines absperrbaren, sich beidseitig des Schwebstoffilters erstreckenden und das Innere des Abdeckgehäuses einschließenden Filterraumes
besteht.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es möglich, den Wechsel der
Filterzellen stets kontaktfrei mittels der bekannten Schutzsack-Wechselmethode
durchzuführen. Zu diesem Zweck ist die Wechselöffnung in dem Abdeckgehäuse
mit einem Wechselkragen mit einer umlaufenden Doppelnut versehen, in der die
Schutzsäcke aus einem Kunststoffmaterial gasdicht anschließbar sind. Durch die
Schutzklappe vor der Wechselöffnung wird verhindert, daß der Schutzsack
während der Betriebszeit des Schwebstoffilters unbeabsichtigt beschädigt wird.
Das Ein- und Ausbringen der Filterzellen in den bzw. aus dem Filterschacht erfolgt
unter völligem, dauerhaftem Abschluß des Filterraumes gegenüber der Umgebung.
Eine Kontamination der über dem Schwebstoffilter befindlichen Halle über eine
direkte Verbindung mit dem Filterraum ist folglich ausgeschlossen.
Des weiteren sind neben der Filterschachtöffnung alle kritischen Durchgänge wie
z. B. die Durchführung der Welle der Anpreßvorrichtung und die Öffnung des
Seilgewindegehäuses - die bei der bekannten Betriebsweise des Schwebstoffilters
gemäß Petrÿanow-Bauart unabdingbar waren - nunmehr überflüssig und können
endgültig und zuverlässig abgedichtet werden. Ferner wird die Betriebssicherheit
der Anpreßvorrichtung für die Filterzellen deutlich erhöht, da die anfälligen
Axialgetriebe sowie die Kegelradbetätigung nicht mehr vorhanden sind.
Aufgrund des mit dem vorhandenen Profilrahmen verbindbaren Adapterrahmens,
dessen Dichtflächen an die Abmessungen von Filterzellen angepaßt sind, wie sie
in westdeutschen Kernkraftwerken als Standardbauteile verwendet werden, ist das
Problem der Ersatzteilbeschaffung von Filterzellen für Schwebstoffilter der
Petrÿanow-Bauart gelöst, da nun auf einfach erhältliche Standardbauteile
zurückgegriffen werden kann.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich schließlich durch ihren geringen
Bauaufwand aus, da der Abluftstrom den ursprünglichen Verlauf völlig beibehalten
kann. Es ist folglich bei der erfindungsgemäßen Einrichtung nicht erforderlich, den
Abluftstrom aus dem vorhandenen Kanal herauszuführen, um den Schwebstoffilter
der Petrÿanow-Bauart herumzuführen und ihn schließlich wieder an einer
stromabwärts des alten Filters liegenden Stelle in den Kanal einzuspeisen. In einem
solchen Fall müßten für kerntechnische Anlagen übliche Filtergehäuse in der Halle
aufgestellt werden, wodurch ein enormer Platzbedarf beansprucht wurde. Durch
die erfindungsgemäße Einrichtung wird der im Vergleich mit der Petrÿanow-Bauart
zusätzliche Raumbedarf auf das Volumen des Abdeckgehäuses beschränkt.
Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird
vorgeschlagen, daß die Filterzellen mittels Federkraft an die Dichtflächen des
Adapterrahmens preßbar sind und entgegen der Federkraft mittels mindestens
eines Fluidzylinders entlastbar sind.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die Filterzellen stets - d. h. auch bei einem
eventuellen Ausfall des Fluidsystems - gasdicht am Adapterrahmen anliegen, so
daß ein ungefiltertes Passieren von Abluft an den Filterzellen vorbei
ausgeschlossen ist. Die Betätigung der Anpreßeinrichtung mittels eines
Fluidzylinders stellt eine sehr vorteilhafte Lösung dar, da hierbei sowohl der
Raumbedarf als auch die Störanfälligkeit und der Wartungsbedarf im Vergleich mit
einer mechanischen Getriebekonstruktion gering sind. Auch kann hierdurch auf die
kritische Wellendurchführung durch die Betondecke des Abluftkanals verzichtet
werden.
Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, daß die Transporteinrichtung
einen an zwei Kettenzügen befestigten Filterwagen aufweist, der von zwei, auf
gegenüberliegenden vertikalen Stirnseiten der in der Einbauposition befindlichen
Filterzellen angeordneten Führungsblechen geführt wird, die parallel zur
Strömungsrichtung der Abluft sowie parallel zur Förderrichtung des Filterbandes
angeordnet sind.
Ein Festklemmen des Filterwagens wird durch dessen seitliche Parallelführung
sicher verhindert, und die Befestigung mittels zweier Kettenzüge stellt eine robuste
und kostengünstige Konstruktion dar.
Es ist des weiteren besonders vorteilhaft, wenn die Führungsbleche mit in
Förderrichtung durchgängigen Ausbuchtungen und Einbuchtungen zur Aufnahme angepaßter
Ausbuchtungen an beiden Seiten des Filterwagens versehen sind.
Durch den auf diese Weise hergestellten Formschluß zwischen dem Filterwagen
und den Führungsblechen wird ein seitliches Ausweichen des Führungswagens
sowohl in Strömungsrichtung der Abluft als auch in die dazu senkrechte Richtung
sicher verhindert.
Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin,
daß pro Filterzelle zwei stirnseitig an den Führungsblechen befestigte, diese
miteinander verbindende und rechtwinklig zu ihnen ausgerichtete Stützstreben für
die Fluidzylinder vorgesehen sind.
Eine separate Befestigung der Fluidzylinder innerhalb des Abluftkanals ist somit
überflüssig und aufgrund der zumindest indirekten Kopplung der Fluidzylinder (über
die Führungsbleche) an den Adapterrahmen lassen sich diese Bauteile als
vorgefertigte Montageeinheit in den Filterschacht einbringen bzw. aus diesem
entfernen.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird vorgeschlagen,
daß die Kolben linear zueinander angeordneter Fluidzylinder mittels einer
Anpreßleiste verbunden sind, die an auf der Rückseite der Filterzellen vorhandene
Führungsleisten angepaßt ist.
Durch diese Gestaltung wird einerseits der Anpreßdruck der einzelnen Kolben auf
die Filterzellen vergleichmäßigt und andererseits erreicht, daß ein seitliches
Verschieben der Filterzellen in bezug auf die Dichtflächen des Adapterrahmens
nicht auftreten kann. Des weiteren ist es im Falle solcher Führungsleisten an den
Filterzellen, die entgegen der Strömungsrichtung hinterschnitten sind, möglich,
mittels ebenfalls hinterschnittener Anpreßleisten, die mit einem Schenke in die
Führungsleisten einschiebbar sind und sich in diesen verhaken, die Filterzellen aktiv
von den Dichtflächen des Adapterrahmens abzuziehen. Bevor mittels des
Filterwagens die Aufwärtsbewegung des Filterzellenpakets eingeleitet wird, wird
somit bereits durch horizontales Abziehen eine eventuell aus Klebeffekten
resultierende Haftreibungskraft ausgeschaltet.
Schließlich wird nach der erfindungsgemäßen Einrichtung noch vorgeschlagen, daß
zwei mit dem Adapterrahmen verbundene, parallel zur Förderrichtung der
Transporteinrichtung verstellbare Justierstäbe vorgesehen sind, auf denen sich das
aus vertikal übereinander angeordneten Filterzellen gebildete Filterzellenpaket
abstützt.
Die Justierstäbe ermöglichen aufgrund ihrer Verstellbarkeit eine Ausrichtung der
untersten Filterzelle derart, daß bei ihr eine exakte Anlage an den Dichtflächen des
Adapterrahmens vorliegt. Da die Teilung des Adapterrahmens genau auf ein aus
vertikal übereinander angeordneten Filterzellen gebildetes Filterzellenpaket
abgestimmt ist, ist bei exakter Ausrichtung der untersten Fikerzelle automatisch
eine korrekte Anlage auch der darüber befindlichen Filterzellen sichergestellt. Beim
Herablassen des Filterzellenpakets in den Filterschacht unterfährt der das
Filterzellenpaket aufnehmende und zunächst allein abstützende Filterwagen die
beiden Justierstäbe, die vor dem eigentlichen Anpreßvorgang allein die Abstützung
des gesamten Filterzellenpakets bewirken. Eine exakte Justierung des
Filterzellenpakets mittels des Filterwagens, die sich nur auf sehr komplizierte Weise
erreichen ließe, wird durch die erfindungsgemäßen Justierstäbe vermieden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der
Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigten
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Einrichtung gemäß Fig. 1 entlang der
Linie II-II.
Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zur Umrüstung eines in einem Abluftkanal 1 eines
Kernkraftwerks angeordneten Schwebstoffilters der Petrÿanow-Bauart im
eingebauten Zustand. Die Einrichtung umfaßt einen Adapterrahmen 2, eine
Anpreßeinrichtung 3, ein gasdichtes Abdeckgehäuse 4, eine Transporteinrichtung
5 sowie ein Entlastungsfilter 6.
Der Adapterrahmen 2 ist gasdicht mit einem vorhandenen Profilrahmen 7
verbunden, der mit Dichtflächen mit umlaufenden Prüfrillen versehen ist. Der
Adapterrahmen 2 ist an seiner dem Profilrahmen 7 abgewandten Seite ebenfalls
mit Dichtflächen mit umlaufenden Prüfrillen versehen. Diese Dichtflächen des
Adapterrahmens 2 sind an die Abmessungen von Filterzellen 8 angepaßt, bei denen
es sich um standardmäßig in westdeutschen Kernkraftwerken eingesetzte
Filterzellen handelt.
Die Transporteinrichtung 5 weist einen an zwei Kettenzügen 9 befestigten
Filterwagen 10 auf, der von zwei auf sich gegenüberliegenden vertikalen
Stirnseiten der in Einbauposition befindlichen Filterzellen 8 angeordneten
Führungsblechen 11 geführt wird. Die Führungsbleche 11 sind sowohl parallel zur
Strömungsrichtung 12 der Abluft als auch parallel zur Förderrichtung 13 des
Filterwagens 10 angeordnet.
An den Führungsblechen 11 sind zwei horizontal verlaufende Justierstäbe 11′
befestigt, die hinsichtlich ihrer vertikalen Position exakt ausgerichtet sind, um eine
einfache, dauerhafte und zwangsläufig exakte Ausrichtung des Filterzellenpakets in
bezug auf die Dichtflächen des Adapterrahmens zu gewährleisten.
Oberhalb einer Filterschachtöffnung 25 befindet sich das gasdicht an die Decke
des Abluftkanals 1 angeschlossene Abdeckgehäuse 4, von dem die
Filterschachtöffnung 25 völlig eingeschlossen wird. Das Abdeckgehäuse 4 ist mit
einer Wechselöffnung 26 versehen, die einen Wechselkragen 27 mit einer
umlaufenden Doppelnut gemäß der Schutzsack-Wechselmethode aufweist. Des
weiteren ist die Wechselöffnung 26 mit einer Schutzklappe 28 versehen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Führungsbleche 11 mit in Förderrichtung
13 des Filterwagens 10 durchgängigen Ausbuchtungen 14 und Einbuchtungen 15 versehen. Diese
Ausbuchtungen 14 dienen zur seitlichen Führung des Filterwagens 10 sowie der
Führung der Filterzellen 8 und zur Aufnahme der Kettenzüge 9 der
Transporteinrichtung 5.
Ebenfalls in Fig. 2 ist dargestellt, wie eine rechtwinklig zu den Führungsblechen
11 ausgerichtete Stützstrebe 16 die beiden Führungsbleche 11 miteinander
verbindet und zur Aufnahme der Fluidzylinder 17 dient. Kolben 18 der Fluidzylinder
17 werden mittels Federn 19 gegen die Rückseiten der Filterzellen 8 gepreßt,
wobei die Übertragung der Anpreßkraft beidseitig mittels jeweils einer in vertikaler
Richtung angeordneten, die Kolben aller linear übereinander angeordneter
Fluidzylinder verbindenden Anpreßleiste 20 erfolgt. Die Anpreßleisten 20 sind U-
förmig ausgebildet und greifen in ebenfalls U-förmig ausgebildete Führungsleisten
21 ein, die mit ihren Schenkeln zu den Anpreßleisten 20 parallel, jedoch
entgegengesetzt angeordnet sind. Auf diese Weise können die Filterzellen aktiv
von ihrer Dichtfläche abgezogen und gelöst werden, bevor der Filterwagen die
Vertikalbewegung des Filterzellenpakets einleitet.
Ein Wechsel austauschbedürftiger Filterzellen 8 läuft mittels der erfindungs
gemäßen Einrichtung folgendermaßen ab:
Zwei einen Abschnitt des Abluftkanals 1 als Filterraum 22 definierende Absperrklappen 23 werden geschlossen. Mittels eines am Entlastungsfilter 6 angebrachten Absperrventils wird eine Druckentlastung dieses Filterraums 22 auf Umgebungsdruck durchgeführt. Die Fluidzylinder 17 (Fig. 2) der Anpreß einrichtung 3 (Fig. 1) werden mit Druck beaufschlagt und bewirken so, entgegen der Kraft der Federn 19 (Fig. 2), ein Abheben der Filterelemente 8 von den Dichtflächen des Adapterrahmens 2. Sodann wird mittels einer Kettenwinde 24 der an zwei Kettenzügen 9 aufgehängte Filterwagen 10 samt dem sich darauf abstützenden Filterzellenpaket, bestehend aus den vier Filterzellen 8, nach oben verfahren.
Zwei einen Abschnitt des Abluftkanals 1 als Filterraum 22 definierende Absperrklappen 23 werden geschlossen. Mittels eines am Entlastungsfilter 6 angebrachten Absperrventils wird eine Druckentlastung dieses Filterraums 22 auf Umgebungsdruck durchgeführt. Die Fluidzylinder 17 (Fig. 2) der Anpreß einrichtung 3 (Fig. 1) werden mit Druck beaufschlagt und bewirken so, entgegen der Kraft der Federn 19 (Fig. 2), ein Abheben der Filterelemente 8 von den Dichtflächen des Adapterrahmens 2. Sodann wird mittels einer Kettenwinde 24 der an zwei Kettenzügen 9 aufgehängte Filterwagen 10 samt dem sich darauf abstützenden Filterzellenpaket, bestehend aus den vier Filterzellen 8, nach oben verfahren.
Der Filterwagen 10 wird dabei zunächst nur soweit nach oben verfahren, daß die
oberste Filterzelle 8 der Wechselöffnung 26 gegenüber liegt. Sodann wird nach der
bekannten Schutzsack-Wechselmethode die erste Filterzelle 8 ausgeschleust. Der
Filterwagen 10 wird sodann absatzweise weiter nach oben verfahren, bis jeweils
die nächste Filterzelle 8 der Wechselöffnung 26 gegenüberliegt. Dieser Vorgang
wird so lange fortgesetzt, bis die letzte Filterzelle aus dem Schwebstoffilter
ausgeschleust ist.
Bei der Einführung neuer Filterzellen 8 wird in umgekehrter Reihenfolge
vorgegangen und das vollständige Filterzellenpaket in die Einbaulage
gegenüber
dem Adapterrahmen 2 verfahren. Beim Herablassen des Filterwagens 10 in den
Filterraum 22 greifen die Führungsleisten 21 auf der Rückseite der Filterzellen 8
hinter die Anpreßleisten 20 an den Kolben 18 der Fluidzylinder 17 (s. Fig. 2). Auf
diese Weise kann auch beim nächsten Wechselvorgang ein sicheres Ablösen der
Filterzellen 8 von den Dichtflächen des Adapterrahmens 2 ermöglicht werden.
Zum Abschluß des Wechselvorgangs werden die Fluidzylinder 17 entlastet,
wodurch die Federn 19 eine Anpressung der Filterzellen 8 an den Adapterrahmen 2
bewirken. Sodann sind noch die Absperrklappen 23 im Abluftkanal 1 zu öffnen,
woraufhin der Schwebstoffilter wieder von dem Abluftstrom durchströmt wird.
Abschließend sei noch angemerkt, daß die in Fig. 1 gezeigten, außerhalb des
Abdeckgehäuses 4 befindlichen Durchbrechungen 29 und 30 in der Decke des
Filterraumes 22 nach der Montage der erfindungsgemäßen Umrüstungseinrichtung
dauerhaft gasdicht zu verschließen sind.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Umrüstung eines in einem Abluftkanal eines Kernkraftwerks
angeordneten Schwebstoffilters der Petrÿanow-Bauart, bestehend aus
- - einem Adapterrahmen (2), der gasdicht mit einem Dichtflächen mit umlaufenden Prüfrillen aufweisenden Profilrahmen (7) verbindbar ist und dessen an der dem Profilrahmen (7) abgewandten Seite angeord nete Dichtflächen an die Abmessungen von Filterzellen (8) angepaßt und je Filterzelle (8) gleichfalls mit einer umlaufenden Prüfrille ver sehen sind,
- - einer Anpreßeinrichtung (3), mit der die Filterzellen (8) in ihrer Ein bauposition gasdicht gegen die Dichtflächen des Adapterrahmens (2) preßbar und von diesen entlastbar sind,
- - einem gasdichten Abdeckgehäuse (4), das eine in der Decke des Abluftkanals (1) vorhandene Filterschachtöffnung (25) zur Entfernung bzw. Einführung von Filterzellen (8) aus dem bzw. in den Abluftkanal (1) einschließt, gasdicht mit der Decke verbunden ist und eine mit einem Wechselkragen (27) mit einer umlaufenden Doppelnut gemäß der Schutzsack-Wechselmethode und einer Schutzklappe (28) ver sehene Wechselöffnung (26) aufweist,
- - einer Zugmittel aufweisenden Transporteinrichtung (5), mit der die Filterzellen (8) aus der Einbauposition in eine Wechselposition inner halb des Abdeckgehäuses (4) im Bereich der Wechselöffnung (26) und in die entgegengesetzte Richtung beförderbar sind, sowie
- - einem Entlastungsfilter (6) zur Druckentlastung eines absperrbaren, sich beidseitig des Schwebstoffilters erstreckenden und das Innere des Abdeckgehäuses (4) einschließenden Filterraumes (22).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterzellen
(8) mittels Federkraft an die Dichtflächen des Adapterrahmens (2) preßbar
sind und entgegen der Federkraft mittels mindestens eines Fluidzylinders
(17) entlastbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transporteinrichtung (5) einen an zwei Kettenzügen (9) befestigten Filterwa
gen (10) aufweist, der von zwei auf sich gegenüberliegenden vertikalen
Stirnseiten der in der Einbauposition befindlichen Filterzellen (8) angeord
neten Führungsblechen (11) geführt wird, die parallel zur Strömungsrichtung
(12) der Abluft sowie parallel zur Förderrichtung (13) des Filterwagens (10)
angeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs
bleche (11) mit in Förderrichtung (13) durchgängigen nutartigen Ausbuch
tungen (14) und Einbuchtungen (15) zur seitlichen Führung des Filterwagens (10) und der Filterzellen
(8) sowie zur Aufnahme der Kettenzüge (9) der Transporteinrichtung (5)
dienen.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß pro
Filterzelle (8) zwei stirnseitig an den Führungsblechen (11) befestigte, diese
miteinander verbindende und rechtwinklig zu ihnen ausgerichtete Stütz
streben (16) für die Fluidzylinder (17) vorgesehen sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kolben (18) der linear zueinander angeordneten Fluidzylinder (17) mittels
einer Anpreßleiste (20) verbunden sind, die an auf der Rückseite der
Filterzellen (8) vorhandene Führungsleisten (21) angepaßt ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei mit den Adapterrahmen (2) verbundene, parallel zur Förderrichtung (13)
der Transporteinrichtung (5) verstellbare Justierstäbe (31) vorgesehen sind,
auf denen sich das aus vertikal übereinander angeordneten Filterzellen (8)
gebildete Filterzellenpaket abstützt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19531296A DE19531296C1 (de) | 1995-08-25 | 1995-08-25 | Einrichtung zur Umrüstung eines in einem Abluftkanal eines Kernkraftwerks angeordneten Schwebstoffilters der Petrijanow-Bauart |
RU96116703/06A RU2162620C2 (ru) | 1995-08-25 | 1996-08-22 | Устройство для переналадки фильтра для дисперсной фазы конструкции петриянова, расположенного в вытяжном канале атомной электростанции |
UA96083330A UA42759C2 (uk) | 1995-08-25 | 1996-08-22 | Пристрій для переналагодження фільтра конструкції петрянова для дисперсної фази, розташованого у витяжному каналі атомної електростанції |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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