DE19530682A1 - Schaltgerät mit steuebarer Verfahrbarkeit eines Einschub-Leistungsschalters - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit einer Einrichtung zur steuerbaren Verfahrbarkeit eines Einschub-Leistungsschal­ ters relativ zu einem Einschubrahmen in Betriebsstellung, Teststellung und Trennstellung und mit einem Verschlußorgan, das die Verfahrbarkeit des Einschub-Leistungsschalters ver­ hindert.

Ein Schaltgerät dieser Art ist beispielsweise aus der DE 35 45 780 A1 bekannt. Ein in Abhängigkeit der Stellung der Schaltgerätetür blockierbarer bzw. freigebbarer Anschlagkör­ per verhindert generell bei geöffneter Schaltgerätetür die Möglichkeit des Eingriffs eines Werkzeuges zum Verfahren des Einschub-Leistungsschalters im Einschubrahmen. Der Anschlag­ körper selbst ist mit einer Führungsstange fest verbunden, die in allen Stellungen - Betriebsstellung, Teststellung und Trennstellung - durch einen Riegel blockierbar ist, wobei der Riegel über ein biegsames Übertragungsorgan direkt durch die geöffnete Stellung der Schaltgerätetür betätigbar ist. Diese Maßnahme dient ausschließlich dem Personenschutz.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Sicherungsvorkehrungen für derartige Schaltgeräte auf den Anlagenschutz hin zu erweitern, wobei jedoch die vorhandenen konstruktiven Lösungen weitgehendst unverändert beizubehalten bzw. zusätzliche Sicherungsmaßnahmen mit möglichst geringem apparativen Aufwand zu realisieren sind. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Verschlußorgan mit einer Verriegelungseinrichtung derart steuerbar ist, daß mit einer Vorzugstellung des Einschub-Leistungsschalters, vorzugsweise in der Trennstellung, die Verfahrbarkeit des Einschub- Leistungsschalters gleichermaßen verhindert, jedoch eine manuelle Entnahme des Einschub-Leistungsschalters aus dem Einschubrahmen ermöglicht ist.

Mit der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung können in einfacher Weise eine Vielzahl anlagenrelevanter Schutz­ maßnahmen realisiert werden, die durch Einbeziehung der Erkennung und Auswertung von Vorzugsstellungen des Einschub- Leistungsschalters innerhalb des Einschubrahmens des Schaltgerätes in einfacher Weise an unterschiedlichste Sicherungsbedingungen für den Anlagenschutz anpaßbar sind.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verriegelungseinrichtung ein auf einer Tragplatte drehgelagertes Positionsabfrageblech enthält, das über ein Kopplungsgestänge mit einer ebenfalls auf der Trag­ platte drehgelagerten Nockenscheibe verbunden ist, und daß das Positionsabfrageblech derart mit einem die Drehstellung des Schließzylinders übertragenden Seilzug in Verbindung steht, das ausschließlich in der Vorzugsstellung des Ein­ schub-Leistungsschalters in Verbindung mit einer nur in die­ ser Vorzugsstellung erreichbaren Schlüssel Freigabeposition des Schließzylinders im Zusammenwirken in einem mittels einer Arretierungsfeder lagefixierten Verriegelungsblech das Ver­ schlußorgan weiterhin gesperrt ist.

Mit dem Positionsabfrageblech zur Lageerfassung des Einschub- Leistungsschalters in Verbindung mit dem die Drehstellung des Schließzylinders der Schaltgerätetür markierenden Seilzu­ ges läßt sich in einfacher Weise eine Schlüsselfreigabe steu­ ern, die nur in der Vorzugsstellung, also in diesem Fall in der Trennstellung des Einschub-Leistungsschalters, möglich ist. Für alle anderen Vorzugsstellungen - in der Betriebs­ stellung und in der Teststellung - kann in diesem Fall der Schlüssel nicht aus dem Schließzylinder der Schaltgerätetür entfernt werden, da das Verriegelungsblech das Verschlußorgan im gesperrten Zustand behält.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin­ dung ist vorgesehen, daß das Tragblech als Bestandteil des Einschubrahmens unterhalb des Einschub-Leistungsschalters an­ geordnet ist. Damit ist eine sehr einfache und kompakte Ver­ riegelungseinrichtung geschaffen, die ausschließlich auf die bereits vorhandenen mechanischen Konstruktionselemente zur Verfahrsperrung des Einschub-Leistungsschalters innerhalb des Einschubrahmens des Schaltgerätes einwirkt.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Verriegelungseinrichtung ein ein­ stückiges, das Positionsabfrageblech und die Nockenscheibe funktionsintegrierendes Steuergerät enthält, so daß in diesem Fall das Kopplungsgestänge entfallen kann. Voraussetzung da­ für ist allerdings, daß die Ausführung des Verriegelungsble­ ches im unteren Bereich der Kontur des verfahrbaren Einschub- Leistungsschalters geändert wird und somit nicht mehr auf Freiräume im Bereich des Einschub-Leistungsschalters angewie­ sen ist.

Die Erfindung wird durch ein figürlich dargestelltes Ausfüh­ rungsbeispiel in drei Figuren näher erläutert, wobei die Fig. 1 eine Prinzipdarstellung des Schaltgerätes eines Nie­ derspannungs-Leistungsschalters zeigt und die Fig. 2 und 3 zwei wesentliche Betriebszustände der Verriegelungseinrichtung im Zusammenwirken mit der Lage des Einschub-Leistungsschalters innerhalb des Einschubrahmens er­ kennen lassen.

Die Fig. 1 zeigt das Schaltgerät 1 in einer Prinzipdarstel­ lung, in dem der Einschub-Leistungsschalter 2 innerhalb des Einschubrahmens 8 verfahrbar ist. Die Verfahrbarkeit des Ein­ schub-Leistungsschalters 2 wird durch die Betätigungskurbel 4 bewirkt, wobei die Verfahrbarkeit des Einschub-Leistungs­ schalters zwischen der Betriebsstellung über die Teststellung bis hin zur Trennstellung erfolgen kann. Des weiteren ist die Tragplatte 7 angedeutet, auf der sich die hier nicht darge­ stellte Verriegelungseinrichtung befindet, auf die mit dem Seilzug 3 die Stellung des Schließzylinders 6 einwirkt. Der Schließzylinder 6 ist von außen her zugänglich und befindet sich in der Schaltgerätetür 5.

Die Fig. 2 und 3 zeigen die Verriegelungseinrichtung 10 in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen, wobei die Fig. 2 die Verfahrbarkeit des Einschub-Leistungsschalters im unge­ sperrten Zustand zeigt, während die Fig. 3 die Verfahrbar­ keit des Einschub-Leistungsschalters im gesperrten Zustand erkennen läßt.

In der Fig. 2 ist angedeutet, daß der Einschub-Leistungs­ schalter 2 in unterschiedlichen Vorzugsstellungen, der Be­ triebsstellung BS, der Teststellung TE und der Trennstellung TR angeordnet sein kann zur Abfrage der jeweiligen Vorzugs­ stellung ist innerhalb der Verriegelungseinrichtung 10 das Positionsabfrageblech 11 vorgesehen, welches in dem Drehlager 13 direkt auf einen abgewinkelten Teil der Tragplatte 7 dreh­ bar gelagert ist. Das Positionsabfrageblech 11 ist mittels einer Führungsfeder 12 in einer bevorzugten Lage gehalten. Weiterhin ist erkennbar, daß an dem Positionsabfrageblech 11 der Seilzug 3 angreift, dessen nicht dargestelltes Ende mit der Kontur des Schließzylinders 6 (Fig. 1) verbunden ist. Außerdem weist die Verriegelungseinrichtung 10 die Nocken­ scheibe 21 auf, die mit dem Kopplungsgestänge 14 ebenfalls mit dem Positionsabfrageblech 11 verbunden ist. Die Nocken­ scheibe 21 der Verriegelungseinrichtung 10 ist ebenfalls über ein Drehlager 22 im Bereich einer nicht bezeichneten Ab­ winklung der Tragplatte 7 drehbar gelagert. Oberhalb der Nockenscheibe 21 befindet sich am verfahrbaren Einschub- Leistungsschalter 2 das Verriegelungsblech 23, das durch Ein­ wirkung der Nockenscheibe 21 so geschwenkt werden kann, daß das Verschlußorgan 32 den Zugang zur Betätigungswelle 31 sperrt oder freigeben kann. Außerdem wirkt an dem Verriege­ lungsblech 23 die Arretierungsfeder 24, die das Verriege­ lungsblech 23 im unbeeinflußten Zustand durch die Nocken­ scheibe 21 in eine Vorzugsstellung bringt. Das Verschlußorgan 32 läßt sich im ungesperrten Zustand axial verschieben, so daß im ungesperrten Zustand auf die Betätigungswelle 31 in nicht dargestellter Weise eine Betätigungskurbel aufschieben läßt, die somit in Verbindung mit dem nicht bezeichneten Sechskantbereich der Betätigungswelle 31 kraftschlüssig mit derselben verbunden ist.

Die Fig. 3 zeigt den Sperrzustand der Verriegelungseinrich­ tung 10, der dadurch erreicht ist, daß der Einschub- Leistungsschalter in der Trennstellung so verfahren ist, daß mit dem Betätigen des in Fig. 1 dargestellten Schlüssels die Bewegung des Schloßzylinders die Betätigung des Positionsab­ fragebleches 11 ermöglicht, und somit die über das Kupp­ lungsgestänge verbundene Nockenscheibe 21 das Verriegelungs­ blech 23 derart verschwenkt, daß das Verschlußorgan 32 in seiner axialen Bewegung blockiert ist. Damit ist sicherge­ stellt, daß der Schlüssel nur in der Trennstellung des Ein­ schub-Leistungsschalters abziehbar ist, während sowohl in der Betriebsstellung als auch in der Teststellung der Schlüssel nicht aus dem Schließzylinder 6 (Fig. 1) entfernt werden kann. In diesem Zustand kann auch die Betätigungskurbel 4 (Fig. 1) nicht auf die Betätigungswelle 31 (Fig. 2) aufge­ setzt werden, so daß damit die Verfahrbarkeit des Einschub- Leistungsschalters 2 (Fig. 2) in der Trennstellung gesperrt ist. Ungeachtet dieser Sperrmaßnahme läßt sich jedoch der Einschub-Leistungsschalter 2 (Fig. 2) über seine Trennstel­ lung TR (Fig. 2) hinaus aus dem Einschubrahmen herausziehen. Das Verriegelungsblech 23 gleitet damit zwar über das Gefälle der Nockenscheibe 21 wieder in den Freigabezustand, allerdings wird mit dem erneuten Einsetzen des Einschub- Leistungsschalters in den Einschubrahmen das Verriegelungs­ blech 23 automatisch wieder durch die unveränderte Position der Nockenscheibe 21 in den Sperrzustand versetzt.

Claims (4)

1. Schaltgerät (1) mit einer Einrichtung zur steuerbaren Verfahrbarkeit eines Einschub-Leistungsschalters (2) relativ zu einem Einschubrahmen (8) in Betriebsstellung (BS), Teststellung (TE) und Trennstellung (TR) und mit einem Verschlußorgan (32), das die Verfahrbarkeit des Einschub- Leistungsschalters (2) verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan (32) von einer Verriegelungseinrichtung (10) derart steuerbar ist, daß mit einer Vorzugsstellung des Einschub-Leistungsschalters (2), vorzugsweise in der Trennstellung (TR), die Verfahrbarkeit des Einschub- Leistungsschalters (2) gleichermaßen verhindert jedoch eine manuelle Entnahme des Einschub-Leistungsschalters (2) aus dem Einschubrahmen (8) ermöglicht ist.

2. Schaltgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (10) ein auf einer Tragplatte (7) drehgelagertes Positionsabfrageblech (11) enthält, das über ein Kopplungsgestänge (14) mit einer ebenfalls auf der Tragplatte (7) drehgelagerten Nockenscheibe (21) verbunden ist, und daß das Positionsabfrageblech (11) derart mit einem die Drehstellung des Schließzylinders (6) übertragenden Seilzug (3) in Verbindung steht, daß ausschließlich in der Vorzugsstellung des Einschub-Leistungsschalters (2) in Verbindung mit einer nur in dieser Vorzugstellung erreichbaren Schlüsselfreigabeposition des Schließzylinders (6) im Zusammenwirken mit einem mittels Arretierungsfeder (24) lagefixierten Verriegelungsblech (23) das Verschlußorgan (32) weiterhin gesperrt ist.

3. Schaltgerät nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Tragblech (7) als Bestandteil des Einschubrahmens (8) unterhalb des Einschub-Leistungsschalters (2) angeordnet ist.

4. Schaltgerät nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (30) ein einstückiges das Positionsabfrageblech (11) und die Nockenscheibe (21) funktionsintegrierendes Steuerteil enthält.