DE19530520C2 - Vorrichtung zum Entfernen der vorspringenden Schweißraupen an zusammengeschweißten Kunststoff-Eckprofilleisten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen der vorspringenden Schweißraupen an zusammengeschweißten Kunststoff-Eckprofilleisten nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Zusammengeschweißte Kunststoff-Eckprofilleisten von Fenstern oder Türen tragen nach dem Verschweißen vorspringende Schweißraupen, die von Hand oder mittels einer maschinellen Bearbeitungsvorrichtung weggeschnitten oder abgeraspelt werden müssen, damit an dieser Stelle eine glatte Oberfäche gewonnen wird. Wegen der Profilierung derartiger Profilleisten liegt eine solche vorspringende Schweißraupe nicht nur in einer Richtung, sondern in mehreren waagerechten und senkrechten Richtungen, so daß sich der Abschneidvorgang recht schwierig und arbeitsaufwendig gestaltet.

Bei einer vergleichbaren Vorrichtung gemäß DE 30 01 370 C2 werden die Schweißraupen im Rahmenaußeneck durch ein waagerecht ausfahrbares Fräswerkzeug und an den beiden äußeren Sichtflächen durch Abstechmesser entfernt. Nachteilig ist, daß das Fräswerkzeug entsprechend der jeweiligen Profilierung im Rahmenaußeneck geformt sein muß. Es ist also für jede unter­ schiedliche Profilierung im Rahmenaußeneck eine eigene entsprechend profilierter Formfräser erforderlich.

Bei dieser vorbekannten Vorrichtung ist außerdem - wie auch bei einer aus der DE 28 06 262 A1 bekanntgewordenen Einspannvorrichtung - nachteilig, daß nur rechtwinklig zueinander verschweißte Kunststoffprofilleisten bearbeitet werden können, nicht solche, bei denen abweichende Winkel bestehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für dieses Abschneiden vorspringender Schweißraupen an zusammengeschweißten Ecken von in beliebigem Winkel zuein­ ander stehenden Kunststoffprofilleisten eine Vorrichtung vorzuschlagen, bei der ein Wechsel des Fräswerkzeugs bei unterschiedlich profilierten Rahmenaußen­ ecken vermieden wird.

Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Die Frässcheibe, ihr Antriebsmotor mit dem senkrechten Verstellantrieb und zugehörigen Führungsstangen sowie der Zugstange und die Abstechmesser sind zweckmäßigerweise auf einer senkrechten U-förmigen Trägerplatte befestigt, die mittels eines waagerechten Verstellantriebs auf zwei waagerechten Führungsstangen aus der Einstecköffnung waagerecht vor- und zurückfährt.

Zur Berücksichtigung unterschiedlicher Dicken von Profilleisten sind vorteilhafterweise die beiden Abstechmesser durch Druckluftzylinder senkrecht verschwenkbar ausgebildet.

Zur Berücksichtigung unterschiedlicher Winkel, den die beiden zusammen­ geschweißten Schenkel eines Eckprofils einschließen, kann der Tasthebel am vorderen freien Ende eines gebogenen Winkelskala-Flachstabes befestigt sein, der in einer neben der Frässcheibe angeordneten gebogenen Flachhülse verschiebbar ausgebildet und mittels einer Klemmschraube arretierbar ist.

Nachfolgend wird anhand der Zeichnung eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert und beschrieben.

Es zeigt

Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht,

Fig. 2 einen Teilausschnitt II des Gegenstandes nach Fig. 1 und

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 2 in Richtung des Pfeiles III gesehen.

Die Fig. 1 zeigt ein allseits verkleidetes Maschinengestell 1, das eine seitliche Einstecköffnung 4 aufweist.

Die zusammengeschweißten Kunststoff-Eckprofilleisten 2 werden mit ihrer die Schweißraupe tragenden Ecke voran in die Einstecköffnung 4 eingelegt und auf dem Auflagetisch 5 abgesetzt.

In dem Auflagetisch 5 ist ein Längsschlitz 6 vorgesehen, in welchem eine durch einen Druckluftzylinder 8 bewegbare zweibackige Klemmzange 7 senkrecht aufwärtsfahren und die untere vorspringende Außenflächenschweißraupe erfassen und festklemmen kann. Wenn die zweibackige Klemmzange 7 die untere vorspringende Außenflächen-Schweißraupe erfaßt, dann wird dabei bei einer schief aufgelegten Eckprofilleiste dieselbe in die Soll- Längsrichtung verschwenkt, in welcher sich auch die aus der Einstecköffnung 4 herausfahrende Frässcheibe 20 bewegt.

Wenn die zweibackige Klemmzange 7 die untere vorspringende Schweißraupe erfaßt und in die Soll-Längsrichtung gerichtet hat, dann fährt ein in der Einstecköffnung 4 angeordneter durch einen Druckluftzylinder 10 senkrecht be­ wegbarer Niederhalter 9 abwärts und klemmt die eingelegte und gerichtete Profilleistenecke auf dem Auflagetisch 5 fest.

Danach wird von Hand die durch einen elektrischen Antriebsmotor 18 dreh­ angetriebene waagerechte Frässcheibe 20 eingeschaltet, die innerhalb der Einstecköffnung 4 in Richtung der Soll-Längsrichtung waagerecht ausfährt.

Zunächst treffen die beiden vorausgeschobenen Abstechmesser 39 und 40 auf die beiden vorspringenden Schweißraupen der oberen und unteren Außenfläche und schneiden diese ab. Dazu sind die Abstechmesser durch Druck­ luftzylinder 41, 42 senkrecht verschwenkbar ausgebildet.

Danach trifft bei der Weiterfahrt der Frässcheibe 20 die Spitze eines vor der Frässcheibe angeordneten waagerecht und senkrecht verschwenkbaren Tasthebels 24 auf eine Seitenfläche der Eckprofilleiste 2 auf, wodurch eine Verschwenkung des Tasthebels 24 erfolgt, die dann durch zugeordnete Schalter 25 und 28 registriert wird.

Wenn der Tasthebel 24 die in Fig. 2 dargestellte Ver­ schwenkung 26 um die Schwenkachse 29 vollzieht, dann wird dies durch den Schalter 25 registriert, wodurch eine Rückwärtsfahrt der Fräs­ scheibe 20 veranlaßt wird.

Wird dagegen vom Tasthebel 24 die in Fig. 3 dargestellte waagerechte Verschwenkung 27 um die Schwenkachse 30 vollzogen, dann wird der Schalter 28 betätigt und dieser löst eine Aufwärtsfahrt der Frässcheibe 20 aus.

Wenn der Tasthebel 24 keine horizontale Verschwenkung 27 mehr erfährt und dieser in seine Ausgangslage zurückbewegt worden ist, dann ist die Aufwärtsfahrt der Frässcheibe 20 beendet und die Frässcheibe 20 vollzieht dann eine Rückwärtsfahrt, wenn eine senkrechte Verschwenkung 26 des Tasthebels 24 dann noch besteht. Wenn auch diese beendet ist und der Tasthebel 24 seine Ausgangsposition erreicht hat, dann ist auch die Rückwärtsfahrt der Frässcheibe 20 beendet.

Wenn der Tasthebel 24 keine waagerechte Seitenverschwenkung 27 und keine senkrechte Verschwenkung 26 zeigt, dann fährt die Frässcheibe 20 wieder in der normal eingestellten waagerechten Vorwärtsfahrt.

Die Frässcheibe 20, ihr Antriebsmotor 18 mit einem senkrechten Verstellantrieb 14 und mit zugehörigen Führungsstangen 15 sowie einer Zugstange 16 und die Abstechmesser 39, 40 sind auf einer senkrechten U-förmigen Trägerplatte 11 befestigt, die mittels eines waagerechten Verstellantriebs 13 auf zwei waagerechten Führungsstangen 12 aus der Einstecköffnung 4 waagerecht vor- und zurückfährt.

Auf diese Weise ist die Frässcheibe 20 in der Lage, jedem wechselnden waagerechten und senkrechten Richtungsverlauf der vorspringenden Schweißraupe zu folgen und diese wegzufräsen.

An einer Seite des Maschinengestells 1 ist eine Schalterleiste 19 mit vier Handschaltern angeordnet, die mit ihren darauf angebrachten Richtungs­ pfeilen andeuten, welcher der vier Handschalter die Frässcheibe 20 vor- und rückwärts sowie auf- und abwärts fahren läßt, nachdem die Frässcheibe 20 durch zwei als Zweihandsteuerung ausgebildete Tastschalter von Hand einge­ schaltet worden ist, die seitlich am Maschinengestell 1, etwa an der Unter­ kante der durch die Klapptür 38 verschließbaren Seitenöffnung, angeordnet sind.

Mit dem an einer Seite des Maschinengestells 1 vorgesehenen Tastschalter 33 wird der Hauptschalter der Maschine eingeschaltet, der sie mit dem Stromnetz verbindet.

Mit dem Kippschalter 34 läßt sich die Klemmzange 7 auf- und abwärtsfahren.

Der Kippschalter 35 dient zum Öffnen und Schließen der Klemmzange 7.

Mit dem Kippschalter 36 wird der Niederhalter 9 gespannt oder gelöst.

Der Kippschalter 37 schaltet die Abstechmesser 39 und 40 ein oder aus.

Wie Fig. 3 zeigt, ist der Tasthebel 24 am vorderen freien Ende eines waagerecht verlaufenden gebogenen Winkelskala-Flachstabs 22 befestigt, der in Richtung des Pfeils 32 aus einer neben der Frässcheibe 20 befestigten Flachhülse 21 heraus- und einschiebbar ist und durch eine Klemmschraube 23 arretrierbar ist.

Die Skala 31 wird in dem Maß eingestellt, wie es dem Winkel entspricht. der durch die beiden Schenkel des verschweißten Eckprofils eingeschlossen wird. Mit dieser Skaleneinrichtung wird der Tasthebel 24 auf unterschied­ liche Winkel der Eckprofile einreguliert, die den freien Abstand zwischen der Eckspitze des Winkels und der Frässcheibe 20 bestimmen.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Entfernen der vorspringenden Schweißraupen an zusammengeschweißten Kunststoff-Eckprofilleisten mit
einem Maschinengestell mit einer seitlichen Einstecköffnung in die die Eckprofilleisten mit der die gestufte Schweißraupe tragenden Ecke voran einlegbar sind,
einem zumindest waagerecht verfahrbaren, durch einen elektrischen Antriebsmotor drehantreibbaren Fräswerkzeug mit senkrechter Achse, das aus der Einstecköffnung waagerecht ausfahrbar ist,
einem oberen und einem unteren Abstechmesser zum Abstechen der Schweißraupen der oberen bzw. der unteren Außenfläche der Eckprofilleisten,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Fräswerkzeug eine Frässcheibe (20) ist, die auch senkrecht verstellbar ist, die Abstechmesser (39, 40) beim Abstechen der Schweißraupen vor der Frässcheibe vorausschiebbar sind und daß vorgesehen sind
ein Auflagetisch (5),
eine in einem Längsschlitz (6) im Auflagetisch aufwärtsfahrbare, durch einen Druckluftzylinder (8) bewegbare zweibackige Klemmzange (7) zum zeitweiligen Erfassen und Ausrichten der Schweißraupe der unteren Außenflächen der lose auf dem Auflagetisch liegenden zusammengeschweißten Eckprofilleisten (2),
ein durch Druckluftzylinder (10) senkrecht bewegbarer Niederhalter (9) zum Festklemmen der Eckprofilleisten auf dem Auflagetisch,
ein entsprechend dem Winkel der Rahmenecke (3) einstellbarer , mit seiner Spitze an einer Seitenfläche einer Eckprofilleiste anschlagender, waagerecht und senkrecht verschwenkbarer Tasthebel (24) zum Abtasten der Profilierung der Eckprofilleiste, wobei nach Maßgabe der Verschwenkung des Tasthebels die Verfahrbewegung der Frässcheibe von der waagerechten Vorwärtsfahrt umschaltbar ist in eine senkrechte Aufwärtsfahrt oder eine waagerechte Rückwärtsfahrt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Frässcheibe (20), ihr Antriebsmotor (18) mit einem senkrechten Verstellantrieb (14) und mit zugehörigen Führungsstangen (15) sowie einer Zugstange (16) und die Abstechmesser (39, 40) auf einer senkrechten U-förmigen Trägerplatte (11) befestigt sind,
• - die mittels eines waagerechten Verstellantriebs (13) auf zwei waage­ rechten Führungsstangen (12) aus der Einstecköffnung (4) waagerecht vor- und zurückfährt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das obere (39) und das untere Abstechmesser (40) durch Druckluftzylinder (41, 42) senkrecht verschwenkbar ausgebildet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß

• - der Tasthebel (24) am vorderen freien Ende eines gebogenen Winkelskala- Flachstabes (22) befestigt ist,
• - der in einer neben der Frässcheibe (20) angeordneten gebogenen Flachhülse (21) verschiebbar ausgebildet und
• - mittels einer Klemmschraube (23) arretierbar ist.