DE19530370A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verhindern der unbefugten Entwendung von Wertpapieren, insbesondere Geldscheinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verhindern der unbefugten Entwendung von Wertpapieren, insbesondere von Geldscheinen.

Das übliche Verfahren zum Verhindern der unbefugten Entwendung von Wertpapieren, Geldscheinen, Schecks oder ähnlichem ist das Aufbewahren dieser Unterlagen in einem Schließfach oder einem Tresor. Wenn die Wertpapiere beispielsweise für Ein- und Auszahlungen sehr häufig in die Hand genommen werden müssen, wie es bei Banken üblich ist, wird das Geld in schußsicheren Räumen verwahrt, die durch spezielle Vorrichtungen nur für zugangsberechtigte Personen zugänglich sind. Die bei der Ein- und Auszahlung benötigte Kommunikation geschieht über Glasscheiben und das Austauschen der Wertpapiere über Schlitze, die beide dafür sorgen, daß die im Wertpapierraum tätige Person durch Schußwaffen nicht bedroht werden kann.

Diese Maßnahmen haben sich zum Teil als sehr wirkungsvoll erwiesen, sie erfordern aber meistens sehr teure Umbauten der Kassenräume und behindern die Kommunikation der Personen, die mit den Wertpapieren umgehen.

Obwohl die Sicherungsmaßnahmen an Tresoren und schußsicheren Kassenhäusern immer weiter verstärkt worden sind, ist der Erfolg dieser Maßnahmen - wie der wiederholter Überfall von Banken zeigt - nicht zufriedenstellend.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, die das unbefugte Entwenden von Wertpapieren verhindern und auf einem völlig anderen Prinzip beruhen.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird verfahrensmäßig mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst und mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sämtliche wichtigen Wertpapiere Nummern aufweisen, die auf die Wertpapiere gedruckt sind und es erlauben, die Herkunft der Wertpapiere nachzuvollziehen. Anstelle die Wertpapiere in einen Tresor zu geben oder zusätzlich dazu, werden die Nummern mit einem Lesegerät abgelesen und in einem Speicher gespeichert. Wenn im Anschluß Wertpapiere, deren Nummern gespeichert sind, unbefugt entwendet werden, sind diese entwendeten Papiere für den Dieb nur von geringem Wert, da durch die Numerierung der Verbleib der Wertpapiere nachvollzogen werden kann und sich der Dieb somit der hohen Gefahr aussetzt, bei in Verkehrbringen der Wertpapiere, gefaßt zu werden.

Da für jeden potentiellen Dieb leicht ersichtlich ist, in welchen Unternehmen die Nummern der Wertpapiere ermittelt und registriert werden, wird er diese Unternehmen meiden, da es vorteilhafter ist, unregistrierte Wertpapiere zu erbeuten.

Somit weicht der Lösungsweg dieses Verfahrens grundlegend von bekannten Verfahren zum Vermeiden der unbefugten Entwendung von Wertpapieren ab und das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß mit einfachen elektronischen Mitteln dem Diebstahl vorgebeugt werden kann, ohne daß aufwendige Aufbewahrungsräume für Wertpapiere geschaffen werden müssen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sehr einfach aufgebaut und besteht nur aus einem Lesegerät und einem Speicher. Diese beiden einfachen elektronischen Mittel sind sehr einfach im Aufbau und können wie oben beschrieben den selben Zweck erfüllen wie aufwendige bauliche Sicherheitsmaßnahmen. Das Lesegerät ist dabei so ausgebildet, daß es zum Ablesen der Numerierung der Wertpapiere geeignet ist. Das heißt, der Nummernleser ist so angeordnet, daß er gezielt die Numerierung des Wertpapiers erfaßt und nicht eine beliebige andere Nummer des Wertpapiers abliest und speichert.

Der Speicher kann mit dem Lesegerät direkt verbunden sein. Vorteilhaft ist es jedoch, den Speicher räumlich vom Lesegerät entfernt anzuordnen, damit bei einer unbefugten Entwendung von Wertpapieren der Dieb den Speicher nicht gleich mitentwendet. Der Speicher kann sogar für viele Unternehmen zentral aufgestellt werden und beispielsweise über Telefonleitungen können die gelesenen Nummern an den Speicher weitergegeben werden. Dadurch wird im Moment des Diebstahls ein Eingriff auf den Speicher ausgeschlossen.

Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die abgelesenen Nummern mit vorgegebenen Nummern verglichen werden und bei Übereinstimmung ein Signal ausgelöst wird. Vorrichtungsmäßig wird dies dadurch erreicht, daß ein zweiter Speicher für vorgegebene Nummern vorgesehen ist und eine Vergleichseinrichtung zum Vergleich der abgelesenen Nummern mit den vorgegebenen Nummern und eine Signaleinrichtung, die bei Übereinstimmung ein Signal auslöst.

Der sofortige Vergleich der abgelesenen Nummern mit einem Repertoire an vorgegebenen Nummern verhindert die Entgegennahme von entwendeten Wertpapieren, da nach Auslösen des Signals verständlicherweise eine Entgegennahme des Wertpapiers abgelehnt wird oder das entgegengenommene Wertpapier eingezogen wird.

Gerade die Kombination von Ablesung der Wertpapiernumerierung und Abspeicherung in einem ersten Speicher mit dem Vergleich der gelesenen Nummer mit bestimmten vorgegebenen Nummern ermöglicht es, dem Diebstahl wirksam entgegenzuwirken. Sowie numerierte Wertpapiere geklaut werden, werden deren Nummern, die bei der Entgegennahme der Wertpapiere registriert werden, in die erfindungsgemäßen Vorrichtungen eingegeben oder elektronisch auf die Vorrichtungen überspielt und somit werden diese Wertpapiere sowie sie irgendwo wieder als Zahlungsmittel verwendet werden, mit dem erfindungsgemäßen Lesegerät erkannt.

Besondere Effizienz erzielt das System daher, wenn möglichst viele Partner erfindungsgemäße Vorrichtungen aufstellen und verwenden.

Weiter ausgestaltend wird vorgeschlagen, daß die numerierten Wertpapiere auf Echtheit geprüft werden und bei mindestens einer Abweichung ein Signal ausgelöst wird. Dies wird vorrichtungsmäßig dadurch erreicht, daß die Vorrichtung eine Wertpapierechtheitsprüfeinrichtung und eine Signaleinrichtung aufweist, die bei mindestens einer Abweichung ein Signal auslöst.

Durch eine zusätzliche Echtheitsprüfung können nicht nur unrechtmäßig entwendete, sondern auch unechte Wertpapiere mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus dem Verkehr gezogen werden.

Ausgestaltend wird weiter vorgeschlagen, daß das Signal das Öffnen eines Wertpapierlagers verhindert bzw. daß ein Wertpapierlager vorgesehen ist, dessen Öffnung durch das Signal verhinderbar ist. Ein Wertpapierlager im erfinderischen Sinne kann beispielsweise eine einfache Registrierkasse, ein Tresor oder ein Geldautomat sein. Diese Wertpapierlager werden sofort nach Registrierung eines Wertpapiers mit einer speziellen Nummer oder eines gefälschten Wertpapiers verschlossen, so daß eine Entnahme beispielsweise zur Rückgabe überbezahlter Beträge nicht mehr möglich ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch weitergebildet, daß durch das Signal eine Kamera in Betrieb gesetzt wird. Das heißt, mit einer Videokamera oder einem Photoapparat wird der Überbringer der kritischen Wertpapiere abgelichtet und er kann dadurch auch nach einer möglichen Flucht leichter wieder gefunden werden.

Vorrichtungsmäßig wird eine Kamera, vorzugsweise eine Videokamera, die durch das Signal in Betrieb setzbar ist, im Bereich des Umgangs mit den Wertpapieren so installiert, daß der Überbringer der Wertpapiere zumindest mit seinem Gesicht photographiert wird, wenn das Signal die Kamera in Betrieb setzt.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigt die einzige Figur schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Die Vorrichtung besteht aus einem Lesegerät 1, das einen Scanner 2 aufweist, der selektiv die Nummer des Wertpapiers 3 erfaßt. Diese Nummer wird an einen Speicher 4 weitergegeben, der für jedes entgegengenommene Wertpapier 3 die jeweilige Nummer speichert. Der daran angeschlossene Vergleicher 5 besteht aus einem zweiten Speicher 6, der vorgegebene Nummern abspeichert und einer Vergleichseinrichtung 7, die die vom Scanner 2 im Lesegerät 1 gelesene Nummer mit den vorgegebenen Nummern aus dem zweiten Speicher 6 vergleicht und bei Übereinstimmung mit einer der Nummern des zweiten Speichers 6 einen Impuls an eine Signaleinrichtung 8 gibt, die im vorliegenden Fall eine Lampe aufleuchten läßt. Der Impuls aus der Vergleichseinrichtung 7 wird auch an eine Registrierkasse 9 weitergeleitet, die das Wertpapierlager 10 beinhaltet. Über eine Blockiereinrichtung 11 wird der Impuls dazu genutzt, das Öffnen der Registrierkasse 9 zu verhindern und somit wird der Zugriff zum Wertpapierlager 10 gestoppt.

Darüber hinaus wird der Impuls von der Vergleichseinrichtung 7 an eine Kamera 12 geleitet, die dadurch in Betrieb gesetzt wird und als Videokamera die Person filmt, die das kritische Wertpapier überreicht hat.

Die gesamte Anlage ist beispielsweise an einer Tankstelle aufgestellt und wenn eine Person zum Bezahlen des getankten Benzins kommt, überreicht sie ihren Geldschein 3, der vom Kassierer durch das Lesegerät 1 geführt wird. Die gelesenen Nummern werden einerseits im Speicher 4 abgespeichert und andererseits in den Vergleicher 5 mit vorgegebenen Nummern verglichen. Wenn keinerlei Übereinstimmungen vorliegen, wird auch kein Signal ausgelöst und der Kassiervorgang wird wie üblich durchgeführt.

Wird jedoch im Vergleicher 5 eine Übereinstimmung ermittelt, spricht die Signaleinrichtung 8 an und läßt eine Lampe aufleuchten. Gleichzeitig wird durch die Blockiereinrichtung 11 die Kasse 9 blockiert und die Kamera 12 ausgelöst, um die Person zu filmen, die den kritischen Geldschein übergeben hat.

Wird der Kassierer der Tankstelle nun überfallen, so wird er, sofern er keine andere Möglichkeit hat, das eingenommene Geld an den Dieb übergeben und ihn darauf hinweisen, daß sämtliche Scheine registriert sind. Auch ein Schild an der Eingangstüre der Tankstelle kann darauf hinweisen, daß automatisch sämtliche eingenommenen Geldscheine registriert werden und ein Überfall daher sinnlos ist. Der Dieb kann nun entscheiden, ob er die registrierten Scheine erhalten möchte und sich somit der Gefahr aussetzt, über die registrierten Scheine wieder gefaßt zu werden, oder ob er den Überfall abbricht. Die Videokamera 12 kann im Falle eines Überfalls auch manuell angeschaltet werden, um den Dieb zu photographieren.

Wenn im Falle eines Überfalls registrierte Scheine herausgegeben werden, werden die Nummern der registrierten Scheine an sämtliche Benutzer entsprechend der erfindungsgemäßen Vorrichtungen bekannt gegeben und in den jeweiligen zweiten Speicher 6 der einzelnen Vorrichtungen eingegeben. Dadurch kann der Dieb der Scheine, bei der Verwendung der Scheine gefaßt werden.

Im Lesegerät 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zusätzlich zum Scanner 2 auch eine Wertpapierechtheitsprüfeinrichtung 13 vorgesehen, die das Wertpapier auf dessen Echtheit überprüft. Sollte sich herausstellen, daß das überprüfte Wertpapier 3 nicht echt ist, wird ein Impuls direkt an die Signaleinrichtung 8, an die Kamera 12 und an die Blockiereinrichtung 11 gegeben, die wie vorher beschrieben arbeiten.

Claims (10)

1. Verfahren zum Verhindern der unbefugten Entwendung von Wertpapieren, insbesondere von Geldscheinen, bei dem die Wertpapiere (3) in ein Lesegerät (1) gegeben werden, das die Numerierung der Wertpapiere (3) abliest und die Nummern in einem Speicher (4) gespeichert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abgelesenen Nummern mit vorgegebenen Nummern verglichen werden und bei Übereinstimmung ein Signal ausgelöst wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die numerierten Wertpapiere (3) auf Echtheit geprüft werden und bei mindestens einer Abweichung ein Signal ausgelöst wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal das Öffnen eines Wertpapierlagers verhindert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Signal eine Kamera (12) in Betrieb gesetzt wird.

6. Vorrichtung zum Verhindern der unbefugten Entwendung von Wertpapieren (3), insbesondere von Geldscheinen mit einem Lesegerät (1) zum Ablesen der Numerierung der Wertpapiere (3) und einem Speicher (4) zum Speichern der abgelesenen Nummern.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen zweiten Speicher (6) für vorgegebene Nummern und eine Vergleichseinrichtung (7) zum Vergleich der abgelesenen Nummer mit den vorgegebenen Nummern und eine Signaleinrichtung (8), die bei Übereinstimmung ein Signal auslöst.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine Wertpapierechtheitsprüfeinrichtung (13) und eine Signaleinrichtung (8), die bei mindestens einer Abweichung ein Signal auslöst.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch ein Wertpapierlager (10), dessen Öffnung durch das Signal verhinderbar ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch eine Kamera (12), die durch das Signal in Betrieb setzbar ist.