DE19530060A1 - Wassergewinnungs-Anlage für enge Bohrlöcher mit Durchmessern ab 22 mm und für Tiefen auch größer als 10 m - Google Patents
Wassergewinnungs-Anlage für enge Bohrlöcher mit Durchmessern ab 22 mm und für Tiefen auch größer als 10 mInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wassergewinnungs-Anlage für größere Tiefen, die weit
über die für Unterdruckpumpen zwischen 9 und 10 m liegende natürliche Grenze hin
ausgehen. Und dies auch in Erdbohrungen mit kleinen Durchmessern (z. B. 22 mm ⌀).
Die Erfindung nutzt im Handel erhältliche Schläuche, Rückschlagventile und Pumpen
zur Erzeugung von Unterdruck bzw. Überdruck, Manometer und Elektrosonden, die in
Verbindung mit einem Ohmmeter den Pumpvorgang steuern lassen.
Die Erfindung soll es ermöglichen, Wasser auch aus größerer Tiefe in engen Bohrlö
chern mit Durchmessern ab 22 mm zu fördern, wobei dessen Gasinhalt nicht signifikant
(d. h. höchstens innerhalb der zulässigen Meßtoleranzen) verändert wird. Dadurch ste
hen Wasserproben zur Verfügung, die für die Untersuchung im Labor auch bezüglich
der wassergebundenen Gase geeignet sind. Die Aufgabe der nicht-entgasenden För
derung von Wasser aus größerer Tiefe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Wasser hochgedrückt und nicht hochgesaugt wird. Dazu wirken zwei Schläuche
zusammen, von denen jeder am Fuß ein Rückschlagventil hat. Der äußere Schlauch (im
folgenden Wechseldruck-Schlauch genannt, vgl. Zeichnung: 1) ist am Kopf mit der
Außenwand des inneren Schlauches luftdicht verbunden. Der innere Schlauch hingegen
ist nach oben hin offen, damit das in ihm hochgedrückte, hochsteigende Wasser auslau
fen kann. Er wird im folgenden Wassersteig-Schlauch (vgl. Zeichnung: 2) genannt. Der
Wechseldruck-Schlauch hat zwei Funktionen: die erste Funktion ist das Ansaugen von
Wasser um 1 m mit Hilfe eines schwachen Unterdruckes von 0,1 bar (d. h. bei einem ab
soluten Druck von 0,9 bar) und die zweite Funktion ist das Wegdrücken des zuvor an
gesaugten Wassers in den Wassersteig-Schlauch hinein. Für das Wegdrücken bzw. für
das Hochdrücken im Wassersteig-Schlauch wird ein Druck benötigt, der dem Gewicht
der dort befindlichen Wassersäule entspricht. Die wechselnden Druckverhältnisse wer
den über einen Einlaß am Kopfende des Wechseldruck-Schlauches mit Hilfe einer
Überdruck bzw. Unterdruckpumpe erzeugt. Der Wechseldruck-Schlauch stellt im Prinzip
eine Kolbenpumpe dar, in der das Medium Luft als Kolben fungiert. Im Wechseldruck-
Schlauch sind zwei Elektrosonden installiert. Sie signalisieren nach dem Prinzip der
Widerstandsmessung, ob einerseits der Wasserstand unter eine kritische Distanz zur
Mündung des Wassersteig-Schlauches gedrückt wird, oder andererseits die angesaug
ten Wassersäule eine Länge erreicht, die auf einen zu hohen, weil die Entgasung des
Wassers provozierenden Unterdruck, beruht. Die Erreichung eines zu hohen Unterdruckes
wird außerdem durch ein Manometer festgestellt.
Die Vorteile der Erfindung liegen in der tiefenmäßig nahezu völligen Unbegrenztheit
der Wassergewinnung und in der quasi nicht-entgasenden Wasserförderungsmethode
sowie in der Möglichkeit, auch in kleineren Bohrlöchern zu arbeiten., gleich ob es sich
um eine einmalige Aktion der Wassergewinnung handelt oder um Wiederholungen
über einen längeren Zeitraum. Die Wasserentnahme-Anlage läßt sich als Dauereinrich
tung verwenden, um anhand der aus ihr gewonnenen Wasserproben und deren Un
tersuchung im Labor kritische Areale (z. B. Altlasten-Gebiete) zu kontrollieren. Sie
kann auch zum Brunnenbetrieb eingesetzt werden. Die Wasserentnahme-Anlage eig
net sich insbesondere für unwegsames Gelände, weil sie ein geringes Eigengewicht
hat und an Ort und Stelle zusammengebaut wird.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung darge
stellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Als Wechseldruck-Schlauch (vgl. Zeichnung: 1) dient ein geeigneter wasserdichter und
für einen Druck von größer als 3 bar ausreichend fester Schlauch mit z. B. 18 mm Au
ßen- und 13 mm Innendurchmesser. Er wird an seinem unteren Teil etwa 10 cm über
seinem Ende durch ein Rückschlagventil (vgl. Zeichnung: 3b) verschlossen, das zwar
Wasser eintreten aber nicht auslaufen läßt. Damit an das Rückschlagventil nur Wasser
ohne störende Schmutzpartikelchen gelangt, können unterhalb von ihm - also in den
letzten, bis zum Schlauchende verbleibenden 10 cm - Filterstoffe (Filterstrecke, vgl.
Zeichnung) eingebracht werden. Diese bestehen z. B. aus Glaswolle und/oder aus
zweckmäßig gestuften Kies und Sand. Die Filterstoffe dürfen keine Adsorber oder Ab
sorber oder gar chemisch mit Wasser reagierende Materialien sein. Die Struktur der
Filterstoffe und ihre Anordnung sind so beschaffen, daß sie bei geeigneter Versperrung
des Schlauchausganges auch unter Wasser nicht entweichen können. Der in dieser
Weise hergerichtete Wechseldruck-Schlauch wird dann im Bohrloch plaziert. In ihn
hinein wird ein kleinerer, vergleichbar druckfester Innenschlauch als Wassersteig-
Schlauch (vgl. Zeichnung: 2) gesteckt. Dessen Außendurchmesser (z. B. 9 mm) kann
z. B. so dimensioniert sein, daß zwischen den beiden ineinander gesteckten Schläu
chen ein Volumen bleibt, das mehr als doppelt so groß ist als das Volumen des Was
sersteig-Schlauches (trifft z. B. bei einem Innendurchmesser von 6 mm zu). Beide
Schläuche sind außerhalb des Bohrloches gasdicht miteinander verbunden. Der Was
sersteig-Schlauch besitzt in gleicher Weise am unteren Ende ein Rückschlagventil
(vgl. Zeichnung: 3a) mit Filterschutz wie der Wechseldruck-Schlauch. Nach oben hin ist
er offen, um Wasser z. B. in einen Probehälter laufen lassen zu können.
Im Kopfbereich des Wechseldruck-Schlauches befindet sich unterhalb des mit dem
Wassersteig-Schlauch gasdichten Verschlusses ein Einlaß, über den die mit Hilfe einer
externen Pumpe erzeugten Überdrücke bzw. Unterdrücke eingeleitet werden. Die dem
Druckwechsel unterliegende Luft hebt und preßt das zu fördernde Wasser gleichsam
wie der Kolben einer Pumpe; d. h., im Prinzip stellt der Wechseldruck-Schlauch eine
Kolbenpumpe dar, in welcher der Kolbenhub vom einstellbaren Unter- und Überdruck
abhängt. Der Unter- und Überdruck müssen aus zweierlei Gründen gut dimensioniert
werden:
- - erstens, damit nicht bei zu starkem Druck anstelle von Wasser etwa Luft in den Wassersteig-Schlauch gerät, was einen unkontrollierten Druckverlust bedeuten wür de, - mit der Nebenfolge, daß die Gasverhältnisse einer definierten Wasserprobe mit Luft von oben verfälscht würden.
- - zweitens, damit nicht durch einen zu starken Unterdruck Gas aus einer Wasser probe entbunden wird.
Um die Druckverhältnisse sicher zu steuern, werden zwei Elektrosonden (vgl. Zeich
nung: 6a und 6b) im Wechseldruck-Schlauch positioniert. Sie bestehen jeweils aus
zwei unten frei endenden Adern, welche oben mit einem Ohmmeter verbunden sind.
Solange sich die beiden frei endenden Adern im Wasser befinden, fließt Strom zwi
schen ihnen. Sobald sie aus dem Wasser geraten, wird dieser Stromfluß unterbro
chen. Diese Stromunterbrechung wird mit dem Ohmmeter registriert und läßt sich zur
Automatisierung der Wassergewinnung nutzen, indem sie über eine Relaissteuerung
z. B. eine Schlauchquetschpumpe von Unterdruck- auf Überdruckerzeugung - bzw.
umgekehrt - umschaltet.
Eine Tiefststand-Elektrosonde (vgl. Zeichnung: 6b) reagiert, wenn bei zu starkem Druck
der Wasserspiegel unter eine vorgegebene Sicherheitsdistanz (z. B. 10 cm) zur Mün
dung des Wassersteig-Schlauches hin gepreßt ist. In Kombination dazu reagiert eine
etwa einen Meter höher endende Höchststand-Elektrosonde (vgl. Zeichnung: 6a), wenn
bei noch zulässigem Unterdruck das Wasser bis dorthin angesaugt worden ist. Zur
Steuerung der Druckverhältnisse wird im Falle von Probengewinnung zusätzlich zu den
Elektrosonden ein Manometer eingesetzt. Es soll anzeigen, ob ein im Sinne der Was
ser-Entgasunggefahr unzulässiger Unterdruck erreicht ist, noch bevor die Höchststand-
Elektrosonde anspricht. Die Manometer-Anzeige wird dazu verwendet, die Pumpe von
Unter- auf Überdruck umzuschalten.
Claims (5)
1. Wassergewinnungs-Anlage für enge Bohrlöcher mit Durchmessern ab 22 mm und
für Tiefen auch größer als 10 m - arbeitend nach den Prinzip einer Kolbenpumpe,
als deren Kolben das unter Wechseldruck stehende Medium Luft fungiert. Geeignet
für längere Standzeiten im Erdreich und zur wiederholten oder kontinuierlichen
Wasserentnahme - also geeignet als Kontrollsystem von Grundwasser-Verhält
nissen oder auch zum Brunnenbetrieb.
Bestehend aus: druckfestem äußeren Schlauch (Wechseldruck-Schlauch, vgl. Zeichnung :1), druckfestem inneren Schlauch (Wassersteig-Schlauch, vgl. Zeichnung : 2), zwei Rückschlagventilen, (vgl. Zeich nung: 3a und 3b), Pumpe für Über- und Unterdruck (z. B. Schlauchquetsch-Pumpe, vgl. Zeichnung: 4), Manometer(vgl. Zeichnung: 5), zwei Elektrosonden mit Ohmme ter (vgl. Zeichnung: 6a und 6b) ferner Filter-Material z. B. Feinkies, Sand, Glaswol le, elektrische Steuerungselemente (Steuerung der Pumpe über die Elektrosonden und das Manometer), weitere Kleinteile.
Bestehend aus: druckfestem äußeren Schlauch (Wechseldruck-Schlauch, vgl. Zeichnung :1), druckfestem inneren Schlauch (Wassersteig-Schlauch, vgl. Zeichnung : 2), zwei Rückschlagventilen, (vgl. Zeich nung: 3a und 3b), Pumpe für Über- und Unterdruck (z. B. Schlauchquetsch-Pumpe, vgl. Zeichnung: 4), Manometer(vgl. Zeichnung: 5), zwei Elektrosonden mit Ohmme ter (vgl. Zeichnung: 6a und 6b) ferner Filter-Material z. B. Feinkies, Sand, Glaswol le, elektrische Steuerungselemente (Steuerung der Pumpe über die Elektrosonden und das Manometer), weitere Kleinteile.
2. Wassergewinnungs-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wassersteig-Schlauch und der Wechseldruck-Schlauch jeweils etwa 10 cm vor dem
unteren Ende ein Rückschlagventil haben.
3. Wassergewinnungs-Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wassersteig-Schlauch und der Wechseldruck-Schlauch im oberen Teil der
Wassergewinnungs-Anlage (z. B. außerhalb des Bohrloches) gasdicht miteinander
verbunden sind, so daß sie nur noch über das Rückschlagventil des Wassersteig-
Schlauches Verbindung haben, wenn dort Wasser oder Luft infolge eines Über
druckes im Wechseldruck-Schlauch eingepreßt wird.
4. Wassergewinnungs-Anlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kontrolle und Steuerung des Wechseldruckes zwei Elektrosonden mit einem
Ohmmeter im Wechseldruck-Schlauch installiert sind. Durch ihre unterschiedlich tief
angebrachten Kontakte begrenzen sie die Wasseransaug- bzw. Abdrückstrecke auf
das gewünschte Maß.
5. Wassergewinnungs-Anlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vermeidung eines für die Wasserentgasung kritischen Unterdruckes ein Mano
meter als Kontroll- und Steuerungselement eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE19530060A1 true DE19530060A1 (de) | 1997-02-20 |
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DE19530060A Withdrawn DE19530060A1 (de) | 1995-08-16 | 1995-08-16 | Wassergewinnungs-Anlage für enge Bohrlöcher mit Durchmessern ab 22 mm und für Tiefen auch größer als 10 m |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19530060A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001057359A2 (en) * | 2000-02-04 | 2001-08-09 | Jack Bevington | Apparatus and method for moving fluid |
-
1995
- 1995-08-16 DE DE19530060A patent/DE19530060A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2001057359A2 (en) * | 2000-02-04 | 2001-08-09 | Jack Bevington | Apparatus and method for moving fluid |
WO2001057359A3 (en) * | 2000-02-04 | 2002-01-17 | Jack Bevington | Apparatus and method for moving fluid |
US6413053B1 (en) | 2000-02-04 | 2002-07-02 | F.E. Meyers | Apparatus and method for moving fluid |
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