DE19530003C2 - Drehbewegliche Strömungssteuerklappe - Google Patents
Drehbewegliche StrömungssteuerklappeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine drehbewegliche Strömungs
steuerklappe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige
Klappen kommen beispielsweise in Heizungs- und/oder Klimaan
lagen von Kraftfahrzeugen als Luftklappen zum Öffnen und
Schließen von Luftkanälen zum Einsatz.
Es ist bekannt, Klappen mit zwei voneinander beabstandet an
geordneten Lagerhülsen, die jeweils eine Durchstecköffnung
zum Durchstecken eines Wellenstückes aufweisen, je nach An
wendungsfall einseitig oder beidseitig verdrehsicher mit ei
nem Wellenstück zu versehen, um die funktionelle Drehbewegung
auf die Klappe zu übertragen. Dazu wird im ersteren Fall ein
Wellenstück lediglich durch die Durchstecköffnung einer der
beiden Lagerhülsen durchgesteckt, während die andere Lager
hülse frei bleibt. Im letzteren Fall hingegen wird ein Wel
lenstück durch beide fluchtende Durchstecköffnungen durchge
steckt, oder es werden alternativ zwei sich gegenüberliegende
Wellenstücke durch die jeweilige Durchstecköffnung der Klappe
durchgesteckt. Auf diese Weise kann ein und dieselbe Klappe
sowohl an den Stellen verwendet werden, wo nur eine einseiti
ge antreibende Wellenanlenkung der Klappe vorgesehen ist, als
auch an den Stellen, an denen eine beidseitige Wellenanlen
kung erfolgt. Dadurch läßt sich die Fertigung zweier ver
schieden ausgestalteter Klappen für die beiden Einsatzzwecke,
wie dies in der Offenlegungsschrift DE 32 27 458 A1 erwähnt
ist, vermeiden. In dieser Offenlegungsschrift sind zwei un
terschiedlich ausgebildete Strömungssteuerklappen für einsei
tige bzw. beidseitige Anlenkung offenbart, wobei die einsei
tig angelenkte Klappe mit einem Vierkant-Wellenstumpf verse
hen ist, während bei der beidseitig anzulenkenden Klappe zwei
miteinander fluchtende Öffnungen für die Aufnahme von Anlenk
zapfen vorgesehen sind.
Bei der herkömmlichen Vorgehensweise der wahlweisen ein- oder
beidseitigen Wellenanlenkung einer einheitlich gestalteten
Klappe besteht allerdings die Schwierigkeit, daß in dem Fall,
in welchem die Klappe durch Einstecken eines Wellenstücks nur
in eine der beiden Durchstecköffnungen einseitig angelenkt
wird, die Durchstecköffnung an der anderen, frei bleibenden
Lagerhülse offen bleibt. Durch diese offene Durchstecköffnung
kann gegebenenfalls das anströmende Fluid hindurchströmen,
was zu störenden Strömungsgeräuschen und zu einer unerwünsch
ten Leckströmung führen kann.
In der Patentschrift AT 343 322 ist eine Klappe der eingangs
genannten Art beschrieben, bei der die Dichtmembran von einem
vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Deckel gebildet ist,
der am Stirnende einer als Lagerhülse fungierenden Büchse
lösbar befestigt ist, z. B. mittels eines Schnappverschlusses.
Der Deckel kann eine dünne oder mit einer umlaufenden ring
förmigen Sollbruchlinie versehene Seitenwand derart aufwei
sen, daß eine äußerer Deckelteil abbrechbar ist. In diesem
Fall kann eine anzuschließende Welle durch die somit gebilde
te Durchstecköffnung im Deckel hindurchgeführt werden, wobei
sich der verbleibende Seitenwandteil des Deckels lippenartig
an den Umfang der durchgesteckten Welle abdichtend anlegt.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstel
lung einer drehbeweglichen Strömungsleitklappe der eingangs
genannten Art zugrunde, die universell für ein- und beidsei
tige Anlenkung einsetzbar ist und für die auch bei nur ein
seitiger Anlenkung die gewünschte Fluiddichtheit an den La
gerstellen mit geringem Aufwand sichergestellt ist.
Dieses Problem wird durch eine drehbewegliche Strömungsleit
klappe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Klappe
ist hierbei an wenigstens einer der beiden Lagerhülsen mit
einer Dichtmembran versehen, welche die dortige Durchsteck
öffnung abdeckt und von einem gegebenenfalls einzusetzenden
Wellenstück durchstoßen werden kann. Wenn die Klappe mit nur
einseitiger Anlenkung zum Einsatz kommt, wird das einzu
fügende Wellenstück durch die Durchstecköffnung der einen
Lagerhülse durchgesteckt, gegebenenfalls unter Durchstoßen
der dortigen Dichtmembran, falls eine solche auch an dieser
Lagerhülse vorgesehen ist, während die Durchstecköffnung der
frei bleibenden Lagerhülse von der unversehrt bleibenden
Dichtmembran abgedeckt bleibt. Damit wird jegliche Fluidströ
mung durch die Durchstecköffnung der frei bleibenden Lager
hülse hindurch unterbunden. Die Klappe eignet sich des weite
ren problemlos auch zur Verwendung mit beidseitiger Anlen
kung. Dazu werden ein einziges oder zwei einzelne Wellen
stücke in die Durchstecköffnungen beider Lagerhülsen unter
Durchstoßen der wenigstens einen Dichtmembran eingesteckt,
wobei sie wie üblich die beiden Durchstecköffnungen jeden
falls großteils abdichten. Vorzugsweise sind die Durchsteck
öffnungen beider Lagerhülsen mit einer derartigen Dichtmem
bran abgedeckt, so daß die einseitige Anlenkung der Klappe an
jeder der beiden Lagerhülsen unter Bewahrung der Abdichtfunk
tion durch die unversehrt bleibende Dichtmembran an der frei
bleibenden Lagerhülse erfolgen kann. Von Vorteil ist weiter
hin, daß für die Bereitstellung der wenigstens einen Dicht
membran kein zusätzlicher Fertigungsschritt erforderlich ist,
indem die jeweilige Dichtmembran mit dem gleichen Spritzvor
gang angebracht wird, mit welchem in herkömmlicher Weise eine
abdichtende, elastische Dichtlippe randseitig an den Klappen
körper angespritzt wird.
Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ermöglicht
eine definierte Durchstoßung der Dichtmembran mittels des
durchgesteckten Wellenstücks derart, daß der nach Durchstec
ken des Wellenstücks am Rand der zugehörigen Durchstecköff
nung verbleibende Membranteil durch Klemmung zusätzlich zum
restlichen Lagerhülsenabschnitt zur Abstützung des Wellen
stücks beiträgt und/oder den Spalt zwischen Durchstecköffnung
und durchgestecktem Wellenstück zuverlässig abdichtet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt eine schematische Längs
schnittansicht einer drehbeweglichen Strömungssteuer
klappe.
Die Strömungssteuerklappe ist in der Figur der Übersichtlich
keit halber lediglich in einem Lagerabschnitt explizit ge
zeigt und ist im übrigen von einer herkömmlichen Gestalt, wie
sie beispielsweise zur Verwendung als Schließklappe in einem
Luftströmungskanal einer Heizungs- und/oder Klimaanlage eines
Kraftfahrzeuges geeignet ist. Auf beiden Seiten dieses Lager
abschnitts weist die Klappe in symmetrischer Anordnung je ei
ne Lagerhülse (1, 2) auf, die in fluchtende Stecköffnungen
(16, 17) zweier sich gegenüberliegender Strömungskanalwandun
gen (5, 6) unter Spannung derart eingefügt sind, daß axiales
und radiales Lagerspiel ausgeglichen wird, wobei ein jeweils
außenseitig angeformter Ringkonus (3, 4) gegen den innensei
tigen Rand der Öffnungen (16, 17) in den beiden Strömungs
kanalwandungen (5, 6) zur Anlage kommt.
Jede Lagerhülse (1, 2) beinhaltet eine Durchstecköffnung (7,
8) die mit je einer Dichtmembran (9, 10) fluiddicht abgedeckt
sind, wobei die Dichtmembranen (9, 10) an den beiden zuge
wandten, nach innen weisenden Stirnseiten der Lagerhülsen (1,
2) angespritzt sind. Das Anspritzen der Dichtmembranen (9,
10) erfolgt gleichzeitig mit dem Anspritzen einer herkömmli
chen, nicht näher gezeigten, elastischen Dichtlippe, die den
Klappenkörper randseitig zwecks guter Abdichtung des Strö
mungskanals in der Schließstellung der Klappe umgibt.
Die gezeigte Strömungssteuerklappe ist wahlweise unter ein
seitiger und beidseitiger antreibender Anlenkung einsetzbar,
wobei in der Figur der Fall der einseitigen Wellenanlenkung
explizit dargestellt ist. Dazu wird ein zugehöriges Wellen
stück in Form eines Vierkant-Anlenkzapfens (11) von außen in
eine der beiden Lagerhülsen, im Beispiel der Figur in die
rechte, mittels Durchstecken durch deren Durchstecköffnung
(8) eingesetzt. Dabei durchstößt der Anlenkzapfen (11) mit
seinem vorderen, elastisch zusammendrückbaren Stirnende (12)
die zugehörige Dichtmembran (10). Anschließend wird das vor
dere Anlenkzapfen-Stirnende (12) von zwei in Steckrichtung
aufeinanderfolgenden und quer zur Steckrichtung gegenüberlie
genden Führungsstegen (14, 15), die am Klappenkörper angeformt
sind, geführt, bis es unter Aufspreizung mit einer Rastnase
(13) den einen Führungssteg (14) hintergreift, wonach der An
lenkzapfen (11) gegen axiales Herausfallen gesichert in die
ser Lagerhülse (2) verdrehsicher gehalten ist.
Die Dichtmembranen (9, 10) sind in nicht gezeigter Weise mit
einer geschlossenen, im wesentlichen der Querschnittsform des
Anlenkzapfens (11) entsprechenden Sollbruchlinie versehen.
Dies hat zur Folge, daß der nach Durchstoßen der Dichtmembran
(10) durch den Anlenkzapfen (11) verbleibende Membranteil den
Anlenkzapfen (11) elastisch andrückend allseitig umgibt. Da
mit stellt er zusätzlich zum übrigen Teil der Lagerhülse (2)
eine klemmende Abstützung für den Anlenkzapfen (11) und au
ßerdem eine zuverlässige Dichtung des Spalts zwischen Durch
stecköffnung (8) der Lagerhülse (2) und Anlenkzapfen (11) zur
Verfügung. Selbstverständlich können ergänzend die Innenwan
dung der Lagerhülse (2) und die dieser gegenüberliegende Au
ßenwandung des Anlenkzapfens (11) so aufeinander abgestimmt
sein, daß der Anlenkzapfen (11) über einen weiten Axialbe
reich gegen die Lagerhülse (2) abgestützt und abgedichtet
ist.
Die in der Figur linke Lagerhülse (1) bleibt im gezeigten
Fall der nur rechtsseitigen Anlenkung der Strömungssteuer
klappe frei, d. h. es wird dort kein Wellenstück in ihrer
Durchstecköffnung (7) aufgenommen. Folglich bleibt ihre
Dichtmembran (9) unversehrt und dichtet die Durchstecköffnung
(7) dieser Lagerhülse (1) fluiddicht gegenüber dem Fluidströ
mungskanal ab, der zwischen den begrenzenden Strömungskanal
wandungen (5, 6) liegt und in den die Klappe steuernd einge
fügt ist. Damit wird vermieden, daß bei einseitiger Anlenkung
dieser Klappe Falschluft unter störender Geräuschentwicklung
durch die frei bleibende Durchstecköffnung (7). der nicht zur
Anlenkung beitragenden Lagerhülse (1) strömt. Gleichzeitig
wird damit vermieden, daß diese Falschluft unerwünschterweise
in neben der Klappe liegende Bereiche gelangt, ohne daß hier
für zusätzliche Abdichtmaßnahmen am Innenwandungsbereich der
Lagerhülse (1) erforderlich sind.
Neben dem gezeigten Fall der einseitigen Anlenkung eignet
sich die gezeigte Strömungssteuerklappe ohne jegliche Modifi
kation für Anwendungen mit beidseitiger Wellenanlenkung der
Klappe. Dazu braucht lediglich ein nicht gezeigtes zweites
Wellenstück mit identischer Gestalt wie der gezeigte Anlenk
zapfen (11) in der Figur von links in die Durchstecköffnung
(7) der dort noch freien Lagerhülse (1) eingefügt zu werden.
Nach Durchstoßen der betreffenden Dichtmembran (9) entlang
ihrer definierten Sollbruchlinie und Einrasten am entspre
chenden Führungssteg (18) des Klappenkörpers ist dann auch
dieser zweite Anlenkzapfen symmetrisch zu dem gezeigten er
sten Anlenkzapfen (11) axial und radial gesichert an der zu
geordneten Lagerhülse (1) gehalten. Die durchstoßene Dicht
membran (9) dieser Lagerhülse (1) gewährleistet wiederum eine
zusätzliche Klemmabstützung für den durchgeführten Anlenkzap
fen sowie eine Abdichtung des Spalts zwischen Anlenkzapfen
außenwand und Lagerhülseninnenwand. Auch bei zweiseitiger An
lenkung der Klappe ist folglich aufgrund der Anordnung der
beiden Dichtmembranen (9, 10) eine gute Fluidabdichtung bei
der Lagerhülsen (1, 2) gegenüber dem Fluidströmungskanal ge
geben.
Die Beschreibung des obigen Ausführungsbeispiels zeigt, daß
die erfindungsgemäße Klappe ohne Modifikation universell für
einseitige oder beidseitige, drehbewegliche Anlenkung ein
setzbar ist, so daß für diese Zwecke keine unterschiedlich
gestalteten Klappen gefertigt werden müssen. Gleichzeitig ist
durch das Anordnen der die Durchstecköffnung einer Lagerhülse
abdeckenden Dichtmembran, vorzugsweise von zwei Dichtmembra
nen für die Durchstecköffnungen beider Lagerhülsen, ohne wei
tere Abdichtmaßnahmen sichergestellt, daß das Strömungsfluid
bei einseitiger Anlenkung der Klappe nicht durch die frei
bleibende Durchstecköffnung strömt. Ersichtlich ist es mit
der gezeigten Realisierung beidseitig angeordneter Dichtmem
branen möglich, die einseitige Anlenkung der Klappe wahlweise
unter Verwendung der einen oder der anderen Lagerhülse vorzu
nehmen. Falls die Klappe ohnehin mit einer angespritzten
Dichtlippe versehen wird, können die Dichtmembranen bevorzugt
im selben Spritzvorgang an das jeweilige innere Lagerhülsen
stirnende angespritzt werden, so daß kein zusätzlicher Ferti
gungsschritt zur Bereitstellung der Dichtmembranen nötig ist.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Klappe überall
dort Anwendung finden kann, wo drehbewegliche Klappen zur
Steuerung einer Fluidströmung erforderlich sind, wobei Hei
zungs- und Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen lediglich bei
spielhaft genannt sind.
Claims (2)
1. Drehbewegliche Strömungssteuerklappe mit
- - zwei voneinander beabstandet angeordneten Lagerhülsen (1, 2), die jeweils eine Durchstecköffnung (7, 8) zum Durch stecken eines Wellenstücks (11) aufweisen, wobei
- - wenigstens eine der Lagerhülsen (1) mit einer die zugehö
rige Durchstecköffnung (7) abdeckenden, durchstoßbaren
Dichtmembran (9) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß - - die Dichtmembran (9) durch Anspritzen an den Klappenkörper gemeinsam mit einer elastischen, klappenrandseitig verlau fenden Dichtlippe bereitgestellt ist.
2. Drehbewegliche Strömungssteuerklappe nach Anspruch 1,
weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmembran (10) mit
einer Sollbruchlinie derart versehen ist, daß nach Durchstec
ken eines zugehörigen Wellenstücks (11) unter Durchstoßen der
Dichtmembran der verbleibende Membranteil das durchgesteckte
Wellenstück klemmend abstützt und/oder abdichtet.
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