DE19528828C1 - Verfahren zur Steuerung einer Briefverteilanlage - Google Patents
Verfahren zur Steuerung einer BriefverteilanlageInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Briefver
teilanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In automatischen Briefverteilanlagen werden Briefe und ähnliche flache
Sendungen einzeln einer Förderstrecke zugeführt, auf dieser transportiert, und
entsprechend vorgegebenen Sortierkriterien einer Vielzahl von Stapelfächern
zugeordnet und in ihnen abgestapelt, wobei an geeigneter Stelle auf der
Förderstrecke mit einer Leseeinrichtung von den Briefen Informationen zum
Sortieren aufgenommen werden.
Um einen möglichst hohen Durchsatz zu erzielen, laufen die Briefe auf der
Förderstrecke mit möglichst hoher Geschwindigkeit und möglichst geringen
Lücken zwischen den einzelnen Briefen. Dabei besteht ein Problem darin, daß
Briefe, die in ein und dasselbe Fach geleitet werden sollen, zur Erzielung einer
guten Stapelqualität einen Mindestabstand sStapel haben müssen. Andernfalls
besteht die Gefahr, daß durch ein Auflaufen der Vorderkante einer nachfol
genden Sendung auf die Hinterkante der vorauslaufenden Sendung eine Stau
ung verursacht wird. Der Mindestabstand für sicheres Stapeln liegt weit über
dem beim sonstigen Fördervorgang erforderlichen absoluten Mindestabstand
smin. Da das Zielfach eines Briefes zum Zeitpunkt der Zuführung zur Förder
strecke, d. h. am Beginn des Transports, noch nicht bekannt ist, sondern erst
während des Transports in der Maschine ermittelt wird, kann der erforderliche
Abstand zwischen den Sendungen nicht im Voraus durch Vergrößern der
betreffenden Lücken bei der Zuführung der Sendungen zur Förderstrecke
sichergestellt werden. Andererseits würde eine generelle Vergrößerung aller
Abstände auf sstapel zwar das Stapelproblem lösen, jedoch zu einer erhebli
chen Verminderung des Durchsatzes führen.
Aus der Druckschrift DE 35 44 093 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung einer
Briefverteilanlage mit einer steuerbaren Zuführeinrichtung bekannt, bei dem
der Abstand der Briefe auf einer Förderstrecke variiert werden kann.
Aus der DE 37 23 259 ist bereits eine Stapeleinrichtung bekannt, bei der zwei
aufeinanderfolgende Sendungen, die in dasselbe Fach geleitet werden sollen,
gezielt überlappt werden. Hierzu wird die hintere Sendung auf zwei aufeinan
derfolgenden Sendungen über eine Nebenförderstrecke geleitet und über eine
Vereinigungsstelle zurück in die Hauptförderstrecke eingeleitet, wobei Länge
und Transportgeschwindigkeit der Nebenförderstrecke so bemessen sind, daß
nach der Vereinigungsstelle die zweite Sendung hinter dem vorhergehenden
Brief überlappend angeordnet weitertransportiert wird. In der überlappten
Form kann das Paar Briefe wie eine einzelne Sendung aus dem Briefstrom
ausgeschleust und bei guter Stapelqualität abgestapelt werden. Gleichzeitig
entsteht zum darauffolgenden Brief ein ausreichend großer Abstand. Bei der
bekannten Vorrichtung sind zwei Nebenstrecken vorgesehen, damit drei
unterschiedliche Fälle beherrscht werden können:
Fall 1: die zweite Sendung hat geringen Abstand zur Ersten. Dabei nimmt die vordere Sendung den Weg 1 und die hintere den Weg 2, es tritt die erforderliche Überlappung ein.
Fall 2: die zweite Sendung hat größeren Abstand zur ersten als im Fall 1 aber noch einen zu kleinen Abstand um ohne Überlappung sicher in dasselbe Fach gesteuert werden zu können. Daher wird die vordere Sendung über den Weg 1 und die hintere über den erheblich kürzeren Weg 3 geleitet, es tritt die nötige Überlappung ein.
Fall 3: die nachfolgende Sendung hat einen Abstand zur Ersten, der größer als sStapel ist. In diesem Fall werden beide Sendungen über den Weg 1 geleitet, ein geordnetes Abstapeln ist ohne Überlappung möglich.
Fall 1: die zweite Sendung hat geringen Abstand zur Ersten. Dabei nimmt die vordere Sendung den Weg 1 und die hintere den Weg 2, es tritt die erforderliche Überlappung ein.
Fall 2: die zweite Sendung hat größeren Abstand zur ersten als im Fall 1 aber noch einen zu kleinen Abstand um ohne Überlappung sicher in dasselbe Fach gesteuert werden zu können. Daher wird die vordere Sendung über den Weg 1 und die hintere über den erheblich kürzeren Weg 3 geleitet, es tritt die nötige Überlappung ein.
Fall 3: die nachfolgende Sendung hat einen Abstand zur Ersten, der größer als sStapel ist. In diesem Fall werden beide Sendungen über den Weg 1 geleitet, ein geordnetes Abstapeln ist ohne Überlappung möglich.
Nachteilig bei diesem aus dem Stand der Technik bekannten Zweiwegesystem
ist, der hohe konstruktive Aufwand und ein erhöhter Platzbedarf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Briefverteilanlage mit einer
steuerbaren Zuführeinrichtung und einer Überlappungseinrichtung mit einem
ersten und einem zweiten Förderweg derart zu steuern, daß Briefe, die dem
gleichen Stapelfach zugeordnet sind, sicher eingestapelt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung geht von der Idee aus, die Zuführeinrichtung und die
Überlappungseinrichtung nicht mehr isoliert wie bisher, sondern gemeinsam
zu steuern. Dies ermöglicht die Überlappungseinrichtung erheblich zu
vereinfachen, ohne die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlage zu be
einträchtigen.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen
sowie der Beschreibung zu entnehmen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen genauer
beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer aus dem Stand der Technik
bekannten Überlappungseinrichtung mit drei Förderwegen
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Briefverteilanlage mit einer
Überlappungseinrichtung
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Überlappungseinrichtung mit nur
zwei Wegen
Fig. 4 eine diagramatische Darstellung der aus dem Stand der Technik
bekannten Sendungslückenbereiche.
Fig. 1 zeigt schematisch eine aus dem Stand der Technik bekannte
Überlappungseinrichtung mit drei Förderwegen 1, 2, und 3 sowie Weichen 4.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Gesamtansicht einer Briefverteilanlage mit
einer Zuführeinrichtung 10, der Sendungen einer Förderstrecke 20 zugeführt
werden, auf der die Briefe oder Sendungen mit konstanter Geschwindigkeit V
gefördert werden. Durch eine Leseeinrichtung 30 werden Informationen zum
Sortieren der Sendungen von den Sendungen aufgenommen, üblicherweise
handelt es sich bei 30 um einen automatischen Adreßleser. Die Informationen
zum Sortieren werden der Maschinensteuerung 40 zugeführt. Die Maschinen
steuerung 40 steuert die Weichen, die Überlappungsrichtung 50, gibt
Steuerungssignale zur Steuerung 60 der Zuführeinrichtung und steuert den
Sortierbereich 70 in dem die Sendungen in Stapelfächer gelegt werden.
Grundsätzlich ist die Fördergeschwindigkeit der Sendungen in der Förder
strecke 20 nicht variabel; es kann nur die Häufigkeit der Zufuhr von
Sendungen durch die Zuführeinrichtung 10 eingestellt werden.
Vorzugsweise sind bei einer Anlage nach Fig. 2 zwei Steuerstrategien
vorgesehen:
Durch die übergeordnete Maschinensteuerung 40 wird die Zufuhr einer Sendung angefordert. Dabei kann unter Umständen abhängig von den Leseergebnissen des Adreßlesers 30 der Fall auftreten, daß die Zufuhr mehrerer Briefe angefordert wird.
Durch die übergeordnete Maschinensteuerung 40 wird die Zufuhr einer Sendung angefordert. Dabei kann unter Umständen abhängig von den Leseergebnissen des Adreßlesers 30 der Fall auftreten, daß die Zufuhr mehrerer Briefe angefordert wird.
Nach der zweiten Steuerstrategie wird eine feste Zuführrate der Sendungen in
Sendungen/Sekunde durch die übergeordnete Maschinensteuerung
vorgegeben. In diesem Fall vereinzelt die Zuführeinrichtung die Briefe in
zugehörigen konstanten Zeitabständen.
Fig. 4 zeigt diagramatisch die beim Betrieb der Briefverteilanlage
auftretenden Sendungslückenbereiche, wobei smin die durch den
Fördermechanismus insgesamt erforderliche absolute Mindestlücke und
sstapel die für ein geordnetes Abstapeln in ein Stapelfach erforderliche
Mindestlücke bezeichnet. S₁ bezeichnet die maximale bei Einsatz des
Förderwegs 2 überlappbare Lücke zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Sendungen. Bei der Sendung der aus dem Stand der Technik bekannten
Stapelvorrichtung wird eine Sendung einer Überlappung größer als S₁, d. h.
eine Sendung deren Abstand zur vorhergehenden Sendung in den Bereich B
fällt, über den Förderweg 3 transportiert werden.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Überlappungseinrichtung mit zwei
Förderwegen 100, 200 in die die Sendungen durch die Weiche 400 gesteuert
werden können. Wird eine Sendung mit einer zur vorhergehenden Sendung
geringeren Lücke als S₁ über den Förderweg 200 geführt, so ist anschließend
eine Überlappung mit der über den Förderweg 100 geführten vorangehenden
Sendung möglich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Sendung durch die
Zuführeinrichtung der Förderstrecke 20 zugeführt, vorausgesetzt daß die
Lücke zur vorangehenden Sendung größer ist als die absolute Mindestlücke
smin und kleiner als die Maximallücke s₁, die gerade noch mit der
vorangehenden Sendung überlappt werden kann, wenn diese über den
Förderweg 200 transportiert wird oder wenn die Lücke zur vorangehenden
Sendung so groß ist, daß eine Überlappung nicht erforderlich ist. Falls keine
der beiden Bedingungen erfüllt ist, wird mit der Zuführung der Sendung
gewartet, bis die Lücke zur vorangehenden Sendung größer als sStapel
geworden ist.
Anhand der Fig. 4 sind die Verhältnisse folgendermaßen zu beschreiben. Im
Fall zweier in kurzem Abstand aufeinanderfolgender Sendungen liegt der
Abstand zwischen den beiden Sendungen im Bereich zwischen smin und s₁.
In diesem Fall wird die zweite Sendung über den Förderweg 200 geleitet und
anschließend mit der vorangehenden über den Förderweg 100 geleiteten
Sendung überlappt. Bei aufeinanderfolgenden Sendungen mit einem sehr
großen Abstand größer als sStapel ist eine Überlappung nicht erforderlich.
Dagegen ist der Bereich der Sendungsabstände, die größer als s₁ aber kleiner
als sStapel sind, verboten. Dieser Bereich wird durch das erfindungsgemäße
Steuerungsverfahren vermieden.
In dem Fall, daß die Zuführung der Sendungen auf Anforderung durch die
übergeordnete Maschinensteuerung 40 erfolgt, wird also eine Sendung
zugeführt, sobald sie angefordert wird und die Lücke zur vorangehenden
Sendung nicht in dem verbotenen Bereich zwischen s₁ und sStapel liegt.
Werden in diesem Fall mehrere Briefe angefordert, wird der erste zugeführt
wie beschrieben. Die weiteren Sendungen werden mit dem absoluten
Mindestabstand smin zugeführt. Jede zugeführte Sendung wird sofort an die
Maschinensteuerung 40 zurückgemeldet. Nach 1, 2 oder x zugeführten
Sendungen kann die Maschinensteuerung die Zuführeinrichtung wieder
anhalten.
Bei der Vorgabe einer festen Zuführrate in Sendungen/pro Sekunde wird
ähnlich vorgegangen. Ein Zähler wird entsprechend der vorgegebenen
Zuführrate inkrementiert. Der Stand dieses Zählers wird als Zahl noch
zuzuführender Sendungen aufgefaßt, und die Sendung wird zugeführt,
vorausgesetzt, daß der Abstand zur vorangegangenen Sendung nicht in dem
verbotenen Bereich zwischen s₁ und sStapel liegt. Mit jeder zugeführten
Sendung wird der Zähler dekrementiert.
Bei der Steuerung der Briefverteilanlage gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren treten keine Lücken mehr auf, die einen Förderweg 3 aus Fig. 1
erforderlich machen würden, da zwischen den Sendungen keine Abstände
des verbotenen Bereichs zwischen s₁ und sStapel auftreten.
Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichbare Durchsatz der
Briefverteilanlage, ist gegenüber einer Bildung mit drei Förderwegen nicht
verringert. Es sind drei Fälle zu unterscheiden:
Fall 1: Wenn hohe Sendungszahlen bzw. Durchsatzzahlen verlangt werden, werden die Sendungen mit einem Mindestabstand bzw. nahezu Mindestabstand der Fördereinrichtung zugeführt, und gegebenenfalls durch die Überlappungseinrichtung überlappt.
Fall 2: Bei niedrigeren Sendungszahlen, bzw. Durchsatzzahlen werden Sendungen wechselweise mit kleinem und mit großem Abstand zueinander zugeführt, jedoch nie mit unzulässigen Abständen, die durch den Überlapper nicht verarbeitet werden können. Über längere Zeiträume betrachtet, werden die Sendungs- bzw. Durchsatzzahlen exakt in zugeführte Sendungen umgesetzt.
Fall 3: Es werden so niedrige Sendungs- bzw. Durchsatzzahlen angefordert, daß ausschließlich Abstände zwischen den Sendungen größer als sStapel auftreten würden.
Fall 1: Wenn hohe Sendungszahlen bzw. Durchsatzzahlen verlangt werden, werden die Sendungen mit einem Mindestabstand bzw. nahezu Mindestabstand der Fördereinrichtung zugeführt, und gegebenenfalls durch die Überlappungseinrichtung überlappt.
Fall 2: Bei niedrigeren Sendungszahlen, bzw. Durchsatzzahlen werden Sendungen wechselweise mit kleinem und mit großem Abstand zueinander zugeführt, jedoch nie mit unzulässigen Abständen, die durch den Überlapper nicht verarbeitet werden können. Über längere Zeiträume betrachtet, werden die Sendungs- bzw. Durchsatzzahlen exakt in zugeführte Sendungen umgesetzt.
Fall 3: Es werden so niedrige Sendungs- bzw. Durchsatzzahlen angefordert, daß ausschließlich Abstände zwischen den Sendungen größer als sStapel auftreten würden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung einer Briefverteilanlage mit einer steuerbaren
Zuführeinrichtung, einer Förderstrecke, auf der die Briefe vereinzelt
transportiert werden und einer Überlappungseinrichtung mit einem
ersten und einem zweiten Förderweg,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zuführung eines Briefes dann erfolgt, wenn eine Messung der
Lücke L zum vorhergehenden Brief ergibt, daß L < Smin und L < S₁
oder L < SStapel ist, wobei Smin, S₁ und SStapel vorgegebene
Lückenwerte sind, und daß bei anderen Werten von L eine Zuführung
erst dann erfolgt, wenn L < SStapel ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Zuführung des Briefes auf Anforderung durch eine übergeordnete
Maschinensteuerung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Anforderung von mehreren Briefen durch die Maschinensteuerung,
nach der Zuführung des ersten Briefes weitere angeforderte Briefe mit
dem Abstand Smin zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine feste
Zuführrate von Sendungen/Sekunde vorgegeben wird.
Priority Applications (5)
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EP96928414A EP0785827B1 (de) | 1995-08-05 | 1996-08-05 | Verfahren zur steuerung einer briefverteilanlage |
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WO2012110412A1 (de) | 2011-02-14 | 2012-08-23 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und vorrichtung zum sortieren von flachen gegenständen mit lückenveränderung |
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Legal Events
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