DE19527179C1 - Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer RöntgendiagnostikeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines digi
talen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung mit
einer Röntgeneinheit zur Erzeugung von Röntgenbildern, einer
Röntgenbildwandler-Fernsehkette zur Erfassung der Röntgenbil
der, die einen digitalen Bildwandler mit matrixförmig in Zei
len und Spalten angeordneten Bildpunkten und einen Monitor
zur Wiedergabe der von dem digitalen Bildsystem verarbeiteten
Röntgenbilder aufweist.
Zunehmend gewinnen Digitale Bildgebende Systeme in der Medi
zintechnik an Bedeutung, in denen digitale Bildwandler die
bisher eingesetzten analogen Bildwandler ersetzen. Derartige
Bildwandler sind jedoch heute noch in der Regel mit Pixelaus
fällen behaftet, so daß die fehlenden Pixel bzw. Bildpunkte
ersetzt werden müssen, um nicht einen zu hohen Ausschuß an
Bildwandlern zu erhalten.
Beispielsweise liefern in der Medizintechnik verwendete digi
tale bildgebende Systeme oftmals Bilder, bei denen bestimmte
Bildpunkte defekt sind. Die Ursache für diese defekten Bild
punkte liegt oft bei den digitalen CCD-Bildwandlern oder aSi-
Detektoren einer Röntgendiagnostikeinrichtung, wie sie bei
spielsweise in der DE 42 12 644 A1 beschrieben ist. Um den
Ausschuß an Detektoren zu senken, können die defekten Bild
punkte korrigiert werden. Um eine Korrektur erfolgreich
durchführen zu können, wird eine Information benötigt, welche
Pixel defekt und welche gut sind. Wenn die defekten Pixel
bekannt sind, können durch eine Interpolation die fehlenden
Pixelwerte errechnet und korrigiert werden.
Bisher wurden in der Regel zweidimensionale Algorithmen ver
wendet, die entsprechend langsam sind und deshalb für schnel
le On-Line- oder Hardware-Verarbeitung ungeeignet sind.
Eine derartige zweidimensionale Korrektur von Fehlern in
einem digitalen Videosignalaufgrund von matrixförmig ange
ordneten Bildpunkten ist beispielsweise der DE 33 17 780 A1
zu entnehmen, bei der in Abhängigkeit von der Lage der defek
ten Bildpunkte unterschiedliche Korrekturverfahren an ver
schiedenen Bildpunkten angewandt werden.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, das auf einfache Weise
eine schnelle und sichere Korrektur defekter Bildpunkte
ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
Korrektur von defekten Bildpunkten in einem ersten Korrektur
schritt nach Zeilen- und Rest-Defekte und in einem zweiten
Korrekturschritt nach Spaltendefekte getrennt erfolgt. Durch
die getrennte Ermittlung der Pixelwerte für die defekten
Bildpunkte erhält man einen eindimensionalen, sehr schnellen
Algorithmus.
Die Rechengeschwindigkeit erhöht sich weiterhin, wenn die
beiden Korrekturschritte gleichzeitig durchgeführt werden.
Ein einfacher Aufbau ergibt sich, wenn aufgrund einer vorher
gehenden Defekterkennung zwei disjunktive Bilder den beiden
Korrekturschritten zugeführt werden.
Erfindungsgemäß können in einem ersten Verfahrensschritt vor
der Korrektur alle in einem Bild zusammengefaßte defekte
Bildpunkte in Zeilen- und Rest-Defekte und in Spalten-Defekte
getrennt werden und für die aufgeteilten Bildpunkte die An
zahl von defekten Bildpunkten bestimmt und die entsprechende
Zeile und/oder Spalte gekennzeichnet werden, bei der mehr als
eine vorbestimmte Anzahl von Bildpunkten defekt ist.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Korrektur
durch lineare und/oder kubische Interpolation in Zeilen- und/
oder in Spaltenrichtung erfolgt.
Als Röntgenbildwandler mit defekten Bildpunkten kann erfin
dungsgemäß ein Bildwandler aus amorphem Silizium oder ein
Röntgenbildverstärker mit angekoppeltem CCD-Bildwandler ver
wendet werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen
Fig. 1 eine Röntgendiagnostikeinrichtung nach dem Stand
der Technik mit einem digitalen Bildsystem zur
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 und 3 verschiedene erfindungsgemäße Verfahrensschrit
te.
In der Fig. 1 ist eine bekannte Röntgendiagnostikeinrichtung
mit einer Röntgenröhre 1 dargestellt, die von einem Hochspan
nungsgenerator 2 betrieben wird. Die Röntgenröhre 1 sendet
ein Röntgenstrahlenbündel 3 aus, das einen Patienten 4 durch
dringt und auf einen Röntgenbildwandler 5 entsprechend der
Transparenz des Patienten 4 geschwächt als Röntgenstrahlen
bild fällt. Der Röntgenbildwandler 5 ist mit einem digitalen
Bildsystem 6 und einen daran angeschlossenen Monitor 7 zur
Wiedergabe des Röntgenstrahlenbildes verbunden. Das digitale
Bildsystem 6 kann in bekannter Weise eine Verarbeitungsschal
tung, Wandler, Differenzstufen und Bildspeicher aufweisen.
Bei einer derartigen Röntgendiagnostikeinrichtung kann der
Röntgenbildwandler 5 aus einer Photodioden-Matrix oder aus
einem oder mehreren CCD-Bildsensoren bestehen, die mit einem
Röntgenbildverstärker oder einer Szintillatorschicht aus
einem gegenüber Röntgenstrahlen empfindlichen Leuchtstoff
gekoppelt sind. Der Röntgenbildwandler 5 kann aus wasser
stoffhaltigem amorphem Silizium (aSi : H) bestehen.
Bei derartigen Bildwandlern können mehrere Bildpunkte der
Bildpunkt-Matrix defekt sein. Es können einzelne Bildpunkte,
einzelne ganze Zeilen oder Spalten aber auch Gruppen von
Bildpunkten defekt sein, die mehrere Zeilen und/oder Spalten
übergreifen.
In Fig. 2 ist die erste Phase des Verfahrens zur Korrektur
von defekten Bildpunkten näher dargestellt. Es erfolgt eine
Auftrennung und Verarbeitung. Ein Pixelbild 10 aller defekten
Bildpunkte, das beispielsweise aus einer vorhergehenden
Erkennung defekter Bildpunkte abgeleitet wurde, wird in einem
ersten Verfahrensschritt, der Aufspaltung 11, in ein Zeilen
bild 12 und ein Spaltenbild 13 aufgetrennt, wobei das Zeilen
bild 12 Zeilen- und Restdefekte, d. h. Defekte einzelner Bild
punkte oder Bildpunktgruppen, enthält. Nunmehr werden für
Zeilen und Spalten getrennt das Zeilenbild 12 und das Spal
tenbild 13 in einer Defektbestimmung 14 dahingehend unter
sucht, welche Zeile oder Spalte mehr defekte Bildpunkte als
ein vorgegebener Schwellenwert aufweist. Im Falle, daß der
Schwellenwert überschritten wird, wird die entsprechende Zei
le oder Spalte vollständig als defekt erklärt. Die derart
verarbeiteten Korrekturbilder 15 und 16 geben ein pixelge
naues Abbild der defekten Bildpunkte des Detektors nach Zei
len und Spalten getrennt wieder. Diese Korrekturbilder 15 und
16 können nun einer Korrekturschaltung zugeführt werden, da
mit auf rechnerischem Wege die defekten Bildpunkte eliminiert
und ersetzt werden können.
In der Fig. 3 ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Korrek
tur der defekten Bildpunkte des Detektors beschrieben. Ein
aktuelles Röntgenbild 17 mit einem Untersuchungsobjekt wird
sowohl einem Korrekturverfahren 18 als auch einem Korrektur
verfahren 19 zugeführt. Gleichzeitig wird dem Korrekturver
fahren 18 das Korrekturbild 15, ein 1-Bit-Bild, zugeführt,
das die defekten Pixel in Zeilenrichtung sowie die restlichen
Einzelpixel oder Pixelgruppen, die nicht als Spalten-Defekte
klassifiziert wurden, enthält. Dem Korrekturverfahren 19 wird
ebenfalls mit dem Röntgenbild 17 das Korrekturbild 16 zuge
führt, das ein nicht disjunktives 1-Bit-Bild ist, das nur die
defekten Pixel in Spaltenrichtung enthält. Sowohl das Korrek
turverfahren 18 als auch das Korrekturverfahren 19 können ein
lineares, quadratisches oder kubisches Interpolationsverfah
ren sein, beispielsweise ein linear und performance optimier
tes, eindimensionales Interpolationsverfahren. Durch Zusam
menführung der Bilder aus beiden Korrekturverfahrensschritten
18 und 19 erhält man ein korrigiertes Röntgenbild 20, das
keine Defekte mehr aufweist, so daß auch Einzelheiten im
Röntgenbild gut zu erkennen sind.
Alle beschriebenen Verfahrensschritte können anstelle einer
Hardware-Lösung auch durch die Software des Bildsystems 6
durchgeführt werden.
Der erfindungsgemäße Ansatz liegt in dem prinzipiellen Vor
gehen,
- a) eine schnelle Online-Korrektur bereits bei der nicht zeitkritischen Defekterkennung beispielsweise in der Kalibrierphase durch einen Algorithmus (11 bis 14) vorzu bereiten, der es ermöglicht, aus einem 1-Bit-Bild, wel ches alle defekten Pixel enthält, zwei nicht disjunktive 1-Bit-Bilder derart zu erzeugen, daß eines nur die defek ten Pixel in Spaltenrichtung und das andere die defekten Pixel in Zeilenrichtung sowie der restlichen Einzelpixel oder Pixelgruppen, die nicht als Spalten-Defekte klassi fiziert wurden enthält, so daß einer nachfolgenden Kor rektur erspart bleibt, zweidimensionale Umgebungen zu untersuchen,
- b) die Interpolation zur Korrektur linearer oder höherer Ordnung strikt in Zeilen- und Spaltenrichtung getrennt abzuarbeiten und
- c) den Algorithmus vollständig bereits zu einer iterativen Defekterkennung einzusetzen.
Durch diesen Ansatz gelingt es z. B. die Korrektur effizient
in Hardware zu realisieren oder von einem Multi-Prozessor
system ausführen zu lassen, wobei hier die Einzel-Prozessoren
optimal einsetzbar sind.
Ziel der Phase 1 ist die Aufspaltung 11 aller aus der Defekt
erkennung erkannten defekten Pixel des Pixelbildes 10 in
Defekte, die in Spaltenrichtung, und Defekte, die in Zeilen
richtung zu korrigieren sind, um einer nachfolgenden Online-
Korrektur optimale Korrekturbilder 15 und 16 zu liefern, in
denen defekte Pixel nach zeilen- und spalten-korrigierbar
getrennt enthalten sind. Diese Phase 1 kann entfallen, falls
sie bereits bei der vorher durchgeführten Defekterkennung
realisiert wurde.
In der Phase 2 erfolgt eine Korrektur aller defekten Pixel
getrennt nach Zeilen- und Rest-Defekte und nach Spalten-
Defekte. Die defekten Pixel des Röntgenbildes 17 werden mit
den nach zeilen-/spalten-korrigierbar getrennten Korrektur
bilder 15 und 16 derart interpoliert, daß man ein defektkor
rigiertes Röntgenbild 20 erhält, bei dem auch Einzelheiten
gut zu erkennen sind.
Das Verfahren ist auch bei Einzelbildbetrieb einsetzbar, da
vor der Erzeugung von Röntgenstrahlenbildern einer Untersu
chungsperson bereits eine Defekterkennung beispielsweise mit
der Kalibrierung durchgeführt werden kann und somit die
Ergebnisse in dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits für die
erste Aufnahme sogar im Real-Time-Betrieb Verwendung finden
können.
Die 1-Bit-Bilder lassen sich auch komprimieren, so daß sie
beispielsweise besser abgespeichert werden können. Dabei wer
den nur die defekten Pixel als Bit oder der Startpunkt und
die Länge eines defekten Bereiches in der jeweiligen Richtung
angegeben. Durch diese Maßnahmen ergeben sich bei einer Hard
ware oder einem Multi-CPU-Einsatz Vorteile.
Durch das erfindungsgemäße Ausbildung des digitalen Bildsy
stems erhält man ein Verfahren, um eine schnelle und sichere
Korrektur der defekten Bildpunkte durchführen zu können.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems (6)
einer Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Röntgeneinheit
(1, 2) zur Erzeugung von Röntgenbildern, einer Röntgenbild
wandler-Fernsehkette (5 bis 7) zur Erfassung der Röntgenbil
der, die einen digitalen Bildwandler (5) mit matrixförmig in
Zeilen und Spalten angeordneten Bildpunkten und einen Monitor
(7) zur Wiedergabe der von dem digitalen Bildsystem (6) ver
arbeiteten Röntgenbilder (17) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Korrektur von
defekten Bildpunkten in einem ersten Korrekturschritt (18)
nach Zeilen- und Rest-Defekte und in einem zweiten Korrek
turschritt (19) nach Spaltendefekte getrennt erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Korrekturschritte
(18, 19) gleichzeitig durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß aufgrund einer vorher
gehenden Defekterkennung zwei disjunktive Bilder (15, 16) den
beiden Korrekturschritten (18, 19) zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfah
rensschritt vor der Korrektur alle in einem Bild (10) zusam
mengefaßte defekte Bildpunkte in Zeilen- und Rest-Defekte und
Spalten-Defekte getrennt werden und daß für die aufgeteilten
Bildpunkte die Anzahl von defekten Bildpunkten bestimmt und
die entsprechende Zeile und/oder Spalte gekennzeichnet wird,
bei der mehr als eine vorbestimmte Anzahl von Bildpunkten
defekt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Kor
rektur (18) durch lineare Interpolation in Zeilenrichtung
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Kor
rektur (19) durch lineare Interpolation in Spaltenrichtung
erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Kor
rektur (18) durch kubische Interpolation in Zeilenrichtung
erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Kor
rektur (19) durch kubische Interpolation in Spaltenrichtung
erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Rönt
genbildwandler (5) mit defekten Bildpunkten ein Bildwandler
aus amorphem Silizium ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Rönt
genbildwandler (5) mit defekten Bildpunkten ein Röntgenbild
verstärker mit angekoppeltem CCD-Bildwandler ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19527179A DE19527179C1 (de) | 1995-07-25 | 1995-07-25 | Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19527179A DE19527179C1 (de) | 1995-07-25 | 1995-07-25 | Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19527179C1 true DE19527179C1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7767759
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19527179A Expired - Fee Related DE19527179C1 (de) | 1995-07-25 | 1995-07-25 | Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung |
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Country | Link |
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1995
- 1995-07-25 DE DE19527179A patent/DE19527179C1/de not_active Expired - Fee Related
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