DE3440473C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung
von Rissen auf der Oberfläche von Werkstücken, bei dem
mittels einer Bildaufnahme-Kamera ein Bild der vorzugsweise
mittels des Magnetpulververfahrens oder des Farbeindring
verfahrens vorbehandelten, zu prüfenden Oberfläche und
gegebenenfalls - bei zu prüfenden Oberflächen mit einer eine
Geometrieanzeige ergebenden Struktur - ein Bild einer
mit der zu prüfenden Oberfläche geometrisch identischen,
in gleicher Weise vorbehandelten, rißfreien Oberfläche
aufgenommen wird, und die daraus erhaltene Bildinformation
über die zu prüfende Oberfläche abgetastet und ausgewertet
wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens mit mindestens einer
Bildaufnahme-Kamera und einem nachgeschalteten System
zum Abtasten und Auswerten von Bildsignalen.
Oberflächenrisse stellen für dauerbeanspruchte Werkstücke
besonders gefährliche Fehler dar. Demgemäß müssen z. B.
Sicherheitsteile in der Automobil-Industrie vor ihrem
Einbau zerstörungsfrei geprüft werden. Dazu wird vorzugs
weise das bekannte Magnetpulververfahren oder das gleichfalls
bekannte Farbeindringverfahren verwendet. Bei beiden Prüfver
fahren werden die für das menschliche Auge nicht erkennbaren
Risse auf der Oberfläche kontrastreich verbreitert darge
stellt, so daß ein Prüfer die Anzeigen sicher erkennen kann.
Die visuelle Auswertung solcher Anzeigen stellt insbeson
dere bei der Prüfung von Massenteilen eine monotone Arbeit
bei erheblicher Belastung der Augen des Prüfpersonals dar.
Das wirkt sich nachteilig auf die Konzentrationsfähigkeit
mit daraus resultierenden Fehlermöglichkeiten aus.
Um hier Abhilfe zu schaffen durch Automatisierung des
Arbeitsganges der Auswertung von mittels des Magnetpul
ververfahrens oder des Farbeindringverfahrens erhaltenen
Rißanzeigen sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
bekanntgeworden, wie sie in der deutschen Patentschrift
26 35 042 beschrieben sind. Hierbei wird die Oberfläche
des Werkstücks zeilenweise abgetastet, wobei die Breite
jeder einzelnen Abtastzeile gleich dem N-ten (N = eine
natürliche Zahl) Teil der größten auszuwertenden Rißbreite
gewählt wird, jeweils die beim Abtasten erzeugten Bild
signale von N aufeinanderfolgenden Abtastzeilen einerseits
mit den Bildsignalen von N vorangehenden und N nachfolgen
den aufeinanderfolgenden Abtastzeilen andererseits vergli
chen werden, und ein Fehlersignal jeweils dann erzeugt
wird, wenn die Differenz zwischen den Bildsignalen der
N vorangehenden und der N nachfolgenden Abtastzeilen
von einem vorgegebenen Schwellwert abweicht. Die Vor
richtung zur Ausübung dieses Verfahrens besteht aus
einer elektrooptischen Einrichtung zur zeilenweisen
Abtastung der Werkstück-Oberfläche und zur Erzeugung
von Bildsignalen sowie aus einer speziellen Hardware-
Einrichtung mit Steuereinrichtung zum Einstellen der
Breite der Abtastzeilen, Vergleicherschaltung zum Ver
gleich der Bildsignale der Abtastzeilen und Einrichtung
zum Erzeugen eines Fehlersignals.
Das bekannte Verfahren bietet eine recht kostengünstige
Lösung, um auf automatischem Wege linienförmige Anzeigen,
wie sie durch Risse hervorgerufen werden, von flächigen
Anzeigen, also Scheinanzeigen, wie sie insbesondere
von Prüfmittelflecken herrühren, zu unterscheiden. Jedoch
bietet das Verfahren nicht die Möglichkeit, linienförmige
Scheinanzeigen, wie sie von Werkstückkanten oder von
Gewinden, Verzahnungen und Nuten hervorgerufen werden,
von Rißanzeigen zu unterscheiden. Überdies ist mit der
bekannten Vorrichtung eine Anzeigenbewertung nicht mög
lich, wenn die Aufnahme sehr kontrastarm ist und dieser
Kontrast zur Auswertung nicht mehr ausreicht, da der
Kontrast des aufgenommenen Bildes nicht nachträglich
durch Bildbearbeitung erhöht bzw. das Bildrauschen her
kömmlicher TV-Kameras nicht reduziert werden kann.
Aus der DE-PS 29 34 038 ist eine Rißfortschritts-Meßein
richtung für die Prüfung der fortschreitenden Entwicklung
eines Risses in einem Werkstück bekanntgeworden. Diese
weist als optisches Meßgerät eine Fernsehkamera auf, einen
dieser nachgeschalteten Speicher zur Speicherung der Bild
signale eines Fernsehbildes und einen Vergleicher, der den
Inhalt des Speichers mit den Meßsignalen eines nachfolgen
den Fernsehbildes jeweils vergleicht. Die Fernsehkamera
ist ständig auf den Riß in der in einer Belastungsvorrich
tung eingespannten Meßprobe gerichtet und erstellt in vor
bestimmten Zeitabständen Fernsehbilder, deren Bildsignale
digitalisiert und zunächst als Binärbild gespeichert werden
zwecks Bereitstellung für einen Vergleich mit dem jeweils
nächstfolgenden Binärbild der Meßprobe. Die Auswertung der
Binärbilder erfolgt ohne Einsatz eines rechnergesteuerten
Bildverarbeitungssystems in der Weise, daß die entsprechen
den Bildsignale der verglichenen Fernsehbilder, die von
einander abweichen, gezählt werden.
Die Verarbeitung von Bildsignalen mittels rechnergesteuer
ter Bildverarbeitungssysteme ist aus der DE-PS 27 00 252
und 27 02 934 sowie aus der DE-OS 30 22 517 bekannt. Diese
Druckschriften betreffen Verfahren und Vorrichtungen, für
die Prüfung von Oberflächenstrukturen, von Halbleiterele
menten und Fotomasken für deren Herstellung auf geometri
sche Identität mit einer Soll-Struktur. Für die Verarbei
tung im rechnergesteuerten Bildverarbeitungssystem werden
die Bildsignale in Binärsignale umgewandelt.
Beim Verfahren gemäß der DE-PS 27 00 252 wird die zu prü
fende Ist-Struktur mit einem Laser- oder Elektronenstrahl
abgetastet und in Bildpunkte überführt. Die Begrenzungs
linien der Strukturelemente werden festgestellt, und für
deren Bildpunkte wird überprüft, ob sie in ihrer Nachbar
schaft die für die Soll-Struktur charakteristischen Merk
male aufweisen.
Die DE-PS 27 02 934 betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Prüfung von Fotomasken zur Herstellung von Halblei
terelementen. Die Abtastung der in eine bewegliche motor
gesteuerte Maskenhalterung einzubringenden Masken erfolgt
mittels fokussierter Lichtbündel, deren durch die Masken
hindurch getretene Videosignale auf eine aus zwei Reihen
von Fotodioden gebildete Bildaufnahmeeinrichtung treffen.
Die so erhaltenen Bildsignale werden in binärkodierte Sig
nale umgewandelt und zwecks Vergleich mit einer Soll-Struk
tur gespeichert. Beim Vergleich werden nur die in nur einem
Muster vorhandenen Bereiche aufrechterhalten, ohne Unter
scheidungsmöglichkeiten, um welche Art von Abweichung es sich
handelt. Das bekannte Verfahren basiert auf der Vorausset
zung, daß Abweichungen des Ist-Bildes von der Soll-Struktur
nur von Geometrieanzeigen hervorgerufen werden.
Die DE-OS 30 22 517 betrifft eine spezielle Schaltungsanord
nung und ein Verfahren zur mikrorechnergesteuerten Bildaus
wertung, mit deren Hilfe sich trotz begrenzter Speicherkapa
zität große Datenmengen mit größerer Auswertegeschwindigkeit
auswerten lassen sollen. Dies soll durch eine sehr aufwen
dige Schaltung ermöglicht werden, welche durch die digitale
Steuerung der Ablenkung einer Bildaufnahmeröhre eine zwangs
weise Adressierung des Bildspeichers bewirken soll, in dem
die digitalisierten Bildsignale als Matrix abgelegt sind
und zu dem der Mikrorechner freien Zugriff hat. Für die Riß
prüfung ist diese Schaltung nicht verwendbar.
Der Erfindung hat die Aufgabe zugrunde gelegen, eine im in
dustriellen Rahmen praktikable Möglichkeit zu schaffen, um
bei der zerstörungsfreien Prüfung von Werkstücken auf Ober
flächenrisse den Arbeitsgang der Rißerkennung und -auswer
tung zu automatisieren bei gleichzeitiger Diskriminierung
sowohl von flächigen Scheinanzeigen, wie sie von der Werk
stückgeometrie (Außenkanten, Gewinde, Kerbverzahnungen)
hervorgerufen werden. Überdies ist durch die Erfindung
die Flexibilität im Sinne einer Anpassung an die stark
wechselnde Problemstellung bezüglich Bildkontrast, Riß
breite und Werkstückgeometrie erhöht worden.
Die Erfindung besteht in den Verfahrens-Merkmalen des
Kennzeichens des Anspruchs 1 in Verbindung mit den Merk
malen des dazu gehörenden Oberbegriffs und in den Vor
richtungsmerkmalen gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs
8 in Verbindung mit den Merkmalen von dessen Oberbegriff.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispieles
eines rechnergesteuerten Bildverarbeitungssystems
als Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
gemäß der Erfindung,
Fig. 2a-d schematische beispielsweise Darstellungen
von aus einzelnen Bildpunkten bestehenden
Binär-Bild-Anzeigen in den verschiedenen,
durch die aufeinanderfolgenden Verarbeitungs
schritte gemäß dem Anspruch 1 erreichten
Verarbeitungsstadien
und
Fig. 3 einen den Ablauf des Rißerkennungsvorganges anhand
von 29 Einzelschritten veranschaulichende Dar
stellung.
Das Bildverarbeitungssystem gemäß Anspruch 1 weist eine
Bildaufnahme-Kamera 1 auf, einen dieser nachgeschalteten
schnellen Analog-Digital-Wandler 2, der die Bildinforma
tionen der Kamera 1 in Digitalwerte umwandelt, einen
Bildspeicher 3 für die Ablage dieser Digitalwerte in
Form einer Matrix von Bildpunkten, sowie einen Rechner
mit einem Arbeitsspeicher 4, in den die Bildinformation
aus dem Speicher 3 transfertiert werden kann, um dort
entsprechend dem Verfahren gemäß der Erfindung verarbeitet
zu werden. Die Zentraleinheit 5 des Rechners steuert über
eine Steuerleitung 6 den Analog-Digital-Wandler 2 in
der Weise, daß dieser die gewandelten Bildinformationen
im DMA-Betrieb über einen Datenbus B D in den Bildspeicher
3 überträgt. Der Datenbus B D verbindet außer dem Analog-
Digital-Wandler 2 auch den Bildspeicher 3 und den Arbeits
speicher 4 mit der Rechner-Zentraleinheit 5, welche
über die Steuerleitung 7 auch den Bildspeicher 3 steuert,
mit dem sie ebenso wie mit dem Arbeitsspeicher über
einen Adreßbus B A verbunden ist.
Zur Sichtbarmachung der Bildinformationen kann ein Bild
schirm 9 dienen, und über eine Tastatur 8 kann das Bild
interaktiv bearbeitet werden. In einer Fertigungsprüfung
sind Bildschirm 9 und Tastatur 8 nicht mehr notwendig,
da nur noch eine "Gut-Schlecht"-Information erzeugt
werden muß.
Die Prüfung kann sich mit einer Vorrichtung gemäß Fig.
1 wie folgt vollziehen:
Nachdem die zu prüfende Werkstückoberfläche nach dem
Magnetpulververfahren oder dem Farbeindringverfahren
vorbearbeitet worden ist, wird mittels der Kamera 1
ein Bild der Oberfläche aufgenommen. Wenn für die Er
zeugung dieses Bildes wegen Kontrastarmut bzw. zu geringer
Leuchtintensität der Rißanzeigen mit sehr hoher Kamera-
Verstärkung gearbeitet werden muß, bedingt dies auto
matisch einen sehr hohen Rauschpegel bei der Abbildung,
was häufig dazu führt, daß das Bild für eine Rißerkennung
nicht verwendbar ist. Hier bietet die Vorrichtung gemäß
der Erfindung Abhilfemöglichkeiten, wie sie in den An
sprüchen 4 und 5 gekennzeichnet sind.
Falls der Rauschpegel zu hoch ist, werden danach zwei
räumlich gleiche Bilder des Werkstückes im zeitlichen
Abstand Δ t aufgenommen, und beide Bilder werden im
Bildspeicher 3 abgelegt. Die Korrelation zur Rausch
unterdrückung kann dadurch geschehen, daß die Grauwerte
von jeweils zwei sich geometrisch entsprechenden Bild
punkten der beiden Bilder miteinander multipliziert
werden und der sich dabei ergebende Maximalwert auf
den höchsten in Bildsystem möglichen normiert wird.
Damit wird eine zeitliche Mittelung der Rauschamplituden
und damit eine Herabsetzung derselben erreicht, während
die tatsächlichen Anzeigen, die ortsfest sind, bis zur
Maximalamplitude ausgesteuert werden.
Für dieses Korrelationsverfahren gemäß Anspruch 4 wird
allerdings wegen der Rechenintensivität der Multiplikation
aller Grauwerte eine schnelle Zentraleinheit 5 mit aus
reichender Wortbreite benötigt.
Eine technisch weniger aufwendige, vereinfachte Korre
lationsmethode zur Rauschpegel-Herabsetzung besteht
darin, entsprechend Anspruch 5, die Einzelbits der Grau
werte der beiden um Δ t versetzt aufgenommenen, im Bild
speicher 3 abgelegten Bilder im Sinne einer logischen
UND-Verknüpfung miteinander zu verbinden. Durch dieses
wesentlich weniger rechenintensive Verfahren werden
vor allem Rauschamplituden hoher Intensität aus dem
Kombinationsbild eliminiert.
Das entweder einfach oder nach einem Korrelationsver
fahren hergestellte Graubild erfährt während des ersten
Verarbeitungsschrittes mittels des Analog-Digital-Wandlers
2 bei der Erzeugung eines Binärbildes eine (weitere)
Reduzierung der Rauschamplituden, da hier durch UND-Ver
knüpfung aller Bits eines Grauwertes nur noch Bildinfor
mationen in das Binärbild übernommen werden, die eine
Vollaussteuerung des Analog-Digitalwandlers 2 hervor
gerufen haben. Diese beruhen im wesentlichen auf Rissen,
Flecken vom Prüfmittel oder Geometrieanzeigen. Fig. 2a
zeigt schematisch ein Binärbild mit solchen aus einzelnen
Bildpunkten zusammengesetzten Anzeigen, von denen die
Anzeige R eine Rißanzeige, die Anzeige P eine punkt
förmige und die Anzeige F eine flächige Scheinanzeige
ist, während die Anzeige K eine von einer Kante herrüh
rende Geometrie-Anzeige ist. Es wird im folgenden er
läutert, wie derartige Binärbilder gemäß dem zweiten,
dritten und vierten Verarbeitungsschritt weiterverarbeitet
werden können.
Die Eliminierung aller linien- und punktförmigen Struk
turen, deren Ausdehnung eine vorgebbare Anzahl von Bild
punkten nicht überschreitet, im zweiten Verarbeitungs
schritt, kann bei dem in Fig. 2a dargestellten Beispiel
wie folgt erfolgen: wenn als Höchstpunktanzahl für die
zu eliminierenden Anzeigen die Anzahl "zwei" vorgegeben
wird, so werden im zweiten Verarbeitungsschritt alle
Anzeigen in jeder Bildrichtung um einen Bildpunkt ver
mindert. Dadurch verschwinden beim Binärbild gemäß Fig.
2a die Anzeigen R, P und K. Bei einer Verminderung um
n Bildpunkte in jeder Bildrichtung verschwinden alle
linien- oder punktförmigen Strukturen mit einer Ausdehnung
kleiner oder gleich der Bildpunktzahl 2×n. Aus dem Binär
bild gemäß Fig. 2a wird auf diese Weise durch den zweiten
Verarbeitungsschritt das Bild gemäß Fig. 2b gewonnen,
in dem nur noch das Zentrum der flächenförmigen Anzeige
F (Prüfmittelfleck!) vorhanden ist.
Aus dem Bild gemäß Fig. 2b wird in einem dritten Ver
arbeitungsschritt das Bild gemäß Fig. 2c erhalten, indem
die noch vorhandene(n) Anzeige(n) flächiger Strukturen
auf mindestens ihre ursprüngliche Ausdehnung in allen
Bildrichtungen verbreitert wird bzw. werden, im vor
liegenden Fall also um einen Bildpunkt. Die so erhaltene
Anzeige gemäß Fig. 2c überdeckt vollständig die ent
sprechende Anzeige F in Fig. 2a.
In einem vierten Verarbeitungsschritt wird die flächige
Bildmaske gemäß Fig. 2c vom Binärbild gemäß Fig. 2a
abgezogen. Es verbleibt danach ein Bild entsprechend
Fig. 2d, das nur noch punkt- oder linienförmige Anzeigen
aufweist, d. h. Anzeigen, die im wesentlichen von Rissen
und Kanten herrühren.
Die für die Rißerkennung unerwünschten Geometrieanzeigen,
wie im vorliegenden Fall die Anzeige K, können aus dem
Bild eliminiert werden, indem zusätzlich ein Bild von
einem geometrisch gleichen Teil ohne Risse aufgenommen
wird und dieses gemäß den vier Verarbeitungsschritten
bearbeitet wird, so daß letztlich ein Binärbild erhalten
wird, das nur noch von linienförmigen Strukturen her
rührende Anzeigen aufweist, die bei einem rißfreien
Werkstück nur Geometrieanzeigen sein können. Diese werden
zusätzlich um eine vorgebbare Bildpunktzahl verbreitert.
Das so entstandene Zusatzbild wird wieder als Maske
benutzt und von dem Bild gemäß Fig. 2d subtrahiert.
Es verbleibt danach ein Bild, das nur noch punktförmige
Anzeigen oder linienförmige Anzeigen von Oberflächenrissen
enthält.
Dieses Bild kann gemäß der in Fig. 3 veranschaulichten
Rißerkennungs-Abtastung ausgewertet werden. In Fig.
3 stellen die einzelnen Punkte Anzeigen in unmittelbar
benachbarten Bildpunkten dar. Die einzelnen Schritte
der Abtastung sind mit den Zahlen 11 bis 39 bezeichnet.
Als Mindestrißlänge, für die das System eine Rißmeldung
abgeben soll, sei eine 5 Bildpunkten entsprechende Riß
länge vorgegeben.
Beim Schritt 11 erfolgt eine Abtastung einer Bildreihe
nach möglichen Anzeigen. Da in dieser Reihe keine Anzeige
festgestellt wird, erfolgt mit Schritt 12 ein Zeilen
rücklauf und anschließend die Abtastung der nächstfol
genden Zeile mit Schritt 13. Hierbei wird im Bildpunkt
13′ eine Anzeige detektiert, wodurch der Rißlängenzähler
inganggesetzt wird, der eine erste Anzeige einer nun
möglicherweise beginnenden Anzeigen-Serie zählt. Die
Detektierung einer Anzeige in einem Bildpunkt löst eine
Rund-Um-Abfragung in allen diesem Anzeigen-Bildpunkt
unmittelbar benachbarten Bildpunkten aus, beginnend
mit dem in der bisherigen Abtastrichtung liegenden un
mittelbar benachbarten Bildpunkt, die solange fortgesetzt
wird, bis in einem solchen unmittelbar benachbarten
Bildpunkt eine Anzeige detektiert wird oder die Rund-
Um-Abtastung ohne Befund beendet ist. Bei dem angenommenen
Beispiel wird bei den Abtastschritten 14 und 15 keine
Anzeige detektiert, wohl aber beim darauffolgenden Schritt
16. Dadurch wird der Rißlängenzähler auf die Anzahl
2 erhöht und der erste gefundene Anzeigen-Bildpunkt
gelöscht. Die Abtastung wird nun mit Schritt 17 bei
dem dem zuletzt detektierten Anzeigen-Bildpunkt unmit
telbar benachbarten Bildpunkt, in unveränderter Rich
tung fortschreitend, fortgesetzt, wobei gleich mit diesem
Schritt 17 eine weitere Anzeige detektiert wird. Der
Zähler wird nun auf die Zahl 3 gesetzt und der vorauf
gegangene Anzeigen-Bildpunkt gelöscht. Die nun einsetzende
Abtastung in allen unmittelbar benachbarten Bildpunkten
mit den Schritten 18 bis 24 führt nicht zur Detektierung
einer Anzeige. Da somit die vorgegebene, 5 Bildpunkten
entsprechende Rißlänge nicht erreicht wurde, wird auch
der letzte Bildpunkt gelöscht und die zeilenweise Ab
tastung mit den Schritten 25, 26 und 27 fortgesetzt.
Alle Anzeigen-Bildpunkte des zu kurzen Risses sind ge
löscht worden.
Beim Zeilen-Abtastschritt 27 wird erneut eine Anzeige
detektiert und der Zähler inganggesetzt. Entsprechend
der vorstehend beschriebenen Vorgehensweise wird auch
der mit dieser Anzeige beginnende Riß abgetastet mit
den Schritten 28 bis 39. Da mit der Detektierung des
5. Anzeigenpunktes beim Schritt 39 die vorgegebene Mindest-
Anzeigen-Bildpunktanzahl für die Meldung eines Risses
erreicht ist, bricht die Abtastung nach Schritt 39
ab und der Rechner bewirkt eine Rißmeldung.
Ist die Rißanzeige breiter als ein Bildpunkt, so kann
die Detektierung gemäß der gleichen Abtastung erfolgen,
wenn man die rückwärts führenden Suchschritte, wie z. B.
die Schritte 21 und 22 bzw. 25 und 36, nicht zuläßt.
Die Durchführung dieser Abtastung erfolgt mittels
des Rechners (Zentraleinheit 5 und Arbeitsspeicher 4)
des Bildverarbeitungssystems, welcher zu diesem Zweck
mit einem Zähler für die Anzeigenzählung kombiniert
ist sowie mit einer vom Rechner gesteuerten Vorrichtung
für die Abgabe einer Rißmeldung.
Das Bildverarbeitungs- und Rißerkennungsverfahren
gemäß der Erfindung kann auf fast jedem rechnergesteuerten
Bildverarbeitungssystem implementiert werden. Dadurch
können nach Abspeicherung des Bildes oder mehrerer Bilder
im Halbleiterspeicher die Bildverarbeitungsoperationen
gemäß der Erfindung vorgenommen werden. Im ungünstigsten
Fall, d. h. bei kompliziert geformten Teilen mit Kanten
anzeigen und geringem Kontrast der Rißanzeigen, können
mit einem Bildverarbeitungssystem mit einer 16-bit Mikro
rechner-Zentraleinheit Betrachtungszeiten in der Größe
der Betrachtungszeit bei konventioneller Betrachtung
durch entsprechend geschultes Personal erreicht werden.
Wenn das Rißerkennungsproblem weniger kritisch ist,
so sind kürzere Betrachtungszeiten erreichbar.
Die Programmierung des Rechners entsprechend Ziffer a)
des Anspruchs 1 dient vor allem der Rauschunterdrückung
und Kontrastverbesserung und die Programmierung ent
sprechend der Ziffern b) und c) des Anspruchs 1 der
flexiblen Anpassung an die aktuelle Rißbreite.
Claims (11)
1. Verfahren zur Feststellung von Rissen auf der Ober
fläche von Werkstücken, bei dem mittels einer Bild
aufnahme-Kamera ein Bild der vorzugsweise mittels des
Magnetpulververfahrens oder des Farbeindringverfah
rens vorbehandelten, zu prüfenden Oberfläche und ge
gebenenfalls - bei zu prüfenden Oberflächen mit einer
eine Geometrieanzeige ergebenden Struktur - ein Bild
einer mit der zu prüfenden Oberfläche geometrisch iden
tischen, in gleicher Weise vorbehandelten, rißfreien
Oberfläche aufgenommen und die daraus erhaltene Bild
information über die zu prüfende Oberfläche abgetastet
und ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine durch Digitalisierung
der Grauwerte jedes Kamera-Bildes und Ablage der so
erhaltenen Digitalwerte in einem Halbleiterspeicher (3)
erhaltene Bildpunkt-Matrix mittels eines Rechners (4, 5)
in der Weise verarbeitet wird, daß
- a) in einem ersten Verarbeitungsschritt aus dem in verschiedenen Grauwerten gespeicherten Bild ein Binärbild hergestellt wird, indem für jeden Bildpunkt der Matrix eine vorgebbare Anzahl von aus dem Bit- Extremwert (MSB bzw. LSB) abgeleiteten Bits durch logische Verknüpfung nach einer vorgebbaren Funktion zu einem Bit zusammengefaßt wird (Fig. 2a),
- b) in einem zweiten Verarbeitungsschritt aus diesem Binärbild alle Anzeigen linien- und punktförmiger- Strukturen, deren Ausdehnung eine vorgebbare Bild punktanzahl n (n = ein ganze Zahl 1) nicht überschrei tet, eliminiert werden, indem die Anzeigen in allen Zeilen und Spalten der Matrix um die Bildpunktanzahl n vermindert werden (Fig. 2b),
- c) daß in einem dritten Verarbeitungsschritt die danach verbliebenen Anzeigen flächiger Strukturen in allen Zeilen und Spalten der Matrix auf mindestens ihre ursprüngliche Ausdehnung verbreitert werden (Fig. 2c),
- d) in einem vierten Verarbeitungsschritt mittels des so erhaltenen Binärbildes als Maske alle flächigen Struk turen aus seinem Ausgangs-Binärbild ausgeblendet werden (Fig. 2d),
- e) mittels eines danach gegebenenfalls verbliebenen Binärbildes der rißfreien Oberfläche als Maske alle Geometrieanzeigen aus dem Ausgangs-Binärbild der zu prüfenden Oberfläche ausgeblendet werden und
- f) das danach verbliebene Binärbild der zu prüfenden Oberfläche zeilen- bzw. spaltenweise abgetastet wird unter Zählung der detektierten Anzeigen-Bildpunkte, wobei, wenn beim Abtasten einer Serie von unmittelbar benachbarten Bildpunkten eine vorgebbare Mindest-Anzahl von Anzeigen gezählt worden ist, ein Sortierbefund ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei gegenüber dem Hintergrund hellen Rißanzeigen
das Binärbild aus der Matrix dadurch gewonnen wird,
daß, beginnend mit dem höchstwertigen Bit (MSB), für
jeden einzelnen Bildpunkt eine vorgebbare Anzahl nieder
wertiger Bits im Sinne einer logischen UND-Verknüpfung
zu einem Bit zusammengefaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei gegenüber dem Hintergrund dunklen Rißanzeigen
das Binärbild aus der Matrix dadurch gewonnen wird,
daß, beginnend mit dem niederwertigsten Bit (LSB), für
jeden einzelnen Bildpunkt eine vorgebbare Anzahl höher
wertiger Bits im Sinne einer logischen ODER-Verknüpfung
zu einem Bit zusammengefaßt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangs-Matrix
für ein Binärbild aus zwei in zeitlichem Abstand auf
genommenen Kamera-Bildern des gleichen Objekts in der
Weise gewonnen werden, daß die Grauwerte einzelner Bild
punkte der beiden Kamera-Bilder miteinander multipliziert
und sich dabei ergebende Grauwerte, die einem größeren
als dem maximal möglichen Grauwert entsprechen würden,
auf diesen normiert werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
gangs-Matrix für das Binärbild aus zwei in zeitlichem
Abstand aufgenommenen Kamera-Bildern des gleichen Objekts
durch Verknüpfung der Grauwerte einzelner Bildpunkte
der beiden Kamera-Bilder im Sinne einer logischen UND-
Funktion gewonnen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn bei der
Abtastung des auszuwertenden Binärbildes der zu prüfenden
Oberfläche ein Bildpunkt mit einer Anzeige detektiert
wird, dessen unmittelbar benachbarte Bildpunkte nach
einer Anzeige abgetastet werden und
- - falls eine solche Anzeige detektiert wird, die davor detektierte Anzeige gelöscht wird, unter gleichzeitiger Inkrementierung eines Zählers, und die der zuletzt detektierten Anzeige unmittelbar benachbarten Bildpunkte abgetastet werden und
- - falls keine Anzeige in den einer detektierten Anzeige unmittelbar benachbarten Bildpunkten detektiert wird, das zeilen- bzw. spaltenweise Abtasten bei dem Aus gangsbildpunkt (einer Serie unmittelbar benachbarter Anzeigen) fortgesetzt wird, wobei
- - wenn beim Abtasten unmittelbar benachbarter Bildpunkte eine vorgebbare Mindestanzahl von Anzeigen gezählt ist, ein Sortierbefund ausgelöst wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Rißanzeigen,
die breiter sind als ein Bildpunkt, die rückwärts füh
rende Abtastung benachbarter Bildpunkte unterbleibt.
8. Vorrichtung zur Feststellung von Rissen auf der vorzugs
weise mittels des Magnetpulver-Verfahrens oder des Farb
eindringverfahrens vorbehandelten Oberfläche von Werk
stücken mit
- - mindestens einer Bildaufnahmekamera für die Herstellung von Bildern der Werkstückoberfläche und - bei Werkstücken mit einer eine Geometrieanzeige ergebenden Struktur - einer mit der zu prüfenden Oberfläche geometrisch iden tischen, rißfreien Oberfläche und
- - einem nachgeschalteten System zum Abtasten und Auswerten von Bildsignalen,
dadurch gekennzeichnet, daß dieses System einen Rechner
mit einem Arbeitsspeicher (4) für die rechnergesteuerte
Verarbeitung von Bilddaten aufweist, dessen Zentraleinheit
(5) folgende mit ihr und dem Arbeitsspeicher (4) sowie
untereinander über einen Datenbus (B D ) verbundene Schal
tungsvorrichtung steuert:
- - einen jeder Bildaufnahme-Kamera (1) nachgeschalteten Analog-Digitalwandler (2), der die gewandelten Bilddaten überträgt in
- - einen mit der Rechner-Zentraleinheit (5) und dem Arbeits speicher (4) über einen Adressbus (B A ) verbundenen Bild speicher (3), in dem diese Informationen nach Art einer Matrix ablegbar sind und von dem aus sie in den Arbeits speicher (4) transferierbar sind,
wobei der Rechner folgende Schaltungsvorrichtungen aufweist:
- - eine Schaltung für die Herstellung eines Binärbildes aus der Bildpunkt-Matrix im Speicher (3) durch logische Verknüpfung einer vorgebbaren Anzahl von für jeden Bild punkt der Matrix im Speicher (3) aus dem Bit-Extremwert abgeleiteten Bits zu einem Bit,
- - eine Vorrichtung zum Vermindern und anschließenden Vermehren der Bildpunkteanzahl aller Strukturanzeigen des Binärbildes im Speicher (3) in allen Zeilen und Spalten um eine vorgebbare Bildpunktanzahl,
- - eine Vorrichtung zum Ausblenden aller Anzeigen des durch Vermehren der Bildpunkteanzahl erhaltenen Binärbildes aus dem Ausgangsbinärbild,
- - eine Vorrichtung zum zeilen- bzw. spaltenweisen Ab tasten des Binärbildes, die mit einem Zähler für die Zählung der bei der Abtastung detektierten Bildpunkte verbunden ist und
- - eine Vorrichtung zum Auslösen eines Sortierbefundes, wenn die Zählung einer Serie von unmittelbar benachbarten Bildpunkten eine vorgebbare Mindestanzahl überschreitet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
einen Bildschirm (9) für die Sichtbarmachung der Bild
information sowie eine Tastatur (B) für die interaktive
Bildverarbeitung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843440473 DE3440473A1 (de) | 1984-11-06 | 1984-11-06 | Verfahren und vorrichtung zur feststellung von rissen auf der oberflaeche von werkstuecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843440473 DE3440473A1 (de) | 1984-11-06 | 1984-11-06 | Verfahren und vorrichtung zur feststellung von rissen auf der oberflaeche von werkstuecken |
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ID=6249592
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3809221A1 (de) * | 1988-03-18 | 1989-09-28 | Roth Electric Gmbh | Verfahren zum detektieren von fehlstellen an pressteilen oder anderen werkstuecken und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE19645377C2 (de) * | 1996-11-04 | 1998-11-12 | Tiede Gmbh & Co Risspruefanlagen | Rißprüfanlage für Werkstücke nach dem Farbeindringverfahren und Verfahren zur automatischen Rißerkennung |
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DE102007024058A1 (de) | 2007-05-22 | 2008-11-27 | Illinois Tool Works Inc., Glenview | Vorrichtung und Verfahren zur Prüfmittel-Kontrolle |
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-
1984
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