DE19840969A1 - Verfahren und Vorrichtung zum optoelektronischen Ermitteln der Tragbilder an Zahnflanken von Zahnrädern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum optoelektronischen Ermitteln der Tragbilder an Zahnflanken von ZahnrädernInfo
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Abstract
Beschrieben sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum optoelektronischen Ermitteln der Tragbilder an Zahnflanken von Zahnrädern. Die Zahnflanken wenigstens eines Zahnrades (24) eines zu prüfenden Zahnradpaares (22, 24) werden durch Auftragen eines Markiermittels markiert. Im Betrieb bilden sich auf den Zahnflanken an deren Berührungsstellen Tragbilder (28). Diese werden als ein erstes digitales Bild aufgenommen und gespeichert. Das erste digitale Bild dient zum Ermitteln eines zweiten digitalen Bildes, das den Umriß der Zahnflanke enthält. Aus dem ersten digitalen Bild wird ein drittes digitales Bild bestimmt, welches das Tragbild (28) enthält. Das zweite und das dritte digitale Bild werden einander überlagert zum Bestimmen eines vierten digitalen Bildes der Zahnflanke, das deren Umriß und darin einbeschrieben deren Tragbild enthält und zur Bestimmung von Lage und Größe des Tragbildes in Bezug auf den Umriß auswertbar ist. Vorteilhaft ist, daß sich das Tragbild ermitteln und auswerten läßt, ohne daß eine Solldarstellung des Tragbildes oder überhaupt ein Vergleichsbild vorab zur Verfügung stehen muß. Es ist ein universelles Verfahren, bei dem zur Auswertung der tatsächliche Umriß der Zahnflanken des markierten Zahnrades des zu prüfenden Zahnradpaares herangezogen wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung der im Oberbegriff der Pa
tentansprüche 1 bzw. 16 angegebenen Art.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der US 5 373 735 be
kannt. Das Lauf- und Geräuschverhalten oder, allgemeiner, die Qualität von mitein
ander im Eingriff befindlichen Zahnrädern wird entscheidend durch die Größe, die
Form und die Lage des Tragbildes geprägt, d. h. durch diejenige Fläche, in welcher
sich zug- oder schubseitige Zahnflanken eines Zahnradpaares berühren. Bei einem
Kegelradpaar, bestehend aus Tellerrad und Ritzel, deren Zähne in Längs- und Profil
richtung gekrümmt sind, ist es besonders wichtig, daß Lage und Größe des Tragbil
des für den jeweiligen Anwendungsfall optimal realisiert sind. Im Stand der Technik
gibt es deshalb verschiedene Verfahren, um das Tragbild an Zahnflanken eines
Zahnradpaares zu ermitteln. Anhand des ermittelten Tragbildes lassen sich dann
Korrekturen für den Herstellungsprozeß oder die Einbaulage der geprüften Zahn
radpaare vornehmen.
Die o. g. US 5 373 735 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln
des Tragbildes, wobei mit Hilfe eines Sprühsystems ein Teil des Zahnrades mit ei
nem Markiermittel überzogen wird, so daß sich im Betrieb des Zahnradpaares das
Tragbild wie ein Fingerabdruck ergibt. Durch stroboskopisches Beleuchten des Zahn
rades läßt sich das Tragbild im Betrieb sichtbar machen. Mittels eines Bildverarbei
tungssystems lassen sich die ermittelten Tragbilder auswerten. Hierbei wird im Be
trieb ein Zahnrad des Zahnradpaares, das auf einem in zwei Achsen beweglichen
Schlitten montiert ist, verstellt, um die Qualität des Zahneingriffes zu verbessern. Ei
ne quantitative Auswertung der einzelnen Tragbilder an sich hinsichtlich Größe und
Lage ist weder vorgesehen noch möglich. Die Auswertung erfolgt lediglich im Ver
gleich mit einem zuvor aufgenommenen Vergleichsbild.
Ähnliches gilt für ein Verfahren zum Ermitteln der Tragbildqualität eines Zahnrades,
das aus Patents Abstracts of Japan, Band 15, Nr. 287, 140 P 1229, 22. Juli 1991,
bekannt ist. Bei diesem Verfahren wird auf die Zahnflanken eines Zahnradpaares
Farbe aufgetragen. Die Tragbilder werden mit einer Kamera aufgenommen und aus
gewertet, um feststellen zu können, in wieweit das Tragbild im Betrieb auf der Zahn
flanke wandert.
Aus der US 5 610 994 ist ein Verfahren zur digitalen Abbildung eines Tragbildes be
kannt. Die Auswertungsmöglichkeiten sind besser als in den beiden vorgenannten
Fällen, weil das aufgenommene Tragbild in eine Gittermatrix eingeschrieben wird. Zu
diesem Zweck ist es aber erforderlich, daß ausreichende Daten über das betreffende
Zahnradpaar zur Verfügung stehen, aus denen sich theorethisch korrekte Zahnober
flächen berechnen, auf einem Monitor darstellen, mit dem Matrixgitter überziehen
und mit den ermittelten Tragbildern überlagern lassen, um eine Auswertung zu er
möglichen. Die Auswertung besteht darin, daß aus allen ermittelten Tragbildern
durch Überlagerung ein konsolidiertes Tragbild ermittelt wird, das für alle Zahnflan
ken des betreffenden Zahnrades repräsentativ ist. Dieses bekannte Verfahren ist
nicht anwendbar, wenn keine Zahnraddaten verfügbar sind, aus denen sich eine
theorethisch korrekte Zahnflankenoberfläche ermitteln läßt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit
welchen sich Tragbilder an Zahnflanken von Zahnrädern optoelektronisch auf einfa
che Weise einzeln für jede Zahnflanke ermitteln lassen, ohne daß vorab ein Ver
gleichsbild vorhanden sein oder hergestellt werden muß.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, das die im Anspruch
1 angegebenen Schritte umfaßt, bzw. durch eine Vorrichtung, die die im Anspruch 16
angegebenen Merkmale aufweist.
Bei dem Verfahren und der Vorrichtung nach der Erfindung wird aus dem aufge
nommenen Bild, das wenigstens eine Zahnflanke mit ihrem Tragbild zeigt, wenig
stens ein ausreichender Teil des Umrisses jeder Zahnflanke des zu prüfenden Zahn
rades ermittelt, um ein Referenzsystem zu schaffen, anhand welchem später Größe
und Lage des Tragbildes auf der Zahnflanke ermittelt werden können. Weiter wird
das Tragbild der Zahnflanke extrahiert und dann in den ermittelten Teil des Umrisses
eingeschrieben. Das dadurch erhaltene Bild läßt sich zur Bestimmung von Lage und
Größe des Tragbildes in Bezug auf den Umriß vermessen. Für das Verfahren und die
Vorrichtung nach der Erfindung muß keine Solldarstellung des Tragbildes und auch
kein theoretisch korrektes Flankenbild oder überhaupt ein Vergleichsbild vorab zur
Verfügung stehen, damit das Tragbild nach Lage und Größe ermittelt werden kann.
Das Verfahren nach der Erfindung ist ein universelles Verfahren, bei dem zur Aus
wertung der tatsächliche Umriß der Zahnflanken des markierten Zahnrades des zu
prüfenden Zahnradpaares herangezogen wird.
Die Vorrichtung umfaßt erfindungsgemäß die im Anspruch 16 angegebenen Merk
male, um die Lage und die Größe des tatsächlichen Tragbildes in Bezug auf den
Umriß der Zahnflanke bestimmen zu können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung bilden die Gegen
stände der Ansprüche 2 bis 15.
Wenn in einer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung in dem Schritt (a)
die Zahnflanken des markierten Zahnrades mit wenigstens einer Zeilenkamera auf
genommen und in einer Bildmatrix als ein erstes digitales Grauwertbild zeilenweise
abgespeichert werden, das eine Vielzahl von Bildpunkten enthält, die jeweils einen
Grauwert besitzen, ergeben sich bedeutsame Vorteile. Durch den Einsatz der Zeilen
kamera werden die einzelnen Bildpunkte ortsfest aufgenommen. Hierdurch ergeben
sich für Bildpunkte gleicher Zeilenposition gleiche Beleuchtungsverhältnisse. Die
Beleuchtung der Zähne hat somit nur einen geringen Einfluß auf die Auswertung.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung, gemäß welcher den
Bildpunkten Grauwerte zwischen 0 und 255 zugeordnet werden, ist aus der oben
bereits erwähnten US 5 287 293 an sich bekannt, allerdings nur in Verbindung mit
der Inspektion der Konturen eines Zahnrades, nicht aber in Verbindung mit der Er
mittlung der Lage und der Größe von Tragbildern an Zahnflanken eines Zahnrades.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung läßt sich das erste di
gitale Grauwertbild hochpaßfiltern, um die Umrißlinien der Zahnflanken stärker her
vorzuheben. Hierfür wird ein softwaremäßig realisiertes rekursives zweidimensiona
les Filter eingesetzt.
Wenn in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung jedem Bildpunkt
durch Vergleich seines Grauwertes mit einem ersten Schwellwert ein erster oder
zweiter Binärwert zugeordnet wird, ergibt sich durch die Beschränkung auf zwei
Grauwerte eine Beschleunigung und Vereinfachung der Weiterverarbeitung des di
gitalen Grauwertbildes.
Das Wählen von einem über 200 liegenden Wert als ersten Schwellenwert ist eine
verfahrensbedingte Festlegung, die in einer besonderen Ausgestaltung des Verfah
rens nach der Erfindung vorteilhaft ist. Die Ermittlung des ersten Schwellwertes er
folgt dabei automatisch anhand eines Histogramms.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung kann für die Ermittlung
der Lage und der Größe des Tragbildes jeder Zahnflanke ein Teil des Umrisses aus
reichend sein. Am einfachsten ist die Auswertung selbstverständlich dann, wenn ein
vollständiger geschlossener Umriß ermittelt wird.
Wenn in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung das erste digitale
Grauwertbild extrahiert wird, indem ein Histogramm desselben mit einem zweiten
Schwellwert ausgewertet wird, so daß das dritte digitale Bild im Bereich der Zahn
flanke die Tragbilder als geschlossene Flächen enthält, so stellt das eine sehr
schnelle Möglichkeit dar, das erste Grauwertbild auszuwerten.
Wenn in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung das zweite digi
tale Bild und das dritte digitale Bild überlagert werden, ergibt sich die Möglichkeit,
Lage und Größe des Tragbildes auf einfache Weise in Bezug auf den Umriß als Re
ferenzsystem zu ermitteln.
Wenn in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung jeder Bildpunkt
des vierten digitalen Bildes durch eine mathematische Transformation, die Form und
Krümmung jeder Zahnflanke berücksichtigt, in eine entzerrte Darstellung überführt
wird, die einer in eine Ebene abgewickelten Darstellung der Zahnflanke entspricht, so
ergeben sich für die Auswertung besondere Vorteile. Erstens ergibt sich dadurch ei
ne Darstellung, die der Anwender aus seinem Arbeitsumfeld kennt und die er des
halb durch visuelle Betrachtung gut interpretieren und zuordnen kann. Zweitens kön
nen die bei der Auswertung gewonnenen Lage- und Größeninformationen direkt
maßstäblich, z. B. in Millimeter, angegeben werden.
Wenn in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung die digitalen Bil
der jeweils durch Überlagern und Mitteln der Aufnahme von mehreren Zahnflanken
erzeugt werden, so läßt sich durch einen Meßvorgang ein Gesamtüberblick über die
Qualität des Zahnradpaares ermitteln.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung bilden die Gegen
stände der Ansprüche 17 bis 25.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in folgenden unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit zwei Kameras zum
optoelektronischen Ermitteln der Tragbilder an Zahnflanken von
Zahnrädern,
Fig. 2 ein von einer der Kameras in Fig. 1 aufgenommenes Bild der
schub- oder zugseitigen Zahnflanken mit den Tragbildern der
Zähne eines Tellerrades eines zu prüfenden Kegelradpaares mit
in Längs- und Profilrichtung gekrümmten Zähnen in Form eines
ersten digitalen Grauwertbildes,
Fig. 3 eine hochpaßgefilterte Version des digitalen Grauwertbildes nach
Fig. 1, in welcher Grauwertsprünge wie an den Umrißlinien der
Zahnflanken stärker hervorgehoben sind,
Fig. 4 das Grauwertbild nach Fig. 3 nach Verarbeitung mit einem
Schwellwert und Binarisierung der einzelnen Bildpunkte,
Fig. 5 das Bild einer Zahnflanke nach Fig. 4, nachdem der Flankenumriß
durch Bildverarbeitung geschlossen worden ist,
Fig. 6 ein Histogramm zu dem Bild nach Fig. 2,
Fig. 7 eine durch Binarisierung des Bildes nach Fig. 2 erhaltene Darstel
lung einer Bildmatrix der Zahnflanken, die die Tragbilder als
schwarze geschlossene Flächen enthält,
Fig. 8 ein Bild der Zahnflanke mit geschlossener Umrißlinie nach Fig. 5
und einbeschriebenem Tragbild nach Fig. 7 nach Invertierung der
Bildmatrix,
Fig. 9 die Darstellung nach Fig. 8 in entzerrter Form,
Fig. 10a-10d verschiedene Schritte eines Ausführungsbeispiels der Auswertung
der Bilddarstellung nach Fig. 8 oder 9, und
Fig. 11 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Verfahrens und der Vor
richtung nach der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum optoelektronischen Er
mitteln der Tragbilder an Zahnflanken von Zahnrädern insgesamt mit 20 bezeich
net. Als zu prüfende Zahnräder ist ein Kegelradpaar bestehend aus einem Ritzel 22
und einem Tellerrad 24 dargestellt. Eine Farbsprühanlage 26 dient zum Auftragen
eines Markiermittels auf die Zahnflanken wenigstens eines Zahnrades des zu prü
fenden Kegelradpaares zur Sichtbarmachung von im Betrieb entstehenden Tragbil
dern 28. Zwei Zeilenkameras 30 bzw. 32 sind auf die Stelle gerichtet, an welcher die
Tragbilder auf den Zahnflanken des Tellerrades 24 sichtbar sind. Eine Zeilenkamera
dient zur Aufnahme der zugseitigen Zahnflanken, die andere zur Aufnahme der
schubseitigen Zahnflanken des markierten Tellerrades 24. In dem hier beschriebe
nen Ausführungsbeispiel dient die Zeilenkamera 32 zur Aufnahme von Grauwertbil
dern. Deren Ausgang ist mit einem A/D-Wandler 34 verbunden, der Teil eines insge
samt mit 36 bezeichneten Bildverarbeitungssystems ist. Die Verbindung zwischen
der Kamera 32 und dem A/D-Wandler besteht aus einer Leitung 38 in Form eines
Signalkabels, vorzugsweise eines Koaxialkabels. Die Analogsignale der Kamera 32,
die durch den A/D-Wandler 34 in Digitalsignale umgewandelt worden sind, werden in
einen Bildspeicher 40 eingelesen. Der Bildspeicher 40 ist über einen Bus 42 mit ei
nem Computer 44 verbunden. Ein mit dem Ausgang des A/D-Wandlers 34 verbun
dener D/A-Wandler 46 ist ausgangsseitig mit einem Monitor 48 zum Anzeigen des
von der Kamera aufgenommenen Bildes verbunden.
Die in dem Computer 44 enthaltenen Einrichtungen zur Weiterverarbeitung eines
dem Computer über den Bus 42 zugeführten ersten digitalen Bildes 50 aus dem
Bildspeicher 40 werden nun anhand von Fig. 11 näher beschrieben.
Ein rekursives Hochpaßfilter 52 bildet ein erste Einrichtung zum Verarbeiten der
Bildmatrix, um ein zweites digitales Bild gemäß der Darstellung in Fig. 3 zu erzeugen,
in welchem der Umriß jeder Zahnflanke stärker hervorgehoben ist. Das von dem
Hochpaßfilter 52 gelieferte digitale Bild wird in einer Histogrammdarstellung 54, die
eine zweite Einrichtung zum Verarbeiten des ersten digitalen Bildes darstellt, weiter
verarbeitet. Die Histogrammdarstellung 54 dient zum Festlegen eines ersten
Schwellwertes 56 für alle Bildpunkte und zur anschließenden Binarisierung 58 der
selben. Das binarisierte Bild wird anschließend an den Block 58 durch einen Kontur
verfolger 60 mit Suchstrahl verarbeitet, um nicht zusammenhängende Bereiche des
Umrisses zu suchen und miteinander zu verbinden, wie es in den Fig. 4 und 5 darge
stellt ist. Eine weitere Einrichtung 62 zum Bilden einer weiteren Histogrammdarstel
lung 62 legt einen zweiten Schwellenwert 64 fest, um ein digitales Bild gemäß Fig. 7
zu erzeugen, das anschließend in einem Block 66 binarisiert wird. Eine Einrichtung
68 dient zum Überlagern (Summenbildung) der durch die Blöcke 60 und 66 geliefer
ten digitalen Bilder, um ein auswertbares digitales Bild (Fig. 8) für jede Zahnflanke zu
bestimmen, das den Umriß und darin einbeschrieben das jeweilige Tragbild enthält.
Nach der Überlagerung (Summenbildung) erfolgt in einem Inverter 70 eine Invertie
rung des Bildes, das durch die Überlagerung aus den Bildern nach den Fig. 5 und 7
entstanden ist. Anschließend kann in einem Entzerrer 72 das Bild in eine entzerrte
Darstellung gemäß Fig. 9 umgewandelt werden. Schließlich wird das ermittelte Trag
bild gemäß Fig. 8 oder gemäß Fig. 9 in einer Auswerteeinrichtung 74 ausgewertet.
Die Bildverarbeitung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Darstellung in den einzelnen Fig. 1-11 noch näher beschrieben.
Die Bildverarbeitung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Darstellung in den einzelnen Fig. 1-11 noch näher beschrieben.
Digitalisieren der Signale der Kamera 32: Hierbei werden zeilenweise z. B. 1024 Bild
punkte je Zeile in einer Bildmatrix in dem Bildspeicher 40 abgespeichert. Jedem Bild
punkt wird dabei ein Grauwert zwischen 0 (Schwarz) und 255 (Weiß) zugewiesen,
was einer 8-Bit-Digitalisierung des Kamerasignales entspricht.
Nach Abschluß der Bildaufnahme steht in dem Bildspeicher 40 als Ergebnis das er
ste digitale Grauwertbild 50, welches die schub- oder zugseitigen Zahnflanken mit
den entsprechenden Tragbildern aller Zähne des Tellerrades 24 des zu prüfenden
Kegelradpaares enthält, zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.
Auf das erste digitale Grauwertbild 50 wird das 2-D-Hochpaßfilter 52 angewendet.
Mit dieser Hochpaßfilterung des Grauwertbildes wird erreicht, daß die Flankenberan
dungen, die im Grauwertbild durch Grauwertsprünge repräsentiert werden, stärker
hervorgehoben werden, wie es Fig. 3 zeigt. In der gefilterten Bildmatrix erhalten die
Bereiche des Umrisses höhere Grauwerte und heben sich somit als hellere Bildbe
reiche vom Rest des Bildes ab.
Nach automatischer Festlegung eines hohen Schwellwertes (größer 200) wird nun
allen Bildpunkten, die einen Grauwert unterhalb des Schwellwertes besitzen, der
Grauwert 255 zugewiesen. Allen Bildpunkten, die einen Grauwert oberhalb des
Schwellwertes besitzen, wird der Grauwert 0 zugewiesen.
Mittels des Konturverfolgers 60 mit Suchstrahl werden nun nicht zusammenhängen
de Bereiche des Umrisses gesucht und zu einer geschlossenen Kontur miteinander
verbunden. Bildpunkte von Linien, die sich nicht zu geschlossenen Konturen erwei
tern lassen, werden auf den Grauwert 255 gesetzt.
Statt des geschlossenen Umrisses könnten auch zwei vollständige benachbarte
Seiten (z. B. zwei einander benachbart gegenüberliegende Seiten oder zwei an einer
Ecke des Umrisses benachbarte Seiten) oder auch nur vier Punkte des Umrisses für
die weitere Auswertung herangezogen werden. Ein geschlossener Umriß, der in Fig.
5 dargestellt ist, erleichtert aber die Auswertung.
Nach diesen Vorverarbeitungsschritten stehen in dem Bildspeicher 40 die geschlos
senen Umrisse aller Zahnflanken in Form einer Bildmatrix zur Verfügung. Diese
Bildmatrix wird hier als das zweite digitale Bild bezeichnet.
In diesem Vorverarbeitungsschritt wird die Extraktion der Tragbilder 28 aus dem er
sten digitalen Grauwertbild vorgenommen. Die Tragbilder 28 werden in der Bildmatrix
durch Bildpunkte repräsentiert, die einen niedrigen Grauwert besitzen. Um den Be
reich der Grauwerte zu ermitteln, die den Tragbildern zugeordnet werden können,
wird das Histogramm 54 des ersten digitalen Grauwertbildes 50 ausgewertet (Fig. 6).
Das Histogramm nach Fig. 6 gibt die Häufigkeit des Auftretens der einzelnen Grau
werte in einer Bildmatrix an. Nach automatischer Ermittlung eines geeigneten
Schwellwertes X (z. B. 15% der niedrigsten Grauwerte) wird eine Binarisierung (Block
58 in Fig. 11) des ersten digitalen Grauwertbildes anhand dieses Schwellwertes
durchgeführt. Allen Bildpunkten, die einen Grauwert kleiner als den Schwellwert be
sitzen, wird der Grauwert 0 zugewiesen. Allen anderen Bildpunkten wird der Grau
wert 255 zugewiesen. Als Ergebnis steht nun ein drittes digitales Bild in Form einer
Bildmatrix in dem Bildspeicher 54 zur Verfügung, welches im Bereich der Zahnflan
ken die Tragbilder als schwarze geschlossene Flächen enthält (Fig. 7).
Die Flankenbereiche, welche in dem zweiten digitalen Bild (Fig. 5) durch Bildpunkte
repräsentiert werden, die den Grauwert 255 besitzen und innerhalb der geschlosse
nen Flankenberandungskontur liegen, werden in dem dritten digitalen Bild (Fig. 7)
identifiziert. Die Grauwerte dieser Bildpunkte in dem dritten digitalen Bild werden nun
in die entsprechenden Positionen in der Bildmatrix des zweiten digitalen Bildes ein
beschrieben, Block 68 in Fig. 11. Anschließend wird die gesamte Bildmatrix invertiert,
Block 70 in Fig. 11, um eine leichtere Auswertung zu ermöglichen. Als Ergebnis ste
hen nun die geschlossenen Flankenberandungen oder Umrisse mit den einbeschrie
benen Tragbildern zur Verfügung (Fig. 8).
Die Bildmatrix kann zusätzlich entzerrt werden, was einer Abwicklung in ein Ebene
entspricht und in Fig. 9 dargestellt ist.
Hiermit ist die Bildvorverarbeitung abgeschlossen. Die vorliegende Bildmatrix nach
Fig. 8 oder 9 kann nun für den hier angestrebte Verwendungszweck der Vermessung
der Lage der Tragbilder zu dem Umriß oder den Flankenberandungen ausgewertet
werden.
Die Bildauswertung wird in folgenden Schritten vorgenommen:
- 1. 3.1 Zeilenweises suchen von vier Extrempunkten jedes Tragbilds in Bezug auf den Umriß der Zahnflanke, Fig. 10a. Die Suchrichtung geht dabei in Fig. 10a von rechts nach links, wie durch Pfeile angedeutet.
- 2. 3.2 Bestimmen der Normalen in jedem der vier Extrempunkte, Fig. 10b.
- 3. 3.3 Bestimmen der Schnittpunkte einer in der Normalen gelegenen Gerade mit dem Umriß, Fig. 10c.
- 4. 3.4 Bestimmen des Abstandes jedes Schnittpunktes von dem zugeordneten Extrem punkt, Fig. 10d.
- 5. 3.5 Je nach Bedarf Ermitteln von weiteren geometrischen Kennwerten des Tragbildes (nicht dargestellt).
Claims (25)
1. Verfahren zum optoelektronischen Ermitteln der Tragbilder an Zahnflanken von
Zahnrädern, bei dem die Zahnflanken wenigstens eines Zahnrades eines zu prü
fenden Zahnradpaares durch Auftragen eines Markiermittels markiert werden, ge
kennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Aufnehmen und Speichern eines ersten digitalen Bildes (Fig. 2) von wenig stens einer ein Tragbild aufweisenden zug- und/oder schubseitigen Zahn flanke des markierten Zahnrades.
- b) Verarbeiten des ersten digitalen Bildes zum Ermitteln eines zweiten digita len Bildes (Fig. 5), das wenigstens einen Teil des Umrisses der Zahnflanke enthält,
- c) Verarbeiten des ersten digitalen Bildes zum Bestimmen eines dritten digi talen Bildes (Fig. 7), das das Tragbild enthält, und
- d) Überlagern des zweiten digitalen Bildes (Fig. 5) der Zahnflanke mit dem dritten digitalen Bild (Fig. 7) zum Bestimmen eines vierten digitalen Bildes (Fig. 8) der Zahnflanke, das wenigstens deren im Schritt (b) ermittelten Umrißteil und darin einbeschrieben deren Tragbild enthält und zur Bestim mung von Lage und Größe des Tragbildes in Bezug auf den Umriß aus wertbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Schritt (a) die Zahnflanken des markierten Zahnrades mit wenigstens
einer Zeilenkamera aufgenommen und in einer Bildmatrix als ein erstes digitales
Grauwertbild (Fig. 2) zeilenweise abgespeichert werden, das eine Vielzahl von
Bildpunkten enthält, die jeweils einen Grauwert besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß den Bildpunkten Grauwerte zwischen 0 und 255 zugeordnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste digitale Grauwertbild hochpaßgefiltert wird, um die Umrißlinien der
Zahnflanken stärker hervorzuheben (Fig. 3).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Bildpunkt durch Vergleich seines Grauwertes mit einem ersten
Schwellwert ein erster oder zweiter Binärwert zugeordnet wird (Fig. 4).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
das als erster Schwellwert ein über 200 liegender Wert gewählt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der in dem Schritt (b) ermittelte Teil des Umrisses jeder Zahnflanke ge
schlossen oder so ergänzt wird, daß das zweite digitale Bild wenigstens zwei voll
ständige benachbarte Seiten oder vier Punkte des Umrisses oder den geschlos
senen vollständigen Umriß enthält (Fig. 5).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
das in dem Schritt (c) die Tragbilder aus dem ersten digitalen Grauwerbild (Fig. 2)
extrahiert werden, indem ein Histogramm des ersten Grauwertbildes mit einem
zweiten Schwellwert ausgewertet wird, so daß das dritte digitale Bild (Fig. 7) im
Bereich der Zahnflanke die Tragbilder als geschlossene Flächen enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als zweiter Schwellwert ein Wert gewählt wird, der 15% bis 20% der niedrig
sten Grauwerte beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flankenbereiche, welche in dem zweiten digitalen Bild (Fig. 5) durch
Tragbildpunkte repräsentiert werden, die den zweiten Binärwert besitzen und in
einer Fläche liegen, die durch den im Schritt (b) ermittelten Teil des Umrisses
aufgespannt wird, in dem dritten digitalen Bild (Fig. 7) identifiziert und in die
Bildmatrix des zweiten digitalen Bildes (Fig. 5) einbeschrieben werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bildmatrix des zweiten digitalen Bildes (Fig. 5) nach dem Einbeschrei
ben der Tragbildpunkte zu dem vierten digitalen Bild (Fig. 8) invertiert wird, um
die Auswertung zu erleichtern.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung von Lage und Größe des Tragbildes dessen Lage in Be
zug auf den Umriß der Zahnflanke vermessen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch
- 1. (α) Zeilenweises Suchen von Extrempunkten jedes Tragbildes in Bezug auf den Umriß der Zahnflanke (Fig. 10a),
- 2. (β) Bestimmen der Normalen in jedem Extrempunkt (Fig. 10b),
- 3. (χ) Bestimmen der Schnittpunkte einer in der Normalen gelegenen Gerade mit dem Umriß (Fig. 10c), und
- 4. (δ) Bestimmen der Abstandes jedes Schnittpunktes von dem zugeordneten Ex trempunkt (Fig. 10d).
14. Verfahren nach einem der Anspruch 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Bildpunkt des vierten digitalen Bildes (Fig. 8) durch eine mathemati
sche Transformation, die Form und Krümmung jeder Zahnflanke berücksichtigt,
in eine entzerrte Darstellung überführt wird, die einer in eine Ebene abgewickelten
Darstellung der Zahnflanke entspricht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die digitalen Bilder jeweils durch Überlagern und Mitteln der Aufnahme von
mehreren Zahnflanken erzeugt werden.
16. Vorrichtung zum optoelektronischen Ermitteln der Tragbilder an Zahnflanken
von Zahnrädern, mit einer Einrichtung (26) zum Auftragen eines Markiermittels
auf die Zahnflanken wenigstens eines Zahnrades (22, 24) des zu prüfenden
Zahnradpaares, gekennzeichnet durch
- 1. mindestens eine Kamera (30, 32) zum Aufnehmen eines eine Vielzahl von Bildpunkten enthaltenden ersten digitalen Bildes (50) von wenigstens einer ein Tragbild (28) aufweisenden zug- und/oder schubseitigen Zahnflanke des markierten Zahnrades (24).
- 2. einen Bildspeicher (40) zum Abspeichern der Bildpunkte in einer Bildmatrix (Fig. 2),
- 3. eine erste Einrichtung (52) zum Verarbeiten der Bildmatrix, um ein zweites digitales Bild zu erzeugen, in welchem wenigstens ein Teil des Umrisses der Zahnflanke stärker hervorgehoben ist (Fig. 3),
- 4. eine zweite Einrichtung (54) zum Verarbeiten des ersten digitalen Bildes, um ein drittes digitales Bild (Fig. 7) zu erzeugen, das das Tragbild enthält, und
- 5. eine Einrichtung (68) zum Überlagern des zweiten digitalen Bildes der Zahnflanke mit dem dritten digitalen Bild, um ein viertes digitales Bild (Fig. 8) der Zahnflanke zu bestimmen, das wenigstens den ermittelten Teil des Umrisses und darin einbeschrieben das jeweilige Tragbild enthält.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch eine mit dem Bildspeicher (40) verbundene Zuordnungs
einrichtung (34), die jedem Bildpunkt des ersten digitalen Bildes (50) einen be
stimmten Grauwert zuordnet, so daß in dem Bildspeicher (40) das erste digitale
Bild als ein digitales Grauwertbild abgespeichert wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnungseinrichtung (34) so ausgewählt oder einstellbar ist, daß die
den Bildpunkten zugeordneten Grauwerte zwischen 0 und 255 liegen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kamera (32) eine Zeilenkamera ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Verarbeitungseinrichtung ein Hochpaßfilter (52) ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Verarbeitungseinrichtung (52) eine Einrichtung (56) aufweist zum
Festlegen eines ersten Schwellwertes für alle Bildpunkte derart, daß allen Bild
punkten mit einem Grauwert unterhalb des ersten Schwellwertes ein erster Bi
närwert zugeordnet ist und daß allen Bildpunkten mit einem Grauwert oberhalb
des ersten Schwellwertes ein zweiter Binärwert zugeordnet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 21, gekennzeichnet durch einen
Konturverfolger (60) mit Suchstrahl, um nicht zusammenhängende
Bereiche des ermittelten Umrißteils zu suchen und miteinander zu verbinden
(Fig. 5).
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum Bilden und Auswerten eines Histogramms (62) des ersten di
gitalen Grauwertbildes (50) zum Festlegen eines zweiten Schwellwertes (64),
um das dritte digitale Bild zu erzeugen (Fig. 7).
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung (74) zum Auswerten des vierten digitalen Bildes (Fig. 8) zum Ver
messen der Lage und Größe des Tragbildes in Bezug auf den Umriß (Fig. 8).
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 24, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung (72) zur mathematischen Transformation des vierten digitalen Bil
des (Fig. 8) in eine entzerrte Darstellung entsprechend einer Abwicklung der
Zahnflanke in eine Ebene (Fig. 9).
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