DE19526346A1 - Aufhängung der lenkbaren Starrachse eines geländegängigen Fahrzeuges - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufhängung der lenkbaren Starrachse eines geländegängigen Fahrzeuges, insbesondere eines Ackerschleppers, mit einer am Fahrzeugaufbau angelenkten, in einer vertikalen Ebene verschwenkbaren Lenkeranordnung, von der die Starrachse in einer vertikalen Querebene verschwenkbar getragen ist.

Eine Aufhängung der beschriebenen Gattung ist durch die FI-PS 64 316 bekannt geworden. Hier besteht die Lenkeranordnung aus einem plattenförmigen Teil, das sich von der Anlenkstelle unterhalb des Fahrzeugrahmens in Fahrzeuglängsrichtung nach vorn erstreckt. Unterhalb dieser Längslenkeranordnung sind über Halterungsteile zwei mit Abstand hintereinander liegende Lagergehäuse gehalten, die der Lagerung der vorderen und hinteren Pendelbolzen der Starrachse dienen, so daß die Starrachse zwischen den Lagergehäusen in einer vertikalen Ebene pendelbar gehalten ist. Die Starrachse befindet sich dabei in einem Abstand zur Längslenkeranordnung, um ein Pendeln der Starrachse über einen ausreichend großen Pendelwinkel zu ermöglichen. Der vordere Endbereich der Längslenkeranordnung befindet sich weit vor dem vorderen Lagergehäuse und dient zur Abstützung eines Stoßdämpfers.

Als nachteilig zu verzeichnen ist bei der bekannten Achsaufhängung, daß ein oberhalb der Längslenkeranordnung befindlicher Antriebsmotor des Fahrzeuges als Folge des Platzbedarfs des Längslenkers und des Abstandes der Starrachse von dem Längslenker verhältnismäßig hoch placiert werden muß, was eine höchst unerwünschte hohe Schwerpunktslage des Fahrzeugs mit sich bringt. Außerdem besitzt die bekannte Achsaufhängung in Fahrzeuglängsrichtung einen erheblichen Platzbedarf, der eine entsprechende Länge des Fahrzeugaufbaus bedingt und die Fahrzeuglänge erhöht. Da die Anlenkpunkte der Unterlenker einer Frontanbauvorrichtung dementsprechend weiter vor der Starrachse als bei einem ungefederten Fahrzeug liegen, ergibt sich ferner eine hohe Belastung der Starrachse durch Arbeitsgeräte, die von der Frontanbauvorrichtung getragen sind.

Was die Fahrzeuglänge und die daraus resultierende Belastung der Starrachse angeht, treffen die obigen Ausführungen auch für die aus der DE 35 18 903 C2 bekannte Achsaufhängung zu, bei der die Starrachse von einer Querlenkeranordnung getragen ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Aufhängung der Eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung einen geringen Platzbedarf hat.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Starrachse mit lediglich einem nach hinten weisenden Pendelbolzen für die Verschwenkung in der vertikalen Querebene ausgestattet ist und in die Lenkeranordnung eine einzige, den Pendelbolzen aufnehmende Lagereinheit integriert ist.

Durch die vorgeschlagene fliegende Lagerung der Starrachse in lediglich einer vollständig in der Lenkeranordnung integrierten Lagereinheit entfällt die bisher vor der Starrachse befindliche Lagerstelle. Dadurch ergibt sich eine geringe Gesamtlänge der Lenkeranordnung einschließlich Starrachse in Fahrzeuglängsrichtung, und die Anlenkpunkte der Unterlenker der Frontanbauvorrichtung können näher zur Starrachse hin verlegt werden, so daß die Achsbelastung durch ein von der Frontanbauvorrichtung getragenes Arbeitsgerät gering bleibt.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind im vorderen Endbereich der Längslenkeranordnung zwei Anschläge für die Begrenzung der Pendelbewegung der Starrachse ausgebildet, die mit jeweils einem Paar Gegenanschläge an der Rückseite der Starrachse zusammenwirken, wobei einer der Gegenanschläge eines jeden Gegenanschlagpaares verstellbar ist. Diese Lösung erfordert keine zusätzliche Baulänge und ermöglicht ein querkraftfreies Anschlagen der Starrachse nach Ausschöpfung des zur Verfügung stehenden Pendelwinkels.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den übrigen Ansprüchen hervor.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung, die die perspektivische Ansicht einer Achsaufhängung gesehen von schräg unten wiedergibt, näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt den vorderen Teil des Fahrzeugrahmens 1 eines Ackerschleppers. Der Rahmen besteht aus zwei beabstandeten Längsträgern 2, 3, die in ihrem vorderen Endbereich über eine Traverse 4 miteinander verbunden sind. An der Frontseite des Fahrzeugrahmens 1, etwa in Verlängerung der Längsträger 2, 3, sind zwei nach unten ragende Lagerböcke 5, 6 mit Lagerbohrungen 7, 8 angeschweißt, die zur Aufnahme von nicht gezeigten Lagerbolzen dienen, auf denen die beiden Unterlenker einer Frontanbauvorrichtung für Arbeitsgeräte gelagert sind.

In Abstand hinter den Lagerböcken 5, 6 sind an der Unterseite der Längsträger 2, 3 Lagerböcke 9, 10 mit horizontalen Lagerbohrungen 11, 12 angeschweißt. In die Lagerbohrungen 11, 12 sind nicht gezeigte Lagerbolzen einsteckbar, auf denen eine sich in Fahrzeuglängsrichtung nach vorn erstreckende Längslenkeranordnung 13 verschwenkbar gelagert ist. Die Längslenkeranordnung 13 besteht aus zwei im wesentlichen parallel verlaufenden Längslenkern 14, 15, die mit ihrem einen Endbereich auf den Lagerbolzen der Lagerböcke 9, 10 gelagert sind, und einer Lagereinheit 16, deren Gehäuse 16a im anderen Endbereich der Längslenker 14, 15 über Stege 17, 18 fest mit den Längslenkern 14, 15 verbunden ist.

Die Lagereinheit 16 nimmt ein in herkömmlicher Weise ausgestaltetes Gleitlager auf, in dem ein nach hinten weisender Pendelbolzen 19a der Starrachse 19 derart gelagert ist, daß die Starrachse 19 innerhalb gewisser Grenzen Pendelbewegungen in einer vertikalen Querebene ausführen kann.

Zur Begrenzung der Pendelbewegung sind am vorderen Ende der Längslenkeranordnung 13 auf gegenüberliegenden Seiten der Lagereinheit 16 zwei Anschläge 20, 21 ausgebildet, die mit jeweils einem Paar Gegenanschläge 22, 23 an der Starrachse 19 zusammenwirken. Von diesen Gegenanschlägen 22, 23 sind die oberen Teil der Starrachse, während die unteren Gegenanschläge 23 mittels je eines mit 24 angedeuteten Exzenterbolzen verstellbar sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß in jeder Pendelendlage der Starrachse 19 ein Anschlag und ein Gegenanschlag miteinander in Eingriff stehen und die dabei auftretenden Stoßkräfte nicht das Gleitlager des Pendelbolzen 19a belasten, sondern von der Längslenkeranordnung 13 bzw. der Starrachse 19 aufgenommen werden.

Auf der den Gegenanschlägen 22, 23 gegenüberliegenden Seite der Starrachse 19 ist ein Lenkzylinder 25 für das Verschwenken der an den Enden der Starrachse 19 gelagerten, nicht gezeigten Fronträder des Fahrzeuges befestigt.

Zur Abfederung des Fahrzeugaufbaus sind zwischen dem Fahrzeugrahmen 1 und dem vorderen Endbereich der Längslenkeranordnung 13 zwei Federbeine 26 angeordnet.

Eine Begrenzung des Einfederweges des Fahrzeugrahmens 1 erfolgt zunächst durch zwei elastische Puffer 27 und schließlich durch feste Anschläge 28, 29 am Fahrzeugrahmen 1 und der Längslenkeranordnung 13.

Claims (3)

1. Aufhängung der lenkbaren Starrachse eines geländegängigen Fahrzeuges, insbesondere eines Ackerschleppers, mit einer am Fahrzeugaufbau angelenkten, in einer vertikalen Ebene verschwenkbaren Lenkeranordnung (13), von der die Starrachse (19) in einer vertikalen Querebene verschwenkbar getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Starrachse (19) mit lediglich einem nach hinten weisenden Pendelbolzen (19a) für die Verschwenkung in der vertikalen Querebene ausgestattet ist und in die Lenkeranordnung (13) eine einzige, den Pendelbolzen (19a) aufnehmende Lagereinheit (16) integriert ist.

2. Aufhängung nach Anspruch 1, mit einer Längslenkeranordnung (13) mit zwei im Abstand voneinander angeordneten, hinter der Starrachse (19) am Fahrzeugaufbau angelenkten Längslenkern (14, 15) , dadurch gekennzeichnet, daß die Längslenker (14, 15) durch die Lagereinheit (16) fest miteinander verbunden sind.

3. Aufhängung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Endbereich der Längslenkeranordnung (13) zwei Anschläge (20, 21) für die Begrenzung der Pendelbewegung der Starrachse (19) ausgebildet sind, die mit jeweils einem Paar Gegenanschläge (22, 23) an der Rückseite der Starrachse (19) zusammenwirken, wobei einer der Gegenanschläge (23) eines jeden Gegenanschlagpaares verstellbar ist.