DE19526075C1 - Dichtventil - Google Patents
DichtventilInfo
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- A61M39/02—Access sites
- A61M39/06—Haemostasis valves, i.e. gaskets sealing around a needle, catheter or the like, closing on removal thereof
- A61M39/0613—Haemostasis valves, i.e. gaskets sealing around a needle, catheter or the like, closing on removal thereof with means for adjusting the seal opening or pressure
Description
Die Erfindung betrifft ein Dichtventil mit einem lang
gestreckten, ein Anschlußende und ein Dichtende auf
weisenden Ventilkörper, in dem ein sich vom Anschluß
ende zum Dichtende in axiale Richtung erstreckende
Ventildurchführung ausgebildet ist, in der ein mit
einer axialen Pfropfendurchführung versehener, in
axiale Richtung zum Dichten komprimierbarer Dicht
pfropfen angeordnet ist.
Ein derartiges Dichtventil ist aus der EP 0 267 584 be
kannt. Der Ventilkörper des bekannten Dichtventils
weist ein das Anschlußende bildendes Hauptrohr auf, an
das ein das Dichtende bildender Dichtzylinder angesetzt
ist. Der Innendurchmesser des Dichtzylinders ist größer
als der Innendurchmesser des Hauptrohres. Der Übergang
vom Innenraum des Dichtzylinders zur Durchführung des
Hauptrohres ist über einen konisch zulaufenden
Schulterabschnitt bewerkstelligt. Im Innenraum des
Dichtzylinders befindet sich ein am konischen
Schulterabschnitt anliegender, elastischer Dicht
pfropfen, der mit Hilfe eines in axiale Richtung beweg
lichen, jedoch gegen Drehungen im Innenraum des Dicht
zylinders gesicherten Stempels komprimierbar ist. Der
Stempel ist auf seiner zum Dichtende hin weisenden
Seite mit einer Spiralfläche versehen, auf die eine
weitere Spiralfläche eines auf das Dichtende des Dicht
zylinders aufgesetzten Hebelverschlusses drückt. Um das
Ventil zu betätigen, wird der Hebelverschluß gegenüber
dem Dichtzylinder gedreht, so daß sich die Spiral
flächen gegeneinander verschieben und der Stempel in
axiale Richtung bewegt wird. Ist der Dichtpfropfen
komprimiert, weicht das elastische Material des Dicht
ringes nach innen aus und die Pfropfendurchführung
verkleinert sich. Dadurch ist der Dichtpfropfen in der
Lage, das Dichtventil oder ein durch das Dichtventil
hindurch geführtes Instrument abzudichten.
Ein derartiges Dichtventil ist ein wesentlicher Be
standteil der interventionellen Kathetertechnik. Diese
Technik wird beispielsweise zum Aufweiten verengter
Herzkranzadern mit Hilfe eines Ballonkatheters ange
wandt. Um den Ballonkatheter an den zu behandelnden Ort
der Herzkranzader zu bringen, muß zunächst ein Füh
rungskatheter durch eine Öffnung in der Leistengegend
des Patienten über die Hauptschlagader bis zum Abgang
der zu behandelnden Arterie vorgeführt werden. Danach
wird ein Draht mit einem Durchmesser von wenigen
Zehnteln Millimetern durch diesen Führungskatheter
hindurch in die zu behandelnde Ader eingeführt. Auf
diesen Draht wird daraufhin der Ballonkatheter aufge
fädelt und zum Ort der Aufdehnung vorgeschoben.
Während dieser Behandlungsschritte ist der Führungs
katheter durch das Dichtventil abgedichtet. Beim Ein
führen der Instrumente hält die linke Hand des be
handelnden Arztes das Dichtventil, während die rechte
Hand die Handgriffe zum Manövrieren der Instrumente
durchführt und zwischendurch das Ventil entweder zu-
oder aufschraubt. Wegen des zum Betätigen des Ventils
notwendigen umständlichen Umgreifens der rechten Hand
bleibt das Ventil öfters unbeabsichtigt und unnötig
geöffnet, weswegen der Patient mitunter erheblich Blut
verliert. Dieser Sachverhalt stellt unter Umständen
eine Gefährdung für den Patienten dar. Auf jeden Fall
wird das Instrumentierfeld stark mit Blut verschmutzt.
Weiter ist aus der US 4,917,668 ein Dichtventil be
kannt, das von einem Dichtkörper gebildet ist. Der
Dichtkörper weist ein an einen Führungskatheter an
schließbares Anschlußteil auf, an das sich in axiale
Richtung ein Einführteil anschließt. Das Anschlußteil
und das Einführteil sind jeweils mit einer zentralen
Durchführung versehen, die durch eine im Bereich der
Durchführung mit Schlitzen versehene und zwischen
Anschlußteil und Einführteil eingeklemmte, elastische
Dichtmembran abdichtbar ist. Auf der zum anzu
schließenden Katheter weisenden Seite der Dichtmembran
ist die Dichtmembran durch ein im Anschlußteil ange
ordnetes Federelement abgestützt, das den Verschluß der
Dichtmembran gewährleistet, wenn sich kein abzudichten
der Gegenstand in der Durchführung befindet. Auf der
dem anzuschließenden Katheter abgewandten Seite der
Dichtmembran befindet sich ein in seiner Ruhestellung
durch ein weiteres Federelement im Abstand zur Dicht
membran gehaltener Stößel mit einer zentralen Durch
führung, der zum Öffnen der Dichtmembran in axiale
Richtung auf die Dichtmembran zu bewegbar ist. Zum
Öffnen des Dichtventils wird in das Einführteil ein
Führungsrohr eingeschoben, das den Stößel durch die
Dichtmembran hindurchschiebt. Durch die auf diese Weise
geöffnete Dichtmembran und die Durchführungen des
Dichtkörpers ist daraufhin ein Katheter in den am
Anschlußteil des Dichtkörpers angebrachten Füh
rungskatheter einschiebbar.
Aus der EP 0 135 140 ist ein Rückschlagventil für
medizinische Zwecke bekannt, daß ein topfartiges Ven
tilgehäuse aufweist. Am Topfboden ist eine Spiralfeder
angebracht, die einen Ventilschieber gegen einen im
Bereich der Topföffnung angeordneten Dichtanschlag
drückt. Der in axiale Richtung im Ventilgehäuse ver
schiebbare Schieber übersteuert mit seiner Um
fangsfläche eine in der Wand des Ventilgehäuses ein
gebrachte Ventilöffnung, die zu einer in axialer Rich
tung verlaufenden, in die Außenseite des Ventilgehäuses
eingebrachte Kanalnut führt. Zum Öffnen des Ventils
wird der Schieber in Richtung des Topfbodens ver
schoben, bis der Schieber die Ventilöffnung in der Wand
des Ventilgehäuses freigibt und das abzudichtende Fluid
von der Topföffnung des Ventilgehäuses durch die Ven
tilöffnung und die Kanalnut in einen das Ventilgehäuse
umschließenden Katheter strömen kann.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein Dichtventil zu
schaffen, das feinfühlig und zeitnah auf ergonomische
Weise mit einer Hand betätigbar ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Komprimieren
des Dichtpfropfens ein durch einen Betätigungsmechanis
mus in seiner Wirkung neutralisierbares Federelement
vorgesehen ist.
Dadurch daß die Kraft zum Komprimieren des Dicht
pfropfens von einem Federelement aufgebracht wird, läßt
sich das Dichtventil rasch öffnen und schließen. Außer
dem ist gewährleistet, daß sich das Dichtventil beim
Loslassen des Betätigungsmechanismus selbsttätig
schließt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung drückt ein längs zum
Ventilkörper verlaufender und am Ventilkörper ver
schwenkbar gelagerter Hebelarm mit einer rechtwinklig am
Hebelarm angesetzten Druckgabel auf einen in die Durch
führung des Ventilkörpers eingreifenden, am Dicht
pfropfen anliegenden Druckkolben. Die Federkraft wird
durch ein zwischen Hebelarm und Ventilkörper einge
spanntes Federelement aufgebracht.
Dieses Dichtventil läßt sich auf entspannte Weise mit
einer Hand, meistens der linken Hand, halten. Dabei
liegen Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger auf dem
Hebelarm und drücken das Dichtventil gegen den auf der
gegenüberliegenden Seite des Ventilkörpers anliegenden
Daumen. Durch Zusammendrücken von Zeige-, Mittel- und
Ringfinger einerseits und Daumen andererseits ist das
Ventil auf ergonomische Weise durch eine einzige Be
wegung mit einer Hand betätigbar.
Da es sich bei diesem Dichtventil um einen in großen
Stückzahlen gefertigten Wegwerfartikel handelt, ist der
zur Lagerung benötigte Raum ein wesentlicher Gesichts
punkt. Der Hebelarm ist bei diesem Dichtventil längs zum
Ventilkörper angeordnet. Dadurch ist das benötigte
Lagervolumen auch bei großer Hebelarmlänge klein.
Mit einer großen Hebellänge aber läßt sich die nötige
Feinfühligkeit beim öffnen oder Schließen erreichen.
Nachfolgend werden vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Dichtventils im
geschlossenen Zustand;
Fig. 2 eine Längsschnittansicht des Dichtventils im
geöffneten Zustand;
Fig. 3 eine Ansicht von hinten des Dichtventils aus den
Fig. 1 und 2 im geschlossenen Zustand;
Fig. 4 eine Längsschnittansicht einer weiteren Ausge
staltung des Dichtventils im geschlossenen Zu
stand;
Fig. 5 eine Längsschnittansicht des Dichtventils aus
Fig. 4 im geöffneten Zustand;
Fig. 6 einen Querschnitt durch den Hebelarm entlang der
Schnittlinie VI-VI in Fig. 4;
Fig. 7 eine weitere Ausgestaltung des Dichtventils;
Fig. 8 einen Querschnitt durch den Hebelarm entlang der
Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 7;
Fig. 9 eine Längsschnittansicht durch das Dichtventil
aus Fig. 7 im geöffneten Zustand;
Fig. 10 einen Querschnitt durch den Hebelarm entlang der
Schnittlinie X-X in Fig. 9;
Fig. 11 eine Ansicht von hinten auf das Dichtventil aus
Fig. 9; und
Fig. 12 ein weiteres abgewandeltes Ausführungsbeispiel
des Dichtventils.
Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht des Dichtventils,
das einen Ventilkörper 1 mit einem Dichtende 2 und einem
Anschlußende 3 aufweist. Der Ventilkörper 1 verfügt über
ein Hauptrohr 4 mit einer axialen Durchführung 5. An das
Hauptrohr 4 ist über eine konische Erweiterung 6 mit
einer konischen Innenfläche 7 ein Dichtzylinder 8 mit
einem Innenraum 9 angesetzt. Am Anschlußende 3 ist das
Hauptrohr 4 konisch angeschrägt, um den Anschluß an
einen Führungskatheter zu ermöglichen. Außerdem befindet
sich am Anschlußende 3 eine Schraubmanschette 10, die
über ein Innengewinde 11 auf ein Außengewinde des
Führungskatheters aufschraubbar ist. Eine in der Zeich
nung durch eine Ringnut 12 und eine Ringfeder 13 ange
deutete Dichtung sorgt für eine dichte Verbindung des
Dichtventils mit dem Führungskatheter. Im Abstand zum
Anschlußende 3 ist seitlich an das Hauptrohr 4 im
spitzen Winkel zum Hauptrohr 4 ein Seitenrohr 14 ange
setzt, das über einen Flansch 15 beispielsweise an ein
Druckmeßgerät anschließbar ist. An der konischen Innen
fläche 7 der konischen Erweiterung 6 liegt ein
elastischer Dichtpfropfen 16 an, der die Gestalt eines
Zylinders mit einem aufgesetzten Konus hat. In dem
Dichtpfropfen 16 ist eine axiale Pfropfendurchführung 17
ausgebildet. In der in Fig. 1 dargestellten ge
schlossenen Stellung ist der Dichtpfropfen 16 durch
einen Druckkolben 18 zusammengedrückt und die Pfropfen
durchführung 17 ist geschlossen. Genauso wie der Dicht
pfropfen 16 verfügt der Druckkolben 18 über eine axiale
Kolbendurchführung 19. Nach außen hin ist am Druckkolben
18 eine einen Anschlag gegen den Dichtzylinder 8
bildende Druckplatte 20 ausgebildet. Auf die Druckplatte
20 drückt eine Druckgabel 21 mit gekrümmten Zinken 22.
Die Druckgabel 21 ist rechtwinklig an einen seitlich in
Längsrichtung zum Hauptrohr 4 angeordneten Hebelarm 23
angesetzt. Bewegt sich der Hebelarm 23, rollen die
Zinken 22 der Druckgabel 21 auf der Druckplatte 20 ab.
Zwischen dem Hebelarm 23 und dem Hauptrohr 4 ist eine
Schraubendruckfeder 24 eingespannt. Der Deutlichkeit
halber ist die Schraubendruckfeder 24 nicht im Quer
schnitt, sondern in einer Seitenansicht dargestellt. Der
Hebelarm 23 ist über ein im Bereich des Dichtendes 2
angeordnetes Scharniergelenk 25 verschwenkbar gelagert.
Die Schraubendruckfeder 24 drückt den Hebelarm 23 vom
Hauptrohr 4 weg, und damit drücken die Zinken 22 der
Druckgabel 21 auf die Druckplatte 20 des Druckkolbens
18, der den Dichtpfropfen 16 zusammendrückt. Das
Material des elastischen Dichtpfropfens 16 weicht von
der konischen Innenfläche 7 geführt nach innen aus und
verschließt dadurch die Pfropfendurchführung 17. Ein
durch die Pfropfendurchführung 17 hindurchgeführtes
Instrument ist dadurch abgedichtet.
Fig. 2 zeigt das Dichtventil aus Fig. 1 im geöffneten
Zustand. Die Schraubendruckfeder 24 ist zusammengedrückt
und das Ende des Hebelarms 23 ist mit Hilfe eines
Schnapphakens 26 arretiert. Der am Hauptrohr 4 ange
brachte Schnapphaken 26 weist eine Biegeverjüngung 27
auf. Durch diese Biegeverjüngung 27 ist der Schnapphaken
26 zurückziehbar, und der Hebelarm 23 läßt sich aus der
Arretierung lösen. Somit läßt sich durch Betätigen des
Hebelarms 23 die Wirkung der Schraubendruckfeder 24
neutralisieren.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht des Dichtendes 2 des Dicht
ventils. Man erkennt deutlich die Druckplatte 20 mit der
zentralen Kolbendurchführung 19. Außerdem sind die
beidseitig der Kolbendurchführung 19 auf der Druckplatte
20 anliegenden Zinken 22 der Druckgabel 21 erkennbar.
Zwischen den Zinken 22 der Druckgabel 21 ist das
Scharniergelenk 25 zu sehen. Zwei am Dichtzylinder 8
angebrachte Gelenkstreben 28 halten einen Gelenkstift
29. Zwischen die Gelenkstreben 28 greift eine an dem
Hebelarm 23 angebrachte Gelenköse 30 ein, die auf dem
Gelenkstift 29 verschwenkbar gelagert ist. Hinter dem
Scharniergelenk 25 ist die Schraubendruckfeder 24 er
kennbar.
Um den Hebelarm 23 seitlich abzustützen, sind bei einem
abgewandelten, in der Zeichnung nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel die Gelenkstreben 28 und die Gelenk
öse 30 in Längsrichtung verlängert, so daß stegförmige
Gelenkstreben eine Nut bilden, in die eine stegförmige
Gelenköse eingreift.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Dichtventil wird
vor allem im Rahmen der interventionellen Katheter
technik angewandt. Um beispielsweise Verengungen der
Herzkranzadern mit Hilfe eines Ballonkatheters aufzu
weiten, muß der Ballonkatheter an den Ort der Herzkranz
ader gebracht werden. Dazu wird zunächst ein stabiler
Führungskatheter, mit einem verhältnismäßig großen Lumen
von bis zu zehn French (= drei Millimeter) durch eine
Öffnung in der Leistengegend des Patienten über die
Hauptschlagader bis zum Abgang der zu behandelnden
Herzkranzader vorgeführt. Der Führungskatheter wird
durch das Dichtventil gemäß der Erfindung abgedichtet.
Danach wird ein dünner Führungsdraht von einem French (=
ein Drittel Millimeter) Durchmesser durch das Dicht
ventil und den Führungskatheter bis weit in die zu
behandelnde Herzkranzader eingeführt. Über diesen Draht
wird dann der Ballonkatheter, der der eigentlichen
Behandlung dient, aufgefädelt und bis zum Ort der Auf
dehnung vorgeschoben. Während der gesamten Behandlung
ist der Führungskatheter gegenüber dem hohen Blutdruck
in der Schlagader (150 mm Hg-Säule ≈ 0,2 Bar) durch ein
Dichtventil gemäß der Erfindung abgedichtet.
Es sei angemerkt, daß in der Radiologie Führungskatheter
mit einem Lumen von bis zu 14 French (= 4,2 Millimeter)
Durchmesser zum Aufweiten von Adern verwendet werden.
Auch derartige Führungskatheter lassen sich mit dem
Dichtventil gemäß der Erfindung abdichten.
Während der Behandlung hält die linke Hand des be
handelnden Arztes das Dichtventil, während die rechte
Hand die Handgriffe zum Manövrieren der Instrumente
durchführt. Das Dichtventil läßt sich auf besonders
ergonomische Weise betätigen, wenn das Dichtventil
zwischen Daumen einerseits und Zeige-, Mittel- und
Ringfinger andererseits gehalten ist. Bei diesem Griff
müssen zum Halten des Dichtventils lediglich Zeige-,
Mittel- und Ringfinger leicht gekrümmt werden. Zum
Schließen des Dichtventils werden Zeige-, Mittel- und
Ringfinger gegen den Daumen in einer einzigen Bewegung
zusammengedrückt. Da nur eine einzige Handbewegung zum
Betätigen des Ventils nötig ist, ist ein entspanntes
Arbeiten möglich.
Außerdem läßt sich das Dichtventil zeitnah betätigen.
Beim Durchführen der Behandlung hat der behandelnde Arzt
aus psychologischen Gründen öfters den Eindruck, daß das
in die zu behandelnde Ader vorgeschobene Instrument
durch die Dichtung des Dichtventils blockiert ist,
wohingegen in Wirklichkeit die hemmende Reibung an einem
Ort im Körper des Patienten erzeugt wird. Mit einem
Dichtventil, das sich rasch öffnen und schließen läßt,
kann der behandelnde Arzt rasch die Ursache der Reibung
feststellen, indem er das Dichtventil für kurze Zeit
leicht öffnet. Falls dadurch der die Bewegung des In
struments hemmende Widerstand nicht abnimmt, liegt die
den Widerstand erzeugende Stelle im Körper des
Patienten. Davon kann sich der Arzt umso leichter ver
gewissern, als das Dichtventil mit einer einzigen Hand
betätigbar ist, so daß ein zeitraubendes Umgreifen vom
zu manövrierenden Instrument zum Dichtventil unnötig
ist.
Ein weiterer Vorteil ist, daß das Dichtventil im Ruhezu
stand geschlossen ist. Somit kann der behandelnde Arzt,
wenn er eine Ruhepause benötigt, das Dichtventil einfach
loslassen, ohne daß er weitere Handgriffe zum Schließen
des Dichtventils ausführen muß.
Das Dichtventil ist vorteilhafterweise als Wegwerfgegen
stand ausgeführt. Dementsprechend besteht die Mehrzahl
der Bauelemente des Dichtventils aus Kunststoff. Falls
es zur Kraftübertragung nötig ist, sind außer der
Schraubdruckfeder 24 weitere Bauelemente, wie der Hebel
arm 23 oder die Zinken 22 der Druckgabel 21, aus einem
metallischen Werkstoff gefertigt.
Da das Dichtventil als Wegwerfartikel in großen Stück
zahlen hergestellt wird, ist es von Vorteil, wenn für
die Lagerung wenig Platz erforderlich ist. Bei dem
Dichtventil gemäß der Erfindung ist der Hebelarm 23
längs zum Hauptrohr 4 angeordnet. Folglich vergrößert
auch ein langer Hebelarm 23 das zur Lagerung erforder
liche Volumen nicht wesentlich.
Ein langer Hebelarm ist jedoch nötig, um die notwendige
Feinfühligkeit beim Betätigen des Ventils zu erreichen.
Eine Reihe von Abwandlungen des Dichtventils gemäß der
Erfindung sind denkbar.
Fig. 4 zeigt ein Dichtventil, bei dem die Schrauben
druckfeder 24 durch eine Blattfeder 31 ersetzt ist. Die
Blattfeder 31 ist an einem Ende im Bereich des Dicht
zylinders 8 am Ventilkörper 1 befestigt, während das
andere Ende der Blattfeder 31 in einer im Hebelarm 23
ausgebildeten Führungsnut 32 gleitet.
Fig. 5 zeigt das Ausführungsbeispiel aus Fig. 4 im
geöffneten Zustand. Man erkennt, daß der Hebelarm 23 wie
bei dem anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Aus
führungsbeispiel durch einen Schnapphaken 26 arretierbar
ist.
Fig. 6 zeigt zur Verdeutlichung einen Querschnitt durch
den Hebelarm 23 entlang der Linie VI-VI in Fig. 4. Man
erkennt die Blattfeder 31, die in der Führungsnut 32
gleitet. Die Führungsnut 32 dient vor allem dazu, seit
liche Bewegungen des Hebelarmes 23 zu verhindern. Falls
sich durch diese Maßnahme nicht eine ausreichende
Seitenstabilität erzielen läßt, läßt sich die Führung
des Hebelarmes 23 dadurch verbessern, daß, wie oben
erwähnt, die Gelenkstreben 28 sowie die Gelenköse 30 in
Längsrichtung des Ventilkörpers 1 verlängert sind, so
daß der Hebelarm 23 besser seitlich geführt ist.
Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Er
findung. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist an dem dem
Hebelarm 23 zugewanden Ende der Blattfeder 31 ein
vorstehender Steg 33 ausgebildet. Der Steg 33 gleitet in
der Führungsnut 32, die zum Hebelende hin in eine im
Hebelarm 23 eingebrachte Rastvertiefung 34 übergeht. Von
der gegenüberliegenden Seite des Hebelarms 23 aus greift
ein Stößel 35 durch eine Stößelausnehmung 36 in die
Rastvertiefung 34 ein. Der Stößel 35 ist mittels einer
Lösetaste 37 betätigbar.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie
VIII-VIII in Fig. 7.
Fig. 9 zeigt das in Fig. 7 dargestellte Ausführungsbei
spiel im geöffneten Zustand des Dichtventils. In diesem
Zustand greift der Steg 33 in die Rastvertiefung 34 des
gedrückten Hebelarms 23 ein. Der Stößel 35 ist aus der
Rastvertiefung 34 gedrückt und spannt die Lösetaste 37
des gedrückten Hebelarms 23. Durch Betätigen der Löse
taste 37 läßt sich der Stößel 35 in die Rastvertiefung
34 drücken und damit die Arretierung des Hebelarmes 23
lösen.
Zweckmäßigerweise ist die Lösetaste 37 aus einer Blatt
feder gefertigt, so daß sich die Lösetaste 37 im offenen
Zustand des Dichtventils mit geringem Kraftaufwand
betätigen läßt.
Fig. 10 zeigt zur Veranschaulichung einen Querschnitt
durch den Hebelarm 23 entlang der Linie X-X in Fig. 9.
Fig. 11 zeigt zur Vervollständigung eine Ansicht der
Dichtseite 2 des in den Fig. 7 bis 10 gezeigten Aus
führungsbeispiels. Deutlich sind die Blattfeder 31 und
die Lösetaste 37 zu sehen.
Fig. 12 schließlich stellt eine Querschnittsansicht
eines weiteren Ausführungsbeispiels dar, bei dem eine
Schenkelfeder 38 als Federelement dient. Diese Schenkel
feder 38 weist einen am Hebelarm 23 angebrachten Hebel
armschenkel 39 und einen am Ventilkörper 1 angebrachten
Ventilkörperschenkel 40 sowie Windungen 41 auf, die den
Gelenkstift 29 umschließen. Der Gelenkstift 29 ist von
zwei seitlich der Schenkelfeder 38 am Dichtzylinder 8
angebrachte Gelenkstreben 42 gehalten. Zwei am Hebelarm
23 befestigte Gelenkösen 43 sind seitlich von der
Schenkelfeder 38 auf dem Gelenkstift 29 verschwenkbar
gelagert. Wie bei dein in den Fig. I bis 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Hebelarm 23 durch einen
Schnapphaken 26 arretierbar.
Abschließend sei angemerkt, daß neben den Abwandlungen
des Federmechanismus weitere Abwandlungen, insbesondere
des Ventilkörpers 1, möglich sind. Beispielsweise ist es
möglich, den Dichtzylinder 8 an das Hauptrohr 4 un
mittelbar ohne die konische Erweiterung 6 anschließen zu
lassen, so daß sich für einen Dichtpfropfen eine quer
zur Längsachse verlaufende Anschlagsfläche ergibt. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil der größeren Einfach
heit.
Eine weitere Möglichkeit ist, einen Dichtzylinder zu
verwenden, der den gleichen Innendurchmesser wie das
Hauptrohr 4 aufweist. Bei einem derartigen Aus
führungsbeispiel kann ein Dichtpfropfen durch eine ring
förmige Klebestelle im Dichtzylinder gehalten sein. Eine
andere Möglichkeit ist, an einem Dichtpfropfen einen in
Umfangsrichtung umlaufenden Steg vorzusehen, der in eine
auf dem Umfang der Innenseite des Dichtzylinders 8
umlaufende Nut eingreift. Dabei darf jedoch die der
abzudichtenden Flüssigkeit ausgesetzte Seite des Dicht
pfropfens nicht zu groß gewählt werden, da ansonsten das
Federelement eine zu große Gegendruckkraft aufbringen
muß.
Claims (12)
1. Dichtventil mit einem langgestreckten, ein Anschluß
ende und ein Dichtende aufweisenden Ventilkörper
(1), in dem eine sich vom Anschlußende (3) zum
Dichtende (2) in axiale Richtung erstreckende
Ventildurchführung (5, 9) ausgebildet ist, in der
ein mit einer axialen Pfropfendurchführung (17) ver
sehener, in axiale Richtung zum Dichten komprimier
barer Dichtpfropfen (16) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Komprimieren des Dicht
pfropfens (16) ein durch einen Betätigungsmechanis
mus in seiner Wirkung neutralisierbares Federelement (24, 31, 38) vor
gesehen ist.
2. Dichtventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (1) einen Rohrkörper (4) auf
weist, an den sich ein den Dichtpfropfen (16) um
schließender Dichtzylinder (8) anschließt, dessen
lichte Weite größer als die lichte Weite des Rohr
körpers (4) ist.
3. Dichtventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ventildurchführung (5, 9) im Übergangsbe
reich zwischen Rohrkörper (4) und Dichtzylinder (8)
eine konische Anschlagsschulter (7) ausgebildet ist,
an der der konisch angeschrägte Dichtpfropfen (16)
anliegt.
4. Dichtventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanis
mus einen mit einer axialen Durchführung (19) ver
sehenen, von der Dichtseite her in die Ventildurch
führung (5, 9) eingreifenden Druckkolben (18) um
faßt, den der Betätigungsmechanismus gegen den
Dichtpfropfen (16) drückt.
5. Dichtventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungsmechanismus einen längs zum
Ventilkörper (1) verlaufenden, auf dem Ventilkörper
(1) im Bereich des Dichtendes (2) verschwenkbar
gelagerten Hebelarm (23) und eine an den Hebelarm
(23) rechtwinklig angesetzte Druckgabel (21) auf
weist, wobei das zwischen Ventilkörper (1) und
Hebelarm (23) eingespannte Federelement (24, 31, 38)
die Druckgabel (21) auf den Druckkolben (18) drückt.
6. Dichtventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement eine Schraubendruckfeder (24)
ist.
7. Dichtventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement eine Schenkelfeder (38) ist.
8. Dichtventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement eine Blattfeder (31) ist.
9. Dichtventil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (23) im
geöffneten Zustand des Dichtventils in einen am
Ventilkörper (1) angebrachten Schnapphaken (26) ein
rastbar ist.
10. Dichtventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfeder (31) am Hebelarm (23) in einer
Führungsnut (32) geführt ist.
11. Dichtventil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Ende der Blattfeder (31) eine
Erhöhung (33) ausgebildet ist, die im geöffneten
Zustand des Dichtventils in eine dazu passende
Vertiefung (34) im Hebelarm (23) einrastbar ist.
12. Dichtventil nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erhöhung (33) mit Hilfe eines mit
einer Taste (37) betätigbaren Stößels (35) aus der
Vertiefung (34) ausrastbar ist.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19526075A DE19526075C1 (de) | 1995-07-18 | 1995-07-18 | Dichtventil |
PCT/DE1996/001245 WO1997003719A1 (de) | 1995-07-18 | 1996-07-05 | Dichtventil, insbesondere für die kathetertechnik |
EP96923824A EP0839063B1 (de) | 1995-07-18 | 1996-07-05 | Dichtventil, insbesondere für die kathetertechnik |
DE59604055T DE59604055D1 (de) | 1995-07-18 | 1996-07-05 | Dichtventil, insbesondere für die kathetertechnik |
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