DE19525650C2 - Vorrichtung zum Entfernen von auf einem Walzband nach dem Walzprozeß verbliebenen Walzflüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen von auf einem Walzband nach dem Walzprozeß verbliebenen WalzflüssigkeitenInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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- B21B45/0275—Cleaning devices
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen
von auf einem Walzband nach dem Walzprozeß verbliebenen
Flüssigkeiten wie Walz- und Kühlöle, Emulsionen oder dgl.,
insbesondere für Fein- und Folienbandwalzwerke, mit gegen die
Bandoberseite und die Bandunterseite anstellbaren, quer
oder schräg zur Bandlaufrichtung angeordneten Abstreifern
aus elastischem Material.
Das Entfernen des Walz- und Kühlöls von der Ober- und
Unterseite des Bandes ist bei kaltgewalztem Fein- und
Folienband erforderlich, um beim Aufwickeln des Bandes auf
einen Aufwickelhaspel zu verhindern, daß infolge einer
geringfügigen Konizität beim Aufwickelvorgang die inneren
Wickel lagen teleskopartig nach der einen oder anderen Seite
herausschießen, und um zu vermeiden, daß durch einen auf dem
Band vorhandenen Flüssigkeitsfilm die Bandqualität nach einem
Glühvorgang leidet.
Die DE-PS 6 32 006 beschreibt eine gattungsgemäße
Vorrichtung zum Entfernen von Walz- und Kühlöl, Emulsionen
und dgl. Flüssigkeiten von kaltgewickeltem Bandmaterial, die
durch zwei gabelförmig gestaltete, an den beiden Rändern des
Bandmaterials angeordnete. Abstreifer gebildet wird, wobei
jeder Abstreifer aus einem Halter mit zwei Gummi- oder
Lederbelägen besteht, die mit Schlitzen versehen sind, durch
die das zu reinigende Walzband mit seinen beiden Rändern
hindurchläuft.
Nachteile dieser bekannten Abstreifvorrichtung sind darin
zu sehen, daß ein im mittleren Bereich des Bandmaterials auf
dessen Ober- und Unterseite haftender Flüssigkeitsfilm von den
Abstreifern nicht erfaßt wird, die Abstreifer einem hohen
Verschleiß unterliegen, verschlissene Abstreifer nur bei
Stillstand der Walzanlage ausgewechselt werden können und die
Abstreifer Kratzer auf dem Walzband verursachen können.
Aus der DE 43 05 907 A1 ist eine Vorrichtung zum Entfernen
von Flüssigkeit von Walzband bekannt, die aus einem Paar von
gegen die Ober- und Unterseite des Bandes anstellbaren
Quetschrollen, in Laufrichtung des Bandes unmittelbar hinter
den Quetschrollen angeordneten Blasdüsen, deren die gesamte
Bandbreite erfassenden Blasstrahlen auf die Bandoberseite
gerichtet sind, und einer in Laufrichtung des Bandes hinter
den Blasdüsen angeordneten, an der Bandoberfläche wirksamen
Abblas- und Absaugeinrichtung besteht.
Die wesentlichen Nachteile dieser bekannten Vorrichtung
zum Entfernen von Flüssigkeit von Walzband bestehen darin, daß
Flüssigkeit von den rotierenden Quetschrollen abgeschleudert
wird, beim Absaugen der Flüssigkeit ein relativ großer
Flüssigkeitsanteil aufgrund der Adhäsion auf dem Walzband
haften bleibt und zur Erzeugung des benötigten Absaugvakuums
ein großer Luftstrom erforderlich ist, der mit einem relativ
hohen Energieaufwand erzeugt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abstreifer
verwendende Vorrichtung zum Entfernen von Walzflüssigkeit von
bandförmigem Walzgut, insbesondere von Fein- und Folienband
zu entwickeln, die Kratzerbildungen auf den Bandflächen
vermeidet.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entfernen von auf
dem Walzband nach dem Walzprozeß verbliebenen Flüssigkeiten
zeichnet sich dadurch aus, daß die eingesetzten Abstreifer
mit sternförmig angeordneten Abstreiferleisten bei einem
Verschleiß der Abstreiferkanten der Leisten mit Hilfe einer
Wechseleinheit während des Walzprozesses schnell und einfach
gewechselt werden können, so daß eine Kratzerbildung auf dem
Walzband vermieden wird. Durch die Kombination von Abstreifer-
Wechseleinheiten mit diesen in Bandlaufrichtung nachgeordneten
Wischrollen wird eine vollständige Entfernung von auf dem
Walzband verbliebenen, für den Walzprozeß erforderlichen
Flüssigkeiten wie Walz- und Kühlöl und Emulsionen erreicht.
Die Vorrichtung eignet sich aufgrund der oberflächenschonenden
Arbeitsweise besonders für den Einsatz in Walzwerken zum Walzen
von Fein- und Folienband aus Kupfer- und Messinglegierungen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Schemazeichnung
erläutert.
Hauptbauteile der Vorrichtung zum Entfernen von auf dem
Walzband 1, insbesondere Fein- und Folienband nach dem
Walzprozeß verbliebenen Flüssigkeiten wie Walz- und Kühlöle,
Emulsionen und dgl. sind eine obere und eine untere, quer
zur Bandlaufrichtung a angeordnete Abstreifer-Wechseleinheit
2, 3 für das Walzband 1, eine diese in Bandlaufrichtung a
nachgeordnete Absaugeinrichtung 4 mit auf die Bandoberkanten 5
und die Bandunterkanten 6 einstellbaren Venturidüsen 7 zum
Absaugen der von den Abstreiferleisten 17 der Abstreifer 8
über die Bandoberseite Ia und die Bandunterseite 1b zu den
Bandkanten 5, 6 geleiteten Walzflüssigkeit sowie anschließend
an die Absaugeinrichtung 4 eine an der Bandoberseite 1a
anliegende obere Wischrolle 10 und eine an der Bandunterseite
1b anliegende untere Wischrolle 11, wobei die Drehachsen 12
und 13 der motorisch angetriebenen Wischrollen 10, 11 in einer
gemeinsamen Vertikalebene 14-14 angeordnet sind.
Die beiden Abstreifer-Wechseleinheiten 2, 3 weisen
jeweils zwei als hohle Schlitzwalzen ausgebildete Halter 15
für entsprechend sternförmig gestaltete, einteilige,
auswechselbare Abstreifer 8 aus einem elastischen Material
wie Gummi oder Kunststoff mit radialen, auf einem Umfangskreis
16 mit einem bestimmten Teilungswinkel α angeordneten
Abstreiferleisten 17 mit einer Abstreifkante 18 auf. Die
beiden Halter 15 der oberen und unteren, in einer vertikalen
Ebene 19-19 übereinander angeordneten Abstreifer-
Wechseleinheiten 2, 3 sind diametral gegenüberliegend an
zwei Dreharmen 20 fest angebracht, die auf einer Drehachse 21
mit einem Antriebsmotor zum Ein- und Ausschwenken der Halter
15 mit den Abstreifern 8 um 180° in den oder aus dem Bereich
der Bandoberseite 1a und der Bandunterseite 1b befestigt sind.
Die beiden Abstreifer-Wechseleinheiten 2, 3 sind mit
den Abstreifern 8 mittels Druckzylindern gegen die
Bandoberseite 1a und die Bandunterseite 1b anstellbar.
Sobald bei Walzbetrieb die an der Bandoberseite 1a
anliegende Abstreifkante 18 einer Abstreiferleiste 17 des in
der Betriebsstellung 8a befindlichen Absteifers 8 z. B. der
oberen Absteifer-Wechseleinheit 2 verschlissen ist, wird
dieser Abstreifer 8 um 180° in die Ruhestellung 8b
nach oben ausgeschwenkt, und der andere Abstreifer 8 wird
aus der Ruhestellung 8b nach unten in die Betriebsstellung 8a
eingeschwenkt, in der eine unverbrauchte Abstreiferleiste 17
mit ihrer Abstreiferkante 18 in Berührung mit der Oberseite 1a
des laufenden Walzbandes 1 gelangt.
Der jeweils in Ruhestellung 8b befindliche Abstreifer 8
wird aus dem einen Ende seines Halters 15 herausgezogen, um
den Teilungswinkel α gedreht und wieder in den Halter 15
eingeschoben, so daß beim Einschwenken in die Betriebsstellung
8a wieder eine unverbrauchte Abstreiferleiste 17 mit der
Abstreiferkante 18 in Berührung mit der Bandoberseite 1a
gelangt.
Die untere Abstreifer-Wechseleinheit 3 arbeitet in
gleicher Weise.
Die beiden gegen das Walzband 1 mit einer einstellbaren
Kraft anstellbaren Wischrollen 10, 11 sind mit einer
saugfähigen oder einer auf Flüssigkeiten stark adhäsiv
wirkenden Ummantelung 22 ausgestattet und rotieren mit einer
niedrigen Drehzahl entgegen der Bandlaufrichtung a.
Die Wischrollen 10, 11 sind mit anstellbaren Abstreifern
23 oder Abquetschrollen ausgerüstet, denen jeweils eine
Auffangwanne 24 für die aus oder von der Ummantelung 22
herausgequetschte oder abgestreifte Walzflüssigkeit zugeordnet
ist. Die Flüssigkeit ist über einen Anschluß 26 an einer
Seitenwand 25 der Auffangwanne 24 aus dieser entnehmbar.
Bei einer Ausstattung der Wischrollen 10, 11 mit einer
saugfähigen Ummantelung 22 ist auf die Rollen 10, 11 ein Spülkasten
27 mit einer Reinigungsflüssigkeit zum Auswaschen der
Ummantelung 22 aufsetzbar. Anstelle einer
Reinigungsflüssigkeit kann auch die jeweils eingesetzte
Walzflüssigkeit zum Ausschwemmen von Verunreinigungen an der
Rollenoberfläche zum Einsatz kommen.
Für die Anstellung der oberen Abstreifer-Wechseleinheit 2
und der oberen Wischrolle 10 sowie der unteren Abstreifer-
Wechseleinheit 3 und der unteren Wischrolle 11 kann jeweils
ein gemeinsamer, druckmittelbetätigter Anstellzylinder
vorgesehen werden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Entfernen von auf einem Walzband nach dem
Walzprozeß verbliebenen Flüssigkeiten wie Walz- und Kühlöle,
Emulsionen oder dgl., insbesondere für Fein- und
Folienbandwalzwerke, mit gegen die Bandoberseite und die
Bandunterseite anstellbaren, quer oder schräg zur
Bandlaufrichtung angeordneten Abstreifern aus elastischem
Material, gekennzeichnet durch zwei Abstreifer-Wechseleinheiten
(2, 3) mit je zwei als hohle Schlitzwalzen ausgebildeten Haltern
(15) für entsprechend sternförmig gestaltete, einteilige, bei
Verschleiß laufend auswechselbare Abstreifer (8) mit radialen,
auf einem Umfangkreis (16) mit einer bestimmten Teilung
angeordneten Abstreiferleisten (17) mit einer Abstreifkante
(18), wobei die beiden Halter (15) diametral gegenüberliegend an
zwei Dreharmen (20) fest angebracht sind, die jeweils auf einer
Drehachse (21) der Abstreifer-Wechseleinheiten (2, 3) mit einem
Antriebsmotor zum Ein- und Ausschwenken der Halter (15) mit den
Abstreifern (8) um 180° in den oder aus dem Bereich der
Bandoberseite (1a) und der Bandunterseite (1b) befestigt sind,
eine Absaugeinrichtung (4) für die sich im Bereich der
Bandkanten (5, 6) ansammelnde Flüssigkeit sowie mindestens zwei
an der Bandoberseite (1a) und der Bandunterseite (1b)
anliegende, der Absaugeinrichtung (4) in Bandlaufrichtung (a)
nachgeordnete und motorisch angetriebene Wischrollen (10, 11).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absaugeinrichtung (4) mit auf die Bandkanten (5, 6)
einstellbaren Venturidüsen (7) ausgerüstet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wischrollen (10, 11) eine saugfähige
oder eine auf Flüssigkeiten stark adhäsiv wirkende Ummantelung
aufweisen, senkrecht übereinander angeordnet und gegen das
Walzband (1) mit einer einstellbaren Kraft anstellbar sind sowie
mit einer niedrigen Drehzahl entgegen der Bandlaufrichtung (a)
rotieren.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch gegen
die Wischrollen (10, 11) anstellbare Abstreifer (23) oder
Abquetschrollen, denen jeweils eine Auffangwanne (24) für die
aus oder von der Ummantelung (22) der Wischrollen (10, 11)
herausgequetschte oder abgestreifte Flüssigkeit zugeordnet ist,
sowie einen Anschluß (26) an einer Seitenwand (25) oder beiden
Seitenwänden der Auffangwanne (24) zur Entnahme der Flüssigkeit.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch auf die
Wischrollen (10, 11) aufsetzbare Spülkästen (27) mit einer
Reinigungsflüssigkeit oder der jeweils eingesetzten
Walzflüssigkeit zum Auswaschen der Ummantelung (22) der
Wischrollen (10, 11).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch in die
Spülkästen (27) eingesetzte Spritzdüsen zur Oberflächenreinigung
der Ummantelung (22) der Wischrollen (10, 11).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch eine gemeinsame Anstellung der oberen
Abstreifer-Wechseleinheit (2) und der oberen Wischrolle (10)
sowie der unteren Abstreifer-Wechseleinheit (3) und der unteren
Wischrolle (11) mittels Druckzylindern oder dgl.
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