DE19524601C1 - Verfahren zum Aktivieren von Kunststoffoberflächen auf der Basis von Pd/Sn mit photometrischer Reifungskontrolle - Google Patents
Verfahren zum Aktivieren von Kunststoffoberflächen auf der Basis von Pd/Sn mit photometrischer ReifungskontrolleInfo
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- C23C18/16—Chemical coating by decomposition of either liquid compounds or solutions of the coating forming compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating; Contact plating by reduction or substitution, e.g. electroless plating
- C23C18/18—Pretreatment of the material to be coated
- C23C18/20—Pretreatment of the material to be coated of organic surfaces, e.g. resins
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- D06M11/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
- D06M11/83—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with metals; with metal-generating compounds, e.g. metal carbonyls; Reduction of metal compounds on textiles
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Aktivierung von
porösen Substraten aus elektrisch nicht leitendem Kunststoff
in Form von Vliesstoffen, Nadelfilzen oder offenporigen Schäu
men nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Die Erfindung bezieht sich auf das chemische Metallisieren von
Kunststoffoberflächen, die elektrisch nicht leiten und entwe
der von Haus aus hydrophil sind oder - durch entsprechende
Maßnahmen wie z. B. das Aufbringen einer Ausrüstung, Schlichte
oder durch sonst eine geeignete Konditionierung - auf ihrer
Oberfläche in einen hydrophilen Zustand versetzt worden sind.
Besonders bezieht sich die Erfindung auf das chemische Metal
lisieren poröser Substrate mit Porösitäten zwischen 40 und 96%
wie etwa entsprechende Vliesstoffe, Nadelfilze oder offenpo
rige Schäume.
Das Metallisieren von elektrisch nicht leitenden Kunststoff
oberflächen geschieht üblicherweise in mehreren Einzelschrit
ten, die möglichst direkt nacheinander abzulaufen haben. Im
Einzelnen sind dies für die chemische Metallisierung das Kon
ditionieren der Plastoberfläche, das Aktivieren derselben auf
der Basis von Pd/Sn, ggf. das Beschleunigen, das Hydrolysie
ren, das chemisch Metallisieren. Die jeweilige Behandlungslö
sung muß nach jedem Behandlungsschritt sinnvollerweise zu
nächst wieder aus den Poren des Vliesstoffes, Nadelfilzes oder
offenporigen Schaumes auf mechanischem oder thermischem Weg
entfernt werden, bevor der nachfolgende naßchemische Behand
lungsschritt erfolgen kann. Für die chemische Metallabschei
dung existiert mittlerweile ein umfassendes Schrifttum, wobei
in der ganz überwiegenden Anzahl von Anwendungsfällen in Indu
strie, Handwerk oder sonstigem Produktionsalltag im weitesten
Sinne die Metalle Kupfer und Nickel abgeschieden werden.
Stellvertretend zum umfangreichen technischen Schrifttum seien
zum chemischen Metallisieren angeführt "Kunststoff-Galvanisie
rung", Handbuch für Theorie und Praxis (Leuze Verlag, Saulgau/
Württ.) oder W. Riedel: "Funktionelle chemische Vernicklung"
(ISBN 3-87 480-044-X, Leuze Verlag, Saulgau/Württ.)
Auch zum Aktivieren - dem üblicherweise ersten unerläßlichen
Teilschritt der chemischen Metallisierung von nicht leitenden
Substratoberflächen poröser Körper wie Vliesstoffe, Nadelfilze
oder offenporiger Schäume - gibt es zur bevorzugten Variante
der Einschrittaktivierung eine bereits recht umfangreiche
technische Literatur, für die stellvertretend die folgenden
Patentschriften angeführt seien:
Gemäß der US-PS 35 32 518 wird eine Pd/Sn-haltige, direkt ein
setzbare Aktivierungslösung durch Lösen einer bestimmten Menge
PdCl₂ in saurer Lösung hergestellt, mit Zinn(II)chlorid in be
stimmten Überschuß reduziert und anschließend zur Kolloidsta
bilisierung - die Lösung färbt sich entsprechend dem Redukti
onsfortschritt über verschiedene lösliche zinnstabilisierte
Pd/Sn-Komplexe von orange über grün nach braun bis dunkelbraun
- mit Natriumstannat(II) am Ausflocken gehindert.
Die US-PS 36 27 558 empfiehlt, zur Stabilisierung des Pd/Sn-Sols
zum Aktivieren und Erzielung einer gleichbleibenden katalyti
schen Aktivität dem Pd/Sn-Sol eine organische Komponente in
erheblicher Konzentration (Kohlenhydrate, Alkohole, Phenole
u. a.) zuzusetzten, um verläßliche aktivierende Eigenschaften
der Aktivierungslösung zu erhalten.
Um einheitliche Eigenschaften einer Aktivierungslösung zu er
halten, wird nach der US-PS 36 72 923 eine stabilisierte Pd/Sn-
Sollösung unter schonender Vakuumverdampfung zur Trockne ein
geengt und das erhaltene Präzipitat durch späteres Wiederauf
lösen in eine Aktivierungslösung für Plastoberflächen wieder
zurückverwandelt.
In der DE 38 43 903 A1 wird eine Pd/Sn-haltige Aktivierungslö
sung offenbart, welche sich am unteren Ende der Stabilisier
barkeit des Pd/Sn-Komplexes nach etwa 10 Minuten gebildet hat.
Die löslichen Pd/Sn-Komplexe, die sich durch Zinnüberschuß in
wäßriger saurer Lösung bilden, sind allesamt als zeitlich nur
begrenzt haltbar einzustufen. Ihr Verhältnis zueinander, ihre
Beständigkeits- bzw. Dissoziationskonstanten und schließlich
das stabilisierte Sol sind in ihrer Gesamtheit einer Fülle von
Parametern wie Temperatur, Art der Vermischung, Höhe des Zinn
überschusses, Säurestärke und -konzentration u.v.m. unterwor
fen, die sich alle stark auf die katalytische Wirksamkeit der
Aktivierungslösung auswirken.
Der im Stand der Technik beschrittene Weg, sich auf ein mög
lichst stabilisiertes Sol mit reproduzierbaren Eigenschaften
zu stützen, ist zwar plausibel, hat aber gerade in einer Zeit
wachsenden Umweltbewußtseins den Nachteil, daß mit hohem Zinn-
und Säureüberschuß gearbeitet werden muß, was zwangsläufig
wiederum einen erhöhten Entsorgungsaufwand nach sich zieht.
Zwar ist es denkbar, bei der Aktivierung poröser Kunststoff
substratoberflächen durch Absenkung des Säuregehaltes und des
Sn-Überschusses in der Aktivierungsflüssigkeit auf das absolut
notwendige Maß gerade an der Grenze der Komplexstabilität der
löslichen und gleichwohl katalytisch aktiven Pd/Sn-Verbindun
gen zu arbeiten. Diese Möglichkeit birgt jedoch Gefahren bei
der technischen Verwertung in sich: Ist die Lösung noch nicht
vollständig ausgereift, so werden einzelne poröse Substratpar
tien, insbesondere zu Beginn einer längeren zu aktivierenden
Substratbahn, noch nicht hinreichend aktiviert, wogegen die
letzten Bereiche einer längeren zu aktivierenden, porösen
Substratbahn dann mit einer bereits überreifen Aktivierungs
lösung kontaktiert werden können, in der das Sol u. U. schon
ausgeflockt ist. In diesem Fall steht die erforderliche Anzahl
von auf der Substratoberfläche abscheidbarer Pd/Sn-Teilchen
nicht mehr für die Aktivierung der Faser- oder Porenwandungs
oberfläche zur Verfügung. Gerade die zuletzt genannte Möglich
keit einer Ausflockung des Pd/Sn-Sols ist bei der Aktivierung
von hydrophilen oder hydrophilierten Kunststoffen in poröser
Ausgestaltung als Vliesstoff, Nadelfilz oder offenporige Bahn
besonders wahrscheinlich, weil die verarbeitungsbedingt aufge
brachte übliche antistatische Ausrüstung der Fasern oder Po
renwandungen in aller Regel auf die löslichen Pd/Sn-Komplexe
fällend wirkt und damit eine gleichmäßige Aktivierung von po
rösen Substratbahnen der angegebenen Art unmöglich macht.
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit der
ständigen Kontrolle der katalytischen Wirksamkeit von Pd/Sn-
haltigen Aktivierungslösungen zu geben und gleichzeitig dabei
die Chance zu eröffnen, den Gehalt an Pd/Sn und Säure der Ak
tivierungslösung für poröse Kunststoffsubstrate möglichst
klein zu halten.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen Ver
fahrens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst.
Überraschender Weise hat sich gezeigt, daß trotz unterschied
licher Temperaturen, Anmischbedingungen der Einzelkomponenten
und deren Zusammenfügen zur auszureifenden Aktivierungslösung
in einem Zusammensetzungsbereich von Pd : Sn von 1 : 2,5 bis etwa
1 : 20 und trotz der geschilderten Schwierigkeiten in punkto Re
produzierbarkeit, katalytische Wirksamkeit sowie Haltbarkeit
der Aktivierungslösung durch die erfindungsgemäße photometri
sche Reifungskontrolle der Aktivierungslösung mittels einer
Extinktionsmessung der Einsatz einer ausreichend haltbaren und
auch wirksamen Aktivierungslösung sichergestellt werden kann.
Erfaßt man mit Hilfe einer geeigneten photometrischen Meßan
ordnung (z. B. Durchflußküvette) den Extinktionswert E₁ einer
Wellenlänge von 560 nm, welcher dem lokalen Minimum innerhalb
eines Meßbereichs von 400-800 nm entspricht und den Extink
tionswert E₂ einer Wellenlänge von 640 nm, der dem lokalen Ma
ximum innerhalb des gleichen o.g. Bereiches zugeordnet werden
kann und bildet die Differenz aus E₁ und E₂, so muß diese Dif
ferenz zwischen den Werten 0,2 und 0,3 liegen, um eine kataly
tisch wirksame Aktivierungslösung auf der Basis von Pd/Sn mit
löslichem Pd/Sn-Komplexanteil zu erhalten.
Entgegen den Erwartungen eines Durchschnittsfachmannes zeigt
sich hierbei ferner von Beginn des Zusammenfügens und Vermi
schens der Einzelkomponenten zur auszureifenden Aktivierungs
lösung an ein linearer Zusammenhang zwischen der gemessenen
Extinktionsdifferenz bzgl. der o.g. Wellenlängen und der Zeit
achse, die den Reduktionsfortschritt über verschiedene lösli
che und unterschiedlich gefärbte zinnstabilisierte Pd/Sn-Kom
plexe kennzeichnet. Die Messung der Extinktionswerte kann au
tomatisch erfolgen, wobei mittels einer entsprechenden Rege
lungstechnik die Aktivierungslösung erst dann mit dem zu ak
tivierenden porösen Substrat - Vliesstoff, Nadelfilz oder of
fenporiger Schaum - in Kontakt gebracht wird, wenn die Diffe
renz der Extinktionswerte bei jeweils 560 nm und 640 nm den
Wert von 0,2 oder größer erreicht hat.
Die Vorteile der Erfindung ergeben sich daraus, daß eine
frisch hergestellte Aktivierungslösung auf der Basis Pd/Sn
auch im unteren Stabilitätsbereich der löslichen Pd/Sn-Komple
xe, d. h. nur mit geringem (2,5fachen) oder mäßigen (10fachen)
Sn-Überschuß gegenüber den gelösten Palladiumionen verwendet
werden kann, ohne die haltbaren aber abwasser- und abraumbela
stenden stabilisierten Pd/Sn-Sole einsetzen zu müssen, was mit
erträglichem photometrischen Regelungsaufwand wie beschrieben
möglich ist. Für die Erfüllung von ISO-Normen ist es ferner
hilfreich, beispielsweise bezüglich der eingesetzten Aktivie
rungslösung entsprechende Protokolle der Extinktionswertdiffe
renzen vorlegen zu können, die die Wirksamkeit der Aktivierung
des jeweiligen porösen Substrats entsprechend belegen. Weiter
hin sei als Vorteil angeführt, daß beim Aktivieren großflächi
ger, poröser Substrate der jeweilige Bediener der Aktivie
rungsanlage durch die Erfindung unabhängig von der Farbein
schätzung der Aktivierungslösung ist; damit sind auch etwaige
persönlichen Fehleinschätzungen des Bedieners durch Lichtef
fekte u. a. ausgeschlossen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
einiger Beispiele näher erläutert, die in keiner Weise be
schränkend auf die Anwendbarkeit des Erfindungsgedankens zu
verstehen sind. Dabei sind die verschiedenen Beispiele hin
sichtlich Substratgestaltung und Aktivierungslösung bewußt un
terschiedlich gewählt, um die Anwendungsbreite der Erfindung
zu demonstrieren. Wesentlicher ist die in den Beispielen ge
wählte Differenz der Extinktionswerte; sie ist beim Beispiel 1
zu gering, beim Beispiel 2 richtig und beim Beispiel 3 zu
groß.
Ein Nadelfilzsubstrat aus PP mit einer Faserstärke von 20 µm,
einer Porosität von 90% und einer Nenndicke von 3 mm wurde im
herstellungsbedingten Konfektionszustand, d. h. mit einer hy
drophilierenden Faserausrüstung, mit einer bestimmten Vor
schubgeschwindigkeit durch eine Aktivierungslösung mit einem
Verhältnis Pd/Sn von 2,7 und einer Wasserstoffionenkonzentra
tion von 1,45 mol/l geführt. Die bei einer Temperatur von 26°C
hergestellte Aktivierungslösung wurde zu einem Zeitpunkt mit
der zu imprägnierenden Nadelfilzbahn in Kontakt gebracht, an
dem der den Reduktionsfortschritt der Pd/Sn-Komplexe kenn
zeichnende Wert der Exktinktionsdifferenz 0,13 betrug. Nach
dem Entfernen der verbrauchten Aktivierungslösung aus den Po
ren der Nadelfilzbahn wurde diese direkt in eine chemische
Vernicklungslösung getaucht. Eine im Anschluß durchgeführte
galvanische Vernicklung des nun elektrisch leitenden Substra
tes zeigte als Ergebnis eine ungleichmäßig metallisierte porö
se Nadelfilzbahn.
Eine Vliesstoffbahn aus Polypropylen mit einer Nenndicke von
3,8 mm, einer Breite von 600 mm, einer Länge von 20 m sowie
einer Porosität von 92% wurde in üblicher Weise mit einer Ak
tivierungslösung, die 120 ppm Palladium(II)chlorid sowie 2
mol/l Salzsäure enthielt und deren molares Pd/Sn-Verhältnis
3,15 betrug zu einem Zeitpunkt in die Aktivierungslösung ge
taucht, als die photometrisch ermittelte Differenz der Extink
tion der Wellenlängen 560 nm und 640 nm einen Wert von 0,23
erreichte. Als Ergebnis der nachfolgend durchgeführten chemi
schen Vernicklung wurde eine über die gesamte Fläche gleichmä
ßig metallisierte poröse Nadelfilzbahn erhalten, deren Metall
auflage auf den Fasern sich galvanisch beliebig verstärken
ließ.
Für die Behandlung einer Bahn aus PP-Nadelfilz mit einer Por
osität von 89% und einer Bahnlänge von 18 m wurde eine Akti
vierungslösung verwendet, die durch Einbringen von 5,6 g
Palladium(II)chlorid in 45 l einer 28 g/l Salzsäuregas enthal
tenden wäßrigen Lösung und durch Vermischen mit 17 g
Zinn(II)chloriddihydrat erhalten wurde. Die sich von orange
über grün zu braunen Tönen färbende Aktivierungslösung wurde
kontinuierlich mit Hilfe einer optischen Durchflußmeßzelle er
faßt, wobei die Differenz der Extinktionswerte bei 560 nm und
640 nm linear mit der Zeitachse zunahm. Bei einer registrier
ten Extinktionsdifferenz von 0,42 wurde die Nadelfilzbahn in
die Aktivierungslösung getaucht, in der bereits deutlich Aus
flockungen zu erkennen waren. Nach der Aktivierung wurden die
Poren der Nadelfilzbahn von überschüssiger Aktivierungslösung
befreit und direkt mit chemischer Metallisierungslösung in
Kontakt gebracht und dabei chemisch vernickelt. Eine nachfol
gende Verstärkung der Nickelauflage auf galvanischem Wege
zeigte als Ergebnis, daß größere Flächenanteile der Bahn deut
lich erkennbare Fehlstellen aufwiesen, was eindeutig auf die
unzureichend katalytische Wirksamkeit der verwendeten Aktivie
rungslösung zurückzuführen war.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aktivierung von porösen Substraten aus elek
trisch nicht leitendem Kunststoff in Form von Vliesstoffen,
Nadelfilzen oder offenporigen Schäumen mit Porösitäten zwi
schen 40 und 96% mit Hilfe einer edelmetallhaltigen Aktivie
rungslösung auf der Basis von Pd/Sn mit löslichem Pd/Sn-Kom
plexanteil und einem molaren Mischungsverhältnis im Bereich
von Pd : Sn von 1 : 2,5 bis 1 : 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgereifte innerhalb eines Temperaturbereichs von 10
und 50°C unter Säurezusatz hergestellte Aktivierungslösung
erst dann, wenn die Differenz der Extinktions-
Werte der Lösung bei jeweils 540 bis 580 nm und 620 bis 660 nm
den Wert 0,2 überschritten hat, eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Extinktionswerte bei verschiedenen Wellenlängen inner
halb eines zeitlichen Bereichs, in dem die
Differenz der Extinktionswerte linear mit dem Reduktionsfort
schritt der löslichen Pd/Sn-Komplexe zunimmt, bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz der zwischen 0,2 und 0,3
gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des porösen Substrates hydrophob ist, aber
durch entsprechende Maßnahmen wie Konditionieren, Aufbringun
gung einer Schlichte oder Faserausrüstung hydrophilisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivierungslösung durch Beimischen von festem Zinn
salz zu einer sauren Lösung von Palladium(II)chlorid unter
Durchrühren der Lösung hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Säurekonzentration der Lösung und das Verhältnis von
Pd/Sn so gewählt wird, daß die Reifungszeit unter einer Stunde
liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995124601 DE19524601C1 (de) | 1995-07-06 | 1995-07-06 | Verfahren zum Aktivieren von Kunststoffoberflächen auf der Basis von Pd/Sn mit photometrischer Reifungskontrolle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995124601 DE19524601C1 (de) | 1995-07-06 | 1995-07-06 | Verfahren zum Aktivieren von Kunststoffoberflächen auf der Basis von Pd/Sn mit photometrischer Reifungskontrolle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19524601C1 true DE19524601C1 (de) | 1996-03-21 |
Family
ID=7766141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995124601 Expired - Lifetime DE19524601C1 (de) | 1995-07-06 | 1995-07-06 | Verfahren zum Aktivieren von Kunststoffoberflächen auf der Basis von Pd/Sn mit photometrischer Reifungskontrolle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19524601C1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3532518A (en) * | 1967-06-28 | 1970-10-06 | Macdermid Inc | Colloidal metal activating solutions for use in chemically plating nonconductors,and process of preparing such solutions |
US3627558A (en) * | 1968-11-27 | 1971-12-14 | Technograph Printed Circuits L | Sensitization process for electroless plating |
US3672923A (en) * | 1970-06-29 | 1972-06-27 | Kollmorgen Corp | Solid precious metal sensitizing compositions |
-
1995
- 1995-07-06 DE DE1995124601 patent/DE19524601C1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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