DE19524261A1 - Steuerung der Zündung eines Verdampfungsbrenners - Google Patents
Steuerung der Zündung eines VerdampfungsbrennersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuerung der Zündung eines
Verdampfungsbrenners eines insbesondere zur Innenraumbe
heizung eines Kraftfahrzeuges dienenden Heizgerätes mit
regel- bzw. steuerbarem Gebläse für Verbrennungsluft und
Glühkerze zum Vorheizen des Verdampfers, welcher während
des Vorheizens zur Entfernung eventueller Brennstoffrück
stände bzw. -dämpfe durch das Gebläse belüftet wird.
Bei derzeit üblichen Verdampfungsbrennern wird in der
Zündphase zunächst das Gebläse auf hohe Leistung ge
steuert. Gleichzeitig heizt die Glühkerze den Verdampfer
auf. Nach einer längeren Aufheizphase wird dann bei
weiterhin mit hoher Leistung laufendem Gebläse Kraft
stoff in den Verdampfer eingebracht und dort aufgrund
der inzwischen erreichten hohen Temperatur des Ver
dampfers entzündet. Danach kann die Glühkerze ausge
schaltet werden, da nunmehr die entzündeten Flammen
kontinuierlich weiterbrennen, solange hinreichend Brenn
stoff und Luft zugeführt werden.
Aus der DE 40 30 384 C2 ist es bekannt, während der
Zündphase des Verdampfungsbrenners die Glühkerze zu
nächst in einer ersten Phase mit hoher Leistung und
danach in einer zweiten und dritten Phase mit zunehmend
verminderter Leistung zu betreiben. In der ersten Phase
wird kurzzeitig Brennstoff in den Verdampfer eingebracht.
Danach wird die Brennstoffzufuhr zunächst unterbrochen
und erst in der dritten Phase wieder eingeschaltet. In
der ersten Phase wird während der Brennstoffeinbringung
oder -förderung kurzzeitig ein starker Luftstrom durch
den Verdampfer geleitet. Während der zweiten Phase
dann kurze Luftstöße mit schwächerer Leistung, und in
der dritten Phase wird dann die Luftzufuhr für Dauer
betrieb eingeschaltet und kontinuierlich erhöht.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine neue Steuerung für
die Zündung eines Verdampfungsbrenners eines Heizgerätes
zu schaffen, wobei insbesondere ein geringer Energiever
brauch beim Betrieb der Glühkerze erzielt werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Gebläse während der Vorheizphase bei eingeschalteter
Glühkerze und noch stillstehender Brennstoffpumpe
zunächst nur mit minimaler Leistung anläuft, daß dann die
Brennstoffpumpe bei minimaler bzw. sehr geringer
Gebläseleistung mit geringer Förderleistung zu laufen
beginnt, und daß nach Zündung einer Flamme die Gebläse
leistung unter verzögert nachfolgender Erhöhung der
Förderleistung der Pumpe - vorzugsweise mehrfach - erhöht
wird.
Dabei ist in besonders bevorzugter Weise vorgesehen, die
Glühkerze mit hoher Leistung arbeiten zu lassen bzw. eine
Glühkerze mit hoher elektrischer Leistung zu verwenden.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken,
während der Vorheizphase die Luftzufuhr zum Verdampfungs
brenner soweit als möglich einzuschränken bzw. ganz zu
unterlassen, um eine in dieser Phase unerwünschte Kühlung
der Glühkerze zu vermeiden. Das gleichwohl, wenn auch mit
minimaler Leistung, laufende Gebläse soll im Bedarfsfall
nur noch sicherstellen, daß der Verdampfungsbrenner von
Brennstoffrückständen und -dämpfen befreit wird, die
unter ungünstigen Betriebsbedingungen - etwa wenn das
Heizgerät in an sich unsachgemäßer Weise mehrfach kurz
hintereinander an- und ausgestellt wurde - eventuell auf
treten könnten. Durch die Entfernung dieser Rückstände
und Dämpfe wird eine unkontrollierte Zündung vermieden.
Gleichzeitig nutzt die Erfindung die an sich über
raschende Erkenntnis, daß ein minimaler Betrieb des
Gebläses zum Freiblasen des Verdampfungsbrenners aus
reicht.
Da bei der Erfindung die Glühkerze in der Vorheizphase
in ihrer Heizwirkung weder durch einen übermäßig kühlen
den Luftstrom noch durch ebenfalls kühlend wirkende
Brennstoffreste oder -dämpfe nennenswert beeinträchtigt
wird, kann die Glühkerze und die Zündzone des Verdamp
fungsbrenners schnell aufgeheizt werden. Wenn dabei die
Glühkerze mit hoher Leistung arbeitet, erfolgt die
Wärmezufuhr durch die Glühkerze deutlich schneller als
der Wärmetransport innerhalb des Verdampfungsbrenners,
mit der Folge, daß in der Umgebung der Glühkerze sehr
schnell zur Zündung von Brennstoff ausreichende Tempe
raturen erreicht werden, während der Verdampfungsbrenner
im übrigen noch kühler bleibt. Damit läßt sich die er
wünschte Wirkung erreichen, daß bei der nachfolgenden
Zufuhr einer geringen Brennstoffmenge bei zunächst noch
minimaler Gebläseleistung in der Umgebung der Glühkerze
eine kleinere Flamme gezündet wird, die dann ihrerseits
den Verdampfungsbrenner zunehmend erhitzt, ohne daß dazu
noch ein weiterer Betrieb der Glühkerze notwendig wäre.
Auf diese Weise läßt sich der während der Zündphase not
wendige gesamte Energieverbrauch der Glühkerze deutlich
vermindern. Es muß lediglich gewährleistet werden, daß
für die Glühkerze eine Energieversorgung vorhanden ist,
die kurzzeitig eine hohe Leistungszufuhr ermöglicht.
Derartiges ist mit heutigen Batterien ohne weiteres mög
lich.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist für die
Vorheizphase je nach Umgebungstemperatur ein kürzerer
oder - bei tiefen Umgebungstemperaturen - längerer Zeit
raum vorgesehen. Auf diese Weise kann bei "gemäßigten"
Wintertemperaturen erheblich elektrische Energie während
des Starts eines Heizgerätes gespart werden.
Des weiteren ist es zweckmäßig, bei der Länge der Vor
heizphase auch die Art des jeweils verwendeten Brenn
stoffes zu berücksichtigen. Während "normale" Diesel
kraftstoffe regelmäßig Komponenten enthalten, die schon
bei relativ geringer Temperatur verdampfen, haben Ersatz
brennstoffe auf pflanzlicher Basis - typischerweise
handelt es sich dabei um Pflanzenmethylester - höhere
Verdampfungstemperaturen, so daß eine etwas längere Vor
heizphase notwendig wird. Durch eine Umschaltbarkeit des
Heizgerätes auf unterschiedliche Brennstoffqualitäten
läßt sich dann gewährleisten, daß in der Vorheizphase
mit dem jeweils geringst möglichen Energiebedarf gear
beitet wird.
Soweit ein Fahrzeugmotor durch Betätigung eines Schalters
auf unterschiedliche Brennstoffqualitäten umgeschaltet
wird, kann gegebenenfalls durch diesen Schalter auch das
Heizgerät entsprechend umgesteuert werden.
Nachfolgend wir die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 ein schematisiertes Schnittbild eines Heiz
gerätes mit Verdampfungsbrenner und
Fig. 2 ein Diagramm, welches die erfindungsgemäße
Steuerung bei der Zündung des Heizgerätes
wiedergibt.
Das Heizgerät der Fig. 1 besitzt in grundsätzlich be
kannter Weise eine Brennkammer 1, der über eine Dosier
pumpe 2 Brennstoff und über ein Gebläse 3 Verbrennungs
luft steuerbar zuführbar ist. Die Wandungen der Brenn
kammer 1 bzw. Wandungsbereiche derselben sind durch ein
Drahtvlies überdeckt bzw. aus derartigem Material ausge
bildet, welches zugeführten Brennstoff nach Art eines
Dochtes aufnimmt, wobei dann der von diesem Drahtvlies
abdampfende Brennstoff unter Luftzuführung selbsttätig
abbrennt.
Seitlich an der Brennkammer 1 ist ein radialer Sack
raum 1′ angeordnet, in dem eine Glühkerze 1′′ unterge
bracht ist, welche in weiter unten dargestellter Weise
zur Zündung des Brennstoffes dient, der vorzugsweise
über den Sackraum 1′ bzw. die Umgebung der Glühkerze 1′′
zur Brennkammer 1 geleitet wird.
An die Brennkammer 1 schließt ein Wärmetauscher 4 an,
welcher einen von den aus der Brennkammer 1 austretenden
Verbrennungsgasen durchströmten Gasraum 5 sowie einen
von einem hydraulischen Wärmeträgermedium, in der Regel
Wasser, durchsetzten Hydraulikraum 6 aufweist, der gegen
über dem Gasraum 5 durch einen Gasmantel 7 und nach
außen durch einen Wassermantel 8 abgeschlossen ist. Die
Verbrennungsgase treten in den Gasraum 5 über ein aus
gangsseitig an der Brennkammer 1 angeordnetes Flammrohr 9
ein und werden am von der Brennkammer 1 abgewandten
geschlossenen Ende des Gasraumes 5 umgelenkt, so daß
sie über eine Abgasleitung 10 und einen nicht dargestell
ten Abgasschalldämpfer nach außen abgeleitet werden
können, nachdem sie an der Wandung des Gasmantels 7
unter Übertragung von Wärme auf das hydraulische Wärme
trägermedium entlanggeströmt sind.
Der Hydraulikraum 6 wird vom hydraulischen Wärmeträger
medium, welches durch entsprechende Führungsstege auf der
Außenseite des Gasmantels 7 geführt wird, schraubenförmig
von einem Eingang 11 zu einem Ausgang 12 hin in einem
Kreislauf durchströmt, der über ein oder mehrere Heiz
körper (nicht dargestellt) und/oder über den Kühlkreis
lauf eines Kraftfahrzeugmotors führt.
Gegebenenfalls kann anstelle des hydraulischen Wärme
trägermediums auch direkt Luft aufgeheizt werden, die
zu diesem Zweck mittels eines gesonderten Gebläses
über die Außenseite des Gasmantels 7 geführt wird.
Die Fig. 2 zeigt nun die Steuerung während der Zünd
phase des Verdampfungsbrenners.
Im Diagramm A ist die Leistung P des Gebläses 3 in Ab
hängigkeit von der Zeit t aufgetragen.
Im Diagramm B wird die Förderleistung Q der Dosier
pumpe 2 in Abhängigkeit von der Zeit t wiedergegeben.
Das Diagramm C zeigt das Auftreten eines Signales S zur
Flammenerkennung in Abhängigkeit von der Zeit t.
Das Diagramm D zeigt, mit welcher elektrischen Leistung W
die Glühkerze in Abhängigkeit von der Zeit t beaufschlagt
wird.
Das Heizgerät möge nun zu einem Zeitpunkt t₀ eingeschal
tet werden.
Damit schaltet die Steuerung des Heizgerätes das
Gebläse 3 auf eine sehr geringe Leistung P₁, welche im
wesentlichen gerade ausreichend ist, um die Brennkammer 1
von eventuellen Brennstoffrückständen oder -dämpfen
freizuhalten.
Gleichzeitig oder mit geringer Zeitverzögerung wird die
Glühkerze 1′′ auf eine hohe Leistung Wh eingeschaltet.
Gemäß einer Alternative kann auch zum Zeitpunkt t₀ nur
die Glühkerze 1′′ eingeschaltet werden, das Gebläse 3 wird
dann mit Verzögerung zum Zeitpunkt t₀₁ angefahren.
Die Dosierpumpe 2 bleibt zunächst ausgeschaltet. Nun
mehr wird also die Brennkammer 1 bzw. der Sackraum 1′
durch die Glühkerze 1′′ vorgeheizt. Zu einem Zeitpunkt t₁,
der in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur derart
gewählt wird, daß die Glühkerze 1′′ zumindest einen
kleinen Bereich des Sackraumes 1′ bzw. der Brennkammer 1
auf eine hinreichend hohe Temperatur zu bringen vermag,
wird die Dosierpumpe 2 eingeschaltet und auf eine geringe
Förderleistung Q₁ gebracht. Der nunmehr über den Sack
raum 1′ zuströmende Brennstoff entzündet sich nach
kurzer Zeit, so daß zu einem Zeitpunkt t₂ von einem
nicht dargestellten Flammenerkennungssensor ein
Ausgangssignal S₁ erzeugt wird.
Aus Sicherheitsgründen bleibt danach die Glühkerze
noch kurzzeitig eingeschaltet. Nach einem Zeitpunkt t₃
bleibt dann die Glühkerze 1′′ ausgeschaltet.
Etwa beginnend mit dem Zeitpunkt t₁ wird die Leistung
des Gebläses 3 kontinuierlich hochgefahren, derart, daß
zu einem Zeitpunkt t₄ eine leicht erhöhte Gebläseleistung
P₄ erreicht wird. Kurz danach zu einem Zeitpunkt t₅ wird
dann die Dosierpumpe 2 auf eine leicht erhöhte Förder
leistung Q₅ hochgesteuert, die dann zunächst unverändert
bleibt, während die Leistung des Gebläses 3 erneut
hochgefahren wird und zu einem Zeitpunkt t₆ eine mittlere
Leistung P₆ erreicht.
Danach wird zu einem Zeitpunkt t₇ die Förderleistung der
Dosierpumpe 2 erneut erhöht, uns zwar auf einen Wert Q₇.
Gleichzeitig wird die Leistung des Gebläses 3 hochge
fahren, bis zum Zeitpunkt t₈ die große Gebläseleistung P₈
für normalen Heizbetrieb vorliegt. Damit ist die Start
phase des Heizgerätes beendet. Nunmehr erfolgt ein
grundsätzlich herkömmlicher - geregelter - Heizbetrieb.
Claims (6)
1. Steuerung der Zündung eines Verdampfungsbrenners
eines insbesondere zur Innenraumbeheizung eines
Kraftfahrzeuges dienenden Heizgerätes mit regel
bzw. steuerbarem Gebläse für Verbrennungsluft und
Glühkerze zum Vorheizen des Verdampfers, welcher
während des Vorheizens zur Entfernung eventueller
Brennstoffrückstände bzw. -dämpfe durch das Gebläse
belüftet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gebläse (3) während der Vorheizphase bei
eingeschalteter Glühkerze (1′′) und noch stillstehen
der Brennstoffpumpe (2) bzw. ausgeschalteter Brenn
stoffzufuhr mit minimaler Leistung (P₁) anläuft,
daß dann die Brennstoffpumpe (2) bzw. Brennstoff
zufuhr bei minimaler bzw. sehr geringer Gebläse
leistung (P₁) mit geringer Förderleistung (Q₁)
zu laufen beginnt und daß nach Zündung einer Flamme
die Gebläseleistung unter verzögert nachfolgender
Erhöhung der Förderleistung der Brennstoffpumpe (2)
bzw. Brennstoffzufuhr - vorzugsweise mehrfach -
erhöht wird.
2. Steuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glühkerze (1′′) immer mit hoher Leistung (Wh)
arbeitet.
3. Steuerung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebsdauer (t₃-t₀) der Glühkerze (1′′)
in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur steuer
bar ist.
4. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebsdauer (t₃-t₀) der Glühkerze (1′′)
in Abhängigkeit von der Verdampfungstemperatur des
Brennstoffes bzw. einer Brennstoffkomponente steuer
bar ist.
5. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gebläse (3) beim Einschalten der Glüh
kerze (1′′) anläuft.
6. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gebläse (3) mit Verzögerung (t₀₁-t₀)
gegenüber dem Einschaltpunkt (t₀) der Glühkerze
(1′′) anläuft.
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