DE19523504A1 - Vorrichtung zur Kraftbegrenzung bei einer Antriebseinrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Kraftbegrenzung bei einer AntriebseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kraftbegrenzung, die bei einer Antriebseinrichtung
zwischen Antriebsteil und Abtriebsteil eingebaut ist und einen von einem Druckmittel beauf
schlagbaren Zylinder mit Kolbenstange aufweist, wobei eine den Druck begrenzende Einrichtung
in einer Leitung angeordnet ist, die zwei unter Druck stehende Räume miteinander verbindet.
Aus der DE-OS 27 12 ist bereits eine hydraulisch arbeitende Vorrichtung bekannt, mit deren
Hilfe der Abstand zweier Anlenkpunkte einer Kolbenstange von einander fixiert oder durch
Entkuppeln veränderbar gemacht wird. Es sollen von einem ersten Hebel Kräfte und Bewegungen
auf einen zweiten Hebel übertragen werden, wobei im entkuppelten Fall die Bewegung des einen
Hebels ohne Wirkung auf den anderen bleibt. Eine solche Vorrichtung kann man als Querrege
lungseinrichtung bei Omnibussen einsetzen. Die bekannte Vorrichtung verwendet zwei Kolben und
einen Schalter, der das Hydrauliköl vor oder hinter die Kolben zuführt und auch für die
Rückführung sorgt.
Mit Nachteil erfolgt die Kopplung in dem bekannten Fall durch beidseitig eingespannte Ölsäulen,
deren Volumen exakt und ohne Leckageöl konstantgehalten werden muß. Ersichtlich ist dies sehr
schwierig. Wenngleich im bekannten Fall die auf die Kupplungsstange einwirkenden Kräfte, wenn
sie einen bestimmten Druck überschreiten, auch nur teilweise übertragen werden, weil die
Kolbenstange bei Überschreiten des bestimmten Druckes in den Zylinder eingefahren wird, erfolgt
Jede Bewegung bei der bekannten Vorrichtung mit Nachteil doch durch die Bewegung der Kolben
In den Zylindern, und die Stangen werden durch fließendes Öl hin- und hergeschoben. Diese
Bewegungsströme des Hydrauliköls haben verschiedene Nachteile, z. B. wird das System dadurch
träge, es ergeben sich Erwärmungen usw., und man benötigt erheblichen Schaltungsaufwand, um
zu einer exakten Normallänge der bekannten Vorrichtung zu kommen und diese zu halten.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 262082 ist ferner eine Einrichtung zur Schubkraftbegrenzung
in den Pleuelstangen von Kurbeltrieben bekannt. Dort wird aber zur Begrenzung der Schubkraft
ein Endschalter verwendet, um ein unzulässiges Ansteigen der Schubkraft dadurch zu vermeiden,
daß der Antriebsmotor ausgeschaltet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kraftbegrenzungsvorrichtung der eingangs
genannten Art zu vereinfachen und so auszugestalten, daß bei Schaffung einer Art Überlastsicherung
Leckageströme des Druckmittels nahezu vollständig vermieden werden,
Bewegungsströme des Druckmittels verringert werden und die eingestellte Maximalkraft, auch
nach dem Auslösen der Sicherungsfunktion, weiterhin von der Antriebsseite zur Abtriebsseite
und/oder umgekehrt übertragen wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
- a) der einzige Zylinder an einer ersten Druckplatte einer ersten Seite (Abtriebsseite) befestigt ist,
- b) die erste Druckplatte über mindestens einen sich parallel zur Kolbenstange erstreckenden Führungskörper mit einer zweiten Druckplatte einer zweiten, gegenüberliegenden Seite (Antriebsseite) verbunden ist,
- c) das äußere Ende der Kolbenstange an einer dritten Druckplatte angebracht ist, die
- d) von dem Führungskörper verschieblich geführt
- e) und mit mindestens einer sich parallel zum Führungskörper erstreckenden Zugstange für die Mitnahme unter Verlängerung/Verkürzung des Abstandes zwischen dem Antriebsteil und einem Übertragungselement der ersten Seite (Abtriebsseite) in Eingriff bringbar ist,
- f) die Zugstange in der ersten und der dritten Druckplatte verschieblich geführt und
- g) an dem Übertragungselement der ersten Seite befestigt ist;
- h) eine zweite Übertragungsstange als Antriebsteil der zweiten Seite in der zweiten Druckplatte verschieblich geführt und durch ein an ihrem Ende angebrachtes Mitnehmerteil mit der zweiten Druckplatte für die Mitnahme zur Verlängerung/Ver kürzung des Abstandes zwischen dem Antriebsteil und dem Übertragungselement der ersten Seite in Eingriff bringbar ist und
- i) das Mitnehmerteil für die Mitnahme zur Verlängerung/Verkürzung des Abstandes zwischen dem Antriebsteil und dem Übertragungselement der ersten Seite mit der dritten Druckplatte in Eingriff bringbar ist.
Durch den Einsatz nur eines einzigen Zylinders ist die Kraftbegrenzungsvorrichtung vereinfacht
und arbeitet gleichwohl präzise und zuverlässig. Weiterhin arbeitet die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit doppelter Wirkung, denn sie erfüllt ihre Funktion sowohl, wenn der Antrieb auf Zug
als auch wenn er auf Druck belastet wird. Zur Lastbegrenzung ist der Zylinder so in das
Druckmittelsystem geschaltet, daß im Falle des Normalbetriebes bei normaler Bewegungsüber
tragung die Lastbegrenzung nicht überschritten wird und dann im Falle eines hydraulischen
Systemes auch keine Bewegung des Druckmittels stattfindet.
Der einzige Zylinder, welcher an der ersten Druckplatte befestigt ist, kann aber auch bei weiterer
Ausgestaltung der Erfindung ein hydraulischer Stoßdämpfer sein. Auch eine Gasfeder kann man
sich für den Zylinder denken. Bei Einsatz eines Stoßdämpfers, einer Gasfeder oder auch eines
Hydraulik- oder Pneumatikzylinders als "Zylinder" würde die gesamte Schaltung noch weiterhin
sehr vereinfacht werden. Die Kennlinie der Gasfeder ist zwar bekanntlich leicht ansteigend, der
Anstieg ist aber für die gewünschten Funktionen ausreichend flach. Die Kennlinie des
Stoßdämpfers ist sogar nahezu konstant. Bei einfacheren Anwendungsfällen, bei denen das
Ansprechen der Überlastsicherung nicht zu häufig erfolgt, oder wenn man für das Zurückfahren
des Stoßdämpfers in die Ausgangslage genügend Zeit hat, dann kann mit diesen Einheiten
(Stoßdämpfer, Gasfeder, Pneumatikzylinder) einfach und billig gearbeitet werden.
Im folgenden wird aber unter dem an der ersten Druckplatte befestigten "Zylinder" ein durch ein
Druckmittel betätigter Zylinder verstanden, dessen Schaltung gegenüber bekannten Vorrichtungen
immer noch einfacher ist. Die "Druckplatte" kann bei anderen als den hier beschriebenen
Ausführungsformen aber auch integraler Bestandteil des Zylinders selbst sein. Zum Beispiel kann
die Druckplatte als Biegeträger oder Joch ausgebildet sein.
Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß die den Druck des Druckmittels
begrenzende Einrichtung ein Ventil ist. Beispielsweise kann man die Aufgabe durch eine
Ölhydraulik sehr angenehm und zweckmäßig lösen. Durch das erwähnte Ventil kann der Druck
In bekannter Weise einfach begrenzt und präzise konstantgehalten werden. Dadurch kann eine
Maximalkraft, die von der ersten auf die zweite Seite übertragen werden soll (oder umgekehrt)
eingestellt und sogar nach dem Auslösen wieder weiterhin übertragen werden. Dieses "Auslösen"
oder auch "Ansprechen" der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt dann, wenn der eingestellte
maximale Druck an dem erwähnten Begrenzungsventil überschritten wird. Die hierbei
überschrittene Auslösekraft ist eine exakt einstellbare, definierte Größe, ein Schwellenwert,
welcher genau die gewünschte Kraftbegrenzung ergibt. Hier wirkt sich auch die günstig begrenzte
Kennlinie im Falle eines Hydraulikantriebes aus. Auf diese Weise erhält man eine sehr günstige
Übertragungsfunktion mit der erfindungsgemäßen Kraftbegrenzungsvorrichtung. Man erhält durch
die waagerechte Kennlinie eines Hydraulikantriebes bei der Übertragung von Drehmomenten bzw.
Kräften von der ersten Seite, z. B. der Antriebsseite, zu einer zweiten Seite, z. B. der gegenüber
liegenden Abtriebsseite, eine konstante Kraft oder ein konstantes Drehmoment.
Vorteilhaft ist die Erfindung weiterhin dadurch ausgestaltet, daß das Übertragungselement an einer
ersten Übertragungsstange der ersten Seite befestigt ist, deren Längsmittellinie in der
Längsmittellinie des Zylinders, der Kolbenstange und der zweiten Übertragungsstange liegt.
Dadurch erhält man eine optimale Übertragung von Kräften oder Drehmomenten, die auch exakt
bestimmt und gehalten werden können. Trotz dieses geradlinigen Aufbaues der nahezu ma
thematisch exakten Konstruktion ergibt sich durch das Druckmittel, auch im Falle der Verwendung
von Hydrauliköl, eine Federwirkung, wobei diese "Feder" mit einer waagerechten Kennlinie
arbeitet. Diese Federungseigenschaften resultieren aus dem Federvermögen der Druckmittelsäule.
Dann können harte Stöße und Schläge abgedämpft werden, so daß sie den Antrieb nicht
belasten. Hinzu kommen die Federeigenschaften, die aus dem elastischen Deformationsvermögen
der Leitungen stammen. Auch sie schützen den Antrieb, so daß insgesamt die Lagerung mit
Vorteil eine höhere Lebensdauer haben kann.
Durch den Aufbau gemäß der Erfindung, der auch für oszillierend arbeitende Antriebe besonders
günstig arbeitet, wirkt die gleiche Kraft in beide Richtungen längs der Längsmittellinie. Damit hat
man sowohl für Zug als auch für Druck die gleiche Auslösekraft. Mit ein und demselben
Druckbegrenzungsventil kann man den Maximalwert der zu übertragenden Kraft einstellen. Der
erwähnte einzige Zylinder bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird jedes Mal auf Druck
belastet, sei es, daß zwischen der Antriebs- und der Abtriebsseite eine Druckkraft, sei es, daß
eine Zugkraft wirkt.
Zweckmäßig ist es auch, daß man mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ohne besonderen
Aufwand die Rückstellung des Systems in die Nullage bekommt. Gerade bei der oszillierenden
Bewegung wird durch die neue Vorrichtung erreicht, daß ohne fremde Einwirkung, nachdem die
Abtriebsseite mit einem Werkzeug beispielsweise durch das Auslösen stehengeblieben ist, beim
Rückhub dieses Werkzeug durch Ausfahren der Kolbenstange wieder mitgenommen wird, ohne
daß eine Synchronität verlorengegangen wäre oder besondere Einrichtungen diese wiederherge
stellt hätten. Erreicht wird diese einfache Rückstellung durch die Verwendung des Zylinders und
die Bewegung seiner Kolbenstange durch das Druckmittel in Richtung auf das Einfahren der
Kolbenstange in den Zylinder im Falle des Auslösens oder Ansprechens. Die Umsetzung von Zug
auf Druck erfolgt auf rein mechanischem Weg. Beim Auslösen wird also der Kolben stets in den
Zylinder hineingedrückt.
Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn der Führungskörper mindestens eine
Führungsstange oder ein den Zylinder und die Zugstange umgreifendes Führungsrohr ist. Bei der
Ausführungsform mit der Führungsstange ist das Kraftbegrenzungssystem nach außen offen. Wird
anstelle der mindestens einen Führungsstange das hülsenförmige Führungsrohr eingesetzt, dann
kann dieses wie eine Art Teilgehäuse die Begrenzungsvorrichtung teilweise nach außen hin
abschließen. Herstellung, Einsatz und Betrieb eines hülsenförmigen Führungsrohres ist ebenso
zuverlässig und mit geringem Aufwand einsetzbar wie eine Führungsstange.
Bei weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist der Hydraulikzylinder an einem unter
Druck stehenden Speicherbehälter für Hydrauliköl angeschlossen. Durch diese Speicherhydraulik
kann in verhältnismäßig kurzer Zeit beim Rückhub des oszillierend arbeitenden Zylinders das Öl
wieder in den Zylinder hineingedrückt werden. Dieser Rücktransport reagiert weit schneller als bei
normalen Hydraulikpumpen. Im Falle der Erfindung wird also nicht ein Ölstrom durch ein
Wegeventil zwangsweise gesteuert, weshalb insbesondere bei oszillierendem Betrieb eine
wesentlich höhere Hubzahl erreicht werden kann, also antriebsseitig im Falle eines Kurbel
antriebes eine größere Drehzahl vorgesehen werden kann. Während man bei üblichen
Hydraulikanlagen im Durchschnitt Hubzahlen von 40 Hüben pro Minute als Arbeitsspiele erreichen
kann, (Vorwärts- und Rückwärtshub, komplett gerechnet) ist es durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung möglich, etwa 100 Hübe pro Minute vorzusehen.
Gemäß der Erfindung ist es weiterhin zweckmäßig, wenn in der mit dem Zylinder verbundenen
Leitung für das Druckmittel ein modifiziertes Druckzuschaltventil angeordnet ist, damit bei jedem
Überschreiten der eingestellten Auslösekraft ein definiertes Volumen an Öl ausgetauscht wird.
Wenn die Kraftbegrenzungsvorrichtung gemäß der Erfindung bei einer speziellen Anwendung sehr
häufig anspricht, dann kann durch die vorstehenden Maßnahmen dafür gesorgt werden, daß bei
jedem Hub - bei oszillierendem Betrieb der Vorrichtung - etwas von dem Druckmittel, ins
besondere Hydrauliköl, ausgetauscht wird. Dadurch kann die sich erwärmende Menge Öl durch
Öl bei geringerer Temperatur ausgetauscht werden, so daß die Begrenzungsvorrichtung häufig
in den Überlastbereich hineinfahren kann, ohne daß eine schädliche Erwärmung des Druckmittels
erfolgt. Es wird insbesondere nur ein beschränktes, definiertes Volumen an Öl ausgetauscht und
nicht etwa das gesamte Öl. Für das gesamte Volumen an Öl müßte eine zu große Antriebs
leistung verbraucht werden, die für den Gesamtbetrieb der Begrenzungsvorrichtung nach der
Erfindung eine Verlustleistung wäre.
Nimmt man beispielsweise einen Arbeitszylinder mit 63 mm Durchmesser, dann hat sich ein
Austauschvolumen von 20 bis 50 cm³ Öl als zweckmäßig erwiesen. Bei der erfindungsgemäßen
Hydraulikschaltung wird dann bei jedem Hub dieses geringe Teilvolumen drucklos in den
Ölvorratsbehälter gegeben. Ein kleines Hydraulikaggregat, zu welchem dieser Ölvorratsbehälter
gehört, wird für den Austausch des kleinen Volumens an Öl verwendet, weil in diesem
Ölvorratsbehälter das Öl entweder durch Konvektion mit der Umgebungsluft oder durch einen
Ölkühler wieder abgekühlt wird. Es wird also in dem relativ kleinen Arbeitszylinder fortlaufend eine
bestimmte geringe Menge an Öl pro Hub wieder ausgetauscht. Wenn man einen solchen
Arbeitszylinder gemäß dem vorstehenden Beispiel mit einem Durchmesser von 63 mm
(Kolbendurchmesser) verwendet, hat man eine Begrenzungsvorrichtung für eine Auslösekraft in
der Größenordnung von 6 Tonnen bzw. 60 kN.
Das übrige Öl wird gespannt zum Speicher gefördert. Der Speicher enthält beispielsweise eine
Gasblase, z. B. Stickstoff als Gas, wo das Öl fortlaufend unter einem bestimmten Mindestdruck
gehalten wird. Durch diesen Druck hat man die oben erwähnte Rückstellkraft und vor allem eine
sehr große Ölmenge in sehr kurzer Zeit zur Verfügung, um die Einrichtung wieder in die
Normallage zu fahren. Bei der erfindungsgemäß beispielsweise verwendeten Hydraulikschaltung
wird also mit Vorteil von dem Öl, welches aus dem Zylinder herausgepreßt wird, eine kleine
Menge abgezweigt, die drucklos zu dem oben erwähnten Tank bzw. Ölvorratsbehälter gefördert
wird, während der gesamte Rest des Druckmittels, d. h. des Öles, unter Druck im Speicher
gehalten wird, also gespannt zur Verfügung steht, um die Vorrichtung wieder in die Ausgangs
stellung zurückzufahren.
Bei einer Antriebsleistung einer mit der Kraftbegrenzungsvorrichtung gemäß der Erfindung
versehenen Maschine von 120 kW kann man durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine
sehr kleine Verlustleistung von z. B. nur 1 kW den Ölaustausch vornehmen. Würde man
statt dessen das gesamte Ölvolumen vollständig austauschen wollen, hätte man eine Ver
lustleistung von 15 kW. Man erkennt, daß durch die erfindungsgemäße Maßnahme die
Verlustleistung durchaus als vertretbar angesehen werden kann.
Günstig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn die Zugstange(n) an dem vorzugsweise
plattenförmigen Übertragungselement längeneinstellbar angebracht ist. Eine bevorzugte
Ausführungsform zeigte gute Ergebnisse bei günstiger Herstellung, wenn man das Übertragungselement
in Gestalt einer Platte ausgebildet hat. Wenn außerdem die Zugstange bzw. bei der
anderen Ausführungsform die Zugstangen längeneinstellbar ist bzw. sind, kann man den Hub in
einfacher Weise verändern. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders günstig bei
Werkzeugen einsetzbar, die einen großen Hub haben. Dies gilt beispielsweise bei Oszillatorbrechern
mit Dreh- bzw. Schwenkbewegungen wenigstens einer Walze, wobei ca. 60° dieser
Schwenkbewegungen durch die erfindungsgemäße Vorrichtung abgesichert werden können. Der
Schwenkwinkel ist frei wählbar. Ein Winkel von 60° bedeutet für den Kurbelbetrieb eine effektive
Kraftübertragung. Hinsichtlich der Längeneinstellung der Zugstangen (spielfrei) wird die
Hubveränderung durch Verstellung der Zugstangen und der Führungskörper erreicht.
Bei vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an der zweiten Seite (Antriebsseite) am
Ende der mindestens einen Zugstange ein Mitnehmer befestigt, und zwischen diesem und der
dritten Druckplatte ist ein Dämpfungsmittel vorgesehen, vorzugsweise eine Schicht aus
elastischem Material; und/oder das Mitnehmerteil ist beidseitig mit Dämpfungsmitteln versehen;
und/oder zwischen dem Übertragungselement und der ersten Druckplatte ist ein Dämpfungsmittel
vorgesehen. Durch die erwähnten Dämpfungsmittel erreicht man zusätzlich zu den oben
angegebenen Maßnahmen Abdämpfungen harter Stöße und Schläge und damit eine Verlängerung
der Lebensdauer des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung versehenen Werkzeuges.
Weiterhin ist die Erfindung besonders vorteilhaft dadurch ausgestaltet, daß man die Vorrichtung
der vorstehend beschriebenen Art für die Kraftbegrenzung eines Kurbelantriebes verwendet, z. B.
für einen Oszillatorbrecher. Einerseits erkennt man, daß durch die oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Maßnahmen eine Oszillationsbewegung, d. h. eine hin- und herschwingende
Bewegung, mit großem Hub möglich ist. Bei dem Oszillatorbrecher muß z. B. eine Walze Dreh-
Schwenkbewegungen ausführen, von denen etwa 60° durch die erfindungsgemäße Kraftbegren
zungsvorrichtung abgesichert sein müssen. Das gelingt nur durch einen relativ großen Hub, der
sich durch das hülsenförmige Führungsrohr oder durch die mindestens eine Führungsstange und
die anderen maschinentechnischen Elemente leicht erreichen läßt. Die Vorrichtung kann damit
zweckmäßig als Überlastsicherung gegen klemmend wirkende Fremdkörper, die in den Brecher
hineingeraten sein können, verwendet werden. Betrachtet man das jeweilige Ende der
Übertragungsstange und das dort befindliche Auge, so dient dieses für die Befestigung an der
Maschine. Die antriebsseitige Übertragungsstange ist an dem drehenden Teil, z. B. einer
Kurbelscheibe, und dort insbesondere am Kurbelzapfen festgemacht. Auf der gegenüberliegenden
ersten oder Abtriebsseite befindet sich eine Kurbeischwinge, deren Winkelamplitude in der Praxis
durchaus 60° betragen kann. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ein Hub von 80 bis
100% verkraftet werden. Es ist mit anderen Worten möglich, daß 100% des Kurbeiweges durch
die neue Vorrichtung im Auslösefall aufgenommen werden kann. Dieser Extremfall bedeutet, daß
der Antrieb mit der Kurbel weiter dreht, während die Walze als Abtriebsglied zum Stillstand
kommt.
Bei dem übrigen Normaibetrieb und auch während der Kolbenstangenbewegung wird das
schwingende Werkzeug, z. B. die Walze, bis zur eingestellten Maximaikraft angetrieben und
bewegt. Nur die über diese Grenze hinausgehenden Kräfte werden durch Einfahren der
Kolbenstange in den Zylinder nach dem Auslösen umgewandelt. Danach sorgt die neue
Überlastsicherung dafür, daß die eingestellte Maximalkraft wieder annähernd konstant übertragen
wird.
Der Auslösekraft entspricht der am Begrenzungsventil eingestellte Druck.
Insbesondere bei einem Oszillatorbrecher ist das Werkzeug durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung geschützt und nicht brechbare Fremdkörper können die Abtriebsglieder zwar
blockieren, eine Beschädigung des Antriebes und der Werkzeuge ist damit aber vorteilhaft
ausgeschaltet.
Die Begrenzungsvorrichtung gemäß der Erfindung ist zwar insbesondere bei Oszillatorbrechern
günstig einsetzbar, sie kann aber auch für andere Varianten von Kurbeltrieben zweckmäßig
verwendet werden, nämlich immer dann, wenn man die Last begrenzen muß. Die Vorrichtung
kann als Überlastsicherung für viele Zwecke eingesetzt und als Zusatzgerät gebaut, vertrieben
und angebaut werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den
anliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch und teilweise abgebrochen eine erste Ausführungsform der Kraftbegren
zungsvorrichtung mit Führungsstangen, in der Normallage,
Fig. 2 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, wobei jedoch der Zustand bei Druck dargestellt
ist,
Fig. 3 eine ähnliche Darstellung wie in den Fig. 1 und 2, wobei jedoch der Zustand bei
Zugkraft dargestellt ist,
Fig. 4 schematisch eine zweite Ausführungsform mit dem hülsenförmigen Führungsrohr als
Führungskörper, wobei antriebsseitig die Kurbelscheibe und abtriebsseitig die
Kurbelschwinge mit dem Auslenkwinkel dargestellt ist,
Fig. 5 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 4, wobei die Übertragungsstangen auf beiden Seiten
nur bis zu ihrem jeweiligen Auge gezeichnet sind, in Normallage,
Fig. 6 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 5, wobei jedoch der Zustand bei Druck dargestellt
ist,
Fig. 7 eine ebenfalls ähnliche Darstellung wie in den Fig. 5 und 6, wobei jedoch der
Zustand bei Zugkraft dargestellt ist,
Fig. 8 ein Diagramm einer vereinfachten ersten Hydraulikschaltung und
Fig. 9 ein Diagramm einer verfeinerten zweiten Hydraulikschaltung.
Um einen Oszillatorbrecher mit einer Kurbelscheibe 1 anzutreiben, ist gemäß Darstellung der
Fig. 4 auf der ersten oder Abtriebsseite von der oszillierend anzutreibenden Walze nur die
Kurbeischwinge 2 gezeigt, die um den Schwenkpunkt 3 über einen Gesamtwinkel von z. B. 60°,
siehe gebogen er Doppelpfeil 4, angetrieben werden soll. Auf der Abtriebsseite ist an der
Kurbeischwinge 2 auf der dem Drehpunkt 3 gegenüberliegenden Seite daher über das Auge 5
eine erste Übertragungsstange 6 gelenkig angebracht, die mit einem als Platte ausgestalteten
Übertragungselement 7 fest verbunden ist. Sowohl bei der ersten Ausführungsform nach den
Fig. 1 bis 3 als auch bei der zweiten Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 7 finden sich
die meisten Teile der Vorrichtung in gleicher Form und Lage wieder, weshalb sie mit denselben
Bezugszahlen versehen sind.
An der Übertragungsplatte 7 (Übertragungselement) der Abtriebsseite ist bei der ersten
Ausführungsform (Fig. 1 bis 3) eine Zugstange 8 und sind bei der zweiten Ausführungsform
(Fig. 4 bis 7) zwei Zugstangen 8 angebracht. Diese befinden sich auf diametral gegenüber
liegenden Seiten der Übertragungsplatte 7. Auch bei der ersten Ausführungsform befindet sich
die eine Zugstange 8 im Außenbereich der Übertragungsplatte 7, denn im Mittelbereich entlang
der Längsmittellinie 9 liegt der einzige Zylinder 10, welcher den Arbeitszylinder darstellt.
Dieser einzige Zylinder 10 ist an einer ersten Druckplatte 11 der ersten oder Abtriebsseite
befestigt. Die Kolbenstange 12 des Zylinders 10 liegt ebenfalls in der Längsmittellinie 10, und die
meisten Bauelemente dieser Vorrichtung liegen entweder parallel oder senkrecht zu dieser Linie
9. Deshalb erstreckt sich die an der ersten Druckplatte 11 durch Schraubung bei 13 befestigte
Führungsstange 14 bezüglich der Längsmitteilinie 9 und des Zylinders 10 zur Zugstange 8 auf der
diametral gegenüberliegenden Seite und erstreckt sich parallel zu dieser.
In diesem Punkt unterscheidet sich die zweite Ausführungsform von der ersten dadurch, daß als
Führungskörper das hülsenförmige Führungsrohr 14a bei 13a an der ersten Druckplatte 11
befestigt ist.
Bei beiden Ausführungsformen befindet sich auf der der ersten Druckplatte 11 gegenüber
liegenden, der sogenannten zweiten oder Antriebsseite eine zweite Druckplatte 15, die bei 16 an
der Führungsstange 14 und bei 16a an dem hülsenförmigen Führungsrohr 14a befestigt ist. Dies
kann durch Verschrauben und/oder Schweißen erfolgen.
Am äußeren rechten, d. h. antriebsseitigen Ende der Kolbenstange 2 ist eine dritte Druckplatte 17
befestigt, die von der Führungsstange 14 (erste Ausführungsform) bzw. dem Führungsrohr 14a
(zweite Ausführungsform) verschieblich geführt ist. Die sich parallel zu der Führungsstange 14
bzw. dem Führungsrohr 14a erstreckende Zugstange 8 ist sowohl in der ersten Druckplatte 11 als
auch der dritten Druckplatte 17 verschieblich geführt, ist mit der Zugstange 8 in Eingriff bringbar
und an der Kolbenstange 12 befestigt. Der Eingriff der Zugstange 8 mit der dritten Druckplatte 17
erfolgt über einen Mitnehmer 18, der bei beiden Ausführungsformen auf dem antriebsseitigen
Ende der Zugstange 8 in Form einer Scheibe größeren Durchmessers als der der Zugstange 8
angebracht ist. Auf der entsprechenden Innenseite der zweiten Druckplatte 15 weist diese bei der
ersten Ausführungsform (Fig. 1 bis 3) eine Ausnehmung 19 auf, um den Mitnehmer 18 so
aufzunehmen, daß die zweite Druckplatte 15 bündig gegen die dritte Druckplatte 17 her
angefahren werden kann (Position der Fig. 1).
Bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 4 bis 7) ist eine solche Ausnehmung nicht erforderlich,
weil dort auf ein bündiges Berühren der beiden Platten 15 und 17 kein Wert gelegt wird (siehe
Fig. 5).
Auf der Antriebsseite verläuft die zweite oder antriebsseitige Übertragungsstange 20 durch ein
nicht bezeichnetes Mittenloch der zweiten Druckplatte 15 verschieblich entsprechend dem
Doppelpfeil 21 in den Fig. 1 und 5. An ihrem inneren Ende weist die zweite Übertragungs
stange 20 ein Mitnehmerteil 22 in der Form einer Scheibe auf, die am Ende der zweiten
Übertragungsstange 20 befestigt ist und als Anschlag gegen Herausziehen dieser Übertragungs
stange 20 aus der Gesamtvorrichtung dient.
Wiederum ist eine Ausnehmung 23 (Fig. 3) bei der ersten Ausführungsform in der dem
Mitnehmerteil 22 gegenüberliegenden dritten Druckplatte 17 angeordnet, um das gesamte
Mitnehmerteil 22 so aufzunehmen, daß die bündige Berührung der beiden Platten 15 und 17
(siehe Fig. 1) gewährleistet ist. Bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 4 bis 7) entfällt eine
solche Ausnehmung in der dritten Druckplatte 17.
In Fig. 8 erkennt man oben die vorstehend beschriebene Kraftbegrenzungsvorrichtung mit dem
Führungsrohr 14a, dem Zylinder 10 mit Kolbenstange 12 und den anderen aus der obigen
Beschreibung bekannten Teilen, einschließlich der ersten Übertragungsstange 6 und der
antriebsseitigen Übertragungsstange 20. Der Zylinder 10 ist bodenseitig an ein allgemein mit 28
bezeichnetes Druckzuschaltventil angeschlossen. Dieses Druckzuschaltventil 28 ist über die
Leitung 29 mit dem Zylinder 10 und über die Hauptleitung 30 und über die Abzweigung 31 mit
einem hydraulischen Flüssigkeitsspeicher 32 verbunden.
Das Druckzuschaltventil 28 enthält ein mit 33 bezeichnetes Element mit Feder und Stellglied
sowie ein Rückschlagventil 34, weiches über eine Bypaßleitung 35 einen Ölfluß von der
Hauptleitung 30 zur Leitung 29 ermöglicht.
Bei der verfeinerten Ausführungsform nach Fig. 9 mündet die Leckölleitung 36 nicht - wie bei
Fig. 8 von dem Element 33 mit Feder und Stellglied - in die Hauptleitung 30 sondern in einen
Ölvorratsbehälter 37, der seinerseits über eine druckgeregelte Pumpe 38 und ein Rückschlagventil
39 mit der Hauptleitung 30 einerseits und der Abzweigung 31 andererseits verbunden ist.
Der Betrieb der Vorrichtung wird anhand der zweiten Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 7
in Verbindung mit dem System der Fig. 9 beschrieben, wobei der Fachmann sogleich die
Bewegungszustände auf die erste Ausführungsform übertragen kann.
Der Ruhezustand der Fig. 4 entspricht dem der Fig. 5. Die Kolbenstange 12 hat hier die am
weitesten aus dem Zylinder 10 herausragende Länge, wie auch bei den Fig. 8 und 9 gezeigt
ist. Die dritte Druckplatte 17 befindet sich also in der der zweiten Druckplatte 15 nächstliegenden
Position. An dem Druckzuschaltventil 28 und insbesondere über das Element 33 mit Feder und
Stellglied wird die Maximalkraft für den Hydraulikzylinder 10 eingestellt, indem ein bestimmter
Druck voreingestellt wird. Bei dieser Maximalkraft handelt es sich um diejenige Kraft, welche von
der zweiten oder Antriebsseite (in den Fig. 1 bis 7 rechts) auf die erste oder Abtriebsseite
(links in diesen Figuren) wirkt. Wäre diese Maximalkraft so hoch eingestellt bzw. gäbe es keine
blockierenden Fremdkörper im Betrieb, dann würde die gesamte von der Kurbelscheibe 1 bei der
Drehung gemäß dem gebogenen Pfeil 23 aufgebrachte Kraft nach links auf die abtriebsseitige
Übertragungsstange 6 und die Kurbeischwinge 2 übertragen. Diese vollführt dann entsprechend
dem gebogenen Doppelpfeil 4 in Fig. 4 Schwingbewegungen zwischen den beiden strichpunktierten
Linien.
Das Druckzuschaltventil 28 ist dann gesperrt, d. h. die Zuleitung 29 zum Zylinder 10 ist von der
Hauptleitung 30 und damit auch dem hydraulischen Flüssigkeitsspeicher 32 getrennt. In dem
Speicher herrscht dann ein bestimmter Vorspanndruck. Dieser ist kleiner als der voreingestellte,
oben angegebene Ansprechdruck, auf den die Kraftbegrenzungsvorrichtung eingestellt ist.
Wenn ein harter Fremdkörper die Antriebsbewegung der Übertragungsstange 20 gerade dann
blockiert, wenn sich diese in Richtung des Pfeiles 24 (Fig. 2) bewegt, dann wirkt die blockierende
Gegen kraft entsprechend dem Pfeil 25 auf der linken oder Abtriebsseite (Fig. 2). Die
Kraftbegrenzungsvorrichtung reagiert in solcher Weise, daß der Kolben 12 in den Zylinder 10
einfährt, so daß alle Werte über der Maximalkraft absorbiert sind (Zustand der Fig. 6 und 2),
während abtriebsseitig in gewünschter Weise die Maximalkraft ansteht. Im Hinblick auf Fig. 9
wird bei Überschreiten des voreingestellten Druckes (Maximalkraft) die Zuleitung 29 mit der
Hauptleitung 30 verbunden, so daß Öl von der Zuleitung 29 über die Leitungen 30 und 31 in den
Speicher 32 fließen kann. Dies ist solange der Fall, bis der Druck in der Zuleitung 29 größer ist
als der Einstelldruck (Maximalkraft). Dieser Ölstrom kommt in dem Augenblick zum Erliegen, wenn
der Einsteildruck wieder erreicht oder unterschritten wird. Dann schließt das Druckzuschaltventil
28.
Beim Rückhub der Kraftbegrenzungsvorrichtung wird der Zylinder 10 sogleich mit Öl gefüllt, so
daß die dritte Druckplatte 17 wieder in den Zustand der Fig. 1 und 5 auf die zweite Druckplatte
hin nach rechts zufährt. Dies war der Betriebszustand bei Druck, und es ist danach wieder die
Normallage erreicht worden.
Der Rückhub bedeutet für das in Fig. 8 gezeigte Hydrauliksystem, daß der Druck in der Zuleitung
29 auf Speicherdruck abfällt bzw. der Druck dort geringer als der im Speicher 32 anstehende
Vorspanndruck ist. Dann wird über das Rückschlagventil 34 der Zylinder 10 wieder aus dem
Speicher 32 gefüllt. Das Öl fließt unter Speicherdruck wieder zurück.
Bei dem in Fig. 9 gezeigten System wird das Öl planmäßig über den Ölvorratsbehälter 37
ausgetauscht, weil Steueröl über die Leitung 36 dem Ölvorratsbehälter 37 zugeführt und mit Hilfe
der druckgeregelten Pumpe 38 zur Hauptleitung 30 wieder zurückgeführt wird. Entsprechend der
vorstehenden Beschreibung ist dabei zu beachten, daß die Hauptmenge des Öls, welches bei
Ansprechen der Kraftbegrenzungsvorrichtung aus dem Zylinder 10 verdrängt wird, in den
hydraulischen Flüssigkeitsspeicher 32 geführt und dort aufgenommen wird. Nur ein kleiner Anteil
geht über die Leckölleitung 36 in den Vorratsbehälter 37. Wird in dem hydraulischen Flüssigkeits
speicher 32 ein bestimmter, voreingestellter Druck unterschritten, dann füllt die Pumpe 38 diesen
Speicher über das Rückschlagventil 39 wieder auf. In diesem Teilsystem mit den Leitungen 30,
31 und dem Speicher 32 herrscht dann der von der Pumpe 38 voreingestellte Druck. Diese im
allgemeinen als Axialkolbenpumpe ausgestaltete druckgeregelte Pumpe 38 hält den Vorspann
druck im System konstant aufrecht.
In der Normallage, wenn das System ganz entlastet ist, also keine äußere Last anliegt, steht das
System unter dem Druck der Pumpe 38. Hierfür sorgen die in Fließrichtung nach oben
freischaltenden Rückschlagventile 39 und 34. Dieser Vorspanndruck der Pumpe 38 stellt
sozusagen den Minimaldruck der Gesamtanlage, z. B. im Anfangszustand dar. Im Augenblick einer
Belastung, wenn Druck im Zylinder 10 erzeugt wird, der z. B. höher als der Vorspanndruck in der
Pumpe 38 ist, schließt das Rückschlagventil 39, und die Flüssigkeit strömt über die Leitungen 30
und 31 in den hydraulischen Flüssigkeitsspeicher 32.
In gleicher Weise wie im Betrieb bei Druck (Fig. 2 bzw. 6) erfolgt die Absorption übermäßiger
Zugkraft für den Fall, daß beispielsweise ein hereingefallener Fremdkörper in einen Oszillator
brecher den Rücklauf der Kurbelschwinge 2 in Richtung des gebogenen Pfeiles 4 nach rechts
blockiert, während die Kurbelscheibe 1 sich weiterdreht. Um hier eine Überschreitung der
Maximaikraft zu verhindern, arbeitet die Vorrichtung gemäß Zustand der Fig. 3 und 7. Die
antriebsseitige zweite Übertragungsstange 20 bewegt sich in Richtung des Pfeiles 26 (Fig. 3
rechts), während gemäß dem nach links zeigenden Pfeil 27 (Fig. 3 links) die Gegenkraft auf die
erste Übertragungsplatte 7 wirkt. Über die Führungsstange 14 bzw. 14a wird die nach rechts in
Richtung des Pfeiles 26 wirkende Zugkraft der zweiten Druckplatte 15 auf den Zylinder 10
übertragen, der auf die dritte Druckplatte 17 bewegt wird, weil der Mitnehmer 18 die dritte
Druckplatte 17 in Richtung des Pfeiles 27 zur Abtriebsseite hin zieht. Die Zugstange 8 wird also
mit der dritten Druckplatte in der ersten Richtung (Pfeil 27) in Richtung des Abtriebes in Eingriff
gebracht. Umgekehrt wird über das Mitnehmerteil 22 die zweite Übertragungsstange 20 mit der
zweiten Druckplatte 15 in einer zweiten Richtung zur Antriebsseite hin (siehe Pfeil 26, in Fig. 3
nach rechts) gezogen. Die Kolbenstange 12 wird also auch bei Beanspruchung auf Zug in den
Zylinder 10 soweit hineingefahren, daß abtriebsseitig stets nur die Maximalkraft ansteht, die zuvor
am Druckbeschränkungsventil (Druckzuschaltventil 28) eingestellt worden war.
Der hydraulische Flüssigkeitsspeicher 32 ist so bemessen, daß immer eine Ölreserve vorhanden
ist, auch wenn der Zylinder 10 vollkommen ausgefahren ist. Bei dem Ansprechen des
Druckzuschaltventils 28 fließt ein kleines Ölvolumen über die Leckölleitung 36 zum Ölvorratsbehälter
37, so daß auch nach der Entleerung des Speichers 32 über das Rückschlagventil 34
diese kleine Differenzmenge fehlt. Dadurch wird der Druck im Speicher 32 geringer, bis der
Vorspanndruck der Pumpe 38 unterschritten wird. Dann öffnet das Rückschlagventil 39, und Öl
wird dem Speicher 32 wieder zugeführt, bis der Speicher aufgefüllt und auf den voreingestellten
Pumpendruck aufgeladen ist. Gegenüber der Schaltung der Fig. 8 weist die der Fig. 9 den
Vorteil auf, daß die beschriebenen geringen Ölverluste durch das Ansprechen der Kraftbegren
zungsvorrichtung sich im Betrieb in keiner Weise nachteilig auswirken können. Der weitere große
Vorteil der Hydraulikschaltung nach Fig. 9 gegenüber der nach Fig. 8 besteht darin, daß sich
durch den Ölfluß, auch wenn er nur beim Auslösen erfolgt, das Öl sich allmählich im Zylinder 10
erwärmen könnte. Bei der Schaltung nach Fig. 9 wird nun bei jedem Ansprechen des
Druckzuschaltventils 28 eine kleine definierte Ölmenge zu dem Ölvorratsbehälter 37 geführt und
über die Pumpe 38 in das System wieder zurückgeleitet. Dieser definierte Ölaustausch über den
relativ großvolumigen Ölvorratsbehälter 37 sorgt für eine Konstanthaltung der Temperatur. Man
kann das System soweit optimieren, daß es sich auf eine Beharrungstemperatur einspielt.
Bezugszeichenliste
1 Kurbelscheibe
2 Kurbelschwinge
3 Schwenk-, Drehpunkt
4 Doppelpfeil
5 Auge
6 erste Übertragungsstange
7 Übertragungselement
8 Zugstange
9 Längsmittellinie
10 Zylinder
11 erste Druckplatte
12 Kolbenstange
13 Schraubung
13a Befestigungsstelle
14 Führungsstange
14a Führungsrohr
15 zweite Druckplatte
16 Befestigungsstelle
16a Befestigungsstelle
17 dritte Druckplatte
18 Mitnehmer
19 Ausnehmung
20 Übertragungsstange
21 Doppelpfeil
22 Mitnehmerteil
23 Ausnehmung, Pfeil
24 Pfeil
25 Pfeil
26 Pfeil
27 Pfeil
28 Druckzuschaltventil
29 Zuleitung
30 Hauptleitung
31 Abzweigung
32 hydraulischer Flüssigkeitsspeicher
33 Element mit Feder und Stellglied
34 Rückschlagventil
35 Bypassleitung
36 Leckölleitung
37 Ölvorratsbehälter
38 druckgeregelte Pumpe
39 Rückschlagventil
2 Kurbelschwinge
3 Schwenk-, Drehpunkt
4 Doppelpfeil
5 Auge
6 erste Übertragungsstange
7 Übertragungselement
8 Zugstange
9 Längsmittellinie
10 Zylinder
11 erste Druckplatte
12 Kolbenstange
13 Schraubung
13a Befestigungsstelle
14 Führungsstange
14a Führungsrohr
15 zweite Druckplatte
16 Befestigungsstelle
16a Befestigungsstelle
17 dritte Druckplatte
18 Mitnehmer
19 Ausnehmung
20 Übertragungsstange
21 Doppelpfeil
22 Mitnehmerteil
23 Ausnehmung, Pfeil
24 Pfeil
25 Pfeil
26 Pfeil
27 Pfeil
28 Druckzuschaltventil
29 Zuleitung
30 Hauptleitung
31 Abzweigung
32 hydraulischer Flüssigkeitsspeicher
33 Element mit Feder und Stellglied
34 Rückschlagventil
35 Bypassleitung
36 Leckölleitung
37 Ölvorratsbehälter
38 druckgeregelte Pumpe
39 Rückschlagventil
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Kraftbegrenzung, die bei einer Antriebseinrichtung zwischen Antriebsteil
(20) und Abtriebsteil (6) eingebaut ist und einen von einem Druckmittel beaufschlagbaren
Zylinder (10) mit Kolbenstange (12) aufweist, wobei eine den Druck begrenzende
Einrichtung (28) in einer Leitung (29, 30) angeordnet ist, die zwei unter Druck stehende
Räume miteinander verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der einzige Zylinder (10) an einer ersten Druckplatte (11) einer ersten Seite (Abtriebsseite) befestigt ist,
- b) die erste Druckplatte (11) über mindestens einen sich parallel zur Kolbenstange (12) erstreckenden Führungskörper (14; 14a) mit einer zweiten Druckplatte (15) einer zweiten, gegenüberliegenden Seite (Antriebsseite) verbunden ist, das äußere Ende der Kolbenstange (12) an einer dritten Druckplatte (17) angebracht ist, die
- d) von dem Führungskörper (14, 14a) verschieblich geführt und mit mindestens einer sich parallel zum Führungskörper (14, 14a) erstreckenden Zugstange (8) für die Mitnahme unter Verlängerung/Verkürzung des Abstandes zwischen dem Antriebsteil (20) und einem Übertragungselement (7) der ersten Seite (Abtriebsseite) in Eingriff bringbar ist,
- f) die Zugstange (8) in der ersten (11) und der dritten Druckplatte (17) ver schieblich geführt und
- g) an dem Übertragungselement (7) der ersten Seite befestigt ist;
- h) eine zweite Übertragungsstange (20) als Antriebsteil der zweiten Seite in der zweiten Druckplatte (15) verschieblich geführt und durch ein an ihrem Ende angebrachtes Mitnehmerteil (22) mit der zweiten Druckplatte (15) für die Mitnahme zur Verlängerung/Verkürzung des Abstandes zwischen dem Antriebsteil (20) und dem Übertragungselement (7) der ersten Seite in Eingriff bringbar ist, und das Mitnehmerteil (22) für die Mitnahme zur Verlängerung/Verkürzung des Abstandes zwischen dem Antriebsteil (20) und dem Übertragungselement (7) der ersten Seite mit der dritten Druckplatte (17) in Eingriff bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Druck des
Druckmittels begrenzende Einrichtung ein Ventil (28) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement
(7) an einer ersten Übertragungsstange (6) der ersten Seite befestigt ist, deren
Längsmittellinie (9) in der Längsmittellinie (9) des Zylinders (10), der Kolbenstange (12)
und der zweiten Übertragungsstange (20) liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungskörper (14; 14a) mindestens eine Führungsstange (14) oder ein den Zylinder
(10) und die Zugstange (8) umgreifendes Führungsrohr (14a) (Fig. 4 bis 7) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinder (10) ein Hydraulikzylinder, ein hydraulischer Stoßdämpfer, ein Pneumatikzylinder
oder eine Gasfeder ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hydraulikzylinder (10) an einem unter Druck stehenden Speicherbehälter (32) für
Hydrauliköl angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
mit dem Zylinder (10) verbundenen Leitung (29) für das Druckmittel ein modifiziertes
Druckzuschaltventil (28, 33, 34, 35) angeordnet ist, damit bei jedem Überschreiten der
eingestellten Auslösekraft ein definiertes Volumen an Öl ausgetauscht wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugstange(n) (8) an dem vorzugsweise plattenförmigen Übertragungselement (7)
längeneinstellbar angebracht ist (sind).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der
zweiten Seite (Antriebsseite) am Ende der mindestens einen Zugstange (8) ein
Mitnehmer (18) befestigt ist und
zwischen diesem und der dritten Druckplatte (17) Dämpfungsmittel, vorzugsweise eine
Schicht aus elastischem Material, vorgesehen ist
und/oder das Mitnehmerteil (22) beidseitig mit Dämpfungsmitteln versehen ist
und/oder zwischen dem Übertragungselement (7) und der ersten Druckplatte (11) ein
Dämpfungsmittel vorgesehen ist.
10. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 für die Kraftbegrenzung
eines Kurbelantriebes (1 bis 3).
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19523504A DE19523504A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Vorrichtung zur Kraftbegrenzung bei einer Antriebseinrichtung |
PCT/DE1996/002367 WO1998025037A1 (de) | 1995-06-28 | 1996-12-06 | Vorrichtung zur kraftbegrenzung bei einer antriebseinrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19523504A DE19523504A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Vorrichtung zur Kraftbegrenzung bei einer Antriebseinrichtung |
PCT/DE1996/002367 WO1998025037A1 (de) | 1995-06-28 | 1996-12-06 | Vorrichtung zur kraftbegrenzung bei einer antriebseinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19523504A1 true DE19523504A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=25962873
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19523504A Withdrawn DE19523504A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Vorrichtung zur Kraftbegrenzung bei einer Antriebseinrichtung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19523504A1 (de) |
WO (1) | WO1998025037A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10154330A1 (de) * | 2001-11-06 | 2003-05-22 | Grote & Hartmann | Crimppressenvorrichtung |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1068061A (fr) * | 1952-09-24 | 1954-06-22 | Repusseau Et Cie Sa Des Ets | Perfectionnements aux amortisseurs hydrauliques |
US3936622A (en) * | 1974-04-04 | 1976-02-03 | Cable Climber Safety Devices Incorporated | Load limiter |
CH597938A5 (en) * | 1975-06-16 | 1978-04-14 | Lambelet Jacques | Sheet metal hole punching machine |
DE2712449A1 (de) * | 1977-03-22 | 1978-09-28 | Daimler Benz Ag | Hydrostatisches kupplungsgestaenge |
FR2430844A1 (fr) * | 1978-07-11 | 1980-02-08 | Burdet Jean L Sa | Systeme de securite pour matricage a chaud de pieces en outillages dits " fermes " |
DE3147279A1 (de) * | 1981-11-28 | 1983-06-09 | Rolf Hatlapa Ingenieurbüro, 2082 Tornesch | Vorrichtung fuer kolbenpressen zum brikettieren von massen |
DE9421133U1 (de) * | 1994-09-23 | 1995-07-20 | Josef Meindl Beteiligungs-oHG, 84405 Dorfen | Vorrichtung zum Pressen von Formlingen, insbesondere Ziegelformlingen |
-
1995
- 1995-06-28 DE DE19523504A patent/DE19523504A1/de not_active Withdrawn
-
1996
- 1996-12-06 WO PCT/DE1996/002367 patent/WO1998025037A1/de not_active Application Discontinuation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10154330A1 (de) * | 2001-11-06 | 2003-05-22 | Grote & Hartmann | Crimppressenvorrichtung |
DE10154330B4 (de) * | 2001-11-06 | 2004-08-26 | Ghw Grote & Hartmann Gmbh | Crimppressenvorrichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1998025037A1 (de) | 1998-06-11 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KEMA GMBH MASCHINEN, UMWELTTECHNIK, ANLAGENBAU, 02 |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |