DE19523467C2 - Hydraulikkapsel, insbesondere für Eisenbahnpuffer - Google Patents
Hydraulikkapsel, insbesondere für EisenbahnpufferInfo
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- F16F9/00—Springs, vibration-dampers, shock-absorbers, or similarly-constructed movement-dampers using a fluid or the equivalent as damping medium
- F16F9/06—Springs, vibration-dampers, shock-absorbers, or similarly-constructed movement-dampers using a fluid or the equivalent as damping medium using both gas and liquid
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hydraulikkapsel, insbesondere für
Eisenbahnpuffer, bestehend aus der Kombination eines hydrauli
schen Dämpfers und einer Gasfeder, wobei der hydraulische Dämp
fer eine zwischen einem ölgefüllten Druckraum und einem Reser
voir angeordnete, von einem Drosseldorn kontrollierte Drossel
bohrung und ein dieser Drosselbohrung nachgeschaltetes Multi
plikatorventil aufweist, das bei quasistatischen Beanspruchun
gen der Hydraulikkapsel die Widerstandskraft der Gasfeder er
höht.
Bei europäischen Bahnen sind Puffer mit Hydraulikkapseln der
vorgenannten Art in größeren Stückzahlen im Einsatz. Ferner
sind solche Kapseln durch entsprechende Kataloge der Firma OLEO
Pneumatics ("Typ 5 SC Hochleistungs-Hydraulik-Kapsel") und
Ringfeder GmbH (Katalog R 62 "Puffer für besseren Ladungs
schutz") bekannt. Im Zugbetrieb, beispielsweise beim Durchfah
ren von Gleisbögen, wird die Hydraulikkapsel relativ langsam
zusammengedrückt, also quasistatisch beansprucht. Bei dieser
Beanspruchungsart ist das Kraft-Weg-Diagramm der Hydraulikkap
sel im wesentlichen durch die Eigenschaften der Gasfeder be
stimmt, wobei deren Widerstandskraft im Hinblick auf mehr Fe
derarbeit und Dämpfung durch das Multiplikatorventil um einen
konstruktiv vorgegebenen Faktor gesteigert wird. Bei Stoßvor
gängen mit höheren Geschwindigkeiten verhält sich die Hydrau
likkapsel aufgrund des dann zusätzlich wirksamen hydraulischen
Dämpfers dynamisch. Das zugehörige Federdiagramm entsteht durch
Addition der Kräfte der Gasfeder mit den Kräften des hydrauli
schen Dämpfers.
Aus DE 26 46 051 A1 ist ein hydraulischer Stoßdämpfer bekannt,
bei dem unter Last durch einen Kolben eine Dämpfungsflüssigkeit
aus einem Zylinder über einen zweifachen Drosselspalt mit un
terschiedlichem Spaltquerschnitt in einen Ausgleichsraum ge
drückt wird. Dieser Ausgleichsraum ist zugleich als Druckbehäl
ter ausgebildet und mit einem Druckgasvolumen gefüllt, das zu
gleich die Funktion einer Feder übernimmt.
Aus DE 33 11 549 A1 ist ein hydraulischer Dämpfer für Eisen
bahnpuffer bekannt, der mit einem Regelsteuerorgan versehen
ist, der parallel zu einer Drosselbohrung geschaltet ist, so
daß bei langsamem Eindrücken der Puffervorrichtung hohe Längs
druckkräfte aufgenommen werden. Bei schlagartiger Belastung
gibt eine federbelastete Steuernadel der Regelvorrichtung bei
zunehmendem Weg einen verhältnismäßig großen Querschnitt frei,
so daß in kritischen Lastfällen eine hohe Arbeitsaufnahme be
reits zu Hubbeginn erreicht wird. Neben dieser Regelvorrichtung
ist die übliche Anordnung eines Regeldorns mit zugeordneter
Drosselstelle vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hydraulikkapsel
der gattungsgemäßen Art auf einfache Weise so auszubilden, daß
einerseits die bei quasistatischen Beanspruchungen gewünschte
hohe Federsteifigkeit erhalten bleibt, andererseits bei dynami
schen Beanspruchungen die Pufferkräfte über den gesamten Hub
der Kapsel möglichst klein gehalten werden, um die Beschleuni
gungen besonders niedrig zu halten.
Zur Lösung der Aufgabe ist eine Hydraulikkapsel der eingangs
bezeichneten Art erfindungsgemäß gekennzeichnet durch ein
parallel zur Drosselbohrung und zum Multiplikatorventil ge
schaltetes, in unmittelbarer Wirkverbindung mit dem Druckraum
stehendes Überdruckventil, das bei quasistatischen Beanspru
chungen geschlossen bleibt und bei dynamischen Beanspruchungen
derart öffnet, daß die Funktion des Multiplikatorventils aufge
hoben ist. Eine derart ausgebildete Hydraulikkapsel bietet für
Eisenbahnpuffer den Vorteil, daß sich zwischen quasistatischen
Belastungsgeschwindigkeiten mit geringen Geschwindigkeiten und
Stößen mit hohen Geschwindigkeiten ein Geschwindigkeitsspektrum
ergibt, bei dem die Summenkräfte aus der Gasfederkraft und der
Dämpferkraft niedriger sind als bei quasistatischen Belastungs
geschwindigkeiten.
Im weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen näher beschrieben, die in der Zeichnung prinzipartig
dargestellt sind. Es zeigen
Fig. 1 eine Hydraulikkapsel im Längsschnitt,
Fig. 2 die Einzelheit A der Kapsel nach Fig. 1 im
vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 eine alternative Gestaltung der Hydraulikkapsel,
in einer der Einzelheit A ähnlichen Darstellung,
Fig. 4 das Federdiagramm einer Hydraulikkapsel nach der
Erfindung.
Die Hydraulikkapsel besteht im wesentlichen aus der Kombi
nation eines hydraulischen Dämpfers 1 und einer Gasfeder 2,
die sich innerhalb eines Zylinders 5 bzw. innerhalb eines
Plungers 6 befinden. Der Plunger 6 ist im Zylinder 5 geführt
und gegenüber diesem abgedichtet. An den äußeren Enden des
Zylinders 5 angeordnete Distanzringe 5a bzw. 5b können im
Hinblick auf den Einbau der Hydraulikkapsel in unterschied
liche Puffergehäuse entsprechend modifiziert werden.
Der Zylinder 5 enthält in seinem mit Öl gefüllten Raum 5c
einen zentrisch angeordneten Drosseldorn 7, der bei Hub
bewegungen der Kapsel in eine Drosselbohrung 6a in einem
zylinderseitigen Kopf 6b des Plungers 6 eintaucht. Die
Gasfeder 2 ist durch einen Trennkolben 8 komprimierbar, der
innerhalb des Plungers 6 frei beweglich gelagert ist.
Bei einem langsamen Zusammendrücken wird die Hydraulikkapsel
quasistatisch beansprucht. Das Öl strömt allmählich durch
die Drosselbohrung 6a und ein Multiplikatorventil 3 in ein
Reservoir 9 und verschiebt den Trennkolben 8, so daß die
Gasfeder 2 komprimiert wird. Bei quasistatischen Beanspru
chungen bestimmen hauptsächlich die Eigenschaften der
Gasfeder die Charakteristik des Kraft-Weg-Diagrammes. Das
vorerwähnte Multiplikatorventil 3, das exzentrisch im Kopf
6b des Plungers 6 untergebracht ist, erhöht die Wider
standskraft der Gasfeder 2 dadurch, daß die gasseitigen
Ventilschließflächen um beispielsweise den Faktor 5 größer
sind als die ölseitigen Ventilöffnungsflächen. Auf diese
Weise werden bei quasistatischen Beanspruchungen mehr
Federarbeit und mehr Dämpfung erreicht. Die zugehörige
Kennlinie ist in Fig. 4 mit SK 1 bezeichnet. Im übrigen
bewirkt das Druckpotential der Gasfeder 2 den Rückhub der
Hydraulikkapsel, bei dem das Öl im Reservoir 9 durch ein
Kugelrückschlagventil 11 in den Raum 5c zurückströmt.
Bei dynamischen Beanspruchungen (Pufferstoß) wird der
Plunger 6 rasch in den Zylinder 1 gepreßt, wobei das Öl
unter hohem Druck durch die Drosselbohrung 6a strömt. In
diesem Fall öffnet sich ein parallel zum Multiplikatorventil
3 geschaltetes Überdruckventil 4, das bei quasistatischen
Beanspruchungen geschlossen bleibt. Bei geöffnetem Über
druckventil 4 ist die Funktion des Multiplikatorventils 3
aufgehoben; das Öl gelangt durch einen innerhalb des Kopfes
6b des Plungers verlaufenden Kanal 10 in das Reservoir 9.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können das Multiplikatorventil 3
und das Überdruckventil 4 separat im zylinderseitigen Kopf
6b des Plungers 6 angeordnet werden. Das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 zeigt alternative Gestaltungen des Multiplika
torventils 3 und des Überdruckventils 4. Bei diesen Gestal
tungen ist der jeweilige Sitz der vorgenannten Ventile dem
Reservoir 9 zugewandt, so saß das Öl - unter Wegfall des
Kanals 10 - direkt in das Reservoir 9 strömen kann. Insbe
sondere bei einer Auslegung der Hydraulikkapsel für hohe
Drücke sind dadurch vorteilhaft kompakte Abmessungen für den
Kopf 6b des Plungers 6 erreichbar.
Da bei dynamischen Beanspruchungen der nicht multiplizierte
Druck der Gasfeder 2 wirksam ist, ergibt sich im Federdia
gramm nach Fig. 4 die gegenüber der Kennlinie SK 1 flachere
statische Kennlinie SK 2 der Hydraulikkapsel. Die hinzutre
tende dynamische Kennline DK des hydraulischen Dämpfers 1
trifft erst nach einem längeren Hubweg der Kapsel auf die
statische Kennlinie SK 2, so daß vorteilhaft die Puffer
kräfte und die Beschleunigungen besonders niedrig sind. Ohne
das Überdruckventil 4 würde die in Fig. 4 strichpunktiert
gezeigte dynamische Kennlinie (DK) bereits nach wesentlich
kürzerem Hubweg und bei dann relativ hohem Kraftniveau und
entsprechend größeren Beschleunigungen auf die statische
Kennlinie SK 1 auflaufen.
Claims (1)
1. Hydraulikkapsel für Eisenbahnpuffer, bestehend aus der Kombina
tion eines hydraulischen Dämpfers (1) und einer Gasfeder (2),
wobei der hydraulische Dämpfer (1) eine zwischen einem ölge
füllten Druckraum (5c) und einem Reservoir (9) angeordnete, von
einem Drosseldorn (7) kontrollierte Drosselbohrung (6a) und ein
dieser Drosselbohrung (6a) nachgeschaltetes Multiplikatorventil
(3) aufweist, das bei quasistatischen Beanspruchungen der Hy
draulikkapsel die Widerstandskraft der Gasfeder (2) erhöht, ge
kennzeichnet durch ein parallel zur Drosselbohrung (6a) und zum
Multiplikatorventil (3) geschaltetes, in unmittelbarer Wirkver
bindung mit dem Druckraum (5c) stehendes Überdruckventil (4),
das bei quasistatischen Beanspruchungen geschlossen bleibt und
bei dynamischen Beanspruchungen derart öffnet, daß die Funktion
des Multiplikatorventils (3) aufgehoben ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123467 DE19523467C2 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Hydraulikkapsel, insbesondere für Eisenbahnpuffer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123467 DE19523467C2 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Hydraulikkapsel, insbesondere für Eisenbahnpuffer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19523467A1 DE19523467A1 (de) | 1997-01-09 |
DE19523467C2 true DE19523467C2 (de) | 1999-12-09 |
Family
ID=7765448
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995123467 Expired - Fee Related DE19523467C2 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Hydraulikkapsel, insbesondere für Eisenbahnpuffer |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19523467C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
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EP2535237B1 (de) * | 2011-06-14 | 2015-06-03 | Voith Patent GmbH | Vorrichtung zum Abdämpfen von Druckkräften |
DE102014110998A1 (de) * | 2014-08-01 | 2016-02-04 | Voith Patent Gmbh | Vorrichtung zum Abdämpfen von Druckkräften |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2646051A1 (de) * | 1976-10-13 | 1978-04-27 | Carl Ullrich Dr Peddinghaus | Hydraulischer stossdaempfer |
DE3311549A1 (de) * | 1983-03-30 | 1984-10-04 | Hanke, Heinrich, 4970 Bad Oeynhausen | Stosskraft-verzehrvorrichtung, insbesondere fuer den eisenbahnbetrieb |
DE4033186A1 (de) * | 1990-10-19 | 1992-04-23 | Stabilus Gmbh | Drosseleinrichtung mit bewegungsrichtungsabhaengiger bypass-schaltung |
-
1995
- 1995-06-28 DE DE1995123467 patent/DE19523467C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
Firmenkatalog OLEO Pneumatics Ltd * |
Firmenkatalog Ringfeder GmbH, R 62 * |
Typ 5SC * |
Also Published As
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---|---|
DE19523467A1 (de) | 1997-01-09 |
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Legal Events
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