DE19523064C2 - Foto-Auftragstasche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Foto-Auftragstasche nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Foto-Auftragstaschen sind allgemein bekannt. Jeder Foto-Amateur kennt sie; in ihnen bekommt er erledigte Foto-Aufträge, die seinen entwickelten fotografi­ schen Film und die davon erstellten Fotoabzüge auf Fotopapier umfassen, aus dem Fotolabor zurück. Diese Foto-Auftragstaschen bestehen in der Regel aus Papier. Sie weisen normalerweise zwei übereinander angeordnete Fächer auf, von denen das eine die Fotoabzüge und das andere die Filmstreifen aufnimmt.

Aus der DE 42 03 648 A1 ist eine Foto-Auftragstasche be­ kannt, die zusätzlich zu den beiden Fächern für die Fotoabzüge und die Film­ streifen ein drittes Fach enthält. Dieses dritte Fach ist in den Deckelteil der Auf­ tragstasche integriert. Das dritte Fach ist doppellagig ausgebildet, so daß es durchweg aus dem gleichen, nicht transparenten Material (Papier) besteht. Als Verwendung für dieses dritte Fach wird vorgeschlagen, unbelichtetes Fotomate­ rial, wie beispielsweise eine Filmpatrone, in dieses dritte Fach einzubringen. Da­ durch wird einem Fotohändler ermöglicht, einem Kunden mit der Rückgabe des fertigen Fotoauftrages direkt einen neuen Film mit zu verkaufen, der dann in dem dritten Fach der bekannten Foto-Auftragstasche vorhanden ist.

Um dem Kunden Nachbestellungen zu erleichtern, d. h. die Bildnummer zu einem gewünschten Bild korrekt angeben zu können, sind sogenannte Index­ prints vorgeschlagen worden. Unter einem Indexprint versteht man eine Zu­ sammenstellung aller Aufnahmen eines Films auf einem Blatt, wobei die Auf­ nahmen in relativ kleinem Format und in positiv-Farben wiedergegeben werden und mit ihrer Bildnummer, entsprechend der Bildnummer auf dem Film, be­ zeichnet sind. Insbesondere bei Bildern von Color-Negativfilmen haben sich derartige Indexprints als sehr vorteilhaft für den Fotografen erwiesen. Aus der EP 0 624 823 A1 ist beispielsweise ein derartiger Indexprint bekannt.

Aus der US 5,093,686 A ein Foto-Finishing-System bekannt, bei dem der entwickelte Film nach Durchführung des Entwicklungs- und Kopiervorgangs wie­ der in die Filmpatrone zurückgespult wird. Bei diesem System ist es dem Foto- Amateur deshalb nicht möglich, nach Erhalt des Fotoauftrages bestimmte Bilder auf dem Film zu suchen, weil der Film unsichtbar in der Patrone zurückgespult ist. Es hat sich deshalb als sehr zweckmäßig erwiesen, bei einem derartigen Filmsystem zu Nachbestellungszwecken Indexprints vorzusehen.

Bei der Auslieferung derartiger, mit Indexprint versehener Fotoaufträge erweisen sich herkömmliche Fotoauftragstaschen, wie sie z. B. aus der CH 674 733 A5 be­ kannt sind, als unzweckmäßig.

Aus der US 5,251,745 A ist es bekannt, einen Indexprint und die Filmpatrone in einer gemeinsamen Verpackung unterzubringen. Auch diese Verpackung er­ scheint aber relativ kompliziert und unhandlich.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 79 00 777 U1 ist noch eine Versand­ hülle oder -tasche bekannt, die für den Versand von Schriftstücken, Katalogen oder anderen Waren geeignet sein soll. Auf der Außenseite dieser Versandhülle oder -tasche soll eine Huckepack-Tasche befestigt werden, in die Begleitpa­ piere, wie z. B. Nachnahme- oder Zahlkarten oder Postzustellungsurkunden, verlustsicher und gegen Beschädigung geschützt untergebracht werden können.

Diese Huckepack-Tasche kann dabei aus Klarsichtmaterial sein, damit auch Anschriftenzettel geschützt aufgenommen werden können.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Foto-Auftragstasche anzugeben, mit der Fo­ toaufträge zusammen mit Indexprints möglichst einfach und preisgünstig zu ver­ packen sind.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü­ chen.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, an die Außenseite des Boden- oder des Deckelteils der Foto-Auftragstasche eine transparente Folie anzubringen. Da­ durch wird ein drittes Fach gebildet, in das der Indexprint eingesteckt werden kann. Ein solcher eingesteckter Indexprint ist somit bereits von außen leicht er­ kennbar. Die Tasche kann dann sogar zu Archivierungszwecken für Film und Bilder verwendet werden, weil sie nicht geöffnet werden muß, um die Bildinhalte zu erkennen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einiger Figuren näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Foto-Auftragstasche und

Fig. 2 ein anderes Ausführungsbeispiel für eine Foto-Auftragstasche.

In Fig. 1 ist eine Foto-Auftragstasche 1 dargestellt, die im wesentlichen aus einem Bodenteil 2 und einem Deckelteil 3 besteht. Boden- und Deckelteil sind aus einem Stück Papier mit einer als Scharnier wirkenden Falte 7 hergestellt.

Ebenfalls gefaltet, aber an dem der Falte 7 gegenüberliegenden Ende des Bo­ denteils 2 befindet sich ein Fotoabzugsfach 4. In dieses Fach 4 können Fotoab­ züge 8 eingesteckt werden. An dem Fotoabzugsfach 4 ist wiederum ein Nega­ tivfach 5 aus Papier angebracht. Vorzugsweise sind alle Fächer sowie Boden- und Deckelteil aus einem einzigen Stück Papier gefaltet. Das Negativfach 5 ist entlang einer Perforation 6 von den übrigen Bestandteilen der Foto-Auftragsta­ sche 1 trennbar. Dies ermöglicht, das Negativfach getrennt aufzubewahren, bei­ spielsweise in einem herkömmlichen Aktenordner. Das Negativfach 5 enthält die Negativstreifen 9 des zugrundeliegenden, fotografischen Colornegativ-Films des Auftrags.

Am Deckelteil 3 oder am Bodenteil 2 der Foto-Auftragstasche 1 ist eine transpa­ rente Folie 11 angebracht. Sie ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entlang dreier Klebestellen 12a, 12b, 12c an einer Begrenzung - hier der Außenseite - des Deckelteils 3 befestigt. Sie kann aber alternativ genausogut auf der Außen­ seite des Bodenteils 2 befestigt sein.

Alternativ zu einer Klebe-Befestigung kann die Folie 1 auch durch Pressen, Ker­ ben, Nieten oder dergleichen am Deckelteil 3 befestigt werden.

Die transparente Folie 11 besteht aus PVC. Sie kann aber genausogut aus PE, Transparent-Papier oder ähnlichem, transparentem folienförmigem Material be­ stehen.

Durch die befestigte, transparente Folie 11 entsteht zwischen Folie und Deckel- Oberseite ein Einschub-Fach 14. In dieses Fach ist ein Indexprint 10 einschieb­ bar. Da Fotoaufträge in der Regel mindestens im Format 9 × 13 cm und auch Indexprints vorzugsweise im selben Format wie die Bilder des Foto-Auftrags aus­ geliefert werden, hat das Fach 14 für den Indexprint 10 mindestens das For­ mat 9 × 13 cm.

Da die transparente Folie 11 an nur drei Längskanten 12a, 12b und 12c am Deckelteil 3 befestigt ist, ist der Indexprint 10 durch den Schlitz 15 in das Fach 14 einschiebbar.

Aufgrund der Transparenz der Folie 11 kann der Foto-Amateur von außen sofort die zu seinem Fotoauftrag gehörenden Bilder 13 auf dem Indexprint 10 identifi­ zieren.

Fig. 2 zeigt eine etwas abgewandelte Ausführungsform der Foto-Auftragstasche gemäß Fig. 1. Sie ist im wesentlichen erweitert um ein Patronenfach 20, in das eine Filmpatrone 21 einlegbar ist. Das Patronenfach 20 ist am Bodenteil 2 der Foto-Auftragstasche 1 befestigt. Die Befestigung ist entlang der Perforation 22 lösbar.

Die in Fig. 2 dargestellte Foto-Auftragstasche eignet sich sowohl als Universal- Tasche für konventionelle Fotoaufträge des Filmformats 135 als auch für Foto­ aufträge, bei denen der Film in die Patrone zurückgespult wird. Es ist daher nur eine einheitliche Universal-Tasche für Fotoaufträge verschiedener Bearbeitung­ varianten nötig. Falls eine Foto-Auftragstasche speziell für die zuletzt genannten Aufträge, bei denen der Film in die Patrone zurückgespult wird, gewünscht ist, kann selbstverständlich auf das dann überflüssige Negativfach 5 verzichtet wer­ den.

Es kann sich dann auch als vorteilhaft erweisen, das Bodenteil 2 um ein Verlän­ gerungsteil 23 bis über das Patronenfach 20 hinaus zu verlängern, sowie die­ selbe Maßnahme für das Deckelteil 3 mit einer Verlängerung 24 vorzunehmen. Dann ist auch die Patrone 21 vollständig von Papier umschlossen. Um zu verhin­ dern, daß die Patrone 21 aus dem Patronenfach 20 herausfällt, ist an der offe­ nen Oberseite des Patronenfachs 20 ein Verriegelungselement, z. B. ein Klebe­ streifen 26 fest angebracht. Der Klebestreifen wird dabei nach dem Einschieben der Patrone 21 an die Seiten des Patronenfachs 20 geklebt. Am Negativ-Fach 5 ist eine Beschriftung 25 vorgesehen.

Selbstverständlich sind kleinere Abwandlungen der gezeigten Ausführungsbei­ spiele je nach Bedarf vom zuständigen Fachmann sofort einführbar.

Zum Beispiel ist es möglich, auch das Deckelteil 3 oder das Bodenteil 2 mit einer Beschriftung, einem Bild oder anderen Informationen über Fotolabor, Filmnum­ mern, Datum, Auftragsnummer oder dergleichen zu versehen. Insbesondere eine Beschriftung auf der Deckel- bzw. Bodenseite, auf welcher sich die transpa­ rente Folie 11 befindet, ist nutzbar, wenn ein Indexprint aus seinem Fach in der Auftragstasche entnommen wird. Auch für konventionelle Fotoaufträge, die ohne Indexprints an die Kunden ausgeliefert werden, ist es möglich, den durch die transparente Folie 11 sichtbaren Bereich des Deckelteils 3 durch ergänzende Kundeninformationen und/oder Werbeinformationen zu nutzen.

Claims (10)

1. Foto-Auftragstasche (1) zum Aufbewahren eines Fotoauftrages, der einen entwickelten fotografischen Film (9) und Fotoabzüge (8) umfaßt, enthaltend ein Bodenteil (2) und ein Deckelteil (3), ein erstes Fach (4), in das die Foto­ abzüge (8) einlegbar sind, ein damit verbundenes zweites Fach (5) für den Film (9) und ein drittes Fach (14), das teilweise mittels des Bodenteils (2) oder des Deckelteils (3) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an die Außenseite des Bodenteils (2) oder des Deckelteils (3) eine transparente Fo­ lie (11) derart angebracht ist, daß sie zusammen mit dem Bodenteil (2) bzw. dem Deckelteil (3) das dritte Fach (14) zur Aufnahme eines Indexprints (10) bildet, und das dritte Fach mindestens das Format 9 × 13 cm und eine Öff­ nung (15) zum Einführen des Indexprints (10) aufweist.

2. Foto-Auftragstasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein viertes Fach (20) vorgesehen ist, in das eine Filmpatrone (21) einsteckbar ist.

3. Foto-Auftragstasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei Seitenkanten der Folie (11) an der Begrenzung (2, 3) befestigt sind.

4. Foto-Auftragstasche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Fach (14) einen seitlichen Schlitz (15) aufweist.

5. Foto-Auftragstasche nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (11) durch Kleben, Kerben und/oder Pressen befestigt ist.

6. Foto-Auftragstasche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Patronenfach (20) ein Verriegelungselement (26), insbesondere ein Klebestreifen, vorgesehen ist.

7. Foto-Auftragstasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das zweite (5) und/oder das vierte Fach (20) und das erste Fach (4) aus einem einzigen, blattförmigen Stück Papier hergestellt sind.

8. Foto-Auftragstasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstelle zwischen zweitem und/oder viertem und erstem und/oder zweitem Fach perforiert ist.

9. Foto-Auftragstasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß sie zumindest teilweise aus Papier besteht.

10. Foto-Auftragstasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Fach eine Beschriftung (25) mit auftragsbezogenen Daten wie Datum, Auftragsnummer oder Laborname vorgesehen ist.