DE1952287A1 - Verfahren zur Belueftung einer Fluessigkeit sowie Vorrichtung zur Ausuebung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Belueftung einer Fluessigkeit sowie Vorrichtung zur Ausuebung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Belüftung
von Flüssigkeiten, beispielsweise Gewässern, Rohwasser, Abwasser,
Schlamm o.dgl. durch Einleiten von Luft unter Ueberdruck in die
Flüssigkeit, sowie auf eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
Bei bekannten Verfahren für derartige Belüftung verwendet
man Lüfter, Kompressoren oder Ventilatoren - im folgenden gemeinsam als Gebläse bezeichnet - die Luft durch Rohrleitungen
nach unten durch Diffuseren oder andere Vorrichtungen, die der
Verteilung der Luft in der Flüssigkeit dienen, in die Flüssigkeit pressen. Derartige Anordnungen sind indessen mit Nachteilen
sowohl wirtschaftlicher als auch betriebstechnischer Art behaftet. Die Aggregate werden dabei gewöhnlich in Maschinen-
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räumen oder zumindest auf Unterbauten oder Gestellen aufgestellt und die Rohrleitungen für die Druckluft oft sehr lang.
Ein anderer Nachteil bei diesen Aggregaten besteht darin, dass sie störende Lärmgeräusche an die Umgebung abgeben, die sowohl
vom Gebläse als auch dessen Antriebsmotor sowie vom Transport der Luft durch die Rohrleitungen herrühren.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, diese Nachteile zu beseitigen und besteht hauptsächlich darin, dass die
druckerhöhende Maschine (Gebläse) zumindest während des Betriebes hauptsächlich in die Flüssigkeit versenkt und dabei
Luft über ein Einsaugrohr zugeführt wird, dessen Einsaugöff- , nung, beispielsweise auf an sich bekannte Art und Weise durch
einen Schwimmer getragen, oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche mündet.
Die zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte Anordnung besteht dabei aus einem Gebläse, das hauptsächlich in das zu
belüftende Medium versenkt ist und am Auslauf des Gebläses einen Luftdruck ergibt, der den Druck des umgebenden, belüfteten
Mediums im Ruhezustand übersteigt.
Durch die Erfindung vermeidet man einerseits die obengenannten Nachteile, andererseits gewinnt man darüber hinaus den
Vorteil gegenüber bekannten Verfahren und Anordnungen, dass man Platz spart, da das gesamte Aggregat ja im Wasser versenkt
ist, sowie dass der Antriebsmotor infolge der wirkungsvollen Kühlung durch das umgebende Wasser wesentlich höher belastet
werden kann, als dies sonst möglich wäre. Ein weiterer Vorteil, den man ebenfalls erreicht, ist, dass die beim Verdichten der
Luft erzeugte Wärme der umgebenden Flüssigkeit zugeführt werden kann, was in mehrfacher Hinsicht Bedeutung haben kann.
Somit erhält man beispielsweise beim Belüften von Abwasser durch eine solche Erwärmung einen gründlicheren bakteriellen
Abbau des Schlammes. In der Praxis hat nämlich der Schlamm sonst eine Temperatur, die oft die für den Prozess optimale
weit unterschreitet. Im Winter kann auch eine verhaltnismässig
geringe Temperaturerhöhung eine bessere Reinigung mitsichführen.
Beim Belüften von Fischzuehtbassins erzielt man günstigere Zuwachsbedüagungea
für die Fische während des Winterhalbjahres.
009824/1887
. Durch die Erfindung umgeht man somit besondere Kühleinrichtungen
am Gebläse und der Motor kann kleiner bemessen werden. Dies führt direkte wirtschaftliche Einsparungen bei der Herstellung
mit sich, aber auch die Hantierbarkeit des Aggregates
wird verbessert. ·
Da Gebläse oft gegen Vibrationen aufgrund grosser umlaufender
Massen und hoher Drehzahlen empfindlich sind, hat der vibrationsdämpfende
Effekt des Wassers auch die Wirkung, dass Lager und andere Maschinenteile geschont werden und eine längere
Lebensdauer erhalten.
Es ist bereits bekannt, dass man Luft in eine zu belüftende Flüssigkeit einsaugen kann, indem man einen Unterdruck in
der Flüssigkeit erzeugt. Dies erfolgt gewöhnlich mit versenkbaren propellerversehenen Strombildnern oder einer versenkbaren
Pumpe, deren Auslaufstrahl eine Düse passiert. Aufgrund der
hohen Flüssigkeitsgeschwindigkeit, die diese Maschinen hervorrufen, wird der Druck in der Flüssigkeit ausreichend gesenkt,
um Luft einzusaugen. Die Funktion dieser Maschinen ist jedoch davon abhängig, dass die Flüssigkeit in hohe Geschwindigkeit
versetzt wird, was grosse Leistungsverluste ergibt. Diese Verluste
sind teils auf Strömungsverluste; in der Flüssigkeit zurückzuführen,
teils darauf, dass die gerichtete Strömung rasch aufgrund der Einmischung der Luft mit niedrigem spezifischem
Gewicht nach oben zur Flüssigkeitsoberfläche abgelenkt wird. Dadurch werden die Luftblasen sehr bald nach oben zur Flüssigkeitsoberfläche
geführt und die Berührungszeit zwischen Luft
und Flüssigkeit wird kürzer.
Dies vermeidet man durch die vorliegende Erfindung dadurch,
dass die Luft durch das Gebläse auf einen Druck verdichtet wird, der den Druck der Flüssigkeit im Ruhezustand in
der Tiefe übersteigt, in der die Luft eingeblasen wird.
Die Luft kann damit so in die Flüssigkeit eingeführt werden, dass sich die Flüssigkeitsmasse hauptsächlich im Ruhezustand
verbMbt.
Ein äusserst vorteilhafter Nebeneffekt, den man durch
die Erfindung erzielt, besteht darin, dass die Gebläse eine bedeutende Luftmenge fördern, die das Gebläse in versenktem
Zustand umströmen kann und die schalltragenden Eigenschaften
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des Wassers radikal verändert. Das Wasser verhält sich somit
wie ein poröses Medium und in der Grenzfläche- einer ^eaen Luftblase entsteht eine Schallreflexion. Dieser Effekt wurde .früher
im Zusammenhang mit der Belüftung von Wasser nicht beachtet oder ausgenützt. Bei der erfindun£Sgemässen Vorrichtung verwendet
man somit das Medium, das behandelt, d.h. belüftet wird, auch zur Aufnahme des Gebläses, zur Schalldämpfung von von diesem
und dessen Antriebsmotor ausgehenden Geräuschen sowie zur
Vibrationsdämpfung in Gebläse.
In natürlichen Gewässern ermöglicht die Erfindung eine
Belüftung mit praktisch unmerklichem Eingriff in die Natur. Dies ist von gross em Wert, eta ja die Gewässer imner mehr verschmutzt werden, wobei ausserclem immer mehr Wasserfälle und
Stromschnellen, die das Wasser, früher wirksam belüfteten, statt dessen für die Versorgung mit elektrischer Energie in Anspruch
genommen werden.
Die -Erfindung sei nun näher im Anschluss an beiliegende
Zeichnungen beschrieben, die verschiedene Ausführungsformen
derselben darstellen. Dabei zeigen:
Fig. la als Beispiel ein auf den Boden eines Gewässers versenktes Gebläse, von der Seite gesehen,
die gleiche Maschine von oben, ein Beispiel eines in einem Behälter an Schwimmern
aufgehängten Gebläses, im Vertikalschnitt, ein Beispiel eines am Ausblasrohr aufgehängten Ge-"
biases,
ein Gebläse von der Seite, auf Beinen auf dem Boden
eines Behälters aufgestellt, ein Geblase mit waagrechter Antriebswelle, auf dem
Boden eines Gewässers stehend.
Das in den Figuren la und Ib gezeigte Gebläse steht durch
sein Eigengewicht auf dem Boden. Die Maschine wird durch einen
Elektromotor angetrieben, der in Kugellagern 2 gelagert und
wasserdicht gekapselt ist. Die Welle ist durch eine Dichtung
abgedichtet und direkt oder über eine Wellenkupplung mit einem Gebläse 4 verbunden. Diesem wird Luft über ein Saugrohr oder
einen Saugschlauch 5 zugeführt, der in Verbindung mit der
Atmosphäre steht. Wenn ein Saugschlauch verwendet wird, kann
dieser an einem Schwimmer 6 befestigt sein, um das Einsaugen
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BAD ORIGINAL
Fig. | Ib |
Fig. | 2 |
Fig. | 3 |
Fig. | 4 |
Fig. | 5 |
von Wasser zu verhindern. Der Schlauch kann wie eine Schnorchel
geführt oder mit einem Deckel versehen sein, der als Spritzschutz ausgeführt ist, Der Spritzschutz kann auch ein Luftfil-*
ter und eventuell einen Schalldämpfer enthalten. Auf dem Gebläse sind Anordnungen 7 zur Verteilung der Luft im Wasser befestigt,
beispielsweise poröse Körper, durch die die Luft geblasen wird. Ein oder mehrere Ventile 8 sind so angeordnet,
dass sie ein Eindringen von Wasser in das Gebläse verhindern, wenn letzteres nicht arbeitet.
Die Stromzufuhr zum Elektromotor erfolgt über ein Kabel
Falls das Aggregat nicht direkt von Land aus mit einem Hebezeug zu erreichen ist, befindet sich ein aufblasbarer Ring 10
um den Motor. Der Ring kann über einen Luftschlauch 11 ausgeblasen
werden und damit den erforderlichen Auftrieb erzeugen,
damit das Aggregat an die Oberfläche steigt und sich an Land ziehen lässt. Selbstverständlich kann das Aggregat auch an
Schwimmern im Wasser hängen.
Eine andere Ausführungsform der .Erfindung ist in Fig. 2
dargestellt. Dabei ist das Gebläse direkt an Schwimmern 12 befestigt. Die Einsaugöffnung ist nach oben direkt der Atmosphäre
zugewandt. Das Gebläse treibt Luft durch ein Rohr oder einen Schlauch 15 zu den Ausblasvorrichtungen 14. Wenn man
das Ausblasrohr einen TJ-förmigen Bogen über der Wasseroberfläche
beschreiben lässt, kann man ein Eindringen von Wasser durch das Ausblasrohr in das Gebläse verhindern, wenn letzteres stillsteht.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung geht aus Fig.
hervor. Das Aggregat ist hier über das Ausblasrohr 16 direkt an einem ortsfesten Rohr befestigt, das zu Ausblasanordnungen
in der zu belüftenden Flüssigkeit führt. Die Befestigung 18
kann aus einer üblichen Flanschverbindung bestehen oder ein Schnellverschluss sein.
Noch eine andere Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig.
Bas Gebläse einschliesslich Motor ist hier auf einem Gewässerboden
auf Beinen 19 aufgestellt, die gleichzeitig die Zuleitung für die Luft zu den an den Beinen befestigten Ausblasyorrichtungen
20 darstellen.
Schi ie sei ich zeigt Fig. 5 noch eine Ausfiihrungsform der
Erfindung, wobei das Gebläse aufgrund seines Eigengewichtes auf
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dem Gewässerboden steht. Das Gebläse saugt Luft durch eine Saugleitung 21 aus der Atmosphäre an. Die Luft wird durch
eine auf dem Boden verlegte Druckleitung 22 geleitet und durch Zuleitungsschläuche 23 den Ausblasvorrichtungen oder anderen
Anschlüssen 24 zugeführt. Die Ausblasvorrichtungen sind bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel an Schwimmern 25 aufgehängt. Diese Ausführung gestattet, den Abstand der Ausblasvorrichtungen
von der Wasseroberfläche vorzugeben und man kann dadurch die ausströmende Luftmenge für jede einzelne Ausblasvorrichtung
überwachen.
Obgleich die Erfindung im Anschluss an einige Ausführungsbeispiele derselben beschrieben wurde, kann sie dennoch beliebig
im Rahmen der nachstehenden Patentansprüche abgewandelt
■ werden.
■'...-. Patentansprüche -
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BAD ORIGiNAL
Claims (7)
1. Verfahren zur Belüftung von Flüssigkeiten, beispielsweise
Gewässern, Rohwasser, Abwasser, Schlamm o.dgl. durch Einleiten von Luft unter Ueberdruck in die Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass die druckerhöhende
Maschine (Gebläse) zumindest während des Betriebes hauptsächlich in die Flüssigkeit versenkt und dabei Luft über ein
Einsaugrohr zugeführt wird, dessen Einsaugöffnung, beispielsweise auf an sich bekannte Art und Weise durch einen Schwimmer
getragen, oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche mündet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Luft durch am Auslauf des Gebläses vorgesehene Verteilerorgane, wie Schaumstoffbelüfter o.dgl.
fein verteilt wird.
3. Anordnung zur Belüftung einer Flüssigkeit, beispielsweise Rohwasser, Abwasser o.dgl., nach dem im Anspruch 1 und 2
genannten Verfahren, dadurch gekennzeichnet,
dass sie aus einem Gebläse (druckerhöhende Blasmaschine) besteht, das hauptsächlich in die zu belüftende Flüssigkeit
versenkt und dazu vorgesehen ist, Luft durch ein Einsaugrohr anzusaugen, dessen Einsaugöffnung oberhalb der Oberfläche der zu
belüftenden Flüssigkeit mündet und dass am Auslauf des Gebläses ein Luftdruck entsteht, der den Druck des umgebenden zu
belüftenden Mediums im Ruhezustand übersteigt.
4. Gebläse nach Anspruch 3>
dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem flüssigkeitsdicht verkapselten
Motor zu einem ganz oder teilweise in die Flüssigkeit versenkbaren Aggregat zusammengebaut ist. .
5. Gebläse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennze ichnet, dass es mit Verteilerorganen versehen ist, die mit der Ausblasöffnung des Gebläses direkt
oder über Rohre, Schläuche oder Druckkammern in Verbindung stehen und zur Aufgabe haben, die eingeblasene Luft in der
Flüssigkeit zu verteilen.
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BAD ORIGINAL
6. Gebläse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch g ek
e η η ze ic h-n-e t, dass es und die Verteilerorgane zu
einer Einheit zusammengebaut sind.
7. Gebläse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass.es so ausgeführt ist, dass sich beim Versenken in eine Flüssigkeit der Motor nach unten wendet, sowie
dass das Gebläsegehäuse mit Trägerorganen versehen ist, beispielsweise
mit Beinen in Form von Rohren, die zur Aufstellung auf dem Gewässerboden dienen und an die Verteilerorgane angeschlossen
werden können.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |