DE19521155C2 - Besäum-Vorrichtung - Google Patents
Besäum-VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Abtrennen von überstehenden Abschnitten eines Beschich
tungsmaterials an ebenen Randflächen von Werkstücken
der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 näher be
zeichneten Art.
Bekannte Vorrichtungen der vorgenannten Art weisen als
Werkzeug einen mit einer Vielzahl von Schneiden ver
sehenen Fräser auf, der entlang der Sichtkante Marken
hinterläßt, die je nach der Beschaffenheit des Be
schichtungsmaterials sehr störend sein können. Vor
allem bei der Verwendung von Kunststoffolien als Be
schichtungsmaterial, die eine gewisse Zähigkeit haben,
hat man bislang mit rotierenden Schneidwerkzeugen keine
befriedigenden Ergebnisse erzielen können. Hier verwen
det man Maschinen für die Besäumung des Folienüber
standes, die mit einem feststehenden Messer ausge
stattet sind, welches mittels einer Programmsteuerung
entlang der Kanten des betreffenden Werkstückes ver
fahren wird. Der Nachteil hierbei ist allerdings, daß
die in der Regel plattenförmigen Werkstücke nicht immer
eben sind oder eben aufliegen, weshalb das programmge
steuert verfahrbare Messer, welches nicht der Werk
stückoberseite nachgeführt wird, in das volle Material
der Werkstücke hineinfahren kann, die mit den dadurch
bedingten Fehlern als Ausschuß behandelt werden müssen.
Bei empfindlicheren Werkstücken mit hoher Qualität be
hilft man sich deshalb in der Praxis immer noch damit,
die Besäumung der überstehenden Abschnitte des Be
schichtungsmaterials an der Werkstückrückseite per Hand
vorzunehmen.
Aus der DE 28 18 034 A1 ist eine Vorrichtung zum Be
schneiden der Folienstoßkanten von mit Folien kaschier
ten Platten bekannt, die zwei kegelstumpfförmige Messer
aufweist, welche drehend gelagert sind und sich an der
daran vorbeibewegenden Platte abwälzen. Die Messer sind
an einem federnd aufgehängten Gestell gelagert, welches
sich über eine Führungsrolle an der Plattenschmalflä
chenseite abstützt, um die Messer entlang der Schnitt
linie an der Plattenkante nachzuführen. Eine solche
Besäumvorrichtung setzt man ebenfalls anstelle fest
stehender Besäummesser ein, wobei infolge Drehung der
Messer an deren Schneiden die Schnittstelle ständig
verlagert wird, was den Verschleiß der Messer vermin
dern soll. Die Probleme, die sich bei einem rotierend
angetriebenen Schneidwerkzeug ergeben, treten hier
nicht auf.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der gattungsbildenden Art zu schaffen, bei
der trotz Einsatz eines rotierend angetriebenen
Schneidwerkzeugs ein einwandfreier Schnitt ohne optisch
störende Schneidmarken erzielt wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der gattungs
gemäßen Art nach der Erfindung durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist wesentlich,
daß zum einen die entlang des Umfanges des Messers un
unterbrochen umlaufende Schneidkante einen kontinuier
lichen Schnitt ermöglicht, wodurch die in der Regel
sehr schmale Schneidfläche durchgehend eben und frei
von Schnittmarken ist. Zum zweiten kann das Messer
aufgrund seiner kardanischen Beweglichkeit bezogen auf
die Schneidkante Unebenheiten nachgeben, also exakt der
im wesentlichen ebenen Randfläche der Werkstücke nach
folgen, wodurch Einschnitte in das volle Material der
Werkstücke verhindert werden. Deshalb eignet sich eine
erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere zum Einsatz
in programmgesteuerten Besäummaschinen, bei denen ein
maschinelles Nachführen des Werkzeugs entlang der zu
besäumenden Werkstückkanten nicht vorgesehen ist.
Da bei plattenförmigen Werkstücken in der Regel größere
Unebenheiten senkrecht zur Plattenebene ohnehin nicht
vorkommen dürfen, reicht es bei einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wenn der Weg der rückfedernden Auslenkung
des Messers in axialer Richtung kleiner als in der kar
danisch-radialen Richtung ist.
Die kardanische und axiale Beweglichkeit des Messers
kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf unter
schiedlichen Wegen erzielt werden. So können die Werk
zeugaufnahme, die Antriebswelle oder der Werkzeugschaft
ein entsprechend elastisch nachgebendes Gelenk oder
eine Kupplung aufweisen.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich
dadurch wesentlich verbessern, daß die Stirnseite am
freien Ende des Messers vollflächig und glatt ist. Da
durch findet so gut wie keine Berührung zwischen der
glatten Stirnseite am freien Ende des Messers mit der
betreffenden Werkstückfläche statt, weil hierzwischen
ein Luftpolster bestehen bleibt. Dieses Luftpolster
kann noch dadurch unterstützt werden, daß sich durch
das Messer hindurch bis zur Stirnseite hin zumindest
ein Luftkanal zum Einlassen oder Einblasen von Stütz
luft erstreckt. Weiter wird die Ausbildung des Luft
polsters dadurch begünstigt, daß die Stirnseite am
freien Ende des Messers entweder poliert oder mit einem
hochglatten Beschichtungsstoff überzogen ist. Insbeson
dere bietet sich im letzteren Falle ein Hartverchromen
der Stirnseite des Messers an.
Für die Ausbildung der Schneidkante bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist es von Vorteil, wenn das Messer
eine stumpfkegelige Form hat, was bedeutet, daß die
Stirnseite am freien Ende des Messers und dessen Man
telfläche einen spitzen Winkel von weniger als 45°
miteinander einschließen, insbesondere beträgt dieser
Winkel etwa 30°.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in perspektivischer Darstellung schräg
von oben gesehen eine im Einsatz befindliche Vorrich
tung 7 zum Abtrennen der überstehenden Abschnitte 6 eines
Beschichtungsmaterials an der Rückseite 5 von von der
Frontseite 2 her bis über die Schmalflächenseite 3 hinweg
beschichteten Platte 1 für den Möbelbau.
Im einzelnen erkennt man eine Ecke dieser Platte 1,
deren Frontseite 2 nach unten hin liegt. Von der Front
seite 2 her ist bis über die Schmalflächenseiten 3 hin
weg eine Kunststoffolie 4 auf die Platte 1 aufgebracht,
diese Kunststoffolie 4 ist sozusagen als formschlüssige
Haube über die Platte 1 von der Frontseite 2 her über
gestülpt. Vornehmlich wird hierfür eine Membranpresse
eingesetzt, und für ein einwandfreies Anschmiegen der
Kunststoffolie 4 an die Frontseite 2 und an die Schmal
flächenseiten 3 der Platte 1 ist es erforderlich einen
Rand oder Abschnitt 6 der Kunststoffolie 4 an der Rück
seite 5 der Platte 1 über deren Ebene hinaus überstehen
zu lassen. Dieser überstehende Abschnitt 6 der Kunst
stoffolie 4 muß im nachhinein abgetrennt werden, was
man auch als Besäumung der Platte 1 an ihrer Rückseite
5 bezeichnet. Nach diesem Besäumvorgang soll die
Schnittfläche der Kunststoffollie 4 mit der Ebene der
Rückseite 5 der Platte 1 bündig sein.
Für den Besäumvorgang wird eine programmgesteuerte Vor
richtung 7 verwendet, deren Aufhängung und Führung im
einzelnen in der Zeichnung nicht wiedergegeben ist.
Jedenfalls wird die Vorrichtung 7 nicht der Ebene der
Rückseite 5 der Platte 1 nachgeführt, von daher kann
über die Führung der Vorrichtung 7 eine Anpassung an
etwaige Neigungen oder Unebenheiten der Platte 1 nicht
erfolgen.
Die Vorrichtung 7 umfaßt einen Antriebsmotor 8 mit
einer Antriebswelle 9, an die über ein Gelenk 10 mit
einer geeigneten Werkzeugaufnahme ein Messer 11 mit
seinem Schaft 12 angekuppelt ist.
Das Messer 11 hat die Gestalt eines stumpfwinkligen
Kegelstumpfes, der Kegelwinkel liegt in einer Größen
ordnung von 120°. Der zylindrische Werkzeugschaft 2
findet sich an der im Durchmesser kleineren Stirnseite
des Messers 11, die im Durchmesser größere Stirnseite
14 des Messers 11 liegt an dessen freiem Ende. Zwischen
der Stirnseite 14 und der Mantelfläche 13 des Messers
11 ist eine Schneidkante 15 gebildet, welche die Um
fangskante der Stirnseite 14 darstellt, an der die
Mantelfläche 13 und die Stirnseite 14 des Messers 11
einen Winkel von etwa 30° miteinander einschließen.
Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, daß das Messer
11 eine exakte Kegelform hat, entscheidend ist ledig
lich die spitzwinklige Ausbildung der Schneidkante 15,
die auch dann möglich ist, wenn das Messer 11 ein pa
rabolischer oder elliptischer Rotationskörper ist,
wobei dann die Mantelfläche 13 entsprechend gewölbt
ist.
Mit der freien Stirnseite 14 wird das Messer 11 entlang
des Randes der Platte 1 an deren Rückseite 5 geführt,
wobei das Messer 11 etwa zu einem Drittel nach außen
über die Platte 1 hinausragt und so angetrieben ist,
wie es der die Drehrichtung angebende Pfeil deutlich
macht. Hierbei zeigt die Schnittrichtung der Schneid
kante 15 des Messers 11 zum Innern der Rückseite 5 der
Platte 1 hin, damit beim Schneidvorgang der abzutren
nende Abschnitt 6 der Kunststoffolie 4 nicht in Rich
tung von der jeweiligen Schmalflächenseite 3 der Platte
1 weg beansprucht wird. Mit der Stirnseite 14 richtet
sich das Messer 11 auf die Ebene der Rückseite 5 der
Platte 1 aus, die Stirnseite 14 sitzt aber nicht auf
der Rückseite 5 der Platte 1 fest auf, vielmehr bildet
sich infolge der Rotation des Messers 1 gegebenenfalls
unterstützt durch das Messer 11 hindurch bis zur Stirn
seite 14 hin eingelassene oder eingeblasene Stützluft
ein Luftkissen zwischen der Stirnseite 14 und der Rück
seite 5 der Platte 1. Deshalb ist die Stirnseite 14 des
Messers 11 hochglatt, was beispielsweise durch ein
Hartverchromen erzielt werden kann.
Das Gelenk 10 ermöglicht ein Nachfolgen der Stirnseite
14 des Messers 11 von Neigungen oder Unebenheiten an
der Rückseite 5 der Platte 1 in gewissem Maße, dazu ist
zum einen das Messer 11 in Richtung seiner Rotations
achse entsprechend dem Pfeil A in geringem Maße ver
schieblich, zum anderen kann das Messer 11 bezogen auf
seine Stirnseite 14 bzw. seine Schneidkante 15 in kar
danisch-radialer Richtung ausgelenkt werden, was eine
Schrägstellung der Stirnseite 14 des Messers 11 be
wirkt. Dies ist durch den Pfeil B angedeutet. In diesen
beiden Richtungen ist die Auslenkung des Messers 11
elastisch, was bedeutet, daß sich das Messer 11 immer
wieder federnd in seine Ausgangslage zurückstellt, in
der es mit der Abtriebsspindel 9 koaxial ist, wobei
seine Stirnseite 14 senkrecht zu der Achsrichtung der
Antriebswelle 9 steht.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Abtrennen von überstehenden Ab
schnitten eines Beschichtungsmaterials an ebenen
Randflächen von Werkstücken, insbesondere an der
Rückseite von von der Frontseite her bis über die
Schmalflächenseiten hinweg beschichteten Platten für
den Möbel- oder Innenausbau, mittels eines an einer
Werkzeugaufnahme einer Antriebswelle rotierend ange
ordneten Schneidwerkzeugs,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug ein Messer (11) mit zumin
dest im Schneidenbereich der Gestalt eines Kegel
stumpfes oder eines ähnlichen Rotationskörpers ist,
dessen größere, zur Rotationsachse senkrechte Stirn
seite (14) am freien Ende des Messers (11) liegt und
dessen durchgehende Umfangskante (15) zwischen
dieser Stirnseite (14) und der Mantelfläche (13) die
Schneidkante ist, und daß das Messer (11) sowohl
kardanisch-radial bezogen auf seine Schneidkante
(15) unter Schrägstellung der freien Stirnseite (14)
als auch axial elastisch auslenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Weg der rückfedernden Auslenkung des Messers
(11) in kardanisch-radialer Richtung größer als in
axialer Richtung ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugaufnahme, die Antriebswelle (9) oder
der Werkzeugschaft (12) ein sowohl in kardanisch-
radialer Richtung der Schneidkante (15) des Messers
(11) als auch in dessen Achsrichtung elastisch nach
gebendes Gelenk (10) oder Kupplung aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite (14) am freien Ende des Messers
(11) vollflächig und glatt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite (14) am freien Ende des Messers
(11) poliert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite (14) am freien Ende des Messers
(11) mit einer hochglatten Beschichtung versehen
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich durch das Messer (11) hindurch bis zur
Stirnseite (14) zumindest ein Luftkanal zum
Einlassen oder Einblasen von Stützluft erstreckt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite (14) am freien Ende des Messers
(11) und dessen Mantelfläche (13) einen Winkel von
etwa 30° miteinander einschließen.
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