DE19520105A1 - Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger Tensidpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger TensidpulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger Ten
sidpulver, bei dem man Gemische von Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten und ausgewählten
Zuckertensiden entweder mit überhitztem Wasserdampf oder in der dünnen Schicht trocknet.
Alkylsulfate, die auch als Fettalkoholsulfate bezeichnet werden, stellen wichtige Be
standteile von Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln dar. Im Gegensatz zu nichtionischen Ten
siden, die ein inverses Löslichkeitsverhalten aufweisen und infolge von Wasserstoffbrücken
bindungen in kaltem Wasser besser löslich sind als in warmem, verhalten sich Alkylsulfate wie
andere anionische Tenside konventionell, d. h. ihre Löslichkeit nimmt bis zum Erreichen des
Löslichkeitsproduktes mehr oder minder linear mit der Temperatur zu.
Für technische Anwen
dungen - beispielsweise im Hinblick auf das Einspülvermögen während des Waschprozesses -
besteht jedoch ein Bedürfnis nach Alkylsulfaten, die gerade auch in kaltem Wasser eine aus
reichende Löslichkeit besitzen.
Ein weiteres Problem insbesondere bei der Herstellung von modernen Waschpulvern
mit hohem Schüttgewicht besteht darin, trockene anionische Tenside in die Formulierungen
einzubauen, die eine möglichst geringe Tendenz zur Wasseraufnahme und damit zum Verkle
ben aufweisen. Eine noch größere Schwierigkeit liegt ferner darin, trockene, rieselfähige Pulver
mit einem Gehalt an anionischen und weiterhin in der Regel flüssigen nichtionischen Tensiden
zu entwickeln, bei denen die Gefahr des "Ausblutens" sicher verhindert werden kann.
In der Vergangenheit hat es nicht an Ansätzen gefehlt, die genannten Probleme,
insbesondere die mangelhatte Kaltwasserlöslichkeit zu verbessern. Dabei wurden im wesent
lichen zwei Konzepte verfolgt, nämlich
- a) die Mitverwendung von Hydrotropen und
- b) die Oberflächenvergrößerung des Tensidkorns.
Zu den bekanntesten Hydrotropen gehören zweifellos die kurzkettigen Alkylaryl
sulfonate, wie beispielsweise Toluol-, Xylol- oder Cumolsulfonat. Sie eignen sich beispielsweise
als Lösungsvermittler für anionische und nichtionische Tenside bei der Herstellung von flüs
sigen Waschmitteln. Die verbesserte Löslichkeit ist wahrscheinlich auf eine vorteilhafte Misch
micellbildung zurückzuführen. In diesem Zusammenhang sei auf die Übersicht von H. Stache in
Fette, Seifen, Anstrichmitt. 71, 381 (1969) verwiesen.
Die Verbesserung der Kaltwasserlöslichkeit, insbesondere von Fettalkoholsulfaten,
wird jedoch üblicherweise erreicht, indem man ihnen als Hydrotrope Tenside mit hohen HLB-
Werten, beispielsweise hochethoxylierte Polyglycolether (Talgalkohol+40 EO-Addukt) oder
ähnliche zusetzt. Die auf diesem Wege erzielbaren Auflösungsgeschwindigkeiten insbesondere
bei Fettalkoholsulfaten sind jedoch für eine Vielzahl von technischen Anwendungen unbe
friedigend.
Ein ganz anderer Ansatz zur Verbesserung der Löslichkeit von anionischen Tensiden
wird in der deutschen Patentanmeldung DE-A1 40 30 688 (Henkel) beschrieben. Hier wird
vorgeschlagen, wäßrige Tensidpasten mit Hilfe von heißem Wasserdampf zu trocknen. Durch
Kondensation des Heißdampfes auf dem kühleren Einsatzgut und Abgabe der Konden
sationswärme an das zu trocknende Gut findet eine spontane Aufwärmung der Tensidtröpfchen
auf die Siedetemperatur des Wassers statt. Als Folge bilden sich beim Entweichen des Wassers
im Tensidkorn eine Vielzahl feiner Kanäle. Die auf diese Weise resultierende hohe innere
Oberfläche führt - beispielsweise im Vergleich zu konventionell sprühgetrockneten Produkten -
zu einer verbesserten, jedoch noch immer nicht voll befriedigenden Auflösungsgeschwin
digkeit.
Aus der DE-A1 41 02 745 (Henkel) ist ein Verfahren zur Herstellung von pulver
förmigen Tensidmischungen bekannt, bei dem man wäßrige Zubereitungen mit einem Gehalt
von 15 bis 50 Gew.-% Alkylsulfaten, 1 bis 5 Gew.-% Alkyloligoglucosiden und 45 bis 80
Gew.-% eines Trägermaterials einer konventionellen Sprühtrocknung unterwirft. Produkte mit
einem derartig hohen Anteil an anorganischen Salzen als Stellmittel sind inzwischen veraltet
und daher unerwünscht. Im übrigen ist die Auflösegeschwindigkeit der Pulver ebenfalls un
befriedigend.
Gemäß der Lehre der DE-A1 41 24 701 (Henkel) werden feste Waschmittel mit hohem
Schüttgewicht und verbesserter Löslichkeit erhalten, indem man Mischungen von anionischen
und nichtionischen Tensiden Polyethylenglycolether mit einem Molekulargewicht im Bereich
von 200 bis 12.000, vorzugsweise 200 bis 600 zusetzt, und anschließend trocknet und/oder in
feste Form bringt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel 1 wird eine Waschmittelzubereitung,
enthaltend C12/18-Fettalkoholsulfat, C12/18-Fettalkohol+5EO-/C16/18-Talgfettalkohol+5 EO-Ad
dukt und - bezogen auf die Niotenside - nicht weniger als 45 Gew.-% Polyethylenglycol mit
einem Molekulargewicht von ca. 400 offenbart, die nach Homogenisierung extrudiert und zu
Granulaten verarbeitet wird. Die Auflösegeschwindigkeit der resultierenden festen Waschmittel
ist jedoch noch immer nicht zufriedenstellend. Zudem ist die Anwesenheit der erforderlichen
großen Mengen an Polymer nicht erwünscht.
Gemäß der EP-A2 0 208 534 werden in allgemeiner Form sprühgetrocknete Wasch
mittelzusammensetzungen offenbart, die neben anionischen Tensiden nichtionische Tenside,
Polyacrylate und Polyethylenglycolether mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht im
Bereich von 1.000 bis 20.000 enthalten. Die Lehre dieser Schrift geht dahin, daß man die Dis
pergierbarkeit von anionischen Tensiden verbessern kann, indem man ihnen Niotenside,
Polyethylenglycolether und Polyacrylate zusetzt.
Gegenstand der DE-OS 21 24 526 sind Wasch- und Reinigungsmittelmischungen mit
geregeltem Schaumverhalten. Gemäß Beispiel 6 werden Zusammensetzungen offenbart, die
Talgalkoholsulfat, Alkylbenzolsulfonat sowie Polyethylenglycol mit einem Molekulargewicht
von ca. 20.000 aufweisen.
Auf weitere Verfahrensentwicklungen, die die Herstellung von festen anionischen Ten
siden betreffen, sei an dieser Stelle nur am Rande verwiesen. So sind beispielsweise aus der in
ternationalen Patentanmeldung WO 92/09 676 (Henkel) feste Waschmittel bekannt, die man
erhält, indem man wäßrige Alkylsulfatpasten mit Soda und Zeolithen behandelt und anschlie
ßend extrudiert. Über die Auflösegeschwindigkeit der Feststoffe geht aus der Schrift nichts
hervor.
Die komplexe Aufgabe der Erfindung hat nun darin bestanden, neue Tensidpulver auf
Basis von Alkylsulfaten zur Verfügung zu stellen, die frei von den geschilderten Nachteilen
sind und insbesondere eine gute Farbqualität aufweisen, trocken, rieselfähig, nichtklebend und
gegen "Ausbluten" geschützt sind und dabei einerseits ein hohes Schüttgewicht und anderer
seits eine verbesserte Kaltwasserlöslichkeit aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger
Tensidpulver, bei dem man wäßrige Zubereitungen von
- a) Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten und
- b1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden und/oder
- b2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden
gegebenenfalls in Gegenwart von Trägersalzen entweder mit überhitztem Wasserdampf oder
in der dünnen Schicht trocknet.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei der Heißdampf- bzw. Dünnschicht
trocknung von wäßrigen Gemischen, die Alkyl- und/oder Alkenylsulfate sowie die oben ge
nannten Zuckertenside enthalten, hellfarbige, trockene, nichtklebende Pulver mit vergleichs
weise hohem Schüttgewicht, ausgezeichneter Rieselfähigkeit und signifikant verbesserter Kalt
wasserlöslichkeit resultieren. Auch nach anschließender Verdichtung zeigen die auf Basis der
erfindungsgemäßen Pulver hergestellten Granulate bei mechanischer Belastung kein "Ausblu
ten". Die Erfindung schließt ferner die Erkenntnis mit ein, daß die entscheidenden an
wendungstechnischen Parameter durch die Abmischung von Alkylsulfaten und insbesondere
Alkyloligoglucosiden in synergistischer Weise verbessert werden.
Unter Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten sind die Sulfatierungsprodukte primärer Alko
hole zu verstehen, die der Formel (I) folgen,
R¹O-SO₃X (I)
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6
bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für ein Alkyli- und/oder Erdalka
limetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die Sinne der Erfindung Anwendung finden kön
nen, sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-
Ethylhexylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylal
kohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol,
Gadoleylalkohol, Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die
durch Hochdruckhydrierung technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roe
len′schen Oxosynthese erhalten werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in
Form ihrer Alkalisalze, und insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate der Formel (I), in der
R¹ für einen Alkylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für Natrium oder
R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für Natrium steht, mit der Maßgabe, daß das Verhältnis von Alkylresten mit 16 bis 18 einerseits und 12 bis 14 Kohlenstoffatomen andererseits 50 : 50 bis 90 : 10 Gewichtsteile beträgt.
R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für Natrium steht, mit der Maßgabe, daß das Verhältnis von Alkylresten mit 16 bis 18 einerseits und 12 bis 14 Kohlenstoffatomen andererseits 50 : 50 bis 90 : 10 Gewichtsteile beträgt.
Typische Beispiele sind ein C16/18-Talgalkoholsulfat-Natriumsalz bzw. die Abmischung
von C16/18-Talgalkoholsulfat-Natriumsalz und C12/14-Kokosfettalkoholsulfat-Natriumsalz im
Gewichtsverhältnis 60 : 40 bzw. 80 : 20.
Die Alkyl- und/oder Alkyloligoglykoside folgen der Formel (II),
R²O-[G]p (II)
in der R² für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für eine Zahl im Bereich von 1 bis 10 steht.
Sie stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organi
schen Chemie erhalten werden können. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier
auf die Schriften EP-A1-0 301 298 und WO 90/03 977 verwiesen.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit
5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/
oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside.
Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (II) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-
Grad), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwi
schen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier
vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligo
glykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl dar
stellt. Vorzugsweise werden Alkyl und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligo
merisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7
ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R² kann sich von primären Alkoholen mit 6 bis 11, vor
zugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capron
alkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mi
schungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern
oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen′schen Oxosynthese anfallen.
Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C8/10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei
der destillativen Auftrennung von technischem C8/18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem
Anteil von weniger als 6 Gew.-% C₁₂-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyl
oligoglucoside auf Basis technischer C9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3).
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R² kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12
bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Lauryl
alkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenyl
alkohol, Erucylalkohol, sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten
werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C12/14-Kokosal
kohol mit einem DP von 1 bis 3.
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide folgen der Formel (III),
in der R³CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R⁴ für Was
serstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen
linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10
Hydroxylgruppen steht.
Bei den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üb
licherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem
Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem
Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Hinsichtlich der Ver
fahren zu ihrer Herstellung sei auf die US-Patentschriften US 1,985,424, US 2,016,962 und
US 2,703,798 sowie die internationale Patentanmeldung WO 92/06 984 verwiesen. Eine
Übersicht zu diesem Thema von H. Kelkenberg findet sich in Tens. Surf. Det. 25, 8 (1988).
Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide von reduzie
renden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Die bevor
zugten Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher Fettsäure-N-alkylglucamide
dar, wie sie durch die Formel (IV) wiedergegeben werden:
Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der For
mel (IV) eingesetzt, in der R⁴ für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe steht und R³CO für den
Acylrest der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitin
säure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Li
nolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure oder Erucasäure bzw. derer
technischer Mischungen steht. Besonders bevorzugt sind Fettsäure-N-alkylglucamide der
Formel (IV), die durch reduktive Aminierung von Glucose mit Methylamin und anschließende
Acylierung mit Laurinsäure oder C12/14-Kokosfettsäure bzw. einem entsprechenden Derivat er
halten werden. Weiterhin können sich die Polyhydroxyalkylamide auch von Maltose und
Palatinose ableiten.
Unter wäßrigen Zubereitungen der genannten Tenside der Gruppen (a) und (b) sind
Lösungen bzw. Pasten zu verstehen, die in Summe einen Feststoffanteil von 5 bis 70,
vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-% aufweisen. Die Komponenten (a) und (b) können dabei im
Gewichtsverhältnis von 40 : 60 bis 99 : 1, vorzugsweise 50 : 50 bis 90 : 10 und insbesondere
75 : 25 bis 85 : 15 eingesetzt werden.
Bei der Wasserdampfbehandlung wird der Aufbau eines festen Tensidkorns durch die
Anwesenheit eines Kristallisationskeimes erleichtert. Hierfür eignen sich beispielsweise anor
ganische und/oder organische Salze.
Typische Beispiele für anorganische Salze sind Alkali- und/ oder Erdalkalioxide,
-sulfate, -carbonate, -hydrogencarbonate, -phosphate, -pyrophosphate, -silicate und -halogenide.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Natriumsulfat, Natriumcarbonat, Calciumcarbonat,
Natriumphosphat, Calciumpyrophosphat, Natriumchlorid, Schichtsilicaten, Zeolithen, Hydro
talciten und Magnesiumoxid. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden als Trägersalze Wassergläser, insbesondere sogenannte "übertrocknete" Wassergläser
mit einem Modul, d. h. einem Verhältnis (SiO₂) : (MO₂) von 0,5 bis 5 und insbesondere 1 bis 3,5
eingesetzt. Vorzugsweise wird Natriumwasserglas mit einem Modul von etwa 2 verwendet.
Typische Beispiele für organische Salze sind Alkali- und/oder Erdalkaliseifen,
insbesondere Natriumacetat, Magnesiumstearat und Calciumstearat.
Als Trägersubstanzen kommen ferner auch weitere Substanzen in Betracht, die unter
den Bedingungen der Wasserdampfbehandlung nicht quellfähig sind. Hierzu zählen neben den
verschiedenen Aluminiumoxiden vorzugsweise Kieselsäuren aber auch wasserlösliche Poly
mere, wie beispielsweise Xanthan, Stärke, Methylcellulose und Carboymethylcellulose mit
niedriger Wasserretention. Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von
sogenannten "Aerosilen". Hierunter sind hochdisperse Kieselsäuren mit einem SiO₂-Gehalt von
mehr als 99,8 Gew.-% zu verstehen. Aerosile bauen sich aus amorphen, kugelförmigen Teilchen
auf, die einen Durchmesser von 10 bis 20 nm und eine innere Oberfläche von 100 bis 400 m²/g
aufweisen. Aerosile besitzen auf ihrer Oberfläche SiOH-Gruppen, die über relativ schwache
Wasserstoff-Brückenbindungen miteinander verknüpft sind, wodurch es zur Gerüstbildung
kommt. Aerosile stellen beispielsweise Verkaufsprodukte der Degussa AG, Hanau/FRG dar.
Näheres zu ihrer Struktur vgl. Seifen-Öle-Fette-Wachse, 94, 849 (1968).
Als weitere geeignete Träger, insbesondere für die Herstellung von Seifenstücken, sind
C12/22-Fettsäuren und deren Salze wie beispielsweise Stearinsäure oder Kokosfettsäure zu
nennen. Ebenfalls für diesen Zweck geeignet sind amphotere Tenside vom Betaintyp.
Vorzugsweise werden die Trägersalze in Mengen von 1 bis 25, vorzugsweise 5 bis 15
und insbesondere 9 bis 10 Gew.-% - bezogen auf das getrocknete Gut - eingesetzt.
Die wäßrigen Tensidzubereitungen werden im Sinne des erfindungsgemäßen Ver
fahrens gegebenenfalls zusammen mit den Trägersalzen unter Ausschluß von Luftsauerstoff in
Gegenwart von überhitztem Wasserdampf behandelt. Das Prinzip dieses neuartigen tech
nischen Verfahrens wurde von der Anmelderin in ihren deutschen Patentanmeldungen DE-A1
40 30 688, DE-A1 42 04 035, DE 42 04 090, DE-A1 42 06 050, DE-A1 42 06 495 und DE-
A1 42 06 521 offengelegt.
Dem Verfahren liegt das Prinzip zugrunde, daß durch Kondensation des Heißdampfes
auf dem kühleren Einsatzgut und Abgabe der Kondensationswärme an das zu trocknende Gut
eine spontane Aufheizung des wäßrigen Tropfens auf die Siedetemperatur des Wassers unter
Arbeitsbedingungen, bei Normaldruck also auf Temperaturen von etwa 100°C, stattfindet.
Diese Siedetemperatur wird als Mindesttemperatur während der gesamten Verweilzeit im
Guttropfen beibehalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
wäßrigen Zubereitungen zusammen mit überhitztem Wasserdampf bei einer Temperatur im Be
reich von 120 bis 280°C in ein geschlossenes System versprüht, das Kondensatwasser mit den
darin gelösten Verunreinigungen abgetrennt und die getrockneten und gereinigten Wertstoffe
ausgeschleust.
Grundsätzlich gilt, daß im geschlossenen System mit einem Wasserdampfkreislaufstrom
gearbeitet wird, dem der verdampfte Wasseranteil des Einsatzgutes entzogen wird, während
der abgegebene Energiebetrag dem Kreislaufstrom wieder zugeführt wird. Während bei kon
ventionellen Verfahren ein Arbeiten bei höheren Temperaturen stets mit der Gefahr einer par
tiellen Verkohlung des zu reinigenden Gutes verbunden ist, macht hier die Abwesenheit von
Luftsauerstoff Arbeitstemperaturen von insbesondere 150 bis 200°C ohne weiteres möglich.
Der abgezogene Wasserdampfteilstrom kann nach der Abtrennung der gelösten Verunreini
gungen vorteilhafterweise als Brauchdampf anderweitiger Verwendung zugeführt werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
können Tensidpulver mit besonders vorteilhafter Rieselfähigkeit erhalten werden, indem man
die getrockneten Wertstoffe mit geeigneten feinteiligen Feststoffen behandelt ("abpudert"), um
eine etwa noch vorhandene Restklebrigkeit zuverlässig auszuschließen. Als Feststoffe kommen
hierbei grundsätzlich solche Stoffe in Betracht, die entweder schon als geeignete Träger bei der
Wasserdampfbehandlung genannt worden sind oder die ohnehin in oberflächenaktiven Mitteln
Verwendung finden. Typische Beispiele sind Salze, wie beispielsweise Natriumchlorid, Na
triumsulfat, Natriumphosphat, Natriumpyrophosphat, Calciumstearat und insbesondere Kiesel
säure mit hoher innerer Oberfläche (Aerosile). Üblicherweise werden die Feststoffe zum Abpu
dern in einer Menge von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 1 Gew.-% - bezogen auf die Tensid
pulver - eingesetzt.
Die Dünnschichttrocknung kann vorzugsweise in VRV-Dünnschichtverdampfern
durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um Bauteile, die aus einem horizontalen Rohr
bestehen, in dem der Rotor mit Schaufeln und Zerkleinerungseinbauten ausgestattet ist. Hier
durch ist es möglich, die wäßrige Paste unmittelbar in ein feines Pulver zu überführen, das über
die Schaufeln ausgetragen wird.
Wo es zweckdienlich ist, können Hilfs- und Zusatzstoffe, die für die spätere Konfek
tionierung benötigt werden, den Tensidpulvern nachträglich zugemischt werden. Es ist jedoch
ebenso möglich, diese Bestandteile bei ausreichender thermischer Stabilität gemeinsam mit den
Komponenten (a) und (b) der Wasserdampfbehandlung zu unterwerfen.
Unter den Hilfs- und Zusatzstoffen sind an erster Stelle weitere Tenside zu nennen: Typische
Beispiele für anionische Tenside sind Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate,
Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, µ-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Fettal
koholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)
sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkyl
sulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäu
reisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Acyllactylate, Acylglutamate, Acyltar
trate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produk
te auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycol
etherketten enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen.
Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkyl
phenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolygylcolether, Fettaminpoly
glycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, Proteinhydrolysate (ins
besondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitan
ester und Polysorbate. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, kön
nen sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung auf
weisen.
Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen
und Esterquats, insbesondere quaternierte Fettsäuretrialkanolaminester-Salze.
Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine,
Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobe
taine.
Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen.
Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf einschlägige Übersichtsarbeiten, bei
spielsweise J. Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin,
1987, S. 54-124 oder J. Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive",
Thieme Verlag, Stuttgart, 1978, S. 123-217 verwiesen.
Weitere geeignete Hilfs- und Zusatzstoffe sind Gerüststoffe (Builder) wie
beispielsweise Zeolithe oder Schichtsilicate, Phosphate, Polycarbonsäuren und deren Salze,
Bleichmittel wie beispielsweise Alkaliborate oder -percarbonate und dergleichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Hilfsstoffe sogenannte
"soil repellants" eingesetzt. Diese schmutzablösenden Polymere enthalten vorzugsweise
Ethylenterephthalat- und/oder Polyethylenglycolterephthalatgruppen, wobei das Molverhältnis
Ethylenterephthalat zu Polyethylenglycolterephthalat im Bereich von 50 : 50 bis 90 : 10 liegen
kann. Das Molekulargewicht der verknüpfenden Polyethylenglycoleinheiten liegt vorzugsweise
im Bereich von 750 bis 5000, d. h., der Ethoxylierungsgrad der Polyethylenglycolgruppenhal
tigen Polymere kann ca. 15 bis 100 betragen. Die Polymeren zeichnen sich durch ein
durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 5000 bis 200.000 aus und können eine Block-,
vorzugsweise aber eine Random-Struktur aufweisen.
Bevorzugte Polymere sind solche mit Molverhältnissen Ethylenterephthalat/Poly
ethylenglycolterephthalat von etwa 65 : 35 bis etwa 90 : 10, vorzugsweise von etwa 70 : 30 bis
80 : 20. Weiterhin bevorzugt sind solche Polymeren, die verknüpfende Polyethylenglycol
einheiten mit einem Molekulargewicht von 750 bis 5000, vorzugsweise von 1000 bis etwa
3000 und ein Molekulargewicht des Polymeren von etwa 10.000 bis etwa 50.000 auf weisen.
Beispiele für handelsübliche Polymere sind die Produkte Milease®T (ICI) oder Repelotex®
SRP 3 (Rhone-Poulenc). Weiterhin bevorzugt sind soil repellants der BASF AG, bei denen es
sich um gegebenenfalls sulfonierte Polyester auf Basis von Terephthalsäure und Ethylenglycol
handelt.
Der Anteil der Hilfs- und Zusatzstoffe ist an sich unkritisch und richtet sich nach der
Art des schließlich zu konfektionierenden Mittels. Üblicherweise wird der Anteil 5 bis 70 und
vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% - bezogen auf das Zuckertensidpulver - betragen.
Im Anschluß an die Heißdampftrocknung können die Wertstoffe nach bekannten Ver
fahren, wie z. B. Granulierung, SKET-Granulierung, Extrusion, Pelletierung, Vernadelung und
dergleichen, zu Schwerpulvern mit einem Schüttgewicht im Bereich von 500 bis 850 g/l
verarbeitet werden. Es ist insbesondere auch möglich, eine nachträgliche Einstellung des Ge
haltes an Fettalkoholsulfaten eines bestimmten C-Kettenschnittes durch Ausmischen einzu
stellen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Tensidpulver sind hellfarbig,
trocken, rieselfähig, nichtklebrig und weisen eine hohe Löslichkeit in kaltem Wasser auf. Ein
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliches Wertprodukt mit einer Schüttdichte von
mindestens 200 g/l und besonders vorteilhaften anwendungstechnischen Eigenschaften weist
beispielsweise folgende Zusammensetzung auf:
45 bis 90 Gew.-% Alkylsulfat
5 bis 50 Gew.-% Alkyloligoglucosid
5 bis 10 Gew.-% Natriumwasserglas (Modul ca. 1)
5 bis 50 Gew.-% Alkyloligoglucosid
5 bis 10 Gew.-% Natriumwasserglas (Modul ca. 1)
mit der Maßgabe, daß sich die Gewichtsangaben zu 100 Gew.-% ergänzen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Produkte können - gege
benfalls nach mechanischer Verdichtung - zur Herstellung von festen Wasch-, Spül- und Rei
nigungsmitteln und insbesondere Stückseifen dienen, in denen sie in Mengen von 1 bis 90,
vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn
darauf einzuschränken.
In einem Versuchssprühturm der Fa. NIRO ATOMIZER wurden wäßrige Zuberei
tungen aus Fettalkoholsulfaten und Zuckertensiden sowie gegebenenfalls Trägersalzen mit ei
nem Feststoffanteil von insgesamt 50 Gew.-% durch gleichzeitiges Versprühen mit überhitztem
Wasserdampf in einer Zweistoffdüse (Düsenquerschnitt: 1 mm) bei einem verminderten Druck
von 744 mbar getrocknet und desodoriert. Die Prozeßdaten sind in Tabelle 1 zusammengefaßt,
die Zusammensetzung der Gemische kann Tabelle 2 entnommen werden.
Nach dem Versprühen wurden die Produkte sofort ausgeschleust und abgekühlt. Die
Verweilzeit in der Trockenapparatur lag bei etwa 10 Sekunden. Die von dem Wasserdampf
mitgerissenen Verunreinigungen konnten nach der Kondensation in einer Zweiphasentrennung
bzw. durch Mikro- oder Ultrafiltration vom kondensierten Wasser abgeschieden werden. Es
wurden trockene, rieselfähige und sehr hellfarbige Produkte erhalten, die sich sehr rasch in
Wasser lösten (Beispiele 1 bis 11).
Zum Vergleich wurde Talgalkoholsulfat und Kokosalkyloligoglucosid
ohne Zusatz eines Trägersalzes jeweils alleine einer Heißdampftrocknung unterworfen (V1, V2).
Ferner wurden wäßrige Zubereitungen in an sich bekannter Weise in einem Rotationsver
dampfer entwässert. Es wurden dabei gelblich-braun verfärbte Massen erhalten, die nach Pul
verisierung eine signifikant geringere Auflösungsgeschwindigkeit zeigten (V3 bis V9).
Die Farbe der erfindungsgemaßen und Vergleichsprodukte wurde subjektiv beurteilt (1
= weiß bis 6 = braunverfärbt). Zur Bestimmung der Löslichkeit wurden 25 g der pulver
förmigen Produkte bei 20°C in 100 ml Wasser von 16°d eingebracht, 15 s gerührt und dann
über ein Filter gegeben. Der Rückstand (Rstd.) wurde bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und
ausgewogen. Angegeben ist die Rückstandsmenge im Verhältnis zur Menge des eingesetzten
Pulvers. Die Einzelheiten sind Tabelle 2 zu entnehmen.
In Tabelle 2 bedeuten:
A1 = C16/18-Talgalkoholsulfat-Natriumsalz
A2 = C12/18-Kokosalkoholsulfat-Natriumsalz
B1 = C12/14-Kokosalkyloligoglucosid
B2 = C8/16-Alkyloligoglucosid
B3 = Laurinsäure-N-methylglucamid
B4 = C12/14-Kokosfettsäure-N-methylglucamid
C1 = Natriumchlorid
C2 = Natriumsulfat
C3 = Natriumwasserglas, Modul ca. 1
A2 = C12/18-Kokosalkoholsulfat-Natriumsalz
B1 = C12/14-Kokosalkyloligoglucosid
B2 = C8/16-Alkyloligoglucosid
B3 = Laurinsäure-N-methylglucamid
B4 = C12/14-Kokosfettsäure-N-methylglucamid
C1 = Natriumchlorid
C2 = Natriumsulfat
C3 = Natriumwasserglas, Modul ca. 1
Die Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigen, daß Abmischungen von Alkyl- und/oder
Alkenylsulfaten und Zuckertensiden in der Heißdampftrocknung zu Produkten mit einer ge
genüber den Ausgangsstoffen in synergistischer Weise verbesserten Wasserlöslichkeit führen.
Gegenüber herkömmlichen Trocknungsverfahren werden ebenfalls Pulver verbesserter Wasser
löslichkeit und Farbe erhalten.
Wie unter I. beschrieben, wurden verschiedene Gemische von anionischen und nicht
ionischen Tensiden im Gewichtsverhältnis 80 : 20 einer Heißdampftrocknung unterworfen und
die Rieselfähigkeit (R) bzw. Klebrigkeit (K) auf einer Skala von 1 (sehr gut rieselfähig bzw.
trocken) bis 6 (verklumpt bzw. sehr klebrig) beurteilt; ferner wurde das Schüttgewicht (SG)
der Pulver bestimmt. Als Träger diente Natriumwasserglas (10 Gew.-% bezogen auf das ge
trocknete Gut). Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt:
Die Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigen, daß im Sinne der Erfindung Pulver mit
höherer Schüttdichte sowie verbesserter Rieselfähigkeit bei verminderter Klebrigkeit erhalten
werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger Tensidpulver, bei dem man wäß
rige Zubereitungen von
- a) Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten und
- b1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden und/oder
- b2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden
entweder mit überhitztem Wasserdampf oder in der dünnen Schicht trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkyl- und/oder
Alkenylsulfate der Formel (I) einsetzt,
R¹O-SO₃X (I)in der R¹ für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und X
für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammo
nium oder Glucammonium steht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkylsulfate der
Formel (I) einsetzt, in der R¹ für einen Alkylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und
X für Natrium steht.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkylsulfate der
Formel (I) einsetzt, in der R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und
X für Natrium steht, mit der Maßgabe, daß das Verhältnis von Alkylresten mit 16 bis
18 einerseits und 12 bis 14 Kohlenstoffatomen andererseits 50 : 50 bis 90 : 10 Ge
wichtsteile beträgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglykoside der Formel (II) einsetzt,
R²O-[G]p (II)in der R² für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für
einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für eine Zahl im Bereich von 1
bis 10 steht.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Fettsäure-N-
alkylpolyhydroxyalkylamide der Formel (III) einsetzt,
in der R³CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R⁴ für
Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z]
für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoff
atomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Komponenten a) und b) im Gewichtsverhältnis 40 : 60 bis 99 : 1 einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Trocknung in Gegenwart von organischen und/oder anorganischen Trägersalzen durch
führt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trägersalze in
Mengen von 1 bis 25 Gew.-% - bezogen auf das getrocknete Gut - einsetzt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die
wäßrigen Zubereitungen zusammen mit überhitztem Wasserdampf einer Temperatur im
Bereich von 120 bis 280°C in ein geschlossenes System versprüht, das Kondenswasser
mit den darin gelösten Verunreinigungen abtrennt und die getrockneten und gereinigten
Wertstoffe ausschleust.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19520105A DE19520105A1 (de) | 1994-09-01 | 1995-06-01 | Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger Tensidpulver |
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DE19520105A DE19520105A1 (de) | 1994-09-01 | 1995-06-01 | Verfahren zur Herstellung wasserfreier, rieselfähiger Tensidpulver |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19520105A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998038278A1 (de) * | 1997-02-26 | 1998-09-03 | Cognis Deutschland Gmbh | Verfahren zur herstellung von waschmittelrohstoffen |
WO1998040460A1 (de) * | 1997-03-12 | 1998-09-17 | Cognis Deutschland Gmbh | Verfahren zur herstellung neutraler zuckertensidgranulate |
-
1995
- 1995-06-01 DE DE19520105A patent/DE19520105A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6191097B1 (en) | 1997-02-26 | 2001-02-20 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Process for preparing raw materials for washing agents |
WO1998040460A1 (de) * | 1997-03-12 | 1998-09-17 | Cognis Deutschland Gmbh | Verfahren zur herstellung neutraler zuckertensidgranulate |
US6340665B1 (en) | 1997-03-12 | 2002-01-22 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Method for producing neutral sugar surfactant granulates |
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