DE19519558A1 - Orthese - Google Patents
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- A61F5/01—Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
- A61F5/0193—Apparatus specially adapted for treating hip dislocation; Abduction splints
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Description
Die Erfindung betrifft eine Orthese für die Behand
lung von Hüftdysplasie, -luxation und -subluxation
bei Neugeborenen und Säuglingen gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Orthesen der hier angesprochenen Art dienen der
Wachstumslenkung der knorpeligen und knöchernen Ge
lenkpartner des Hüftgelenks und fördern gezielt die
Nachreifung und Ausformung dieses Gelenks.
Orthesen für die Behandlung des Hüftgelenks sind
bekannt. Sie weisen eine jedem Bein des Patienten
zugeordnete Beinschale auf. Um die Beine in eine
für die Behandlung des Hüftgelenks günstige Posi
tion zu bringen, sind die Beinschalen entweder mit
einem Schultergurtsystem und/oder einer dem Becken
bereich zugeordneten Abstützeinrichtung versehen.
Es liegt ohne weiteres auf der Hand, daß derartige
Gurtsysteme oder Beckenabstützeinrichtungen für den
Patienten eine zusätzliche Belastung darstellen.
Schultergurte üben einen stetigen Druck auf den
Schulterbereich auf, was zu Verspannungen und einer
Fehlbelastung insbesondere der Wirbelsäule, sogar
zu weitergehenden Schädigungen führen kann. Die
Becken-Abstützeinrichtung kann zu Druckstellen beim
Liegen des Patienten, aber auch zu zusätzlichen
schädlichen Belastungen des Skeletts führen. Beide
Einrichtungen stören außerdem nachhaltig bei der
Pflege des Patienten und behindern diesen überdies
unnötig in seiner Bewegungsfreiheit.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Orthese zu
schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine Orthese gelöst, die
die in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale umfaßt. Die
Beinschalen halten die Kniegelenke des Patienten in
einer starken Beugestellung. Diese Kniebeugestel
lung führt aufgrund der natürlichen Muskelmechanis
men auch zwangsweise zu einer Hüftbeugestellung, so
daß die Gelenkpartner des Hüftgelenks in einer für
die Nachreifung und Ausformung des Gelenks günsti
gen Position zueinander angeordnet sind. Wesentlich
ist also, daß allein durch die Einwirkung auf die
Muskelgruppen des Beines die gewünschte Hüftbeugung
erreicht wird, daß also auf Schultergurtsysteme
oder irgendwelche Abstützeinrichtungen, die bei
spielsweise im Beckenbereich des Patienten angeord
net sind, verzichtet werden kann.
Bevorzugt wird bin Ausführungsbeispiel der Orthese,
bei dem die Beinschale ein dem Oberschenkel zuge
ordnetes erstes Schalenelement und ein dem Unter
schenkel zugeordnetes zweites Schalenelement auf
weist. Die von der Orthese aufzubringenden Kräfte
werden also so auf Bereiche des Oberschenkels be
ziehungsweise Unterschenkels verteilt, daß uner
wünschte Druckstellen vermieden werden.
Bevorzugt wird außerdem ein Ausführungsbeispiel der
Orthese, das so ausgestaltet ist, daß die Schalen
elemente an den Durchmesser des Ober- beziehungs
weise Unterschenkels des Patienten anpaßbar sind.
Die Orthese ist damit leicht an die körperlichen
Gegebenheiten verschiedener Patienten anpaßbar, so
daß ein hoher Tragekomfort gewährleistet ist.
Bevorzugt wird außerdem ein Ausführungsbeispiel der
Orthese, bei dem die Schalenelemente über ein Ver
bindungselement miteinander so verknüpft sind, daß
das Bein in der gewünschten Stellung festgehalten
wird. Die Orthese ist aufgrund dieser Ausgestaltung
leicht anlegbar, weil auf zusätzliche externe Befe
stigungselemente verzichtet werden kann, die über
dies verlorengehen könnten.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Orthese zeich
net sich dadurch aus, daß die beiden Schalenele
mente starr miteinander verbunden sind. Diese sind
in einer gewünschten Winkelposition zueinander an
geordnet und gewährleisten, daß Personen, die den
Patienten betreuen, stets die korrekte Winkelposi
tion von Ober- und Unterschenkel erreichen und die
vom Arzt vorgegebene Beugung des Kniegelenks sicher
eingestellt wird.
Überdies wird ein Ausführungsbeispiel der Orthese
bevorzugt, bei dem die Schalenelemente gelenkig
miteinander verbunden und in einer vorgebbaren Win
kelposition zueinander fixierbar sind. Bei dieser
Ausgestaltung ist eine Anpassung der Orthese an
verschiedene Behandlungsfälle möglich, auch an
einen sich im Laufe der Behandlung ändernden Winkel
des Kniegelenks, der für die optimale Nachreifung
und Ausformung des Hüftgelenks eingestellt werden
soll.
Bevorzugt wird schließlich ein Ausführungsbeispiel
der Orthese, das sich durch eine Spreizeinrichtung
auszeichnet, die die Beinschalen in einem vorgebba
ren Abstand zueinander hält. Dadurch kann zu
sätzlich zu der vorgegebenen Winkelstellung des
Kniegelenks eine Spreizstellung der Beine erzielt
werden kann, die eine spezielle Ausrichtung zwi
schen Gelenkkopf und -pfanne des Hüftgelenks ermög
lichen, so daß eine besonders feinfühlige Anpassung
an die individuellen Gegebenheiten des Hüftgelenks
möglich ist. Gerade durch die Kombination von Hock
stellung der Beine gegenüber dem Rumpf und der Ab
duktion der Beine wird eine sehr intensive Nach
reifung und Ausformung des Gelenks erzielt.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Orthese
ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte seitliche An
sicht eines Patienten mit einem ersten
Ausführungsbeispiel einer Orthese;
Fig. 2 eine Ansicht der gespreizten Beine des in
Fig. 1 dargestellten Patienten;
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Fig. 2 mit einem
zweiten Ausführungsbeispiel einer Orthese
und
Fig. 4 eine stark schematisierte Ansicht der
mittels eines zweiten Ausführungsbei
spiels der Orthese gespreizten Beine ei
nes Patienten.
Fig. 1 zeigt deutlich, daß das Ausführungsbeispiel
der Orthese 1 eine Beinschale 3 mit zwei Schalen
elementen umfaßt, von denen ein erstes Schalenele
ment 5 dem Oberschenkel 7 und ein zweites Schalen
element 11 dem Unterschenkel 13 des Patienten 9 zu
geordnet ist.
Die beiden Schalenelemente 5 und 11 der Beinschale
3 können im Bereich der Kniekehle, beziehungsweise
im Berührungsbereich 15, fest miteinander verbunden
sein. Es ist auch möglich, die beiden Schalenele
mente 5 und 11 völlig separat auszubilden, auch so,
daß sich kein Berührungsbereich ergibt. In diesem
Fall sind die Schalenelemente 5 und 11 über ein
Verbindungselement 17 miteinander verknüpfbar. Das
Verbindungselement 17 umfaßt ein dem ersten Scha
lenelement 5 zugeordnetes erstes Befestigungsele
ment 19, ein dem zweiten Schalenelement 11 zugeord
netes zweites Befestigungselement 21 und ein Ge
lenkteil 23.
Das Gelenkteil 23 ist so ausgebildet, daß ein va
riabler Winkel zwischen dem ersten Befestigungsele
ment 19 und dem zweiten Befestigungselement 21 ein
stellbar ist. Besonders einfach ist eine Einstel
lung des Winkels, wenn das Gelenkteil verrastbar
ausgebildet ist und beispielsweise eine stufenweise
Veränderung des Beugewinkels des Knies erlaubt. Das
Gelenkteil 23 ist im übrigen fixierbar, so daß der
eingestellte gewünschte Winkel zwischen den beiden
Schalenelementen 5 und 11 so festgelegt werden
kann, daß auch gewollte oder reflektorische Beinbe
wegungen des Patienten nicht zu einer Änderung der
Flexion des Kniegelenks führen.
Bei der Ausführungsform, bei dem die beiden Scha
lenelemente 5 und 11 im Berührungsbereich 15 fest
miteinander verbunden sind, kann eine fest vorgeb
bare Winkelposition bestimmt werden. Denkbar ist es
auch, ein geeignetes Gelenk im Berührungsbereich 15
vorzusehen.
Die in Fig. 1 wiedergegebene Skizze zeigt, daß der
Oberschenkel 7 des Patienten 9 so angewinkelt ist,
daß sich eine Hüftbeugung ergibt. Der Oberschenkel
7 schließt dabei mit der Unterlage, auf der der Pa
tient 9 liegt, einen Winkel von <90°, vorzugsweise
von ca. 110° ein.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei
spiel der Orthese 1 ist beispielhaft an dem zweiten
Schalenelement 11 ein Befestigungsmittel 27 vorge
sehen, an dem eine auch als Adduktionssperre bezei
chenbare Spreizeinrichtung 29 verankert ist.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Orthese
1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen, so daß auf deren Beschreibung hier ver
zichtet werden kann. Aus Fig. 2 ist ersichtlich,
daß die Spreizeinrichtung 29 beispielsweise eine im
wesentlichen quer zur Mittelachse des Rumpfes ver
laufende Spreizstange 31 umfassen kann, deren Länge
vorzugsweise veränder- und fixierbar ist. Eine der
artige Längenveränderbarkeit kann durch geeignete
Gewindestangen oder durch miteinander verbundene
Schienen realisiert werden. Denkbar ist es auch
einen elastischen Stab als Spreizstange zu verwen
den. Da die Ausgestaltung derartiger hier als
Spreizstange 31 bezeichneter Spreizsysteme bekannt
ist, braucht hier nicht näher darauf eingegangen zu
werden. Die Verbindung zwischen der Spreizstange 31
und der Befestigungsmittel 27 kann gelenkig ausge
bildet sein, um eine Restbeweglichkeit der Beine 33
und 35 des Patienten 9 zu gewährleisten.
Die Schalenelemente 5 und 11 sind hier als offene
Rohrabschnitte ausgebildet, die sich elastisch um
den Ober- beziehungsweise Unterschenkel des Patien
ten legen lassen und sich dabei ohne weiteres an
die Durchmesserverhältnisse der Beine anpassen. Be
vorzugt werden die Schalenelemente 5 und 11 aus
Kunststoff hergestellt. Auf geeignete Polsterungen,
die üblicherweise verwendbar sind, soll hier nicht
näher eingegangen werden. Sie können in Abhängig
keit von dem jeweiligen Bedarfsfall ohne weiteres
eingesetzt werden.
Die Schalenelemente 5 und 11, die hier beispielhaft
einstückig ausgebildet sind, weisen in ihren Öff
nungsbereichen 37 geeignete Befestigungseinrichtun
gen 39 auf, die eine sichere Anbringung der Scha
lenelemente 5 und 11 am Oberschenkel 7 beziehungs
weise Unterschenkel 13 des Patienten ermöglichen.
Denkbar ist es, hier sogenannte Klettverschlußsy
steme einzusetzen. Möglich sind aber auch elasti
sche Streifen mit Löchern, die über Befestigungs
vorsprünge gezogen werden und dort verriegelnd ein
rasten, zu verwenden.
Die Öffnungsbereiche 37 der Schalenelemente 5, 11
können nicht nur auf der Innenseite der Beine 33
und 35, sondern auch auf deren Ober-, Unter- oder
Außenseite angeordnet sein. Es muß dann dafür Sorge
getragen werden, daß die Befestigungsmittel 27 für
die Spreizeinrichtung 29 auf geeignete Weise an den
Schalenelementen anbringbar sind.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die in
Fig. 1 auf der Außenseite der Beine 33 und 35 an
geordneten Verbindungselemente 17 auch ohne wei
teres auf der Innenseite der Beine 33 und 35 an
bringbar sind. Entsprechend sind dann die Öffnungs
bereiche 37 von der Innenseite der Beine wegverla
gert, damit die Verbindungselemente 17 sicher an
den Schalenelementen 5 und 11 zu befestigen sind.
Fig. 3 zeigt ein leicht abgewandeltes Ausführungs
beispiel der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Orthese 1, so daß auf die Beschreibung der Fig.
1 und 2 verwiesen werden kann, wobei gleiche Be
zugsziffern Verwendung finden.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 3 unterscheidet
sich lediglich dadurch, daß die Spreizeinrichtung
29 eine leicht gebogene Spreizstange 31 aufweist,
die hier an den dem Oberschenkel 7 zugeordneten er
sten Schalenelementen 5 eingreift.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Spreizein
richtung 29 dient dazu, die Beine 33 und 35 des Pa
tienten 9 in einer Abduktionsstellung zu halten,
wobei ein gegenüber der gedachten Senkrechten ge
messener Abduktionswinkel von vorzugsweise 50° bis
60° eingestellt wird.
Die anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebene Orthese
1 zeichnet sich durch eine Beinschale 3 aus, deren
Schalenelemente 5 und 11 sich über eine gewisse
Länge des Oberschenkels 7 beziehungsweise Unter
schenkels 13 des Patienten 9 erstrecken. Fig. 4
zeigt demgegenüber ein Ausführungsbeispiel einer
Orthese 10, deren Beinschale 30 relativ kurze Scha
lenelemente aufweist, wobei ein erstes Schalenele
ment 50 dem Oberschenkel 7 und ein zweites Schalen
element 110 dem Unterschenkel 13 des Patienten 9
zugeordnet ist, beziehungsweise hier im Bereich des
Knöchels 41 des Patienten 9 angreift. Das erste
Schalenelement 50 setzt sehr weit oben am Ober
schenkel 7 an, hier unmittelbar im Übergangsbereich
zum Rumpf des Patienten 9.
An den Schalenelemente 50 und 110 ist hier auf den
einander zugewandten Innenseiten ein Verbindungs
element 170 angebracht, dessen Breite den Abstand
des Knöchels 41 zum Oberschenkel 7 vorgibt. Durch
die Breite des Verbindungselements 170 wird also
die Winkelstellung zwischen Oberschenkel 7 und Un
terschenkel 13 eingestellt beziehungsweise die
Kniebeugestellung vorgegeben.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
greift die Spreizeinrichtung 29, die hier wiederum
beispielhaft eine gebogene Spreizstange 31 umfaßt
und als Adduktionssperre dient, über geeignete,
auch gelenkig ausgebildete Befestigungsmittel 270
an den Verbindungselementen 170 an. Es ist ohne
weiteres ersichtlich, daß die Spreizeinrichtung 29
auch an dem ersten Schalenelement 50 beziehungs
weise dem zweiten Schalenelement 110 angesetzt und
befestigt sein kann. Wesentlich ist, daß durch die
Beinschale 30 der Oberschenkel 7 mit dem Unter
schenkel 13 einen spitzen Winkel einschließt, und
daß die Beine 33 und 35 leicht gespreizt sind, vor
zugsweise einen Abduktionswinkel von je 50° bis 60°
einschließen.
Die anhand der Fig. 1 bis 4 dargestellte Orthese
1, 10 zeichnet sich dadurch aus, daß die Beinschale
3, 30 das Knie 25 in einer stark gebeugten Stellung
fixiert, so daß die Knie und Hüfte zugeordneten
Beuger (Ischiocrural-Muskeln) entspannt sind. Die
Beugung des Kniegelenks führt also aufgrund natür
licher Muskelmechanismen zu einer zwangsweisen
Hüftbeugestellung, wie sie in Fig. 1 dargestellt
ist. Durch die Beugestellung des Kniegelenks wird
eine Entspannung der Ischiocrural-Muskulatur be
wirkt, so daß die Gelenkpartner des Hüftgelenks so
zueinander angeordnet sind, daß die Nachreifung und
ideale Ausformung des Hüftgelenks gezielt gefördert
wird.
Die Orthese 1, 10 zeichnet sich, wie aus den
Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, dadurch aus, daß aus
schließlich eine Beinschale 3, 30 vorgesehen ist,
die nur an den Beinen 33, 35 des Patienten 9 an
greift. Es bedarf keinerlei zusätzlicher Stütz-
oder Fixierungsmittel, die den Patienten 9 zusätz
lich belasten würden. Insbesondere entfallen Schul
tergurtsysteme, die dazu dienen, die Beine 33, 35
in die aus Fig. 1 ersichtliche Hockstellung hoch
zuziehen. Auch kann, wie ohne weiteres ersichtlich,
auf zusätzliche am Rumpf, insbesondere am Becken,
des Patienten 9 angreifende Stützsysteme verzichtet
werden, an denen sich die Beinschale 3, 30 ab
stützt. Derartige Stützsysteme führen zu einer zu
sätzlichen Behinderung und Störung des Patienten 9.
Außerdem führen beide zusätzlichen Stützeinrichtun
gen dazu, daß die Pflege, insbesondere Reinigung
des Patienten behindert wird, was für die zarte
Haut des Patienten eine zusätzliche Belastung dar
stellt.
Dadurch, daß die Orthese 1, 10 nur an den Beinen
des Patienten 9 angreift, wird auch eine Erleichte
rung insbesondere in der warmen Jahreszeit für den
Patienten 9 erreicht. Besonders die Ausführungsform
gemäß Fig. 4 zeichnet sich dadurch aus, daß die
Schalenelemente 50 und 110 der Beinschale 30 sehr
schmal gegenüber der Länge des Oberschenkels 7 be
ziehungsweise des Unterschenkels 13 ausgebildet
sind.
Die Orthese 1, 10, die anhand der Fig. 1 bis 4
erläutert wurde, dient der Behandlung von Hüftdys
plasie, -luxation und -subluxation bei Neugeborenen
und Säuglingen bis zu einem Alter von etwa einem
Jahr.
Die hier beschriebene Orthese 1, 10 zeichnet sich
im übrigen noch durch eine hohe Tragesicherheit
aus, nämlich dadurch, daß der Beugewinkel des Knies
25 und der Abduktionswinkel der Beine 33 und 35 ge
genüber einer gedachten Senkrechten exakt einstell
bar sind. Besonders bei einer Ausführungsform der
Orthese 1, bei der die Beinschalen 5 und 11 fest
miteinander in einer vorgegebenen Winkelstellung
verbunden sind, und bei der Orthese 10 gemäß Fig.
4 kann ein bestimmter Beugewinkel des Knies 25 fest
vorgegeben werden, so daß das Pflegepersonal des
Patienten 9 beim Anlegen der Orthese 1, 10 prak
tisch keine Fehlbedienung durchführen kann und im
mer den vom Arzt vorgegebenen Beugewinkel des Knies
25 realisiert.
Die Spreizeinrichtung 29 der Orthese 1, 10 ist so
einfach aufgebaut, daß ein Abduktionswinkel durch
eine feste Länge der Spreizstange 31 oder, sofern
die Spreizstange variabel ausgestaltet ist, durch
deutliche Markierungen auf der Längeneinstellung
der Spreizstange vorgebbar ist. So läßt sich der
Abduktionswinkel mit hoher Sicherheit vorgeben, so
daß ein optimales Behandlungsergebnis erzielt wird.
Die Beinschale 3, 30 der Orthese 1, 10 wird vor
zugsweise aus einem hautfreundlichen Kunststoff
hergestellt, der auch eine leichte Reinigung ermög
licht. Da in der Regel auf der Innenseite der Scha
lenelemente 5, 50 und 11, 110 eine Stoff- bezie
hungsweise Schaumstoffauflage vorgesehen wird, die
vorzugsweise sehr hautfreundlich ausgelegt ist, er
gibt sich eine große Wahlfreiheit für das Material
der Beinschalen 3, 30.
Claims (13)
1. Orthese für die Behandlung von Hüftdysplasie,
-luxation und -subluxation bei Neugeborenen und
Säuglingen mit einer jedem Bein des Patienten zuge
ordneten Beinschale, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beinschale (3; 30) so ausgebildet ist, daß das
Kniegelenk zwangsweise in einer Beugestellung von
< 90°, vorzugsweise ca. 30 bis 50° gehalten wird,
so daß allein aufgrund natürlicher Muskelmechanis
men eine Hüftbeugestellung induziert wird.
2. Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beinschale (3; 30) ein dem Oberschenkel (7)
zugeordnetes erstes Schalenelement (5; 50) und ein
dem Unterschenkel (13) zugeordnetes zweites Scha
lenelement (11; 110) aufweist.
3. Orthese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalenelemente (3; 30/5; 50) an den Durch
messer des Oberschenkels (7) beziehungsweise des
Unterschenkels (13) anpaßbar sind.
4. Orthese nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schalenelemente (3; 30/11; 110)
Befestigungseinrichtungen (39) aufweisen, die das
Bein (33, 35) in der gewünschten Stellung festhal
ten.
5. Orthese nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Schalenele
mente (5; 50/11; 110) starr miteinander verbunden
sind.
6. Orthese nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Schalenelemente (5,
11) gelenkig miteinander verbunden und in einer
vorgebbaren Winkelposition zueinander fixierbar
sind.
7. Orthese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalenelemente (5, 11) separat ausgebildet
und über ein - vorzugsweise auf der Beinaußenseite
angeordnetes - Verbindungselement (17) verknüpfbar
sind.
8. Orthese nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verbindungselement (17) - zur Er
zielung einer gewünschten Winkelstellung der Scha
lenelemente (5, 11) zueinander - einstellbar und fi
xierbar ist.
9. Orthese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungselement (17) je ein einem Scha
lenelement (5, 11) zugeordnetes Befestigungselement
(19, 21) und ein die Befestigungselemente verbin
dendes Gelenkteil (23) aufweist.
10. Orthese nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Gelenkteil (23) verrastbar ausgebildet
ist.
11. Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 10, ge
kennzeichnet durch eine die Beinschalen (3; 30) in
einem vorgehbaren Abstand zueinander haltende
Spreizeinrichtung (29).
12. Orthese nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Spreizeinrichtung (29) am ersten Scha
lenelement (5; 50) oder am zweiten Schalenelement
(11; 110) oder am Verbindungselement (17; 170) an
setzt.
13. Orthese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Spreizeinrichtung (29) einstellbar
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995119558 DE19519558A1 (de) | 1995-05-27 | 1995-05-27 | Orthese |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995119558 DE19519558A1 (de) | 1995-05-27 | 1995-05-27 | Orthese |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19519558A1 true DE19519558A1 (de) | 1996-11-28 |
Family
ID=7763072
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995119558 Withdrawn DE19519558A1 (de) | 1995-05-27 | 1995-05-27 | Orthese |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19519558A1 (de) |
-
1995
- 1995-05-27 DE DE1995119558 patent/DE19519558A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |