DE19519558A1 - Orthese - Google Patents

Orthese

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DE19519558A1
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Joerg Prof Dr Med Gekeler
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices; Anti-rape devices
    • A61F5/01Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
    • A61F5/0193Apparatus specially adapted for treating hip dislocation; Abduction splints

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Description

Die Erfindung betrifft eine Orthese für die Behand­ lung von Hüftdysplasie, -luxation und -subluxation bei Neugeborenen und Säuglingen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Orthesen der hier angesprochenen Art dienen der Wachstumslenkung der knorpeligen und knöchernen Ge­ lenkpartner des Hüftgelenks und fördern gezielt die Nachreifung und Ausformung dieses Gelenks.
Orthesen für die Behandlung des Hüftgelenks sind bekannt. Sie weisen eine jedem Bein des Patienten zugeordnete Beinschale auf. Um die Beine in eine für die Behandlung des Hüftgelenks günstige Posi­ tion zu bringen, sind die Beinschalen entweder mit einem Schultergurtsystem und/oder einer dem Becken­ bereich zugeordneten Abstützeinrichtung versehen. Es liegt ohne weiteres auf der Hand, daß derartige Gurtsysteme oder Beckenabstützeinrichtungen für den Patienten eine zusätzliche Belastung darstellen. Schultergurte üben einen stetigen Druck auf den Schulterbereich auf, was zu Verspannungen und einer Fehlbelastung insbesondere der Wirbelsäule, sogar zu weitergehenden Schädigungen führen kann. Die Becken-Abstützeinrichtung kann zu Druckstellen beim Liegen des Patienten, aber auch zu zusätzlichen schädlichen Belastungen des Skeletts führen. Beide Einrichtungen stören außerdem nachhaltig bei der Pflege des Patienten und behindern diesen überdies unnötig in seiner Bewegungsfreiheit.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Orthese zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine Orthese gelöst, die die in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale umfaßt. Die Beinschalen halten die Kniegelenke des Patienten in einer starken Beugestellung. Diese Kniebeugestel­ lung führt aufgrund der natürlichen Muskelmechanis­ men auch zwangsweise zu einer Hüftbeugestellung, so daß die Gelenkpartner des Hüftgelenks in einer für die Nachreifung und Ausformung des Gelenks günsti­ gen Position zueinander angeordnet sind. Wesentlich ist also, daß allein durch die Einwirkung auf die Muskelgruppen des Beines die gewünschte Hüftbeugung erreicht wird, daß also auf Schultergurtsysteme oder irgendwelche Abstützeinrichtungen, die bei­ spielsweise im Beckenbereich des Patienten angeord­ net sind, verzichtet werden kann.
Bevorzugt wird bin Ausführungsbeispiel der Orthese, bei dem die Beinschale ein dem Oberschenkel zuge­ ordnetes erstes Schalenelement und ein dem Unter­ schenkel zugeordnetes zweites Schalenelement auf­ weist. Die von der Orthese aufzubringenden Kräfte werden also so auf Bereiche des Oberschenkels be­ ziehungsweise Unterschenkels verteilt, daß uner­ wünschte Druckstellen vermieden werden.
Bevorzugt wird außerdem ein Ausführungsbeispiel der Orthese, das so ausgestaltet ist, daß die Schalen­ elemente an den Durchmesser des Ober- beziehungs­ weise Unterschenkels des Patienten anpaßbar sind. Die Orthese ist damit leicht an die körperlichen Gegebenheiten verschiedener Patienten anpaßbar, so daß ein hoher Tragekomfort gewährleistet ist.
Bevorzugt wird außerdem ein Ausführungsbeispiel der Orthese, bei dem die Schalenelemente über ein Ver­ bindungselement miteinander so verknüpft sind, daß das Bein in der gewünschten Stellung festgehalten wird. Die Orthese ist aufgrund dieser Ausgestaltung leicht anlegbar, weil auf zusätzliche externe Befe­ stigungselemente verzichtet werden kann, die über­ dies verlorengehen könnten.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Orthese zeich­ net sich dadurch aus, daß die beiden Schalenele­ mente starr miteinander verbunden sind. Diese sind in einer gewünschten Winkelposition zueinander an­ geordnet und gewährleisten, daß Personen, die den Patienten betreuen, stets die korrekte Winkelposi­ tion von Ober- und Unterschenkel erreichen und die vom Arzt vorgegebene Beugung des Kniegelenks sicher eingestellt wird.
Überdies wird ein Ausführungsbeispiel der Orthese bevorzugt, bei dem die Schalenelemente gelenkig miteinander verbunden und in einer vorgebbaren Win­ kelposition zueinander fixierbar sind. Bei dieser Ausgestaltung ist eine Anpassung der Orthese an verschiedene Behandlungsfälle möglich, auch an einen sich im Laufe der Behandlung ändernden Winkel des Kniegelenks, der für die optimale Nachreifung und Ausformung des Hüftgelenks eingestellt werden soll.
Bevorzugt wird schließlich ein Ausführungsbeispiel der Orthese, das sich durch eine Spreizeinrichtung auszeichnet, die die Beinschalen in einem vorgebba­ ren Abstand zueinander hält. Dadurch kann zu­ sätzlich zu der vorgegebenen Winkelstellung des Kniegelenks eine Spreizstellung der Beine erzielt werden kann, die eine spezielle Ausrichtung zwi­ schen Gelenkkopf und -pfanne des Hüftgelenks ermög­ lichen, so daß eine besonders feinfühlige Anpassung an die individuellen Gegebenheiten des Hüftgelenks möglich ist. Gerade durch die Kombination von Hock­ stellung der Beine gegenüber dem Rumpf und der Ab­ duktion der Beine wird eine sehr intensive Nach­ reifung und Ausformung des Gelenks erzielt.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Orthese ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich­ nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte seitliche An­ sicht eines Patienten mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer Orthese;
Fig. 2 eine Ansicht der gespreizten Beine des in Fig. 1 dargestellten Patienten;
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Fig. 2 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer Orthese und
Fig. 4 eine stark schematisierte Ansicht der mittels eines zweiten Ausführungsbei­ spiels der Orthese gespreizten Beine ei­ nes Patienten.
Fig. 1 zeigt deutlich, daß das Ausführungsbeispiel der Orthese 1 eine Beinschale 3 mit zwei Schalen­ elementen umfaßt, von denen ein erstes Schalenele­ ment 5 dem Oberschenkel 7 und ein zweites Schalen­ element 11 dem Unterschenkel 13 des Patienten 9 zu­ geordnet ist.
Die beiden Schalenelemente 5 und 11 der Beinschale 3 können im Bereich der Kniekehle, beziehungsweise im Berührungsbereich 15, fest miteinander verbunden sein. Es ist auch möglich, die beiden Schalenele­ mente 5 und 11 völlig separat auszubilden, auch so, daß sich kein Berührungsbereich ergibt. In diesem Fall sind die Schalenelemente 5 und 11 über ein Verbindungselement 17 miteinander verknüpfbar. Das Verbindungselement 17 umfaßt ein dem ersten Scha­ lenelement 5 zugeordnetes erstes Befestigungsele­ ment 19, ein dem zweiten Schalenelement 11 zugeord­ netes zweites Befestigungselement 21 und ein Ge­ lenkteil 23.
Das Gelenkteil 23 ist so ausgebildet, daß ein va­ riabler Winkel zwischen dem ersten Befestigungsele­ ment 19 und dem zweiten Befestigungselement 21 ein­ stellbar ist. Besonders einfach ist eine Einstel­ lung des Winkels, wenn das Gelenkteil verrastbar ausgebildet ist und beispielsweise eine stufenweise Veränderung des Beugewinkels des Knies erlaubt. Das Gelenkteil 23 ist im übrigen fixierbar, so daß der eingestellte gewünschte Winkel zwischen den beiden Schalenelementen 5 und 11 so festgelegt werden kann, daß auch gewollte oder reflektorische Beinbe­ wegungen des Patienten nicht zu einer Änderung der Flexion des Kniegelenks führen.
Bei der Ausführungsform, bei dem die beiden Scha­ lenelemente 5 und 11 im Berührungsbereich 15 fest miteinander verbunden sind, kann eine fest vorgeb­ bare Winkelposition bestimmt werden. Denkbar ist es auch, ein geeignetes Gelenk im Berührungsbereich 15 vorzusehen.
Die in Fig. 1 wiedergegebene Skizze zeigt, daß der Oberschenkel 7 des Patienten 9 so angewinkelt ist, daß sich eine Hüftbeugung ergibt. Der Oberschenkel 7 schließt dabei mit der Unterlage, auf der der Pa­ tient 9 liegt, einen Winkel von <90°, vorzugsweise von ca. 110° ein.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei­ spiel der Orthese 1 ist beispielhaft an dem zweiten Schalenelement 11 ein Befestigungsmittel 27 vorge­ sehen, an dem eine auch als Adduktionssperre bezei­ chenbare Spreizeinrichtung 29 verankert ist.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Orthese 1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so daß auf deren Beschreibung hier ver­ zichtet werden kann. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Spreizeinrichtung 29 beispielsweise eine im wesentlichen quer zur Mittelachse des Rumpfes ver­ laufende Spreizstange 31 umfassen kann, deren Länge vorzugsweise veränder- und fixierbar ist. Eine der­ artige Längenveränderbarkeit kann durch geeignete Gewindestangen oder durch miteinander verbundene Schienen realisiert werden. Denkbar ist es auch einen elastischen Stab als Spreizstange zu verwen­ den. Da die Ausgestaltung derartiger hier als Spreizstange 31 bezeichneter Spreizsysteme bekannt ist, braucht hier nicht näher darauf eingegangen zu werden. Die Verbindung zwischen der Spreizstange 31 und der Befestigungsmittel 27 kann gelenkig ausge­ bildet sein, um eine Restbeweglichkeit der Beine 33 und 35 des Patienten 9 zu gewährleisten.
Die Schalenelemente 5 und 11 sind hier als offene Rohrabschnitte ausgebildet, die sich elastisch um den Ober- beziehungsweise Unterschenkel des Patien­ ten legen lassen und sich dabei ohne weiteres an die Durchmesserverhältnisse der Beine anpassen. Be­ vorzugt werden die Schalenelemente 5 und 11 aus Kunststoff hergestellt. Auf geeignete Polsterungen, die üblicherweise verwendbar sind, soll hier nicht näher eingegangen werden. Sie können in Abhängig­ keit von dem jeweiligen Bedarfsfall ohne weiteres eingesetzt werden.
Die Schalenelemente 5 und 11, die hier beispielhaft einstückig ausgebildet sind, weisen in ihren Öff­ nungsbereichen 37 geeignete Befestigungseinrichtun­ gen 39 auf, die eine sichere Anbringung der Scha­ lenelemente 5 und 11 am Oberschenkel 7 beziehungs­ weise Unterschenkel 13 des Patienten ermöglichen. Denkbar ist es, hier sogenannte Klettverschlußsy­ steme einzusetzen. Möglich sind aber auch elasti­ sche Streifen mit Löchern, die über Befestigungs­ vorsprünge gezogen werden und dort verriegelnd ein­ rasten, zu verwenden.
Die Öffnungsbereiche 37 der Schalenelemente 5, 11 können nicht nur auf der Innenseite der Beine 33 und 35, sondern auch auf deren Ober-, Unter- oder Außenseite angeordnet sein. Es muß dann dafür Sorge getragen werden, daß die Befestigungsmittel 27 für die Spreizeinrichtung 29 auf geeignete Weise an den Schalenelementen anbringbar sind.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die in Fig. 1 auf der Außenseite der Beine 33 und 35 an­ geordneten Verbindungselemente 17 auch ohne wei­ teres auf der Innenseite der Beine 33 und 35 an­ bringbar sind. Entsprechend sind dann die Öffnungs­ bereiche 37 von der Innenseite der Beine wegverla­ gert, damit die Verbindungselemente 17 sicher an den Schalenelementen 5 und 11 zu befestigen sind.
Fig. 3 zeigt ein leicht abgewandeltes Ausführungs­ beispiel der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Orthese 1, so daß auf die Beschreibung der Fig. 1 und 2 verwiesen werden kann, wobei gleiche Be­ zugsziffern Verwendung finden.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 3 unterscheidet sich lediglich dadurch, daß die Spreizeinrichtung 29 eine leicht gebogene Spreizstange 31 aufweist, die hier an den dem Oberschenkel 7 zugeordneten er­ sten Schalenelementen 5 eingreift.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Spreizein­ richtung 29 dient dazu, die Beine 33 und 35 des Pa­ tienten 9 in einer Abduktionsstellung zu halten, wobei ein gegenüber der gedachten Senkrechten ge­ messener Abduktionswinkel von vorzugsweise 50° bis 60° eingestellt wird.
Die anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebene Orthese 1 zeichnet sich durch eine Beinschale 3 aus, deren Schalenelemente 5 und 11 sich über eine gewisse Länge des Oberschenkels 7 beziehungsweise Unter­ schenkels 13 des Patienten 9 erstrecken. Fig. 4 zeigt demgegenüber ein Ausführungsbeispiel einer Orthese 10, deren Beinschale 30 relativ kurze Scha­ lenelemente aufweist, wobei ein erstes Schalenele­ ment 50 dem Oberschenkel 7 und ein zweites Schalen­ element 110 dem Unterschenkel 13 des Patienten 9 zugeordnet ist, beziehungsweise hier im Bereich des Knöchels 41 des Patienten 9 angreift. Das erste Schalenelement 50 setzt sehr weit oben am Ober­ schenkel 7 an, hier unmittelbar im Übergangsbereich zum Rumpf des Patienten 9.
An den Schalenelemente 50 und 110 ist hier auf den einander zugewandten Innenseiten ein Verbindungs­ element 170 angebracht, dessen Breite den Abstand des Knöchels 41 zum Oberschenkel 7 vorgibt. Durch die Breite des Verbindungselements 170 wird also die Winkelstellung zwischen Oberschenkel 7 und Un­ terschenkel 13 eingestellt beziehungsweise die Kniebeugestellung vorgegeben.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel greift die Spreizeinrichtung 29, die hier wiederum beispielhaft eine gebogene Spreizstange 31 umfaßt und als Adduktionssperre dient, über geeignete, auch gelenkig ausgebildete Befestigungsmittel 270 an den Verbindungselementen 170 an. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Spreizeinrichtung 29 auch an dem ersten Schalenelement 50 beziehungs­ weise dem zweiten Schalenelement 110 angesetzt und befestigt sein kann. Wesentlich ist, daß durch die Beinschale 30 der Oberschenkel 7 mit dem Unter­ schenkel 13 einen spitzen Winkel einschließt, und daß die Beine 33 und 35 leicht gespreizt sind, vor­ zugsweise einen Abduktionswinkel von je 50° bis 60° einschließen.
Die anhand der Fig. 1 bis 4 dargestellte Orthese 1, 10 zeichnet sich dadurch aus, daß die Beinschale 3, 30 das Knie 25 in einer stark gebeugten Stellung fixiert, so daß die Knie und Hüfte zugeordneten Beuger (Ischiocrural-Muskeln) entspannt sind. Die Beugung des Kniegelenks führt also aufgrund natür­ licher Muskelmechanismen zu einer zwangsweisen Hüftbeugestellung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Durch die Beugestellung des Kniegelenks wird eine Entspannung der Ischiocrural-Muskulatur be­ wirkt, so daß die Gelenkpartner des Hüftgelenks so zueinander angeordnet sind, daß die Nachreifung und ideale Ausformung des Hüftgelenks gezielt gefördert wird.
Die Orthese 1, 10 zeichnet sich, wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, dadurch aus, daß aus­ schließlich eine Beinschale 3, 30 vorgesehen ist, die nur an den Beinen 33, 35 des Patienten 9 an­ greift. Es bedarf keinerlei zusätzlicher Stütz- oder Fixierungsmittel, die den Patienten 9 zusätz­ lich belasten würden. Insbesondere entfallen Schul­ tergurtsysteme, die dazu dienen, die Beine 33, 35 in die aus Fig. 1 ersichtliche Hockstellung hoch­ zuziehen. Auch kann, wie ohne weiteres ersichtlich, auf zusätzliche am Rumpf, insbesondere am Becken, des Patienten 9 angreifende Stützsysteme verzichtet werden, an denen sich die Beinschale 3, 30 ab­ stützt. Derartige Stützsysteme führen zu einer zu­ sätzlichen Behinderung und Störung des Patienten 9. Außerdem führen beide zusätzlichen Stützeinrichtun­ gen dazu, daß die Pflege, insbesondere Reinigung des Patienten behindert wird, was für die zarte Haut des Patienten eine zusätzliche Belastung dar­ stellt.
Dadurch, daß die Orthese 1, 10 nur an den Beinen des Patienten 9 angreift, wird auch eine Erleichte­ rung insbesondere in der warmen Jahreszeit für den Patienten 9 erreicht. Besonders die Ausführungsform gemäß Fig. 4 zeichnet sich dadurch aus, daß die Schalenelemente 50 und 110 der Beinschale 30 sehr schmal gegenüber der Länge des Oberschenkels 7 be­ ziehungsweise des Unterschenkels 13 ausgebildet sind.
Die Orthese 1, 10, die anhand der Fig. 1 bis 4 erläutert wurde, dient der Behandlung von Hüftdys­ plasie, -luxation und -subluxation bei Neugeborenen und Säuglingen bis zu einem Alter von etwa einem Jahr.
Die hier beschriebene Orthese 1, 10 zeichnet sich im übrigen noch durch eine hohe Tragesicherheit aus, nämlich dadurch, daß der Beugewinkel des Knies 25 und der Abduktionswinkel der Beine 33 und 35 ge­ genüber einer gedachten Senkrechten exakt einstell­ bar sind. Besonders bei einer Ausführungsform der Orthese 1, bei der die Beinschalen 5 und 11 fest miteinander in einer vorgegebenen Winkelstellung verbunden sind, und bei der Orthese 10 gemäß Fig. 4 kann ein bestimmter Beugewinkel des Knies 25 fest vorgegeben werden, so daß das Pflegepersonal des Patienten 9 beim Anlegen der Orthese 1, 10 prak­ tisch keine Fehlbedienung durchführen kann und im­ mer den vom Arzt vorgegebenen Beugewinkel des Knies 25 realisiert.
Die Spreizeinrichtung 29 der Orthese 1, 10 ist so einfach aufgebaut, daß ein Abduktionswinkel durch eine feste Länge der Spreizstange 31 oder, sofern die Spreizstange variabel ausgestaltet ist, durch deutliche Markierungen auf der Längeneinstellung der Spreizstange vorgebbar ist. So läßt sich der Abduktionswinkel mit hoher Sicherheit vorgeben, so daß ein optimales Behandlungsergebnis erzielt wird.
Die Beinschale 3, 30 der Orthese 1, 10 wird vor­ zugsweise aus einem hautfreundlichen Kunststoff hergestellt, der auch eine leichte Reinigung ermög­ licht. Da in der Regel auf der Innenseite der Scha­ lenelemente 5, 50 und 11, 110 eine Stoff- bezie­ hungsweise Schaumstoffauflage vorgesehen wird, die vorzugsweise sehr hautfreundlich ausgelegt ist, er­ gibt sich eine große Wahlfreiheit für das Material der Beinschalen 3, 30.

Claims (13)

1. Orthese für die Behandlung von Hüftdysplasie, -luxation und -subluxation bei Neugeborenen und Säuglingen mit einer jedem Bein des Patienten zuge­ ordneten Beinschale, dadurch gekennzeichnet, daß die Beinschale (3; 30) so ausgebildet ist, daß das Kniegelenk zwangsweise in einer Beugestellung von < 90°, vorzugsweise ca. 30 bis 50° gehalten wird, so daß allein aufgrund natürlicher Muskelmechanis­ men eine Hüftbeugestellung induziert wird.
2. Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beinschale (3; 30) ein dem Oberschenkel (7) zugeordnetes erstes Schalenelement (5; 50) und ein dem Unterschenkel (13) zugeordnetes zweites Scha­ lenelement (11; 110) aufweist.
3. Orthese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenelemente (3; 30/5; 50) an den Durch­ messer des Oberschenkels (7) beziehungsweise des Unterschenkels (13) anpaßbar sind.
4. Orthese nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schalenelemente (3; 30/11; 110) Befestigungseinrichtungen (39) aufweisen, die das Bein (33, 35) in der gewünschten Stellung festhal­ ten.
5. Orthese nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die beiden Schalenele­ mente (5; 50/11; 110) starr miteinander verbunden sind.
6. Orthese nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Schalenelemente (5, 11) gelenkig miteinander verbunden und in einer vorgebbaren Winkelposition zueinander fixierbar sind.
7. Orthese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenelemente (5, 11) separat ausgebildet und über ein - vorzugsweise auf der Beinaußenseite angeordnetes - Verbindungselement (17) verknüpfbar sind.
8. Orthese nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Verbindungselement (17) - zur Er­ zielung einer gewünschten Winkelstellung der Scha­ lenelemente (5, 11) zueinander - einstellbar und fi­ xierbar ist.
9. Orthese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (17) je ein einem Scha­ lenelement (5, 11) zugeordnetes Befestigungselement (19, 21) und ein die Befestigungselemente verbin­ dendes Gelenkteil (23) aufweist.
10. Orthese nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gelenkteil (23) verrastbar ausgebildet ist.
11. Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 10, ge­ kennzeichnet durch eine die Beinschalen (3; 30) in einem vorgehbaren Abstand zueinander haltende Spreizeinrichtung (29).
12. Orthese nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die Spreizeinrichtung (29) am ersten Scha­ lenelement (5; 50) oder am zweiten Schalenelement (11; 110) oder am Verbindungselement (17; 170) an­ setzt.
13. Orthese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­ net, daß die Spreizeinrichtung (29) einstellbar ausgebildet ist.
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