DE2554496A1 - Mehrzweckorthese - Google Patents
MehrzweckortheseInfo
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- A61F5/01—Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
- A61F5/0102—Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces specially adapted for correcting deformities of the limbs or for supporting them; Ortheses, e.g. with articulations
- A61F5/0104—Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces specially adapted for correcting deformities of the limbs or for supporting them; Ortheses, e.g. with articulations without articulation
- A61F5/0118—Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces specially adapted for correcting deformities of the limbs or for supporting them; Ortheses, e.g. with articulations without articulation for the arms, hands or fingers
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Description
DiPL.-lNG. Wilfrid RAECK
7 STUTTGART 1, MOSERSTRASSE 8 · TELEFON (0711) 244003
Firma Walter G. BIEDERMANN, 721 Rottweil, Ruhe-Christi-Str. 7/1 (BRD)
Mehrzweckorthese
Die Erfindung betrifft eine Hand- und Pingerorthese zur prae- und postoperativen Anwendung als Stüzt-, Führungsund
Trainingsgerät sowie zur Behandlung der Ulnar-Deviation und anderen rheumatoiden bzw» arthritischen Symptomen,
bestehend aus einer Unterarmspange, einer daran angeschlossenen Handfunktionsspange sowie aus einem einstellbaren
Halter für Redressionszüge mit Fingerlaschen.
Im Zuge der Verbreitung und Weiterentwicklung der Arthroplastlk haben sich die Anforderungen an die
Technik der Orthesen (Schienen zum Stützen und Führen erhaltener Körpergliedmaßen) erhöht, um die mit Ersatz- ·
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(ο
gelenkteilen versehenen Gliedmaßen insbesondere nach der Operation in Bewegung halten zu können, so daß die
Heilungs- und Gewöhnungsverläufe beschleu> und der
Umfang der Heilung erfolgreicher wird.
Ein breiter Anwendungsbereich der Arthroplastik ist in den häufig von Arthrose befallenen Carpal- und Interphalangial-Gelenken
gegeben, wobei hier die Bemühungen um einen möglichst vollwertigen Ersatz und eine weitgehende Rehabilitation
umso größer sind, als der Gebrauch von Händen und Fingern im Lebensablauf und auch für die Erwerbstätigkeit des
Patienten praktisch unersetzbar sind» In gleichem Umfang haben dementsprechend Hand- und Fingerschienen zur Abstützung,
zur Führung und zum Training der an den Gelenken operierten Handwurzel- und Fingerknochen an Bedeutung gewonnen, wobei
solche Hilfsschienen notwendig sind, um nach der Operation lockere bzw. weniger beanspruchte Gewebe entlastet zu halten
und unerwünschte Narbenkontrakturen, Fehlstellungen von
Sehnen oder um eine Luxation oder Überstreckung der ganz oder teilweise ersetzten Gelenke zu vermeiden und auch um
während des Heilvorganges eine mehr oder weniger entlastete Extension und Flexion des jeweiligen Körpergliedes innerhalb
der vom Körper gegebenen Bewegungsebenen und -richtungen zuzulassen. Solche dynamischen Hand- und Fingerschienen
können selbstverständlich auch bei der Vor- und Nachbehandlung beliebiger anderer handchirurgischer Operationen
Anwendung finden.
Bekannte Hand- und Fingerschienen sind nur in der Lage, vertikale Extensionen an den Fingergelenken herbeizuführen,
bzw. vernachlässigte Fingermuskulaturen zu trainleren.
Zur Anfertigung solcher Geräte mußten bisher in spezieller Anpassung an den Patienten Gipsabdrücke abgenommen werden,
was häufig nur unter schwierigen Umständen möglich war.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hand- und Fingerorthese der eingangs bezeichneten Art anzugeben,
deren krundbauteile in ein iiaukastensy&em integriert sind,
aas eine individuelle Zusammensetzung verschiedenster dynamiceher Fingerorthesen ermöglicht und daher mit verhältnismäßig
wenigen Grundbauteilen in einer Vielfalt von medizinisch unterschiedlichen Fällen angewendet werden
kann. Insbesondere ist beabsichtigt, daß mit Hilfe der individuell zusammenstellbaren hand- und Fingerorthese
unter anderem auch die als Alterskrankheit weit verbreitete Ulnardeviation und andere rheumatoide bzw. arthritische
Symptome berücksichtigt und behandelt werden können.
Beim Kratikheitsbild der Ulnardeviation vollzieht das Handgelenk eine radiale bzw. zum Körper hin gerichtete
Deviation, die durch eine Deviation der Fingergrundgelenke in die entgegengesetzte Richtung kompensiert wird.
Diese Aufgabe ist mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Handfunktionsspange aus jeweils einstellbaren Umfassungen
für den metakarpalen Handbereich und den Daumenballen besteht und mit der Unterarmspange wahlweise durch eine starre
oder eine oberhalb des Handgelenks radial gelenkige Schiene verbindbar und außerdem mit Schraubaufnahmen
versehen ist zum wahlweisen Anschluß des einstellbaren Halters für die Redressionszüge oder eines der Handfunktionsspange
vorgelagerten, gegebenenfalls mit an Flexionszügen befestigten Fingerlaschen versehenen
Flexionslagers in der Breite entsprechend der Anzahl der zu trainierenden Finger.
Erfindungsgemäß wird somit ein Gerät geschaffen, dessen Einzelteile im Sinne eines Modul- oder Baukastensystems
unter verschiedenen Behandlungsaspekten zusammen-
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gebaut bzw, umgebaut werden können, so daß frisch operierte Patienten schon nach sehr kurzer Zeitdauer versorgt
werden können. Mit Bezug auf die Ulnardeviation ist
die Orthese nach der Erfindunc in der Lage, bei rechtzeitiger Indizierung und Anwendung Operationen .zu vermeiden,
und wahlweise können durch geringe Modifikationen oder eine andere technische Umordnung der Grundbauteile
Behandlungen im prü- oder postoperativen Bereich ermöglicht werden.
Ein wichtiges Merkmal der zu der Grundausstattung des Modulsystems gehörenden Handfunktionsspnage besteht darin,
daß einerseits der gesamte Handwurzelbereich und andererseits der Daumenballen jeweils eine besondere Umfassung
erhalten, wodurch die Handfunktionsspange als Ganzes versteift 1st und sich optimal als Abstützung für die
beim Training auftretenden Kräfte eignet. Die Umfassung des Daumenballens und auch des Handwurzelbereiches sind
einzeln verstellbar, so daß hierdurch leicht berücksichtigt werden kann, wenn die zu schienende Hand nach der Operation
angeschwollen ist und wobei die Verstellmöglichkeit eine leichte nachträgliche Anpassung nach der durch das Abschwellen
der Hand erfolgten Verfeinerung gewährleistet 1st.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Verbindungsschiene zwischen der Handfunktionsspange
und der Unterarmspange Langlochschlitze aufweist und mit Hilfe von in Gewindeeinsätzen dieser oder ähnlicher Bauteile
aufgenommenen Schrauben (gegebenenfalls mit Flügelmuttern) im Abstand zueinander einstellbar sind. Zweckmäßigerweise besteht die Verbindungsschiene aus gegenüber zwischen
Hand- und Unterarm auftretenden normalen Körperkräften elastisch federndem Mataial, das jedoch zur individuellen
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Anpassung an die jeweils geeignete Handfunktionsstellung und zur Entlastung der Strecksehnen bleibend aufbiegbar
ist. Dieses Aufbiegen ist auch dann möglich, wenn die Ürthese eine der Körperfunktion entsprechende Gelenkigkeit
zwischen Unterarmspange und Handfunktäonsspange' erfordert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
die Unterarmspange mindestens eine auf die Oberseite des Unterarms aufsetzbare Halbspange auf, die durch Klettenbänder,
Riemen o.dgl. um den Unterarm festziehbar ist. Zur besseren Abstützung kann die Unterarmspange aus zwei in
einem Abstand voneinander angeordneten und durch einen Steg miteinander verbundenen Ealbspangen bestehen, wobei der
die Kalbspangen miteinander verbindende Steg durch eine in Längs- bzw. Armrichtung verlaufende Verstärkungsschiene
versteift ist. Auf diese Weise wird die Unterarmspange stabilisiert, wobei die Verstärkungsschiene angenietet oder angeschraubt
oder auf andere geeignete Art befestigt sein kann.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die Handfunktionsspange, ausgehend
von der Umfassung des Daumenballens, im Palmarbereich weitgehend an die natürliche Handform angepaßt und zur
Gewährleistung eines Halte- und Greifeffektes an die Außenseite mit Noppengummi o.dgl. Material belegt ist. Auf diese
Weise erhält der Patient eine größere Sicherheit, wenn er Gegenstände greifend oder z.B. ein Geländer erfassen will.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung können auf der Oberseite der Handfunktionsspange an bestimmten
Punkten Gewindeeinsätze vorgesehen sein zur Befestigung des einen Endes der Redressionsfeder sowie eines die
Redressionsfeder in einem Abstand von ihrer Endbefestigung aufnehmenden quer zur Handerstreckungsrichtung verstellbaren
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Schlittens, Der Schlitten ist auf der Handfunktionsspange an den vorliegenden physiologischen Verhältnissen
entsprechenden Punkten festgeschraubt, wobei diese Punkte über die an dem Schlitten vorgesehenen Laglöcher einstellbar
sind. Die Redressionsfeder besitzt eine Vorspannung in zv/ei Ebenen. Die Vorspannung in der horizontalen
Ebene dient zur Kompensation der Ulnardeviatlon, während die Vorspannung in Vertikalrichtung zum Training und
zur Festigung der Greifmüskulatur dient, die bei der Ulnardeviation sonst athrophieren würde. Ein wesentliches
Merkmal der Erfindung besteht in dieser feinfühlig~einstellbaren
einzigen Redressionsfeder, wobei die Einstellbarkeit durch kleinere Nachbiegungen bei angelegter Orthese
möglich ist. Eine weitere Einstellbarkeit ergibt sich durch Kürzung oder Verlängerung der die Züge bildenden
Gummibänder o.dgl. elastische Mittel.
Entsprechend einem weiteren Merkmal, der Erfindung können
mittels der in der Handfunktionsspange vorgesehenen Gewindeeinsätze
Anschlußschienen für ein oder mehrere der Handfunktionsspange vorgelagerte Flexionslager einstellbar
befestigt sein. Dabei tragen die Anschlußschienen Jeweils mindestens eine Extensionsfeder, die aus einem auf der
Schiene befestigten waagerechten Bereich und einem sich daran anschließenden vertikalen Bereich bestehen, an dem
jeweils mittels eines in der Länge einstellbaren elastischen Zuges eine dem Flexionslager zugeordnete Fingerlasche
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befestigt ist. Weiterhin können die Flexionslager je nach
Anzahl der zu behandelnden bzw. zu trainierenden Finger eine entsprechende Breite aufweisen und etwa in der Höhe der
Extensionsstellung des ersten Interphalangalgelenkes angeordnet sein. Diese Flexionslager werden bei schwachen
Gelenken eingesetzt, und zwar je nach Art und Umfang der zu trainierenden bzw. operierten Finger, um eine
Luxation zu verhindern.
Das Fixationssegnient bzw. die Anschlußschiene für das
Flexionslager dient somit ebenfalls zur Vergrößerung der Variation der TrainingsMcglichkeiten, wobei über die in dem
Fixationssegment vorgesehenen Langlöcher o.dgl. in Verbindung
mit den Befestigungsschrauben die Fiexionslager so eingestellt
v/erden können, dais jeweils das erste und das zweite Fingerglied trainiert werden kann. Je nach Anzahl der
operierten Ketacarpalen kann das Flexionslager einfach, zweifach oder in einer auf vier Finger bemessenen Breite
ausgeführt werden. Selbstverständlich braucht das Fixationssegment nicht unbedingt mit einer Extensionsfeder ausgestattet
zu sein, nämlich dann, wenn das am Fixationssegment befestigte Flexionslager zusammenhängend mit den an der
Handfunktionsspange befestigten Kedressionszügen zur Anwendung kommt.
Zusammengefaßt bestehen die wichtigsten Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Hand- unf Fingerorthese
in der vielseitigen Anwendbarkeit auf die verschiedensten Indikationen im Bereich der arthritischen Erkrankungen, in
der postoperativen Anwendung als dynamische Trainingsschiene oder auch als Trainingsschiene bei nicht operierbaren Fällen.
Die Vielseitigkeit der Anwendungsfälle kennzeichnet sich·
z.B. durch die Möglichkeit der Ausrichtung der ttbungsmög-
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lichkeiten auf einzelne oder sämtliche metakarpale Achsen II - V, wobei die dorsale Beweglichkeit der Handfunktionsspange
zur Radial-Ulnarachse und eine radiale Zugkraft seitlich bezüglich der Radial-ulnar-Achse möglich ist.
DArüber hinaus zeichnet sich die erfindungsgemäße Orthese
durch ein niedriges Gewicht und durch Röntgenfreundlichkeit aus; sie übt aufgrund ihres leichten Gewichtes
keinen Druck auf Gelenke oder auf die Operationsnaht aus und trägt auch mit Bezug auf die Gesamtkonstruktion
nicht wesentlich oder hinderlich auf die zu tränierenden Gliedmaßen (Unterarm, Hand, länger) auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Ls zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine ürthese
nach der Erfindung zur Behandlung der Ulnardeviation,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Orthese nach Fig. 1,
Fig· 3 eine perspektivische Ansicht eines metakarpalen Flexionslagers zum Anbau an die Funktionsspange,
Fig. k eine schematische Seitenansicht der Handfunktionsspange
mit angebautem Flexionslager auf der die Redressionsfeder mit den Fingerschlaufen
befestigt ist,
Fig. 5 eine schematische perspektivische Darstellung der Handfunküonsspange ähnlich Fig. 2 mit
einem nach vorn angebauten Flexionslager für einen Finger und einer zugeordneten Extensionsfeder,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Flxationssegment mit Extensionsfeder nach Fig. 5»
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Fig. 7 eine Draufsicht auf ein breiteres Flexionslager
zur Anwendung bei zwei Fingern, und Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Schiene zur starren
Verbindung von Unterarmspange und Handfunktionsspange.
Entsprechend Fig. 1 ist eine Unterarmspange 10 vorgesehen, die aus zwei Halbspangen 11 und eine diese verbindenden
Steg 12 besteht, wobei die Halbspangen mit Hilfe von Riemen oder Kettenbändern 13 einstellbar und anpaßbar an den
Unterarm befestigt werden können. Auf dem die beiden Halbspangen
verbindenden Steg ist ein Verstärkungssegment vorgesehen, um die Unterarmspange, die vorzugsweise aus
leichtem wenig auftragendem Kunststoffmaterial besteht, zu versteifen und Aufwölbungen zu vermeiden.
Das Verstärkungselement lH kann beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer wetallschiene bestehen, die auf der
Oberseite des Steges 12 angeschraubt, eingegossen oder aufgeklebt ist. An der ünterarmspange 10 ist mit Hilfe einer
Anschlußschiene 16 eine sogenannte Handfunktionsspange befestigt, wobei mit Hilfe von Langlöchern 18 der Abstand
in Anpassung an die individuellen Gegebenheiten möglich ist. Sowohl in der Unterarmspange 10 als auch in der Handfunktionsspange
sind Gewindeeinsätze im Kunststoffraaterial
oder dergleichen angeformt, die die angedeuteten Befestigungsschrauben
für die Anschlußschienen oder für die wahlweise aus dem Modulsystem anzubauenden Trainingsund
Stützteile zu befestigen. Die Anschlußschiene kann entsprechend Fig. 1 und 2 zweiteilig ausgeführt und mit
einem Gelenk 20 verbunden sein, um den Freiheitsgrad der Handbewegungen möglichst wenig einzuschränken. Für
bestimmte postoperative Anwendungen kann es jedoch zweckmäßig sein, eine in Fig. 8 gezeigte starre einteilige Anschluß-
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schiene l6a zu benutzen, bei der der normalerweise oberhalb
der Handwurzel befindliche Gelenkpunkt 20 fehlt. In beiden
Fällen sind die Anschlußschienen Ib1 16a in ihrem freien
Bereich zwischen den beiden zu verbindenden Bauteilen nach oben gebogen, um die natürliche Handfunictionsstellung zu
gewährleisten und dabei die Strecksehnen zu entlasten. Das Metall der Anschlußschienen wird so ausgewählt, daß
einerseits eine ausreichende Federungskraft vorhanden ist, um die erwünschte Sehnenentlastung zu erreichen, während
andererseits das katerial vom Orthesenbauer her mit Hilfe seiner Werkzeuge an die einzelnen Patienten angepaßt
werden kann.
Fig. 1 und 2 zeigen eine für die rechte Hand bestimmte
Handfunktionsspange 21, die den Mittelhandbereich umfaßt und je einen der Handform angepaßten Oberteil 22 sowie einen
Unterteil 23 aufweist, die beide durch einen Steg 24 miteinander
verbunden sind, der den Hittelhandbereich gegenüber dem Daumen überdeckt und dementsprechend auch Teil
der den Daumenballendurchtritt ermöglichenden öffnung bildet, wobei die Öffnungsgröße in Anpassung an die jeweiligen
Handgrößen mit Hilfe eines Klettenbandes 26 oder dergleichen eingestellt und verschlossen werden kann.
Die Innenseiten der Handfunktionsspange und auch der Unterarmspange sind durch elastisches Material ausgepolstert,
wozu man geschäumten Kunststoff, Leder oder ähnliche wirkende Stoffe verwenden kann. Durch besondere Formgestaltung
der Handfunktionsspange ergibt sich im Übergangsbereich
zwischen dem Unterteil 23 und dem Verblndungsabschnitt 24 eine Nachbildung der natürlichen Ballenfläche,
die an der Außenseite vorteilhaft mit Noppengummi 27 belegt ist, wodurch ein weitgehend vollwertig nachgebildeter
Halte- und Kreiseffekt möglich ist. Dies hat Bedeutung, wenn
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'AS
der Patient Gegenstände greifen oder erfassen will oder sich am Geländer festhalten oder anderswo abstützen
will. Auch auf der Außenseite des Mittelandbereiches ist der Abstand zwischen dem Oberteil 22
und dem Unterteil 23 der Kandfunktionsspange durch
ein in Fig. 1 gezeigtes Klettenband 28 oder dergleichen einstellbar und verschließbar. Beiderseits der
Eefestigungsaufnahmen für die Verbindungsschiene 16 sind auf der Oberseite der Kandfunktionsspange 21
eine Mehrzahl von Gewindeeinsätzen 29 angeordnet, die für die wahlweise Befestigung nachfolgend beschriebener
Einzelteile bestimmt sind.
Entsprechend Fig. 1, 2 und k ist auf der Handfunktionsspange
21 mit Hilfe eines in Querrichtung verstellbaren Schlittens 30 eine Redressionsfeder einstellbar gehaltert,
wobei in Fig. 2 erkennbar ist, daß der waagerechte Schenkel
32 der Feder in einem Führungsteil 31 auf dem Schlitten
30 gehalten ist, v.'ährend der etwa vertikale Schenkel 3^
der Feder gemäß Fig. 1 leicht nach links aufwärts abgebogen ist, um die Redressio.nsv/irkung auszuüben, und zwar
über die am oberen Federende 35 eingehängten Redressionszüge 36, die aus Gummi oder ähnlichem elastischem Material
bestehen und an die Laschen 35 für die einzelnen Finger
befestigt sind. In Fig. 1 ist zum besseren Verständnis mit unterbrochenen Linien ein Zeigefinger eingezeichnet,
der von einer an einem Zug 3b befestigten Lasche 38 eingehängt
ist.
Aufgrund der insbesondere aus Fig. 2 ersichtlichen Anordnung der Redressionsfeder 32, J>^ auf dem linken
Abschnitt bzw. auf der radialen Seite der Handfunkionsspange wird über die Feder der erforderliche Redressionszug
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ausgeübt, mit dem die Greifmuskulatur trainiert, unterstützt
und gefestigt wird, wobei ohne die Unterstützung der Orthese bei Ulnar-Deviation die Greifmuskulatur überhaupt
nicht betätigt werden könnte bzw. atrohpieren würde. Die Feder 32, J>k besitzt eine Vorspannung in zwei Ebenen,
wobei die Vorspannung in der horizontalen Ebene zur Kompensation der Ulnar-Deviation dient, während die
Vorspannung in Vertikalrichtung für die vorbeschriebene Unterstützung und Festigung der Greifmuskulatur bestimmt
ist.
Um ein Auskugeln oder eine überbeanspruchung der Fingergelenke durch die über die Redressionszüge wirkenden
Kräfte zu vermeiden, kann bei schwacher Konstitution z.B. ein Flexionslager 40 gemäß Fig. 3 mit Hilfe von Anschlußschienen
4l an der Handfunktionsspange 21 in der in Fig. k
gezeigten Weise angebracht werden. Das Flexionslager kO
überdeckt in der Handbreite jeweils das erste Glied sämtlicher vier Finger, so daß in diesem Fall die Fingerlaschen 38 an den mittleren Fingergliedern befestigt
werden.
Entsprechend Fig. 5 wird die erfindungsgemäße Mehrzweckorthese
als dynamische Fingerschiene beispielsweise zur konventionellen Nachbehandlung von handchirurgischen
Operationen benutzt. In diesem Fall ist an dem für die zu behandelnden Finger geeignet passenden Gewindeeinsatz
auf der Handfunktionsspange 21 mit Hilfe einer Anschlußschiene
kk ein Flexionslager k6 befestigt, das je nach
Art der Behandlung der als bloßes Gegenlager z.B. gemäß Fig. 3 mit einer nach unten gerichteten Polsterung ausgebildet
ist oder entsprechend Fig. 5 mit einer Schlaufe z.B. in Form eines Klettenbandes kB ausgestattet ist. in
diesem Fall dient die Orthese als Trainingsgerät zur
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Vermeidung von Narbenkontrakturen, von Fehlsteilungen durch
Sehnenzug oder zum Training der Fingermuskulatur. In diesem Fall wird die Handfunktionsspange mit Hilfe der in Fig. 8
gezeigten starren Anschlußschiene l6a an der Unterarmhalbspange befestigt, weil es für die Heilung der Sehnen wichtig
ist, das Handgelenk in einer Stellung fixiert zu halten. Der oder die zu tränierenden Finger, die in dem Flexionslager 46 abgestützt und gegebenenfalls auch festgeschnallt
sind, werden in eine Schlaufe 50 eingehängt, die mit einem Zug 52 an einer Extensionsfeder 54 eingehängt ist. Die
Feder 54 ist, wie auch aus der Draufsicht in Fig. 6 hervorgeht,
auf der Anschlußschiene 44 befestigt und erstreckt sich oberhalb dieser Anschlußschiene gemäß Fig. 5 etwa
aufwärts schräg nach vorn, um die zu trainierenden Finger bzw. Fingerglieder auf Zug nach oben zu belasten,
wobei ein Teil der Zugkraft gegebenenfalls über das aus elastischem Material bestehende Zugglied 52 auf die
Fingerschlaufe 50 übertragen wird. Bei dieser Anwendung wird ein aktives Beugen gegen den Federwiderstand und ein
passives Strecken im mittleren Fingergelenk erreicht.
Es ist ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung, dieses Interphalangial-Extensionsgerät in den Ausbaumöglichkeiten
einer Mehrzweckorthese vorzusehen, die gleichzeitig
zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis angewendet wird.
Fig. 6 zeigt zur Veranschaulichung das von der Handfunktions spange
losgelöste Flexionslager 46 aus Fig. 5 in der Draufsicht ntt Extensionsfeder 54 und Fingerschlaufe 50. Ein für
zwei Finger geeignetes Flexionslager ist in Fig. 7 angedeutet, wobei bei dessen Anwendung zwei Anschlußschienen
zur Handfunktionsspange mit darauf befestigten Extensionsfedern
54 zur Anwendung kommen können. Man erkennt aus Fig, 6, daß die Anschlußschienen 44 wiederum mit Langloch-schlitzen
für die individuelle Anpassung an die physischen
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Bedingungen versehen sind» Das vorliegende System bietet
daher die Möglichkeit, schon wenige Tage nach der Operation den Patienten mit einem Trainingsgerät zu versorgen, wobei
außerdem berücksichtigt werden kann, daß die Hand nach der Operation angeschwollen ist und die Entzündung danach
allmählich abschwillt.
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Claims (1)
- Firma Walter G. Biedermann,
721 RottweilAnsprüchefit Hand- und Pingerorthese zur prae- und post operativen Anwendung als Stütz-, Führungs- und Trainingsgerät sowie zur Behandlung der Ulnardeviation und anderen rheumatoiden bzw. arthritischen Symptomen, bestehend aus einer Unterarmspange, einer daran angeschlossenen Handfunktionsspange sowie aus einen einstellbaren Halter für Redressionszüge mit Fingerlaschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Handfunktionsspange (21) aus jeweils einstellbaren Umfassungen (26, 28) für den metakarpaien Handbereich und den Daumenballen besteht und mit der Unterarmspange (10) wahlweise durch eine starre oder eine oberhalb des Handgelenks radial gelenkige Schiene (16; 16a) verbindbar und außerdem mit Schaubaufnahmen (29) versehen ist zum wahlweisen Anschluß des einstellbaren Halters (30, 34) für die Redressionszüge (2o) oder eines der Handfunktionsspange vorgelagerten, gegebenenfalls mit an Flexionszügen befestigten Fingerlaschen (50) versehenen Flexionslagers (46) in der Breite entsprechend der Anzahl der zu trainierenden Finger.709823/01 462. Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschiene (16) zwischen der Handfunktionsspange und der Unterarmspange Langlochschlitze (18) aufweist und mit Hilfe von in Gewindeeinsätzen dieser Bauteile aufgenommenen Schrauben im Abstand zueinander einstellbar sind,3» Orthese nach Anspruch 1, daciurch gekennzeichnet, daß die Unterarmspange (10) mindestens eine auf die Oberseite des Unterarms aufsetzbare Kalbspange (11, 12) aufweist, die durch Klettenbänüer, Riemen oder dergleichen um den Unterarm festziehbar ist.4. Orthese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterarmspange (10) aus zwei in einem Abstand voneinander angeordneten und durch einen oteg (12) miteinander verbundenen Halbspangen (11) besteht.5. Orthese nach Anspruch 4,dadurch gekennzeichnet, daß der die Halbspangen miteinander verbindende Steg (12) durch eine in Längs- bzw. Armrichtumj verlaufende Verstärkungsschiene (14) versteift ist,6. Orthese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeiciinet, daß die Verbindungsschiene (16; 16a) zwischen Handfunktionsspange und Unterarmspange aus gegenücer zwischen Hand und Unterarm auftretenden normalen Körperkräften elastisch federndem Material besteht, das jedoch zur individuellen Anpassung an die jeweils geeignete Handfunktionsstellung und zur Entlastung der Sfrecksehnen bleibend aufbiegbar ist.709823/0U6- 3,7 -7. Orthese nach Anspruch 1, aauurch gekennzeichnet, daß die Handfunktions3pange (21), ausgehend von der Umfassung (25) des Daumenballens, im Palmarbereich weitgehend an die natürliche Handform angepaßt und zur Gewährleistung"eines Kalte- und Greifeffektes an der Außenseite mit Noppengummi (27) belegt ist.8» Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite der Handfunktionsspange (21) an vorbestimmten Punkten Gewindeeinsätze vorgesehen sind zur Befestigung des einen Endes der Reuressionsfeder (3^) sowie eines die Redressionsfeder in einem Abstand von ihrer Endbefestigung aufnehmenden quer zur Handerstreckungsrichtung verstellbaren Schlittens (30).9. Orthese nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reuressionsfeder einer, auf der Handfunktionsspange (21) einstellbar befestigten in Handerstreckungsrichtung etwa oberhalb der Ii, l-ietakarpal-Achse verlaufenden waagerechten Abschnitt (3^) sowie einen sich daran anschließenden im wesentlichen senkrechten Abschnitt (3^) aufweist, an dessen oberen Ende die Redressionszüge (36) für die Fingerschlaufen (3&) i..ngehängt sind,10. Orthese nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Redressionsfeder (32, 3*0 so geformt und einstellbar ist * daß sie auf die in die Laschen eingehängten Finger sowohl einen vertikalen Extensionszug als auch einen radialen Hedressionszug ausübt.11. Orthese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der in der Handfunktionsspange (21) vorgesehenen Gewindeeinsätze Anschlußschienen (M) für ein oder mehrere der Handfunktionsspange vorgelagerten Flexionslager (46) einstellbar befestigt sind.709 8.2 3/014612, Ortheβ« nach Anspruch 11, dadurch gekenh&eldnel, da&die Anechlußschienen (M) jeweils mindestens eine Extensions· feder (52O tragen, die aus einem auf der Schiene befestig ten waagerechten Bereich und einem sich daran anschließenden etwa vertikalen Bereich bestehen, an dem jeweils mittels eines in der Länge einstellbaren elastischen Zugea eine dem Flexionslager (46) zugeordnete Fingerlasche (50) befestigt 1st,13, Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flexionslager (46) je nach Anzahl der zu behandelnden bzw, zu trainierenden Finger eine entsprechende Breite aufweisen und etwa in der Höhe der Extensionsstellung des ersten Interphalangialgelenks angeordnet sind,14, Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handfunktionsspange (21), die Unterarmspange (10) und die Flexionslager (46) aus leichtem thermoplastischen oder duroplastischen Kunststoffen bestehen und an den der Haut zugewandten Bereichen mit waschbarem hautfreundlichen Schaumstoff ο»dgl, Material ausgepolstert sind,15, Orthese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite von Handfunktionsspange (21) und Unterarmspange (10) Befestigungspunkte für einen elastischen Zug vorgesehen sind.709823/0146ORIGINAL INSPECTED
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GB (1) | GB1513987A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GR1001263B (el) * | 1992-08-25 | 1993-06-30 | Vasileios Ladopoulos | Οργανο συνεχους μηχανικης διατασης δια τις αρθρωσεις της ακρας χειρας. |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102017127892A1 (de) * | 2017-11-24 | 2019-05-29 | Ottobock Se & Co. Kgaa | Handorthese und System mit einer Handorthese |
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1976
- 1976-12-02 GB GB5023976A patent/GB1513987A/en not_active Expired
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WO1994004104A1 (en) * | 1992-08-25 | 1994-03-03 | Vasilios Ladopoulos | Instrument of continuous mechanical strain for the joints of the hand |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1513987A (en) | 1978-06-14 |
DE2554496C3 (de) | 1982-02-11 |
DE2554496B2 (de) | 1981-05-27 |
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