DE19519069A1 - Anordnung bei Sammelbeuteln für Körperausscheidungen - Google Patents
Anordnung bei Sammelbeuteln für KörperausscheidungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung bei Sammelbeuteln
für Körperausscheidungen, beispielsweise zum Gebrauch
durch Personen mit einem Kolostoma.
Die durch den Gebrauch gefüllten Sammelbeutel bereiten
Schwierigkeiten bei ihrem Entsorgen. Eine Entsorgung durch
den Hausmüll ist unangenehm und birgt die Möglichkeit
einer Geruchsbelästigung in sich. Dagegen geht bei einer
Fehlentsorgung über die Toilette von den relativ großen
Teilen, wie Beutelfolie, Filter, Haftflansch, die Gefahr
einer Verstopfung der Abwasserleitung aus.
In diesem Zusammenhang wurden Sammelbeutel bekannt, bei denen die
Beutelfolie eine äußere Schicht aus wasserlöslichem
Material enthält, die den Sammelbeutel während des
Gebrauchs die mechanische Festigkeit verleiht, sowie eine
dünne innere Schicht aus wasserunlöslichem Material
besitzt, die die äußere Schicht während des Gebrauchs vor
Feuchte und damit vor ihrem Auflösen schützt. Bei einer
Entsorgung über die Toilette löst sich die äußere Schicht
auf, wobei die innere Schicht ihren Halt verliert und in
Teilstücken zusammen mit dem Inhalt fortgespült wird,
vgl. DE-PS 36 42 150.
Als nachteilig an dieser Art von Sammelbeuteln hat sich
erwiesen, daß lediglich die äußere Schicht der Beutelfolie
dem Auflösen unterliegt, während von den Teilstücken der
inneren Schicht und von den übrigen festen und zum Teil
großen Teilen, wie beispielsweise von dem Haftflansch,
weiterhin eine Gefahr für die Durchlässigkeit der
Abwasserleitung ausgeht.
Allgemein bekannt sind zweiteilige Sammelbeutel. Sie
bestehen aus einer Haftplatte, die für eine längere Zeit
an der Haut des Benutzers anbringbar ist, sowie aus für
den einmaligen Gebrauch bestimmten Folienbeuteln. Sowohl
die Haftplatte als auch der Folienbeutel besitzen jeweils
eine Öffnung zur Aufnahme der Körperausscheidungen. Die
Öffnung in der Haftplatte und die Öffnung in dem
Folienbeutel sind konzentrisch von einander
entsprechenden Befestigungsmitteln umgeben, mit Hilfe
derer jeweils ein Folienbeutel an der Haftplatte
befestigbar ist.
Nachteilig ist, daß der aus hochwertigen Grundstoffen
bestehende, meist mit einem Filter und einem
atmungsaktiven Überzug versehene Folienbeutel nur einmal
verwendbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Anordnung bei
Sammelbeuteln für Körperausscheidungen zu treffen, bei der
lediglich ein sich in Wasser auflösendes Teil dem
einmaligen Gebrauch unterliegt und zusammen mit dem Inhalt
gefahrlos über die Toilette entsorgbar ist, während die
übrigen Teile des Sammelbeutels einer mehrmaligen
Benutzung zugängig und danach problemlos mit dem Hausmüll
beseitigbar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
einem Sammelbeutel für Körperausscheidungen, bestehend aus
einer gesonderten Haftplatte und einem gesonderten
Folienbeutel, beide mit einer Öffnung zur Aufnahme der
Körperausscheidungen und einander entsprechenden
Befestigungsmitteln, ein Beutel und ein an dem Beutel
befestigter, eine Öffnung umgebender Flansch aus einem
sich in Wasser auflösenden Material derart angeordnet
sind, daß der Flansch von den Befestigungsmitteln der
Haftplatte und des Folienbeutels fixiert ist und der
Beutel im Innern des Folienbeutels Aufnahme findet. Der
Beutel und der an dem Beutel befestigte Flansch sind
vorzugsweise aus einem reiß- und nässefesten Papier.
Vorteilhafterweise besitzt der Beutel in seinem Innern
einen hydrophobisierenden Auftrag. Weiter ist von Vorteil,
daß der Beutel in seinem Ausgangszustand gefaltet ist. In
einer vorteilhaften Ausgestaltung trägt der Flansch eine
dichtende Schicht. In einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung besitzt der Beutel eine zweite Öffnung zur
Ableitung von Gasen, die mit einer gasdurchlässigen aber
wasserundurchlässigen Membrane abgedeckt ist.
In dieser Anordnung gelingt es, den gefalteten Beutel
derart in den Folienbeutel einzuführen, daß sein Flansch
von dem Befestigungsmittel des Folienbeutels in der einen
Bewegungsrichtung fixiert ist. Durch ein leichtes
Aufblasen läßt sich der Beutel in dem Folienbeutel
entfalten. Im Zusammenwirken der Befestigungsmittel des
Folienbeutels mit den Befestigungsmitteln der Haftplatte
ist der Flansch auch in der anderen Bewegungsrichtung
fixiert. Nach bestimmungsgemäßen Gebrauch und Lösen des
Folienbeutels von der Haftplatte läßt sich der Beutel aus
dem Folienbeutel entnehmen und unmittelbar über die
Toilette entsorgen. Der Beutel und der Flansch lösen sich
im Wasser vollständig auf und stellen keine Gefahr für die
Abwasserleitung dar. In den Folienbeutel läßt sich in
schon beschriebener Weise ein neuer Beutel applizieren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung ist:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung der
erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 2 eine Ansicht des Beutels mit seinem Flansch,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Beutels mit seinem Flansch,
Fig. 4 eine Seitenansicht des gefalteten Beutels.
In Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eine
Haftplakette 1 mit einer Öffnung 2 und einem ersten
Befestigungsmittel 3 sowie einen Folienbeutel 4 mit einer
Öffnung 5 und einem zweiten Befestigungsmittel 6. Zwischen
dem ersten und dem zweiten Befestigungsmittel 3; 6 befindet
sich ein Flansch 7, an dem ein Beutel 8 mit einer Öffnung 9
befestigt ist. Der Beutel 8 ragt durch die Öffnung 5 des
Folienbeutels 4 hindurch und findet in dem Folienbeutel 4
Aufnahme. Der Beutel 8 besitzt einen Durchlaß 9 für Gase,
der mit einer gasdurchlässigen aber wasserundurchlässigen
Membrane 10 abgedeckt ist. Die Gase werden über ein Filter
11 aus dem Folienbeutel abgeleitet.
Fig. 2 zeigt den Beutel 8 mit seinem Flansch 7 in einer
Ansicht.
Fig. 3 zeigt denselben Beutel 8 mit seinem Flansch 7 in
einer Seitenansicht.
Fig. 4 zeigt den gefalteten Beutel in einer
Seitenansicht.
Anhand der Fig. 1 bis 4 soll im folgenden die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Anordnung beschrieben
werden.
Ein Beutel 8 mit einem eine Öffnung 9 umgebenden Flansch 7
wird in einen Folienbeutel 4 eines an sich bekannten
zweiteiligen Sammelbeutels für Körperausscheidungen durch
dessen Öffnung 5 derart eingeführt, daß der Beutel 8 im
Inneren des Folienbeutels 4 Aufnahme findet und sein
Flansch 7 auf dem Befestigungsmittel 6 des Folienbeutels 4
aufliegt und so in der einen Bewegungsrichtung fixiert.
Die Öffnung 5 des Folienbeutels 4 ist dafür ausreichend
groß, da sie für die maximale Größe der zu versorgenden
Körperöffnungen ausgelegt ist. Hilfreich ist dabei, wenn der
Beutel 8 in seinem Ausgangszustand gefaltet ist. Durch ein
leichtes Aufblasen, wie das auch für das Anlegen eines
Folienbeutels 4 allein üblich ist, entfaltet sich der
Beutel 8 im Innern des Folienbeutels 4.
Durch das Aufbringen des Folienbeutels 4 an der
Haftplatte 1 mit seinen Befestigungsmitteln 3 wird der
Flansch 7 auch in der anderen Bewegungsrichtung fixiert.
Dabei ist die Art der verwendeten Befestigungsmittel 3, 6
der Haftplatte 1 und des Folienbeutels 4 für die Fixierung
des Flansches 7 weitgehend ohne Bedeutung und die in der
Zeichnung dargestellten Befestigungsmittel 3; 6 sind nur ein
Beispiel.
Wesentlich für die erfinderische Lösung ist, daß sowohl
der Beutel 8 als auch dessen Flansch 7 aus einem Material
hergestellt sind, das sich bei einer dauernden Einwirkung
von Wasser auflöst und den gesammelten Inhalt freigibt.
Als vorteilhaft hat sich für den Beutel 8 und den
Flansch 7 ein unter einer zeitweiligen Nässeeinwirkung
reißfest bleibendes Papier erwiesen, das sich aber bei
einer längeren Lagerung in Wasser in seine faserigen
Bestandteile versetzt. Eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme
stellt dabei ein hydrophobisierender Auftrag im Innern des
Beutels 8 dar, der beim Zersetzen des Papiers seinen
Zusammenhalt verliert. Die beschriebenen Eigenschaften
findet man u. a. bei einer Ausführung von Hanfpapier. Eine
weitere vorteilhafte Sicherungsmaßnahme besteht darin,
wenn der Flansch 7 auf einer oder beiden Seiten einen
dichtenden Auftrag besitzt, um ein gas- und
flüssigkeitsdichtes Anbringen des Folienbeutels 4 an der
Haftplatte 1 zu unterstützen. Auch dieser Auftrag verliert
während des Auflösens des Flansches 7 seinen Zusammenhalt.
Nach dem bestimmungsgemäßen Gebrauch ist der Folienbeutel
4 von der Haftplatte 1 zu lösen und der Beutel 8 aus dem
Folienbeutel 4 zu entnehmen. Auch hierbei ist die schon
eingangs beschriebene große Öffnung 5 des Folienbeutels 4
von Vorteil. Der Beutel 8 mit seinem Flansch 7 und mit den
gesammelten Körperausscheidungen ist direkt über die
Toilette entsorgbar, ohne daß eine Gefahr für die
Durchlässigkeit der Abwasserleitung besteht. Von der den
Durchlaß 9 abdeckenden Membrane 10 geht aufgrund ihrer
geringen Größe keine Gefahr aus.
Der Folienbeutel 4 aus einer Folie mit einer
Geruchsbarriere, mit einem wirksamen Filter 11 und mit
einem atmungsaktiven Überzug ist einem weiteren Gebrauch
zugängig, indem ein unbenutzter Beutel 8 in schon
beschriebener Weise eingeführt wird.
Bezugszeichenliste
1 Haftplatte
2 Öffnung der Haftplatte
3 Befestigungsmittel der Haftplatte
4 Folienbeutel
5 Öffnung des Folienbeutels
6 Befestigungsmittel des Folienbeutels
7 Flansch
8 Beutel
9 Durchlaß
10 Membrane
11 Filter
2 Öffnung der Haftplatte
3 Befestigungsmittel der Haftplatte
4 Folienbeutel
5 Öffnung des Folienbeutels
6 Befestigungsmittel des Folienbeutels
7 Flansch
8 Beutel
9 Durchlaß
10 Membrane
11 Filter
Claims (6)
1. Anordnung bei Sammelbeuteln für Körperausscheidungen,
bestehend aus einer gesonderten Haftplatte und
gesonderten Folienbeuteln, beide mit einer Öffnung zur
Aufnahme der Körperausscheidungen und einander
entsprechenden Befestigungsmitteln, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Beutel (8) und ein an dem
Beutel (8) befestigter, eine Öffnung (9) umgebender
Flansch (7) aus einem sich in Wasser auflösenden Material
derart angeordnet sind, daß der Flansch (7) von den
Befestigungsmitteln (3; 6) der Haftplatte (1) und des
Folienbeutels (4) fixiert ist und der Beutel (8) im Innern
des Folienbeutels (4) Aufnahme findet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel (8) und der an einem Beutel (8) befestigte
Flansch (7) aus einem reiß- und nässefesten Papier sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beutel (8) in seinem Innern einen
hydrophobisierenden Auftrag besitzt.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel (8) in seinem Ausgangszustand gefaltet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flansch (7) einseitig oder beidseitig eine dichtende
Schicht trägt.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel (8) einen Durchlaß (9) zur Ableitung von Gasen
besitzt, die mit einer gasdurchlässigen und
wasserundurchlässigen Membrane (10) abgedeckt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995119069 DE19519069A1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Anordnung bei Sammelbeuteln für Körperausscheidungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995119069 DE19519069A1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Anordnung bei Sammelbeuteln für Körperausscheidungen |
Publications (1)
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---|---|
DE19519069A1 true DE19519069A1 (de) | 1996-11-21 |
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ID=7762770
Family Applications (1)
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DE1995119069 Withdrawn DE19519069A1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Anordnung bei Sammelbeuteln für Körperausscheidungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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